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Induktive
Bauteile, bsp. induktive Aktoren, werden in vielen Anwendungsgebieten
eingesetzt, bsp. im Kraftfahrzeugbereich in Steuergeräten als elektro-pneumatische
Wandler oder Proportionalventile (Magnetventile). Diese induktiven
Bauteile bestehen in der Regel aus einem Elektromagneten (einer Spule)
und einem beweglichen Anker, wobei die mit dem Elektromagneten erzeugte
und den Anker bewegende magnetische Feldstärke proportional zum Strom
durch den Elektromagneten (die Spule) ist.
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In
einigen Anwendungsfällen
ist es erforderlich, dem mittels einer Versorgungsspannung (Betriebsspannung)
versorgten induktiven Bauteil einen bestimmten magnetischen Fluß und damit
eine bestimmte magnetische Feldstärke aufzuprägen; hierzu muß während einer
Bestromungsphase ein Strom mit einer bestimmten vorgegebenen Stromstärke durch
das induktive Bauteil fließen.
Insbesondere bei dynamisch sehr schnellen Applikationen (bsp. dem Einspritzvorgang
von Kraftstoff in die Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs) ist
darüber
hinaus eine schnelle Aktivierung und Deaktivierung der Bestromungsphase,
d. h. ein schnelles Einschalten und Abschalten des Stroms durch
das induktive Bauteil (des Spulenstroms) erforderlich.
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Wie
in der
DE 195 33 131
A1 beschrieben wird, kann zum schnellen Einschalten des
Stroms durch das induktive Bauteil die Spule während einer ersten Phase (Einschaltphase)
der Bestromungsphase mit einer höheren
Spannung als der normalen Versorgungsspannung (Betriebsspannung)
beaufschlagt werden, so daß während der
Einschaltphase ein Einschaltstrom mit einer hohen Stromstärke fließt.
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Die
DE 39 20 064 A1 offenbart
ein Verfahren zur Bestromung eines induktiven Bauteils, in dem das
Bauteil in einer ersten Phase der Bestromungsphase mit der Versorgungsspannung
und in einer zweiten Phase mit einer kleineren Spannung, die mittels
eines Gleichspannungswandlers aus der Versorgungsspannung erzeugt
wird, beaufschlagt wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vorgabe
des Stroms durch ein induktives Bauteil anzugeben, bei dem ein vorteilhafter Stromverlauf
während
der Bestromungsphase, sowohl bei der Aktivierung als auch bei der
Deaktivierung der Bestromungsphase, auf einfache und kostengünstige Weise
mit einer geringen Anzahl an Bauelementen realisiert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich aus den weiteren Patentansprüchen.
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Zur
Realisierung des vorgestellten Verfahrens sind zwei Spannungsquellen
mit unterschiedlichem Potential vorgesehen: eine Versorgungsspannungsquelle
zur Bereitstellung einer Versorgungsspannung mit einem bestimmten
Spannungswert (bsp. 12 V) und eine Konstantspannungsquelle (bsp. ein
Schaltnetzteil) zur Bereitstellung eines höheren Spannungswerts (bsp.
55 V) als demjenigen der Versorgungsspannung. Damit nach der Aktivierung
der Bestromungsphase ein schneller Anstieg des Stroms durch das
induktive Bauteil erfolgt, wird zur Spannungsversorgung des induktiven
Bauteils während einer
ersten Phase der Bestromungsphase (der Einschaltphase) die Konstantspannungsquelle
und während
einer auf die erste Phase folgenden zweiten Phase der Bestromungsphase
(nach der Einschaltphase) die Versorgungsspannung verwendet. Zur abwechselnden
Verbindung der beiden Spannungsquellen mit dem induktiven Bauteil
bzw. zum Umschalten der Spannungsversorgung zwischen den beiden
Spannungsquellen sind zwei in Reihe geschaltete Umschaltelemente
und ein Sperrelement vorgesehen, wobei das erste Umschaltelement
(bsp. ein Feldeffekt-Transistor FET) mit der Konstantspannungsquelle
verbunden ist, das Sperrelement (bsp. eine Sperrdiode oder ein Feldeffekt-Transistor
FET) zwischen dem Anschluß der
Versorgungsspannung und dem Verbindungspunkt der beiden Umschaltelemente
angeordnet ist und das zweite Umschaltelement (bsp. ein Feldeffekt-Transistor
FET) mit einem Anschluß des
induktiven Bauteils verbunden ist. Zur Spannungs versorgung des induktiven
Bauteils wird die Konstantspannungsquelle mindestens solange aktiviert,
bis der durch das induktive Bauteil fließende Strom einen vorgegebenen
Stromschwellwert erreicht, d. h. die Mindestdauer der ersten Phase
der Bestromungsphase wird durch den Stromschwellwert festgelegt;
optional kann die Konstantspannungsquelle auch noch nach dem Erreichen
des Strom schwellwerts angelegt werden, um auch bei ungünstigen
Eigenschaften des induktiven Bauteils einen sicheren Stromfluß durch
das induktive Bauteil mit der gewünschten Stromstärke zu gewährleisten. Während der
zweiten Phase der Bestromungsphase kann die Stromstärke des
durch das induktive Bauteil fließenden Stroms von einem ersten
Stromwert (d. h. dem Stromschwellwert) auf einen zweiten Stromwert reduziert
werden; Zeitpunkt, Zeitverhalten und die betreffenden Stromwerte
werden in Abhängigkeit
der Eigenschaften des induktiven Bauteils gewählt: der erste Stromwert (der
Stromschwellwert) wird dabei als „Fangstrom” so gewählt, daß der Anker des induktiven
Bauteils sicher vom Elektromagneten „eingefangen” wird,
der zweite Stromwert wird als „Haltestrom” so gewählt, daß der Anker
des induktiven Bauteils sicher vom Elektromagneten „gehalten” wird;
das Zeitverhalten beim Übergang
vom ersten Stromwert auf den zweiten Stromwert wird so gewählt, daß die Eigenschaften
des induktiven Bauteils optimal ausgenützt bzw. verbessert werden – bsp. wird
die Stromstärke
des durch das induktive Bauteil fließenden Stroms gleitend reduziert,
bsp. exponentiell reduziert, um bei einem Einspritzventil ein bestimmtes
Einspritzverhalten zu gewährleisten;
der Zeitpunkt für
das Umschalten der Stromstärke
wird anhand einer Optimierung der Eigenschaften des das induktive
Bauteil (bsp. ein Einspritzventil) aufweisenden Systems vorgegeben.
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Die
zeitliche Steuerung des Stromflusses durch das induktive Bauteil,
d. h. insbesondere die Aktivierung und Deaktivierung der Bestromungsphase,
wird durch eine Steuereinheit (bsp. durch einen Mikroprozessor)
vorgenommen. Damit nach der Deaktivierung der Bestromungsphase ein
schneller Stromabfall erfolgt (schnelles Abschalten des induktiven
Bauteils), muß die
während
der Bestromungsphase im induktiven Bauteil gespeicherte Energie rasch
abgeführt
werden; hierzu ist ein zwischen dem induktiven Bauteil und dem Anschluß der Versorgungsspannung
angeordnetes Abschaltelement vorgesehen (bsp. ein Abschalttransistor):
dieses Abschaltelement kann bei der Deaktivierung der Bestromungsphase
entweder hochohmig geschaltet und die im Magnetkreis des induktiven
Bauteils vorhandene Energie in Wärme
umgesetzt werden, wobei der Stromabfall bei der Deaktivierung der
Bestromungsphase mittels der Höhe
einer Klemmspannung beeinflußt
werden kann; oder dieses Abschaltelement wird geöffnet, und durch ein zwischen
dem induktiven Bauteil und dem Anschluß der Konstantspannungsquelle
angeordnetes Rückspei seelement (bsp.
eine Diode) eine Rückspeisung
der im induktiven Bauteil gespeicherten Energie in die Konstantspannungsquelle
vorgenommen.
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Zur
Erfassung des während
der Bestromungsphase durch das induktive Bauteil fließenden Stroms
kann eine mit dem induktiven Bauteil verbundene Strommeßeinrichtung
vorgesehen werden; mit dieser Strommeßeinrichtung – bsp. ein
Meßwiderstand
(Shunt), der während
der Bestromungsphase den durch das induktive Bauteil fließenden Strom
als Meßspannung
erfaßt – kann das
Erreichen des Stromschwellwerts (zur Festlegung der Mindestdauer
der ersten Phase der Bestromungsphase) bestimmt werden: hierzu wird
dem Stromschwellwert ein bestimmter Spannungswert zugeordnet, der
mit der durch den Meßwiderstand
erfaßten
Meßspannung
verglichen wird.
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Der
zeitliche Stromfluß des
Stroms durch das induktive Bauteil wird über ein mit dem induktiven Bauteil
verbundenes Schaltelement vorgegeben: mit diesem Schaltelement kann
die Aktivierung und Deaktivierung der Bestromungsphase vorgenommen werden;
weiterhin kann auch der zeitliche Verlauf bzw. die Stromstärke des
Stroms durch das induktive Bauteil während der Bestromungsphase
beeinflußt werden,
insbesondere bei Ansteuerung des Schaltelements mittels einer Pulsweitenmodulation
(PWM) während
der zweiten Phase der Bestromungsphase.
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Um
Umschalteffekte und deren Auswirkungen auf den Stromfluß des Stroms
durch das induktive Bauteil beim Umschalten der Spannungsquellen zu
unterbinden, kann die Pulsweitenmodulation (PWM) erst nach einem
vorgegebenen Zeitintervall nach dem Umschalten von der Konstantspannung auf
die Versorgungsspannung aktiviert werden. Hierdurch kann auch die
während
der zweiten Phase der Bestromungsphase vorgesehene Reduzierung der Stromstärke und
das zeitliche Verhalten bei der Reduzierung der Stromstärke auf
einfache Weise durch Variation des Tastverhältnisses der Pulsweitenmodulation
(PWM) vorgegeben werden.
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Vorteilhafterweise
wird beim vorgestellten Verfahren eine Vorgabe des Stroms durch
das induktive Bauteil auf einfache und kostengünstige Weise mit nur wenigen
Bauteilen ermöglicht,
wobei insbesondere ein schnelles Einschalten des Stroms durch das
induktive Bauteil ermöglicht
wird; weiterhin kann ein schnelles Abschalten des Stroms durch das
induktive Bauteil und ein definiertes zeitliches Verhalten des Stroms
durch das induktive Bauteil beim Einschaltvorgang und beim Abschaltvorgang
sowie während
der Bestromungsphase vorgegeben werden. Demzufolge kann das induktive
Bauteil je nach Anwendungsfall hinsichtlich Zeitverhalten und Leistung
optimiert angesteuert werden und ein weiter Arbeitsbereich mit definierten
(insbesondere konstanten) Eigenschaften festgelegt werden.
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Die
Erfindung soll nachstehend im Zusammenhang mit der Zeichnung beschrieben
werden.
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Dabei
zeigen:
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1 das
Prinzipschaltbild einer Schaltungsanordnung zur Realisierung des
Verfahrens zur Vorgabe des Stroms durch das induktive Bauteil,
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2 ein Zeitdiagramm zur Erläuterung
der Funktionsweise und des zeitlichen Ablaufs des Verfahrens (2a zeitlicher
Spannungsverlauf an der Spule des induktiven Bauteils, 2b zeitlicher Stromverlauf, 2c Ansteuersignal
der PWM),
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3 ein weiteres Zeitdiagramm zur Erläuterung
der Funktionsweise und des zeitlichen Ablaufs des Verfahrens (3a zeitlicher
Spannungsverlauf an der Spule des induktiven Bauteils, 3b zeitlicher
Stromverlauf, 3c Ansteuersignal der PWM),
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Gemäß dem Prinzipschaltbild
der 1 ist der erste Anschluß des induktiven Bauteils 1 über ein erstes
Umschaltelement 7 (bsp. ein als Feldeffekt-Transistor FET
ausgebildeter Umschalttransistor) und ein in Reihe zum ersten Umschaltelement 7 geschaltetes
zweites Umschaltelement 8 (bsp. ein als Feldeffekt-Transistor
FET ausgebildeter Umschalttransistor) mit dem Anschluß der die
Konstantspannung UK generierenden Konstantspannungsquelle 13 (bsp.
ein Schaltnetzteil zur Generierung einer Konstantspannung UK von bsp. 55 V) und über das erste Umschaltelement 7 und
ein in Reihe zum ersten Umschaltelement 7 geschaltetes
Sperrelement 9 (bsp. eine Sperrdiode oder ein Feldeffekt-Transistor
FET) mit dem Anschluß der
die Versorgungsspannung UB generierenden
Versorgungsspannungsquelle 14 (bsp. eine Batterie mit der
Versorgungsspannung US von bsp. 12 V) verbunden. Weiterhin
ist am ersten Anschluß des
induktiven Bauteils 1 eine Abschaltdiode 10 gegen
Bezugspotential (GND) angeschlossen. Die Steuereingänge der
beiden Umschaltelemente 7, 8 sind mit der Steuereinheit 6 verbunden
und werden von dieser mittels Schaltsignalen zeitlich (synchron)
geschaltet.
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Der
zweite Anschluß des
induktiven Bauteils 1 ist zur Verbindung des induktiven
Bauteils 1 mit einer der beiden Spannungsquellen 13, 14 und
zur Trennung des induktiven Bauteils 1 von den beiden Spannungsquellen 13, 14 und
damit zur Vorgabe des Stromflusses I durch das induktive Bauteil 1 über das Schaltelement 4 (bsp.
ein als Feldeffekt-Transistor FET ausgebildeter Ansteuertransistor)
mit einer Steuerlogik 3 verbunden, die von der Steuereinheit 6 mit
einem Ansteuersignal SAN beaufschlagt wird;
das Ansteuersignal SAN dient zur Aktivierung
und Deaktivierung der Bestromungsphase und damit des Stromflusses
I durch das induktive Bauteil 1, durch die Steuerlogik 3 wird
ein PWM-Signal SPWM zur Realisierung variabler
Ströme
I durch das induktive Bauteil 1 und damit variabler magnetischer
Feldstärken während der
zweiten Phase der Bestromungsphase mittels Pulsweitenmodulation
(PWM) erzeugt (Ansteuerphase mit dem Ansteuerstrom IA).
Weiterhin ist zur Aufrechterhaltung eines Stromflusses während der
Freilaufphase (Freilaufstrom IF) am zweiten
Anschluß des
induktiven Bauteils 1 ein Freilaufkreis aus der Freilaufdiode 5 und
dem von der Steuereinheit 6 angesteuerten Abschaltelement 11 (bsp.
ein als Feldeffekt-Transistor
FET ausgebildeter Abschalttransistor) zur Versorgungsspannungsquelle 14 hin
und eine Rückspeisediode 12 zur
Konstantspannungsquelle 13 hin angeschlossen. Darüber hinaus
ist am zweiten Anschluß des
induktiven Bauteils 1 ein Meßwiderstand 2 (Shunt)
gegen Bezugspotential (GND) angeschlossen; die Spannung UM am Meßwiderstand 2 ist
ein Maß für den durch
das induktive Bauteil 1 fließenden Strom I.
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Im
Zeitdiagramm der 2 ist der zeitliche Verlauf
der Spannung U an der Spule des induktiven Bauteils 1 (2a),
der zeitliche Verlauf des Stroms I durch das induktive Bauteil 1 (2b)
und die Ansteuerung des Stromflusses während der Bestromungsphase ΔtB durch
das Pulsweitenmodulationssignal SPWM (2c)
dargestellt.
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Bis
zum Zeitpunkt t1 (im Zeitintervall Δt1) ist der Stromfluß durch
das induktive Bauteil 1 von der Steuereinheit 6 deaktiviert
(Deaktivierung der Bestromungsphase ΔtB); der Schalttransistor 4 ist über das Ansteuersignal
SAN und der Umschalttransistor 7 von der
Steuereinheit 6 gesperrt, wodurch das induktive Bauteil 1 von
den Spannungsquellen 13, 14 getrennt wird, d.
h. im Zeitintervall Δt1
liegt keine Spannung U an und es fließt kein Strom I durch das induktive
Bauteil 1.
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Zum
Zeitpunkt t1 wird der Stromfluß durch das
induktive Bauteil 1 von der Steuereinheit 6 aktiviert
(Aktivierung der Bestromungsphase ΔtB); der Schalttransistor 4 wird über das
Ansteuersignal SAN leitend und verbindet
somit das induktive Bauteil 1 mit einer der beiden Spannungsquellen 13, 14,
d. h. zum Zeitpunkt t1 wird eine Spannung U an das induktive Bauteil 1 angelegt
und es beginnt ein Strom 1 durch das induktive Bauteil 1 zu
fließen.
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Im
Zeitintervall Δt2
(Zeitpunkt t1 bis Zeitpunkt t2), d. h. in der ersten Phase der Bestromungsphase ΔtB (Einschaltphase),
soll ein schneller Anstieg des Stromflusses durch das induktive
Bauteil 1 erreicht werden; hierzu werden durch Schaltsignale der
Steuereinheit 6 beide Umschalttransistoren 7, 8 geschlossen,
wodurch das induktive Bauteil 1 mit der Konstantspannungsquelle 13 verbunden
wird (die Sperrdiode 9 ist gesperrt, da die Konstantspannung UK der Konstantspannungsquelle 13 größer als
die Versorgungsspannung UB der Versorgungsspannungsquelle 14 ist),
d. h. im Zeitintervall Δt2
wird die Konstantspannung UK an das induktive
Bauteil 1 angelegt und es fließt ein Strom I mit einer von
der Konstantspannung UK abhängigen Stromstärke und
hohen Anstiegsrate dl/dt durch das induktive Bauteil 1.
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Zum
Zeitpunkt t2 wird der Stromschwellwert IS durch
den Strom I erreicht (Ende der ersten Phase der Bestromungsphase ΔtB, Beginn
der zweiten Phase der Bestromungsphase ΔtB); durch entsprechende Schaltsignale
der Steuereinheit 6 wird der Umschalttransistor 8 geöffnet, während der
Umschalttransistor 7 geschlossen bleibt, wodurch das induktive
Bauteil 1 mit der Versorgungsspannungsquelle 14 verbunden
wird und somit mit der Versorgungsspannung UB beaufschlagt
wird (die Sperrdiode 9 ist leitend), d. h. im Zeitintervall Δt3 (Zeitpunkt t2 bis Zeitpunkt t3) wird die
Versorgungsspannung UB an das induktive
Bauteil 1 angelegt und es fließt ein Strom I mit einer von
der Versorgungsspannung UB abhängigen Stromstärke durch
das induktive Bauteil 1.
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Zum
Zeitpunkt t3 (nach Ablauf des zum Ausblenden von Umschalteffekten
auf das induktive Bauteil 1 beim Umschalten der Spannungsquellen 13, 14 vorgesehenen
Zeitintervalls Δt3)
wird durch die Steuereinheit 6 die PWM bei geschlossenem
Umschalttransistor 7 aktiviert: gemäß der 2c wird
das Schaltelement 4 durch die Steuerlogik 3 mit
dem als Rechtecksignal ausgebildeten PWM-Signal SPWM mit einer
bestimmten Ansteuerfrequenz und einem vorgebbaren Tastverhältnis (Verhältnis von
Pulsdauer zur Pulspause bzw. von Pulsdauer zur Periodendauer der
Ansteuerperiode) beaufschlagt und das induktive Bauteil 1 hierdurch
variierbar getaktet bestromt. Durch die Vorgabe des Tastverhältnisses
(bsp. durch eine Stromregelung) wird der Stromfluß durch
das induktive Bauteil 1 eingestellt: während der Pulsdauer (Ansteuerphase)
ist das Schaltelement 4 geschlossen und das induktive Bauteil 1 wird über den
Umschalttransistor 7 und die leitende Sperrdiode 9 mit der
Versorgungsspannung UB beaufschlagt, so
daß der
Ansteuerstrom IA im Ansteuerkreis durch
das induktive Bauteil 1 und den Meßwiderstand 2 fließt; während der
Pulspause (Freilaufphase) ist das Schaltelement 4 geöffnet und
das induktive Bauteil 1 wird von der Versorgungsspannung
UB getrennt, so daß der Freilaufstrom IF im Freilaufkreis über die Freilaufdiode 5 (Entkoppeldiode)
und das geschlossene Abschaltelement 11 (den Abschalttransistor) über die leitende
Sperrdiode 9 und den Umschalttransistor 7 weiterfließt und die
Energie hierdurch im Magnetkreis belassen wird (der exponentielle
Stromabfall während
der jeweiligen Freilaufphase ergibt sich aus den ohmschen Widerständen des
Stromkreises).
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Zum
Zeitpunkt t4 (nach Ablauf des zum sicheren „Einfangen” des Ankers des induktiven
Bauteils 1 vorgesehenen Zeitintervalls Δt4) wird der Strom I durch das
induktive Bauteil 1 vom Stromschwellwert IS (Fangstrom)
auf den Haltestrom IH reduziert; diese Reduzierung
des Stroms I wird durch eine Variation des Tastverhältnisses
der PWM realisiert, wobei diese Variation des Tastverhältnisses
im Zeitintervalls Δt5
(Zeitpunkt t4 bis Zeitpunkt t5) gleitend erfolgt.
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Im
Zeitintervall Δt6
(Zeitpunkt t5 bis Zeitpunkt t6) wird als Stromstärke des Stroms I durch das induktive
Bauteil 1 der Haltestrom IH vorgegeben,
d. h. das Tastverhältnis der
PWM wird so eingestellt, daß sich
als mittlerer Stromfluß während der
Ansteuerphase und der Freilaufphase der Haltestrom IH ergibt.
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Zum
Zeitpunkt t6 (nach Ablauf des Zeitintervalls Δt6) wird der Stromfluß durch
das induktive Bauteil 1 von der Steuereinheit 6 deaktiviert
(Deaktivierung der Bestromungsphase ΔtB); der Schalttransistor 4 wird über das
Ansteuersignal SAN gesperrt (geöffnet),
durch entsprechende Schaltsignale der Steuereinheit 6 wird
der Umschalttransistor 7 geöffnet (der Umschalttransistor 8 ist
bereits geöffnet), wodurch
das induktive Bauteil 1 von der Versorgungsspannungsquelle 14 (von
der Versorgungsspannung UB) und von der
Konstantspannungsquelle 13 (von der Versorgungsspannung
UK) getrennt wird, d. h. die Spannung U
am induktiven Bauteil 1 wird aufgrund von Induktionseffekten
negativ. Um ein schnelles Abfallen des Stromflusses durch das induktive
Bauteil 1 zu erreichen, kann der Abschalttransistor 11 unterschiedlich
angesteuert werden: wird der Abschalttransistor 11 in den
hochohmigen Zustand gebracht, wird über die Abschaltdiode 10,
die Freilaufdiode 5 und den Abschalttransistor 11 ein Stromfluß aufrechterhalten,
wobei der Abschalttransistor 11 nur soweit durchgesteuert
wird, bis eine gewünschte
Klemmspannung am induktiven Bauteil 1 erreicht ist – die im
induktiven Bauteil 1 gespeicherte Energie wird somit im
Abschalttransistor 11 in Wärme umgesetzt (ein geringer
Teil der Energie wird in die Versorgungsspannungsquelle 14 zurückgespeist), wobei über die
Höhe der
Klemmspannung der Stromabfall (das Zeitverhalten des Stromabfalls)
beeinflußt werden
kann; wird der Abschalttransistor 11 dagegen (vollständig) geöffnet, steigt
die Spannung am induktiven Bauteil 1 so lange an, bis das
induktive Bauteil 1 als Spannungsquelle wirkt – der Stromfluß wird über die
Abschaltdiode 10 und die Rückspeisediode 12 aufrechterhalten,
so daß eine
Rückspeisung
in die Konstantspannungsquelle 13 (höhere Spannung) ermöglicht wird.
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Zum
Zeitpunkt t7 (nach Ablauf des Zeitintervalls Δt7) ist die gesamte im induktiven
Bauteil 1 gespeicherte Energie abgebaut und die Abschaltphase (Deaktivierung
der Bestromungsphase) beendet.
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Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel wird
ein bsp. als Magnetventil eines Kraftfahrzeugs ausgebildetes und
als Einspritzventil zur Diesel-Direkteinspritzung („common
rail”)
vorgesehenes induktives Bauteil 1 bsp. mit einer von einer
Batterie 14 gelieferten Batteriespannung als Versorgungsspannung
UB von bsp. 13.5 V ver sorgt. Als alternative Spannungsquelle
ist eine Konstantspannungsquelle 13 vorgesehen, die eine
Konstantspannung UK von bsp. 55 V zur Verfügung stellt.
Bsp. wird ein Stromfluß I
durch das induktive Bauteil während
einer Bestromungsphase ΔtB
(Zeitpunkt t1 bis Zeitpunkt t7) von bsp. 1 ms vorgegeben. Nach der
Aktivierung der Bestromungsphase ΔtB
(Zeitpunkt t1) wird der Stromschwellwert IS von
bsp. 16 A bsp. nach 50 μs erreicht,
d. h. der Strom I durch das induktive Bauteil 1 steigt
mit einer Rate von ca. 0.3 A/μs
an. Nach einer Zeitdauer Δt3
+ Δt4 von
bsp. 380 μs
wird der Strom I durch das induktive Bauteil 1 vom Fangstrom
IS auf den Haltestrom IH reduziert;
bsp. ist dem induktiven Bauteil 1 ein Fangstrom IS von 16 A und ein Haltestrom IH von
9 A zugeordnet, wobei die Reduzierung der Stromstärke I bsp.
durch eine gleitende Reduzierung des Tastverhältnisses der PWM als Verhältnis von
Pulsdauer zur Periodendauer in einem Zeitintervall Δt5 von bsp.
250 μs erfolgt.
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Im
Zeitdiagramm der 3 ist ein gegenüber der 2 modifizierter zeitliche Verlauf der
Spannung U an der Spule des induktiven Bauteils 1 (3a)
vorgegeben. Weiterhin ist wie in der 2 der
zeitliche Verlauf des Stroms I durch das induktive Bauteil 1 (3b)
und die Ansteuerung des Stromflusses während der Bestromungsphase
durch das Pulsweitenmodulationssignal SPWM (3c)
dargestellt.
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Bis
zum Zeitpunkt t1 ist der Stromfluß durch das induktive Bauteil 1 von
der Steuereinheit 6 deaktiviert (Deaktivierung der Bestromungsphase ΔtB). Vom
Zeitpunkt t1 bis zum Zeitpunkt t2 wird ein schneller Anstieg des
Stromflusses durch das induktive Bauteil 1 erreicht, indem
das induktive Bauteil 1 mit der Konstantspannungsquelle 13 verbunden wird,
d. h. es wird die Konstantspannung UK an
das induktive Bauteil 1 angelegt und es fließt ein Strom
I mit einer von der Konstantspannung UK abhängigen Stromstärke und
einer hohen Anstiegsrate dl/dt durch das induktive Bauteil 1.
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Zum
Zeitpunkt t2 wird der Stromschwellwert IS durch
den Strom I erreicht; das induktive Bauteil 1 bleibt jedoch
mit der Konstantspannungsquelle 13 verbunden und wird somit
weiterhin mit der Konstantspannung UK beaufschlagt.
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Zum
Zeitpunkt t3 wird durch die Steuereinheit 6 die PWM aktiviert.
Die Konstantspannung UK bleibt auch vom
Zeitpunkt t3 bis zum Zeitpunkt t4 am induktiven Bauteil 1 angelegt
und es fließt
ein Strom I mit einer von der Konstantspannung UK ab hängigen Stromstärke durch
das induktive Bauteil 1; das induktive Bauteil 1 bleibt
somit während
der gesamten „Fangphase” mit der
Konstantspannungsquelle 13 verbunden und wird mit der Konstantspannung
UK beaufschlagt.
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Zum
Zeitpunkt t4 (nach Ablauf der zum sicheren „Einfangen” des Ankers des induktiven
Bauteils 1 vorgesehenen „Fangphase”) wird einerseits das induktive
Bauteil 1 mit der Versorgungsspannungsquelle 14 verbunden
und somit mit der Versorgungsspannung UB beaufschlagt,
d. h. ab dem Zeitintervall t4 wird die Versorgungsspannung US an das induktive Bauteil 1 angelegt
(Ende der ersten Phase der Bestromungsphase, Beginn der zweiten
Phase der Bestromungsphase) und es fließt ein Strom I mit einer von
der Versorgungsspannung UB abhängigen Stromstärke durch
das induktive Bauteil 1; andererseits wird der Strom I
durch das induktive Bauteil 1 vom Stromschwellwert IS (Fangstrom)
auf den Haltestrom IH reduziert.
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Vom
Zeitpunkt t4 an entsprechen die zeitlichen Verläufe der Spannung U an der Spule
des induktiven Bauteils 1 (3a), des
Stroms I durch das induktive Bauteil 1 (3b)
und des Pulsweitenmodulationssignals SPWM (3c)
denen gemäß 2 beschriebenen zeitlichen Verläufen.
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Gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel wird
das induktive Bauteil 1 mit einer von einer Batterie 14 gelieferten
Batteriespannung als Versorgungsspannung UB von
bsp. 24 V versorgt. Als alternative Spannungsquelle ist eine Konstantspannungsquelle 13 vorgesehen,
die eine Konstantspannung UK von bsp. 80
V zur Verfügung
stellt. Dem induktiven Bauteil 1 ist ein Fangstrom IS von 15 A und ein Haltestrom IH von
10 A zugeordnet. Während
der kompletten Fangphase (d. h. vom Zeitpunkt t1 bis zum Zeitpunkt t4)
wird das induktive Bauteil 1 mit der Konstantspannung UK beaufschlagt.