DE19962967A1 - Verfahren zur Überwachung von Fertigungsprozessen - Google Patents
Verfahren zur Überwachung von FertigungsprozessenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Überwachung von Fertigungsprozessen vorgeschlagen, bei dem Meßwerte des Fertigungsprozesses aufgenommen und mit Prozeßgrenzen verglichen werden und bei Überschreitung der Prozeßgrenzen ein entsprechendes Fehlersignal mitgeteilt wird. Zur Festlegung der Prozeßgrenzen wird die Standardabweichung der aufgenommenen Meßwerte herangezogen. Das Verfahren erlaubt eine automatisierte Berechnung der Prozeßgrenzen.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Überwachung
von Fertigungsprozessen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Bei der Überwachung von Fertigungsprozessen besteht ein
Aspekt in der Festlegung und Einstellung von Prozeßgrenzen.
So ist beispielsweise bekannt, daß Meßsignale eines Ferti
gungsparameters in mehreren nacheinander ablaufenden Prozes
sen sampleweise, d. h. in bestimmten Zeitabständen, aufgenom
men werden und daraus eine Mittelwertkurve berechnet wird.
Zur Festlegung der Prozeßgrenzen werden obere und untere
Hüllkurven durch Vorgabe zulässiger prozentualer Abstände
von der berechneten Mittelwertkurve definiert. Darüber hin
aus können noch Grenzwerte für einmalige und insgesamt zu
lässige Hüllkurvenüberschreitungen vorgegeben werden.
Bei einem anderen bekannten Verfahren werden die Hüllkurven
durch Einlernen der Extremwerte von Meßsignalverläufen bei
Gut-Prozessen gebildet.
Der Verlauf der oberen und unteren Hüllkurve gibt die untere
und obere Prozeßgrenze für den entsprechenden Prozeßparame
ter vor. Liegt das Meßsignal des Prozeßparameters außerhalb
der Hüllkurven, wird der Fertigungsprozeß äls fehlerhaft be
wertet. Diese statische Festlegung der Prozeßgrenzen berück
sichtigt jedoch nicht starke Meßwertstreuungen, die zum Bei
spiel durch Signalausreißer im Einschwingvorgang eines Pro
zesses auftreten können. Auch bekannte, zeitliche Bereiche
des Meßsignalverlaufs mit erhöhter Streuung werden nicht be
rücksichtigt. Zudem ist die Optimierung der Hüllkurvenver
läufe und Grenzwerte bzw. die Anpassung nach Änderungen von
Prozeßparametern für den Anwender sehr zeitaufwendig und
sehr von seiner individuellen Erfahrung abhängig. Der Auf
wand erhöht sich zusätzlich, wenn mehrere Meßsignalverläufe
zu überwachen sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merk
malen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß eine automati
sierte Berechnung von Prozeßgrenzwerten auf statistischer
Basis erfolgt, wobei die Prozeßgrenzen an die speziellen Ge
gebenheiten bestimmter Fertigungsprozesse angepaßt werden
können. Dadurch können Fertigungsprozesse in der Großserien
fertigung, die gleichartig wiederkehrend sind, genauer und
effizienter überwacht werden. Darüber hinaus können dadurch
auch chaotische oder instabile Fertigungssysteme einer auto
matischen Prozeßüberwachung unterzogen werden.
Das Verfahren ermöglicht die automatisisierte Neuberechnung
aller gewünschten Grenzwerte auf Basis der aktuellen Prozeß
signalverläufe und voreingestellter statistischer Streuun
gen. Insbesondere nach Feinoptimierungen an Prozeßparametern
oder an Fertigungsteilen in der Prozeßhochlaufphase ergibt
sich dadurch eine große Zeitersparnis.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung möglich.
Die Standardabweichung zur Festlegung von Hüllkurven heran
zuziehen, bietet den Vorteil, daß die Meßsignale hinsicht
lich des zeitlichen Verlaufes des Prozesses einfach und ef
fizient überwacht werden können. Die statistisch Berechnung
der Hüllkurven ist vor allem dann von Vorteil, wenn Meßwerte
in unterschiedlichen Zeitabschnitten unterschiedlich starke
Streuungen aufweisen. Dadurch, daß bei der Berechnung des
Verlaufes der Hüllkurven die Standardabweichungen für Werte
größer und kleiner dem Mittelwert getrennt ermittelt werden,
wird gewährleistet, daß Probleme beim Signal-Anstieg und Si
gnal-Abfall vermieden werden. Insofern können asymetrische
Signalverläufe berücksichtigt werden.
Eine weitere Maßnahme zur Überwachung von Fertigungsprozes
sen besteht in der Verwendung von berechneten Kennzahlen für
bestimmte Fertigungsparameter. Diese Kennzahlen sind bei
spielsweise das Integral des Meßsignalverlaufes, die Si
gnalunruhe, die obere und untere Peakzeit der Hüllkurven
überschreitungen, die obere und untere Peakfläche der Hüll
kurvenüberschreitungen, die gesamte obere und untere Hüll
kurven-Überschreitungszeit eines Meßsignals, die gesamte
obere und untere Hüllkurven-Überschreitungsfläche eines Meß
signals und/oder die Summenüberschreitungsfläche der die
Hüllkurven überschreitenden Meßsignale bzw. Peaks. Dabei
werden zur Berechnung der Kennzahlgrenzwerte für die einzel
nen aufgeführten Kennzahlen ebenfalls ihre oberen und unte
ren Standardabweichungen herangezogen.
Besonders vorteilhaft ist, zur Überwachung der Prozeßparame
ter als Grenzwerte sowohl die Hüllkurven als auch berechne
ten Kennzahlen heranzuziehen. Hüllkurven und Kennzahlengren
zen lassen sich automatisiert berechnen. Überschreitet ein
Signal eines Prozesses eine Hüllkurve, so ist dies an sich
schon signifikant für den Prozeß. Die Bewertung der Art und
Größe der Überschreitung erlaubt darüber hinaus die stufen
lose Anpassung der Überwachungsgrenzen. Das Online-Prozess-
Sicherungssystem kann genau bei der definierten Fehlerschwe
re einen Prozeßfehler berechnen. Dies ist insbesondere bei
Prozessen vorteilhaft und notwendig, bei denen nur indirekte
Prozeßgrößen eines Prozesses einer Messung zugänglich sind.
So sind beispielsweise die Strahlungsemissionen eines Laser
schweißprozesses meßbar, nicht aber die Einschweißtiefe.
Häufig ist auch durch Sichtprüfungen o. ä. die unvermeidbare
Ausschußrate bekannt. Durch die durchgängig statistische
Grenzwertberechnung ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren inhärent möglich, das Online-Prozeß-Überwachungssystem
schnell und vorhersagbar so einzustellen, daß die gewünschte
Ausschußrate bei der Online-Überwachung berechnet wird.
Das Verfahren zur automatisierten Grenzwertberechnung läßt
pro Meßsignal beispielsweise vier Einstellfaktoren (obere
und untere Hüllkurven und Kennzahlgrenzwerte, jeweils in
Standardabweichungen), sowie die An- oder Abwahl der ge
wünschten Kennzahlarten, als einzige manuelle Eingriffe zu.
Diese Faktoren sind je nach Anforderung an den Fertigungs
prozeß vom Prozeßeinsteller vorzugeben.
Dadurch, daß die Meßwerte zur Signalbildung für die Ermitt
lung der Hüllkurven und/oder zur Berechnung der Kennzahlen
über einen Hochpaß gefiltert werden, ist es alternativ oder
zusätzlich möglich, kurzzeitige Prozeßfluktuationen, bei
spielsweise Poren und Spritzer beim Laserschweißen, effizi
enter zu überwachen.
Beim gepulsten Laserschweißen ist es zweckmäßig, daß nur de
finierte Zeitabschnitte eines Zeitsignals gemessen und über
wacht werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich
nung und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen Fig. 1 einen Verlauf eines ersten Meßsignales über
der Zeit, Fig. 2 einen Verlauf eines zweiten Meßsignales
über der Zeit, Fig. 4 das Integral der Meßsignale in Fig.
1 und 2 und Fig. 4 das Integrals der Hüllkurvenüberschrei
tungen der Meßsignale in Fig. 1 und 2.
Zur Überwachung eines Fertigungsprozesses werden zunächst zu
Beginn des Prozesses in einer Testphase oder Einlernphase
einzelne Meßwerte xi eines oder mehrerer Prozeßparameter
beispielsweise über mehrere Prozesse sampleweise, d. h. in
vorgegebenen Zeitabständen des Prozeßablaufs aufgenommen. Zu
den ermittelten Meßwerten xi wird der Mittelwert x berech
net:
Neben dem Mittelwert x wird zu den einzelnen aufgenommenen
Meßwerten xi die obere und untere Standardabweichung s nach
der Formel
berechnet, wobei n die Anzahl der aufgenommenen Meßwerte xi
bedeutet.
Die obere Standardabweichung wird dabei mit Hilfe der Meß
werte, die größer als der Mittelwert sind, berechnet. Ent
sprechend wird die untere Standardabweichung mit Hilfe der
Meßwerte, die kleiner als der Mittelwert sind, berechnet.
Mit Hilfe der vorliegenden Mittelwerte, Standardabweichungen
und einem vom Prozeßeinsteller festzulegenden Faktor werden
über die zulässigen Vielfachen der Standardabweichungen
Hüllkurvenverläufe und Kennzahlengrenzen berechnet und in
einem Speicher einer Kontrolleinheit der Fertigungsanlage
gespeichert.
Anhand eines Laserschweißverfahrens soll das erfindungsgemä
ße Verfahren näher erläutert werden. Dabei wird als Meßsi
gnal beispielsweise das Rückreflex-Signal eines Laserstrahls
eines cw-Nd : YAG-Lasers herangezogen. Zu den einzelnen in ei
ner Einlernphase aufgenommenen Meßwerten mehrerer nacheinan
der ablaufender Prozesse wird jeweils ihre Standardabwei
chung s mit einem oberen Wert und einem unteren Wert ermit
telt.
Gemäß Fig. 1 und 2 werden aus der Mittelwertkurve und den
oberen und unteren Standardabweichungen, multipliziert mit
je einem manuell vorgebbaren Faktor, eine obere Hüllkurve 11
und eine untere Hüllkurve 12 des Rückreflex-Signals berech
net. Über einen Faktor kann der zulässige Toleranzbereich
der Hüllkurve 11, 12 nach oben und/oder unten vergrößert
oder verkleinert werden. Die Hüllkurven 11, 12 werden als
obere und untere Signalgrenzen bzw. Prozeßgrenzen in der
Kontrolleinheit der Fertigungsanlage gespeichert.
In Fig. 1 ist neben den Hüllkurven 11, 12 eine erste Meß
kurve 13 des Rückreflex-Signals eines ersten Laserschweiß
prozesses über der Zeit t aufgetragen. Die nicht dargestell
te Kontrolleinheit vergleicht die Meßwerte der Meßkurve 13
mit den jeweiligen Grenzwerten der Hüllkurven 11, 12. Die
Meßwerte des Rückreflex-Signals der Meßkurve 13 liegen dabei
innerhalb der oberen und unteren Hüllkurve 11, 12, so daß in
diesem Fall kein fehlerhafter Schweißprozeß vorliegt, son
dern ein sogenannter IO-Prozeß (IO = in Ordnung).
Fig. 2 zeigt eine zweite Meßkurve 14 der Meßwerte des Rück
reflex-Signals eines zweiten Laserschweißprozesses, die an
einer Stelle die untere Hüllkurve 12 durchstößt und am Ende
des Prozesses ebenfalls Meßwerte enthält, die durch Peaks
oberhalb der oberen Hüllkurve 11 liegen. Die Meßwerte der
Meßkurve 13 werden in der Kontrolleinheit mit den jeweiligen
Grenzwerten der Hüllkurven 11, 12 verglichen. Der Verlauf
des Rückreflex-Signals mit der Meßkurve 14 deutet auf einen
fehlerhaften Schweißprozeß hin (NIO-Prozeß/NIO = nicht in
Ordnung). So weisen z. B. die unterhalb der unteren Hüllkur
ve liegenden Meßwerte auf einen Einbrand hin. In diesem Fall
werden die mit diesem Prozeß hergestellten Bauteile als feh
lerhaft gekennzeichnet. Über das Rückreflex-Signal läßt sich
beispielsweise der Prozeßparameter Einschweißtiefe überwa
chen.
Neben dem zeitlichen Verlauf des Rückreflex-Signals in Fig.
1 und 2 sind häufig weitere Meßsignale zur Überwachung von
Fertigungsprozessen heranzuziehen, bei denen nicht der zeit
liche Verlauf ausschlaggebend ist, sondern die als eine be
rechnete Kennzahl Aufschluß über die Qualität des Ferti
gungsprozesses geben können. Die Kennzahlen werden dabei
beispielsweise aus dem zeitlichen Verlauf der Meßwerte be
rechnet.
Als berechnete Kennzahl wird beispielsweise gemäß Fig. 3
das Integral I des Rückreflex-Signals über Zeit t herangezo
gen. Das Integral I der Meßkurve 13 wird durch die Kurve 15
und das Integral I der Meßkurve 14 durch die Kurve 16 reprä
sentiert. Die Kennzahl gemäß Fig. 3 wird am Ende des Pro
zesses durch den Absolutwerte des Integrals I berechnet. Der
Kennzahl wird, wie bei der Ermittlung der Hüllkurven 11, 12
in Fig. 1 und 2, über ihre Standardabweichung s ein oberer
Kennzahlgrenzwert 17 und ein unterer Kennzahlgrenzwert 18
zugeordnet, wobei die Standardabweichungen s ebenfalls mit
einem Faktor gewichtet werden.
Eine weitere mögliche Kennzahl zeigt Fig. 4, wobei die Sum
menüberschreitungsfläche F über der Zeit t dargestellt ist,
die über die Integrale der die Hüllkurven überschreitenden
Meßwerte (Peaks) berechnet wird. Die Endsumme der Summen
überschreitungsfläche bildet dabei die berechnete Kennzahl,
der über die gewichtete Standardabweichung s ein oberer
Kennzahlgrenzwert 21 und ein unterer Kennzahlgrenzwert 22
zugeordnet wird. Der untere Kennzahlgrenzwert 22 ist im vor
liegenden Fall gleich Null. Die Summenüberschreitungsfläche
F der Meßwerte der Meßkurve 13 wird durch die Kurve 19 re
präsentiert. Die Kurve 19 verläuft entlang der Zeitachse t
und ergibt als Kennzahl Null, da die Meßkurve 13 keine Über
schreitungen der Hüllkurven 11, 12 aufweist (IO-Prozeß). Die
Summenüberschreitungsfläche F der Meßwerte der Meßkurve 14
zeigt die Kurve 20, die mit ihrem Endwert eine Kennzahl er
gibt, die weit außerhalb des oberen Kennzahlgrenzwertes 21
liegt. Durch diese Kennzahl wird deutlich, daß die Meßkurve
13 Meßwerte xi aufweist, die außerhalb der Hüllkurven 11, 12
liegen.
Die Kennzahlgrenzwerte 17, 18, 21, 22 werden dabei ebenso
in der Kontrolleinheit der Fertigungsanlage gespeichert. Die
berechnete Kennzahl über das Integral I des Rückreflex-
Signals wird mit den Kennzahlgrenzwerten 17, 18 und die be
rechnete Kennzahl über die Summenüberschreitungsfläche F mit
den Kennzahlgrenzwerten 21, 22 verglichen. Es zeigt sich da
bei, daß die Kennzahlen des Integrals des Rückreflexsignals
und der Summenüberschreitungsfläche F der Meßkurve 13 auf
einen fehlerhaften Fertigungsprozeß hinweisen.
Bei einer Über- oder Unterschreitung der Kennzahlgrenzen in
Fig. 3 und 4 wird durch ein entsprechendes Fehlersignal der
Anlagensteuerung mitgeteilt, daß der Fertigungsschritt feh
lerhaft war. Wenn die Ausschußrate unzulässig hoch ist, wird
dies dem Prozeßeinsteller mitgeteilt, der dann durch eine
entsprechende Einstellung bzw. Nachstellung von bestimmten
Fertigungsparametern eine Korrektur am Prozeß vornehmen
kann. Es ist aber ebenso denkbar, diese Einstellung bzw.
Nachstellung in einen automatischen Prozeß einzubinden. Die
Prozeßüberwachung kann dabei Online erfolgen.
Iterativ sind auch Korrelationsfunktionen automatisch über
Näherungsverfahren bildbar, bei denen alle Kennzahlen über
Faktoren gewichtet werden. Auf diese Weise können auch Hin
weise zur Störbeseitigung, die sich aus dem Fehlerbild erge
ben, erzeugt werden. Prozeßdriften können erkannt werden,
wenn Prozeßzustände bestimmter Zeitabstände miteinander ver
glichen werden.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden zur Überwachung
des Laserschweißprozesses sowohl Hüllkurven als auch Kenn
zahlen herangezogen, wobei über die Hüllkurvenabstände le
diglich bestimmt wird, ob kleine oder nur größere Abweichun
gen vom Mittelwertsignal zu berücksichtigen sind. Üblicher
weise werden die Hüllkurven so eng gelegt, daß Überschrei
tungen auftreten. Ihre Größe wird dann statistisch in Form
von berechneten Kennzahlen bewertet, genau wie diejenigen
Kennzahlen, die auch ohne Hüllkurven berechnet werden kön
nen. Der zugrundeliegende Gedanke besteht darin, daß unab
hängig von den Eigenheiten des jeweiligen Prozeßsignals die
Grenzwerteinstellung einheitlich wird (z. B. +/-6 s). Wenn zu
mindest eine näherungsweise Normalverteilung vorliegt, kann
schon vorhergesagt werden, wieviel ppm Fehlersignale (NIO-
Meldungen) zu erwarten sind. Im Extremfall kann man natür
lich die Hüllkurvenabstände sehr groß machen. Dann führt na
hezu jede Hüllkurvenüberschreitung zu einer NIO-Meldung. In
diesem Fall beschränkt sich das Verfahren ausschließlich auf
die Berücksichtigung der Hüllkurven. Es ist somit auch denk
bar, zur Prozeßüberwachung entweder die Hüllkurven eines
oder mehrerer Meßsignale oder eine oder mehrere berechnete
Kennzahlen heranzuziehen.
Ziel ist es grundsätzlich, den Fertigungsprozeß möglichst in
der Mitte der Toleranzbänder einzustellen, so daß dieser
möglichst konstant und robust ist. Dann solle das Prozeßer
gebnis durch bekannte Qualitätsmethoden geprüfen werden. Erst
jetzt ist vorgesehen, gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
Kurvenverläufe zu speichern und danach offline die Grenzwer
te zu berechnen. Danach erfolgt die Überwachung des Prozes
ses online. Das Prozeßüberwachungssystem ist somit auf den
momentanen Fertigungsprozeß und seine Streuung kalibriert.
Claims (12)
1. Verfahren zum Überwachung von Fertigungsprozessen, bei
dem aufgenommene Meßwerte mit Prozeßgrenzen verglichen wer
den und bei Überschreitung der Prozeßgrenzen ein entspre
chendes Fehlersignal mitgeteilt wird, dadurch gekennzeich
net, daß zur Festlegung der Prozeßgrenzen die Standardabwei
chung der aufgenommenen Meßwerte herangezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßwerte einen zeitlichen Signalverlauf mit Signalen
bilden und daß über die Standardabweichungen der Signale des
zeitlichen Signalverlaufes mindestens eine Hüllkurve gebil
det wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Standardabweichungen der Signale eine obere und eine un
tere Hüllkurve bildeng
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aus den Meßwerten mindestens eine Kennzahl berechnet wird
und daß zur Festlegung der Prozeßgrenzen mindestens ein
Kennzahlengrenzwert aus der Standardabweichung der Kennzahl
gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
über die Standardabweichungen von Signalen eines zeitlichen
Signalverlaufes der Meßwerte mindestens eine Hüllkurve ge
bildet wird, daß aus mindestens einem Signalverlauf der Meß
werte mindestens eine Kennzahl berechnet wird, die mit min
destens einem Kennzahlgrenzwert verglichen wird, und daß als
Kennzahlgrenzwert die Standardabweichung der berechneten
Kennzahl herangezogen wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Standardabweichun
gen mit einem Faktor gewichtet werden.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte zur Si
gnalbildung für die Ermittlung der Hüllkurven und/oder zur
Berechnung der Kennzahlen über einen Bandpaß gefiltet wer
den.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte zur Si
gnalbildung für die Ermittlung der Hüllkurven und/oder zur
Berechnung der Kennzahlen durch eine Effektivwertbildung aus
den ermittelten Meßwerten gebildet werden.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte zur Si
gnalbildung für die Ermittlung der Hüllkurven und/oder zur
Berechnung der Kennzahlen durch ein vorgeschaltetes Online-
Prozeß-Bildverarbeitungssystem bereitgestellt werden.
10. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Standardabweichun
gen für Werte größer und kleiner vom Mittelwert getrennt er
mittelt werden.
11. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Berechnung der Pro
zeßgrenzen zwei Durchläufe vorgenommen werden, wobei im
zweiten Lauf nur die Signalverläufe berücksichtigt werden,
die mit den Grenzwerten des ersten Durchlaufs nicht fehler
haft waren.
12. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß definierte Zeitab
schnitte des Prozesses gemessen und überwacht werden.
Priority Applications (1)
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