DE19962406A1 - Achsaufhängung für Starrachsen von Fahrzeugen - Google Patents
Achsaufhängung für Starrachsen von FahrzeugenInfo
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Abstract
Es wird eine Achsaufhängung für Starachsen von Fahrzeugen, insbesondere luftgefederten Nutzfahrzeugen vorgestellt. Diese besteht aus: DOLLAR A - einem oberhalb der Fahrzeugachse (3) über jeweils zwei in Fahrzeugquerrichtung beabstandet zueinander angeordneten Gelenken (5, 6, 7, 8) einerseits mit der Fahrzeugachse (3) und andererseits mit dem Fahrzeugaufbau (1, 2) verbundenen, verwindbaren Vierpunktlenker (4), DOLLAR A - jeweils mindestens einer Federbaueinheit (19, 20) je Fahrzeugseite, die sich zur Federung zwischen Fahrzeugachse (3) und Fahrzeugaufbau (1, 2) befindet und DOLLAR A - einer etwa fahrzeugmittig sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden, die Fahrzeugachse (3) mit dem Fahrzeugaufbau (1a, 1b) vertikal beweglich verbindenden Achsstrebe (21) zur Achsführung.
Description
Die Erfindung betrifft eine Achsaufhängung für Starrachsen von Fahrzeugen, insbesondere
von luftgefederten Nutzfahrzeugen.
Achsaufhängungen, die einen Vierpunktlenker enthalten, sind beispielsweise aus der
DE 195 21 874 A1 bekannt. Die konstruktive Ausgestaltung derartiger Achsaufhängungen
ist prinzipiell einfach, raum- und kostensparend und hat sich in der Praxis durchweg
bewährt. Allerdings hat diese Achsaufhängung, wie auch andere aus dem Stand der Technik
bekannte Bauarten, den Nachteil, daß zahlreiche Bauteile zur Achsführung erforderlich sind,
was einen erhöhten Montageaufwand erfordert und zudem das Gesamtgewicht des
Fahrzeuges negativ beeinflußt. Ferner sind bekannte Achsaufhängungen teilweise
kinematisch überbestimmt. Dies wiederum führt zu einem in bestimmten Situationen
undefinierten Ablauf der kinematischen Vorgänge innerhalb der Achskonstruktion, was sich
unter Umständen negativ auf die Fahrwerkabstimmung bzw. die Fahrwerkdynamik in
vertikaler und seitlicher Richtung auswirkt.
Technische Problemstellung der vorliegenden Erfindung ist es, eine Achsaufhängung so
weiterzuentwickeln, daß die kinematischen Verhältnisse verbessert werden, um die
Fahrdynamik zu optimieren. Es soll darüber hinaus die Anzahl der Einzelteile weiter
reduziert werden.
Diese Problemstellung wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Danach besteht eine erfindungsgemäße Achsaufhängung aus einem verwindbaren
Vierpunktlenker, der oberhalb der Fahrzeugachse angeordnet und über jeweils zwei in
Fahrzeugquerrichtung zueinander beabstandete Gelenke einerseits mit der Fahrzeugachse
und andererseits mit dem Fahrzeugaufbau verbunden ist.
Auf jeder Fahrzeugseite ist darüber hinaus zur Federung mindestens eine Federbaueinheit
zwischen der Fahrzeugachse und dem Fahrzeugaufbau angebracht.
Die Besonderheit einer derartigen Achsauthängung ist darin zu sehen, daß nur eine etwa
fahrzeugmittig sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende, die Fahrzeugachse mit dem
Fahrzeugautbau vertikal beweglich verbindende Achsstrebe zur Achsführung zum Einsatz
kommt. Die Achsstrebe ist dabei auf der dem Vierpunktlenker gegenüberliegenden Seite der
Fahrzeugachse angebracht. Selbstverständlich liegt es im Bereich der Erfindung, die
Anbringung von Vierpunktlenker und Achsstrebe in umgekehrter Anordnung vorzusehen.
Durch eine derartige Ausführung werden die kinematischen Verhältnisse der
Achsauthängung vereinfacht und optimiert. Die Anzahl der Bauteile reduziert sich erheblich,
sodaß die Achskonstruktion insgesamt kostengünstiger ist, als bislang bekannte
Ausführungen.
Spezielle Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich darüber hinaus aus
den Merkmalen der Unteransprüche.
So sind erfindungsgemäß die Federbaueinheiten bzw. die Stoßdämpfer auf Längsträgern
montiert, die ihrerseits eine Verbindung zur Fahrzeugachse aufweisen, so daß eine mittelbare
Verbindung zwischen der Fahrzeugachse und dem Fahrzeugaufbau besteht. Es hat sich
insbesondere als vorteilhaft herausgestellt, wenn jeder Längsträger mindestens eine
Aufnahme für die Federbaueinheiten oder Stoßdämpfer aufweist. Die Längsträger sind dabei
je Fahrzeugseite etwa in Fahrzeuglängsrichtung verlaufend angeordnet und können eine
oder mehrere Federbaueinheiten sowie im Bedarfsfall auch Stoßdämpfer aufnehmen. Zur
Anbringung der Federbaueinheiten bzw. der Stoßdämpfer können die Aufnahmen als
Gelenke ausgeführt sein, wofür gemäß eine besonderen Ausgestaltung der Erfindung auch
Kugelgelenke zum Einsatz kommen können. Letztgenannte haben den Vorteil einer leicht
beweglichen Aufnahme der entsprechenden Baueinheiten, sodaß beispielsweise bei
Verwendung von Luftfedern die Luftfederbälge nur in einem äußerst geringen Umfang
belastet werden.
Bestandteil des Fahrzeugaufbaus sind erfindungsgemäß wenigstens zwei parallele
Längsrahmen, die etwa in Fahrzeugquerrichtung durch beabstandet zueinander angeordnete
Querträger miteinander verbunden werden.
Die sich etwa fahrzeugmittig in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende, die Fahrzeugachse mit
dem Fahrzeugautbau vertikal beweglich verbindende Achsstrebe zur Achsführung kann
entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung mittels eines Trägerbrackets mit
einem der Querträger verbunden sein. Als Trägerbracket ist dabei ganz allgemein eine
Aufnahmevorrichtung zu verstehen, die einerseits ein Molekulargelenk der Achsstrebe
aufnimmt und andererseits an dem Fahrzeugaufbau festgelegt ist. Die Achsstrebe weist
vorzugsweise an jedem ihrer Enden ein Molekulargelenk auf.
Um eine optimale Federung der Fahrzeugachse zu erreichen, kann bei einer
erfindungsgemäßen Achsaufhängung die Federbaueinheit vor oder hinter der Fahrzeugachse
oder vor und hinter der Fahrzeugachse angeordnet sein.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung anhand der
beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispieles der
erfindungsgemäßen Achsaufhängung von schräg vorn, also entgegen der
Fahrtrichtung des Fahrzeuges gesehen,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht von schräg hinten, also in Fahrtrichtung des
Fahrzeuges gesehen,
Fig. 3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Achsaufhängung ohne das in
Fahrzeugrichtung rechte Fahrzeugrad,
Fig. 4 ein für die erfindungsgemäße Achsaufhängung verwendetes Molekulargelenk
in Schnittdarstellung und
Fig. 5 eine Ansicht von oben auf eine erfindungsgemäße Achsaufhängung.
In den Fig. 1 bis 3 ist die erfindungsgemäße Achsaufhängung an einem mit Längsrahmen
1a, 1b versehenen, hier nicht näher gezeigten Nutzfahrzeugfahrgestell dargestellt. Die
Längsrahmen 1a und 1b sind seitlich beabstandet zueinander angeordnet und durch die
Querträger 2a, 2b fest miteinander verbunden. Die Längsrahmen 1a und 1b und die
Querträger 2a, 2b sind Bestandteile des Fahrzeugaufbaus 1, 2. Unterhalb der Längsrahmen
1a und 1b befindet sich die Fahrzeugachse 3, welche mit den Längsrahmen 1a, 1b bzw.
einem der Querträger 2b über einen Vierpunktlenker 4 verbunden ist. An der Fahrzeugachse
3 sind ferner die Fahrzeugräder 15 und 16 befestigt. Der Vierpunktlenker 4 weist insgesamt
vier Gelenke 5, 6, 7 und 8 auf, wobei jeweils zwei Gelenke 6, 8 wie zuvor beschrieben am
Fahrzeugrahmen und zwei Gelenke 5, 7 an der Fahrzeugachse befestigt sind. Die an der
Fahrzeugachse und am Fahrzeugrahmen festgelegten Gelenke sind in Fahrzeugquerrichtung
beabstandet zueinander angeordnet und als Molekulargelenke ausgeführt.
Bei einem Molekulargelenk handelt es sich prinzipiell um ein Gelenk, wie es als
Kugelgelenk beispielhaft in der Fig. 4 dargestellt ist. Das Molekulargelenk besteht hierbei
aus einer innen liegenden Gelenkkugel 30, einem die Gelenkkugel umschließenden Gehäuse
32 sowie einem zwischen Gelenkkugel 30 und Gehäuse 32 angeordneten Elastomer 31. Bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist die Gelenkkugel 30 zweiteilig ausgeführt, wobei sie
aus einer inneren metallischen Gelenkachse 33 und einer daran angeformten Außenkugel 34
aus Elastomer besteht. Andere Ausführungen eines Molekulargelenkes können eine
Gelenkkugel 30 insgesamt aus Metall vorsehen oder anstelle einer Kugel ein zylindrisches
Innenteil aufweisen. Derartige Molekulargelenke können durch die Auswahl des zwischen
Gelenkkugel 30 und Gehäuse 32 angeordneten Elastomers den auf das Gelenk einwirkenden
Belastungen entsprechend angepasst werden. Darüberhinaus können innerhalb des
Elastomers und/oder des Gehäuses bzw. am Innenteil des Gelenkes zumindest bereichsweise
Ausnehmungen vorgesehen sein, die eine gezielte Beeinflussung der Gelenkcharakteristik
bewirken. So können Molekulargelenke beispielsweise in einer Richtung eine geringere
Dämpfung und in wenigstens einer versetzt hierzu gelegenen Richtung eine entsprechend
größere Dämpfung aufweisen.
Aus den Darstellungen der Fig. 1 bis 3 geht ferner hervor, daß die Fahrzeugachse 3 eine
Verbindung zu einem Querträger 2b aufweist, den eine Achsstrebe 21 bildet, die ihrerseits
einseitig in einem Trägerbracket 10 aufgenommen ist. Diese Achsstrebe enthält beiderseits
je ein Molekulargelenk 13, 14, wobei das Molekulargelenk 13 unterhalb der Fahrzeugachse
3 angelenkt und das Molekulargelenk 14 in dem Trägerbracket 10 aufgenommen ist. Die
Molekulargelenke 5, 6, 7, 8, 13 und 14 weisen prinzipiell den zuvor beschriebenen Aufbau
auf und ermöglichen sowohl die Aufnahme von Längs- als auch Vertikalkräften und
Verwinkelungen (Kardanik), die durch die Bewegungen der Fahrzeugachse 3 hervorgerufen
werden. Durch die Verwendung der Molekulargelenke wird eine Überbestimmung der
kinematischen Freiheitsgrade verhindert, so daß eine optimalere Vorwärtsabstimmung im
Hinblick auf die Fahrwerksdynamik in vertikaler und seitlicher Richtung herbeigeführt
werden kann.
Zur mittelbaren Verbindung der Fahrzeugachse mit dem Fahrzeugaufbau 1, 2 wird auf jeder
Fahrzeugseite je ein Längsträger 11 bzw. 12 an der Fahrzeugachse 3 befestigt. Diese
Längsträger 11, 12 stellen bei der gezeigten Ausführung über je eine Federbaueinheit 19, 20
bzw. je einen Stoßdämpfer 35, 36 die genannte Verbindung zum Fahrzeugaufbau 1, 2 her.
An den Längsträgern 11 und 12 sind jeweils Aufnahmen 17a, 17b und 18a, 18b zur
Anbringung der Federbaueinheiten 19, 20 bzw. der Stoßdämpfer 35, 36 vorhanden.
Dies führt zu einer Reduzierung der üblicherweise bei herkömmlichen Achskonstruktionen
verwendeten Bauteile und verringert somit Lagerhaltung und Montagezeiten für die
erfindungsgemäße Achskonstruktion.
Aus der Draufsicht der Fig. 5 eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Achskonstruktion ist die Lage des Vierpunktlenkers 4 sowie seiner Anlenkpunkte an der
Karosserie bzw. der Fahrzeugachse 3 ersichtlich.
Natürlich ist es möglich, bei einer erfindungsgemäßen Achsaufhängung statt der
dargestellten zwei Federbaueinheiten drei, vier oder mehr derartige Federelemente
einzusetzen, beziehungsweise die Federbaueinheiten 19, 20 in Fahrtrichtung gesehen vor
oder hinter der Fahrzeugachse 3 anzuordnen.
1
a Längsrahmen
1
b Längsrahmen
2
a Querträger
2
b Querträger
3
Fahrzeugachse
4
Vierpunktlenker
5
Gelenk
6
Gelenk
7
Gelenk
8
Gelenk
10
Trägerbracket
11
Längsträger
12
Längsträger
13
Molekulargelenk
14
Molekulargelenk
15
Fahrzeugrad
16
Fahrzeugrad
17
a Aufnahme
17
b Aufnahme
18
a Aufnahme
18
b Aufnahme
19
Federbaueinheit
20
Federbaueinheit
21
Achsstrebe
30
Gelenkkugel
31
Elastomer
32
Gehäuse
33
Gelenkachse
34
Außenkugel
35
Stoßdämpfer
36
Stoßdämpfer
Claims (8)
1. Achsaufhängung für Starrachsen von Fahrzeugen, insbesondere von luftgefederten
Nutzfahrzeugen mit:
- - einem oberhalb der Fahrzeugachse (3) über jeweils zwei in Fahrzeugquerrichtung beabstandet zueinander angeordneten Gelenken (5, 6, 7, 8) einerseits mit der Fahrzeugachse (3) und andererseits mit dem Fahrzeugaufbau (1, 2) verbundenen, verwindbaren Vierpunktlenker (4),
- - jeweils mindestens einer Federbaueinheit (19, 20) je Fahrzeugseite, die sich zur Federung zwischen Fahrzeugachse (3) und Fahrzeugaufbau (1, 2) befindet und
- - einer etwa fahrzeugmittig sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden, die Fahrzeugachse (3) mit dem Fahrzeugaufbau (1, 2) vertikal beweglich verbindenden Achsstrebe (21) zur Achsführung.
2. Achsaufhängung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Fahrzeugachse (3) angebrachte Längsträger (11, 12) jeweils mindestens eine
Aufnahme (17, 18) für die Federbaueinheiten (19, 20) oder Stoßdämpfer (35, 36)
aufweisen.
3. Achsaufhängung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmen (17, 18) für die Federbaueinheiten (19, 20) oder die Stoßdämpfer (35, 36)
als Gelenke gestaltet sind.
4. Achsaufhängung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenke Kugelgelenke sind.
5. Achsaufhängung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fahrzeugaufbau (1, 2) zwei parallele Längsrahmen (1a, 1b) und diese etwa in
Fahrzeugquerrichtung verbindende, beabstandet zueinander angeordnete Querträger (2a,
2b) aufweist.
6. Achsaufhängung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiderseits Molekulargelenke (13, 14) aufweisende Achsstrebe (21) einerseits auf der
dem Vierpunktlenker (4) gegenüberliegenden Seite der Fahrzeugachse (3) und andererseits
über ein Trägerbracket (10) mit einem Querträger (2a oder 2b) verbunden ist.
7. Achsaufhängung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Federbaueinheit (19, 20) vor oder hinter der Fahrzeugachse (3) angeordnet ist.
8. Achsaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor und hinter der Fahrzeugachse (3) jeweils eine Federbaueinheit (19, 20) angeordnet ist.
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