DE19960637A1 - Überlastsicherung für Lager von Strangführungsrollen einer Stranggießanlage - Google Patents
Überlastsicherung für Lager von Strangführungsrollen einer StranggießanlageInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Überlastsicherung für Lager (2, 2') von Strangführungsrollen (1, 1') einer Stranggießanlage. Die Rollen (1, 1') sind einander gegenüberliegend in Lagergehäusen (3, 3') an Traversen (4, 4') eines Segmentgrundrahmens angeordnet. Die Lagergehäuse (3, 3') sind durch Unterfütterung unter Verwendung von Beilagenpaketen (5, 5') an ihren Auflagestellen exakt miteinander ausgerichtet. Zusätzlich zu den Auflageblechen (5, 5') jeder Auflagestelle ist zwischen Lagergehäuse (3, 3') und Traverse (4, 4') des Segmentgrundrahmens ein Sicherungselement (6) eingefügt. Das Sicherungselement (6) ist hinsichtlich Material und Gestaltung derart ausgebildet, daß es bei einem Anstieg der Belastung bis in den Bereich der maximalen zulässigen Lagerlast eine irreversible, plastische Verformung ergibt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Überlastsicherung für Lager von Strangführungsrollen
einer Stranggießanlage, wobei die Rollen einander gegenüberliegend in Lagerge
häusen an Traversen eines Segmentgrundrahmens angeordnet sind und die La
gergehäuse durch Unterfütterung unter Verwendung von Beilagenpaketen, an ih
ren Auflagestellen exakt miteinander ausgerichtet sind.
Für die Strangführung von Brammen- und Dünnbrammengießmaschinen werden
üblicherweise Rollen verwendet, die zum Transport sowie zur Stützung des Stran
ges dienen. Insbesondere im unteren Bereich der Strangführung werden diese
Rollen wegen des großen Abstands zum Gießspiegel durch den ferrostatischen
Druck stark belastet. Zusätzliche Belastungsspitzen können an einzelnen Rollen
oder Rollengruppen zu Gießbeginn oder am Gießende auftreten, wenn eine be
reits durcherstarrte Bramme innerhalb der Strangführung gebogen und/oder ge
richtet wird.
Häufig sind Strangführungsrollen als ein- oder mehrteilige Vollrollen ausgebildet,
die über Zapfen in Wälzlagern gelagert sind. Diese Wälzlager befinden sich in La
gergehäusen, die mit dem Segmentgrundrahmen fest verschraubt sind. Eine ex
akte Ausrichtung dieser Rollen innerhalb eines Segments der Strangführung wird
durch Beilagenbleche, sogenannte Linings erreicht.
Dabei setzt sich in letzter Zeit die Entwicklungstendenz durch, Strangführungen
von Gießmaschinen sehr steif auszulegen. Durch Verwendung von ein- oder
mehrfach geteilten Rollen mit kleinem Durchmesser und geringem Rollenabstand
sowie sehr steifer Traversen kann die Belastung der Strangschale durch Ausbeu
len (Bulging) reduziert sowie die Geometrie der Brammen (Brammenprofil) ver
bessert werden. Dabei müssen jedoch erhöhte Anforderungen an die Ausrichtung
der Rollen in den Segmenten sowie der Segmente zueinander gestellt werden.
Denn jede Ungenauigkeit führt im Gießbetrieb zu einer erhöhten Belastung der
Strangschale.
Einen Überblick über den aktuellen Stand der Technik gibt das Dokument
EP 0 177 796 B1 wieder. Darin ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Führen
und Richten eines Gießstranges im Richt- und Auslaufbereich einer Bogenstrang
gießanlage beschrieben, wobei gegenüberliegend angeordnete Rollen von einer
Federkraft gegen den ferrostatischen Druck des Gießstranges in einem dem
Gießformat entsprechenden Abstand gehalten werden. Dabei wird ein Gieß
strangbereich erhöhter Festigkeit verfolgt und bei dessen Durchlauf zwischen ge
genüberliegenden Rollen wird die jeweilige Federkraft durch eine geringe Zusatz
kraft reduziert.
Ein diesbezügliches Steuersystem umfaßt einen Stranggießprozeßrechner, einen
Wegverfolger- und Steuerungsrechner sowie eine Hydrauliksteuerung mit ange
schlossenen hydraulischen Kraftgeräten. Die Rollen sind abschnittsweise gegen
überliegend an einer ortsfesten Traverse bzw. an einer Verstelltraverse gelagert,
die durch innerhalb von Hülsen mit Druckfedern belastete Zuganker auf Format
abstand gehalten werden, wobei den Zugankern hydraulische Kraftgeräte zuge
ordnet sind und zwischen einem Hülsendeckel und einem Zugstangenkopf eine
Hydraulikmutter angeordnet ist.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, Überlastsicherungen für Strangführungslager anzugeben, die sich zum
Schutz der Rollenlager gegen Überlastungsschäden an sehr steif ausgelegten
Strangführungselementen eignen und bei normaler Betriebslast, verursacht durch
Schraubenvorspannung und Ferrostatik, ihre Form beibehalten und sich erst bei
einer deutlichen Überlast irreversibel verformen. Dabei soll die Überlastsicherung
ohne aufwendige Technik funktionieren und insbesondere keine hydraulischen
Kraftgeräte benötigen sowie sich problemlos zur Nachrüstung in vorhandene
Strangführungselemente eignen.
Zur Lösung der Aufgabe wird mit der Erfindung eine Überlastsicherung für Lager
von Strangführungsrollen der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art vorge
schlagen, wonach zusätzlich zu den Auflageblechen jeder Auflagestelle zwischen
Lagergehäuse und Traverse des Segmentgrundrahmens ein Sicherungselement
eingefügt ist und hinsichtlich Material und Gestaltung derart ausgebildet ist, daß es
bei einem Anstieg der Belastung bis in den Bereich der maximal zulässigen La
gerlast eine irreversible, plastische Verformung ergibt.
Die erfindungsgemäße Überlastsicherung bietet den Vorteil, daß die Ausrichtung
der Rollen nicht durch ein elastisches Verhalten eingefügter Elemente beeinflußt
wird. Darüber hinaus wird auf diese Weise eine wiederholte stärkere Belastung
eines Lagers vermieden, und es kann nach einem Segmentwechsel überprüft
werden, ob und an welcher Stelle im Segment eine Überlastung der Lager statt
gefunden hätte. Darüber hinaus ist die vorgeschlagenen Lösung mit zusätzlichen
Sicherungselementen extrem unkompliziert, kostensparend und eignet sich pro
blemlos zur Nachrüstung in vorhandene Strangführungselemente.
Weitere Ausgestaltungen der Überlastsicherung sind entsprechend den Unteran
sprüchen vorgesehen.
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachste
henden Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausfüh
rungsbeispieles. Es zeigen:
Fig. 1 in Seitenansicht und teilweise im Schnitt eine rollentragende
Hälfte eines Strangführungselementes einer Stranggießanlage
mit den in Rollenlagern gelagerten Strangführungsrollen;
Fig. 2 in Seitenansicht und teilweise im Schnitt eine mit Strangfüh
rungsrollen und deren Lagerungen ausgebildete Hälfte eines
Strangführungselementes, jedoch mit Sicherheitselementen.
Die in Fig. 1 dargestellte Hälfte eines Strangführungselementes 7 der Strangfüh
rung einer Stranggießanlage weist ein Paar Strangführungsrollen 1 auf, die in La
gergehäusen 3 mittels Rollenlagern in an sich bekannter Weise gelagert sind. Die
Lagergehäuse sind an Traversen 4 des halbseitigen Strangführungselementes 7
am Segmentgrundrahmen angeordnet. Die Lagergehäuse 3 sind durch Unterfütte
rung unter Verwendung von Beilagenpaketen 5 an ihren Auflagenstellen exakt
miteinander ausgerichtet.
Dabei werden, wie dies bei Strangführungen üblich ist, Rollen 1 verwendet, die
zum Transport sowie zur Stützung des Stranges dienen. Besonders im unteren
Bereich der Strangführung werden diese Rollen wegen des großen Abstandes
zum Gießspiegel durch Ferrostatik stark belastet. Zusätzliche Belastungen können
an einzelnen Rollen oder Rollengruppen zu Gießbeginn oder am Gießende auf
treten, wenn eine bereits durcherstarrte Bramme innerhalb der Strangführung ge
bogen oder gerichtet wird. Bei Störungen sowie zu Gießbeginn und Gießende,
wenn bereits durcherstarrte Brammenabschnitte gebogen oder gerichtet werden
müssen, kann es vorkommen, daß einzelne Rollen oder Rollengruppen einen ho
hen Anteil der auftretenden Kräfte aufnehmen müssen. Bei Maschinen und Anla
gen mit weicher Strangführung kann eine überlastete Rolle geringfügig nachge
ben, solange, bis benachbarte Rollen einen größeren Teil der Last übernehmen.
Bei steifen Strangführungen, wie solche in den Fig. 1 und 2 ausgebildet und
dargestellt sind, besteht diese Möglichkeit nicht in ausreichendem Maße, was in
Extremfällen zur Zerstörung der Lager 2 führen kann.
Um eine solche Überlastung der Lager sicher zu vermeiden, ist gemäß Darstel
lung in der Fig. 2 vorgesehen, daß zusätzlich zu den Auflageblechen 5' jeder
Auflagestelle zwischen Lagergehäuse 3' und Traverse 4' des Strangführungsele
mentes 7' ein Sicherungselement 6 eingefügt ist, welches hinsichtlich Material und
Gestaltung derart ausgebildet ist, daß es bei einem Anstieg der Belastung bis in
den Bereich der maximalen zulässigen Lagerlast eine irreversible, plastische Ver
formung ergibt.
Damit werden Überlastschäden an den Lagern 2' mit unkomplizierten Mitteln si
cher vermieden. Außerdem besitzt diese erfindungsgemäße Ausgestaltung den
großen Vorteil, daß sie problemlos in vorhandene Strangführungselemente 7
nachgerüstet werden kann.
Das Sicherungselement ist in seiner Fläche quer zur Lasteinwirkung so bemes
sen, daß es bei der im normalen Betriebszustand vorgesehenen Belastung durch
Druck und Arbeitstemperatur nur elastisch nachgibt und insbesondere nicht irre
versibel verformt wird oder kriecht.
Das Sicherungselement ein flaches, in der Kontur an den Einbauraum der Aufla
gestelle angepaßtes Element 6 aus Metall.
Damit die Überlastsicherung in Form des Sicherungselementes 6 bei überhöhter
Belastung soweit nachgeben kann, daß ein Bruch der Lagerungen 2, 2' vermieden
wird, ist weiter vorgesehen, daß das Sicherungselement 6 bevorzugt aus Kupfer
oder einer Kupferlegierung besteht. Beispielsweise kann das Sicherungselement 6
aus einer CuZn-Legierung, einer sogenannten Knetlegierung, z. B. CuZn 33 (Ms
67), oder aus einer Aluminiumbronze als Knetlegierung mit guten Kaltstauchei
genschaften bestehen.
Die Dickenabmessung des Sicherungselementes 6 ist dadurch bestimmt, daß
nach Maßgabe des verwendeten Werkstoffs und der maximalen Belastung eine
plastische Stauchung von wenigstens 0,1 mm resultiert, wobei die mögliche Dic
kenänderung durch Verfestigungszunahme des Werkstoffs bei dessen Stauchung
begrenzbar ist.
Dadurch wird erreicht, daß bei Störungen sowie zu Gießbeginn und Gießende,
wenn bereits durcherstarrte Brammenabschnitte gebogen oder gerichtet werden
müssen, einzelne Rollen oder Rollengruppen infolge der durch Stauchen erreich
baren Nachgiebigkeit des bzw. der Sicherungselemente 6 einen hohen Anteil der
auftretenden Kräfte aufnehmen. Dabei kann dann eine überlastete Rolle geringfü
gig nachgeben, solange, bis benachbarte Rollen einen größeren Teil der Last
übernehmen. Infolge dieser erreichbaren Nachgiebigkeit wird auch in Extremfällen
die Zerstörung der Lager 2 sicher vermieden.
Nach dem erstmaligen Stauchen eines Sicherungselementes 6 wird auf diese
Weise eine wiederholte stärkere Belastung eines Lagers vermieden und es kann
nach einem Segmentwechsel überprüft werden, ob und an welcher Stelle des
Segments eine Überlastung stattgefunden hat und es kann dort ggfs. ein neues
Sicherungselement eingelegt werden.
Durch die sorgfältige Auswahl des Werkstoffs eines Sicherungselementes 6 wird
erreicht, daß sich dieses bei im Normalbetrieb herrschenden Bedingungen bezüg
lich Belastung und Temperatur nicht verformt, insbesondere nicht kriecht, sofern
seine Auflagefläche so festgelegt ist, daß sich das Sicherungselement 6 bei nor
maler Belastung nur im elastischen Bereich reversibel verformt. Erst bei höherer
Belastung, die aber noch unterhalb der maximalen Lagerlast liegen muß, darf eine
plastische, das heißt irreversible Verformung einsetzten. Hierzu werden die Ab
messungen des Sicherungselementes 6 in seiner Auflagefläche und Dicke in Ab
hängigkeit vom verwendeten Werkstoff, von der Belastung sowie von dessen Ver
halten bestimmt.
Claims (6)
1. Überlastsicherung für Lager (2, 2') von Strangführungsrollen (1, 1') einer
Stranggießanlage, wobei die Rollen (1, 1') einander gegenüberliegend in La
gergehäuse (3, 3') an Traversen (4, 4') eines Segmentgrundrahmens ange
ordnet sind und die Lagergehäuse (3, 3') durch Unterfütterung unter Verwen
dung von Beilagenpaketen (5, 5'), an ihren Auflagestellen exakt miteinander
ausgerichtet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu den Auflageblechen (5, 5') jeder Auflagestelle zwischen
Lagergehäuse (3, 3') und Traverse (4, 4') des Segmentgrundrahmens ein Si
cherungselement (6) eingefügt ist und hinsichtlich Material und Gestaltung
derart ausgebildet ist, daß es bei einem Anstieg der Belastung bis in den Be
reich der maximalen zulässigen Lagerlast eine irreversible, plastische Ver
formung ergibt.
2. Überlastsicherung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherungselement in seiner Fläche quer zur Lasteinwirkung so be
messen ist, daß es bei der im normalen Betriebszustand vorgesehenen Be
lastung durch Druck und Arbeitstemperatur nur elastisch nachgibt und insbe
sondere nicht irreversibel verformt wird oder kriecht.
3. Überlastsicherung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherungselement (6) mit einer flachen Kontur an den Einbauraum
der Auflagestellen angepaßt ist.
4. Überlastsicherung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherungselement (6) aus Metall ist, bevorzugt aus Kupfer oder
einer Kupferlegierung besteht.
5. Überlastsicherung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherungselement (6) aus einer CuZn-Legierung, einer sogenann
ten Knetlegierung, z. B. CuZn 33 (Ms 67), oder einer Aluminiumbronze als
Knetlegierung mit guten Kaltstaucheigenschaften besteht.
6. Überlastsicherung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dickenabmessung des Sicherungselementes (6) in der Weise be
stimmt ist, daß nach Maßgabe des verwendeten Werkstoffs und der maxi
malen Belastung eine plastische Stauchung von wenigstens 0,1 mm resul
tiert, wobei die mögliche Dickenänderung durch Verfestigungszunahme des
Werkstoffs bei dessen Stauchung begrenzbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999160637 DE19960637A1 (de) | 1999-12-16 | 1999-12-16 | Überlastsicherung für Lager von Strangführungsrollen einer Stranggießanlage |
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DE1999160637 DE19960637A1 (de) | 1999-12-16 | 1999-12-16 | Überlastsicherung für Lager von Strangführungsrollen einer Stranggießanlage |
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DE1999160637 Withdrawn DE19960637A1 (de) | 1999-12-16 | 1999-12-16 | Überlastsicherung für Lager von Strangführungsrollen einer Stranggießanlage |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19960637A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10202523B4 (de) * | 2002-01-24 | 2006-03-02 | Fag Kugelfischer Ag & Co. Ohg | Wälzlageranordnung für Rollen in Stranggießanlagen |
-
1999
- 1999-12-16 DE DE1999160637 patent/DE19960637A1/de not_active Withdrawn
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DE10202523B4 (de) * | 2002-01-24 | 2006-03-02 | Fag Kugelfischer Ag & Co. Ohg | Wälzlageranordnung für Rollen in Stranggießanlagen |
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