DE19959698A1 - Handstück zur kosmetischen oder medizinischen Behandlung - Google Patents
Handstück zur kosmetischen oder medizinischen BehandlungInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Handstück, mit dem ein Laserstrahl zwecks kosmetischer oder medizinischer Behandlung manuell auf biologisches Gewebe ausgerichtet wird. DOLLAR A In ein Handstück der vorbeschriebenen Art ist ein Start-/Stopsignalgeber (11) für die Laserstrahlungsquelle (7) sowie mindestens eine Stelleinrichtung (12) zur Vorauswahl und/oder Veränderung physikalischer Parameter der Laserstrahlung (3) integriert. Damit wird erreicht, daß der Operateur den Laser unabhängig von einem Fußschalter auslösen sowie regeln kann. Auch ist es nicht notwendig, daß der Operateur während der Behandlung den Blick von der Behandlungsstelle abwenden und eine entfernt vom Behandlungsort positionierte Steuerbaugruppe beobachten muß, wenn Parameter nachgestellt werden müssen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Handstück, mit dem ein Laserstrahl zwecks kosmeti
scher oder medizinischer Behandlung manuell auf biologisches Gewebe ausgerichtet
wird.
In der Kosmetik und in der Medizin wird häufig mit Hilfe von Laserstrahlung Energie in
ausgewählte Gebiete des biologischen Gewebes eingekoppelt, um damit gezielt Verän
derungen im Gewebe zu bewirken. So wird beispielsweise in der Dermatologie Laser
strahlung zur Entfernung von Tätowierungen, zur Behandlung von Feuermalen, zur
Haarentfernung usw. genutzt. Aber auch in der Augenmedizin, insbesondere bei der
intraokularen Kataraktchirurgie, hat sich die Anwendung von Laserstrahlung bewährt.
Dabei besteht das Ziel des intraokularen Eingriffs darin, die beispielsweise durch den
senilen Katarakt (grauer Star) getrübte Augenlinse aus der Linsenkapsel zu entfernen.
Mit Hilfe der Laserstrahlung wird die getrübte Augenlinse schrittweise zerstört und
durch einen Schnitt im Gewebe der Vorderkammer hindurch entfernt.
Insbesondere im letzteren Falle ist es erforderlich, die Energie zielgerichtet und dosiert
einzubringen, so daß eine definierte Gewebezerteilung bzw. -abtrennung bewirkt wird.
Das abgetrennte Linsenmaterial muß vom Behandlungsort entfernt werden, was in der
Regel durch die Kanüle eines Saug-/Spülsystems hindurch erfolgt. Zur Vermeidung
einer Beeinträchtigung benachbarter Gewebestrukturen ist ein sauberes Zerteilen und
Entfernen der getrübten Augenlinse erforderlich, was unter Berücksichtigung individu
ell unterschiedlicher Gewebeeigenschaften eine sehr präzise Vorauswahl nach Ab
schätzung der vorzunehmenden Behandlung und eine genaue Steuerung der Laserpa
rameter während der Applikation der Laserstrahlung, insbesondere in Hinsicht auf die
in das Gewebe einzubringende Energie, voraussetzt. Dem Operateur müssen dazu In
strumente zur Verfügung stehen, die unkompliziert zu bedienen und feinfühlig zu
handhaben sind.
Bei der Phacoemulsifikation mittels Ultraschall ist eine Gerätetechnik entwickelt wor
den, die in der Regel aus einem Handstück, ausgebildet zum Einbringen der Energie in
das Patientenauge, einer Steuerbaugruppe und einer Fußpedaleinheit besteht. Eine
derartige Ausrüstung ist in US 5,580,347 beschrieben. Aus dieser Beschreibung geht
hervor, daß die drei Baugruppen Handstück, Steuerbaugruppe und Fußpedaleinheit
räumlich voneinander getrennt sind. Dabei ist die Steuerbaugruppe mit mindestens
einem Bedienelement zum Einstellen von mindestens einem Parameter, darunter insbe
sondere zur Einstellung der Energie, ausgestattet.
Die Fußpedaleinheit umfaßt ein Fußpedal, mit dem die vom Operateur beabsichtigten
Handlungen steuerbar sind, und zwar in Übereinstimmung mit den über die Steuer
baugruppe vorgegebenen und gegebenenfalls auch während der Behandlung veränder
ten Parametern. Das Fußpedal kann als separate Baugruppe so positioniert werden, daß
während der Behandlung über eine Wippe, auf die der Operateur einen Fuß aufsetzt
und deren Neigung er durch Fußbewegung verändert, die Energie, die in das Auge ein
gebracht wird, in ihrer Intensität bis zu einem mit dem Bedienelement an der Steuer
baugruppe vorausgewählten Maximum variiert werden kann.
Der Operateur hat also drei Geräteeinheiten zu bedienen: die Steuerbaugruppe zwecks
Voreinstellung und gegebenenfalls auch zur Nachstellung von Parameterbereichen
während der Operation, das Fußpedal zum Zweck der Dosierung der Parameter inner
halb der voreingestellten Bereiche und das Handstück, das zwecks gezielter Einbrin
gung der Energie manuell präzise auszurichten ist.
Des weiteren kommt noch hinzu, daß die abgetrennten Gewebeteilchen, wie oben be
reits angedeutet, durch eine Absaugkanüle hindurch vom Ort der Operation entfernt
werden müssen. Hierzu sind weitere Geräte erforderlich, nämlich eine Absaugeinrich
tung mit Unterdruckquelle, die über eine Schlauchleitung mit der Absaugkanüle, die
häufig am Handstück befestigt oder in das Handstück integriert ist, verbunden ist.
Auch hier sind Bedienelemente vorhanden, die es dem Operateur ermöglichen, die Ab
saugeinrichtung ein- und auszuschalten und gegebenenfalls während der Operation
auch den Saugunterdruck zu variieren, um die Absauggeschwindigkeit der anfallenden
Menge an Gewebeteilchen anzugleichen.
Der Operateur hat also eine Vielzahl von an unterschiedlichen Orten positionierten
Geräten zu bedienen und während der Operation auch zu beobachten, was ihn schließ
lich behindert, das Handstück konzentriert zu handhaben und die Energie exakt in das
vorausgewählte Zielgebiet zu lenken.
Aus DE 198 11 627 A1 ist eine Einrichtung für die Behandlung von Objekten mit Laser
strahlung bekannt, die insbesondere zur Hautbehandlung ausgebildet ist. Auch hier
wird der Laserstrahl mit Hilfe eines Handstücks auf das zu behandelnde Hautareal ge
lenkt, wobei das Handstück eine Bedienungseinrichtung aufweist, mit der man Laser
strahlungsparameter einstellen kann. Allerdings bezieht sich die Einstellmöglichkeit
auf die Abfolge von Laserpulsen mit unterschiedlichen Energien und auf den Überlap
pungsgrad der Spots am Auftreffort; eine Einrichtung zum Auslösen und Stoppen der
Laserstrahlung ist nicht vorgesehen.
Des weiteren wird von der Firma Asah Medico A/S, Valseholmen 11-13, DK-2650 Hvi
dovre, Dänemark, ein Laserhandstück unter der Bezeichnung "MedArt®" angeboten, das
zum Laserscanning ausgebildet ist und über eine Bedieneinrichtung zur Beeinflussung
der Scanmuster, der Scanweite und der Scanzeit ausgestattet ist. Auch hierbei ist das
Auslösen oder Stoppen der Laserstrahlung vom Handstück aus nicht möglich.
Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Handstück der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß die Voraus
wahl und Veränderung physikalischer Parameter der Laserstrahlung bei unverminderter
Konzentration auf den Behandlungsort möglich ist.
Erfindungsgemäß ist in ein Handstück der vorbeschriebenen Art ein Start-/Stopsignal
geber für die Laserstrahlungsquelle sowie mindestens eine Stelleinrichtung zur Vor
auswahl und/oder Veränderung physikalischer Parameter der Laserstrahlung integriert.
Damit wird erreicht, daß der Operateur während der Behandlung nicht gezwungen ist,
den Blick von der Behandlungsstelle abzuwenden und in Richtung auf eine entfernt
vom Behandlungsort positionierte Steuerbaugruppe zu lenken, wenn Parameter bzw.
Parametergrenzen nachgestellt werden müssen.
Mit dem erfindungsgemäßen Handstück besteht auch nicht die Notwendigkeit, die
Aufmerksamkeit zwischen der Handhabung des Handstückes und der Betätigung des
Fußpedals zu teilen, sondern es ist möglich, alle erforderlichen Schritte, einschließlich
der Ausrichtung des Handstückes auf das Zielgebiet, des Ein- und Ausschaltens der
Strahlungsquelle und der Regulierung der physikalischen Parameter der Strahlung un
mittelbar am Handstück vorzunehmen und die Aufmerksamkeit ausschließlich auf den
Behandlungsort zu konzentrieren.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die in das Handstück integrierte Stelleinrich
tung zur Veränderung der Pulsfrequenz der Laserstrahlung ausgebildet. Bei der be
schriebenen Kataraktchirurgie wird ein gepulster Laserstrahl auf den Behandlungsort
gerichtet, so daß mit einer derart ausgebildeten Stelleinrichtung durch Veränderung
der Pulsfrequenz die Laserleistung variiert werden kann. Alternativ ist es bei entspre
chend modifizierter Ausgestaltung der Stelleinrichtung auch möglich, die Energie der
Laserstrahlung zu erhöhen oder zu verringern, während die Pulsfrequenz konstant
bleibt. Auch auf diese Weise ist die Regulierung der Laserleistung möglich.
Von Vorteil ist es, wenn dem Start-/Stopsignalgeber und der Stelleinrichtung ein ge
meinsames Bedienelement zugeordnet ist, wobei das Bedienelement zwecks Auslösung
des Start-/Stopsignals über die Länge eines ersten Stellweges und zwecks Veränderung
physikalischer Parameter der Laserstrahlung über die Länge eines zweiten Stellweges
zu verschieben ist. Dabei ist das Bedienelement am Handstück vorteilhaft so positio
niert, das es mit Daumen oder Zeigefinger der Hand, die das Handstück hält, über den
ersten und auch den zweiten Stellweg hinweg verschoben werden kann, ohne daß da
bei die Ausrichtung des Handstückes in bezug auf den Behandlungsort geändert wer
den muß. So ist es nicht notwendig, daß der Operateur seinen Blick vom Behandlungs
ort abwendet, das heißt er muß die Bedienung des Start-/Stopsignalgebers bzw. der
Stelleinrichtung nicht beobachten. Bei ergonomischer Ausgestaltung der Stellweglän
gen, der Verstellkraft, der Form des Bedienungselementes usw. ist innerhalb kürzester
Gewöhnungsphasen feinfühlig das Starten der Laserstrahlungsquelle und die Regulie
rung der Pulsfrequenz der Laserstrahlung allein durch den Tastsinn möglich.
Dabei können die Stellwege gleiche Richtung haben, so daß das Bedienelement zu
nächst über die erste Stellweglänge verschoben, dabei das Startsignal auslöst wird und
danach die weitere Verschiebung des Bedienelementes in gleicher Richtung vorgesehen
ist. In besonderen Ausgestaltungen kann vorgesehen sein, daß die Verschiebung über
die zweite Stellweglänge erst dann freigegeben ist, wenn vorher das Bedienelement
über die gesamte erste Stellweglänge hinweg verschoben wurde. Hierzu kann eine ein
fache mechanische Verriegelung dienen, wie sie im Stand der Technik von den ver
schiedenartigsten Geräten her bekannt ist.
Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, daß die beiden Stellwege orthogonal zueinan
der ausgerichtet sind, wobei das Bedienelement zunächst in einer Richtung über die
erste Stellweglänge verschoben und dabei das Startsignal ausgelöst wird und nach der
Verschiebung über die gesamte erste Stellweglänge erst die Verschiebung über die
zweite Stellweglänge, und zwar in orthogonaler Richtung möglich ist.
In einer Ausgestaltung, die sich in der Praxis bereits bewährt hat, hat der erste Stell
weg eine Länge von 2 bis 10 mm und der zweite Stellweg eine Länge von 0,1 bis 1 mm.
Mit anderen Worten: Das Bedienelement wird zunächst über die Länge von mindestens
2 bis höchstens 10 mm verschoben und dabei der Startimpuls für die Laserstrahlungs
quelle ausgelöst. Am Ende des ersten Stellweges bzw. nach Auslösung des Startimpu
les und Starten der Laserstrahlungsquelle ist nun der Weg zur Verschiebung des Be
dienelementes über den zweiten Stellweg hinweg freigegeben, wobei das Bedienele
ment über eine Länge von mindestens 0,1 bis höchstens 1 mm verschoben und dabei
die Pulsfrequenz verändert werden kann.
Vorteilhafterweise erfolgt die Veränderung der Pulsfrequenz proportional zur Stell
weglänge. Das heißt, je größer die Verschiebung des Bedienelementes über die zweite
Stellweglänge hinweg ist, um so höher ist die eingestellte Pulsfrequenz und damit auch
die Laserleistung. So können Stellweglänge und Pulsfrequenz derart aufeinander abge
stimmt sein, daß sich mit der Verschiebung des Bedienelementes über den Bereich von
0,1 bis 1 mm hinweg eine Veränderung der Pulsfrequenz von 1 bis 200 Hz und damit
eine Veränderung der Laserleistung etwa innerhalb des Bereiches von 10 mW bis 2 W
ergibt.
Eine vorteilhafte technische Ausführung besteht weiterhin darin, daß der zweite Stell
weg bzw. die Verschiebung des Bedienelementes über den zweiten Stellweg in adäqua
te Druckwerte eines Mediums gewandelt wird. Das wird beispielsweise erreicht, indem
das Bedienelement in Richtung auf einen Druckbehälter bewegt wird, wodurch mit zu
nehmender Stellweglänge die Krafteinwirkung auf eine Membran erhöht wird, die ih
rerseits auf das innerhalb des Druckbehälters eingeschlossene Medium wirkt, wodurch
sich der Druck innerhalb des Behälters erhöht. Mit Hilfe eines zweiten Wandlers können
die Druckwerte in adäquate analoge elektrische Steuersignale gewandelt und über eine
Laseransteuerschaltung zur Veränderung der Pulsfrequenz genutzt werden.
Denkbar ist des weiterhin, in das Handstück einen zweiten Start-/Stopsignalgeber für
eine Absaugeinrichtung sowie mindestens eine weitere Stelleinrichtung zur Vorauswahl
und/oder Veränderung der Saugleistung der Absaugeinrichtung zu integrieren. Mit
einem derartigen Handstück ist es dem Operateur möglich, sowohl die Parameter der
Laserstrahlung als auch die pro Zeiteinheit abzusaugende Menge abgetrennter Gewe
bepartikel zu beeinflussen. Der Operateur kann also, ohne seine Konzentration auf den
Behandlungsort verringern zu müssen, Laserleistung und Saugleistung aufeinander
abstimmen.
In weiteren bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung sind der oder die Start-/Stop
signalgeber und Stelleinrichtungen zwar in das Handstück integriert, jedoch als Bau
gruppe ausgebildet, die mit den übrigen Bauteilen des Handstückes lediglich kraft-
und/oder formschlüssig verbunden und mit Handkraft, gegebenenfalls bei zweihändi
ger Handhabung, lösbar ist. Diese Ausführung dient vorteilhafterweise dazu, die Bau
gruppe mit den Start-/Stopsignalgebern und Stelleinrichtungen beispielsweise zum
Zwecke des Sterilisierens unkompliziert abtrennen zu können. Diesbezüglich sollte
diese die Start-/Stopsignalgeber und Stelleinrichtungen umfassende Baugruppe des
Handstückes aus Materialien gefertigt sein, bei denen ohne Gefahr einer Beschädigung
eine Sterilisation vorgenommen werden kann.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die Vorauswahl und Veränderung der Pulsfre
quenz bei gepulst in das Gewebe einzubringender Laserstrahlung. Eingeschlossen in
die Erfindung und denkbar ist es darüber hinaus, mit der Stelleinrichtung auch weitere
physikalische Parameter, wie Pulslänge, Pulsform, Pulsweitenmodulation, Laserwellen
längen usw. beeinflussen zu können. Dabei kann stets auch der Arbeit unter sterilen
Bedingungen Rechnung getragen werden, indem Start-/Stopsignalgeber und Stellein
richtung in der beschriebenen Weise vom Handstück lösbar und sterilisierbar sind.
Selbstverständlich sind auch Geräte denkbar, die zwar über ein Handstück mit inte
grierter Stelleinrichtung für eine oder mehrere Laserparameter verfügen, zu denen aber
trotzdem noch ein Fußpedal gehört, das zur wahlweisen Benutzung dem Operateur
überlassen ist oder mit dem weitere, mit der Stelleinrichtung am Handstück nicht be
einflußbare Parameter vorausgewählt bzw. verändert werden können.
In weiteren Ausgestaltungen der Erfindung kann die in das Handstück integrierte Stell
einrichtung auch in Form eines Mikrofons ausgebildet sein, so daß der Operateur bei
spielsweise durch Kommandolaute den Start der Laserstrahlungsquelle und/oder die
Vorauswahl bzw. Veränderung physikalischer Parameter vornehmen kann. Dabei wird
beispielsweise in Abhängigkeit von der Lautstärke oder von der Tonfrequenz über das
Mikrofon ein analoges elektrisches Ausgangssignal generiert, das über die Laseran
steuerschaltung in der vorbeschriebenen Weise zur Beeinflussung ausgewählter Para
meter genutzt werden kann. In diesem Sinne sind auch weitere Stelleinrichtungen
denkbar, die durch den Mund des Operateurs (Zungendruck, Pusten, Beißdruck) be
dient werden können. Interessant und nutzbar sind in diesem Zusammenhang alle Ein
richtungen, die die Beeinflussung der Laserstrahlungsparameter unabhängig vom Fuß
schalter ermöglichen.
Im Zusammenhang mit dem weiter oben beschriebenen Wandler von Druckwerten in
adäquate analoge elektrische oder elektronische Steuersignale kann vorgesehen sein,
daß die Wandlung beispielsweise dreier, jeweils einem Schwellwert entsprechender
Druckwerte in drei adäquate elektrische Signale erfolgt. Damit ergibt sich in Abhängig
keit von ansteigenden Druckwerten die Möglichkeit, drei aufeinanderfolgende Druck
stufen bzw. diesen Druckstufen adäquate elektrische Steuersignale zu gewinnen und
weiter zu verarbeiten. Diesen Druckstufen bzw. Steuersignalen können bestimmte Fre
quenzen, Leistung, Pulslängen, Pulsformen, Pulsweiten, Laserwellenlängen usw. zuge
ordnet werden, die auf diese Weise aufzurufen sind.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine Gesamtdarstellung des erfindungsgemäßen Handstückes mit Ankopp
lung an eine Laserstrahlungsquelle,
Fig. 2 einen Ausschnitt A aus Fig. 1 mit einer Einzelheit, die prinzipiell ein Bedie
nungselement in Ruheposition darstellt,
Fig. 3 dieselbe Einzelheit A aus Fig. 1 mit dem Bedienelement nach Zurücklegung
des ersten Stellweges,
Fig. 4 dieselbe Einzelheit A aus Fig. 1 mit dem Bedienelement nach Zurücklegung
des zweiten Stellweges,
Fig. 5 eine Ausgestaltungsvariante des Bedienungselementes.
Im Folgenden soll die Erfindung am Beispiel eines Handstückes für intraokulare Kata
raktoperationen nach der an sich bekannten Methode der Phacoemulsifikation erläutert
werden. Hierzu zeigt Fig. 1 ein Handstück 1, das mit einem Phacotip 2 ausgestattet ist,
von dem eine Laserstrahlung 3 austritt und auf die Linse eines Auges 4 gerichtet ist.
Wie bereits dargelegt, besteht das Ziel des operativen Eingriffs darin, die Augenlinse 5
schrittweise zu zerstören und die jeweils abgetrennten Gewebepartikel durch einen
Schnitt in der Vorderkammer hindurch zu entfernen.
Die Entfernung erfolgt in der Regel durch Absaugung mit Hilfe einer Absaugkanüle, die
auf den Operationsort gerichtet ist und die mit einer Absaugeinrichtung in Verbindung
steht. Absaugkanüle und Absaugeinrichtung sind zeichnerisch nicht dargestellt, jedoch
aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt.
Das Handstück 1 ist über eine Lichtleitfaser 6 mit einer Laserstrahlungsquelle 7 ver
bunden. Als Laserstrahlungsquelle 7 sei beispielsweise ein Er:YAG-Laser vorgesehen.
Die Laserstrahlungsquelle 7 steht ihrerseits über einen Signalweg 8 mit einer Laseran
steuerschaltung 9 in Verbindung. Über die Laseransteuerschaltung 9 kann das Setzen
von Parametern für die Laserstrahlung 3 vorgenommen werden. Dazu gehört vor allem
die Beeinflussung der Laserleistung und damit die in das Gewebe eingetragene Ener
gie. Hier sind prinzipiell zwei Möglichkeiten denkbar, wobei, sofern es sich um eine
gepulste Laserstrahlung 3 handelt, entweder die Pulsfrequenz geändert und damit die
Laserleistung variiert oder bei konstanter Pulsfrequenz die Energie der Laserstrahlung
3 verändert wird.
Bisher ist es nach dem bereits dargelegten Stand der Technik üblich, lediglich die La
seransteuerschaltung 9 mit mindestens einem Bedienelement zur Einstellung von min
destens einem Parameter der Laserstrahlung auszustatten. Da die Laseransteuerschal
tung 9 und das Handstück 1 räumlich voneinander getrennt sind, würde für den Ope
rateur die Notwendigkeit bestehen, sich zum Zwecke der Voreinstellung oder Verände
rung von Laserstrahlparametern der Laseransteuerschaltung 9 zuzuwenden, was seine
Konzentration auf den Ort des Eingriffs vermindert. Dadurch aber wird dem Operateur
die Behandlung erschwert und das Risiko für den Patienten erhöht.
Um diesen Mangel zu beheben, ist erfindungsgemäß vorgesehen, in das Handstück ein
Bedienelement 10 zu integrieren, das sowohl mit einem Start-/Stopsignalgeber 11 (vgl.
Fig. 2) als auch mit einer Stelleinrichtung 12 zur Veränderung der Pulsfrequenz der
Laserstrahlung 3 in Verbindung steht.
Wie in Fig. 2 angedeutet, ist das Bedienelement in Geradführungen gelagert, die zu
nächst eine Verschiebung in Richtung S und danach eine Verschiebung in Richtung F
ermöglichen. Bei Verschiebung in Richtung S wird über die Laseransteuerschaltung 9
ein Startsignal für die Laserstrahlungsquelle 7 ausgelöst. Mit der Verschiebung in Rich
tung F wird beispielhaft die Pulsfrequenz verändert, wobei bevorzugt eine Veränderung
im Bereich von 1 Hz bis 200 Hz vorgenommen wird.
Mit anderen Worten: Bei Druckausübung auf die Oberseite des Bedienelementes 10 in
Richtung S wird dieses um einen Stellweg s1 verschoben, wodurch über einen Ta
sterstößel 13 innerhalb des Startsignalgebers 11 ein elektrischer Kontakt geschlossen
und damit eine Information über die Steuerleitung 14 an die Laseransteuerschaltung 9
ausgegeben wird, die daraufhin die Einschaltung der Laserstrahlungsquelle 7 veran
laßt. Bei Verschiebung des Bedienelementes 10 in Richtung F wird ein Tasterstößel 15
über einen Stellweg s2 verschoben und damit ebenfalls über die Steuerleitung 14 Stell
signale an die Laseransteuerschaltung 9 übermittelt.
Dabei ist die Stelleinrichtung 12 so ausgebildet, daß mit der Verschiebung des Be
dienelementes 10 über den Stellweg s2, der vorteilhaft eine Länge im Bereich von 0,2
bis 1 mm hat, proportional die Veränderung der Pulsfrequenz von 1 Hz bis 200 Hz vor
genommen wird, das heißt, der Stellweglänge 0,1 mm ist eine Pulsfrequenz von 1 Hz,
der Stellweglänge von 1 mm eine Pulsfrequenz von 200 Hz zugeordnet. Zwischen die
sen Bereichen ändern sich Stellweg und Pulsfrequenz proportional zueinander.
Diesbezüglich kann die Stelleinrichtung 12 so ausgebildet sein, daß die über das Be
dienelement 10 bewirkte Positionsänderung des Tasterstößels 15 eine Krafteinwirkung
auf eine Membran zur Folge hat, die in die Außenwandung eines mit einem Medium
gefüllten Druckbehälters integriert ist. Mit zunehmender Positionsänderung des Ta
sterstößels 15 über die Stellweglänge s2 hinweg nimmt die Krafteinwirkung auf die
Membran zu, wodurch sich auch der Innendruck im Druckbehälter erhöht. Und zwar
ebenfalls proportional zur jeweils zurückgelegten Stellweglänge s2. Diese Druckerhö
hung kann über einen Wandler, der in die Stelleinrichtung 12 integriert, jedoch zeich
nerisch nicht gesondert dargestellt ist, in analoge elektrische Signale gewandelt wer
den. Das heißt, je größer der Druck innerhalb des Druckbehälters wird, um so höher
oder niedriger, je nach Schaltungsausführung, sind die Strom- bzw. Spannungswerte,
die über die Steuerleitung 14 an die Laseransteuerschaltung 9 übermittelt werden. Von
der Laseransteuerschaltung 9 wird in Abhängigkeit von diesen Strom- bzw. Span
nungswerten die Erhöhung oder Verringerung der Pulsfrequenz der von der Laser
strahlungsquelle 7 ausgegebenen Laserstrahlung 3 veranlaßt.
Auf diese Weise hat der Operateur die Möglichkeit, ohne seine Aufmerksamkeit vom
Operationsort bzw. vom Patienten abwenden zu müssen, feinfühlig sowohl die Laser
strahlungsquelle 7 zu starten als auch die Laserleistung zu dosieren.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltungsvariante besteht dabei noch darin, daß die
Verschieberichtungen S und F gegeneinander verriegelt und dadurch voneinander ab
hängig sind. Im konkreten Fall wird das durch eine Rastkante 16 bewirkt, die verhin
dert, daß das Bedienelement 10 in Richtung F verschiebbar ist, bevor der Stellweg s1 in
Richtung S zurückgelegt wurde. Mit dieser Anordnung sind zugleich auch Sicherheits
vorkehrungen erfüllbar, die ein stufenweises Einschalten der Laserstrahlungsquelle 7
verlangen. So ist es beispielsweise denkbar, neben dem Tasterstößel 13, gegebenen
falls auch neben dem Tasterstößel 15, weitere Tasterstößel anzuordnen, die ebenfalls
durch Verschiebung des Bedienelementes 10 in den Richtungen S und F betätigt wer
den und dabei Schaltkontakte bedienen, die zur Auslösung entsprechender Stellsignale
genutzt werden können.
Bei Ende der Operation schiebt der Operateur das Bedienelement 10 entgegengesetzt
zur eingezeichneten Verschieberichtung F zurück, wobei die Pulsfrequenz verringert
wird, wonach das Bedienelement 10 losgelassen werden kann. Dabei erfolgt die Rück
stellung entgegengesetzt zur eingezeichneten Verschieberichtung S und das Stopsi
gnal wird ausgelöst. Selbstverständlich sind diesbezüglich technische Ausgestaltungs
varianten in vielerlei Hinsicht möglich, die beispielsweise die Rückstellung des Be
dienelementes 10 über die Stellwege s1 und s2 durch Federkraft bewirken.
Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht ausschließlich auf die im vorste
henden Ausführungsbeispiel beschriebenen Merkmale. So ist darüber hinaus bei
spielsweise eine Ausgestaltung denkbar, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist. Dort ist das
Bedienelement 10 so ausgebildet, das zuerst lediglich eine Verschiebung in der Rich
tung SK und erst danach eine Verschiebung in der Richtung L möglich ist.
Mit der Verschiebung in der Richtung SK wird zunächst der Tasterstößel 17 eines
Schalters 18 betätigt, der den Shutterkreis der Laserstrahlungsquelle schließt bzw.
öffnet. Erst nach Verschiebung in Richtung SK gibt die Rastkante 19 den Weg für die
Verschiebung in Richtung L frei, wobei allerdings der Shutterkreis bereits geschlossen
ist und nun der Tasterstößel 20 einer Stelleinrichtung 21 betätigt wird. Der Tasterstö
ßel 20 wird in Richtung L über den Stellweg s3 hinweg betätigt; dabei wird zunächst
über einen Schaltkontakt (der zeichnerisch nicht dargestellt ist) die Laserstrahlung
ausgelöst und danach im Verlaufe des noch verbleibenden Rest des Stellweges s3 kon
tinuierlich oder progressiv die Pulsfrequenz der Laserstrahlung verändert.
1
Handstück
2
Phacotip
3
Laserstrahlung
4
Auge
5
Augenlinse
6
Lichtleitfaser
7
Laserstrahlungsquelle
8
Signalweg
9
Laseransteuerschaltung
10
Bedienelement
11
Start-/Stopsignalgeber
12
Stelleinrichtung
13
Tasterstößel
14
Steuerleitung
15
Tasterstößel
16
Rastkante
17
Tasterstößel
18
Schalter
19
Rastkante
20
Tasterstößel
21
Stelleinrichtung
F, S, SK, L Verschieberichtung
s1
F, S, SK, L Verschieberichtung
s1
, s2
, s3
Stellweg
Claims (15)
1. Handstück zur kosmetischen oder medizinischen Behandlung, von dem eine La
serstrahlung (3) manuell auf einen Behandlungsort ausgerichtet ist, gekenn
zeichnet durch einen in das Handstück (1) integrierten Start-/Stopsignalgeber
(11) für die Laserstrahlungsquelle (7) sowie mindestens eine ebenfalls in das
Handstück (1) integrierte Stelleinrichtung (12) zur Vorauswahl und/oder Verände
rung physikalischer Parameter der Laserstrahlung (3).
2. Handstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Start-/Stop
signalgeber (11) und der Stelleinrichtung (12) ein gemeinsames Bedienele
ment (10) zugeordnet ist, wobei das Bedienelement (10) zwecks Auslösung des
Start-/Stopsignals über die Länge eines ersten Stellweges (s1) und zwecks Verän
derung physikalischer Parameter der Laserstrahlung über die Länge eines zwei
ten Stellweges (s2) zu verschieben ist.
3. Handstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abhängigkeit
beider Stellwege (s1, s2) voneinander besteht, wobei die Verschiebbarkeit über den
zweiten Stellweg (s2) die vollzogene Verschiebung über den ersten Stellweg (s1)
und damit die Auslösung des Startsignales voraussetzt und umgekehrt die Rück
stellung des Bedienelementes (10) über den ersten Stellweg (s1) und damit die
Auslösung des Stopsignales die vollzogene Rückstellung des Bedienelementes
(10) über den zweiten Stellweg voraussetzt.
4. Handstück nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Be
dienelement (10) verschieblich in Geradführungselementen gelagert ist, wobei
erster und zweiter Stellweg (s1, s2) orthogonal zueinander ausgerichtet sind.
5. Handstück nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Stellweg (s1) eine Länge von 2 bis 10 mm und der zweite Stellweg
(s2) eine Länge von 0,1 bis 1 mm hat.
6. Handstück nach einem der vorgenannten Ansprüche, bei dem eine gepulste La
serstrahlung (3) auf das Gewebe gerichtet und die Stelleinrichtung (12) zur Ver
änderung der Pulsfrequenz der Laserstrahlung (3) innerhalb eines vorausgewähl
ten Pulsfrequenzbereiches ausgebildet ist.
7. Handstück nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zweite Stelleinrichtung zur Vorauswahl des Pulsfrequenzbereiches für
eine bestimmte Behandlung vorgesehen ist.
8. Handstück nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebung des Bedienelementes (10) über den ersten Stellweg (s1) das
Startsignals auslöst, die Verschiebung des Bedienelementes (10) über den zwei
ten Stellweg (s2) die Pulsfrequenz innerhalb eines Pulsfrequenzbereiches von 1
bis 200 Hz erhöht, die Rückstellung des Bedienelementes (10) in Gegenrichtung
über den zweiten Stellweg (s2) die Pulsfrequenz innerhalb des Pulsfrequenzberei
ches von 1 bis 200 Hz verringert und die Rückstellung des Bedienelementes (10)
in Gegenrichtung über den ersten Stellweg (s1) das Stopsignal auslöst.
9. Handstück nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der
Pulsfrequenz innerhalb des Pulsfrequenzbereiches von 1 bis 200 Hz einer Verän
derung der Laserleistung innerhalb des Bereiches von etwa 10 mW bis 2 W ent
spricht.
10. Handstück nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stelleinrichtung (12) einen ersten Wandler zur Umformung von Längen
des zweiten Stellweges in adäquate Druckwerte eines Mediums und einen zwei
ten Wandler zur Umformung der Druckwerte in adäquate elektrische Steuersi
gnale für eine Laseransteuerschaltung (9) vorgesehen sind.
11. Handstück nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, jedoch zusätzlich ausgestat
tet mit einer Absaugkanüle zum Abtransport von durch Lasereinwirkung abge
tragenen Gewebeteilchen, wobei die Absaugkanüle mit einer Absaugeinrichtung
in Verbindung steht, deren Saugleistung vorauswählbar und veränderbar ist, ge
kennzeichnet durch einen in das Handstück (1) integrierten Start-/Stop
signalgeber für die Absaugeinrichtung sowie mindestens eine ebenfalls in
das Handstück (1) integrierte Stelleinrichtung zur Vorauswahl und/oder Verände
rung der Saugleistung.
12. Handstück nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Handstück (1)
sowohl eine Stelleinrichtung zur Vorauswahl und/oder Veränderung mindestens
eines physikalischen Parameters der Laserstrahlung als auch mindestens eine
Stelleinrichtung zur Vorauswahl und/oder Veränderung der Saugleistung auf
weist.
13. Handstück nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Handstück (1) zur Einhandbedienung ausgebildet ist und dabei die Funk
tionen Halten, Ausrichten des Laserstrahles auf einen vorbestimmten Zielort und
Betätigen der vorhandenen Stelleinrichtungen mit den Fingern einer Hand aus
führbar sind.
14. Handstück nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Start-/Stopsignalgeber (11) und Stelleinrichtungen (12) als eine mit Hand
kraft lösbare, kraft- und/oder formschlüssig mit den übrigen Bauteilen des Hand
stücks (1) verbundene Einheit ausgebildet sind.
15. Handstück nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Handstück
(1) lösbare Einheit aus Materialien gefertigt ist, die ohne Gefahr einer Beschädi
gung einem Sterilisationsverfahren, bevorzugt einer Sterilisation mit feuchter
Hitze, unterzogen werden können.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ASCLEPION-MEDITEC AG, 07745 JENA, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
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