DE19954681A1 - Verfahren zur Reduzierung oder Eliminierung der von einem Patienten bei einer Behandlung, insbesondere Zahnbehandlung, wahrgenommene Behandlungsgeräusche - Google Patents
Verfahren zur Reduzierung oder Eliminierung der von einem Patienten bei einer Behandlung, insbesondere Zahnbehandlung, wahrgenommene BehandlungsgeräuscheInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung oder Eliminierung der von einem Patienten (10) bei einer Behandlung, insbesondere Zahnbehandlung, wahrgenommenen, Unbehagen oder Angst auslösenden Behandlungsgeräusche mittels akustischer Einwirkung auf das Gehör des Patienten (10). DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß für das Frequenz- und Amplitudenspektrum der auftretenden Behandlungsgeräusche spezifische, synthetisch erzeugte Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräusche mittels eines akustisch offenen Lautsprechersystems (4) mit solchen Frequenzen und Amplituden zum Patienten (10) übertragen werden, daß sich durch deren Überlagerung mit den Behandlungsgeräuschen in der akustischen Wahrnehmung des Patienten (10) zumindest eine Reduzierung oder eine Eliminierung der Behandlungsgeräusche ergibt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Re
duzierung oder Eliminierung der von einem Patienten bei
einer Behandlung, insbesondere Zahnbehandlung, wahrge
nommenen, Unbehagen oder Angst auslösenden Behandlungs
geräusche mittels akustischer Einwirkung auf das Gehör
des Patienten.
Aus der DE-AS 13 03 812 ist eine Anordnung mit Kopfhö
rern bekannt, die zur Ausschaltung oder Minderung von
Schmerz- und Unbehagenempfindungen bei zahnärztlicher
Behandlung an ein elektro-aktustisches Musikwiedergabe
gerät angeschlossen sind. Dabei wird ein geschlossenes
Kopfhörersystem verwendet, wobei die Kopfhörer fest an
den Ohren des Patienten anliegen, um auf diese Weise von
außen kommende Geräusche von den Ohren fern zu halten.
Über die Kopfhörer wird ein Audio-Signal unter Zumi
schung von Rauschen eines Rauschgenerators in das Gehör
des Patienten eingespielt, wobei der Patient die Inten
sität bis zu einer bestimmten Lautstärke selbst regeln
kann. Die in der Schrift angegebenen Lautstärken oder
Schalldrücke sind so hoch, daß Gehörschäden bei den Pa
tienten entstehen können. Diese Gefahr besteht deshalb,
weil dieses bekannte Verfahren nach dem Prinzip einer
"Audio-Narkose" arbeitet, bei dem die Hörorgane des Patienten
durch die von den Kopfhörern in das Gehör einge
spielten Signale so stark beaufschlagt und belastet wer
den, daß die von den Behandlungsgeräten erzeugten Behand
lungsgeräusche kaum oder nicht mehr von dem Patienten
wahrgenommen werden können. Das bekannte Verfahren er
zeugt also eine narkotisierende Wirkung durch übermäßige
Lautstärke und damit Übertönung der Behandlungsgeräusche
durch Abgabe von Schallenergie bis zur Schmerzgrenze des
Patienten, was zwar die Wahrnehmung der Behandlungsge
räusche reduziert oder sogar eliminiert, aber auf Kosten
einer erheblichen Gesundheitsgefährdung des Patienten im
Hinblick auf dessen Gehör. Weiterhin ist ein geschlosse
nes Kopfhörersystem von Nachteil, weil bestimmte Behand
lungsgeräte, z. B. Zahnbohrer, nicht nur über die Luft,
sondern auch über den Körper, insbesondere die Knochen
des Patienten, Schallschwingungen übertragen. In einem
geschlossenen Kopfhörer können sich Verstärkungen des
Schalls durch Resonanzen ergeben, die zu Schwindelgefüh
len und Orientierungslosigkeit beim Patienten führen kön
nen, weil dessen Gleichgewichtsorgan im Ohr negativ be
einflußt wird. Schließlich ist als Nachteil zu erwähnen,
daß ein geschlossenes Kopfhörersystem eine Kommunikation
zwischen Behandlungspersonal und Patient unmöglich
macht, sofern nicht, wie in der oben zitierten Schrift
ausgeführt, eine besondere Wechselsprech-Anlage für die
se Kommunikation vorgesehen wird. Eine solche Anlage ist
allerdings umständlich zu bedienen und behindert das Be
handlungsgersonal bei der Behandlung des Patienten, weil
der Behandler in der Regel beide Hände während der Be
handlung benötigt.
Für die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die
Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu
schaffen, das die aufgeführten Nachteile vermeidet und
mit dem insbesondere eine wirksame Reduzierung oder so
gar Eliminierung der von einem Patienten bei einer Be
handlung, insbesondere Zahnbehandlung, wahrgenommenen,
Unbehagen oder Angst auslösenden Behandlungsgeräusche
möglich ist, ohne daß dabei der Patient Gefahren für
seine Gesundheit, insbesondere seines Gehörs, ausgesetzt
wird.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch
ein Verfahren der eingangs genannten Art, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß für das Frequenz- und Amplituden
spektrum der auftretenden Behandlungsgeräusche spezifi
sche, synthetisch erzeugte Verdeckungs- und/oder Maskie
rungsgeräusche mittels eines akustisch offenen Lautspre
chersystems mit solchen Frequenzen und Amplituden zum
Patienten übertragen werden, daß sich durch deren Überla
gerung mit den Behandlungsgeräuschen in der akustischen
Wahrnehmung des Patienten zumindest eine Reduzierung
oder eine Eliminierung der Behandlungsgeräusche ergibt.
Dadurch, daß das erfindungsgemäße Verfahren spezifische
Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräusche verwendet,
die mit den Behandlungsgeräuschen überlagert werden,
kann der Patient die Behandlungsgeräusche nicht mehr als
solche wahrnehmen und erkennen. Dadurch entfallen auch
die durch die typischen Behandlungsgeräusche hervorgeru
fenen Folgen, wie Unbehagen oder Angst, weil diese Fol
gen an die dem Patienten bekannten und speziellen Behand
lungsgeräusche gekoppelt sind. Für den Fachmann, d. h.
für einen Akustiker oder Tontechniker, ist es dabei rela
tiv einfach, geeignete Verdeckungs- und/oder Maskierungs
geräusche auszuwählen oder zu erzeugen, sofern ihm das
störende Behandlungsgeräusch bekannt ist. Vorteilhaft
wird dabei das Gehör des Patienten nicht übermäßig bela
stet, weil das erfindungsgemäße Verfahren nicht, wie das
aus dem Stand der Technik bekannte, auf einer narkotisie
renden Wirkung beruht, sondern, was erfindungswesentlich
ist, mit Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräuschen ar
beitet. Damit ist das erfindungsgemäße Verfahren für Pa
tienten sowohl wirksam als auch unschädlich und gefahrlos.
Außerdem wird durch die Verwendung eines aktustisch
offenen Lautsprechersystems vermieden, daß sich Resonan
zen, die den Patienten beeinträchtigen, ergeben können.
Außerdem ermöglicht ein akustisch offenes Lautsprecher
system jederzeit eine problemlose Kommunikation zwischen
dem Behandlungspersonal und dem Patienten, ohne daß da
für besondere Einrichtungen erforderlich oder zu betäti
gen wären.
Um die Wirkung des Verfahrens zu steigern und um insbe
sondere eine zusätzliche entspannende Wirkung auf den
Patienten auszuüben, können die Verdeckungs- und/oder
Maskierungsgeräusche mit einer Musikuntermalung, insbe
sondere mit harmonischen Akkorden und/oder Tonfolgen,
verbunden werden.
Von Patienten werden insbesondere hochfrequente Behand
lungsgeräusche, wie sie z. B. eine Zahnbohrer-Turbine er
zeugt, als unangenehm empfunden. Um dagegen einen akusti
schen Kontrapunkt zu setzen, sieht eine weitere Ausge
staltung des Verfahrens vor, daß Verdeckungs- und/oder
Maskierungsgeräusche verwendet werden, die in ihrem Fre
quenzspektrum im Vergleich zu dem Frequenzspektrum der
Behandlungsgeräusche zu niedrigen hörbaren Frequenzen
hin erweitert sind.
Eine weitere Steigerung der Wirkung des Verfahrens läßt
sich dadurch erreichen, daß die Verdeckungs- und/oder
Maskierungsgeräusche mit in der Natur aufgenommenen oder
naturähnlich synthetisierten Entspannungsgeräuschen, ins
besondere Meeres- oder Blätterrauschen, verbunden wer
den. Derartige Geräusche wirken bekanntermaßen auf einen
Patienten entspannend, so daß hierdurch eine weitere Ver
ringerung der akustischen und psychischen Belastung des
Patienten erreicht wird.
Bevorzugt ist weiterhin vorgesehen, daß als akustisch
offenes Lautsprechersystem ein vom Patienten zu tragen
der, akustisch offener Köpfhörer oder ein in das Kopf
ende eines Behandlungsstuhls integriertes Lautsprecher
system verwendet wird. Auf diese Weise werden die dem
Patienten zuzuspielenden akustischen Signale nahe an
dessen Gehör erzeugt, so daß relativ geringe Lautstärken
und Schalleistungen ausreichen. Außerdem wird so das Be
handlungspersonal durch das erfindungsgemäße Verfahren
bei seiner Tätigkeit nicht gestört und es ist auf diese
Weise die verbale Kommunikation zwischen Behandlungsper
sonal und Patient problemlos gewährleistet.
Um das Verfahren gemäß Erfindung hinsichtlich seiner
Wirksamkeit optimal zu nutzen, ist vorgesehen, daß zur
Ermittlung der spezifischen Verdeckungs- und/oder Maskie
rungsgeräusche zunächst typische Behandlungsgeräusche
aufgenommen und spektral analysiert werden und daß nach
Maßgabe des Ergebnisses dieser Analyse die Verdeckungs-
und/oder Maskierungsgeräusche mit geeigneter wirksamer
Frequenz- und Amplitudenverteilung erzeugt und ggf. mit
den weiteren Geräuschen und/oder Tönen verbunden werden.
Die Spektralanalyse der Behandlungsgeräusche liefert dem
Fachmann alle nötigen Informationen für die Auswahl und
Erzeugung der spezifischen Verdeckungs- und/oder Maskie
rungsgeräusche, die als Gegenmaßnahme gegen das analy
sierte Behandlungsgeräusch optimal wirksam sind. Tech
nisch ist es dabei ohne weiteres möglich, den Ablauf der
Behandlungsgeräusch-Analyse und der darauf folgenden Er
zeugung der spezifischen Verdeckungs- und/oder Maskie
rungsgeräusche zu automatisieren, indem die Analyseein
richtung und eine Einrichtung zur Erzeugung der Verdec
kungs- und/oder Maskierungsgeräusche mit einem geeigne
ten Rechner gekoppelt werden, der entsprechend einem ge
speicherten Programm die spezifischen Verdeckungs- und/
oder Maskierungsgeräusche für ein analysiertes Behand
lungsgeräusch berechnet.
Um nicht an jedem Patienten-Behandlungsplatz, an dem das
erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden soll, eine
umfangreiche technische Einrichtung der vorstehend erläu
terten Art einsetzen zu müssen, ist vorgesehen, daß die
erzeugten, ggf. mit weiteren Geräuschen und/oder Tönen
verbundenen Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräusche
auf leicht transportierbaren und handhabbaren Speicher
medien, vorzugsweise CDs, gespeichert werden und daß bei
der Behandlung des Patienten nur das Speichermedium, ein
Abspielgerät dafür und das akustisch offene Lautsprecher
system eingesetzt werden. Auf diese Weise reduziert sich
der technische Aufwand, der am Ort der Behandlung des Pa
tienten vorgehalten werden muß, auf einen sehr kleinen
Umfang, wodurch nur relativ geringe Investitions- und
Betriebskosten entstehen.
Um das Verfahren am Behandlungsplatz einfach und flexi
bel einsetzen zu können, sieht die Erfindung bevorzugt
vor, daß die Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräusche
und die ggf. damit verbundenen weiteren Geräusche und/
oder Töne drahtlos vom Abspielgerät zum Lautsprecher
system übertragen werden. Insbesondere werden hierdurch
Kabelverbindungen zwischen dem Abspielgerät und dem Laut
sprechersystem vermieden. Hierdurch wird auch eine Stö
rungsquelle ausgeschaltet, da Kabel, die häufig bewegt
werden, einem erhöhten Verschleiß unterliegen. Außerdem
würden durch den Behandlungsraum verlaufende Kabel eine
Unfallgefahr darstellen, die auf diese Weise vermieden
werden kann.
Für den Fall, daß im Verlauf einer Behandlung eines Pati
enten unterschiedliche Behandlungsgeräte eingesezt wer
den und unterschiedliche Behandlungsgeräusche entstehen,
ist weiterhin vorgesehen, daß das Speichermedium in ver
schiedenen Speicherbereichen verschiedene Verdeckungs-
und/oder Maskierungsgeräusche enthält und daß je nach
dem gerade eingesetzten Behandlungsgerät durch das Abspielgerät
ein bestimmter Speicherbereich mit den zuge
hörigen passenden Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräu
schen ausgewählt und abgespielt wird.
Um das Behandlungspersonal bei der Anwendung des Verfah
rens nicht mit Bedienungsoperationen zu belasten, ist
schließlich bevorzugt vorgesehen, daß das Abspielgerät
direkt durch ein oder mehrere Behandlungsgeräusche verur
sachende Behandlungsgeräte ein- und ausgeschaltet wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung
weiter erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Patienten so
wie zur Durchführung des Verfahrens eingesetzte
technische Einrichtungen,
Fig. 2a ein Frequenzspektrum eines typischen Behand
lungsgeräusches,
Fig. 2b ein Frequenzspektrum eines spezifischen Ver
deckungs- und/oder Maskierungsgeräusches dazu
und
Fig. 2c ein Frequenzspektrum des Überlagerungsgeräu
sches aus den Geräuschen gemäß den Fig. 2a
und 2b.
In der Fig. 1 der Zeichnung ist unten schematisch ein
Patient 10 angedeutet, der ein akustisch offenes Laut
sprechersystem 1, hier einen Kopfhörer mit zwei nahe den
Ohren angeordneten Lautsprechern 4, auf seinem Kopf
trägt. Der Kopfhörer 1 ist ein Funk-Kopfhörer, der mit
einem Empfänger 2 ausgestattet ist, der oberseitig eine
Empfangsantenne 3 trägt.
Entfernt vom Patienten 10 ist, in der Zeichnung rechts
oben dargestellt, eine Abspiel- und Sendeeinheit 5 ange
ordnet. Diese Einheit 5 umfaßt ein Abspielgerät 6 für
ein Speichermedium 7, das hier eine CD ist. Über eine
Sendeantenne 8 kann die Einheit 5 drahtlos Signale zum
Kopfhörer 1, den der Patient 10 trägt, übertragen.
Bei dem Patienten 10 kann es sich um eine Person han
deln, die sich beispielsweise einer zahnärztlichen Be
handlung unterzieht, bei der die Behandlungsgeräte Unbe
hagen oder Angst auslösende Behandlungsgeräusche erzeu
gen. Um diese für den Patienten unangenehmen Behandlungs
geräusche in dessen Wahrnehmung zu reduzieren oder sogar
zu eliminieren, werden ihm über den Kopfhörer 1 und die
daran vorgesehenen Lautsprecher 4 akustische Signale ei
ner bestimmten Art eingespielt. Diese akustischen Signa
le bestehen aus für das Frequenz- und Amplitudenspektrum
der auftretenden Behandlungsgeräusche spezifischen, syn
thetisch erzeugten Verdeckungs- und/oder Maskierungsge
räuschen, die dem Patienten 10 mit solchen Frequenzen
und Amplituden über die Lautsprecher 4 zugeführt werden,
daß sich durch Überlagerung mit den Behandlungsgeräu
schen in der akustischen Wahrnehmung des Patienten zumin
dest eine Reduzierung der Behandlungsgeräusche ergibt.
Hierdurch reduzieren sich auch entsprechend die unange
nehmen Empfindungen oder Ängste des Patienten, die an
die ihm bekannten, einen Auslöser für die unangenehmen
Gefühle darstellenden Behandlungsgeräusche gekoppelt
sind. Durch die Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräu
sche erkennt der Patient 10 die Behandlungsgeräusche
nicht mehr als solche, wodurch der gewünschte Schutz für
den Patienten vor den Behandlungsgeräuschen und damit
auch vor den dadurch hervorgerufenen unangenehmen Gefüh
len und Ängsten erreicht wird. Gleichzeitig kann das Be
handlungspersonal mit dem Patienten 10 akustisch unbehin
dert kommunizieren. Bei der Behandlung, insbesondere bei
einer Zahnbehandlung, stört der Kopfhörer 1 nicht; da
auch die Abspiel- und Sendeeinheit 5 vom Patienten ent
fernt angeordnet ist, tritt diese bei der Behandlung
nicht störend in Erscheinung. Die drahtlose Übermittlung
der Signale von der Abspiel- und Sendeeinheit 5 zum Kopf
hörer 1 vermeidet störende und lästige Kabelverbindun
gen.
Die Fig. 2a, 2b und 2c zeigen verschiedene Frequenz
spektren, wobei die Maßstäbe der Skalen in den drei
Fig. 2a bis 2c identisch sind.
Fig. 2a zeigt zunächst das Frequenzspektrum eines typi
schen Behandlungsgeräusches, wie es bei einer zahnärztli
chen Behandlung mit einem Behandlungsgerät auftritt. Wie
aus Fig. 2a ersichtlich ist, treten die Geräusche mit
nennenswerter Amplitude nur im Bereich zwischen etwa 2
und 20 kHz auf.
Fig. 2b zeigt ein synthetisch erzeugtes Verdeckungs-
und/oder Maskierungsgeräusch, das ganz gezielt nach Maß
gabe des Frequenzspektrums gemäß Fig. 2a erzeugt ist.
Fig. 2b verdeutlicht, daß dieses Geräusch mit relativ
großer Amplitude im Bereich um 2 kHz erzeugt wird, wäh
rend im Bereich darüber die Amplitude kleiner wird. Auch
im Bereich unter 2 kHz wird die Amplitude kleiner, wobei
aber insbesondere im niederfrequenten hörbaren Bereich
um etwa 0,02 kHz das Verdeckungs- und/oder Maskierungs
geräusch gezielt wieder mit einer relativ großen Amplitu
de erzeugt wird.
Bei der Behandlung eines Patienten wird das synthetisch
erzeugte Verdeckungs- und Maskierungsgeräusch gemäß
Fig. 2b dem von einem Behandlungsgerät erzeugten Behand
lungsgeräusch gemäß Fig. 2a überlagert, wodurch sich im
Gehör des Patienten ein Frequenzspektrum gemäß der Fig.
2c ergibt. An dem Frequenzspektrum gemäß Fig. 2c fällt
auf, daß es nun einen vergleichsweise breiten Spektralbereich
umfaßt, wobei im Vergleich zur Fig. 2a der Schwer
punkt des Spektrums zu niedrigeren Frequenzen hin ver
schoben ist. Außerdem ist der Frequenzbereich um 2 kHz
in Fig. 2c als Ergebnis der Überlagerung wesentlich ver
breitert, wobei der darüberliegende Frequenzbereich höch
stens eine gleich große Amplitude wie der Bereich um und
unmittelbar unter 2 kHz aufweist. Dieses durch die Über
lagerung entstandene Frequenzspektrum nimmt der Patient
akustisch wahr, wobei die gezielt erzeugten und dem Pati
enten zugespielten Verdeckungs- und/oder Maskierungsge
räusche mit dem Spektrum gemäß Fig. 2b dafür sorgen,
daß der Patient das Unbehagen oder Angst auslösende Be
handlungsgeräusch gemäß dem Frequenzspektrum in Fig. 2a
nicht mehr als solches wahrnimmt und deshalb auch nicht
mehr als solches erkennt. Dadurch bleibt auch die anson
sten zwangsläufige Folge der Entstehung von Unbehagen
oder Angst vor der Behandlung aus oder wird zumindest
wesentlich reduziert, so daß der Patient die Behandlung
als weniger unangenehm empfindet. Die Amplitude der dem
Gehör des Patienten zugeführten Verdeckungs- und/oder
Maskierungsgeräusche muß dabei nicht besonders hoch, ins
besondere nicht höher als die Amplitude der Behandlungs
geräusche am Patientenohr sein, da es hier nicht um eine
narkotisierende Wirkung der Geräusche geht. Damit ist
das Gehör des Patienten vor Schäden sicher.
Je nach dem eingesetzen Behandlungsgerät ergeben sich
selbstverständlich unterschiedliche Frequenzspektren der
Behandlungsgeräusche, die anders aussehen als das in
Fig. 2a dargestellte typische Frequenzspektrum. In Anpas
sung daran ändert sich entsprechend auch das Frequenz
spektrum der Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräusche,
die sich dann auch von dem Frequenzspektrum, das in
Fig. 2b dargestellt ist, unterscheiden. Im Ergebnis ist
aber immer erreichbar und zu gewährleisten, daß das Fre
quenzspektrum der überlagerten Geräusche, das der Pati
ent mit seinem Gehör wahrnimmt, einen solchen spektralen
Verlauf aufweist, daß das Unbehagen oder Angst auslösen
de Behandlungsgeräusch für den Patienten nicht mehr wahr
nehmbar, d. h. mit seinem eigenen Gehör nicht mehr aus
dem Gesamt-Geräusch heraushörbar ist. Es wird also das
unangenehme Behandlungsgeräusch, das nach wie vor vorhan
den ist, so weit verdeckt oder maskiert, daß es für den
Patienten nicht mehr akustisch wahrnehmbar ist.
Vielen Patienten kann damit die Angst beispielsweise vor
einer zahnärztlichen Behandlung genommen oder zumindest
auf ein erträgliches Maß reduziert werden. Gesundheits
schädliche Herauszögerungen von Zahnarztbesuchen werden
so vermindert. Auch der Einsatz von Betäubungsmitteln
bei der Behandlung kann reduziert werden. Außerdem sind
entspanntere Patienten für das Behandlungspersonal ein
facher und schneller zu behandeln, was einen weiteren
Nutzen darstellt. Die für die Anwendung des Verfahrens
erforderlichen technischen Mittel sind relativ einfach
und erfordern nur relativ geringe Investitions- und Be
triebskosten, denen auf der anderen Seite die erhebli
chen, vorstehend erwähnten Vorteile gegenüberstehen, die
die Kosten deutlich überwiegen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Reduzierung oder Eliminierung der von
einem Patienten (10) bei einer Behandlung, insbeson
dere Zahnbehandlung, wahrgenommenen, Unbehagen oder
Angst auslösenden Behandlungsgeräusche mittels akus
tischer Einwirkung auf das Gehör des Patienten (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß für das Frequenz- und Amplitudenspektrum der auf
tretenden Behandlungsgeräusche spezifische, synthe
tisch erzeugte Verdeckungs- und/oder Maskierungsge
räusche mittels eines akustisch offenen Lautsprecher
systems (4) mit solchen Frequenzen und Amplituden
zum Patienten (10) übertragen werden, daß sich durch
deren Überlagerung mit den Behandlungsgeräuschen in
der akustischen Wahrnehmung des Patienten (10) zumin
dest eine Reduzierung oder eine Eliminierung der Be
handlungsgeräusche ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräusche
mit einer Musikuntermalung, insbesondere mit harmoni
schen Akkorden und/oder Tonfolgen, verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß Verdeckungs- und/oder Maskierungsge
räusche verwendet werden, die in ihrem Frequenzspek
trum im Vergleich zu dem Frequenzspektrum der Behand
lungsgeräusche zu niedrigen hörbaren Frequenzen hin
erweitert sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verdeckungs- und/
oder Maskierungsgeräusche mit in der Natur aufgenom
menen oder naturähnlich synthetisierten Entspannungs
geräuschen, insbesondere Meeres- oder Blätterrau
schen, verbunden werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als akustisch offenes
Lautsprechersystem (4) ein vom Patienten (10) zu tra
gender, akustisch offener Köpfhörer (1) oder ein in
das Kopfende eines Behandlungsstuhls integriertes
Lautsprechersystem verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der spe
zifischen Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräusche
zunächst typische Behandlungsgeräusche aufgenommen
und spektral analysiert werden und daß nach Maßgabe
des Ergebnisses dieser Analyse die Verdeckungs- und/
oder Maskierungsgeräusche mit geeigneter wirksamer
Frequenz- und Amplitudenverteilung erzeugt und ggf.
mit den weiteren Geräuschen und/oder Tönen verbunden
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die erzeugten, ggf. mit weiteren Geräuschen und/
oder Tönen verbundenen Verdeckungs- und/oder Maskie
rungsgeräusche auf leicht transportierbaren und hand
habbaren Speichermedien (7), vorzugsweise CDs, ge
speichert werden und daß bei der Behandlung des Pa
tienten (10) nur das Speichermedium (7), ein Abspiel
gerät (6) dafür und das akustisch offene Lautspre
chersystem (4) eingesetzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdeckungs- und/oder Maskierungsgeräusche
und die ggf. damit verbundenen weiteren Geräusche
und/oder Töne drahtlos vom Abspielgerät (6) zum Laut
sprechersystem (4) übertragen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Speichermedium (7) in verschiede
nen Speicherbereichen verschiedene Verdeckungs- und/
oder Maskierungsgeräusche enthält und daß je nach
dem gerade eingesetzten Behandlungsgerät durch das
Abspielgerät (6) ein bestimmter Speicherbereich mit
den zugehörigen passenden Verdeckungs- und/oder Mas
kierungsgeräuschen ausgewählt und abgespielt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abspielgerät (6) direkt
durch ein oder mehrere Behandlungsgeräusche verur
sachende Behandlungsgeräte ein- und ausgeschaltet
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19954681A DE19954681C2 (de) | 1999-11-13 | 1999-11-13 | Verfahren zur Reduzierung oder Eliminierung der von einem Patienten bei einer Behandlung, insbesondere Zahnbehandlung, wahrgenommenen Behandlungsgeräusche |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19954681A DE19954681C2 (de) | 1999-11-13 | 1999-11-13 | Verfahren zur Reduzierung oder Eliminierung der von einem Patienten bei einer Behandlung, insbesondere Zahnbehandlung, wahrgenommenen Behandlungsgeräusche |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19954681A1 true DE19954681A1 (de) | 2001-06-07 |
DE19954681C2 DE19954681C2 (de) | 2002-05-29 |
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DE19954681A Expired - Fee Related DE19954681C2 (de) | 1999-11-13 | 1999-11-13 | Verfahren zur Reduzierung oder Eliminierung der von einem Patienten bei einer Behandlung, insbesondere Zahnbehandlung, wahrgenommenen Behandlungsgeräusche |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19954681C2 (de) |
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