DE19954478A1 - Pneumatischer Bremskraftverstärker mit Notbremshilfe - Google Patents
Pneumatischer Bremskraftverstärker mit NotbremshilfeInfo
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Abstract
Ein pneumatischer Bremskraftverstärker üblicher Bauart hat ein Verstärkergehäuse, dessen Innenraum durch zumindest eine bewegliche Wand in eine Unterdruckkammer und eine Regelkammer unterteilt ist. DOLLAR A Der in der Steuereinheit befindliche Übersetzungskolben ist mehrteilig ausgeführt und besitzt zwei axial voneinander beabstandete Wirkflächen, die konzentrisch auf das elastische Reaktionselement wirken. DOLLAR A Der äußere Teil ist nahezu über die gesamte Länge des axialen Abstandes der beiden Wirkflächen über eine dünnwandige, radial nachgiebige Hülse auf dem inneren Teil geführt und vom Reaktionselement umgeben. DOLLAR A Bei normaler Betätigungsgeschwindigkeit wird nahezu gleichzeitig mit der Öffnung des Steuerventils durch die Belüftung der hinteren Kammer proportional zur Eingangskraft über die bewegliche Wand Hilfskraft aufgebaut. DOLLAR A Dadurch erhöht sich auch der Druck im Reaktionselement, wodurch der äußere Teil des Übersetzungskolben über die Hülse reibschlüssig fest mit dem inneren Teil verbunden wird. Die übersetzungswirksamen Flächen beider Bauteile bilden so gemeinsam die Grundübersetzung des Bremskraftverstärkers. DOLLAR A Bei sehr schneller Betätigung eilt die durch den Fahrer hervorgerufene Eingangskraft der sich erst erst durch die Belüftung der hinteren Kammer aufbauenden Hilfskraft voraus. DOLLAR A Der in Betätigungsrichtung formschlüssig mit dem Steuerkolben gekoppelte innere Teil des Übersetzungskolbens wird nun durch den äußeren Teil hindurch in die Reaktionsscheibe hineingeschoben ...
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen pneumatischen Bremskraftverstärker, im nachfolgen
den kurz BKV genannt, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Solche BKV sind beispielsweise aus der DE 197 43 843 A1 bzw. DE 197 50 514 A1 bekannt.
Oben genannte BKV sind üblicherweise nur mechanisch betätigbar, beispielsweise durch Tritt
auf ein mit der Betätigungsstange des BKV gekoppeltem Bremspedal.
Gegenüber einfachen BKV besitzen diese Ausführungen zusätzliche Einrichtungen um bei sehr
schnellen Bremsbetätigungen, wie sie bei panikartigen Notbremsungen auftreten, die maximal
mögliche Hilfskraft zur Verfügung zu stellen.
Diese zusätzlichen Einrichtungen bestehen im wesentlichen aus Verriegelungs- oder Halteme
chanismen, welche bei einer Notbremsung entweder direkt das Eingangsventil der BKV offen
halten, oder aber auf eine höhere Übersetzung des BKV umschalten, sodaß das Eingangsventil
bei einer relativ geringen Betätigungskraft ebenfalls offengehalten wird.
Die aus diesen Schriften bekannten Verriegelungs- oder Haltemechanismen sind allsamt relativ
kompliziert, verschleiß- und damit störanfällig sowie in in ihrer Herstellung sehr teuer.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen pneumatischen BKV mit Notbrems
hilfe bereitzustellen dessen Schaltmechanismus einfach, robust sowie kostengünstig herzustel
len ist.
Diese Aufgabe ist ausgehend von einem pneumatischen BKV der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Übersetzungskolben mehrteilig ausgeführt ist und
zwei Wirkflächen besitzt, die um ein bestimmtes Maß F axial voneinander beabstandet sind.
Der äußere Teil dieses Übersetzungskolbens ist im wesentlichen über die Länge F mit Hilfe
einer radial elastisch ausgebildeten und vollständig vom elastischen Reaktionselement umgebe
nen Hülse konzentrisch, und unter bestimmten Bedingungen axial beweglich, auf dem zylindri
schen inneren Teil geführt.
Das zweiteilig ausgeführte Reaktionselement besteht aus einer vorderen Reaktionsscheibe und
einem hinteren Reaktionsring.
Wirkt, wie z. B. in Lösestellung des BKV, keine nennenswerte Hilfskraft über das Ventilge
häuse auf das Reaktionselement, so ist die radial elastische Hülse des äußeren Teils des
Übesetzungskolbens relativ lose, also axial verschiebbar auf dem inneren Teil geführt und wird
von einer Rückholfeder sicher in dieser Position gehalten.
Wird der BKV relativ langsam betätigt, und das zur Atmosphäre hin dichtende Ventil geöffnet,
so führt die sich aufbauende Hilfskraft zusammen mit der Eingangskraft von der einen Seite,
und die Reaktionskraft des Hauptbremszylinders über den Reaktionskolben von der anderen
Seite, unmittelbar zu einer Druckerhöhung im Reaktionselement. Durch diese Druckerhöhung
wird die radial elastische Hülse mit ihrer inneren Mantelfläche auf den zylindrischen inneren
Teil gepresst und mit diesem reibschlüssig fest zu einer einzigen übersetzungsbestimmenden
Funktionseinheit verbunden.
Für diesen Betriebszustand "Normalbetätigung" ist die Länge der Hülse und die übersetzungs
wirksame Fläche des äußeren Teils so auszulegen, daß die Klemmkraft der Hülse plus die
Vorspannkraft der Rückholfeder, also der Widerstand gegen eine relative axiale Verschiebung
zum inneren zylindrischen Teil, stets größer ist als die Axialkraft über der übersetzungswirksa
men Fläche dieses äußeren Teils.
Die Verstärkerübersetzung, d. h. das Verhältnis von Ausgangskraft zu Eingangskraft, errechnet
sich bekannterweise aus dem Wirkdurchmesser des Reaktionskolbens, hier auf der linken
Seite des Reaktionselements, dividiert durch den gesamten von der Eingangskraft beaufschlag
ten Wirkdurchmesser, hier auf der rechten Seite des Reaktionselements. Das Reaktionselement
wird bei dieser Rechnung als rein hydraulisch angenommen.
Bei konstantem Wirkdurchmesser des Reaktionskolbens erhöht sich damit die Verstärkerüber
setzung, wenn der von der Eingangskraft beaufschlagte Wirkdurchmesser verkleinert wird.
Zum Aufbau einer Hilfskraft muß durch das mit der Betätigung des BKV geöffnete Ventil die
hintere Kammer des BKV belüftet werden. Diese Belüftung kann einer Erhöhung der Betäti
gungsgeschwindigkeit in einem weiten Bereich folgen, sodaß bis zu relativ hohen Betätigungs
geschwindigkeiten einer Erhöhung der Eingangskraft unmittelbar auch eine Erhöhung der
Hilfskraft folgt.
Wird die Betätigungsgeschwindigkeit jedoch wie bei panikartigen Notbremsungen sehr groß,
so kann die Belüftung der hinteren Kammer, und damit die Aufbaugeschwindigkeit der Hilfs
kraft, der Aufbaugeschwindigkeit der Eingangskraft nicht mehr folgen.
Damit eilt aber auch der Druckaufbau im Reaktionselement der Aufbaugeschwindigkeit der
Eingangskraft nach.
Dies führt dazu, daß der innere zylindrische Teil des Übersetzungskolbens vom Steuerkolben
durch den äußeren Teil hindurch in den vorderen Teil des Reaktionselements, der sogenannten
Reaktionscheibe, hineingedrückt wird.
Die sich unmittelbar anschließend aufbauende Hilfskraft führt zu einem schnellen Druckanstieg
im Reaktionselement, wodurch der äußere Teil des Übersetzungskolbens über die radial elasti
sche Hülse reibschlüssig fest mit dem inneren Teil verbunden wird.
In diesem Betriebszustand ist aber in erster Linie nur noch der wesentlich kleinere Durchmes
ser des inneren Teils übersetzungsbestimmend, d. h. die Reaktionskraft wirkt hauptsächlich
über diesen kleineren Durchmesser auf die Eingangskraft zurück, woraus letztlich bei gleicher
Eingangskraft eine deutlich erhöhte Ausgangskraft resultiert.
Je nach Ausführung bestimmter Aalmaße im Bereich des Übersetzungskolbens kann beim
Rückhub aus einer Notbremsung der Abbau der Ausgangskraft entweder kontinuierlich mit
etwas vergrößerter Hysterese, im wesentlichen auf der Linie der erhöhten Verstärkerüberset
zung, oder aber erst nach nahezu vollständigem Zurücknehmen der Eingangskraft, mit sehr
großer Hysterese und nur noch bedingt dosierbar erfolgen.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen BKV ist die übersetzungswirk
same Fläche des äußeren Teils des Übersetzungskolbens nicht direkt mit der radial elastischen
Hülse verbunden.
Vielmehr wird diese äußere übersetzungswirksame Fläche durch eine Feder auf der radial
elastischen Hülse gegen eine Axialverschiebung durch das Reaktionselement vorgespannt.
Mit dieser Maßnahme wird eine erhöhte Verstärkerübersetzung nicht nur bei sehr schneller
Betätigung, sondern auch stets ab einer bestimmten Betätigungskraft des BKV wirksam.
Dadurch läßt sich auf recht einfache Weise eine von der Betätigungsgeschwindigkeit abhängi
ge mit einer von der Betätigungskraft abhängigen Änderung des Übersetzungsverhältnisses
kombinieren.
Die Funktion des erfindungsgemäßen BKV wird im folgenden anhand der Fig. 1 bis 12
näher erläutert.
In den Figuren ist folgendes dargestellt:
Fig. 1 eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen BKV,
Fig. 2 eine Ausschnittsvergrößerung der Steuereinheit im unbetätigten Zustand,
Fig. 3 eine nochmalige Ausschnittsvergrößerung des Schaltbereiches mit wichtigen
Funktionsmaßen,
Fig. 4 eine Ausschnittsvergrößerung der Steuereinheit im Betriebszustand einer
Notbremsung,
Fig. 5 u. 6 eine Ausführungsform eines äußeren Übersetzungskolbens,
Fig. 7 u. 8 eine weitere Ausführungsform eines äußeren Übersetzungskolbens,
Fig. 9 ein Ausschnitt aus dem Schaltbereich mit einem im vorderen Bereich geschlos
senen Übersetzungskolben,
Fig. 10 u. 11 Ausführungsform eines im vorderen Bereich geschlossenen Übersetzungs
kolbens,
Fig. 12 Kombination einer geschwindigkeitsabhängigen mit einer kraftabhängigen
Übersetzungsänderung,
Fig. 13 schematische Funktionskurven Ausgangskraft über Eingangskraft.
Zur Begriffsdefinition sei noch auf folgendes hingewiesen:
- - Mit "vorne" sei in dieser Beschreibung, bezogen auf ein in den Figuren dargestelltes Bauteil, stets die linke Seite und mit "hinten" stets die rechte Seite gemeint.
- - Unter "Reaktionselement" wird ein gummielastisches Bauteil verstanden, welches allseits umkammert, und bei hinreichend kleinen Wegen der auf dieses Element einwirkenden Kolben, sich nahezu hydraulisch verhält.
- - Die Wirkfläche des Reaktionskolbens 10 über dem Durchmesser C ist für alle Be
trachtungen als konstant anzusehen. Daher werden im Zusammenhang mit dem
Begriff "übersetzungsbestimmend" stets nur die auf der gegenüberliegenden Seite des
Reaktionskolbens 10 wirkenden Kolben 30, 31 betrachtet.
Selbstverständlich wird die Verstärkerübersetzung wie schon erwähnt auch von Wirkfläche des Reaktionskolbens 10 bestimmt! - - Die Aussteuerpunkte W, V, T eines BKV sind die Betriebspunkte, an dem die Regel kammer bei ansteigender Betätigungskraft voll belüftet ist, d. h. unter Atmosphären druck steht. Von diesem Punkt an kann die Hilfskraft, bei weiter ansteigender Betäti gungskraft, nicht mehr dem Übersetzungsverhältnis entsprechend anteilig erhöht werden. Der Anstieg der Ausgangskraft ist gleich dem Anstieg der Eingangskraft.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen einen BKV und Ausschnitte aus einem solchen BKV mit einem
Verstärkergehäuse, welches aus der vorderen Gehäusehälfte 1 und der hinteren Gehäusehälfte
2 gebildet wird.
Die beiden Gehäusehälften 1 und 2 bilden die äußere Hülle eines Raumes welcher durch eine
bewegliche Wand 3 in eine Unterdruckkammer 4 und eine Regelkammer 5 unterteilt wird.
Die bewegliche Wand 3 und ein Ventilgehäuse 6 bilden gemeinsam einen pneumatischen
Kolben, der durch eine Rollmembran 7 und eine Dichtung 8 beweglich und dichtend im
Verstärkergehäuse geführt wird.
Den vorderen Abschluß des BKV bildet der hier nur andeutungsweise dargestellte Haupt
bremszylinder 9, der die vom Reaktionskolben 10 auf den Primärkolben 11 übertragene
Ausgangskraft, bestehend aus Betätigungskraft und Hilfskraft, in einen hydraulischen Druck
zur Beaufschlagung der daran angeschlossenen hier nicht dargestellten Bremsen umwandelt.
Eine Druckfeder 12 hält den pneumatischen Kolben im unbetätigten Zustand des BKV in
Lösestellung.
Das Ventilgehäuse 6 nimmt die zum Steuern des BKV notwendigen Einzelteile auf.
Die Betätigungskraft wird über die Betätigungsstange 13 zunächst auf den Steuerkolben 14
übertragen. Beide Teile sind an der Stelle 15 gelenkig miteinander verbunden.
Der Steuerkolben 14 ist an den Stellen 16 und 17 im Ventilgehäuse 6 axial beweglich geführt,
und besitzt an seinem hinteren Ende eine Dichtkante 18, welche als Atmosphären-Dichtkante
in Verbindung mit dem Steuerventil 21, den Zustrom von unter Atmosphärendruck stehender
Luft in die Regelkammer 5 steuert.
In einer Nut nimmt der Steuerkolben 14 das Anschlagglied 19 auf, welches in Verbindung mit
einem entsprechenden Absatz 20 im hinteren Gehäuseteil 2 die Lösestellung des unbetätigten
BKV definiert.
Das Ventilgehäuse 6 besitzt eine Vakuumdichtkante 22, welche in Verbindung mit dem
Steuerventil 21 und dem Steuerkolben 14 das Absaugen der zuvor bei einer Betätigung in die
Regelkammer 5 eingeströmten Luft steuert.
Zur Erhöhung der Dichtheit wird das Steuerventil 21 von einer Druckfeder 23 auf die Dicht
kanten 18 und 22 gedrückt.
Das Steuerventil 21 wird von einem Dichtbalg 25 im Ventilgehäuse 6 geführt, welcher
zwischen Federsitzring 27 und Anschlagring 28 dichtend eingespannt ist, und die Vakuum
kammer 4 gegen die unter Atmosphärendruck stehende Umgebung 26 abdichtet.
Die Druckfeder 24 verhindert eine wegen der über dem Steuerkolben wirkenden Druckdiffe
renz mögliche Selbstansteuerung des BKV und sorgt für eine hinreichende Rückdrückkraft an
der Betätigungsstange.
Der Steuerkolben 14 liegt mit seinem vorderen Ende 29 am hinteren Teil des inneren Überset
zungskolbens 30 an. Je nach Einstellung der Kennlinie eines BKV kann in Lösestellung an
dieser Stelle zwischen Steuerkolben 14 und Übersetzungskolben 30 jedoch auch ein geringer
Spalt eingestellt sein.
Der äußere Übersetzungskolben 31 ist als radial elastische Hülse ausgebildet und ist axial
verschiebbar auf dem inneren Übersetzungskolben 30 geführt.
Eine axiale Verschiebung relativ zum inneren Übersetzungskolben 30 ist jedoch nur nach
rechts, also in Richtung der Feder 32 möglich, da der äußere Übersetzungskolben 31 in der
anderen Richtung mit seinem inneren Bund 33 am äußeren Bund 34 des inneren Übersetzungs
kolbens 30 anliegt.
Äußerer Übersetzungskolben 31 und innerer Übersetzungskolben 30 bilden somit gemeinsam
die übersetzungsbestimmende Einheit des BKV und sind über die Feder 32 gegeneinander
vorgespannt.
Beide Übersetzungskolben 30 und 31 sind in ihrem vorderen Bereich vom elastischen Reak
tionselement bestehend aus Reaktionsring 35 und Reaktionsscheibe 36 umgeben.
Das Reaktionselement wird außerdem im hinteren Bereich und am Außendurchmesser vom
Ventilgehäuse 6 eingefaßt, während sich auf der gesamten vorderen Seite der Reaktionskolben
10 abstützt.
Bei einer normalen, also relativ langsamen Betätigung, wird der Steuerkolben 14 durch die
über die Betätigungsstange 13 eingeleitete Bewegung, nach überschreiten der Ansprechkraft,
samt den beiden Übersetzungskolben 30 und 31 etwas nach links verschoben.
Damit hebt die Dichtkante 18 vom Steuerventil 21 etwas ab und die beiden Übersetzungs
kolben 30 und 31 werden entsprechend etwas in das Reaktionselement hineingedrückt.
Mit dem Abheben der Steuerkante 18 wird die Regelkammer 5 belüftet, und damit aufgrund
der sich aufbauenden Druckdifferenz über der beweglichen Wand 3 unmittelbar Hilfskraft
aufgebaut.
Die Hilfskraft wird über die Stirnfläche 37 des Ventilgehäuses 6 auf die Reaktionselemente 35
und 36 übertragen und führt dort zu einer Druckerhöhung.
Diese Druckerhöhung im Reaktionselement 35 wirkt natürlich nicht nur axial in Richtung des
Reaktionskolbens 10 zur Übertragung einer Ausgangskraft auf den Primärkolben 11 des
Hauptbremszylinders 9, sondern auch radial auf die in dieser Richtung elastischen Hülse des
äußeren Übersetzungskolbens 31. Dadurch wird der äußere Übersetzungskolben 31, entspre
chend dem eingeleiteten Kraftniveau, mit seiner inneren Mantelfläche 54 über die Länge F fest
auf die entsprechende äußere Mantelfläche 55 des inneren Übersetzungskolbens 30 gepresst,
und mit diesem reibschlüssig fest zu einer gemeinsam wirkenden Einheit verbunden.
Die Grundübersetzung dieses BKV errechnet sich somit aus der wirksamen Fläche über dem
Durchmesser C, dividiert durch die gesamte wirksame Fläche über dem Durchmesser D.
Im nachfolgenden ist mit dem Begriff "Kennlinie" der Verlauf der Ausgangskraft über der
Eingangskraft gemeint, deren schematische Verläufe in Fig. 13 dargestellt sind.
Wurde eine Betätigungskraft unterhalb des Aussteuerpunktes T eingeleitet, so werden die
Übersetzungskolben 30 und 31 zusammen mit dem Steuerkolben 14 durch den ansteigenden
Druck in den Reaktionselementen 35 und 36 wieder nach hinten gedrückt.
Die wieder auf das Steuerventil 21 aufsetzende Dichtkante 18 verhindert eine weitere Belüf
tung der Regelkammer 5, wodurch der BKV eine Halteposition erreicht.
Wird die Betätigungskraft anschließend verringert, so wird der Steuerkolben 14 mit seiner
Dichtkante 18 von den Reaktionselementen 35 und 36 über die Übersetzungskolben 30 und 31
weiter auf das Steuerventil 21 gedrückt, wodurch dieses von der Vakuumdichtkante 22 des
Ventilgehäuses 6 abgehoben, und damit der Druck in der Regelkammer 5 entsprechend der
Rücknahme der Betätigungskraft reduziert wird, bis der BKV bei weiterer Zurücknahme der
Betätigungskraft mit der Anlage des Anschlaggliedes 19 am Absatz 20 des hinteren Gehäuse
teiles 2 wieder seine Lösestellung erreicht.
Wird jedoch auch bei einer Normalbetätigung die Betätigungskraft bis über den Aussteuer
punkt T hinaus erhöht, so steigt die Hilfskraft mit Erreichen des Aussteuerpunktes und damit
auch der Druck in den Reaktionselementen 35 und 36 nicht mehr proportional zur Eingangs
kraft an. Dadurch wird aber auch die Klemmkraft zwischen den beiden Übersetzungskolben 30
und 31 nicht mehr weiter erhöht.
Dies führt dazu, daß der innere Übersetzungskolben 30 von dem Steuerkolben 14 oberhalb des
Aussteuerpunktes durch die Hülse 49 des äußeren Übersetzungskolbens 31 hindurch soweit in
das Reaktionselement 36 hineingedrückt werden kann, bis der Abstand B zwischen dem
äußeren Übersetzungskolben 31 und dem Steuerkolben 14 zu Null wird.
Dies hat für den Vorhub keine nennenswerten Auswirkungen.
Auch bei einem schnellen Rückhub, z. B. bei einer schnellen Zurücknahme der Fußkraft durch
den Fahrer, bleibt diese Relativbewegung zwischen den beiden Übersetzungskolben 30 und 31
nahezu unbemerkt.
Beim langsamen, geregelten Rückhub entspricht das Verhalten dann jedoch nicht mehr dem
eines üblichen BKV und wird von dem Verhältnis des Abstandes A, zwischen dem Bund 50
des äußeren Übersetzungskolbens 31 und dessen Anschlag 51 im Ventilgehäuse 6, zum
Abstand B, zwischen dem Bund 50 des äußeren Übersetzungskolbens 31 und der kreisringför
migen Stirnfläche 53 des Steuerkolbens 14, bestimmt.
Ist der Abstand B in Lösestellung des BKV wie in Fig. 3 dargestellt größer oder im Grenzfall
gleich dem Abstand A und bei einer vorausgegangenen Betätigung oberhalb des Aussteuer
punktes zu Null geworden, so kommt beim Rückhub der Bund 50 des äußeren Übersetzungs
kolbens an der Anschlagfläche 51 im Ventilgehäuse 6 zur Anlage (d. h. auch Abstand A wird
zu Null) bevor der Steuerkolben 14 das Steuerventil 21 zur langsamen, geregelten Druckab
senkung in der Regelkammer 5 von der Dichtkante 22 abheben kann. Ein solcher Betriebszu
stand ist zur Verdeutlichung in Fig. 4 dargestellt.
Da der äußere Übersetzungskolben 31 reibschlüssig fest mit dem inneren Übersetzungskolben
30 verbunden ist, stützt sich nun aber auch die gesamte Reaktionskraft nicht mehr auf dem
Steuerkolben 14 sondern auf dem Ventilgehäuse 6 ab.
Beim weiteren Rückhub verläßt der Steuerkolben 14 seine Anlage an den Übersetzungskolben
30, 31 und gelangt mit seiner Dichtkante 18 zur Anlage auf dem Steuerventil 21, und hebt
dadurch dieses von der Anlage auf der Dichtkante 22 ab, was schließlich zur Druckabsenkung
in der Regelkammer führt.
Wegen der fehlenden Reaktionskraft ist ein dosierter Abbau der Ausgangskraft in diesem
Betriebszustand nur noch bedingt möglich.
Für die Kennlinie beim Rückhub bedeutet dies, daß die Eingangskraft vom Punkt U nahezu
vollständig bis zum Punkt W zurückgenommen werden muß, damit die Hilfskraft wieder
abgebaut werden kann, und der BKV in Punkt R wieder seine Lösestellung erreicht.
Ein Fahrer würde in einem solchen Fall eine ungewöhnlich große Kraft-Hysterese zwischen
Auf- und Abbau der Bremswirkung bemerken.
Die Kraft der Feder 32 zwischen den Übersetzungskolben 30 und 31 ist zumindest so hoch
auszulegen, daß beide Kolben nach einer Betätigung oberhalb des Aussteuerpunktes, in
Lösestellung trotz einer eventuell noch vorhandenen geringen Restklemmkraft wieder sicher in
die Ausgangsposition, wie u. a. in Fig. 3 dargestellt, gebracht werden können.
Ist der Abstand B in Lösestellung des BKV jedoch kleiner als der Abstand A, so kann der
Steuerkolben 14 beim Rückhub das Steuerventil 21 zur langsamen, geregelten Druckab
senkung in der Regelkammer 5 von der Dichtkante 22 abheben, bevor der äußere Überset
zungskolben 31 mit seinem Bund 50 den rückwärtigen Anschlag 51 im Ventilgehäuse 6
erreicht.
Der Abbau der Ausgangskraft erfolgt dann von Punkt U entlang der Aussteuerlinie bis zum
Punkt V, dem Aussteuerpunkt der aktuellen höheren Übersetzung, und dann bis hinunter zum
Punkt R der Lösestellung des BKV.
Da sich in diesem Fall die über den Übersetzungskolben 30,31 wirkende Reaktionskraft
weiterhin über den Steuerkolben 14 auf der Betätigungsstange 13 abstützt, kann der Fahrer
die Bremskraft während des Abbaus nahezu wie gewohnt dosieren und würde bis auf eine
relativ geringe Vergrößerung der Kraft-Hysterese von der vorangegangenen Relativbewegung
der beiden Übersetzungskolben 30 und 31 nichts bemerken.
Wird das Bremspedal durch den Fahrer in einer Notsituation panikartig schnell niedergetreten,
so kann der Aufbau der Hilfskraft, welcher durch die schnelle Öffnung der Atmosphärendicht
kante 18 des Steuerkolbens 14 eingeleitet wurde, dem schnellen Aufbau der Eingangskraft
nicht mehr folgen.
Da dadurch auch der Aufbau des Druckes in den Reaktionselementen 35 und 36 nacheilt, kann
der Steuerkolben mit seiner Stirnfläche 29 den inneren Übersetzungskolben 30, in der
Anfangsphase einer solchen schnellen Betätigung, durch den äußeren Übersetzungskolben 31
hindurchdrücken, bis der Abstand B zwischen dem Steuerkolben 14 und dem äußeren
Übersetzungskolben 31 zu Null wird.
Unmittelbar im Anschluß daran erhöht sich aber auch die Hilfskraft, welche sich über die
Kreisringiläche 37 des Ventilgehäuses 6 auf dem Reaktionselement 35 abstützt, und damit
auch der Druck in den Reaktionselementen 35 und 36.
Dies führt dazu, daß der radial elastische äußere Übersetzungskolben 31 in der vorgefahrenen
Position des inneren Übersetzungskolben 30 mit diesem reibschlüssig fest zu einer gemeinsa
men übersetzungsbestimmenden Einheit verbunden wird.
Gleichzeitig wirkt der sich aufbauende Druck in den Reaktionselementen jedoch auch als
axiale Reaktionskraft auf die Übersetzungskolben 30 und 31 und somit auf den Steuerkolben
14 zurück, was bei einer Betätigung unterhalb des Aussteuerpunktes zur Folge hat, daß sich
die Dichtkante 18 des Steuerkolbens 14 wieder dem Steuerventil 21 nähert.
Hat sich der äußere Übersetzungskolben 31 in diesem Betriebszustand mit seinem Bund 50
nahezu bis an seinen Rückwärtigen Anschlag 51 im Ventilgehäuse 6 zurückgezogen, kann das
Reaktionselement 35 dem Bund 50 über dem Durchmesser D nicht mehr folgen und verliert,
wie in Fig. 4 andeutungsweise dargestellt, weitestgehend den Kontakt zu der bei Normalbe
tätigung voll übersetzungswirksamen Fläche 62. Damit wirkt die Reaktionskraft der Reaktion
selemente 35 und 36 im wesentlichen nur noch über die Stirnfläche 38 des inneren Über
setzungskolbens 30 über den Steuerkolben 14 auf die Betätigungsstange 13 zurück.
Dies führt somit zu einer sprunghaften Erhöhung des Übersetzungsverhältnisses des BKV und
damit zu einer deutlichen Erhöhung der Ausgangskraft bei gleicher Eingangskraft.
Ist in Lösestellung der Abstand B, zwischen Steuerkolben 14 und äußerem Übersetzungskol
ben 31, wiederum größer als der Abstand A, zwischen äußerem Übersetzungskolben 31 und
Ventilgehäuse 6, so nehmen die Einzelteile im Ventilgehäuse in der Haltephase einer Notbrem
sung eine Position wie in Fig. 4 dargestellt ein.
In dieser Position ist die Dichtkante 18 vom Steuerventil 21 abgehoben, der äußere Überset
zungskolben 31 ist mit dem inneren Übersetzungskolben 30 reibschlüssig fest verbunden und
stützt sich mit seinem Bund 50 an seiner rückwärtigen Anschlagfläche 51 im Ventilgehäuse 6
ab.
Dadurch kann auch mit sehr geringer Eingangskraft die maximale Hilfskraft des BKV
aufrechterhalten werden. Ein dosierter Bremskraftabbau ist dann allerdings, wie schon oben
beschrieben, wiederum nur bedingt möglich.
Ist dagegen wiederum der Abstand B, zwischen Steuerkolben 14 und äußerem Übersetzungs
kolben 31, kleiner als der Abstand A, zwischen äußerem Übersetzungskolben 31 und Ventilge
häuse 6, so stellt sich wegen des Übersetzungssprungs zwar ebenfalls eine deutliche Erhöhung
der Ausgangskraft ein, doch muß zur Beibehaltung der vollen Hilfskraft zumindest soviel
Eingangskraft aufrechterhalten werden, wie zum Verbleib im Aussteuerpunkt V der erhöhten
Verstärkerübersetzung notwendig ist. Wird weniger Eingangskraft aufrechterhalten, so stellt
sich eine entsprechend geringere Ausgangskraft auf der Kennlinie R-V der erhöhten Verstär
kerübersetzung unterhalb des Aussteuerpunktes V ein.
Dies hat jedoch den Vorteil, daß die Bremskraft auch nach einer panikartigen Notbremsung
wieder gut dosiert abgebaut werden kann.
Die Fig. 5 bis 8 zeigen beispielhaft zwei Ausführungsformen eines radial elastischen
äußeren Übersetzungskolbens.
In Fig. 5 und 6 hat der Kolben 31 einen einzigen durchgehenden Schlitz 39. In dieser
Ausführungsform ist der Kolben radial relativ steif, sodaß diese Ausführung vorzugsweise bei
relativ weichem Material wie Aluminium oder Kunststoff eingesetzt werden kann.
In Fig. 7 und 8 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der der Übersetzungskolben 50
wechselseitig mit jeweils 4 Schlitzen 40 und 41 versehen ist, die nicht ganz bis zum jeweiligen
anderen Ende durchgeführt werden.
Durch diese Art der Schlitzung können auch sehr hochfeste Materialien radial sehr weich
ausgeführt werden.
Die Kontaktflächen 54, 55 zwischen innerem und äußerem Übersetzungskolben 30, 31
sind vorzugsweise im wesentlichen glatt und eben auszuführen, so daß die notwendige Klemm
kraft gegen eine axiale Verschiebung der beiden Teile, bei Normalbetätigung des BKV unter
halb des Aussteuerpunktes, allein durch Reibschluß erreicht wird.
Um die Funktion jedoch nicht nur vom eventuell zu stark schwankenden Reibwert zwischen
den beiden Teilen 30, 31 abhängig zu machen, könnte es auch sinnvoll sein, die entsprechen
den Kontaktflächen 54, 55 von äußerem und innerem Übersetzungskolben 30, 31, z. B. durch
konzentrische, ineinandergreifende Rillen oder Absätze im Bereich der Länge F zu versehen.
Eine z. B. vom Reaktionsring 35 erzeugte Klemmkraft würde in diesem Fall auch durch einen
mehr oder weniger starken Formschluß eine Axialbewegung zwischen den beiden Teilen 30,
31, bei Normalbetätigung des BKV, unter Umständen auch deutlich über den Aussteuerpunkt
hinaus verhindern.
Die Feder 32, die den inneren und den äußeren Übersetzungskolben 30 und 31 gegeneinander
verspannt, hat in erster Linie die Aufgabe diese beiden Teile, nach einer Notbremsung oder
nach einer Betätigung über den Aussteuerpunkt hinaus, in Lösestellung des BKV wieder in
ihre Ausgangslage zu bringen. Für diese Aufgabe ist die Kraft dieser Feder mindestens
auszulegen.
Es ist jedoch leicht einzusehen, daß eine Erhöhung der Vorspannkraft der Feder 32 auch einen
erhöhten Widerstand gegen eine Relativverschiebung zwischen den beiden Übersetzungs
kolben 30 und 31 bewirkt. Damit wird eine Erhöhung der Vorspannkraft dieser Feder auch
sinnvoll, wenn die Ansprechschwelle für das Zuschalten der Notbremsfunktion, also das
Umschalten auf eine höhere Verstärkerübersetzung, in Richtung höhere Betätigungsgeschwin
digkeit verschoben werden soll.
Das Reaktionselement ist hier in den Fig. 1 bis 4 zweiteilig als Reaktionsscheibe 36 und
Reaktionsring 35 ausgeführt. Es ist jedoch naheliegend ein solches Reaktionselement, wie in
den Fig. 9 und 12 dargestellt, auch als ein einziges Teil 52 herzustellen.
Weiterhin wäre es insbesondere für den Produktionsprozeß des BKV auch sinnvoll den
äußeren Übersetzungskolben 31 direkt mit einem Reaktionsring 35 oder einem Reaktionsele
ment 52 zu umspritzen und mit diesem zu vulkanisieren.
Fig. 9 zeigt wiederum eine Ausschnittsvergrößerung des Schaltbereichs eines erfindungsge
mäßen BKV mit einem im vorderen Bereich im wesentlichen geschlossenen Übersetzungskol
ben 56. Die axial beabstandeten übersetzungswirksamen Flächen 57 und 58 befinden sich
gemeinsam auf diesem Kolben.
Da der innere Kolben 59 in dieser Ausführung keinen direkten Kontakt mehr zum Reak
tionselement 52 hat, ist er hier nicht mehr übersetzungswirksam. Er hat bei langsamer Betäti
gung lediglich noch die Aufgabe eine feste Verbindung mit dem Übersetzungskolben 56 einzu
gehen und bei sehr schneller Betätigung eine Relativbewegung im Sinne einer Erhöhung der
Verstärkerübersetzung zwischen beiden Teilen zuzulassen. Da nun bei langsamer Betätigung
die gesamte Eingangskraft über die Klemmverbindung vom inneren Kolben 59 auf den
Übersetzungskolben 56 übertragen werden muß, ist die Kraft der Feder 32 sowie die wirk
same Klemmlänge G dieser erhöhten Axialkraft anzupassen.
Die Fig. 10 und 11 zeigen eine mögliche Ausführungsform des Übersetzungskolbens 56.
Von jeder Seite ist dieser Kolben mit jeweils 3 nicht ganz bis zum anderen Ende durchgeführ
ten Schlitze 59 und 60 versehen.
Eine Funktionserweiterung des erfindungsgemäßen BKV ist in Fig. 12 dargestellt.
In dieser Darstellung ist der übersetzungswirksame Bund des äußeren Übersetzungskolbens
31 nicht wie in Fig. 3 dargestellt, einteilig mit der radial elastischen Hülse ausgeführt,
sondern als separates Teil 42 ausgebildet, welches mit Hilfe der Feder 43 und dem Nutring 44
gegen den Bund 61 der radial elastische Hülse 45 vorgespannt ist.
In dieser Ausführungsform erfolgt eine Erhöhung der Verstärkerübersetzung nicht nur wie im
vorangegangenen beschrieben bei einer panikartigen Notbremsung, sondern immer auch dann,
wenn eine bestimmte durch die Vorspannkrafl der Feder 43 definierte Eingangskraft über
schritten wird.
Beim Überschreiten dieser Eingangskraft weicht der äußere Übersetzungskolben 42 bei weite
rer Erhöhung der Eingangskraft kontinuierlich nach hinten aus, sodaß dessen übersetzungs
wirksame Kreisringfläche 46 immer unwirksamer wird.
Mehr und mehr wird die Übersetzung des BKV bei weiterer Steigerung der Eingangskraft
allein von der Stirnfläche 47 des inneren Übersetzungskolbens 48 bestimmt und damit natür
lich auch erhöht.
In Fig. 13 ist die Kennlinie eines solchen BKV schematisch durch den Linienzug R-S-X-V-U
dargestellt.
Bei S beginnt sich der Übersetzungskolben 42 gegen die Kraft der Feder 43 nach hinten zu
bewegen und erreicht bei bei X die Grundlinie R-V der erhöhten Steigung.
In Fig. 12 ist somit in einfachster Weise die Kombination einer von der Betätigungsge
schwindigkeit abhängigen mit einer von der Eingangskraft abhängigen Übersetzungsänderung
dargestellt.
Claims (12)
1. Pneumatischer Bremskraftverstärker insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem
Verstärkergehäuse (1 und 2), dessen Innenraum durch mindestens eine bewegliche
Wand (3) in eine Unterdruckkammer (4) und eine Regelkammer (5) unterteilt ist,
welche kraftübertragend mit einem Ventilgehäuse (6) gekoppelt ist, welches ein
Steuerventil (21) zum Steuern einer auf die bewegliche Wand (3) wirkenden pneumati
schen Druckdifferenz aufweist, und durch eine Betätigungsstange (13) betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eines die Verstärkung eines Bremskraftver
stärkers beeinflussende Bauteil (31, 56) mit Mitteln versehen ist, die den bei einer
relativ langsamen Betätigung entstehenden hydraulischen Druck in einem elastischen
Reaktionselement (35, 52) dazu nutzen, um mit einem in Betätigungsrichtung direkt
mit einem Eingangskolben (14) gekoppelten Bauteil (30, 59), welches ebenfalls über
setzungsbeeinflussend ausgebildet sein kann, dieses zumindest bis zum Aussteuer
punkt (T) unverrückbar fest mit diesem verbinden, und dadurch die Einhaltung der
Grundübersetzung des Bremskraftverstärkers sicherstellen, die bei sehr schneller
Betätigung jedoch, den verzögerten Druckaufbau im Reaktionselement (35, 52)
nutzend, eine Relativbewegung zwischen beiden Teilen (30, 31) im Sinne einer
Erhöhung der Verstärkerübersetzung zulassen.
2. Bremskraftverstärker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Verstärkung des Bremskraftverstärkers bestim
menden Wirkflächen (38, 62) auf zwei Übersetzungskolben (30, 31) verteilt sind, und
axial voneinander beabstandet sind, und der äußere Übersetzungskolben (31) im
wesentlichen über den axialen Abstand der beiden Wirkflächen (38, 62) als eine radial
elastische Hülse ausgebildet ist.
3. Bremskraftverstärker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Verstärkung des Bremskraftverstärkers bestim
menden Wirkflächen (57, 58) axial beabstandet sind, und sich auf einem einzigen
Übersetzungskolben (56) befinden, der im wesentlichen über den axialen Abstand der
beiden Wirkflächen (38, 62) der als radial elastische Hülse ausgebildet ist.
4. Bremskraftverstärker nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die für eine relativ langsame Betätigung notwendige feste
Verbindung zwischen den beiden Übersetzungskolben (30, 31), oder zwischen einem
Übersetzungskolben (56) und einem inneren Kolben (59), durch Aufeinanderpressen
von im wesentlichen glatten Oberflächen makroskopisch ausschließlich durch Reib
schluß erfolgt.
5. Bremskraftverstärker nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen zwischen den beiden Übersetzungs
kolben (30, 31), oder zwischen einem Übersetzungskolben (56) und einem inneren
Kolben (59), z. B. mit konzentrischen ineinandergreifenden Wellen oder Rillen verse
hen sind, und somit die Verbindung zwischen den jeweiligen Teilen beim Aufeinander
pressen durch den Druck im Reaktionselement (52) zumindest teilweise auch durch
makroskopischen Formschluß erfolgt.
6. Bremskraftverstärker nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionselement zweiteilig ausgebildet ist und aus
einer Reaktionsscheibe (36) und einem Reaktionsring (35) besteht.
7. Bremskraftverstärker nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionselement (52) als ein einziges Bauteil
ausgebildet ist.
8. Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Übersetzungskolben (56) bzw. der äußere Überset
zungskolben (31) entweder mit dem Reaktionsring (35) oder mit dem Reaktionsele
ment (52) durch Vulkanisieren verbunden wird.
9. Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionsmaß (A) kleiner oder gleich dem Funk
tionsmaß (B) ist.
10. Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionsmaß (A) größer als das Funktionsmaß (B)
ist.
11. Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ansprechschwelle, d. h. die Anpassung der Über
setzungsumschaltung bei einer Notbremsung an eine bestimmte Betätigungsgeschwin
digkeit, mit Hilfe der Vorspannkraft einer Feder (32) zwischen den beiden Über
setzungskolben (30 und 31) bzw. zwischen einem Übersetzungskolben (56) und einem
inneren Kolben (59) erfolgt.
12. Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die äußere übersetzungswirksame Fläche (46) auf
einem separaten Bauteil (42) befindet, und dieses Bauteil durch eine Feder (43) gegen
eine radial elastische Hülse (45) derart vorgespannt ist, daß eine Erhöhung der
Verstärkerübersetzung stets auch beim Überschreiten einer definierten Eingangskraft
erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999154478 DE19954478A1 (de) | 1999-11-12 | 1999-11-12 | Pneumatischer Bremskraftverstärker mit Notbremshilfe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999154478 DE19954478A1 (de) | 1999-11-12 | 1999-11-12 | Pneumatischer Bremskraftverstärker mit Notbremshilfe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19954478A1 true DE19954478A1 (de) | 2001-05-23 |
Family
ID=7928822
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999154478 Withdrawn DE19954478A1 (de) | 1999-11-12 | 1999-11-12 | Pneumatischer Bremskraftverstärker mit Notbremshilfe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19954478A1 (de) |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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- 1999-11-12 DE DE1999154478 patent/DE19954478A1/de not_active Withdrawn
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