DE19954274A1 - Schwingungsdämpfungsvorrichtung - Google Patents
SchwingungsdämpfungsvorrichtungInfo
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Abstract
Eine Schwingungsdämpfungsvorrichtung (10), insbesondere für ein Antriebssystem eines Fahrzeugs, umfasst einen um eine Drehachse (A) drehbaren Grundkörper (12) und eine Auslenkungsmassenanordnung (24) mit wenigstens einer Auslenkungsmasse (24) und einer dieser Auslenkungsmasse (24) zugeordneten und im Grundkörper (12) im Wesentlichen feststehend ausgebildeten Auslenkungsbahn (28), entlang welcher die wenigstens eine Auslenkungsmasse (24) bei Drehung des Grundkörpers (12) um die Drehachse (A) sich bewegen kann. Es ist eine Blockiereinrichtung (60) vorgesehen, durch welche die wenigstens eine Auslenkungsmasse (24) im Wesentlichen gegen Bewegung entlang der Auslenkungsbahn (28) blockierbar ist, wobei die Blockierwirkung der Blockiereinrichtung (60) mit zunehmender Drehzahl des Grundkörpers (12) abnimmt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schwingungsdämpfungsvorrichtung,
insbesondere für ein Antriebssystem eines Fahrzeugs, umfassend einen um
eine Drehachse drehbaren Grundkörper und eine Auslenkungsmassenanord
nung mit wenigstens einer Auslenkungsmasse und einer dieser zugeord
neten in dem Grundkörper im Wesentlichen feststehend ausgebildeten
Auslenkungsbahn, entlang welcher die wenigstens eine Auslenkungsmasse
bei Drehung des Grundkörpers um die Drehachse A sich bewegen kann.
Eine derartige Schwingungsdämpfungsvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 44 26 317 A1 bekannt. Die einzelnen Auslenkungsmassen sind bei
dieser bekannten Vorrichtung in jeweiligen Bewegungsräumen angeordnet,
und bei Auftreten von Drehschwingungen können sie sich entlang der
einzelnen Auslenkungsbahnen bewegen. Um diese Auslenkung zuzulassen,
sind die Bewegungsräume derart ausgestaltet, dass sie die einzelnen
Auslenkungsmassen mit Bewegungsspiel aufnehmen. Daraus resultiert das
Problem, dass bei niedrigeren Drehzahlen oder im Stillstand die Aus
lenkungsmassen nicht permanent an den zugeordneten Auslenkungsbahnen
anliegen, sondern diese verlassen können und unter Geräuschbildung an
anderen Stellen des Grundkörpers anstoßen können.
Aus der JP-7-280037 ist eine Schwingungsdämpfungsvorrichtung mit
mehreren sich entlang von Auslenkungsbahnen bewegenden Auslenkungs
massen bekannt, bei welcher in den einzelnen Auslenkungsmassen zugeord
neten Auslenkungsräumen Mittel vorgesehen sind, welche dafür sorgen,
dass die Auslenkungsmassen zwangsweise in Kontakt mit den ihnen
zugeordneten Auslenkungsbahnen bleiben. Es wird auf diese Art und Weise
dafür gesorgt, dass die Auslenkungsmassen sich in definierter Art und
Weise bewegen, um Schwingungen zu dämpfen.
Die JP-8-93854 offenbart eine Schwingungsdämpfungsvorrichtung, bei
welcher die Auslenkungsmassen an ihrem Außenumfang einen flansch
artigen Vorsprung aufweisen, der in eine zugeordnete Ausnehmung im
Bereich der Auslenkungsbahn eingreift.
Die JP-7-301282 offenbart eine Schwingungsdämpfungsvorrichtung, bei
welcher die Auslenkungsmassen im Endbereich ihrer Auslenkungsbahnen
in Kontakt mit elastischem Material treten oder elastisches Material an den
Auslenkungsmassen in Kontakt mit an der Auslenkungsbahn vorgesehenem
Material tritt.
Aus der JP-8-121187 ist eine Schwingungsdämpfungsvorrichtung bekannt,
bei welcher die Auslenkungsbahn bzw. ein diese bildendes Bauteil über eine
elastische Lage an einem verbleibenden Grundkörper der Schwingungs
dämpfungsvorrichtung getragen ist. Ferner offenbart diese Druckschrift eine
Auslenkungsmasse, die in ihrem Außenumfangsbereich von einem
elastischen Ringelement umgeben ist, das bei Erreichen der Endbereiche der
Auslenkungsbahn mit dem Grundkörper in Kontakt tritt.
Die EP-A-0 308 829 offenbart eine Schwingungsdämpfungsvorrichtung, bei
welcher durch Bereitstellen eines kleinen Zwischenraums bei einer
Hysterese-Schwingungsdämpfungsvorrichtung erzeugter Abrieb abgeführt
werden kann.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße
Schwingungsdämpfungsvorrichtung derart weiter zu bilden, dass auch bei
geringeren Drehzahlen das Auftreten von Anschlaggeräuschen und
undefinierte Bewegungszustände der Auslenkungsmassen vermieden
werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Schwingungs
dämpfungsvorrichtung, insbesondere für ein Antriebssystem eines
Fahrzeugs, umfassend einen um eine Drehachse drehbaren Grundkörper und
eine Auslenkungsmassenanordnung mit wenigstens einer Auslenkungs
masse und einer dieser zugeordneten und im Grundkörper im wesentlichen
feststehend ausgebildeten Auslenkungsbahn, entlang welcher die wenig
stens eine Auslenkungsmasse bei Drehung des Grundkörpers um die
Drehachse sich bewegen kann.
Die erfindungsgemäße Schwingungsdämpfungsvorrichtung ist weiterhin
dadurch ausgezeichnet, dass sie eine Blockiereinrichtung aufweist, durch
welche die wenigstens eine Auslenkungsmasse im Wesentlichen gegen
Bewegung entlang der Auslenkungsbahn blockierbar ist, wobei eine
Blockierwirkung der Blockiereinrichtung mit zunehmender Drehzahl des
Grundkörpers abnimmt.
Durch das Bereitstellen einer die wenigstens eine Auslenkungsmasse vor
allem im niederen Drehzahlbereich gegen Bewegung blockierenden
Einrichtung wird sichergestellt, dass auch dann, wenn die Fliehkraftein
wirkung noch nicht ausreicht, um eine jeweilige Auslenkungsmasse in
definierter Anlage an der zugeordneten Auslenkungsbahn zu halten, ein
ungewünschtes Wegbewegen von der Auslenkungsbahn vermieden wird.
Infolge dessen treten auch keine Anschlag- oder Klappergeräusche auf.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Aus
lenkungsmasse bei Erreichen einer Grenzdrehzahl zur Bewegung entlang der
zugeordneten Auslenkungsbahn im Wesentlichen freigegeben ist. Die
Blockierwirkung der Blockiereinrichtung kann mit zunehmender Drehzahl
allmählich abnehmen. Das heißt, es muss nicht notwendigerweise ein
digitales Umschalten zwischen einem blockierten und einem freigegebenen
Zustand stattfinden. Vielmehr ist es auch möglich, dass mit zunehmender
Drehzahl die Blockierwirkung allmählich nachlässt, so dass dann die
erfindungsgemäße Vorrichtung ihre volle Dämpfungswirkung zum Abbau
von Drehungleichförmigkeiten entfalten kann.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Blockiereinrichtung ein
Blockierhebelelement umfasst, das an dem Grundkörper schwenkbar
getragen ist und mit einem ersten Hebelabschnitt gegen einen Außen
umfangsbereich einer Auslenkungsmasse vorgespannt ist und mit einem
zweiten Hebelabschnitt eine Fliehkraftkompensationsmasse bildet. Durch die
Fliehkraftkompensationsmasse wird also die Vorspannkraft, mit welcher der
erste Hebelabschnitt gegen eine jeweilige Auslenkungsmasse vorgespannt
ist, zunehmend kompensiert, so dass dann, wenn die Fliehkraft die
Vorspannkraft überschreitet, das Hebelelement mit seinem ersten Hebel
abschnitt von der Auslenkungsmasse abhebt und diese im Wesentlichen zur
Bewegung freigibt.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der erste Hebelabschnitt die Aus
lenkungsmasse bezüglich der Drehachse in einem radial inneren Bereich
beaufschlagt. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die
einer jeweiligen Auslenkungsmasse zugeordnete Auslenkungsbahn einen
Scheitelbereich mit größtem Radialabstand zur Drehachse aufweist, von
welchem Scheitelbereich jeweils Auslenkungsbereiche ausgehen, deren
radialer Abstand zur Drehachse mit zunehmendem Abstand zum Scheitelbe
reich abnimmt, und dass die Auslenkungsmasse durch den Hebelabschnitt
in einem dem Scheitelbereich radial gegenüberliegenden Bereich beauf
schlagt wird. Daraus resultiert eine Anordnung, bei welcher bei geringer
Drehzahl die jeweilige Auslenkungsmasse radial zwischen dem Scheitelbe
reich und dem ersten Hebelabschnitt beziehungsweise dessen an der
Auslenkungsmasse anliegenden Bereich gehalten ist.
Bei einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die
Blockiereinrichtung an wenigstens einer axialen Seite einer Auslenkungs
masse ein gegen eine Seitenfläche der Auslenkungsmasse vorgespanntes
und durch Fliehkrafteinwirkung entgegen der Vorspannung verlagerbares
Reibelement umfasst. Auch hier tritt also der Effekt ein, dass eine zunächst
durch Reibwirkung erzeugte Blockierung mit zunehmender Fliehkraft und
zunehmend größer werdender der Vorspannkraft entgegenwirkender
Gegenkraft abnimmt. Dies bedeutet letztendlich, dass mit zunehmender
Drehzahl bereits auch kleinere Schwingungsanregungen zur Auslenkung der
Auslenkungsmasse aus dem Scheitelbereich führen können, da dann eine
dieser Auslenkung entgegenwirkende Reibkraft vermindert ist.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Reibelement am Grundkörper
angebracht ist und durch seine eigene Federelastizität oder/und durch eine
Vorspannfeder gegen die Auslenkungsmasse vorgespannt ist.
Um das fliehkraftabhängige Schalt- oder Bewegungsverhalten dieses
Reibelements einstellen zu können, wird vorgeschlagen, dass das Reib
element ausgehend vom Grundkörper sich auf die Auslenkungsmasse zu
erstreckt und in einem von der Anbringung am Grundkörper im Abstand
liegenden Bereich einen Fliehkraftmassenbereich aufweist.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen anhand bevorzugter Ausgestaltungsformen detailliert
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 Eine Prinzip-Axialansicht einer erfindungsgemäßen Schwin
gungsdämpfungsvorrichtung;
Fig. 2 eine Schnittansicht der in Fig. 1 dargestellten. Vorrichtung
längs einer Linie II-II;
Fig. 3 eine Detailansicht, welche die Vorspannung einer Auslen
kungsmasse gegen eine zugeordnete Auslenkungsbahn
darstellt; und
Fig. 4 eine Teil-Längsschnittansicht, welche eine alternative Ausge
staltungsart einer Einrichtung zum Blockieren einer Aus
lenkungsmasse gegen Bewegung darstellt.
Der Grundaufbau einer Schwingungsdämpfungsvorrichtung, wie sie
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, wird zunächst mit Bezug auf die
Fig. 1 und 2 beschrieben. Die Schwingungsdämpfungsvorrichtung 10
umfasst einen allgemein mit 12 bezeichneten Grundkörper, der beispiels
weise in einem radial inneren Bereich 14 mit einer Antriebswelle, z. B. einer
nicht dargestellten Kurbelwelle, zur Drehung um eine Drehachse A
verbunden werden kann, und der des Weiteren beispielsweise ein Schwung
rad einer nicht dargestellten Reibungskupplung bilden kann. Der Grundkör
per 12 umfasst beispielsweise ein erstes aus Guss gefertigtes Körperteil 16,
das radial innen durch Befestigungsschrauben 17 oder dergleichen, an die
Antriebswelle angebunden werden kann.
Mit dem ersten Körperteil 16 ist ein näherungsweise ringartig ausgebildetes
zweites Körperteil 18 verbunden, wobei ein axial vorspringender Zentner
abschnitt 20 des ersten Körperteils 16 in das zweite. Körperteil 18
beziehungsweise dessen radial innere Ausnehmung eingreift. In dem
zweiten Körperteil 18 sind in Umfangsrichtung um die Drehachse A herum
verteilt mehrere Bewegungsräume 22 vorgesehen, wobei jeder Bewegungs
raum, wie im Folgenden beschrieben, zur Aufnahme einer Auslenkungs
masse 24 dient. Ein einen jeweiligen Bewegungsraum 22 nach radial außen
hin begrenzender Oberflächenbereich 26 des zweiten Körperteils 18 bildet
eine Auslenkungsbahn 28 für die in dem jeweiligen Bewegungsraum 22
aufgenommene Auslenkungsmasse 24. Um die Bewegungsräume 22 im
Wesentlichen vollständig abzuschließen und somit die einzelnen Aus
lenkungsmassen 24 in diesen Bewegungsräumen 22 einzukapseln, ist ein
scheibenartiges Deckelement 30 mit dem zweiten Körperteil 18 fest
verbunden. Man erkennt in Fig. 2 somit, dass, betrachtet in Richtung der
Drehachse A, die Bewegungsräume 22 zum einen durch dieses scheiben
artige Deckelement 30 und zum anderen durch einen radial nach außen sich
erstreckenden Abschnitt 32 des ersten Körperteils 16 abgeschlossen ist. Die
axiale Erstreckungslänge der Bewegungsräume 22 entspricht im Wesentli
chen auch der Dicke der im Wesentlichen scheibenartig ausgebildeten
Auslenkungsmassen 24.
Wie man in Fig. 1 erkennt, sind die Auslenkungsbahnen 28 derart ausgebil
det, dass sie einen Scheitelbereich 34 aufweisen, welcher der Auslenkungs
bahnbereich dem größten radialen Abstand zur Drehachse A ist. In
Umfangsrichtung von diesem Scheitelbereich 34 ausgehend liegen jeweilige
Auslenkungsbereiche 36, 38, deren Radialabstand zur Drehachse A mit
zunehmendem Abstand zum Scheitelbereich 34 abnimmt. Vorzugsweise ist
die Konfiguration dieser Auslenkungsbereiche 36, 38 derart, dass bei
Durchführung einer Abrollbewegung entlang der Auslenkungsbahn 28 die
einzelnen Auslenkungsmassen 24 mit ihren Massenschwerpunkten sich auf
einer epizykloidenartigen Bahn bewegen. Es wird somit eine von der
Schwingungsamplitude im Wesentlichen unabhängige Eigenschwingungs
frequenz dieses aus den einzelnen Auslenkungsmassen 24 gebildeten
Schwingungssystems erhalten.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass beispielsweise das zweite Körperteil
18, das mit dem ersten Körperteil 16 und dem Deckelement 30 beispiels
weise durch Verschweißung, Vernietung oder Verklebung verbunden sein
kann, radial außen einen Anlasserzahnkranz 40 tragen kann.
Bei derartigen Schwingungsdämpfungsvorrichtungen oder. Tilgern 10
besteht grundsätzlich das Problem, dass im Stillstand oder bei niederen
Drehzahlen die Auslenkungsmassen 24 nicht mehr in geeigneter oder
definierter Art und Weise gegen die zugehörigen Auslenkungsbahnen 28
gepresst werden. Daraus können Anschlag- oder Klappergeräusche
entstehen, bedingt dadurch, dass die Auslenkungsmassen 24 gegen andere
die Bewegungsräume 22 umgrenzende Wandungsbereiche schlagen können.
Um dem entgegenzuwirken, sieht die vorliegende Erfindung Maßnahmen
vor, die dafür sorgen, dass bei kleineren Drehzahlen, bei welchen die
Fliehkraft nicht zur Erzeugung definierter Anlageverhältnisse ausreicht, die
Auslenkungsmassen 24 in Kontakt mit den zugehörigen Auslenkungsbahnen
28 gehalten werden.
In Fig. 3 ist eine derartige Blockiereinrichtung 60 dargestellt. Diese
Blockiereinrichtung 60 umfasst einen Blockierhebel 62 mit zwei Hebel
abschnitten 64, 66. Dieser Blockierhebel 62 ist in seinem mittleren Bereich
an dem Grundkörper 12 um eine zur Drehachse A (siehe Fig. 1) im
Wesentlichen parallel liegende Achse A1 schwenkbar angebracht. Der
Hebelabschnitt 64 ist durch eine sich am Grundkörper 12, beispielsweise im
Körperteil 18, abstützende Feder 68, beispielsweise Schraubendruckfeder
oder sonstiges elastisches Federelement, gegen eine Außenumfangsfläche
70 der zugeordneten Auslenkungsmasse 24 vorgespannt. Der Hebel
abschnitt 64 kommt mit seinem Beaufschlagungsbereich 72 dabei zur
Anlage an einem radial innen positionierten Oberflächenbereich 74 der
Auslenkungsmasse 24. Dieser Oberflächenbereich 74 liegt dem Scheitelbe
reich 34 der zugehörigen Auslenkungsbahn 28 bezüglich eines Massen
schwerpunkts M der Auslenkungsmasse 24 im Wesentlichen diametral
gegenüber, wenn die Auslenkungsmasse 24 sich im Bereich des Scheitelbe
reichs 24 befindet. Dieser Zustand wird dann vorliegen, wenn aufgrund
geringer Drehungleichförmigkeiten oder aufgrund sehr hoher Drehzahlen eine
Auslenkung der Auslenkungsmasse 24 aus diesem Scheitelbereich 34 nicht
auftreten wird.
Durch den Blockierhebel 62 ist also dafür gesorgt, dass auch bei geringen
Drehzahlen die Auslenkungsmasse 24 oder die Auslenkungsmassen 24
definiert im Scheitelbereich 34 der zugehörigen Auslenkungsbahn 28
gehalten werden. Nimmt die Drehzahl des Grundkörpers 12 um die
Drehachse A zu, so nimmt auch die Drehzahl, mit welcher der Blockierhebel
62 um die Drehachse A sich bewegen wird, zu. Da der Hebelabschnitt 66
mit größerer Masse ausgebildet ist, als der Hebelabschnitt 64, führt dies
zum Aufbau einer fliehkraftbedingten Gegenkraft, die der Kraft der Feder 68
entgegenwirkt. Ist ein Kräftegleichgewicht erreicht beziehungsweise
übersteigt die der Kraft der Feder 68 entgegenwirkende, den Hebelabschnitt
66 beaufschlagende Fliehkraft, so verschwenkt der Blockierhebel 62 um die
zugehörige Achse A1 und gibt nunmehr die Auslenkungsmasse 24 frei. Die
Auslenkungsmasse 24 kann sich dann im Wesentlichen ungehindert entlang
der Auslenkungsbahn 28 bewegen.
Man erkennt, dass durch geeignete Abstimmung der Ausgestaltungsform
beziehungsweise der Masseverhältnisse der Hebelabschnitte 64, 66 im
Verhältnis zu der durch die Feder 68 erzeugten Federkraft die Drehzahl, bei
welcher dieses Umschalten zwischen einem blockierten und einem
freigegebenen Zustand auftreten wird, eingestellt werden kann.
Nimmt die Drehzahl des Grundkörpers 12 wieder ab, so bewegt sich
aufgrund abnehmender Fliehkraft dann der Hebelabschnitt 64 zunehmend
näher an die Auslenkungsmasse 24 heran, bis diese letztendlich wieder
gegen Bewegung blockiert wird.
Eine alternative Ausgestaltungsform einer Blockiereinrichtung 60 ist in Fig.
4 gezeigt, wobei in Fig. 4 linke Hälfte und in Fig. 4 rechte Hälfte ver
schiedene Variationsmöglichkeiten dargestellt sind. Zunächst wird die in der
rechten Hälfte der Fig. 4 gezeigte Variationsmöglichkeit beschrieben.
Man erkennt, dass die Blockiereinrichtung 60 ein beispielsweise zungenartig
ausgebildetes Reibelement 80 umfasst, das in einem ersten Endbereich 82
am Grundkörper 12, beispielsweise einem der Körperteile 16, 18, festgelegt
ist. Das Reibelement 80 erstreckt sich von diesem Endbereich 82 ausgehend
axial auf eine Auslenkungsmasse 24 zu und beaufschlagt mit seinem
anderen Endbereich 84 eine Seitenfläche 86 der Auslenkungsmasse 24.
Nahe dem Endbereich 84 drückt eine sich am Grundkörper 12 abstützende
Feder 88 gegen das Reibelement 80 und presst dieses gegen die Seiten
fläche 86 der Auslenkungsmasse 24. Um hier ausreichend Bauraum zu
schaffen, ist die in Axialrichtung gemessene Breite der Auslenkungsmasse
24 kleiner als die entsprechende Breite eines zugehörigen Bewegungsraums
22. Ist die Auslenkungsmasse 24 an ihrer entgegengesetzt liegenden axialen
Seitenfläche 86' durch eine entsprechende Anordnung oder beispielsweise
auch durch den Grundkörper 12 abgestützt, so wird nunmehr eine Reibkraft
erzeugt, die zunächst dafür sorgt, dass auch bei fehlender Fliehkraftein
wirkung die Auslenkungsmasse 24 nicht von der Auslenkungsbahn 28
abfallen kann. Nimmt die Drehzahl zu, so wirkt die dabei entstehende
Fliehkraft auch auf das Reibelement 80, so dass dieses mit seinem
Endbereich 84 nunmehr verstärkt entgegen der durch die Feder 88
erzeugten Vorspannkraft gepresst wird. Die Folge davon ist, dass die
Anlagekraft, mit welcher das Reibelement 80 gegen die Auslenkungsmasse
24 presst, mit zunehmender Fliehkraft abnimmt, so dass auch die Kraft, mit
welcher die Auslenkungsmasse 24 gegen Bewegung entlang der Aus
lenkungsbahn 28 gehalten ist, abnimmt. Das heißt, mit zunehmender
Drehzahl des Grundkörpers 12 können auch bereits kleinere Drehungleich
förmigkeiten zu einer Auslenkung der Auslenkungsmasse 24 aus dem
Scheitelbereich 34 heraus führen. Ist die Fliehkraft so groß, dass wieder ein
Kräftegleichgewicht mit der Vorspannkraft der Feder 88 erzeugt beziehungs
weise überschritten ist, so ist die Auslenkungsmasse 24 zur Bewegung
entlang der zugehörigen Auslenkungsbahn freigegeben.
Solange diese Blockiereinrichtung 60 also wirksam ist, hat sie letztendlich
die Funktion einer Reibeinrichtung, welche die zugehörige Auslenkungs
masse 24 dann zur Bewegung freigibt, wenn die durch Drehungleichförmig
keit erzeugte Auslenkungskraft die zwischen der Auslenkungsmasse 24 und
dem oder den Reibelementen 80 erzeugte Haftreibungskraft überschreitet.
Man erkennt, dass hier also das Blockier- oder Freigabeverhalten ebenfalls
durch verschiedene Größen beeinflusst werden kann. Zum einen kann die
Federkraft der Feder 88 ausgewählt werden, zum anderen kann der radiale
Abstand des Endbereichs 84 zur Auslenkungsbahn 28 beziehungsweise zum
Scheitelbereich 34 derselben ausgewählt werden, so dass mit zunehmen
dem radialen Abstand hier der effektive Reibradius zunimmt. Auch kann
durch entsprechende Beschichtung und Auswahl des Materials der
Auslenkungsmasse 24 ein Einfluss auf die Reibwerte genommen werden.
Entsprechendes gilt auch für die Reibelemente 80.
In der linken Hälfte der Fig. 4 ist eine Variante dargestellt, bei welcher das
Reibelement 80' nicht durch eine zusätzliche Feder, sondern durch seine
eigene Federelastizität gegen die Seitenfläche 86' vorgespannt ist.
Beispielsweise kann als Reibelement 80' ein gebogenes Federstahlelement
eingesetzt werden. In seinem der Auslenkungsmasse 24 nahen Endbereich
84' trägt das Reibelement 80' ein Masseteil 90'. Mit zunehmender Drehzahl
wird dieses Masseteil 90' nach radial außen gezogen, mit der Folge, dass
zusätzlich zur Eigenmasse des Reibelements 80' hier ein im Fliehpotenzial
sich befindender Massebereich geschaffen wird, der zum Wegbewegen des
Endbereichs 84' von der Seitenfläche 86' beiträgt. Durch geeignete
Auswahl der Masse des Masseteils 90' beziehungsweise der freien
Axialerstreckungslänge des Reibelements 80' kann hier gezielt Einfluss auf
das Schalt- oder Blockierverhalten genommen werden. Es sei darauf
hingewiesen, dass selbstverständlich auch bei dem iri Fig. 4 rechts
darstellten und durch Federkraft der Feder 88 beaufschlagten Reibelement
80 ein derartiges Masseteil vorgesehen sein kann.
Die vorliegende Erfindung sieht verschiedene Maßnahmen vor, durch welche
in definierter Art und Weise auch bei geringer Drehzahl eine Anlage von
Auslenkungsmassen an den zugehörigen Auslenkungsbahnen erzeugt
werden kann. Mit zunehmender Drehzahl wird diese Blockierwirkung
schwächer oder vollständig aufgehoben, so dass dann die Auslenkungs
massen im Wesentlichen vollständig zur Drehung freigegeben sind.
Beispielsweise kann die Blockierwirkung beziehungsweise das Umschalten
zwischen einem blockierenden oder teilweise blockierenden Zustand und
einem freigegebenen Zustand derart erfolgen, dass bis zu einer Drehzahl
schwelle heran, bis zu welcher keine Drehschwingungen auftreten werden,
die Blockierwirkung beibehalten bleibt, und erst ab einem Drehzahlbereich,
ab welchem mit dem Auftreten von Drehschwingungen zu rechnen ist, die
Auslenkungsmassen freigegeben sind. Dieser Übergang kann grundsätzlich
auch bereits in einem Drehzahlbereich oder bei einer Drehzahl unterhalb der
Leerlaufdrehzahl stattfinden, so dass insbesondere im Anlasszustand dafür
gesorgt ist, dass ein undefiniertes Anschlagen der Auslenkungsmassen
vermieden wird.
Es sei darauf hingewiesen, dass in der vorangehend beschriebenen
grundsätzlichen Ausgestaltung eines derartigen Tilgers verschiedene
Variationen vorgenommen werden können. Es können die einzelnen
Bewegungsräume miteinander verbunden sein, so dass in einem gemeinsa
men Raum eine Mehrzahl von Auslenkungsbahnen gebildet ist. Dabei wird
dann durch einen radial innen liegenden Blockierbereich dafür gesorgt, dass
die einzelnen Auslenkungsmassen im Bereich der diesen jeweils zugeord
neten Auslenkungsbahn gehalten werden.
Claims (9)
1. Schwingungsdämpfungsvorrichtung, insbesondere für ein Antriebs
system eines Fahrzeugs, umfassend einen um eine Drehachse (A)
drehbaren Grundkörper (12) und eine Auslenkungsmassenanordnung
(24) mit wenigstens einer Auslenkungsmasse (24) und einer dieser
Auslenkungsmasse (24) zugeordneten und im Grundkörper (12) im
Wesentlichen feststehend ausgebildeten Auslenkungsbahn (28),
entlang welcher die wenigstens eine Auslenkungsmasse (24) bei
Drehung des Grundkörpers (12) um die Drehachse (A) sich bewegen
kann,
gekennzeichnet durch eine Blockiereinrichtung (60), durch welche die
wenigstens eine Auslenkungsmasse (24) im Wesentlichen gegen
Bewegung entlang der Auslenkungsbahn (28) blockierbar ist, wobei
die Blockierwirkung der Blockiereinrichtung (60) mit zunehmender
Drehzahl des Grundkörpers (12) abnimmt.
2. Schwingungsdämpfungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Auslenkungsmasse (24)
bei Erreichen einer Grenzdrehzahl zur Bewegung entlang der zugeord
neten Auslenkungsbahn (28) im Wesentlichen freigegeben ist.
3. Schwingungsdämpfungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blockierwirkung allmählich mit
zunehmender Drehzahl abnimmt.
4. Schwingungsdämpfungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiereinrichtung (60) ein
Blockierhebelelement (62) umfasst, das an dem Grundkörper (12)
schwenkbar getragen ist und mit einem ersten Hebelabschnitt (64)
gegen einen Außenumfangsbereich (70) einer Auslenkungsmasse
(24) vorgespannt ist und mit einem zweiten Hebelabschnitt (66) eine
Fliehkraftmasse bildet.
5. Schwingungsdämpfungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der erste Hebelabschnitt (64) die Auslenkungs
masse (24) bezüglich der Drehachse (A) in einem radial inneren
Bereich (74) beaufschlagt.
6. Schwingungsdämpfungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die einer jeweiligen Auslenkungsmasse
(24) zugeordnete Auslenkungsbahn (28) einen Scheitelbereich (34)
mit größtem Radialabstand zur Drehachse (A) aufweist, von welchem
Scheitelbereich (34) jeweils Auslenkungsbereiche (36, 38) ausgehen,
deren radialer Abstand zur Drehachse (A) mit zunehmendem Abstand
zum Scheitelbereich (34) abnimmt, und dass die Auslenkungsmasse
(24) durch den ersten Hebelabschnitt (64) in einem dem Scheitelbe
reich (34) gegenüberliegenden Bereich (74) beaufschlagt wird.
7. Schwingungsdämpfungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiereinrichtung (60) an
wenigstens einer axialen Seite einer Auslenkungsmasse (24) ein
gegen eine Seitenfläche (86; 86') der Auslenkungsmasse (24)
vorgespanntes und durch Fliehkrafteinwirkung entgegen der Vor
spannung verlagerbares Reibelement (80; 80') umfasst.
8. Schwingungsdämpfungsvorrichtung nach Anspruch, 7, dadurch
gekennzeichnet, dass das Reibelement (80; 80') am Grundkörper (12)
angebracht ist und durch eigene Federelastizität oder/und durch eine
Vorspannfeder (88) gegen die Auslenkungsmasse vorgespannt ist.
9. Schwingungsdämpfungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, dass das Reibelement (80; 80') ausgehend vom
Grundkörper sich auf die Auslenkungsmasse (24) zu erstreckt und in
einem von der Anbringung am Grundkörper (12) in Abstand liegenden
Bereich (84; 84') einen Fliehkraftmassenbereich (90') aufweist.
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---|---|---|---|
DE1999154274 DE19954274A1 (de) | 1999-11-11 | 1999-11-11 | Schwingungsdämpfungsvorrichtung |
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