DE19954210A1 - Rundknetmaschine - Google Patents
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Abstract
Eine Rundknetmaschine (1) zum Rundkneten vorzugsweise stangenförmiger Werkstücke (W) hat ein um die Durchlaufachse (A) des Werkstücks (W) gelagertes Gehäuse (3), welches in radialen Ausnehmungen (4) gegeneinander wirkende und hubbewegbare Stößel (5) aufnimmt. Die Stößel (5) weisen jeweils wenigstens ein das Werkstück (W) beaufschlagendes Werkzeug (6) auf und sind von je einem Exzenter-Hubantrieb (7) antreibbar, wobei jeder Stößel (5) mit einem ein Drehlager bildenden Kopf (12) pleuelartig an einer Exenterwelle (9) mit Drehachse (B) angelenkt ist. Jede Exzenterwelle (9) weist ein Nockensystem (10) mit Nocken (11) auf. Durchmesser und Exzentrizität jeder Nocke (11) sind jeweils einem Hub des Werkzeugs (6) zugeordnet. Das Nockensystem (10) ist in Richtung der Drehachse (B) axial verstellbar, um den Hub der Werkzeuge vorzugsweise synchron mit den anderen Nockensystemen (10) im Gehäuse (3) und während der Werkstückbearbeitung zu verändern.
Description
Die Erfindung betrifft eine Rundknetmaschine zum Rundkneten vorzugsweise
stangenförmiger Werkstücke, mit einem um die Durchlaufachse A des Werkstücks
gelagerten Gehäuse, welches in radialen Ausnehmungen gegeneinander wirkende und
hubbewegbare Stößel aufnimmt. Die Stößel weisen jeweils wenigstens ein das
Werkstück beaufschlagendes Werkzeug auf und sind von je einem Exzenter-Hubantrieb
antreibbar. Jeder Stößel ist dabei mit einem ein Drehlager bildenden Kopf pleuelartig an
einer Exzenterwelle mit Drehachse B angelenkt.
Als Rundkneten wird ein Freiformen zur Querschnittsverminderung an Werkstücken aus
Metall mit zwei oder mehreren Werkzeugsegmenten bezeichnet. Die Werkzeugsegmente
umschließen oszillierend den zu vermindernden Querschnitt ganz oder teilweise, wirken
gleichzeitig radial und/oder bewegen sich relativ zum Werkstück um die Durchlaufachse.
Nahezu jeder metallische Werkstoff kann mit Rundknetverfahren bearbeitet werden,
sofern eine ausreichende Dehnbarkeit des Materials vorhanden ist. Auch gesinterte
Werkstoffe können rundgeknetet werden. Halbzeuge, beispielsweise aus Wolfram- und
Nickellegierungen, können ebenfalls auf Rundknetmaschinen bearbeitet werden, wobei
in Ausnahmefällen das Material auch in erwärmtem Zustand der Maschine zugeführt
werden kann, falls dies erforderlich ist.
Beim Rundkneten üben die gegeneinander wirkenden Werkzeugsegmente in schneller
Folge auf das umschlossene Werkstück radiale Druckkräfte aus, indem sie zur
Werkstückachse hin und damit zur Durchlaufachse A wegbegrenzte Hübe ausführen. Es
wird dabei zwischen dem Vorschubverfahren zur Erzeugung langer reduzierter
Querschnitte bei vergleichsweise flachen Übergangswinkeln und dem Einstechverfahren
zur örtlichen Querschnittsverminderung bzw. - zur Erzeugung steiler Übergangswinkel
unterschieden.
Die Verringerung des Außendurchmessers führt bei massiven Stäben zu einer
Verlängerung des Werkstücks an den Enden. Rohre unterliegen einem komplizierteren
Werkstofffluß. Längenzunahme, Innendurchmesserabnahme und Wanddickenzunahme
verändern sich wechselseitig in Abhängigkeit von den Werkstoffeigenschaften und der
Werkzeuggeometrie. In jedem Falle bleibt das Gesamtvolumen konstant, da
überwiegend inkompressibel Werkstoffe bearbeitet werden.
Es sind im Stand der Technik Rundknetmaschinen allgemein bekannt, deren Hubantrieb
als Exzenterantrieb ausgebildet ist. Dabei sind Exzenterwellen in einem das Werkstück
umgebenden Gehäuse angeordnet und wirken durch die Exzenterdrehung entsprechend
ihrer Exzentrizität auf Stößel ein, welche in Ausnehmungen mit Führungen
aufgenommen sind. Die Stößel sind Werkzeugen zugeordnet, die den Hub auf das
Werkstück übertragen.
Je nach Querschnittsabnahme und Verfestigungsverhalten des Werkstoffes werden
durch das Rundkneten Steigerungen der Zugfestigkeit erreicht. Dieser Vorteil der
Kaltumformung erlaubt, weniger feste Ausgangsmaterialien einzusetzen und dadurch
einen zusätzlichen Kostenvorteil zu nutzen und gleichzeitig die Belastbarkeit des
Werkstückes zu erhöhen. Zusätzlich steigern die Druckeigenspannungen in der
Oberfläche die Biegewechselfestigkeit des Werkstückes. Erfahrungsgemäß werden beim
Rundkneten pro Arbeitsgang größere Querschnittsabnahmen als beim Einstoßen oder
Ziehen erreicht. Ferner können rundgeknetete Querschnitte in der Regel ohne
zwischengeschaltete Wärmebehandlung weiter umgeformt werden. Bei zunehmender
Querschnittsverringerung ist eine deutliche Verbesserung der Oberfläche festzustellen.
Im Gegensatz zu spanend hergestellten Oberflächen weist die rundgeknetete Oberfläche
eine wesentlich geringere Rauhtiefe sowie einen höheren Traganteil auf.
Bei dieser Bearbeitung hat es sich gezeigt, dass die Reduzierung des Durchmessers des
Werkstücks während eines Durchlaufs durch die Hubhöhe des Werkzeugs begrenzt ist.
Dies ist von Nachteil, wenn wie beim Einstechverfahren große
Querschnittsreduzierungen gewünscht sind. Die EP 0919 310 beschreibt eine
Rundknetmaschine, die für große Querschnittsreduzierungen im Gehäuse wenigstens
zwei hintereinander liegenden Arbeitsstationen zur Verfügung stellt, wobei in jeder
Arbeitsstation ein Satz von Werkzeugen mit zugehörigen Stößeln und Hubantrieb
arbeiten und so in jeder Arbeitsstation eine bestimmte Tiefe in das Werksstück
eingearbeitet werden kann.
Sowohl die Rundknetmaschine selbst, aber auch das Arbeiten mit dieser
Rundknetmaschine sind aufwendig und teuer. Da die Realisierung unterschiedlicher
Arbeitsstationen einen erheblichen Aufwand durch die größere Anzahl benötigten
Bauteile erfordert. Beim Einrichten der Rundknetmaschine für die Bearbeitung von
Werkstücken ist dabei jede Arbeitsstation gesondert auszurichten, d. h. die Werkzeugen
mit den zugehörigen Stößeln und deren Hubantrieb sind entsprechend der Werkstück-
und Bearbeitungsvorgaben einzurichten, aufeinander abzustimmen und zu warten. Die
Bearbeitungstiefe in einer Arbeitsstation kann lediglich durch Austausch der
Exzenterwellen geändert werden oder durch Einfügen entsprechender
Abstandselemente zwischen Werkzeug und Stößel, wie es in der EP 0 476 350 für das
Einstechverfahren beschrieben ist, wobei die Rundknetmaschine völlig neu eingerichtet
werden müßte.
Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Rundknetmaschine und ein Verfahren zu deren
Einsatz zur Verfügung zu stellen, mit der die vorgenannten Nachteile vermieden werden
und bei der insbesondere möglich ist, den Hub während eines Bearbeitungsvorganges
zu ändern sowie die einzelnen Bearbeitungstiefen der Werkzeuge automatisch
einzustellen.
Als Lösung wird erfindungsgemäß eine Rundknetmaschine vorgeschlagen, bei der jede
Exzenterwelle ein Nockensystem mit Nocken aufweist, dass Durchmesser und
Exzentrizität jeder Nocke jeweils einem Hub des Werkzeugs zugeordnet sind und dass
das Nockensystem in Richtung der Drehachse B axial verstellbar ist, um den Hub der
Werkzeuge vorzugsweise synchron mit den anderen Nockensystemen im Gehäuse und
während der Werkstückbearbeitung zu verändern.
Beim axialen Verstellen des Nockensystems werden die Nocken des Nockensystems
nacheinander durch den Kopf des Stößels hindurch geschoben. Eine im Nockensystem
befindliche Nocke, welcher der gewünschte Arbeitshub des Werkzeugs zugeordnet ist,
wird in Arbeitsstellung im Kopf gebracht, so dass der Kopf nun pleuelartig an dieser
Nocke angelenkt ist. Je nach Exzentrizität und Durchmesser der Nocke wird der Kopf
und der mit diesem verbundene Stößel bei angetriebenem Nockensystem von der Nocke
beaufschlagt, so dass das Werkzeug, welches dem Stößel zugeordnet ist, mit
entsprechendem Hub auf das Werkstück einwirkt. Der Hub des Werkzeugs kann mit
dem erfindungsgemäßen Nockensystem vorteilhafterweise verstellt werden. Es sind
somit mehrere Einstechtiefen am Werkstück während eines Bearbeitungsvorganges
realisierbar. Ein erfindungsgemäßes Nockensystem ersetzt vorteilhafterweise mehrere
Arbeitsstationen oder Bearbeitungsgänge für unterschiedlichen Bearbeitungstiefen. Jede
Nocke entspricht dabei einer Arbeitsstation. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist die
geringe Anzahl an Bauteilen, die zur Realisierung der verschiedenen Einstechtiefen
erforderlich sind. Die Rundknetmaschine ist somit kostengünstig herstellbar und läßt sich
einfach in andere Bearbeitungsprozesse eingliedern.
Desweiteren ist der Raumbedarf gering, da Nocken auf einer Exzenterwelle realisierbar
sind. Je nachdem welches Material mit der erfindungsgemäßen Rundknetmaschine
bearbeitet werden soll und wie die dazu vorgesehenen Werkzeuge beschaffen sind,
kann während eines Werkstückdurchlaufs der Hub von geringer bis zur maximalen
Exzentrizität des Nockensystems verändert werden und gleichzeitig mit anderen
Parametern wie beispielsweise dem Werkstückvor- bzw. rücklauf synchronisiert werden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Rundknetmaschine weist Schaltmittel auf, welche
das Verstellen des Nockensystems von einer Nocke zu einer anderen Nocke
ermöglichen. Mit den erfindungsgemäßen Schaltmitteln lassen sich die Nocken leichter in
Arbeitsstellung bringen, wodurch der Wechsel von einem Hub zu einem anderen
materialschonend vorgenommen werden kann. Vorteilhafterweise sind zwischen den
einzelnen Nocken Übergänge angeordnet, die eine vorzugsweise lineare und/oder
geschwungene Oberfläche des Nockensystems bilden. Eine derartige Oberfläche
ermöglicht ein einfaches axiales Verschieben des Nockensystems im Kopf des Stößels.
Vorteilhaft bei dieser Ausgestaltung ist, dass beim Vorlauf des Nockensystems der
Wechsel von einer Nocke zu einer anderen mit geringem Kraftaufwand möglich ist.
Andere zweckmäßige Formen der Übergänge, der Nocken bzw. des Nockensystems
sind ebenfalls vorgesehen, beispielsweise führt eine geschwungene Oberfläche des
Nockensystems auch zu dem gewünschten Erfolg.
Besonders vorteilhaft ist dabei die Außenflächen der Übergänge zwischen den Nocken
im wesentlichen konisch zur Drehachse B geneigt. Der pleuelartig angelenkte Kopf
gleitet somit beim Verstellen stetig mit seiner Innenfläche über die Außenfläche der
Übergänge bis die entsprechende Nocke in Arbeitsstellung verbracht worden ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung dieser Rundknetmaschine ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Nocken und die Übergänge Außenflächen mit vorzugsweise gleicher Neigung
aufweisen, so dass das Nockensystem eine im wesentlichen konische Außenfläche
bildet. Das so gestaltete Nockensystem ermöglicht stufenlose Einstellung des Hubs beim
Vorlauf zu Bereichen größerer Exzentrizität. Die Übergänge können somit eine geringere
Neigung aufweisen, so dass beim Verschieben des Nockensystems im Kopf der Stößel
erheblich weniger Reibungswiderstand zu überwinden ist. Diese Ausgestaltung läßt sich
bei kleinen Hubveränderungen besonders vorteilhaft nutzen.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung einer Rundknetmaschine wird erfindungsgemäß
dadurch zur Verfügung gestellt, dass das Gehäuse und das Werkstück W relativ
zueinander um die Durchlaufachse A des Werkstückes W dreh- und antreibbar sind und
dass die Stößel und die zugeordneten Werkzeuge bei gleichzeitiger Relativdrehung zum
Werkstück W radial auf das Werkstück W einwirkende Hubbewegungen ausführen. Die
Drehbewegung des Gehäuses relativ zum Werkstück während der Hubbewegungen der
Stößel führt zu einer Winkelverlagerung der Verformungsebenen, so dass
Überbeanspruchung des Werkstückmaterials vorteilhafterweise vermeidbar sind.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird desweiteren durch ein Verfahren
gelöst, bei welchem eine Drehzahlregelung die Umlaufgeschwindigkeit des Gehäuses
und/oder der Nockensysteme und eine Vorlaufregelung für die Nockensysteme und/oder
den Werkstückvorschub die Werkstückbearbeitung vorzugsweise programmgesteuert
regelt. Beim Rundkneten vorzugsweise stangenförmiger Werkstücke W mit einer
erfindungsgemäßen Rundknetmaschine wird die Umlaufgeschwindigkeit des Gehäuses
relativ zum Werkstücks mittels Drehzahlregelung geregelt. Daneben ist eine Regelung
der Drehzahl des Nockensystems, also die Hubfrequenz ebenfalls über eine
Drehzahlregelung einstellbar. Der Hub der Werkzeuge kann mittels einer
Vorlaufregelung für die Nockensysteme und der Werkstückvorschub bei der
Werkstückbearbeitung geregelt werden. Vorzugsweise sind alle Regeleinheiten
programmgesteuert miteinander verbunden. Hierdurch wird vorteilhafterweise erreicht,
dass die Bearbeitungsvorgänge automatisiert ablaufen können und die einzelnen
Bearbeitungsparameter aufeinander eingestellt und überwacht werden können.
Mit diesem Rundknetverfahren können Stäbe, Rohre und Drähte sowie viele andere
Werkstücke spanlos im Durchmesser erheblich reduziert, profiliert, angespitzt und/oder
gerichtet werden. Die Werkstücke werden dabei entweder nur auf einen Teil ihrer Länge
oder aber durchlaufend auf größere Längen bearbeitet. Zwei ineinandergesteckte Teile
können fest miteinander verbunden werden. Nähte werden kalibriert bzw. profiliert sowie
Rohre mit Außen- und/oder Innenprofil versehen, wobei das Einrichten größerer
Bearbeitungstiefen während der Bearbeitung erfolgen kann oder automatisch im
Bearbeitungsprozess integriert ist.
Vorzugsweise werden Werkstücke mit rundem Ausgangsquerschnitt
rotationssymmetrisch umgeformt. Darüber hinaus können jedoch auch unrunde Teile
rundgeknetet werden. Ebenso lassen sich Querschnitte wie Vierkant, Sechskant etc. an
runden Werkstücken anformen. Ferner werden Rohre und Werkstücke mit Bohrung über
einen Innendorn geknetet und hierbei kalibriert bzw. mit einem Innenprofil (Verzahnung,
Vierkant, Sechskant usw.) versehen. Das Verfahren bietet alle Vorzüge der
Kaltumformung wie beispielsweise kurze Bearbeitungszeit, günstiger Fasenverlauf, glatte
Oberflächen, enge Toleranzen sowie in vielen Fällen eine beachtliche Materialersparnis.
Dabei kann das Rundkneten vorteilhafterweise auf wesentlich komplexere
Werkstückgeometrien angewendet werden als dies bislang möglich war.
Da nahezu jeder metallische Werkstoff mit dem erfindungsgemäßen Rundknetverfahren
bearbeitet werden kann, sofern er eine ausreichende Dehnung aufweist, sind die
Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Die Bearbeitung von gesinterten Werkstoffen ist dabei
ebenso vorteilhaft möglich, wie die Bearbeitung von Legierungen, beispielsweise aus
Wolfram oder Nickel, wobei in Ausnahmefällen das Material auch in erwärmtem Zustand
der Maschine zugeführt werden kann, falls dies erforderlich ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Rundknetmaschine im Querschnitt senkrecht zur
Drehachse (B);
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Rundknetmaschine im Querschnitt längs der Drehsachse
(A) mit konischen Nockensystem;
Fig. 3 ein Nockensystem mit linearen Übergängen;
Fig. 4 ein im wesentlichen konisches Nockensystem.
Fig. 1 zeigt eine Rundknetmaschine 1 zum Rundkneten stangenförmiger Werkstücke
W bestehend aus einem Maschinengestell 2, in dem ein ringförmiges Gehäuse 3 um die
Durchlaufachse A des Werkstückes W vorzugsweise dreh- und antreibbar lagert. Das
Gehäuse 3 weist radiale Ausnehmungen 4 zur Aufnahme gegeneinander wirkender und
bei gleichzeitiger Gehäusedrehung hubbewegbarer Stößel 5 auf, die werkstückseitig mit
einem Werkzeug 6 bestückt sind. An der dem Werkstück W abgewandten Seite sind die
Stößel 5 mit je einem als Exzenterantrieb 7 ausgebildeten Hubantrieb ausgestattet. Der
Exzenterantrieb 7 umfaßt den Stößeln 5 zugeordnete, in Längsführungen 8 des
Gehäuses 3 gelagerte Exzenterwellen 9 mit Nockensystemen 10, welche Nocken 11 mit
dem Hub zugeordneten Radius und Exzentrizität aufweisen, auf denen die Stößel 5
mittels eines ein Drehlager bildenden Kopfes 12 pleuelartig angesetzt sind. Der Stößel 5
wird in einer Führung 16 geführt, die sich in der Ausnehmung 4 des Gehäuses 3
abstützt, so dass bei Drehung des Nockensystems 10 und damit der Nocke 11 dem
Stößel 5 beziehungsweise dem Werkzeug 6 eine Hubbewegung radial zur
Durchlaufachse A aufgezwungen wird. Die Hubbewegung hängt von der Stellung des
Nockensystems 10 im Kopf 12 des Stößels 5 und folglich von der Nocke ab, welche sich
im Kopf 12 in Arbeitsstellung befindet.
Als Antrieb der Exzenterwellen 9 kann beispielsweise ein Umlaufgetriebe aus einem am
Außenumfang des Gehäuses 3 drehbar und vorzugsweise über eine Riemenscheibe
antreibbar gelagerten Zentralrads und jeweils den Exzenterwellen 9 zugeordneten
Umlaufrädern 15 vorgesehen sein.
Wird nun beim Rundkneten eines Werkstückes W, das sowohl ein Stabmaterial als auch
ein Rohrmaterial sein kann, das Gehäuse 3 über seinen Antrieb in Drehung versetzt, um
das nur einem Längsvorschub in Durchlaufrichtung unterworfene Werkstück W bei
ständiger Verlagerung der Verformungsebenen ohne Gefahr von
Materialüberbeanspruchgungen umformen zu können, kommt es gleichzeitig auf Grund
des Exzenterantriebes 7 zu einer Hubbewegung der Stößel 5 und damit zum Hub der
Werkzeuge 6 entsprechend der Einstellung des Nockensystems 10 sowie in
Abhängigkeit der Exzentrizität der arbeitenden Nocke 11.
In Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Rundknetmaschine im Querschnitt längs der
Drehsachse A dargestellt. Die Exzenterwelle weist ein Nockensystem 10 auf, welches
konisch ausgebildet ist und axial in Richtung der Drehachse B in den Längsführungen 8
verschiebbar gelagert ist.
Zum Verstellen des Nockensystems 10 werden vorzugsweise synchron alle
Nockensysteme 10 in den Längsführungen 8 gleichermaßen verschoben. Dabei kommen
je nach Hubvorgabe entsprechende Bereiche der jeweiligen Nockensysteme 10
beziehungsweise der Nocken 11 im Kopf 12 des Stößels 5 in Arbeitsstellung zur Anlage.
In Fig. 3 ist ein Nockensystem 10 schematisch dargestellt. Auf der Exzenterwelle 9 sind
dabei Nocken 11.1 bis 11.3 angeordnet und durch lineare Übergänge 13.1, 13.2
voneinander getrennt:
In Fig. 4 ist ein Nockensystem 10 schematisch dargestellt, wobei die Nocken 11.1 bis
11.3 und die Übergänge 13.1, 13.2 mit derselben geneigten Außenfläche 14 versehen
sind. Das so ausgestaltete Nockensystem 10 weist eine zusammenhängende konische
Außenflächen 14 der Nocken 11 auf.
Beim Verschieben der Exzenterwelle 9 in der Längsführung 8 gleiten die Übergänge
13.1, 13.2 bis eine Nocke 11 im Bereich des Kopfes 12 der Stößel 5 angeordnet ist. Bei
Drehung der Exzenterwelle 9 wird die Nocke 11 entsprechend gedreht und beaufschlagt
den Stößel 5 entsprechend ihrer Exzentrizität. Der Stößel 5 fährt in der Ausnehmung 4 in
Richtung des Werkstücks W hin und her. Dem Stößel 5 ist ein Werkzeug 6 zugeordnet,
welches die Bewegung und damit den Verformungsdruck auf das Werkstück W
überträgt. Beim Bearbeitungsvorgang wirken alle um das Werkstück angeordneten
Stößel 5 über die ihnen jeweils zugeordneten Werkzeuge synchron auf das Werkstück
W ein. Dabei ist vorgesehen, die für den Bearbeitungsvorgang eingesetzten Nocken 11
aller um das Werkstück W angeordneten Nockensysteme 10 gleichzeitig oder
nacheinander in Arbeitsstellung gebracht werden.
Claims (8)
1. Rundknetmaschine (1) zum Rundkneten vorzugsweise stangenförmiger
Werkstücke (W), mit einem um die Durchlaufachse (A) des Werkstücks (W)
gelagerten Gehäuse (3), welches in radialen Ausnehmungen (4) gegeneinander
wirkende und hubbewegbare Stößel (5) aufnimmt, welche jeweils wenigstens ein
das Werkstück (W) beaufschlagendes Werkzeug (6) aufweisen und von je einem
Exzenter-Hubantrieb (7) antreibbar sind, wobei jeder Stößel (5) mit einem ein
Drehlager bildenden Kopf (12) pleuelartig an einer Exzenterwelle (9) mit Drehachse
(B) angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Exzenterwelle (9) ein
Nockensystem (10) mit Nocken (11) aufweist, dass Durchmesser und Exzentrizität
jeder Nocke (11) jeweils einem Hub des Werkzeugs (6) zugeordnet sind und dass
das Nockensystem (10) in Richtung der Drehachse (B) axial verstellbar ist, um den
Hub der Werkzeuge vorzugsweise synchron mit den anderen Nockensystemen
(10) im Gehäuse (3) und während der Werkstückbearbeitung zu verändern.
2. Rundknetmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Schaltmittel das Verstellen des Nockensystems (10) von einer Nocke zu einer
anderen Nocke ermöglichen.
3. Rundknetmaschine (1) einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Übergänge (13.1, 13.2) zwischen den einzelnen Nocken (11) eine
vorzugsweise lineare und/oder geschwungene Oberfläche des Nockensystems
bilden, die das axiale Verschieben des Nockensystems (10) im Kopf (12) des
Stößels (5) ermöglicht.
4. Rundknetmaschine (1) einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenflächen (14) der Übergänge (13) zwischen den Nocken (11) im
wesentlichen konisch, zur Drehachse (B) geneigt sind.
5. Rundknetmaschine (1) einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nocken (11) und die Übergänge (13.1, 13.2) Außenflächen (14) mit
vorzugsweise gleicher Neigung aufweisen, so dass das Nockensystem (10) eine im
wesentlichen konische Außenfläche (14) bildet.
6. Rundknetmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3) und das Werkstück (W) relativ zueinander
um die Durchlaufachse (A) des Werkstückes (W) dreh- und antreibbar sind und
dass die Stößel (5) und die zugeordneten Werkzeuge (6) bei gleichzeitiger
Relativdrehung zum Werkstück (W) radial auf das Werkstück (W) einwirkende
Hubbewegungen ausführen.
7. Verfahren zum Rundkneten vorzugsweise stangenförmiger Werkstücke (W) mit
einer Rundknetmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Drehzahlregelung für die Umlaufgeschwindigkeit des
Gehäuses (5) und/oder der Nockensysteme (10) und eine Vorlaufregelung für die
Nockensysteme (10) und/oder den Werkstückvorschub die Werkstückbearbeitung
vorzugsweise programmgesteuert regelt.
8. Verfahren zum Rundkneten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verstellen des Nockensystems (10) während eines Schaltvorganges erfolgt und
dass vorzugsweise durch Ein- bzw. Auskuppeln der Exzenterwelle aus dem
Kraftübertragungsweg der Schaltvorgang ein- bzw. ausgeleitet wird.
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- 1999-11-11 DE DE1999154210 patent/DE19954210B4/de not_active Expired - Fee Related
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