DE19954002A1 - Verfahren zur elektronischen Verkehrszeichenerkennung in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Verfahren zur elektronischen Verkehrszeichenerkennung in KraftfahrzeugenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektronischen Verkehrzeichenerkennung mittels elektronischer Bilderfassung und automatischer, logischer Bildauswertung in Kraftfahrzeugen, gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1. DOLLAR A Um hierbei zu erreichen, daß auch implizite Geschwindigkeitsbeschränkungen erkannt werden können, ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß vom elektronisch optischen System auch andere Verkehrszeichen erfaßt und elektronisch logisch nach Mustervergleichsverfahren assoziativ gedeutet werden, die eine geschwindigkeitsbeschränkende inhaltliche Bedeutung und/oder eine auf Zuschaltung übrige Aggregate wirkende Bedeutung haben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektronischen Verkehrszeichenerkennung mittels
elektronischer Bilderfassung und automatischer, logischer Bildauswertung in
Kraftfahrzeugen, gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Verfahren und Einrichtungen dieser Art werden im Automobilbau bereits vielfach getestet
und sind daher in verschiedenster Form bekannt. Wegen der Komplexität der
Verkehrszeichenerkennung über elektronische Mittel, sind Verfahren und Einrichtungen
dieser Art in der Praxis noch nicht zu finden. Die Einführung von Verfahren und
Einrichtungen dieser Art ist für Serienfahrzeuge jedoch bereits in unmittelbarer Nähe.
Verfahren und Einrichtungen dieser Art sind grundsätzlich technisch machbar, jedoch
müssen diese in einem vertretbaren Verhältnis zum technischen Aufwand für
Kraftfahrzeuge stehen, mit anderen Worten, die dazu notwendigen Mittel müssen
bezahlbar sein. Darüber hinaus darf die Notwendigkeit von elektronischen
Verarbeitungsgeräten nicht solche Ausmaße annehmen, dass die Unterbringung der
notwendigen Geräte im Kraftfahrzeug Schwierigkeiten bereiten würde.
Auf Versuchsstrecken werden jedoch bereits funktionstüchtige und im Geräteaufwand
vertretbare Verfahren und Einrichtungen erprobt. Diese Erprobungen werden zumeist
unter Idealbedingungen durchgeführt. Für das Ziel einer Alltagstauglichkeit bedarf es
aber Systeme, die auch mit visuell schwierigen Situationen, wie Regen, Dämmerlicht,
vorausfahrende Fahrzeuge, sowie mit hohen Relativ- und Absolutfahrgeschwindigkeiten
zurechtkommen.
Am wichtigsten sind wohl Verkehrszeichen, die eine Geschwindigkeitsbeschränkung
vorgeben. Dabei gibt es Verkehrszeichen, die die maximal zulässige
Höchstgeschwindigkeit direkt als Zahlenwert in der Einheit Km/h oder Miles/h etc.
angeben. Automatische Systeme müssen dann nur den Zahlenwert ablesen.
Zur generellen elektronischen Verkehrszeichenerkennung beim Einsatz in
Kraftfahrzeugen ist beispielsweise aus der DE 296 10 677 U1 ein Bilderfassungsgerät
zur optischen Abtastung und Erkennung von am Straßenrand aufgestellten
Verkehrsschilder durch Mustervergleich bekannt. Dabei werden die erfaßten Bilddaten
innerhalb des Kraftfahrzeuges in entsprechender Weise angezeigt. Der Fahrzeugführer
wird dadurch gesondert auf die entsprechende Verkehrssituation bzw. Beschilderung
hingewiesen. Hierbei ist es bereits wichtig, dass die Verkehrsschilder an der erwarteten
Stelle am Straßenrand aufgestellt werden, weil das Bilderfassungsgerät ansonsten
Schwierigkeiten mit der Abtastung hätte. Zum einen sind solche Normplazierungen nicht
in allen Situationen möglich, wie beispielsweise im Baustellenbereich und dgl. und zum
anderen kommen Tageslichtverhältnisse hinzu, die die optische Abtastung und
Erkennung erheblich erschweren.
Aus der DE 298 02 953 U1 ist eine permanente optische Abtastung des rechten
Fahrbahnrandes durch Videokamera bekannt. Die so erfaßten Daten werden an einen
Rechner im Kraftfahrzeug übermittelt. Innerhalb des Rechners erfolgt eine Auswertung
der erfaßten Bilddaten, ggf. nach Mustern, und das Ermittlungsergebnis wird visuell
und/oder akustisch im Fahrzeug angezeigt.
Aus der DE 295 20 819 U1 ist eine geschwindigkeitsbegrenzende Einrichtung bekannt,
welche mit einer Codeerkennung von Verkehrszeichen arbeitet. Die Verkehrszeichen
werden bei einer Einrichtung dieser Art nicht optisch erfaßt, sondern jedes
Verkehrszeichen enthält eine Codierung, die innerhalb des Kraftfahrzeuges beim
Passieren desselben erfaßt werden kann. Die so ermittelten Bedeutungsinhalte der
Verkehrszeichen werden innerhalb des Fahrzeuges logisch umgesetzt und als
geschwindigkeitsbegrenzende Eingriffnahme auf die Steuerung des Fahrzeuges geleitet.
Das heißt, hierbei werden Gaspedalbetätigung und Bremspedalbetätigung beeinflußt.
Nachteilig ist hierbei, dass die Verkehrszeichen nicht als solches erfaßt werden, sondern
jedes Verkehrszeichen entweder mit einem Sender oder einem entsprechenden
optischen Code versehen sein müßte, der sodann gelesen werden kann.
Aus der DE 36 19 824 C2 ist ein Bildsensor bekannt, welcher Bilddaten aus
unterschiedlichen Blickrichtungen liefert. Die Summe aller Bilddaten wird gesammelt und
in Verbindung mit der Verkehrszeichenerkennung werden
Höchstgeschwindigkeitssollwerte ermittelt, die dann innerhalb des Fahrzeuges angezeigt
werden. Die Summe aus mehreren Bildsensoren ergibt somit zwar ein größeres
Blickfeld, jedoch werden unterschiedliche Tageslichtverhältnisse sowie auch
Verkehrsverhältnisse nicht gesondert berücksichtigt.
Im allgemeinen sind weitere Verfahren sowie Einrichtungen bekannt, bei welchen die
Optik von Bildsensoren oder Videokameras im Hinblick auf ihre Brennweite verändert
werden kann. Auch hier findet keine gesonderte Berücksichtigung der Tagesverhältnisse
oder auch der Sichtverhältnisse statt.
Wesentlich ist überdies, dass auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten Verkehrszeichen
sicher erkannt werden müssen. Bei höheren Fahrgeschwindigkeiten kommen die
schwierigen Tageslichtverhältnisse und weitere Verkehrsflußparameter erschwerend
hinzu.
Mit Systemen bekannter Art beschränken sich auf geschwindigkeitsbeschränkende
Verkehrszeichen, bei denen die Höchstgeschwindigkeit als Zahlenwert direkt ablesbar
ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, auch Verkehrszeichen als solche zu
erkennen, die zwar die geschwindigkeitsbeschränkende Angabe nicht direkt, aber
assoziativ enthalten, ebenfalls elektronisch erkennen zu können.
Die gestellte Aufgabe ist beim Verfahren der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
übrigen Ansprüchen 2-7 angegeben.
Kern der Erfindung ist hierbei, daß vom elektronisch optischen System auch andere
Verkehrszeichen erfaßt und elektronisch nach Mustervergleichsverfahren assoziativ
gedeutet werden, die eine geschwindigkeitsbeschränkende inhaltliche Bedeutung
und/oder eine Zuschaltung übriger Aggregate bewirkende Bedeutung haben.
Kern der Erfindung ist hierbei also eine assoziative Deutung von Verkehrszeichen zu
ermöglichen. Geschwindigkeitsbeschränkende Verkehrszeichen enthalten üblicherweise
die Höchstgeschwindigkeit als Zahl in der Einheit km/h. Dabei zielen die automatischen
Verkehrszeichenerkennungsverfahren auf die Erkennung der Ziffern als solches ab.
Darüber hinausgehend gibt es aber eine Reihe von Verkehrszeichen, deren inhaltliche
Bedeutung nur assoziativ enthalten ist.
Hierzu gehören z. B. Ortseingangsschilder, die regelmäßig die Bedeutung einer
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h haben. Darüber hinausgehend gibt es auch
noch andere Ortseingangsschilder, die beispielsweise nicht in gelber Farbe, sondern in
grüner Farbe abgedruckt sind, die wiederum keine Beschränkung auf 50 km/h enthalten
müssen. Dies gilt insbesondere für Umgehungsstraßen oder Autobahnzubringer, die
durch Ortschaften führen und in der entsprechenden Weise grün beschildert sind. Das
erfindungsgemäße Verfahren zielt genau auf die spezifische Deutung solcher Situationen
an. Der Bedeutungsinhalt der Verkehrszeichen soll aus denselben erkannt werden. Dies
bedingt jedoch, daß entsprechend vielfältige Muster hinterlegt sind, die für
entsprechende Vergleichsverfahren zur Deutung herangezogen werden können. Hierzu
sind in entsprechend erfindungsgemäßer Ausgestaltung Muster für die Form, die
Schriftgebung und die Farbe hinterlegt, um in entsprechend assoziativer Weise die
Geschwindigkeitsbeschränkung deuten zu können.
Darüber hinausgehend sind Verkehrszeichen wie Spielstraße, beschrankter oder
unbeschrankter Bahnübergang, sowie Hinweise auf Schulkinder oder Hinweise auf
Tunneleinfahrten und weitere bekannt. Die Erkennung eines
Spielstraßenverkehrsschildes bedingt nach der gültigen Straßenverkehrsordnung eine
Reduzierung der Geschwindigkeit auf 7 km/h. Unbeschrankte Bahnübergänge werden
mit dem entsprechenden Verkehrszeichen dargestellt und ein Erkennen eines solchen
Verkehrszeichens soll dabei in erfindungsgemäßer Ausgestaltung des Verfahrens
automatisch auf Verzögerungsaggregate wie Bremsung oder Motorbremse beim
Fahrzeug einwirken, um ein entsprechendes verzögertes Herannahen an denselben in
der durch das Verkehrsschild vermittelten vorgeschriebenen Funktion automatisch zu
generieren.
Ein weiterer Eingriff auf entsprechende Aggregate, die durch die
Verkehrszeichenerkennung ausgelöst werden können, ist die Lichtzuschaltung,
beispielsweise der Erkennung einer Tunneleinfahrt. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens können somit nicht nur geschwindigkeitsbegrenzende Verkehrszeichen mit
direkter Angabe der Geschwindigkeitsbegrenzung erkannt werden, sondern auch solche,
die eine assoziative Bedeutung auf die Geschwindigkeitsbegrenzung haben, die jedoch
nicht direkt angezeigt wird.
Darüber hinausgehend können auf diese Weise auch weitergehende Aggregate
angesteuert werden, als lediglich nur die Anzeige innerhalb des Fahrzeuges. Dies ist ein
weiterer Schritt hin zur möglicherweise automatischen Verkehrsführung im Sinne eines
Autopilotsystemes. Dies kann ganz besonders dann hilfreich sein, wenn in
Ballungsgebieten Verkehrsverhältnisse vorgegeben sind, die mit einer automatischen
Verkehrsführung und Fahrzeugführung deutlich besser zu entwirren sind, als wenn der
Fahrbetrieb individuell durch jeden Fahrzeugführer ausschließlich geregelt wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und nachfolgend näher
beschrieben.
Die Abbildung zeigt den logischen Aufbau nach dem das Verfahren funktioniert. Außen
am Fahrzeug ist eine Kamera 1 zur Erfassung von Bilddaten vom Raum vor dem
Fahrzeug angeordnet. Die Bilddaten werden zunächst in einer logischen Einheit 2
gesammelt, in welcher auch die Auswahl eines geeigneten Bildauschnittes erfolgt, in
welchem das Verkehrszeichen zunächst nur als wesentliches Objekt als solches zu
finden ist. Nachfolgend werden die Bild- bzw Bildauschnittdaten, die das
Verkehrszeichen enthalten, in einer Mustervergleichseinheit 3 ausgewertet. Hier wird
zunächst das Verkehrszeichen als solches erkannt. Dabei werden hinterlegte Muster 10
zum Vergleich herangezogen und in Form eines Fuzzy-schlusses erfolgt die Erkennung
des Zeichens. Das erkannte Zeichen wird sodann in einer entsprechenden
Assoziationseinheit 4 auf seinen Bedeutungsinhalt hin gedeutet.
Es wird bei zuvoriger genauer Erkennung des Verkehrszeichens nun nach weiteren, aus
der Darstellung nur assoziativ entnehmbaren Informationen zum Verkehrszeichen
gesucht. Aus dem entsprechenden Bedeutungsinhalt wird sodann die ggfs
geschwindigkeitsbeschränkende implizite Bedeutung entnommen.
Weitere implizite Bedeutungsinhalte können aber auch die Aufforderung zur
Einschaltung des Lichtes sein. Dies gilt bspw. dann, wenn das Verkehrszeichen zur
Behinweisung einer Tunneleinfahrt erkannt wird.
Des weiteren können implizite Bedeutungsinhalte, wie bspw. bei Bahnübergängen,
insbesondere bei unbeschrankten Bahnübergängen, darin bestehen, dass das Fahrzeug
zum Passieren des Bahnüberganges zumindest in einem angemessen Maße
abgebremst werden soll, um dadurch den Bahnübergang absichernd einsehen zu
können.
Geschwindigkeitsbeschränkungen ergeben sich auch durch die Art des
Ortseingangschildes auf ganz unterschiedliche Weise. So geben grüne Ortsschilder, die
im wesentlichen auf Umgehungsstraßen zu finden sind, keine auf 50 km/h beschränkte
Höchstgeschwindigkeit vor; gelbe Orteingangsschilder dafür sehr wohl.
Innerhalb der besagten Assoziationseinheit 4 wird elektronisch auch nach erfolgter
Deutung der offensichtlichen aber auch assoziativen Bedeutung des Verkehrszeichens
entschieden, ob entsprechende Steilsignale zur automatischen Eingriffnahme auf das
elektrische Gaspedal 20, die elektrische Bremse 30, und/oder die Lichtzuschaltung 40
erzeugt werden.
Parallel dazu können die Bedeutungsinhalte der Verkehrszeichen auch zusätzlich einer
optischen und/oder akustischen Anzeige 5 im Fahrzeug zugeführt werden, um dem
Fahrer auch eine zusätzliche, ggfs die automatische Betätigung der Fahrzeugaggregate
anders zu betätigende Eingriffnahme zu ermöglichen.
Claims (7)
1. Verfahren zur elektronischen Verkehrszeichenerkennung mittels elektronischer
Bilderfassung und automatisch logischer Bildauswertung,
dadurch gekennzeichnet,
daß vom elektronisch optischen System auch andere Verkehrszeichen erfaßt und
elektronisch logisch nach Mustervergleichsverfahren assoziativ gedeutet werden, die
ein geschwindigkeitsbeschränkende inhaltliche Bedeutung und/oder eine auf
Zuschaltung übriger Aggregate bewirkende Bedeutung haben.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Ortseinfahrtsschilder in Form, Schriftgebung und Farbe mit entsprechender
assoziativer Geschwindigkeitsbeschränkung erkannt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Vorliegen einer Spielstraße hinweisende Verkehrsschilder assoziativ
gedeutet und erkannt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß unbeschrankte Bahnübergänge als solches assoziativ erkannt werden und eine
entsprechende Verzögerung bzw. Bremsung elektronisch eingeleitet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schulkinderhinweiszeichen erkannt und die entsprechenden
Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h assoziativ erkannt und entsprechend
regelungstechnisch durchgestellt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Tunneleinfahrten durch entsprechende Verkehrszeichen erkannt und daraufhin
die Lichtzuschaltung automatisch generiert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß übrige Verkehrszeichen erkannt werden, deren geschwindigkeitsbeschränkende
Höchstgeschwindigkeit nicht als Zahl angezeigt wird.
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