DE19953751A1 - Verfahren und Vorrichtung zur passiven Ziehstabsteuerung für Tiefziehwerkzeuge - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur passiven Ziehstabsteuerung für Tiefziehwerkzeuge

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Abstract

Bei konventiellen Tiefziehwerkzeugen werden zur Steuerung des Blecheinlaufs in der Ziehrahmenfläche Ziehstäbe eingesetzt. Diese sind fest im Niederhalter (7) bzw. in der Matrize eingebettet, wobei in der Matrize bzw. im Niederhalter (7) Ziehsicken angebracht sind, in die die Ziehstäbe eintauchen. Beim Tiefziehen wird das Blech (4) über den Ziehstab (5) in die Ziehsicke (3) eingebogen, wodurch der Materialfluß behindert und die Rückhaltekraft erhöht wird. Besser geeignet sind einzeln steuerbare Ziehstäbe, die je nach Bedarf während des Ziehvorgangs ein- und ausgefahren werden können. Dabei erfolgt das Ausfahren der Ziehstäbe aktiv über separate Betätigungsmechanismen, z. B. durch Hydraulikzylinder. DOLLAR A Mit der hier vorgestellten Erfindung können die Vorteile eines modernen Mehrpunktziehkissens genutzt werden, wodurch auf einen separaten Betätigungsmechanismus für die Ziehstäbe verzichtet werden kann. Vorraussetzung hierfür ist, daß die Pinolen (9) in ihrer Höhe unabhängig voneinander betrieben werden können, d. h. daß sie nicht auf einer gemeinsamen Grundplatte im Ziehkissen stehen. Diese Höhenunabhängigkeit ist z. B. vorhanden, wenn das Mehrpunktziehkissen mit einzelnen Hydraulikzylindern oder Stickstoffedern aufgebracht ist. Es ist nicht notwendig, daß die Pinolenkräfte aktiv einstellbar sind. Aktiv einstellbare Pinolenkräfte bringen jedoch insbesondere dann zusätzliche Vorteile, wenn die Kraft während des Ziehvorgangs aktiv geregelt werden muß. DOLLAR A Die Pinolen (9) ...

Description

Beim Tiefziehen von Blechen z. B. zur Karosserieherstellung können Reißer und Falten auftreten, die unter anderem von der Flächenpressung am Ziehteilflansch abhängen. Die Flächenpressung kann mit den Pinolenkräften der Zieheinrichtung beeinflußt werden. Eine zu niedrige Flächenpressung begünstigt dabei das Ent­ stehen von Falten im Ziehteilflansch. Zu hohe Flächenpressungen erzeugen hohe Rückhaltekräfte durch Reibung, wodurch Reißer am Bauteil auftreten können. Reißer treten meist im Eckenbereich auf. An geraden Seiten des Bauteils sind dagegen die Rückhaltekräfte oft zu gering, um eine ausreichende Formänderung zu erreichen. Aus diesem Grund werden, um die Rückhaltekräfte zu erhöhen, oft Ziehstäbe eingesetzt. Diese sind fest im Niederhalter (7) bzw. in der Matrize einge­ bettet, wobei in der Matrize bzw. im Niederhalter (7) eine Ziehsicke (3) angebracht ist, in die der Ziehstab (5) eintaucht. Beim Einlaufen des Ziehteilflansches wird das Blech (4) nun mehrmals umgebogen, wodurch sich die Rückhaltekraft stark erhöht. Nachteil dieser fest im Werkzeug integrierten Ziehstäbe ist, daß die Rückhalte­ kräfte nur schwer optimal eingestellt werden können und während der Produktion nachträglich nicht mehr verändert werden können.
Neuere Entwicklungen führen dahin, die Ziehstäbe beweglich im Werkzeug anzu­ ordnen, um eine Steuerung der Rückhaltekraft während des Ziehvorgangs zu ermöglichen. Bei bekannten Vorrichtungen wird dabei die Ausfahrtiefe des Zieh­ stabs über äußere Aktuatoren während des Ziehvorgangs verändert. Dies kann beispielsweise über Schieber erfolgen, die mit Hydraulikzylindern betätigt werden. Nachteil dieser aktiven Ziehstabsteuerungen ist der hohe Preis. So sind Schieber mit den erforderlichen Führungen in das Werkzeug zu integrieren. Außerdem sind Aktuatoren, wie z. B. Hydraulikzylinder oder Elektromotoren, und die dazuge­ hörende Ansteuerung erforderlich.
Aufgrund der hohen Kosten für eine aktive Ziehstabsteuerung, wird hier eine pas­ sive Ziehstabsteuerung vorgeschlagen (Fig. 1), wobei die wirkende Kraft über die Pinolenkraft gesteuert wird. Bei der passive Ziehstabsteuerung ist die Pinole (9) im Niederhalter (7) integriert und Ausfahrzeitpunkt oder Ausfahrlänge werden in Abhängigkeit von der Pinolenkraft gesteuert. Dabei können passive mechanische, pneumatische oder hydraulische Komponenten zum Aufbau der Steuerung (8) ein­ gesetzt werden.
Bei mechanischen Systemen wird das Verhältnis von Ausfahrlänge des Ziehstabs zur Pinolenkraft durch die Steifigkeit einer Feder (11) definiert. Die Pinolenkraft, ab der der Ziehstab (5) ausfährt, wird beispielsweise durch die Vorspannung einer Feder (11), durch zurückgesetzte Ziehstäbe, die erst einen bestimmten Weg zurücklegen müssen, bis sie den Materialfluß hindern oder durch eine mechani­ sche Reibverbindung, die sich löst, wenn ein bestimmter Reibwert überschritten ist, vorgegeben.
Bei pneumatischen oder hydraulischen Systemen wird die Ausfahrlänge durch einen entsprechenden Vorspanndruck oder durch ein Servo- bzw. Proportional­ ventil (25) beeinflußt. Die Pinolenkraft, ab der der Ziehstab (5) ausfährt wird durch ein Druckbegrenzungs-, Servo- oder Proportionalventil (25) vorgegeben.
Die passive Ziehstabsteuerung (8) ist vor allem für den Einsatz auf kraftgebunde­ nen Ziehkissenpinolen geeignet. Das Ausfahren der Ziehstäbe während des Zieh­ vorgangs erfolgt automatisch ohne einen zusätzlichen Aktuator mit pneumati­ schem, hydraulischem, elektrischem oder mechanischem Antrieb. Sowohl die Pinolenkraft, bei der der Ziehstab (5) ausfährt, als auch die Ziehstabkraft können beispielsweise über unterschiedliche Federraten, die Federvorspannung, den Aus­ lösedruck eines Druckbegrenzungsventils oder über den pneumatischen oder hydraulischen Vorspanndruck variabel eingestellt werden. In den einzelnen den Pinolen (9) zugeordneten Niederhaltersegmenten, werden dabei unter den Zieh­ stäben Mechanismen angebracht, die es ohne äußeren Aktuator erlauben, den Zeitpunkt des Ausfahrens des Ziehstabs und/oder die Kraft zum Ausfahren des Ziehstabs einzustellen. Besonderes Kennzeichen ist hierbei, daß die Kraft zum Ausfahren des Ziehstabs nicht durch einen äußeren Aktuator erfolgt, sondern direkt oder indirekt über die Pinolenkraft. Dabei bewegt sich der Ziestab weggebunden mit der Pinole. Der Niederhalter (7) ist kraftgebunden mit der Pinole (9) gekoppelt. Diese Kraftkopplung dient zur Definition des Ausfahrverhaltens und erfolgt bei­ spielsweise durch Kompression von Federn (11), durch Verdrängen von pneumati­ schen oder hydraulischen Medien über Druckbegrenzungs-, Servo- oder Proportio­ nalventilen oder durch Reibung. Das Einziehen der Ziehstäbe kann z. B. durch Federn (11), durch Gas oder Flüssigkeitsdruck bzw. durch äußere Aktuatoren erfolgen.
Mit der passiven Ziehstabsteuerung können der Ausfahrzeitpunkt der Ziehstäbe und die Ziehstabkräfte für jedes Werkzeugsegment, das einer Pinole (9) zugeord­ net ist, einzeln eingestellt werden. Hierdurch ergeben sich stark erweiterte Möglich­ keiten um den Blecheinlauf während des Tiefziehvorgangs zu beinflussen. Cha­ rakteristisch ist hierbei der progressive Kraftverlauf zur Rückhaltung des Blechs. Zunächst steigt die Rückhaltekraft entsprechend dem Reibungsgesetz proportional zur Pinolenkraft an. Bei Überschreiten einer bestimmten Pinolenkraft kommen zusätzlich die Ziehstäbe zum Einsatz, wodurch die Rückhaltekraft sehr stark ansteigt. Die passive Ziehstabsteuerung kann sogar so ausgelegt werden, daß bei maximaler Pinolenkraft der Materialeinlauf vollständig unterbunden wird.
Da die Realisierung der passiven Ziehstabsteuerung mit einfachen Komponenten und ohne separaten Aktuator erfolgt, sind die Kosten gegenüber einer aktiven Ziehstabsteuerung mit pneumatischem, hydraulischen, elektrischem oder mecha­ nischem Antrieb erheblich geringer. Außerdem entfällt der Aufwand für die aktive Ansteuerung der Ziehstäbe (5).
Eine wichtige Vorraussetzung ist, daß die Pinolenkraft unabhängig von der Pino­ lenhöhe ist, d. h. daß die Pinolen (9) kraftgebunden funktionieren. Dies ist z. B. der Fall, wenn das Ziehkissen aus einzelnen Hydraulikzylindern oder Stickstoffedern für jede Pinole (9) aufgebaut ist. Eine aktive Ansteuerung der einzelnen Pinolen (9) ist jedoch nicht notwendig.
Bei der Konstruktion des Werkzeugs sollte das Pinolenbild der Ziehvorrichtung bekannt sein, da die Mechanismen zur Steuerung (8) der Ziehstäbe (5) direkt auf den Pinolen (9) aufsitzen.
Die passive Ziehstabsteuerung (8) kann auf unterschiedliche Art und Weise reali­ siert werden. Ausgangspunkt ist dabei, daß die Ziehstäbe (5) erst bei überschreiten einer bestimmten Pinolenkraft FA zum Einsatz kommen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Rückhaltekräfte FR, mit denen das Blech am Einlaufen gehindert wird, etwa proportional zur Flächenpressung pZ am Ziehteilflansch, die wiederum pro­ portional zur Pinolenkraft FP ist. Somit gilt
FR = µ AS pZ = µ FP für FP FA
mit der Reibzahl µ und der Querschnittfläche AS eines einer Pinole (9) zugeord­ neten Niederhaltersegments.
Übersteigt die Pinolenkraft die Ausfahrgrenze, so fahren die Ziehstäbe (5) aus. Die Pinolenkraft FP wirkt nun zu einem Teil auf den Ziehstab, wodurch die Flächen­ pressung pZ am Ziehteilflansch nicht mehr proportional zur Pinolenkraft ansteigt. Für die Pinolenkraft gilt nun
FP = AS pZ + FZ für FP ≧ FA
mit der Kraft FZ, die auf den Ziehstab wirkt.
Die Ziehstabkraft setzt sich zusammen aus den Rückstellkräften der passiven Ziehstabsteuerung und den Kräften, die das Blech auf den Ziehstab ausübt. Von diesen Größen hängt auch der Ausfahrweg s des Ziehstabs ab. Um Bearbeitungs­ fehler zu vermeiden sollte der Ausfahrweg s z. B. durch einen mechanischen Anschlag begrenzt werden. Für die Rückhaltekraft FR, die das Blech am Einlaufen hindert, wirkt nun neben der Reibung infolge der Flächenpressung pZ in der Ziehrahmenfläche zusätzlich die Bremswirkung des Ziehstabs. Der Ziehstab lenkt den Materialfluß mehrmals um, wodurch die Rückhaltekraft FR sehr stark ansteigt.
Zur Verdeutlichung des Prinzips der passiven Ziehstabsteuerung (8) werden im folgenden beispielsweise zwei Möglichkeiten zur Realisierung dargestellt. Entspre­ chende Vorrichtungen können mechanisch, hydraulisch und pneumatisch realisiert werden. Kennzeichnend für die passive Ziehstabsteuerung (8) ist das Vorhanden­ sein von mindestens einem Element mit dem bestimmte Kraftverläufe erzeugt oder Kräfte begrenzt werden können. Hierzu gehören beispielsweise Federn (11), pneumatische bzw. hydraulische Druckbegrenzer, Proportional- und Servoventile oder auf Reibung basierende mechanische Verbindungen, die sich bei einer bestimmten Kraft lösen.
Bei der in Fig. 2 gezeigten mechanischen passiven Ziehstabsteuerung (8) erfolgt die kraftgebundene Kopplung zwischen Pinole (9) und Niederhalter (7) über Tellerfedern. Die Pinolenkraft, ab der der Ziehstab ausfährt, kann über die Vorspannkraft der Tellerfedern (11) (11) eingestellt werden. Das Verhältnis der Anteile der Pinolenkfraft, die die Flächenpressung in der Ziehrahmenfläche erzeu­ gen und auf den Ziehstab wirken, hängt von der Vorspannung sowie von der Stei­ figkeit der Tellerfedern (11) ab.
Ist die Pinolenkraft kleiner als die Vorspannkraft der Tellerfedern (11), so wirkt die Pinolenkraft vollständig auf die Ziehrahmenfläche. Die Tellerfedern (11) werden nicht komprimiert. Ist die Pinolenkraft größer als die Vorspannkraft, so werden die Tellerfedern (11) zusammengedrückt, wodurch der Ziehstab ausfährt. Der Ziehstab wirkt auf das Blech (4) und lenkt dieses in die Ziehsicke (3) um, wodurch die Rück­ haltekraft, die auf den Ziehteilflansch wirkt, stark ansteigt. Die Normalkraft, die der Ziehstab auf das Blech (4) ausübt, geht vom Anteil der Pinolenkraft, welcher die Flächenpressung in der Ziehrahmenfläche erzeugt, verloren.
Diese Aufteilung der Pinolenkraft in einen Anteil, der die Flächenpressung erzeugt und einen Anteil, der auf den Ziehstab wirkt, ist charakteristisch für die hier vorge­ stellte passive Ziehstabsteuerung. Die weggebundene Kopplung zwischen Zieh­ stab und Pinole (9) ist kennzeichnend für die passive Ziehstabsteuerung.
Bei der hydraulischen Ziehstabsteuerung (8) wird die Kraftkopplung zwischen Pinole (9) und Niederhalter (7) anstatt mit Federn (11) mit einem Hydraulikmedium realisiert. Die Funktion der oben genannten Vorspannkraft, kann durch ein Hydrau­ likmedium unter Vorspanndruck, der z. B. durch einen Blasenspeicher aufgebracht wird, realisiert werden oder dadurch, daß das Hydraulikmedium über ein Ventil (25) oder eine Drossel abströmt. In der in Fig. 3 gezeigten Variante erfolgt das Abströmen über ein Druckbegrenzungsventil. Ein zusätzlicher Blasenspeicher, der gemeinsam für alle passiven Ziehstabsteuerungen im Werkzeug eingesetzt werden kann, bewirkt das Zurückfahren des Ziehstabs in den Niederhalter. Durch das Hydraulikmedium wird wieder eine Kraftaufteilung der Pinolenkraft in einen Anteil, der die Flächenpressung im Ziehteilflansch erzeugt, und einen Anteil, der auf den Ziehstab wirkt, hervorgerufen. Mit Druckregel-, Proportional- bzw. Servoventilen, kann optional das Verhältnis der Kraftanteile während des Ziehvorgangs geregelt werden.
Passive Ziehstabsteuerung bezeichnet ein System, bei dem eine Pinole (9) im Niederhalter (7) integriert ist und mit dem es möglich ist den Ausfahrzeitpunkt oder die Ausfahrlänge in Abhängigkeit von der Pinolenkraft zu steuern. Dabei können beispielsweise mechanische, pneumatische oder hydraulische Komponenten zum Aufbau der Steuerung (8) eingesetzt werden.
Bei mechanischen Systemen wird das Verhältnis von Ausfahrlänge des Ziehstabs zur Pinolenkraft durch die Steifigkeit einer Feder (11) definiert. Die Pinolenkraft, ab der der Ziehstab ausfährt, wird entweder durch die Vorspannung einer Feder (11), durch zurückgesetzte Ziehstäbe, die erst einen bestimmten Weg zurücklegen müs­ sen bis sie den Materialfluß hindern, oder durch eine lösbare, mechanische Reibverbindung vorgegeben.
Bei pneumatischen oder hydraulischen Systemen wird die Ausfahrlänge durch einen entsprechenden Vorspanndruck oder durch ein Servo- bzw. Proportional­ ventil (25) beeinflußt. Die Pinolenkraft, ab der der Ziehstab ausfährt wird durch ein Druckbegrenzungs-, Servo- oder Proportionalventil (25) vorgegeben.
Besonderes Kennzeichen der passiven Ziehstabsteuerung ist, daß die Kraftauf­ bringung zum Ausfahren des Ziehstabs nicht durch einen äußeren Aktuator erfolgt, sondern direkt oder indirekt über die Pinolenkraft. Die Pinolekraft wird dabei in zwei Komponenten aufgeteilt, wobei die eine Komponente die Flächenpressung in der Ziehrahmenfläche erzeugt, die andere Komponente auf den Ziehstab wirkt. Dabei ist der Ziehstab weggebunden mit der Pinole (9) gekoppelt. Die Kopplung zwischen Pinole (9) und Niederhalter (7) ist kraftgebunden. Diese kraftgebundene Kopplung dient zur Definition des Ausfahrverhaltens der Ziehstäbe (5) und wird üblicherweise entweder durch Kompression von Federn (11), durch Verdrängen von Gasen oder Flüssigkeiten über Druckbegrenzungs-, Servo- oder Propotionalventilen oder durch Reibung realisiert. Das Einziehen der Ziehstäbe (5) kann durch Federn (11), durch Gas- oder Flüssigkeitsdruck oder durch äußere Aktuatoren erfolgen.
Fig. 1 zeigt ein Werkzeug zum Tiefziehen mit einem Mechanismus zur passiven Ziehstabsteuerung in geöffneten Zustand vor dem Ziehvorgang (links) sowie wäh­ rend des Ziehvorgangs (rechts). Während des Ziehvorganges wird der Stößel (1) mit der Matrix (2), die eine Ziehsicke (3) enthält nach unten auf des zu bearbei­ tende Blech (4) gefahren. Dabei bewegt sich die Pinole (9) mit dem Niederhalter (7) nach unten, während Tisch (10) und Stempel (6) nicht bewegt werden. Nach­ dem ein bestimmter Weg zurückgelegt ist bzw. eine bestimmte Kraft an der Pinole überschritten ist wirkt die passive Ziehstabsteuerung (8) und der Ziehstab (5) wird ausgefahren. Der Ziehstab (5) greift dabei in die Ziehsicke (3) und unterbindet so weiteren Materialfluß im Blech (4).
Fig. 2 zeigt eine mechanische passive Ziehstabsteuerung, bei der ein mit dem Ziehstab (5) verbundener Kolben (12) gegen eine Tellerfeder (11) gedrückt wird. Dabei wird die Vorspannung der Feder über die Anschlagplatte (13) erreicht.
Fig. 3 zeigt eine hydraulische passive Ziehstabsteuerung, bei der ein mit dem Ziehstab (5) verbundener Kolben (12) gegen ein Hydraulikreservoir gedrückt wird, das mit einem Überdruckventil (14), einem Rückschlagventil (15) und einem Druck­ speicher (16) verbunden ist. Rückschlagventil (15) und Druckspeicher (16) ermög­ lichen das automatische Zurückfahren des Ziehstabes (5) nach dem Ziehvorgang.
Fig. 4 zeigt eine Passive Ziehstabsteuerung mit Reibverbindung. Dabei drückt ein mit dem Ziehstab (5) verbundener Schieber (20) auf eine Reibfläche (17). Die Reibkraft an der Reibfläche (17) kann über die Einstellschraube (19), mit der die Einstellfeder (19) vorgespannt wird, eingestellt werden. Die Rückstellfeder (21) bewirkt das Einfahren des Ziehstabes (5) nach dem Ziehvorgang. Dichtungen (14) dichten das Hydraulikvolumen gegenüber der Umwelt ab.
Fig. 5 zeigt die Umlenkung des Kraftverlaufs durch Hydraulikvolumen (22). Dabei muß der Ziehstab (5) nicht direkt über der Pinole (9) stehen.
Fig. 6: Umlenkung des Kraftverlaufs durch mechanischen Schieber (24). Dabei muß der Ziehstab (5) nicht direkt über der Pinole (9) stehen.

Claims (10)

1. Werkzeug zum Tiefziehen von metallischen blechartigen Formteilen, dadurch gekennzeichnet, daß im Niederhalter (7) über einer Pinole (9) ein Mechanis­ mus (8) integriert ist, der die Pinole (9) und einem im Niederhalter (7) inte­ grierten Ziehstab (5) weggebunden koppelt sowie die Pinole (9) und den Niederhalter (7) kraftgebunden koppelt, sodaß der Ziehstab (5) bei einer einstellbaren Pinolenkraft aus dem Niederhalter (7) mit einem einstellbaren Ausfahrverhalten herausfährt und dadurch den Blecheinlauf am Ziehteil­ flansch zwischen Niederhalter (7) und Matrize (2) behindert.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus (8) zur Kopplung von Pinole (9), Ziehstab (5) und Niederhalter (7) mit mecha­ nischen Komponenten aufgebaut ist, wobei die Pinolenkraft, ab der die Zieh­ stäbe (5) ausfahren, durch Vorspannung einer Feder (11) eingestellt werden kann.
3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus zur Kopplung von Pinole (9), Ziehstab (5) und Niederhalter (7) mit mechani­ schen Komponenten aufgebaut ist, wobei die Pinolenkraft, ab der die Zieh­ stäbe (5) ausfahren, durch eine Feder (11) in Kombination mit einem um einem definierten Weg in das Werkzeug zurückgesetzten Ziehstab (5) einge­ stellt werden kann.
4. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus zur Kopplung von Pinole (9), Ziehstab (5) und Niederhalter (7) mit pneumati­ schen und hydraulischen Komponenten aufgebaut ist, wobei die Pinolenkraft, ab der die Ziehstäbe (5) ausfahren, über ein Druckbegrenzungsventil (25), ein Druckregelventil (14), ein Servo- oder Proportionalventil eingestellt werden kann.
5. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus zur Kopplung von Pinole (9), Ziehstab (5) und Niederhalter (7) mit pneumati­ schen und hydraulischen Komponenten aufgebaut ist, wobei die Pinolenkraft, ab der die Ziehstäbe (5) ausfahren, über einen pneumatischen oder hydrauli­ schen Vorspanndruck ggf. in Kombination mit einem um einem definierten Weg in das Werkzeug zurückgesetzten Ziehstab (5) eingestellt werden kann.
6. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus zur Kopplung von Pinole (9), Ziehstab (5) und Niederhalter (7) mit mechani­ schen Komponenten aufgebaut ist, wobei die Pinolenkraft, ab der die Zieh­ stäbe (5) ausfahren, durch eine mechanische Reibverbindung (17), die sich bei Erreichen der entsprechenden Pinolenkraft löst, eingestellt werden kann.
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausfahrverhalten des Ziehstabs (5) durch die Vorspannung oder die Stei­ figkeit von Federn (11, 19) eingestellt werden kann.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausfahrverhalten des Ziehstabs (5) durch einen pneumatischen oder hydraulischen Vorspanndruck eingestellt werden kann.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausfahrverhalten des Ziehstabs (5) durch Verdrängung eines pneumati­ schen oder hydraulischen Mediums über ein Druckbegrenzungsventil (25), ein Druckregelventil, ein Servoventil, ein Proportionalventil oder eine Drossel zur Reduzierung des Volumenstroms eingestellt werden kann.
10. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftübertragung von der Pinole (9) zum Ziehstab (5) über ein separates Hydraulikvolumen (22) im Niederhalter, durch einen mechanischen Schieber (24) oder einer ähnlichen Einrichtung umgelenkt wird, sodaß die Position des Ziehstabs (5) bezüglich der Ziehkante nicht durch die Position der Pinole (9) vorgegeben ist.
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