DE19953751A1 - Verfahren und Vorrichtung zur passiven Ziehstabsteuerung für Tiefziehwerkzeuge - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur passiven Ziehstabsteuerung für TiefziehwerkzeugeInfo
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Abstract
Bei konventiellen Tiefziehwerkzeugen werden zur Steuerung des Blecheinlaufs in der Ziehrahmenfläche Ziehstäbe eingesetzt. Diese sind fest im Niederhalter (7) bzw. in der Matrize eingebettet, wobei in der Matrize bzw. im Niederhalter (7) Ziehsicken angebracht sind, in die die Ziehstäbe eintauchen. Beim Tiefziehen wird das Blech (4) über den Ziehstab (5) in die Ziehsicke (3) eingebogen, wodurch der Materialfluß behindert und die Rückhaltekraft erhöht wird. Besser geeignet sind einzeln steuerbare Ziehstäbe, die je nach Bedarf während des Ziehvorgangs ein- und ausgefahren werden können. Dabei erfolgt das Ausfahren der Ziehstäbe aktiv über separate Betätigungsmechanismen, z. B. durch Hydraulikzylinder. DOLLAR A Mit der hier vorgestellten Erfindung können die Vorteile eines modernen Mehrpunktziehkissens genutzt werden, wodurch auf einen separaten Betätigungsmechanismus für die Ziehstäbe verzichtet werden kann. Vorraussetzung hierfür ist, daß die Pinolen (9) in ihrer Höhe unabhängig voneinander betrieben werden können, d. h. daß sie nicht auf einer gemeinsamen Grundplatte im Ziehkissen stehen. Diese Höhenunabhängigkeit ist z. B. vorhanden, wenn das Mehrpunktziehkissen mit einzelnen Hydraulikzylindern oder Stickstoffedern aufgebracht ist. Es ist nicht notwendig, daß die Pinolenkräfte aktiv einstellbar sind. Aktiv einstellbare Pinolenkräfte bringen jedoch insbesondere dann zusätzliche Vorteile, wenn die Kraft während des Ziehvorgangs aktiv geregelt werden muß. DOLLAR A Die Pinolen (9) ...
Description
Beim Tiefziehen von Blechen z. B. zur Karosserieherstellung können Reißer und
Falten auftreten, die unter anderem von der Flächenpressung am Ziehteilflansch
abhängen. Die Flächenpressung kann mit den Pinolenkräften der Zieheinrichtung
beeinflußt werden. Eine zu niedrige Flächenpressung begünstigt dabei das Ent
stehen von Falten im Ziehteilflansch. Zu hohe Flächenpressungen erzeugen hohe
Rückhaltekräfte durch Reibung, wodurch Reißer am Bauteil auftreten können.
Reißer treten meist im Eckenbereich auf. An geraden Seiten des Bauteils sind
dagegen die Rückhaltekräfte oft zu gering, um eine ausreichende Formänderung
zu erreichen. Aus diesem Grund werden, um die Rückhaltekräfte zu erhöhen, oft
Ziehstäbe eingesetzt. Diese sind fest im Niederhalter (7) bzw. in der Matrize einge
bettet, wobei in der Matrize bzw. im Niederhalter (7) eine Ziehsicke (3) angebracht
ist, in die der Ziehstab (5) eintaucht. Beim Einlaufen des Ziehteilflansches wird das
Blech (4) nun mehrmals umgebogen, wodurch sich die Rückhaltekraft stark erhöht.
Nachteil dieser fest im Werkzeug integrierten Ziehstäbe ist, daß die Rückhalte
kräfte nur schwer optimal eingestellt werden können und während der Produktion
nachträglich nicht mehr verändert werden können.
Neuere Entwicklungen führen dahin, die Ziehstäbe beweglich im Werkzeug anzu
ordnen, um eine Steuerung der Rückhaltekraft während des Ziehvorgangs zu
ermöglichen. Bei bekannten Vorrichtungen wird dabei die Ausfahrtiefe des Zieh
stabs über äußere Aktuatoren während des Ziehvorgangs verändert. Dies kann
beispielsweise über Schieber erfolgen, die mit Hydraulikzylindern betätigt werden.
Nachteil dieser aktiven Ziehstabsteuerungen ist der hohe Preis. So sind Schieber
mit den erforderlichen Führungen in das Werkzeug zu integrieren. Außerdem sind
Aktuatoren, wie z. B. Hydraulikzylinder oder Elektromotoren, und die dazuge
hörende Ansteuerung erforderlich.
Aufgrund der hohen Kosten für eine aktive Ziehstabsteuerung, wird hier eine pas
sive Ziehstabsteuerung vorgeschlagen (Fig. 1), wobei die wirkende Kraft über die
Pinolenkraft gesteuert wird. Bei der passive Ziehstabsteuerung ist die Pinole (9) im
Niederhalter (7) integriert und Ausfahrzeitpunkt oder Ausfahrlänge werden in
Abhängigkeit von der Pinolenkraft gesteuert. Dabei können passive mechanische,
pneumatische oder hydraulische Komponenten zum Aufbau der Steuerung (8) ein
gesetzt werden.
Bei mechanischen Systemen wird das Verhältnis von Ausfahrlänge des Ziehstabs
zur Pinolenkraft durch die Steifigkeit einer Feder (11) definiert. Die Pinolenkraft, ab
der der Ziehstab (5) ausfährt, wird beispielsweise durch die Vorspannung einer
Feder (11), durch zurückgesetzte Ziehstäbe, die erst einen bestimmten Weg
zurücklegen müssen, bis sie den Materialfluß hindern oder durch eine mechani
sche Reibverbindung, die sich löst, wenn ein bestimmter Reibwert überschritten ist,
vorgegeben.
Bei pneumatischen oder hydraulischen Systemen wird die Ausfahrlänge durch
einen entsprechenden Vorspanndruck oder durch ein Servo- bzw. Proportional
ventil (25) beeinflußt. Die Pinolenkraft, ab der der Ziehstab (5) ausfährt wird durch
ein Druckbegrenzungs-, Servo- oder Proportionalventil (25) vorgegeben.
Die passive Ziehstabsteuerung (8) ist vor allem für den Einsatz auf kraftgebunde
nen Ziehkissenpinolen geeignet. Das Ausfahren der Ziehstäbe während des Zieh
vorgangs erfolgt automatisch ohne einen zusätzlichen Aktuator mit pneumati
schem, hydraulischem, elektrischem oder mechanischem Antrieb. Sowohl die
Pinolenkraft, bei der der Ziehstab (5) ausfährt, als auch die Ziehstabkraft können
beispielsweise über unterschiedliche Federraten, die Federvorspannung, den Aus
lösedruck eines Druckbegrenzungsventils oder über den pneumatischen oder
hydraulischen Vorspanndruck variabel eingestellt werden. In den einzelnen den
Pinolen (9) zugeordneten Niederhaltersegmenten, werden dabei unter den Zieh
stäben Mechanismen angebracht, die es ohne äußeren Aktuator erlauben, den
Zeitpunkt des Ausfahrens des Ziehstabs und/oder die Kraft zum Ausfahren des
Ziehstabs einzustellen. Besonderes Kennzeichen ist hierbei, daß die Kraft zum
Ausfahren des Ziehstabs nicht durch einen äußeren Aktuator erfolgt, sondern direkt
oder indirekt über die Pinolenkraft. Dabei bewegt sich der Ziestab weggebunden
mit der Pinole. Der Niederhalter (7) ist kraftgebunden mit der Pinole (9) gekoppelt.
Diese Kraftkopplung dient zur Definition des Ausfahrverhaltens und erfolgt bei
spielsweise durch Kompression von Federn (11), durch Verdrängen von pneumati
schen oder hydraulischen Medien über Druckbegrenzungs-, Servo- oder Proportio
nalventilen oder durch Reibung. Das Einziehen der Ziehstäbe kann z. B. durch
Federn (11), durch Gas oder Flüssigkeitsdruck bzw. durch äußere Aktuatoren
erfolgen.
Mit der passiven Ziehstabsteuerung können der Ausfahrzeitpunkt der Ziehstäbe
und die Ziehstabkräfte für jedes Werkzeugsegment, das einer Pinole (9) zugeord
net ist, einzeln eingestellt werden. Hierdurch ergeben sich stark erweiterte Möglich
keiten um den Blecheinlauf während des Tiefziehvorgangs zu beinflussen. Cha
rakteristisch ist hierbei der progressive Kraftverlauf zur Rückhaltung des Blechs.
Zunächst steigt die Rückhaltekraft entsprechend dem Reibungsgesetz proportional
zur Pinolenkraft an. Bei Überschreiten einer bestimmten Pinolenkraft kommen
zusätzlich die Ziehstäbe zum Einsatz, wodurch die Rückhaltekraft sehr stark
ansteigt. Die passive Ziehstabsteuerung kann sogar so ausgelegt werden, daß bei
maximaler Pinolenkraft der Materialeinlauf vollständig unterbunden wird.
Da die Realisierung der passiven Ziehstabsteuerung mit einfachen Komponenten
und ohne separaten Aktuator erfolgt, sind die Kosten gegenüber einer aktiven
Ziehstabsteuerung mit pneumatischem, hydraulischen, elektrischem oder mecha
nischem Antrieb erheblich geringer. Außerdem entfällt der Aufwand für die aktive
Ansteuerung der Ziehstäbe (5).
Eine wichtige Vorraussetzung ist, daß die Pinolenkraft unabhängig von der Pino
lenhöhe ist, d. h. daß die Pinolen (9) kraftgebunden funktionieren. Dies ist z. B. der
Fall, wenn das Ziehkissen aus einzelnen Hydraulikzylindern oder Stickstoffedern
für jede Pinole (9) aufgebaut ist. Eine aktive Ansteuerung der einzelnen Pinolen (9)
ist jedoch nicht notwendig.
Bei der Konstruktion des Werkzeugs sollte das Pinolenbild der Ziehvorrichtung
bekannt sein, da die Mechanismen zur Steuerung (8) der Ziehstäbe (5) direkt auf
den Pinolen (9) aufsitzen.
Die passive Ziehstabsteuerung (8) kann auf unterschiedliche Art und Weise reali
siert werden. Ausgangspunkt ist dabei, daß die Ziehstäbe (5) erst bei überschreiten
einer bestimmten Pinolenkraft FA zum Einsatz kommen. Bis zu diesem Zeitpunkt
sind die Rückhaltekräfte FR, mit denen das Blech am Einlaufen gehindert wird,
etwa proportional zur Flächenpressung pZ am Ziehteilflansch, die wiederum pro
portional zur Pinolenkraft FP ist. Somit gilt
FR = µ AS pZ = µ FP für FP ≦ FA
mit der Reibzahl µ und der Querschnittfläche AS eines einer Pinole (9) zugeord
neten Niederhaltersegments.
Übersteigt die Pinolenkraft die Ausfahrgrenze, so fahren die Ziehstäbe (5) aus. Die
Pinolenkraft FP wirkt nun zu einem Teil auf den Ziehstab, wodurch die Flächen
pressung pZ am Ziehteilflansch nicht mehr proportional zur Pinolenkraft ansteigt.
Für die Pinolenkraft gilt nun
FP = AS pZ + FZ für FP ≧ FA
mit der Kraft FZ, die auf den Ziehstab wirkt.
Die Ziehstabkraft setzt sich zusammen aus den Rückstellkräften der passiven
Ziehstabsteuerung und den Kräften, die das Blech auf den Ziehstab ausübt. Von
diesen Größen hängt auch der Ausfahrweg s des Ziehstabs ab. Um Bearbeitungs
fehler zu vermeiden sollte der Ausfahrweg s z. B. durch einen mechanischen
Anschlag begrenzt werden. Für die Rückhaltekraft FR, die das Blech am Einlaufen
hindert, wirkt nun neben der Reibung infolge der Flächenpressung pZ in der
Ziehrahmenfläche zusätzlich die Bremswirkung des Ziehstabs. Der Ziehstab lenkt
den Materialfluß mehrmals um, wodurch die Rückhaltekraft FR sehr stark ansteigt.
Zur Verdeutlichung des Prinzips der passiven Ziehstabsteuerung (8) werden im
folgenden beispielsweise zwei Möglichkeiten zur Realisierung dargestellt. Entspre
chende Vorrichtungen können mechanisch, hydraulisch und pneumatisch realisiert
werden. Kennzeichnend für die passive Ziehstabsteuerung (8) ist das Vorhanden
sein von mindestens einem Element mit dem bestimmte Kraftverläufe erzeugt oder
Kräfte begrenzt werden können. Hierzu gehören beispielsweise Federn (11),
pneumatische bzw. hydraulische Druckbegrenzer, Proportional- und Servoventile
oder auf Reibung basierende mechanische Verbindungen, die sich bei einer
bestimmten Kraft lösen.
Bei der in Fig. 2 gezeigten mechanischen passiven Ziehstabsteuerung (8) erfolgt
die kraftgebundene Kopplung zwischen Pinole (9) und Niederhalter (7) über
Tellerfedern. Die Pinolenkraft, ab der der Ziehstab ausfährt, kann über die
Vorspannkraft der Tellerfedern (11) (11) eingestellt werden. Das Verhältnis der
Anteile der Pinolenkfraft, die die Flächenpressung in der Ziehrahmenfläche erzeu
gen und auf den Ziehstab wirken, hängt von der Vorspannung sowie von der Stei
figkeit der Tellerfedern (11) ab.
Ist die Pinolenkraft kleiner als die Vorspannkraft der Tellerfedern (11), so wirkt die
Pinolenkraft vollständig auf die Ziehrahmenfläche. Die Tellerfedern (11) werden
nicht komprimiert. Ist die Pinolenkraft größer als die Vorspannkraft, so werden die
Tellerfedern (11) zusammengedrückt, wodurch der Ziehstab ausfährt. Der Ziehstab
wirkt auf das Blech (4) und lenkt dieses in die Ziehsicke (3) um, wodurch die Rück
haltekraft, die auf den Ziehteilflansch wirkt, stark ansteigt. Die Normalkraft, die der
Ziehstab auf das Blech (4) ausübt, geht vom Anteil der Pinolenkraft, welcher die
Flächenpressung in der Ziehrahmenfläche erzeugt, verloren.
Diese Aufteilung der Pinolenkraft in einen Anteil, der die Flächenpressung erzeugt
und einen Anteil, der auf den Ziehstab wirkt, ist charakteristisch für die hier vorge
stellte passive Ziehstabsteuerung. Die weggebundene Kopplung zwischen Zieh
stab und Pinole (9) ist kennzeichnend für die passive Ziehstabsteuerung.
Bei der hydraulischen Ziehstabsteuerung (8) wird die Kraftkopplung zwischen
Pinole (9) und Niederhalter (7) anstatt mit Federn (11) mit einem Hydraulikmedium
realisiert. Die Funktion der oben genannten Vorspannkraft, kann durch ein Hydrau
likmedium unter Vorspanndruck, der z. B. durch einen Blasenspeicher aufgebracht
wird, realisiert werden oder dadurch, daß das Hydraulikmedium über ein Ventil (25)
oder eine Drossel abströmt. In der in Fig. 3 gezeigten Variante erfolgt das
Abströmen über ein Druckbegrenzungsventil. Ein zusätzlicher Blasenspeicher, der
gemeinsam für alle passiven Ziehstabsteuerungen im Werkzeug eingesetzt werden
kann, bewirkt das Zurückfahren des Ziehstabs in den Niederhalter. Durch das
Hydraulikmedium wird wieder eine Kraftaufteilung der Pinolenkraft in einen Anteil,
der die Flächenpressung im Ziehteilflansch erzeugt, und einen Anteil, der auf den
Ziehstab wirkt, hervorgerufen. Mit Druckregel-, Proportional- bzw. Servoventilen,
kann optional das Verhältnis der Kraftanteile während des Ziehvorgangs geregelt
werden.
Passive Ziehstabsteuerung bezeichnet ein System, bei dem eine Pinole (9) im
Niederhalter (7) integriert ist und mit dem es möglich ist den Ausfahrzeitpunkt oder
die Ausfahrlänge in Abhängigkeit von der Pinolenkraft zu steuern. Dabei können
beispielsweise mechanische, pneumatische oder hydraulische Komponenten zum
Aufbau der Steuerung (8) eingesetzt werden.
Bei mechanischen Systemen wird das Verhältnis von Ausfahrlänge des Ziehstabs
zur Pinolenkraft durch die Steifigkeit einer Feder (11) definiert. Die Pinolenkraft, ab
der der Ziehstab ausfährt, wird entweder durch die Vorspannung einer Feder (11),
durch zurückgesetzte Ziehstäbe, die erst einen bestimmten Weg zurücklegen müs
sen bis sie den Materialfluß hindern, oder durch eine lösbare, mechanische
Reibverbindung vorgegeben.
Bei pneumatischen oder hydraulischen Systemen wird die Ausfahrlänge durch
einen entsprechenden Vorspanndruck oder durch ein Servo- bzw. Proportional
ventil (25) beeinflußt. Die Pinolenkraft, ab der der Ziehstab ausfährt wird durch ein
Druckbegrenzungs-, Servo- oder Proportionalventil (25) vorgegeben.
Besonderes Kennzeichen der passiven Ziehstabsteuerung ist, daß die Kraftauf
bringung zum Ausfahren des Ziehstabs nicht durch einen äußeren Aktuator erfolgt,
sondern direkt oder indirekt über die Pinolenkraft. Die Pinolekraft wird dabei in zwei
Komponenten aufgeteilt, wobei die eine Komponente die Flächenpressung in der
Ziehrahmenfläche erzeugt, die andere Komponente auf den Ziehstab wirkt. Dabei
ist der Ziehstab weggebunden mit der Pinole (9) gekoppelt. Die Kopplung zwischen
Pinole (9) und Niederhalter (7) ist kraftgebunden. Diese kraftgebundene Kopplung
dient zur Definition des Ausfahrverhaltens der Ziehstäbe (5) und wird üblicherweise
entweder durch Kompression von Federn (11), durch Verdrängen von Gasen oder
Flüssigkeiten über Druckbegrenzungs-, Servo- oder Propotionalventilen oder durch
Reibung realisiert. Das Einziehen der Ziehstäbe (5) kann durch Federn (11), durch
Gas- oder Flüssigkeitsdruck oder durch äußere Aktuatoren erfolgen.
Fig. 1 zeigt ein Werkzeug zum Tiefziehen mit einem Mechanismus zur passiven
Ziehstabsteuerung in geöffneten Zustand vor dem Ziehvorgang (links) sowie wäh
rend des Ziehvorgangs (rechts). Während des Ziehvorganges wird der Stößel (1)
mit der Matrix (2), die eine Ziehsicke (3) enthält nach unten auf des zu bearbei
tende Blech (4) gefahren. Dabei bewegt sich die Pinole (9) mit dem Niederhalter
(7) nach unten, während Tisch (10) und Stempel (6) nicht bewegt werden. Nach
dem ein bestimmter Weg zurückgelegt ist bzw. eine bestimmte Kraft an der Pinole
überschritten ist wirkt die passive Ziehstabsteuerung (8) und der Ziehstab (5) wird
ausgefahren. Der Ziehstab (5) greift dabei in die Ziehsicke (3) und unterbindet so
weiteren Materialfluß im Blech (4).
Fig. 2 zeigt eine mechanische passive Ziehstabsteuerung, bei der ein mit dem
Ziehstab (5) verbundener Kolben (12) gegen eine Tellerfeder (11) gedrückt wird.
Dabei wird die Vorspannung der Feder über die Anschlagplatte (13) erreicht.
Fig. 3 zeigt eine hydraulische passive Ziehstabsteuerung, bei der ein mit dem
Ziehstab (5) verbundener Kolben (12) gegen ein Hydraulikreservoir gedrückt wird,
das mit einem Überdruckventil (14), einem Rückschlagventil (15) und einem Druck
speicher (16) verbunden ist. Rückschlagventil (15) und Druckspeicher (16) ermög
lichen das automatische Zurückfahren des Ziehstabes (5) nach dem Ziehvorgang.
Fig. 4 zeigt eine Passive Ziehstabsteuerung mit Reibverbindung. Dabei drückt ein
mit dem Ziehstab (5) verbundener Schieber (20) auf eine Reibfläche (17). Die
Reibkraft an der Reibfläche (17) kann über die Einstellschraube (19), mit der die
Einstellfeder (19) vorgespannt wird, eingestellt werden. Die Rückstellfeder (21)
bewirkt das Einfahren des Ziehstabes (5) nach dem Ziehvorgang. Dichtungen (14)
dichten das Hydraulikvolumen gegenüber der Umwelt ab.
Fig. 5 zeigt die Umlenkung des Kraftverlaufs durch Hydraulikvolumen (22). Dabei
muß der Ziehstab (5) nicht direkt über der Pinole (9) stehen.
Fig. 6: Umlenkung des Kraftverlaufs durch mechanischen Schieber (24). Dabei
muß der Ziehstab (5) nicht direkt über der Pinole (9) stehen.
Claims (10)
1. Werkzeug zum Tiefziehen von metallischen blechartigen Formteilen, dadurch
gekennzeichnet, daß im Niederhalter (7) über einer Pinole (9) ein Mechanis
mus (8) integriert ist, der die Pinole (9) und einem im Niederhalter (7) inte
grierten Ziehstab (5) weggebunden koppelt sowie die Pinole (9) und den
Niederhalter (7) kraftgebunden koppelt, sodaß der Ziehstab (5) bei einer
einstellbaren Pinolenkraft aus dem Niederhalter (7) mit einem einstellbaren
Ausfahrverhalten herausfährt und dadurch den Blecheinlauf am Ziehteil
flansch zwischen Niederhalter (7) und Matrize (2) behindert.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus
(8) zur Kopplung von Pinole (9), Ziehstab (5) und Niederhalter (7) mit mecha
nischen Komponenten aufgebaut ist, wobei die Pinolenkraft, ab der die Zieh
stäbe (5) ausfahren, durch Vorspannung einer Feder (11) eingestellt werden
kann.
3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus
zur Kopplung von Pinole (9), Ziehstab (5) und Niederhalter (7) mit mechani
schen Komponenten aufgebaut ist, wobei die Pinolenkraft, ab der die Zieh
stäbe (5) ausfahren, durch eine Feder (11) in Kombination mit einem um
einem definierten Weg in das Werkzeug zurückgesetzten Ziehstab (5) einge
stellt werden kann.
4. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus
zur Kopplung von Pinole (9), Ziehstab (5) und Niederhalter (7) mit pneumati
schen und hydraulischen Komponenten aufgebaut ist, wobei die Pinolenkraft,
ab der die Ziehstäbe (5) ausfahren, über ein Druckbegrenzungsventil (25), ein
Druckregelventil (14), ein Servo- oder Proportionalventil eingestellt werden
kann.
5. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus
zur Kopplung von Pinole (9), Ziehstab (5) und Niederhalter (7) mit pneumati
schen und hydraulischen Komponenten aufgebaut ist, wobei die Pinolenkraft,
ab der die Ziehstäbe (5) ausfahren, über einen pneumatischen oder hydrauli
schen Vorspanndruck ggf. in Kombination mit einem um einem definierten
Weg in das Werkzeug zurückgesetzten Ziehstab (5) eingestellt werden kann.
6. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus
zur Kopplung von Pinole (9), Ziehstab (5) und Niederhalter (7) mit mechani
schen Komponenten aufgebaut ist, wobei die Pinolenkraft, ab der die Zieh
stäbe (5) ausfahren, durch eine mechanische Reibverbindung (17), die sich
bei Erreichen der entsprechenden Pinolenkraft löst, eingestellt werden kann.
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausfahrverhalten des Ziehstabs (5) durch die Vorspannung oder die Stei
figkeit von Federn (11, 19) eingestellt werden kann.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausfahrverhalten des Ziehstabs (5) durch einen pneumatischen oder
hydraulischen Vorspanndruck eingestellt werden kann.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausfahrverhalten des Ziehstabs (5) durch Verdrängung eines pneumati
schen oder hydraulischen Mediums über ein Druckbegrenzungsventil (25), ein
Druckregelventil, ein Servoventil, ein Proportionalventil oder eine Drossel zur
Reduzierung des Volumenstroms eingestellt werden kann.
10. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftübertragung von der Pinole (9) zum Ziehstab (5) über ein separates
Hydraulikvolumen (22) im Niederhalter, durch einen mechanischen Schieber
(24) oder einer ähnlichen Einrichtung umgelenkt wird, sodaß die Position des
Ziehstabs (5) bezüglich der Ziehkante nicht durch die Position der Pinole (9)
vorgegeben ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999153751 DE19953751A1 (de) | 1999-11-09 | 1999-11-09 | Verfahren und Vorrichtung zur passiven Ziehstabsteuerung für Tiefziehwerkzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999153751 DE19953751A1 (de) | 1999-11-09 | 1999-11-09 | Verfahren und Vorrichtung zur passiven Ziehstabsteuerung für Tiefziehwerkzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19953751A1 true DE19953751A1 (de) | 2001-05-10 |
Family
ID=7928345
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999153751 Withdrawn DE19953751A1 (de) | 1999-11-09 | 1999-11-09 | Verfahren und Vorrichtung zur passiven Ziehstabsteuerung für Tiefziehwerkzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19953751A1 (de) |
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- 1999-11-09 DE DE1999153751 patent/DE19953751A1/de not_active Withdrawn
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