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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Druckregelventil eines Hochdruckdieselsystems.
Bekannte Hochdruckdieselsysteme, insbesondere für Common-Rail-Anwendung, sehen
so aus, dass das Druckregelventil den Druck in dem Rail auf einen
bestimmten Druckniveau, bisher üblich
1600 bar, in neueren Anwendungen z. B. 2000 bar oder sogar 2200
bar, aufrecht hält.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Druckregelventil,
das in zuvor bezeichneten Hochdruckdieselsystemen eingesetzt werden
kann.
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Die
Druckregelung kann sowohl passiv, das bedeutet einmal durch eine
mechanische Einstellung bestimmt, oder auch aktiv, das heißt durch
einen Magneten oder sonstwie geeignete Stromsteuerung, durchgeführt werden.
Aus der
DE 198 22
671 A1 ist ein Druckbegrenzungsventil bekannt, das in möglichst
vielen Betriebssituationen einen pulsierenden Druck vermeiden soll.
Das Ventil arbeitet mit einer Feder und einem spitz zulaufenden,
langen Kolben, der in einem entsprechenden Kolbensitz, mit oder ohne
Kugel, mündet.
Untersuchungen an vergleichbaren Systemen zu
3 der
DE 198 22 671 A1 durch
die Anmelderin haben gezeigt, dass selbst mit Einbau einer Drosselung – innerhalb
des Kolbens zum Tank hin – kein
stabilisierter Druckausgleich herstellbar ist.
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In
einem Hochdruckdieselsystem, das z. B. als LKW-Dieselsystem mit
Volumenströmen
von bis zu 7 l pro Minute arbeitet, wird von einem Druckausgleich
dann gesprochen, wenn zwischen den Druckverhältnissen und dem hydraulischen
Volumenstrom nahezu eine vollständige
Entkopplung vorliegt. Bei einer aktiven Steuerung über einen
elektrischen Strom lassen sich mittels Strom auch ausgewählte Druckniveaus
einstellen. Selbst wenn der Volumenstrom variiert, sollte das jeweilige
Druckniveau innerhalb eines schmalen Bandes erhalten bleiben.
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Nach
einem bekannten Ausgestaltungsbeispiel kann ein Kolbenschieberventil
benutzt werden, dessen Kolben im hydraulischen Teil des Ventils längsgeführt ist.
Unterhalb eines bestimmten Druckniveaus bleibt das Ventil in einer
Schließstellung.
Diese Stellung kann als Ruhelage des Ventils bezeichnet werden. Übersteigt
der Druck des einzuspritzenden Mediums, des Diesels, ein bestimmtes
Druckniveau, z. B. 2200 bar, muss das Ventil in eine Öffnungsstellung
gehen. Über
den elektrischen Strom lässt
sich ein bestimmter Betriebspunkt des Ventils einstellen. Aus der
3 der
DE 198 22 671 A1 lässt sich
die Kombination eines längs
im Gehäuse
geführten
Kolbenschieberventils zusammen mit einem Kugelsitzventil im konischen
Kugelsitz entnehmen. Wenn der Druck am Arbeitsanschluss ein bestimmtes
Niveau übersteigt,
reißt
die Verlängerung
des Kolbens, der an der Kugel anliegt, auf. Aufgrund der instabilen
Verhältnisse
flattert ein so aufgebautes passives Ventil, obwohl ein konstanter
Druckausgleich erwünscht
ist. Somit wird der Hochdruckdieselsystemanschluss regelmäßig oberhalb
eines über
die Feder einmal eingestellten Betriebspunktes auf- und zugemacht.
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Ein
funktionstüchtiges
Hochdruckdieseldruckregelventil lässt sich nach Anspruch 1 realisieren.
Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den abhängigen Ansprüchen offenbart.
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Ein
erfindungsgemäßes Ventil
lässt sich, denn
selbst bei LKW-Anwendungen im Common-Rail-Bereich ist der Bauraum
begrenzt, kompakt aufbauen. Gleichzeitig soll in Abhängigkeit
der Programmierung des Steuergerätes,
vorzugsweise durch einen Programmierstrom, ein beliebiges Druckniveau
innerhalb einer bestimmten Druckbandbreite einstellbar sein.
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Das
Druckregelventil, das in einem Hochdruckdieselsystem eingesetzt
werden kann, besteht aus einem hydraulischen und einem magnetischen Teil.
Durch den magnetischen Teil kann ein elektrischer Strom geschickt
werden. Durch den hydraulischen Teil kann je nach Stellung bzw. Öffnungsstellung
das unter Druck stehende Medium, der Diesel, durchströmen. Im
hydraulischen Teil kann sich ein Kolben bewegen. Der Kolben wird
durch das Gehäuse
des hydraulischen Teils geführt.
Der Kolben ist an seinen Seiten geführt. Der Kolben ist längsgeführt. Der
Kolben mündet
an einem Ende in einer Anströmfläche. Am
gleichen Ende weist der Kolben eine Kolbenspitze auf. Der Kolben
wählt eine
Stellung in Abhängigkeit
des an ihn angreifenden Kräftegleichgewichts.
Das Kräftegleichgewicht
stellt sich auf Grund der statischen und dynamischen Druckverhältnisse am
Kolben und den Krafteinleitungen, z. B. aus einer Feder und einem
Anker, ein. Die Anströmfläche geht in
eine Kolbenspitze über.
Vor der Kolbenspitze, im Bereich der Kolbenspitze, also um die Kolbenspitze herum,
befindet sich eine Kugel, die ihre relative Position zur Kolbenspitze
dann verändert,
wenn die Position des Kolbens sich verändert und somit das Ventil öffnet oder
schließt.
Die Kugel lagert in einer Ruhestellung in einem Kegelsitz. Liegt
die Kugel im Kegelsitz, so wird unter Druck des Kolbens der Hochdruckdieselsystemanschluss
des Common-Rail-Systems gegenüber
dem Tank abgesperrt. Der Kolben füllt auch in seinem Endbereich
nahezu die gesamte Breite der Kolbenbohrung, in der der Kolben hin-
und herfahren kann, aus. Die Laufbreite erstreckt sich somit senkrecht
zur Vorzugsbewegungsrichtung des Kolbens. Die geometrischen Verhältnisse
der Anströmflächen, der
Kolbenspitzen und der vorgelagerten Kugel zueinander und im Bezug
auf den Kugelsitz sind so gewählt,
dass der Bernoulli-Effekt hydraulisch genutzt werden kann, um einen
Druckausgleich zu erzeugen. Der Betriebspunkt wird vorzugsweise über den
elektrischen Strom durch den magnetischen Teil, wie z. B. der Spule,
eingestellt. Die Anströmfläche ist gleichmäßig gestaltet.
Die Anströmfläche kann
als flachwinklig bezeichnet werden. Von den Rändern des Kolbens ausgehend,
läuft unter
einem flachen Winkel die Anströmfläche auf
ihren Kummulationspunkt, das ist der am höchsten hinausstehende Punkt,
hin zu, der gleichzeitig als Ruheanlagestelle für die Kugel dient. Es wird
mit Kräftegleichgewichten bei
einem gewählten
oder eingestellten Betriebspunkt gearbeitet. Die Strömungsverhältnisse
in der Spitze des hydraulischen Teils des Ventils erzeugen eine
natürliche
Schließkraft
der Kugel. Die Kugel tendiert von sich aus in ihren Kegelsitz. Gleichzeitig
wird der Impuls auf die Anströmfläche aus
dem Medium heraus genutzt, um den Kolben anzuheben.
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Zwar
herrschen vor dem Druckregelventil, am Arbeitsanschluss, so hohe
Drücke
im regulären Betrieb,
dass das Medium nicht mehr als inkompressible Flüssigkeit zu betrachten ist,
jedoch erfolgt nach Öffnung
des Ventils ein größerer Druckabbau
des Mediums in einem Druckausgleichsraum, dass bei Betrachtung des
Mediums im Druckausgleichsraum (vereinfachend) von einem kompressiblen
Medium auszugehen ist. Vereinfacht kann somit der Kolben des Ventils
so ausgelegt werden, dass unter Nutzung des Bernoulli-Effekts aus
statischem Druck und dynamischen Druck (über die Staudruckfläche betrachtet
bzw. projiziert) ein Kräftegleichgewicht
an der Kolbenspitze einzustellen ist. An dem Kolben greifen weitere
Kräfte
an, die zum Kräftegleichgewicht
beitragen. Im Druckausgleichsraum wird daher vorteilhaft der Staudruck
für die
Lagewahl bzw. Stellung des Kolbens ebenfalls genutzt. Durch Drosseln
lässt sich
eine Druckartumwandlung realisieren. Hierzu liegt ein mehrstufiges
Hydrauliksystem vor und in dem Ventil vor. Die einzelnen Hydraulikstufen
sorgen für
einen kontinuierlichen Druckabfall. An Hand der Öffnungsweiten der Drosseln,
die über
Bohrungsdurchmesser einstellbar sind, findet eine statische Druckumwandlung
genauso wie eine dynamische Druckumwandlung statt. Hierzu sind am
Kolbenboden, das ist das eine Ende des Kolbens, Drosseln vorgesehen.
Das Ventil findet seine Einstellung durch die Drosseln.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung lassen sich gegenläufig funktionierende
Elemente mit einander kombinieren. Der Kolbenschieber arbeitet unter
Bestromung als Öffner,
das ist ein Ventil, das bei Betätigung öffnet, während das
Kugelsitzventil als Schließer
arbeitet. Der Kolben lässt
sich durch den Strömungsimpuls
aus dem Medium, dem Diesel, verschieben. Der Magnet öffnet den
Kolben. Die an den Kolben angreifende Feder schließt den Kolben. Durch
die gegenläufig
arbeitenden Elemente bildet sich ein Druckausgleich.
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Durch
die geschickte, flache Geometrie lässt sich der Hub des Druckbegrenzungsventils
minimieren. Hierzu wird eine Kugelsitzgeometrie in Verbindung mit
einer Anströmfläche verwendet.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung
wirkt die Impulskraft an der Anströmfläche der hydraulischen Schließkraft der
Kugel als Schließelement
entgegen. Dadurch kann ein Gleichdruckverhalten annähernd unabhängig vom
Volumenstrom erzielt werden. Der Hub, der vom Volumenstrom abhängt, wird
also minimiert. Aus dem Druck heraus wird ein Kräftegleichgewicht zwischen der
Kugel im Kugelsitz und dem Kolben mit seiner Anströmfläche eingestellt.
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Der
Druckausgleich wird unter Nutzung des hydraulischen Impulses auf
die Anströmfläche eingestellt.
Eine möglichst
breite Fläche
als Unterströmfläche des Kolbens
wird innerhalb der Kolbenwirkung, im Bereich eines Druckausgleichsraums,
der vorzugsweise im Inneren des Ventils vor der Kolbenspitze angeordnet
ist, angeboten.
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Der
Druckausgleich wird als Summe von von außen einzustellenden und sich
aufgrund der Geometrie ergebenden Kräften hergestellt. Die äußeren einzustellenden
Kräfte
können
z. B. von einem Steuerstrom abhängen.
Eine weitere von außen
einzustellende Kraft kann eine gewählte Federkraft sein. Die Kraft
aus dem magnetischen Teil, die magnetische Kraft, kann vorzugsweise
ziehend benutzt werden. Das bedeutet, mit steigender magnetischer Kraft
entfernt sich der Kolben zunehmend von seiner Ruheposition. Die
Federkraft kann vorzugsweise in die vollkommen entgegengesetzte
Richtung auf den Kolben beaufschlagt werden. Die Impulskraft über die
Anströmfläche wirkt
in eine ähnliche
Richtung bzw. in die gleiche Richtung wie die ziehende magnetische
Kraft. Die Schließkraft
der Kugel wirkt wiederum in eine von der Impulskraft abgewendete
Richtung.
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Die
Anströmfläche wird
als Prallfläche
benutzt. Auf die Anströmfläche kann
das unter Hochdruck stehende Medium, der Diesel, aufschlagen. Die
Anströmfläche dient
als Prallfläche,
wenn das Ventil in einer geöffneten
Stellung ist. In einer Ruhestellung ist das Ventil in der Regel
in der korrespondierenden Schließstellung. Es stellt sich ein
Kräftegleichgewicht
zwischen den Kräften
an der Kugel und an dem Kolben ein. Die Kräfte sind insbesondere hydraulische
und mechanische Kräfte.
Die Kugel verschwindet in geschlossener Stellung nicht vollständig im
Kegelsitz, der an einem Ende des hydraulischen Teils angeordnet
ist. Ein Teil der Kugel schaut aus dem Kegelsitz heraus. Nach einer
vorzugsweisen Ausgestaltung schaut wenigstens die Hälfte der
Kugel aus dem Kegelsitz in den Ausgleichsraum hinein. Der Druckausgleichsraum
bildet sich aus dem mit Diesel zu füllenden Raum, der durch einen
Teil des hydraulischen Teils, insbesondere der Außenwand, und
einer Kolbenlängsführungswand
unterhalb des Kugelsitzventils gebildet wird.
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Technisch
lassen sich die Verhältnisse
in dem vorderen Teil des hydraulischen Teils des Ventils über den
Bernoulli-Effekt oder die Bernoulli-Gleichung beschreiben. Während die
Kugel des Kugelsitzventils von sich aus in die Dichtstellung gelangt, unterspült das Medium,
vorzugsweise in dem Druckausgleichsraum, die Anschlagsfläche des
Kolbens.
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Nach
einem Ausgestaltungsbeispiel lässt sich
der Bernoulli-Effekt an dem Hochdruckdieselventil dadurch einstellen,
dass ein möglichst
kleiner, flacher Winkel an der Anströmfläche gewählt wird. Ein flacher Winkel
kann zum Beispiel unterhalb von 15° liegen. In diesem Falle ist
nur eine minimale Erhöhung
der Ruheanlagestelle gegenüber
dem Rand des Kolbens zu bemerken. Demgegenüber ist der Kegelsitz spitzzulaufend.
Der Winkel des Kegelsitzes kann in einem Winkelbereich von 70° bis 90° gewählt werden.
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Insbesondere
beim Überschreiten
des einzustellenden Druckes schlägt
der Dieseltreibstoff gegen die Anströmfläche. Aus diesem Grunde ist
die Anströmfläche aus
besonders gehärtetem
Material oder aus besonders hartem Material gefertigt. Der zu erwartende
Druck, der Regeldruck, des Hochdruckmediums darf an dem Ende des
Kolbens, der zum Druckausgleichsraum hinweist, keine Kavitationen oder
Ausspülungen
hinterlassen.
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Ein
erfindungsgemäß flaches
Kolbenende erlaubt einen Kolben, der bei einer Kolbenbreite von 10
bis 12 mm, also ca. 11 mm Kolbenbreite, Hübe des Kolbens im Bereich von
100 μm durchführt, um einen
Druck von 2200 bar sicher einzustellen.
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Die
Erfindung kann noch besser verstanden werden, wenn Bezug auf die
beiliegenden Figuren genommen wird, wobei
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1 das
grundsätzliche
Prinzip eines Druckregelventils für eine Common-Rail-Anwendung zeigt,
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2 ein
Ausführungsbeispiel
von geometrischen Verhältnissen
des Kolbens zum Kugelsitzventil zeigt,
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3 das
Ende in 2 größer darstellt,
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4 eine
stromabhängige,
erfindungsgemäße Druck-Volumen-Kennlinie
darstellt und
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5 bei
konstantem Volumenstrom eine Druck-Strom-Kennlinie eines erfindungsgemäßen Ventils
darstellt.
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1 zeigt
ein Druckregelventil 1, das im oberen Bereich einen magnetischen
Teil 5 mit Stecker 37 darstellt und zum Arbeitsanschluss
A bzw. Hochdrucksystemanschluss A hinweisenden hydraulischen Teil 3 zeigt.
Das Druckregelventil 1 lässt Überdrücke in Rail gegenüber dem
Tank über
einen Tankanschluss T ab. Das Druckregelventil für ein Dieselhochdrucksystem
wird in der Regel fest eingeschraubt. Es kann in einem weiteren
Bauteil eingeschraubt sein. So bietet es sich an, das Druckregelventil 1 an
der Kraftstoffhochdruckpumpe oder direkt an das Rail anzuschrauben.
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Eine
Ausgestaltung des hydraulischen Teils 3 wird auszugsweise
in 2 dargestellt. Ein Kolben 7 weist an
seinem einen Ende eine Anströmfläche 9 auf.
Die Anströmfläche 9 kann
mit Durchgangslöchern
zum Kolbeninneren ausgestattet sein. Die Durchgangslöcher sind
so gestaltet, dass sie die Drosseln darstellen. Über das Kolbeninnere durch seitliche
Bohrungen lässt
sich der Diesel zum Tankanschluss T seitlich herausführen. Die
Anströmfläche 9 läuft in die
Kolbenspitze 11 zu. Das Ende des Kolbens 7 ist
an seiner Anströmfläche 9 flach
ausgestaltet. Die Anströmfläche 9 erstreckt
sich wenigstens nahezu, wenn nicht sogar tatsächlich, über die gesamte Laufbreite 25 des
Kolbens 7, der im Gehäuse entlangläuft.
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3 zeigt
das Kugelsitzventil 17 in der Ruhestellung deutlicher,
indem der hintere Teil des hydraulischen Teils 3 des Druckregelventils 1 weggelassen
worden ist. Der Kugelsitz 15 für die Kugel 13 unterhalt
der Kolbenspitze 11, die aus der Anströmfläche 9 herausgeht,
liegt in einer Endwand des Hydraulikteils 3 des Druckregelventils 1.
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2 deutet über die
Kraftpfeile FM für die Magnetkraft und FF für
die Federkraft das Kräftegleichgewicht
an, das von außen
auf den Kolben aufgebracht wird. Weiterhin stellt sich ein Kräftegleichgewicht
durch die hydraulische Kraft FH und die
Impulskraft FI ein. Insgesamt soll eine
solche resultierende Kraft sich ergeben, dass unterhalb des Betriebspunktes
B das Druckregelventil 1 in seiner Schließstellung
SS verharrt. Bei Drucküberschreitung muss sich eine
Abhängigkeit
des Magnetstroms, so wie in den 4 und 5 dargestellt,
ein möglichst
konstanter Arbeitsdruck oder Druck P einstellen, der nicht wesentlich
durch den Volumenstrom V beeinflussbar ist.
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Anstelle
der Herausleitung des Tankanschlusses T aus dem Innenraum des Kolbens 7,
so wie in 2 dargestellt, kann nach einer
alternativen Ausführung
der Tankanschluss auch direkt aus dem Druckausgleichsraum 29 abgeleitet
werden. Nach einem Aspekt lässt
sich unter Nutzung des Bernoulli-Effekts der durch den elektrischen
Strom I eingestellte Betriebspunkt B durch ein Kräfte- oder
Druckgleichgewicht zwischen Kolben und Kugel im unteren Ende des
hydraulischen Teils des Druckregelventils einstellen. Mit steigendem
Druck und damit steigender ziehenden Kraft an dem Kolben 7 sinkt
das einzustellende Druckniveau T ab.
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Nach
einem weiteren Aspekt ist es hervorzuheben, dass eine besondere
Drosselwirkung zur Nutzung des Staudrucks im Druckausgleichsraum 29 von
Interesse ist. Hierzu ist an einer geeigneten Stelle wenigstens
eine Drossel 41, 43, 45, oder auch mehrere
Drosseln, vorzusehen. In dem zuvor dargelegten Ausführungsbeispiel
ist die Drossel 41, 43 zweifach vertreten in dem
Kolben 7 ausgeführt.
Alternativ oder zusätzlich
lässt sich
auch wenigstens eine Drossel 45 in der Ableitung anordnen.
Es werden durch die Drosseln 41, 43, 45 drei
Druckbereiche geschaffen.
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Es
hat sich gezeigt, dass – aus
produktionstechnischen Erwägungen – eine Drossel 45 zwischen
Gehäuse
und Kolben 7 in Form eines Ringspalts vorgesehen werden
kann. Weil die Ausführung mehrerer
am Kolbenboden 47 vorgesehener Bohrungen möglichst
präzise
durchzuführen
ist, lässt
sich mit geringeren Toleranzanforderungen der gleiche technische
Effekt, der Abstufung der Hydraulikdruckbereiche, durch die gleichmäßige Ausformung
eines Ringspalts im Gehäuse,
seitlich an dem Kolben, erzielen. Bei ausreichender Gehäusewandstärke kann also
die Gestaltung der Drossel als ableitungsnahe Ringspaltdrossel bevorzugt
sein.
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Wie
in den 1 und 2 zu sehen ist, gibt es drei
Druckbereiche i, ii, iii in und um das Ventil 1 verteilt.
Der erste Druckbereich i ist der Hochdruckbereich. Der zweite Druckbereich
ii ist der Mitteldruckbereich. Der dritte Druckbereich iii ist der
Niederdruckbereich. Der Druck, der im Mitteldruckbereich ii herrscht,
und als Staudruck PS gilt, beträgt bei geöffnetem
Ventil 1, also in der Stellung SO (nicht
graphisch dargestellt), nur zwischen 1/20 bis zu 1/30 des Hochdrucks
am Arbeitsanschluss A. Der Arbeitsanschluss A hat einen Druck von
mehr als 1600 bar, z. B. 2200 bar. Ein in der 1 zu
sehendes Druckausgleichsglied oder Druckausgleichsventil 100 befindet sich
in dem vorderen Bereich, dem hydraulischen Bereich, des Ventils 1.
Das Druckausgleichsventil 100 kompensiert Unterdrücke im Hochdruckbereich
i, insbesondere in der Abkühlphase
des Kraftstoffs. Nachfolgend wird insbesondere auf die 2,
und 3 verwiesen.
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Die
Drosseln 41, 43, die sich im Kolbenboden 47 befinden,
sind bohrungsähnlich
und durchgehend gestaltet. Über
die Breite oder Größe der Drosseln 41, 43 wird
der Staudruck PS in dem Druckausgleichsraum 29 mechanisch
eingestellt. Eine weitere, mögliche
Drosselstelle zeigt die Drossel 45, die sich im Bereich
der Kolbenführungswand 33 am
Rand des Kolbens 31 ausbildet. Der Kolben 7 hat
an seinem vorderen Ende eine Anströmfläche 9, die zur hydraulischen
Nutzung des Bernoulli-Effekts gestaltet ist. Im Bereich der Kolbenspitze 11 befindet
sich eine Kugel 13, die mit ihrem Kugelsitz 15 ein
Kugelsitzventil 17 bildet. Auf der von der Kolbenspitze 11 abgewendeten
Seite wirkt auf den Kolben eine Federkraft FF ein, die
durch eine Magnetkraft FM in Abhängigkeit
eines Stroms durch einen Magneten I (siehe 4 und 5)
elektrisch reduzierbar ist. Die sich insgesamt einstellende Schließkraft FS (nicht graphisch eingezeichnet) ist so
lange größer, wie
die hydraulische Kraft FH (ebenfalls nicht
graphisch eingezeichnet) den in Abhängigkeit des Stroms I durch
den Magneten einen gewählten
Druckwert P und den sich hieraus ergebenden Betriebspunkt B nicht überschreitet. Am
Arbeitsanschluss A, der der Hochdrucksystemanschluss ist, herrscht
der Druck des Rails.
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Der
Kolben 7 läuft
zu einem Punkt 19 zusammen. Der Punkt 19 ist die
längste
Erstreckung des Kolbens 7 im Ventil 1 (siehe 1),
der eine Längsrichtung 21 und
eine Querrichtung 23 hat. Die Querrichtung 23 umfasst
einen inneren Hohlraum des Kolbens 7. Die Laufbreite 25 des
Kolbens 7 ist so eng gefasst, dass eine Gleitlagerung des
Kolbens 7 (eine so genannte Baulagerung) möglich ist.
Die hierdurch bedingten Reibkräfte
werden wiederum vorteilhaft zur Einstellung des Gleichdruckverhaltens
genutzt. Der höchste
Punkt 19 des Kolbens 7 ist als Anlagestelle 27 für eine teilweise
in einem Kugelsitz 15 sitzende Kugel 13 gestaltet,
so dass der Kolben 7 zusammen mit der Kugel 13 im
Kugelsitz 15 ein steuerbares Kugelsitzventil 17 bildet.
Die Anlagestelle 27 erhebt sich unter einem Winkel α aus dem
Kolbenboden 47 hervor. Das Kugelsitzventil 17 ist
in einer Ventilsitzplatte 49 eingeformt. Die Ventilsitzplatte 49 stellt das
vordere Ende des Ventils 1 dar. Somit ist das Kugelsitzventil 17 Teil
der Endplatte 19 des Ventils 1. Das Ventil 1 steckt
mit der Seitenwand 35 des Hydraulikteils 3 in
der ihn umschließenden
Wandung eines weiteren Bauteils eingeschraubt (1).
Die Endplatte 39 schließt das Rail ab. Der Punkt 19 des Kolbens 7 bietet
die Ruheanlagestelle 27 für die Kugel 13 des
Kugelsitzventils 17 in der Schließstellung SS.
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Ein
Ventil 1 mit verschiedenen Hydraulikdruckbereichen i, ii,
iii schafft es (4), in einem Hochdrucksystem,
wie einem Dieselhochdruckrailsystems, nahezu unabhängig vom
Volumenstrom V in Abhängigkeit
der elektrischen Bestromung I einen konstanten Druck P einzustellen.
Der Strom I bedingt die Einstellung der Betriebspunkte B, B1. Soll demgegenüber ein konstanter Volumenstrom
V durch das Ventil 1 geregelt werden, so sackt der Druck
P ab. Mit steigendem elektrischen Strom über den Stecker 37 des
Ventils 1 kann sich ein erniedrigender Betriebspunkt des
einzustellenden Druckniveaus im Rail bilden.
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In
der Öffnungsstellung
SO reicht die Schließkraft FS nicht
mehr aus, weil Magnetkraft FM und Federkraft
FF zusammen mit der hydraulischen Kraft
FF bzw. der Impulskraft FI ein
Kräftegleichgewicht
in Abhängigkeit
der Strömungsverhältnisse
des Volumenstroms V in dem Ventil 1 einstellen. Somit wirkt
die ziehende Kraft FZ der Federkraft FF entgegen.
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Nach
einem erfinderischen Aspekt wird unter Nutzung der sich aus dem
Bernoulli-Effekt
ergebenden dynamischen und statischen Druckverhältnisse in einem Druckausgleichsraum
vor einer Prallplatte eines Kolbens, deren Abfluss gedrosselt gestaltet sein
kann, ein sich in Abhängigkeit
des Volumenstrom einstellender Druck- bzw. Kraftausgleich genutzt, um ein
nahezu statisches Druckniveau in einem Rail eines Kraftstoffeinspritzsystems
aufzubauen.
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- 1
- Druckregelventil
- 3
- hydraulischer
Teil
- 5
- magnetischer
Teil
- 7
- Kolben
- 9
- Anströmfläche
- 11
- Kolbenspitze
- 13
- Kugel
- 15
- Kugelsitz
- 17
- Kugelsitzventil
- 19
- Punkt
des Kolbens
- 21
- Längsrichtung
- 23
- Querrichtung
- 25
- Laufbreite,
insbesondere Laufbreite des Kolbens
- 27
- Ruheanlagestelle
- 29
- Druckausgleichsraum
- 31
- Rand
des Kolbens
- 33
- Kolbenführungswand
- 35
- Seitenwand
des Hydraulikteils
- 37
- Stecker
- 39
- Endplatte
- 41
- Erste
Drossel, insbesondere im Kolbenboden
- 43
- Zweite
Drossel, insbesondere im Kolbenboden
- 45
- Dritte
Drossel, insbesondere im Abstrom zum Tankanschluss
- 47
- Kolbenboden
- 49
- Ventilsitzplatte
- 100
- Druckausgleichsglied
wie ein in Sperrrichtung eingebautes Rückschlagsventil
- A
- Arbeitsanschluss
bzw. Hochdrucksystemanschluss
- B
- Betriebspunkt
- B1
- erster
Betriebspunkt
- FS
- Schließkraft
- FM
- Magnetkraft
- FF
- Federkraft
- FH
- Hydraulische
Kraft
- FI
- Impulskraft
- FZ
- Ziehende
Kraft
- I
- Magnetstrom
- P
- Druck
- PS
- Staudruck
- SO
- Öffnungsstellung
- SS
- Schließstellung
- T
- Tankanschluss
- V
- Volumenstrom
- i
- Hochdruckbereich
- ii
- Mitteldruckbereich
- iii
- Niederdruckbereich
- α
- Winkel