DE19953320A1 - Verfahren zum Messen des von einer Rakel ausgeübten Drucks - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen des von einer, insbesondere in Siebdruckverfahren eingesetzten, Rakel ausgeübten Drucks.

Bei Siebdruckverfahren wird eine Farbe durch ein Siebleine Schablone hindurchgedrückt. Hierbei wird der dazu aufgewendete Druck durch die Rakel auf das Druckgut übertragen. Bekannte Rakel sind aus einem Polyurethanstreifen gefertigt und unterscheiden sich voneinander in Form und Härte. Die Härte wird entsprechend den Anforderungen an das zu erzeugende Druckbild ausgewählt. Die Form von Rakeln unterscheiden sich insbesondere bei Maschinenrakeln, die meist als Streifen mit einem Querschnitt von 5 × 20 bis 10 × 50 mm ausgeführt sind, wobei es einschichtige, zwei- oder mehrschichtige Ausführungen gibt. Diese Rakeln werden in mechanische Halter eingespannt.

Weiterhin gibt es RKS Rakel, bei denen der Polyurethanstreifen in den Maßen von 5 × 10 bis 10 × 10 mm auf ein Epoxydharzblatt dauerhaft aufgebracht wird, wobei dieses Epoxydharzblatt unterschiedliche Abmessungen beispielsweise in den Bereichen von 40 bis 120 mm liegende Höhen aufweisen kann.

Eine weitere Variante einer Rakel stellt die Kombirakel nach EP 0 889 784 dar, die als doppelter Metallkamm mit einer elastischen Zwischenlage gestaltet ist und mit Polyurethan umhüllt ist. Diese Rakel gewährleistet unter Belastung, ein Ausweichen wie ein Parallelogramm, d. h. sie wird nicht radial gebogen. Dadurch wird erreicht, daß die Rakel immer die gleiche Winkellage ihrer druckenden Kante beibehält.

Da die Rakel das entscheidende Medium ist, mit dem eine Farbe durch eine Schablone auf das zu bedruckende Material übertragen wird, ist es erforderlich, um ein gleichmäßig qualitativ einwandfreies Druckbild zu erzeugen, über die gesamte Länge einer Rakel einen gleichmäßigen Druck aufzubringen. Die Druckaufbringung auf einen Rakel ist abhängig von der Erfahrung des Druckers und wird üblicherweise von Hand mittels an entfernten Stellen angeordneten mechanischen Stellgliedern oder mittels Druckluftzylindern auf eine Rakel mit einer vorgegebenen Größe aufgebracht.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren des von einer Rakel, insbesondere in Siebdruckverfahren eingesetzten Rakeln ausgeübten Drucks anzugeben, damit der Rakeldruck gezielt und wiederholbar einstellbar ist.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Messen des von einer, insbesondere in Siebdruckverfahren eingesetzten, Rakel ausgeübten Drucks durch Messen und Anzeigen einer elektrischen Meßgröße mittels mindestens eines direkt am Rakel angeordneten Dehnungsmeßstreifens gelöst.

Vorzugsweise Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angeführt.

Nachstehend wird die Erfindung anhand einer in einer Figur schematisch dargestellten Rakel näher erläutert.

Die dargestellte Rakel enthält einen Kamm 1 aus einem Metall, vorzugsweise einem Federstahl oder aus anderen elastischen Materialien mit Rückstellkraft, der auf einem Streifen 2, vorzugsweise aus Polyurethan oder einem anderen elastischen und lösemittelbeständigem Material angeordnet ist. Der Kamm 1 kann einseitig auf dem Streifen 2 aufgebracht, in den Streifen 2 integriert oder auch auf der Vorder- und auf der Rückseite des Streifens 2 aufgebracht oder auch beliebig eingebettet sein.

Die freien Enden der Zähne 3 des Kamms 1 sind zur unteren druckenden Kante gerichtet und können auch miteinander verbunden sein, so daß ein leiterförmiges metallisches Gebilde besteht. Der untere Verbindungsstreifen kann eine geringere Höhe und/oder Stärke aufweisen, als der Rücken 4 des Kamms 1.

Mindestens an einer - dann zentralen - Stelle des Kamms 1 oder - sofern kein Kamm vorgesehen ist - direkt am Material des Streifens 2, z. B. auf dem Epoxydharzstreifen der RKS Rakel ist ein Dehnungsmeßstreifen 5 angeordnet, d. h. der oder die Dehnungsmeßstreifen werden vorzugsweise auf der sich biegenden Seite einer Rakel angeordnet. Es sind auch Rakel aus einem faserverstärkten Kunststoffmaterial einsetzbar, auf die eine elastische Masse zum Drucken aufgebracht wurde.

Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind an zwei voneinander beabstandeten und symmetrisch in Relation zum Kamm 1 angeordneten Zähnen 3 Dehnungsmeßstreifen 5 angeordnet, die dazu geeignet und bestimmt sind, bei Aufwendung eines Drucks auf den Streifen 2 eine elektrische Größe anzuzeigen. Die elektrische Meßgröße z. B. mV kann z. B. in einem nicht dargestellten Gerät direkt in eine Druckanzeige z. B. in N/cm² umgewandelt und angezeigt werden. Es ist selbstverständlich möglich, die jeweils gemessenen Größen in einem zusätzlichen Speicher zu speichern und für Steuer- und Regelungsvorgänge z. B. zur Herstellung weiterer Drucke mit exakt wiederholbaren Parametern zu verwenden.

Vorzugsweise können in einer sehr präzisen Vorrichtung zum Messen des ausgeübten Drucks die Dehnungsmeßstreifen 5 geringfügig voneinander beabstandet auf beiden Seiten einer Rakel aufgebracht werden, wodurch über Vergleichsmessungen an der Vorder- und Rückseite sehr präzise Werte zu ermitteln sind. Die Dehnungsmeßstreifen 5 können über die gesamte Länge einer Rakel angebracht werden, wodurch eine optimale Meßermittlung möglich ist.

Die Dehnungsmeßstreifen 5 sind vorzugsweise direkt auf dem Kamm 1 angeordnet, können aber auch beabstandet zum Kamm auf dem Streifen 2 aufgebracht oder auch gerade noch in diesen eingebettet sein.

Claims (6)

1. Verfahren zum Messen des von einer, insbesondere in Siebdruckverfahren eingesetzten, Rakel ausgeübten Drucks, durch Messen und Anzeigen einer elektrischen Meßgröße mittels mindestens eines direkt am Rakel angeordneten Dehnungsmeßstreifens (5).

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Meßgröße in eine Druckangabe umgewandelt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gemessenen elektrischen Meßgrößen eines Siebdruckprozesses gespeichert und/oder protokolliert werden.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Messungen von an mehreren voneinander beabstandeten Dehnungsmeßstreifen (5) vorgenommen werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Messungen an der Vorder- und/oder Rückseite einer Rakel mittels dort angeordneter Dehnungsmeßstreifen (5) durchgeführt werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Messungen durch innerhalb der Rakel angeordnete Dehnungsmeßstreifen (5) vorgenommen werden.