Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für
eine Sattelkupplung an einem Fahrzeugrahmen mit einem
Lagerbock und einem mit dem Lagerbock zusammenwirkenden
Lagerelement, das an einer Kupplungsplatte der
Sattelkupplung befestigbar ist.
Eine solche Befestigungsvorrichtung ist aus der
DE 197 27 338 A1 bekannt. Das Lagerelement ist bei der
Befestigungsvorrichtung nach dem Stand der Technik durch
zwei Zapfen zu beiden Seiten der Sattelkupplung gebildet.
Die Zapfen werden jeweils durch ein Auge eines Lagerbocks
aufgenommen. Der Lagerbock seinerseits ist am
Fahrzeugrahmen festgelegt.
Weiterhin offenbart die EP 0 114 046 A2 eine
Befestigungsvorrichtung für eine Sattelkupplung, bei der
ein Lagerbock in einer kammerartigen Ausnehmung einer
Kupplungsplatte der Sattelkupplung aufgenommen wird.
Für den Aufbau auf dem Fahrzeugrahmen werden in der
Praxis Unterbauten, beispielsweise Montageplatten, Hub-
oder Verschiebeeinrichtungen, verwendet. Hierbei handelt
es sich um Komponenten die die Sattelkupplung tragen und
ihrerseits fest mit dem Fahrzeugrahmen verbunden werden.
Die Maße der Sattelkupplung, insbesondere ihre Breite,
streuen aus Gründen der wirtschaftlichen Massenfertigung,
oder historisch gewachsener Standards bei den Aufliegern
nur wenig. Die maßliche Varianz ist selbst zwischen
verschiedenen Fabrikaten von Sattelkupplungen gering.
Ganz anders verhält es sich bei den Rahmenbreiten der
Sattelzugmaschinen. Hier gibt es weltweit sehr große
Unterschiede, die bei den oben genannten Unterbauten eine
große Variantenvielfalt nach sich ziehen. Diese
Komponenten müssen konstruktiv so ausgelegt sein, daß sie
allen Kräften, die zwischen Sattelkupplung und
Fahrzeugrahmen auftreten können, standhalten. Durch die
unterschiedliche Geometrie von Sattelkupplung und
Fahrzeugrahmen und den damit verbundenen Kraftumlenkungen
müssen alle im Kraftfluß liegenden Teile stabil und meist
auch schwer ausgebildet werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine
Befestigungsvorrichtung für Sattelkupplungen zu schaffen,
durch die Sattelkupplungen mit einheitlichem Design
universell für unterschiedlich konfigurierte,
insbesondere unterschiedlich breite, Fahrzeugrahmen
universell einsetzbar sind.
Zur Lösung dieses Problems ist die erfindungsgemäße
Befestigungsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß das
Lagerelement an der Kupplungsplatte in beliebiger
Position befestigbar ist.
Die Position, an der das Lagerelement an der
Kupplungsplatte befestigt wird, kann somit je nach
Fahrzeugrahmenbreite bei der Montage der Sattelkupplung
am Fahrzeugrahmen ausgewählt werden. Hierdurch läßt sich
mit ein und derselben Befestigungsvorrichtung die
Sattelkupplung unabhängig von der Rahmenkonfiguration,
insbesondere der Rahmenbreite, befestigen. Es brauchen
somit keine unterschiedlichen Befestigungsvorrichtungen
für unterschiedlich breite Fahrzeugrahmen vorgehalten
werden. Die Sattelkupplung läßt sich einheitlich in
großen Stückzahlen fertigen, was deren Herstellungskosten
senkt und die Logistik vereinfacht.
Das Lagerelement wird vorzugsweise an der Unterseite der
Kupplungsplatte befestigt. Hierdurch die Kraftumlenkung
innerhalb der Kupplungsplatte gering gehalten. Die in die
Sattelkupplung eingeleiteten Kräfte werden auf möglichst
direktem Weg in den Fahrzeugrahmen eingeleitet. Nach
einer konstruktiven Ausgestaltung bildet das Lagerelement
mit der Kupplungsplatte ein Auge, wobei der Lagerbock das
Lagerelement umgreift. Die Sattelkupplung kann so in der
üblichen Weise um eine Achse quer zur Fahrzeuglängsachse
verschränkt werden, wie dieses zum An- und Abkuppeln des
Sattelanhängers erforderlich ist.
Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf
unterschiedliche weitere konstruktive Ausgestaltungen der
Erfindung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von den in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Sattelkupplung mit Befestigungsvorrichtung mit
den Erfindungsmerkmalen in Draufsicht,
Fig. 2 die Sattelkupplung gemäß Fig. 1 in einem
Schnitt in der Ebene II-II,
Fig. 3 die Sattelkupplung gemäß Fig. 1 mit in einer
anderen Position befestigten
Befestigungsvorrichtung,
Fig. 4 die Sattelkupplung in einem Schnitt in der
Ebene IV-IV gemäß Fig. 3,
Fig. 5a ein Detail V gemäß Fig. 2 der Sattelkupplung,
Fig. 5b eine Abwandlung des Details gemäß Fig. 5a,
Fig. 6a ein Detail VI gemäß Fig. 4 der Sattelkupplung,
Fig. 6b eine Abwandlung des Details gemäß Fig. 6a,
Fig. 7 die Sattelkupplung gemäß Fig. 1 in einem
Längsschnitt in vertikaler Ebene,
Fig. 8 ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Sattelkupplung mit Befestigungsvorrichtung mit
den Erfindungsmerkmalen in schematischer
Vorderansicht,
Fig. 9 ein Detail einer Sattelkupplung mit
Befestigungsvorrichtung gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 10 das Detail einer Sattelkupplung gemäß Fig. 9
mit veränderter Befestigungsposition der
Befestigungsvorrichtung,
Fig. 11 Lagerböcke für eine Sattelkupplung mit den
Erfindungsmerkmalen in Draufsicht,
Fig. 12 Lagerböcke gemäß Fig. 11 in Draufsicht in einer
anderen Befestigungsposition.
Die in den Fig. 1 bis 7 dargestellte Sattelkupplung 10
ist, was ihre eigentliche Kupplungsmechanik betrifft, in
der üblichen Weise gestaltet. Eine Kupplungsplatte 11 der
Sattelkupplung 10 gemäß dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 bis 7 ist an ihren seitlichen Randbereichen an
ihrer Unterseite ohne besondere Struktur ausgebildet. An
der Unterseite der Kupplungsplatte 11 ist ein
Lagerelement 12 befestigt. Konkret ist das Lagerelement
12 mittels zweier Schrauben 13 mit der Kupplungsplatte 11
verschraubt.
Das Lagerelement 12 ist im wesentlichen U-förmig
ausgebildet, wobei in der Darstellung gemäß Fig. 5a und
6a links zwischen der Kupplungsplatte 11 und dem
Lagerelement 12 noch ein Distanzstück 14 im vorliegenden
Fall vorgesehen ist. Die Kupplungsplatte 11, das
Lagerelement 12 und das Distanzstück 14 bilden somit ein
Auge 15, durch das ein Lagerbock 16 hindurchgeführt ist.
Das Lagerelement 12 gemäß Fig. 5b und 6b ist als ebene
Platte ausgebildet. Zu beiden Seiten des Auges 15 sind in
diesem Fall Distanzstücke 14 vorgesehen, durch die die
Schrauben 13 hindurch geführt sind. Im übrigen entspricht
die Abwandlung gemäß Fig. 5b und 6b der Darstellung gemäß
Fig. 5a und 6a.
Der Lagerbock 16 ist bügelartig ausgebildet, wie in Fig.
7 gut erkennbar ist. Er stützt sich gegenüber der
Kupplungsplatte 11 über eine Kunststoffschale 17 ab. Die
Kunststoffschale 17 hat die Aufgabe, Verschleiß an der
Unterseite der Kupplungsplatte 11 und am Lagerbock 16 zu
vermeiden. Zwischen dem Lagerbock 16 und dem
Lagerelement 12 ist ferner noch ein Gummikissen 18
angeordnet, das Stöße abfängt und somit die Belastung des
Lagerelements 12 bzw. des Lagerbocks 16 minimiert.
In der Kupplungsplatte 11 sind zwei Paare von Bohrungen
19 und 20 vorgesehen. Zum Anschrauben des
Lagerelements 12 an der Kupplungsplatte 11 wird entweder
das Paar von Bohrungen 19 oder das Paar von Bohrungen 20
verwendet. Hierdurch ergeben sich zwei unterschiedliche
Positionen für den Lagerbock 16, so daß zwei
unterschiedliche Rahmenbreiten abgedeckt werden können.
In Fig. 5 ist das innere Paar von Bohrungen 19 zum
Anschrauben des Lagerelements 12 verwendet worden. Wie in
Fig. 2 erkennbar, ergeben sich aufgrund der im Fuß des
Lagerbocks 16 vorgesehen, quer zur Fahrzeuglängsrichtung
angeordneten Längslöcher 21, mögliche Rahmenbreiten von
Bmin bis B0. Bei der Darstellung in Fig. 6 sind die
äußeren Paare von Bohrungen 20 zum Anschrauben des
Lagerelements 12 an der Kupplungsplatte 11 verwendet
worden, so daß sich hier die äußere Befestigungsposition
für den Lagerbock 16 ergibt. Hier können Rahmenbreiten
von B0 bis Bmax abgedeckt werden. Insgesamt läßt sich also
mit ein und demselben Lagerbock eine Rahmenbreite von Bmin
bis Bmax abdecken.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 weist eine
Kupplungsplatte 22 an ihrer Unterseite eine Tasche 23 zur
Aufnahme eines Lagerbocks 24 auf. Der Lagerbock 24
verfügt über einen Fuß 25 mit seitliche zu beiden Seiten
des Lagerbocks 24 angeordneten Bohrungen 26, 27 die zum
Anschrauben des Lagerbocks 24 am Fahrzeugrahmen dienen.
Die Bohrung 27 ist dabei weiter vom Lagerbock beabstandet
als die Bohrung 26.
Die Tasche 23 in der Kupplungsplatte 22 ist breiter
ausgebildet als der Lagerbock 24. Um diesen
Breitenunterschied auszugleichen, ist ein Distanzstück 28
vorgesehen, das seitlich neben dem Lagerbock 24 in die
Tasche 23 mit eingesetzt wird.
Um nun unterschiedliche Rahmenbreiten mit dem
Lagerbock 24 abdecken zu können, kann zum einen der
Lagerbock gedreht werden, so daß entweder die Bohrung 26
oder die Bohrung 27 zum Anschrauben des Lagerbocks 24 am
Fahrzeugrahmen verwendet wird. Zusätzlich kann das
Distanzstück 28 entweder links oder rechts vom Lagerbock
24 eingesetzt werden, so daß sich, wie in Fig. 8 gezeigt,
insgesamt vier verschiedene Positionen des Lagerbocks 24
gegenüber der Kupplungsplatte 22 ergeben.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 und 10 ist dem
vorgenannten Ausführungsbeispiel sehr ähnlich. Eine
Kupplungsplatte 29 weist wiederum an ihrer Unterseite
eine Tasche 30 auf. An die Kupplungsplatte 29 ist im
Bereich der Tasche 30 von unten ein Lagerelement 31
anschraubbar. Das Lagerelement 31 bildet hier im
wesentlichen eine ebene Brücke, das eine seitlich in den
Rand der Tasche 30 hereinragende Nase 32 aufweist.
Innerhalb der Tasche 30 ist durch die Kupplungsplatte 29
sowie das Lagerelement 31 mit der Nase 32 ein Auge 33
gebildet, das analog dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 bis 7 durch einen Lagerbock 34 durchgriffen wird,
der zu diesem Zweck das Lagerelement 31 umgreift. Der
Lagerbock 34 stützt sich wiederum durch eine
Kunststoffschale 35 gegenüber der Kupplungsplatte 29 ab.
Ebenso ist zwischen dem Lagerelement 31 und dem Lagerbock
34 ein Gummikissen 36 vorgesehen.
Das Lagerelement 31 kann nun wiederum in zwei
unterschiedlichen Positionen, entweder mit der Nase 32
nach rechts (Fig. 9) oder der Nase 32 nach links
(Fig. 10) an der Kupplungsplatte 29 mittels Schrauben 37
angeschraubt werden. Es ergeben sich so zwei Positionen
für den Lagerbock 34. Die Nase 32 übernimmt bei diesem
Ausführungsbeispiel dieselbe Aufgabe wie das Distanzstück
28 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8. Es wird
deutlich, daß die Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 und
Fig. 9/10 an sich identisch sind, da auch beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9/10 ein Distanzstück
anstelle der Nase 32 eingesetzt werden kann. Es können
auch mehrere Distanzscheiben verwendet werden, so daß
auch Zwischenpositionen durch Verwendung geeignet dicker
Distanzscheiben bzw. Pakete aus mehreren Distanzscheiben
möglich sind.
Gegebenenfalls kann der Lagerbock 34 analog zum Lagerbock
24 des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 8 ausgebildet
sein, so daß sich durch Drehen des Lagerbocks 34 zwei
zusätzliche, also wieder insgesamt vier, mögliche
Positionen ergeben.
Die vorstehenden Ausführungsbeispiele sind auf die
Befestigung einheitlicher Sattelkupplungen auf
Fahrzeugrahmen mit unterschiedlichen Breiten gerichtet.
Analog können die Ausführungsbeispiele auch für andere
unterschiedliche Fahrzeugrahmenkonfigurationen,
beispielsweise unterschiedliche Abstände von Längsträgern
eingesetzt werden. Ferner sind Mischformen und
Kombinationen der vorgenannten Ausführungsbeispiele
möglich. So kann zum Beispiel das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 bis 7 mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
8/10 gepaart werden.
Eine weitere, auch unabhängig denkbare Besonderheit der
Erfindung ist in den Fig. 11 und 12 gezeigt. Diese
Besonderheit kann in Verbindung mit jedem der
vorgenannten Ausführungsbeispiele, aber auch unabhängig
davon, eingesetzt werden.
Das in den Fig. 11 und 12 gezeigte Paar von Lagerböcken
38, 39 ist in Fahrzeuglängsrichtung asymmetrisch
ausgebildet. Konkret ragt ein Fuß 40 in
Fahrzeuglängsrichtung an einer Seite weiter von einer
Aufnahme 41 weg als auf der gegenüberliegenden Seite.
Untereinander äquidistant vorgesehene Bohrungen 42 zum
Befestigen der Lagerböcke 38, 39 am Fahrzeugrahmen sind
somit von der Aufnahme 41 einseitig weiter beabstandet
(Abstand a) als auf der gegenüberliegenden Seite
(Abstand b). Durch Wenden und Vertauschen der Lagerböcke
38, 39, wie dieses in den Fig. 11 und 12 gezeigt ist,
können somit auch in Fahrzeuglängsrichtung
unterschiedliche Befestigungspositionen am Fahrzeugrahmen
eingestellt werden.
Bezugszeichenliste
10
Sattelkupplung
11
Kupplungsplatte
12
Lagerelement
13
Schraube
14
Distanzstück
15
Auge
16
Lagerbock
17
Kunststoffschale
18
Gummikissen
19
Bohrung
20
Bohrung
21
Längslöcher
22
Kupplungsplatte
23
Tasche
24
Lagerbock
25
Fuß
26
Bohrung
27
Bohrung
28
Distanzstück
29
Kupplungsplatte
30
Tasche
31
Lagerelement
32
Nase
33
Auge
34
Lagerbock
35
Kunststoffschale
36
Gummikissen
37
Schraube
38
Lagerbock
39
Lagerbock
40
Fuß
41
Aufnahme
42
Bohrung