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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kommunikation von Mobiltelefonen untereinander gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Mobiltelefone, wie sie in der Erfindung zum Einsatz kommen, sind Telefone, die nur in einem Kleinzellenfunksystem betreibbar sind; somit fallen darunter keine Mobiltelefone für z. B. die D-, E-Mobilfunknetze. Die Mobiltelefone für Kleinzellenfunksysteme haben in den letzten Jahren einen enormen technischen Fortschritt erlebt; es wurde sowohl die Übertragungstechnik als auch die Benutzung und die Handhabung wesentlich verbessert. In zahlreichen Veröffentlichungen sind die verschiedenen auf dem Markt erhältlichen technischen Lösungen beschrieben worden. Hierzu wird nur auf das Buch von Guido Arens/Robert Bräuer/Peter Zimmers ”Alles über schnurlose Telefone und Nebenstellenanlagen” verwiesen, das im Franzis'-Verlag erschienen ist.
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Mobiltelefone, wie sie in heute gebräuchlichen Kleinzellenfunksystemen verwendet werden, haben aber einen gravierenden Nachteil. Sie können nur mit einer ortsfesten Basisstation und daher auch miteinander nur über eine ortsfeste Basisstation in Verbindung treten. Dies ist auch dann der Fall, wenn die funktechnischen Voraussetzungen es zulassen, daß die Mobiltelefone ohne Zwischenschaltung der ortsfesten Basisstation außerhalb des Funkversorgungsbereiches der Basisstation miteinander kommunizieren könnten.
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Durch die
DE 198 02 867 A1 ist eine Lösung bekannt geworden, nach welcher ein oder mehrere Mobiltelefone beziehungsweise Mobilstationen eines nach dem DECT-Standard arbeitenden Kleinzellenfunksystems zusätzlich mit einer Basisfunktionalität ausgestattet sind. Hierdurch können die Mobiltelefone des entsprechenden Kleinzellenfunksystems eine DECT-konforme Direktverbindung untereinander aufbauen, welche selbst nicht mehr über eine ortsfeste Basisstation geführt ist. Die Basisfunktionalität eines entsprechend ausgestatteten Mobiltelefons kann gemäß der Druckschrift permanent aktiv sein oder bedarfsgesteuert zugeschaltet werden, wobei die Bedarfssteuerung durch das Mobiltelefon selbst oder durch die (ortfeste) Basisstation erfolgen kann. Darüber hinaus finden sich aber in der Schrift keine genaueren Ausführungen über die Art und Weise einer eventuell bedarfsgesteuerten Zuschaltung der Basisfunktionalität. Zudem bleibt gemäß der beschriebenen Lösung die Hauptvermittlungsfunktion der eigentlichen Basisstation erhalten, welche einem Mobiltelefon mit vorübergehend aktivierter Basisfunktionalität die für ein DECT-Netz erforderlichen Anmeldedaten zur Verfügung stellen muss. Dadurch ist es zum Beispiel nicht möglich, dass zwei zu ein und demselben Kleinzellenfunksystem gehörende, sich aber außerhalb der Reichweite der ortfesten Basisstation befindende Mobiltelefone eine Verbindung untereinander herstellen.
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In der
EP 0 663 737 A2 wird ein vergleichbares System beschrieben, welches den letztgenannten Nachteil vermeidet. Jedoch wird aus dieser Schrift nicht erkennbar inwieweit sich die Mobiltelefone bei der darin beschriebenen Lösung ohne Mitwirkung der ortsfesten Basisstation untereinander im Hinblick auf ihre Zugehörigkeit zum selben Kleinzellenfunksystem einerseits und ihre Unterscheidbarkeit untereinander andererseits identifizieren. Dadurch ist es beispielsweise nicht möglich im System im Wege der Konfiguration eventuell eine Prioritätenkette hinsichtlich des Fungierens mehrerer dazu geeigneter Mobiltelefone als temporäre beziehungsweise mobile Basisstation festzulegen. Auch ist es offenbar nicht möglich, dass ein Mobiltelefon, sofern seine Basisfunktionalität aktiviert ist, wahlweise als Mobiltelefon oder mobile Basisstation angesprochen wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine alternatives Verfahren zur Kommunikationen von Mobiltelefonen eines Kleinzellenfunksystems anzugeben, welches eine direkte Kommunikation zwischen Mobiltelefonen auch außerhalb der Reichweite einer ortsfesten Basisstation und erforderlichenfalls eine flexible Konfiguration des betreffenden Systems ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung besteht auch die Möglichkeit, daß das in der mobilen Basisstation integrierte Mobiltelefon ebenfalls in die Kommunikation eingeschlossen ist. Besonders vorteilhaft ist auch, daß auf weitgehend standardisierte Techniken zurückgegriffen werden kann.
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Zweckmäßige Weiterbildungen sollen in den abhängigen Ansprüchen unter Schutz gestellt werden. Hierbei ist besonders vorteilhaft die Ausgestaltung nach Anspruch 7, weil auch fremde Mobiltelefon sich einbuchen können, um zu prüfen, ob die anstehende Verbindung für sie ist.
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Die technische Lösung wird anhand einer Ausführungsform beispielhaft erläutert.
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Es zeigen:
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1: Kleinzellenfunknetz mit Mobiltelefonen nach dem Stand der Technik,
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2: Kleinzellenfunknetz mit Mobiltelefonen gemäß der Erfindung und
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3: Kleinzellenfunksystem mit einer anderen Ausführungsform der Mobiltelefone nach der Erfindung.
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Die 1 zeigt ein heute gebräuchliches Kleinzellenfunksystem. Hierbei können die Mobiltelefone MS in der Funkzelle 2 über die ortsfeste Basisstation BS miteinander kommunizieren. Soll eine Verbindung zu dem Mobiltelefon MS in den Funkzellen 1 oder 3 erfolgen, so kann dies nur über die entsprechenden ortsfesten Basisstationen BS in den verschiedenen Funkzellen 1–3 und über die Zentraleinheit ZE erfolgen. Die ortsfesten Basisstationen BS haben die Aufgabe, eine gleichmäßige Funkversorgung in den Funkzellen zu gewährleisten, während die Zentraleinheit ZE die Telekommunikation zwischen den Mobiltelefone MS, den ortsfesten Basisstationen BS und dem privaten oder öffentlichen Telekommunikationsnetz PSTN koordiniert. Eine Kommunikation zwischen den Mobiltelefonen ohne ortsfeste Basisstation BS und Zentraleinheit ZE ist nicht vorgesehen. Die Anzahl der Funkzellen hängt von der Leistung der Zentraleinheit ZE ab, die auch eine Nebenstellenanlage sein kann.
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Die 2 zeigt ein Kleinzellenfunksystem mit Mobiltelefonen nach der Erfindung. Dieses System enthält ebenfalls alle Vorrichtungen wie ein Standard-Kleinzellenfunksystem d. h. es sind ortsfeste Basisstationen BS, eine Zentraleinheit ZE und ein Anschluß an ein öffentliches oder privates Telekommunikationsnetz PSTN vorhanden. Die Mobiltelefone MS sind hingegen verschiedenen zu denen aus der 1, da sie um eine zusätzliche Funktion als mobile Basisstation BE erweitert sind. Hardwaremäßig bedeutet dies eine geringfügige Veränderung, da nur ein etwas größerer Speicher und eine schnellere und leistungsstärkere Zentraleinheit CPU vorgesehen sein muß. Andere Funktionen wie z. B. Feldstärkemessung sind in der Regel schon vorhanden.
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Die zusätzliche Funktion als mobile Basisstation BE in den erfindungsgemäßen Mobiltelefonen MS weist alle wesentlichen Funktionen auf, die in den ortsfesten Basisstationen BS und der Zentraleinheit ZE enthalten sind; weggelassen wurden aber die nicht notwendigen Funktionen, die das Koordinieren der Kommunikation zwischen den Funkzellen I, 2, 3 und dem öffentlichen oder privaten Telekommunikationsnetz PSTN und den Funkzellen 1, 2, 3 untereinander betreffen.
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In den nachfolgenden Absätzen wird die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Mobiltelefone nach
2 detailliert beschrieben. Hierbei ist unter der ”Identifikationsnummer der Luftschnittstelle IDLU” die aus dem DECT-System bekannte IPUI: international portable user identity für das Mobiltelefon bzw. die FRPI: radio fixed part identity für Basisstationen zu verstehen. Unter ”Anmelden” werden nachfolgend alle Verfahrensschritte zusammengefaßt, die beim erstmaligen Anmelden eines Mobiltelefons bei einer Basisstation vorzunehmen sind, wobei beim Anmelden eine dem Benutzer zugeordnete interne Rufnummer zusammen mit seiner Identifikationsnummer IDLU in der Basisstation und im Mobilteil die FRPI abgespeichert wird. Anmeldeprozeduren gehören für Mobiltelefon zum Stand der Technik; sie sind Z. B. in der
DE 19739026 A1 beschrieben. Beim Anmelden ist zur Vermeidung von Mißbrauch die Mithilfe des Benutzers notwendig. Die vom Benutzer vorzunehmenden Verfahrensschritte sind bei heutigen Mobiltelefonen gängige Praxis. Mit ”Einbuchen” wird dagegen der Vorgang gekennzeichnet, der beim Einschalten bzw. Eintritt eines Mobiltelefons in eine Funkzelle stattfindet. Beim DECT-System befindet sich nach dem Einbuchen das Mobiltelefon im Zustand „idle locked”.
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Befindet sich ein Mobiltelefon MS in dem Funkversorgungsbereich einer ortsfesten Basisstation BS, so erfolgt eine Kommunikation zwischen den verschiedenen Mobiltelefonen MS immer über die ortsfeste Basisstationen BS unter Einbeziehung der Zentraleinheit ZE. Verläßt ein Mobiltelefon MS den Funkversorgungsbereich der ortsfesten Basisstationen BS, bei der es angemeldet ist, – was sehr einfach durch die schon vorhandene Feldstärkemessung festgestellt wird – so versucht es eine andere Basisstation BS/BE zu finden, bei der es sich anmelden kann. Das Auffinden einer Basisstation BS/BE erfolgt wieder durch eine einfache Feldstärkemessung. Anmeldeprozeduren für Kleinzellenfunksysteme, wie sie hier zum Einsatz kommen, gehören zum Stand der Technik und sind zum Teil standardisiert. Für das Anmelden ist es dabei uninteressant, ob es sich um eine ortsfeste oder eine mobile Basisstation handelt, da die mobilen Basisstationen BE, auch als virtuelle Basisstation oder Ersatzbasisstation bezeichnet, nach der Erfindung diese Prozeduren ebenfalls enthalten.
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Bei einer ersten Ausführungsform führt, wenn keine ortsfeste Basisstation BS ermittelt werden kann, das Mobiltelefon MS nach der Erfindung in gewissen zeitlichen Abständen Feldstärkemessungen durch. Auf eine kontinuierliche Feldstärkemessung wird verzichtet, um Energie zu sparen und die Betriebszeit des Mobiltelefons MS zu verlängern. An die Feldstärkemessungen schließt sich für eine bestimmte Zeitdauer das Aussenden von Funksignalen an, die eine mobile Basisstation BE kennzeichnen, oder die Funktion als mobile Basisstation BE bleibt dauerhaft erhalten, bis die ortsfeste Basisstation BS mit der gleichen Kennung IDLU (FRPI) wiedererkannt wird.
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Im ersten Fall muß die Zeitdauer, während der das Mobiltelefon MSI in der Funktion mobile Basisstation BE verbleibt, so lang sein, daß ein in der Nähe sich befindendes Mobiltelefon MS2, MS3, ... Zeit genug hat, um eine Anmelde- bzw. Einbuchungsprozedur zu beginnen. Stellt das die mobile Basisstation BE simulierende Mobiltelefon MS1 fest, daß ein anderes Mobiltelefon MS2, MS3, ... sich anmelden bzw. einbuchen will, bleibt das Mobiltelefon MS1 in der Funktion mobile Basisstation BE, solange das andere Mobiltelefon MS2, MS3, angemeldet bzw. eingebucht ist oder bis die Anmelde- bzw. Einbuchungsprozedur gescheitert ist. Für den zweiten Fall ergibt sich die Möglichkeit, daß sich Mobiltelefone zu jedem späteren Zeitpunkt einbuchen können.
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In einer zweiten Ausführungsform erfolgt der Funktionswechsel beim Mobiltelefon gezielt durch Betätigen einer Sondertaste. Hier arbeitet die mobile Basisstation BE solange, bis eine manuelle Umschaltung erfolgt oder bis die ortsfeste Basisstation BS mit der gleichen Kennung IDLU (FRPI) wieder erkannt wird.
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Eine dritte Ausführungsform sieht vor, daß eine Umschaltung der Mobiltelefon MS auf die Funktionen als mobile Basisstation BE dann erfolgt, wenn bei jedem Betätigen der Anruftaste im Mobilteil eine ortsfeste Basisstation BS nicht erkannt wird. Das Wiederzurückschalten auf die Funktion Mobiltelefon MS erfolgt bei jeder Auslösung (ggf. zeitverzögert in Erwartung weiterer Verbindungen).
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In allen oben beschriebenen Ausführungsformen verhält sich das Mobiltelefon jetzt auf der Luftschnittstelle wie eine mobile Basisstation BE. Hierbei arbeitet die mobile Basisstation BE bei einer ersten Variante mit der gleichen IDLU, also FRPI, wie die ortsfeste Basisstation BS, bei der dieses Mobiltelefon MS1 zuletzt eingebucht war. Der Nachteil hierbei ist, daß (kurzzeitig) zwei Basisstationen mit gleicher Kennung IDLU im Telekommunikationsnetz sein können. Das Problem verringert sich dadurch, daß das als mobile Basisstation BE arbeitende Mobiltelefon MS1 die mobile Basisstationsfunktion wieder einstellt, sobald es in den Funkbereich der ortsfesten Basisstation BS mit der gleichen Kennung IDLU (FRPI) kommt. Hierdurch ist sichergestellt, daß eine Kennung IDLU nur einmal in einem Funkbereich auftritt. Bei einer zweiten Variante weist die mobile Basisstation BE eine separate Kennung IDLU (FRPI) auf. Diese separate Kennung IDLU (FRPI) muß auch den anderen Mobiltelefonen MS2, MS3, ..., mit denen kommuniziert werden soll, bekannt sein. Vorzugsweise sollte sie in der Liste der Kennungen IDLU zweitrangig eingetragen sein. Wenn das Mobiltelefon MS2, MS3, ... die ortsfeste Basisstation BS nicht findet, bucht es sich bei der mobilen Basisstation BE ein. Die separate Kennung IDLU für mobile Basisstationen BE wird den Mobiltelefonen MS1, MS2, MS3, ... bei der Anmeldung zusätzlich zu der Kennung IDLU von ortsfesten Basisstationen BS übermittelt.
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Wenn bei den beschriebenen Ausführungsformen mehrere Mobiltelefone gleichzeitig den Bereich der ortsfesten Basisstation BS verlassen, kann das Problem auftreten, daß mehrere Mobiltelefone MS gleichzeitig einen Funktionswechsel zur mobilen Basisstation BE durchfuhren. Dies kann aber dadurch verhindert werden, daß entweder
- – durch Konfiguration eine Vorrangstellung festgelegt wird, welches Mobiltelefon MS als mobile Basisstation BE arbeitet, wenn zwei Mobiltelefone MS mit der Funktion mobile Basisstation BE aufeinandertreffen oder
- – ein Timer mit zufallsgesteuerter Zeitbasis entscheidet, in welchen Zeitraster Mobiltelefone MS1, MS2, MS3, ... als mobile Basisstation BE arbeiten, wenn mehrere Mobiltelefone MS1, MS2, MS3, ... das Funkfeld der ortsfesten Basisstation BS gleichzeitig verlassen.
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Anhand der 3 wird eine weitere Ausgestaltung der Mobiltelefone nach der Erfindung und ihre Arbeitsweise erläutert. Nach einer Funktionsumschaltung ist in dem Mobiltelefon MS1 die Funktion als mobile Basisstation BE, nachfolgend mit dem Bezugszeichen 4 gekennzeichnet, aktiviert worden. MS1 arbeitet auf der Luftschnittstelle jetzt wie eine mobile Basisstation BE.
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Für die Funktion als Mobiltelefon ergeben sich zwei mögliche Varianten:
- 1. Die Funktion als Mobiltelefon bleibt unverändert parallel erhalten. Hierdurch ist das als mobile Basisstation BE arbeitende Mobiltelefon MS1 für andere Basisstationen als Mobiltelefon MS5 anwählbar. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, daß Mobiltelefon MS2 und MS3 über die mobile Basisstation BE4 kommunizieren könnten, während das Mobiltelefon MS5 eine Verbindung mit einer dritten Basisstation BS6 hat.
- 2. Die Funktion als Mobiltelefon ist ausschließlich intern in MS1 über die Funktion als mobile Basisstation BE4 zu betreiben.
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Beide Varianten haben gemeinsam, daß sich die Mobiltelefon MSI, MS2, MS3, ... und die Basisstationen BS/BE immer gleich verhalten, d. h. die Mobiltelefonfunktion 5 verhält sich zur mobilen Basisstationsfunktion BE4 genauso wie die Mobiltelefon MS2 und MS3 zu der mobilen Basisstation BE4.
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Nachfolgend werden die verschiedenen möglichen Anwahlverfahren der Mobiltelefon nach der Erfindung erläutert.
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1. Anwählen bzw. Rufen des Mobiltelefons über die Kennung IDLU:
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Auf der Luftschnittstelle wird ein Mobiltelefon mit seiner Kennung IDLU gerufen. Für das Mobiltelefon MS1 ist das in diesem Beispiel die Nummer 22446688. Mobiltelefone MS1, MS2, MS3, ... haben nach dem Stand der Technik in einer Basisstation BS/BE eine Zuordnung ihrer Kennung IDLU zu einer Nebenstellennummer. Wenn die Nebenstellennummer gewählt wird, erfolgt ein Ruf des angewählten Mobiltelefons MS1, MS2, MS3 ... mit der entsprechenden Kennung IDLU durch die Basisstation BS/BE.
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Eine Ausführungsform sieht vor, daß beim anwählenden Mobiltelefon MS1, MS2, MS3, ... die zu rufende Kennung IDLU direkt eingegeben wird. Dieses muß dann der Basisstation BSIBE übermittelt werden. Bei der Direktwahl über die Kennung IDLU kann beispielsweise der IDLU-Nummernfolge „*” vorangestellt werden.
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Vorteilhaft ist es Basisstationen BS/BE, die eine Direktwahl über die Kennung IDLU zulassen, auf der Luftschnittstelle besonders zu kennzeichnen. Dies kann beispielsweise durch ein ”z” am Ende einer Kennung FRPI der Basisstationen geschehen. Hierdurch wird eine offenen Kommunikation zwischen beliebigen Geräten möglich. Ferner ist vorgesehen, hinter der Kennung ”z” noch eine weitere Kennung vorzunehmen, die als Kennzeichen für die Bereitschaft zu einem Gespräch auszuwerten ist. Bei einer Basisstation wird z. B. ein bestimmtes definiertes Bit (Erweiterung der FRPI) auf „1” gesetzt, wenn ein abgehender Verbindungsaufbau ansteht. Dies würde im Funkbereich sich befindende Mobiltelefone, auch fremde Mobiltelefone, signalisieren, daß die Basisstation für eine Verbindung bereit steht. Für fremde Mobiltelefone besteht die Möglichkeit, sich in der Art, wie in der
DE 19739026 A1 (Sp. 2, Z. 47 bis 66) beschrieben, mit der Basisstation in Verbindung zu setzen.
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2. Anwahl bzw. Rufen der Mobiltelefone über vorhandene Nebenstellenzuordnungen:
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In einer ortsfesten Basisstation BS erfolgt beim Anmelden eines Mobiltelefon MS1, MS2, MS3, ... die Zuordnung der Kennung IDLU dieses Mobiltelefons MS1, MS2, MS3, ... zu einer internen Rufnummer. In der mobilen Basisstation BE ist diese Zuordnung nicht gespeichert. Eine Anwahl mit der internen Rufnummer ist also nicht möglich.
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Um eine Anwahl mit der in der Regel kürzeren internen Rufnummer trotzdem zu ermöglichen, werden erfindungsgemäß die in der ortsfesten Basisstationen BS gespeicherten Zuordnungen von Kennungen IDLU zu internen Rufnummern zyklisch oder nur bei Änderungen von der ortsfesten Basisstation BS, in 3 durch das Bezugszeichen 6 gekennzeichnet, zu den Mobiltelefonen MS1, MS2, MS3, ..., die Funktionen als mobile Basisstation enthalten bzw. ausführen können, übertragen und dort gespeichert. Zur Anwahl genügt es nun wieder die interne Rufnummer einzugeben, da die Zuordnung nun auch in den mobilen Basisstationen BE bekannt ist.
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Ein Mobiltelefon MS1, das einen Funktionswechsel durchgeführt hat und auf der Luftschnittstelle als mobile Basisstation BE arbeitet, sendet üblicherweise ständig seine Kennung IDLU als FRPI. Die Betriebszeit wird hierdurch auf Grund der begrenzten Akkumulatorkapazität stark eingeschränkt. Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird bei Mobiltelefonen MS2, MS3, ... ein „Start-Up”-Signal eingeführt. Der Sender der mobilen Basisstation BE wird bei dieser Variante nur nach dem Empfang des „Start-Up”-Signals für eine bestimmte Zeit eingeschaltet. Während dieser Zeit können sich die Mobiltelefon MS2, MS3, ... einbuchen.
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Nachfolgend wird an einem Beispiel die Arbeitsweise der Mobiltelefone nach der Erfindung erläutert:
- 1. In einer ortsfesten Basisstation BS sind die Mobiltelefone MS1, MS2, MS3, ... angemeldet und erhalten eine interne Rufnummer. Gleichzeitig wird der internen Rufnummer eine Kennung IDLU zugeordnet. Das Mobiltelefon MS2 mit der internen Rufnummer 2 erhält beispielsweise die IDLU 11335577.
- 2. Die in der ortsfesten Basisstation BS gespeicherten Zuordnungen von Kennung IDLU und interner Rufnummer werden zyklisch und bei Änderungen von der ortsfesten Basisstation BS zu den mobilen Basisstationen BE übertragen und dort gespeichert.
- 3. Das Mobiltelefon MS1 hat das Funkfeld der ortsfesten Basisstation BS6 verlassen und sucht nach einer neuen Basisstation. Wird keine geeignete ortsfeste Basisstation BS gefunden, wechselt Mobiltelefon MS1 in den Funktionsmodus einer mobilen Basisstation BE (3 BE4) über, soweit das durch Konfiguration bereits bestimmt wurde, oder wechselt zeitlich begrenzt in die verschiedenen Funktionsmodi.
- 4. Mobiltelefon MS2 registriert außerhalb des Funkfeldes der ortsfesten Basisstation BS Mobiltelefon MS1 als neue mobile Basisstation BE4 und vollzieht keinen Funktionswechsel. Ferner bucht sich das Mobiltelefon MS2 bei dem als mobile Basisstation BE4 arbeitenden Mobiltelefon MS1 ein. Wird Mobiltelefon MS2 von Mobiltelefon MSI über die Basisfunktion BE4 mit der Kennung IDLU 11335577 gerufen, so kommt es zur Verbindung und die Gesprächsführung ist möglich.
Gleichzeitig registriert Mobiltelefon MS2 die Kennung IDLU von Mobiltelefon MS1 als mobile Basisstation BE4 und kann hierüber dann auch Mobiltelefon MS1 anwählen.
Bei einem Funktionswechsel vom Mobiltelefon zur mobilen Basisstation wird auf der physikalischen Ebene beispielsweise im DECT-System der Zeitschlitz für Senden und Empfangen gewechselt. Ein Mobiltelefon sendet normalerweise in einem der Zeitschlitze 12–23, eine Basisstation in den Zeitschlitzen 0–11. Nach dem Wechsel in die Funktion mobile Basisstation BE4 sendet MS1 in einem der Zeitschlitze 0–11 und empfangt in einem der Zeitschlitze 12–23. In den höheren Schichten des OSI-Modells findet ein Protokollwechsel statt. Beim DECT-System wird Z. B. der „dummy Bearer” gesendet.
Fremde Mobiltelefone, denen die Kennung IDLU nicht bekannt ist, können das Mobiltelefon MS1 nicht anwählen.
- 5. Nach dem Wiedereintritt in das Funkfeld der ortsfesten Basisstation BS und/oder Betätigen der Sondertaste arbeitet das Mobiltelefon MS1 wieder nur in der Funktion als Mobiltelefon. Mobiltelefon MS2 kann problemlos wieder in das Funkfeld der ortsfesten Basisstation BS6 eintreten und ist dann wieder, wie auch Mobiltelefon MS1, über die interne Rufnummer zu erreichen.