DE19950883B4 - Biologisch abbaubare Schalldämpferwolle sowie deren Verwendung - Google Patents

Biologisch abbaubare Schalldämpferwolle sowie deren Verwendung Download PDF

Info

Publication number
DE19950883B4
DE19950883B4 DE19950883A DE19950883A DE19950883B4 DE 19950883 B4 DE19950883 B4 DE 19950883B4 DE 19950883 A DE19950883 A DE 19950883A DE 19950883 A DE19950883 A DE 19950883A DE 19950883 B4 DE19950883 B4 DE 19950883B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wool
muffler
weight
silencer
fiber
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE19950883A
Other languages
English (en)
Other versions
DE19950883A1 (de
Inventor
Axel Dipl.-Chem. Dr. Katzschmann
Klemens Dr.-Ing. Hirschmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Saint Gobain Isover G+H AG
Original Assignee
Saint Gobain Isover G+H AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority to DE19950883A priority Critical patent/DE19950883B4/de
Application filed by Saint Gobain Isover G+H AG filed Critical Saint Gobain Isover G+H AG
Priority to PCT/EP2000/008909 priority patent/WO2001019743A1/en
Priority to AT00960650T priority patent/ATE378296T1/de
Priority to ES00960650T priority patent/ES2296640T3/es
Priority to EP00960650A priority patent/EP1133454B1/de
Priority to TR2001/01295T priority patent/TR200101295T1/xx
Priority to PL347583A priority patent/PL193015B1/pl
Priority to DE60037103T priority patent/DE60037103T2/de
Priority to CZ20012088A priority patent/CZ302382B6/cs
Priority to CA002350034A priority patent/CA2350034A1/en
Priority to PT00960650T priority patent/PT1133454E/pt
Publication of DE19950883A1 publication Critical patent/DE19950883A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19950883B4 publication Critical patent/DE19950883B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01NGAS-FLOW SILENCERS OR EXHAUST APPARATUS FOR MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; GAS-FLOW SILENCERS OR EXHAUST APPARATUS FOR INTERNAL COMBUSTION ENGINES
    • F01N13/00Exhaust or silencing apparatus characterised by constructional features ; Exhaust or silencing apparatus, or parts thereof, having pertinent characteristics not provided for in, or of interest apart from, groups F01N1/00 - F01N5/00, F01N9/00, F01N11/00
    • F01N13/16Selection of particular materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C13/00Fibre or filament compositions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C13/00Fibre or filament compositions
    • C03C13/06Mineral fibres, e.g. slag wool, mineral wool, rock wool
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01NGAS-FLOW SILENCERS OR EXHAUST APPARATUS FOR MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; GAS-FLOW SILENCERS OR EXHAUST APPARATUS FOR INTERNAL COMBUSTION ENGINES
    • F01N1/00Silencing apparatus characterised by method of silencing
    • F01N1/24Silencing apparatus characterised by method of silencing by using sound-absorbing materials
    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10KSOUND-PRODUCING DEVICES; METHODS OR DEVICES FOR PROTECTING AGAINST, OR FOR DAMPING, NOISE OR OTHER ACOUSTIC WAVES IN GENERAL; ACOUSTICS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10K11/00Methods or devices for transmitting, conducting or directing sound in general; Methods or devices for protecting against, or for damping, noise or other acoustic waves in general
    • G10K11/16Methods or devices for protecting against, or for damping, noise or other acoustic waves in general
    • G10K11/162Selection of materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C2213/00Glass fibres or filaments
    • C03C2213/02Biodegradable glass fibres
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01NGAS-FLOW SILENCERS OR EXHAUST APPARATUS FOR MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; GAS-FLOW SILENCERS OR EXHAUST APPARATUS FOR INTERNAL COMBUSTION ENGINES
    • F01N2310/00Selection of sound absorbing or insulating material
    • F01N2310/02Mineral wool, e.g. glass wool, rock wool, asbestos or the like

Abstract

Schalldämpferwolle mit einer biologisch abbaubaren Faserzusammensetzung, bestehend aus den Bestandteilen, in Gew.-%: $F1 wobei weiterhin gilt, daß die Summe aus Calciumoxid und Magnesiumoxid im Bereich von 26,1 bis 30,1 Gew.-% und die Summe aus Natriumoxid und Kaliumoxid im Bereich von 3,5 bis 6,5 Gew.-% liegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine biologisch abbaubare Schalldämpferwolle für Schalldämpfanlagen von Verbrennungsmotoren sowie die Verwendung der Wolle in Auspuffanlagen.
  • Verbrennungsmotoren, insbesondere Otto-Motoren und Dieselmotoren benötigen aufgrund der hohen Betriebsgeräusche eine Schalldämmung der austretenden Verbrennungsgase. Die austretenden Verbrennungsgase werden üblicherweise über ein Schalldämpfersystem mit wenigstens einem sogenannten Schalldämpfertopf abgeführt, wobei gleichzeitig die Lärmemission verringert wird. Die eigentliche Schalldämmung findet dabei im wesentlichen in dem genannten Schalldämpfertopf statt.
  • Neben der Abgasführung über Prallbleche, perforierte Rohre und ähnlichem wird der Schalldämpfertopf üblicherweise wenigstens zum Teil mit Mineralwolle versehen. Die Mineralwolle kann dabei in den Topf gestopft oder in Form von vorgefertigten Formteilen eingeführt werden. Zur Schalldämmung dringt wenigstens ein Teil der Verbrennungsgase in die Mineralwollefüllung ein.
  • Im Betrieb ist deshalb die Mineralwolle erheblichen Belastungen ausgesetzt. Die Temperatur im Schalldämpfertopf kann 700°C deutlich übersteigen. Durch die mit dem Abgasstrom mitgetragenen Frachten bildet sich innerhalb des Auspufftopfes in kürzester Zeit ein Kondensat mit hohem aggressivem chemischen Potential. Je nach Einrichtung der Abgasanlage, z. B. mit Katalysator oder ohne, kann das Kondensat einen pH-Wert erreichen, der von stark sauer bis basisch reicht. Die korrodierende Wirkung der Abgase wird durch die wechselnden Betriebsbedingungen verstärkt, d. h. hohe Temperaturen nach längerem Betrieb sowie ein feuchtkaltes Klima im Auspuff in der Anlaufphase sowie der Ruheperioden. Hinzu treten häufig Salzfrachten, wodurch ein salzhaltiges Kondensat entstehen kann.
  • Eine geeignete Schalldämpferwolle muß weiterhin mechanischen Belastungen Stand halten können. Durch den getakteten Betrieb von Verbrennungsmotoren, insbesondere vom Otto- sowie Diesel-Typ wird der Abgasstrom pulsartig in das Schalldämpfersystem eingeleitet, was zu schockwellenartigen Belastungen der Schalldämpferwolle führt. Dieser Effekt wird durch Lastwechsel noch deutlich verstärkt. Weiterhin wird das Schalldämpfersytem sowie die darin befindliche Schalldämpferwolle durch Motorvibrationen deutlich belastet. Bei Landfahrzeugen treten auf das Fahrzeug übertragene Schläge durch Fahrbahnunebenheiten hinzu.
  • Eine geeignete Schalldämpferwolle muß all den zuvor genannten Belastungen über die gesamte Lebensdauer des Schalldämpfersytems, also ggfs. mehrere Jahre ausreichend Stand halten.
  • Bei der Verwendung von Steinwolle als Schalldämpferwolle ist als weiteres Problem deren sogenannter Perlengehalt zu beachten. Bei der Herstellung von Steinwolle wird bekanntlich ein Teil der Schmelze nicht zerfasert und fällt als sogenannte Perlen an. Unter Perlen werden in diesem Zusammenhang somit unzerfaserte Schmelzrückstände verstanden, die ein mehrfaches des Faserdurchmessers aufweisen können und keine faserartige Längserstreckung zeigen.
  • Derartige Perlen tragen jedoch nicht zur gewünschten akustischen Dämmwirkung der Steinwolle bei, sie erhöhen vielmehr die Masse der Steinwolle in unerwünschter Weise.
  • Weiterhin neigen die in einer Schalldämpferwolle befindlichen Perlen dazu, im pulsierenden Abgasstrom relativ zu den Fasern zu schwingen, wobei sie durch ihre erhöhte Masse gegenüber den einzelnen Wollefasern auf diese wirken und zu einer teilweisen Zerstörung des Fasermaterials führen können. Aufgrund der so bedingten Schwächung der Schalldämpferwollefasern wird die Wirkung der Schalldämpferwolle in unerwünschter Weise beeinträchtigt. Hinzu tritt, daß Faseranteile freigesetzt und mit dem Abgasstrom in die Umgebung ausgetragen werden können.
  • Neben der Freisetzung von Fasern oder Faserbruch durch die Einwirkung von Perlen, kann es auch im Normalbetrieb zum Ausstoß von Fasern oder Faserbestandteilen aus der Schalldämpferwolle kommen, und zwar aufgrund der Einwirkungen des Abgasstromes. Dies hat im wesentlichen seine Ursache darin, daß aufgrund der zuvor genannten Bedingungen im Schalldämpfertopf sowie der Notwendigkeit, die Schalldämpferwolle hinreichend gasdurchlässig zu halten, es keine befriedigende Möglichkeiten gibt, die Fasern in der Dämpferwolle hinreichend mechanisch zu befestigen, z. B. durch Verkleben.
  • Der Austrag von Fasern sowie Faserbruch aus dem Schalldämpfersystem in die Umgebung ist äußerst bedenklich, soweit die Fasern oder Faserbestandteile lungengängig und nicht biologisch abbaubar sind. Die Inhalation derartiger Fasern kann zu einem deutlich erhöhten Gefährdungsrisiko führen und ist folglich abzulehnen.
  • Zu der Gefährdung der Umwelt während des Normalbetriebes einer Schalldämpferanlage kann auch noch eine erhöhte Umweltgefährdung bei Betriebsstörungen hinzutreten. Auch ist neben Vorkehrungen beim Verarbeiten von Schalldämpfereinlagen eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der fachgerechten Entsorgung von ausgemusterten Dämpferanlagen sowie darin befindlicher Schalldämpferwolle notwendig.
  • Nach dem Stande der Technik wird neben E-Glas (Endlosglasfasern) vornehmlich Basaltwolle als Schalldämpfermaterial in Schalldämpfer- bzw. Auspuffanlagen verwendet. Basaltwolle eignet sich aufgrund ihrer hohen chemischen und thermischen Beständigkeit in besonderer Weise für die Verwendung in Schalldämpferanlagen für Verbrennungsmotoren.
  • Basaltwolle kann jedoch einen gewissen Anteil an Fasern im lungengängigen Größenbereich aufweisen. Basaltfasern weisen eine biologische Abbaubarkeit auf, die durch eine Halbwertszeit in einem physiologischen Milieu von weniger als 300 Tagen gekennzeichnet ist. Basaltfasern wird somit ein gewisses karzinogenes Gefährdungspotential zugeschrieben. Folglich ist der Einsatz von Basaltwolle als Schalldämpfermaterial mit gesundheitlichen Bedenken verbunden und daher abzulehnen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Material bereitzustellen, das zu Fasern einer Schalldämpferwolle verarbeitet werden kann, physiologisch abbaubar ist und Belastungen in einem Schalldämpfersystem für Verbrennungsmotoren Stand hält.
  • Gelöst wird, diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen dargestellt, bevorzugte Verwendungen durch die Maßnahmen in den Ansprüchen 8 bis 10.
  • Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß eine Zusammensetzung sowie daraus gefertigte Fasern oder Wolle als Schalldämpferwolle in Schalldämpfer- bzw. Auspuffanlagen verwendbar und gleichzeitig in biologischem Milieu abbaubar ist, die gemäß Anspruch 1 gekennzeichnet ist.
  • Es sind bereits Zusammensetzungen von Mineralwolle bekannt, die sich mit den beanspruchten Bereichen der erfindungsgemäßen Schalldämpferwolle überschneiden, so beispielsweise die DE 693 12 857 T2 , die jedoch Mineralwolle für die Wärme- und Schalldämmung von Gebäuden betrifft bei einem maximalen Faserdurchmesser von 3,7 μm für die Mineralwolle. Ferner wird auf die DE 195 46 180 A1 verwiesen, die allerdings ein aus drei Lagen aufgebautes Brandschutzelement betrifft, bei dem eine Zwischenschicht aus brennbarem Material, welches sich insbesondere bei Temperaturen zwischen 200 und 300°C zersetzt, angeordnet ist.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht die Zusammensetzung aus folgender Zusammensetzung in Gewichtsprozent:
    SiO2 58,5 bis 61,0
    Al2O3 0,9 bis 2,05
    CaO 12 bis 20
    MgO 8,0 bis 18
    Na2O 3,0 bis 5,0
    K2O 0,1 bis 1,0
    Fe2O3 5,0 bis 7,0
    TiO2 0 bis 0,4
    P2O5 0 bis 0,4
    MnO 0 bis 0,4
    Verunreinigung 0 bis 0,4
    wobei weiterhin gilt, daß die Summe aus Calicumoxid und Magnesiumoxid im Bereich von 26,1 bis 30,1 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von 28 bis 30 Gew.-% und die Summe aus Natriumoxid und Kaliumoxid im Bereich von 3,5 bis 6,5 Gew.-%, bevorzugt 3,5 bis 4,5 Gew.-% liegt.
  • Die Zusammensetzung läßt sich in üblichen und bekannten Faserherstellungsvorrichtungen zu Fasern bzw. Wolle verarbeiten.
  • Ein geeignetes Verfahren zur Faserherstellung aus den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist das Düsenblasverfahren, wie es aus der Steinwolleherstellung bekannt ist.
  • Als besonders geeignet für die Verwendung als Schalldämpferwolle zeigten sich Fasern mit einem mittleren Durchmesser im Bereich von 8 μm bis 15 μm.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung zeigt bei der Faserherstellung in überraschender und vorteilhafter Weise eine geringe Neigung zur Perlenbildung. Bei der Faserherstellung im Düsenblasverfahren weisen die erstellten Fasern einen Anteil von weniger als 20 Gew.-%, bevorzugt weniger als 15 Gew.-% an Perlen von < 250 μm auf, bezogen auf die Gesamtmasse der erstellten Fasern, ohne dass weitere Maßnahmen zur Verhinderung der Perlenbildung oder Entfernung von Perlen ergriffen werden müssen.
  • Ein Perlenanteil mit Perlen von < 250 μm und von weniger als 20 Gew.-% ist ausreichend, um Zerstörungen oder Beeinträchtigungen der Schalldämpferwolle durch Perlen zu vermeiden. Folglich müssen bei der erfindungsgemäßen Faserzusammensetzung keine weiteren Maßnahmen zur Verhinderung der Perlenbildung oder der Entfernung von Perlen aus der Schalldämpferwolle ergriffen werden.
  • Schalldämpferwollefasern der erfindungsgemäßen Zusammensetzung weisen eine hohe biologische Abbaubarkeit auf, wobei deren Halbwertszeit weniger als 40 Tage, bevorzugt weniger als 35 Tage beträgt. Die Halbwertszeit wird dabei gemäß der Gefahrstoffverordnung, Anhang V, Nr. 7 vom 12. Juni 1998 bestimmt, wonach 2 mg einer Fasersuspension einer Faserfraktion mit einer Länge > 5 μm, einem Durchmesser < 3 μm und einem Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis von > 3:1 (WHO-Faser) Versuchstieren intratracheal instilliert wird.
  • Zur besseren Handhabung bei der Weiterverarbeitung und/oder zur Herstellung von Formteilen kann der erfindungsgemäßen Schalldämpferwolle ein Bindemittelgehalt von bis zu 2,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der erfindungsgemäßen Wolle zugegeben werden. Bevorzugt ist ein Phenolharz als Bindemittel. Das Bindemittel verbrennt rückstandsfrei bei dem erstmaligem Erreichen der Betriebstemperatur von etwa 700°C der Schalldämpferwolle.
  • Das Bindemittel dient allein zur Vereinfachung der Handhabung der Schalldämpferwolle während der Verarbeitung im Schalldämpfertopf, wobei der Wolle eine verstärkte Formsteifigkeit verliehen wird.
  • Die Schalldämpferwolle kann in einfacher und bekannter Weise durch Stopfen der Wolle in die dafür vorgesehenen Bereiche des Auspufftopfes verarbeitet werden. In einer weiteren Ausführungsform kann die Schalldämpferwolle in einem zusätzlichen Arbeitsschritt mittels bekannter Preß- und Formungstechniken zu einem Formteil verarbeitet werden, das anschließend in den dafür vorgesehenen Bereich des Auspufftopfes eingebracht wird.
  • Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Schalldämpferwolle besteht darin, das diese im wesentlichen die gleichen Eigenschaften hinsichtlich der Verarbeitung sowie der physikalischen und chemischen Beständigkeit wie die bekannte und übliche Basaltwolle aufweist. Auch entspricht das Schalldämmverhalten dem von üblicher Basaltwolle.
  • Durch diese vorteilhafte Übereinstimmung der genannten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Schalldämpferwolle mit Basaltwolle entfällt die Notwendigkeit zur Umrüstung der Vorrichtungen zur Herstellung von Schalldämpfanlagen, insbesondere von Schalldämpfertöpfen. Auch sind Veränderungen an der Geometrie der Schalldämpfertöpfe nicht notwendig.
  • Die Übereinstimmung der fertigungstechnisch relevanten Parameter sowie der für den Betrieb relevanten physikalischen und chemischen Parameter zwischen der erfindungsgemäßen Schalldämpferwolle und Basaltwolle werden durch die Tabelle 1 verdeutlicht. Tabelle 1
    Parameter erfindungsgemäße Basaltwolle
    Dämpferwolle
    Feuchte ≤ 0,5% ≤ 0,5%
    Bindemittelgehalt ≤ 2,5% ≤ 2,5%
    Perlen (> 250 μm) ≤ 20% ≤ 20%
    mittlerer Faserdurchmesser ≥ 8 μm ≥ 8 μm
    Rohdichte 120 kg/m3 120 kg/m3
    Säurebeständigkeit (Rückstand) ≥ 90% ≥ 90%
    Glühverlust ≤ 2,5% ≤ 2,5%
    Rekristallisationsverhalten, 720°C, 10 Min., oxidierende Bedingungen, Rohrprüfung keine Sinter- und Rekristallisationseffekte keine Sinter- und Rekristallisationseffekte
    Rekristallisationsverhalten, 650°C, 2 h, oxidierende Bedingungen keine Sinter- und Rekristallisationseffekte keine Sinter- und Rekristallisationseffekte
    Ausblasrate nach Gillet < 15% < 15%
    akkustisches Verhalten – Kundsches Rohr 500–70 Hz > 1000 Hz > 60% > 90% > 60% > 90%
  • Die Bestimmung der Ausblasrate erfolgte mit einer in der einschlägigen Industrie üblichen Vorrichtung.
  • Hierbei wird die Ausblasrate als prozentualer Verlust des Wollkörpers bzw. der getesteten Wolle zwischen Versuchsbeginn und nach Versuchsende angegeben.
  • Beispiel 1: Bestimmung der Ausblasrate
  • Eine erfindungsgemäße Schalldämpferwolle mit der Zusammensetzung gemäß Tabelle 2 zeigte nach 8000 Zyklen eine Ausblasrate von < 10%. Tabelle 2 getestete Faserzusammensetzung
    SiO2 58,5 Gew.-%
    Al2O3 2,0 Gew.-%
    CaO 19,5 Gew.-%
    MgO 9,5 Gew.-%
    Na2O 3,5 Gew.-%
    K2O 0,2 Gew.-%
    Fe2O3 6,5 Gew.-%
    TiO2 0,3 Gew.-%
  • Beispiel 2: Bestimmung der Ausblasrate
  • Eine erfindungsgemäße Schalldämpferwolle mit der Zusammensetzung gemäß Tabelle 3 zeigte nach 8000 Zyklen eine Ausblasrate von < 10%. Tabelle 3 getestete Faserzusammensetzung
    SiO2 58,5 Gew.-%
    Al2O3 2,0 Gew.-%
    CaO 12 Gew.-%
    MgO 17 Gew.-%
    Na2O 3,5 Gew.-%
    K2O 0,2 Gew.-%
    Fe2O3 6,5 Gew.-%
    TiO2 0,3 Gew.-%
  • Beispiel 3
  • Biologische Abbaubarkeit der erfindungsgemäßen Faserzusammensetzung
  • Die biologische Beständigkeit der erfindungsgemäßen Fasern wird im Tierversuch überprüft. Die Untersuchungen werden an einer Faserfraktion gemäß der Definition der World Health Organisation (WHO-Fasern) durchgeführt. Die Fasern der Faserfraktion haben dabei eine Länge von > 5 μm, einen Durchmesser < 3 μm und ein Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis von > 3:1. Von der Faserfraktion werden 2 mg einer Fasersuspension den Versuchstieren intratracheal instilliert.
  • Die Zusammensetzung der getesteten Faserfraktion ist in Tabelle 3 gezeigt: Tabelle 4
    SiO2 60,23 Gew.-%
    Al2O3 1,05 Gew.-%
    Fe2O3 5,45 Gew.-%
    TiO2 --
    CaO 19,3 Gew.-%
    MgO 8,8 Gew.-%
    Na2O 4,6 Gew.-%
    K2O 0,4 Gew.-%
    Verunreinigungen Rest
  • Die Halbwertszeit der getesteten Faserfraktion der erfindungsgemäßen Faserzusammensetzung betrug 34 Tage.

Claims (10)

  1. Schalldämpferwolle, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer biologisch abbaubaren Zusammensetzung besteht, die die Bestandteile in Gew.-% umfaßt: bevorzugt SiO2 57–63 58,2 bis 62,2 Al2O3 0,9–2,05 0,9 bis 2,05 CaO 10–24,6 12 bis 23,5 MgO 5,5–18 8 bis 18 Na2O 0–6,5 0,5 bis 6,5 K2O 0–4 0,1 bis 3,2 Fe2O3 1–8 4,0 bis 6,9 TiO2 0–3 0 bis 1,1 P2O5 0–2 0 bis 1,1 MnO 0–2 0 bis 1,1 Verunreinigungen 0–2 0 bis 1,0
    wobei weiterhin gilt, daß die Summe aus Calciumoxid und Magnesiumoxid im Bereich von 26,1 bis 30,1 Gew.-% und die Summe aus Natriumoxid und Kaliumoxid im Bereich von 3,5 bis 6,5 Gew.-% liegt, und der mittlere Faserdurchmesser 6–20 μm beträgt.
  2. Schalldämpferwolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserzusammensetzung die folgenden Bestandteile, in Gewichtsprozent, umfaßt: SiO2 58,5 bis 61,0 Al2O3 0,9 bis 2,05 CaO 12 bis 20 MgO 8,0 bis 18 Na2O 3,0 bis 5,0 K2O 0,1 bis 1,0 Fe2O3 5,0 bis 7,0 TiO2 0 bis 0,4 P2O5 0 bis 0,4 MnO 0 bis 0,4 Verunreinigung 0 bis 0,4
    wobei weiterhin gilt, daß die Summe aus Calicumoxid und Magnesiumoxid im Bereich von 26,1 bis 30,1 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von 28 bis 30 Gew.-% und die Summe aus Natriumoxid und Kaliumoxid im Bereich von 3,5 bis 6,5 Gew.-%, bevorzugt 3,5 bis 4,5 Gew.-% liegt.
  3. Schalldämpferwolle nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Zusammensetzung in Gew.-%: SiO2 58,5 Al2O3 2,0 CaO 19,5 MgO 9,5 Na2O 3,5 K2O 0,2 Fe2O3 6,5 TiO2 0,3
  4. Schalldämpferwolle nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Zusammensetzung in Gew.-%: SiO2 58,5 Al2O3 2,0 CaO 12 MgO 17 Na2O 3,5 K2O 0,2 Fe2O3 6,5 TiO2 0,3
  5. Schalldämpferwolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserfraktion mit einer Faserlänge von mehr als 5 μm, einem Durchmesser von weniger als 3 μm und einem Längen-zu-Durchmesser-Verhältnis von > 3:1 nach intratrachealer Instillation eine Halbwertszeit von weniger als 40 Tagen, vorzugsweise weniger als 35 Tagen, aufweist.
  6. Schalldämpferwolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wolle ein Bindemittel, vorzugsweise Phenolharz, umfaßt.
  7. Schalldämpferwolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Faserdurchmesser 8 bis 15 μm beträgt.
  8. Verwendung einer Schalldämpferwolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche als Schalldämpferwolleformteil.
  9. Verwendung einer Schalldämpferwolle nach einem der Ansprüche 1 bis 7 für einen Schalldämpfertopf zur Schalldämmung der Verbrennungsabgase von Verbrennungsmotoren, wobei der Schalldämpfertopf wenigstens teilweise diese Schalldämpferwolle enthält.
  10. Verwendung einer Schalldämpferwolle nach einem der Ansprüche 1 bis 7 für einen Schalldämpfertopf zur Schalldämmung der Verbrennungsabgase von Verbrennungsmotoren, der wenigstens ein Schalldämpferformteil nach Anspruch 8 enthält.
DE19950883A 1999-09-14 1999-10-22 Biologisch abbaubare Schalldämpferwolle sowie deren Verwendung Expired - Lifetime DE19950883B4 (de)

Priority Applications (11)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19950883A DE19950883B4 (de) 1999-09-14 1999-10-22 Biologisch abbaubare Schalldämpferwolle sowie deren Verwendung
CZ20012088A CZ302382B6 (cs) 1999-09-14 2000-09-12 Skrín tlumice pro tlumení hluku plynu ze spalování ve spalovacích motorech
ES00960650T ES2296640T3 (es) 1999-09-14 2000-09-12 Carcasa de silenciador con una masa fibrosa que absorbe el sonido capaz de degradarse bilogicamente.
EP00960650A EP1133454B1 (de) 1999-09-14 2000-09-12 Schalldämpfer mit einer biologisch abbaubaren schalldämmenden fasermasse
TR2001/01295T TR200101295T1 (tr) 1999-09-14 2000-09-12 Biyolojik olarak ayrıştırılabilen lifli bir ses emici kütle
PL347583A PL193015B1 (pl) 1999-09-14 2000-09-12 Zastosowanie pochłaniającej dźwięki masy włóknistej
PCT/EP2000/008909 WO2001019743A1 (en) 1999-09-14 2000-09-12 A fibrous sound absorbing mass able to be biologically degraded
AT00960650T ATE378296T1 (de) 1999-09-14 2000-09-12 Schalldämpfer mit einer biologisch abbaubaren schalldämmenden fasermasse
CA002350034A CA2350034A1 (en) 1999-09-14 2000-09-12 A fibrous sound absorbing mass able to be biologically degraded
PT00960650T PT1133454E (pt) 1999-09-14 2000-09-12 Invólucro de silenciador com uma massa insonorizante fibrosa biodegradável
DE60037103T DE60037103T2 (de) 1999-09-14 2000-09-12 Schalldämpfer mit einer biologisch abbaubaren schalldämmenden fasermasse

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19943831.5 1999-09-14
DE19943831 1999-09-14
DE19950883A DE19950883B4 (de) 1999-09-14 1999-10-22 Biologisch abbaubare Schalldämpferwolle sowie deren Verwendung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19950883A1 DE19950883A1 (de) 2001-03-15
DE19950883B4 true DE19950883B4 (de) 2011-04-28

Family

ID=7921864

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19950883A Expired - Lifetime DE19950883B4 (de) 1999-09-14 1999-10-22 Biologisch abbaubare Schalldämpferwolle sowie deren Verwendung
DE60037103T Expired - Lifetime DE60037103T2 (de) 1999-09-14 2000-09-12 Schalldämpfer mit einer biologisch abbaubaren schalldämmenden fasermasse

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60037103T Expired - Lifetime DE60037103T2 (de) 1999-09-14 2000-09-12 Schalldämpfer mit einer biologisch abbaubaren schalldämmenden fasermasse

Country Status (2)

Country Link
DE (2) DE19950883B4 (de)
PT (1) PT1133454E (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102004014344B4 (de) * 2004-03-22 2008-06-19 Saint-Gobain Isover G+H Ag Biologisch abbaubare Glaszusammensetzung und Mineralwolleprodukt hieraus
US20080276652A1 (en) * 2007-05-11 2008-11-13 Jon Frederick Bauer Submerged combustion for melting high-temperature glass

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19546980A1 (de) * 1995-12-15 1997-06-19 Gruenzweig & Hartmann Brandschutzelement
DE69312857T2 (de) * 1992-04-23 1998-02-26 Saint Gobain Isover In physiologischem medium sich auflosende mineralfaser

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE69312857T2 (de) * 1992-04-23 1998-02-26 Saint Gobain Isover In physiologischem medium sich auflosende mineralfaser
DE19546980A1 (de) * 1995-12-15 1997-06-19 Gruenzweig & Hartmann Brandschutzelement

Also Published As

Publication number Publication date
DE60037103T2 (de) 2008-09-11
PT1133454E (pt) 2008-02-08
DE19950883A1 (de) 2001-03-15
DE60037103D1 (de) 2007-12-27

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP3212846B1 (de) Schnell fibrillierende lyocellfasern und deren verwendung
DE60103862T2 (de) Kombiniertes filter für dämpfe und partikel
WO2006108470A1 (de) Tabakrauchfilter
EP3700366B1 (de) Biologisch abbaubares segment eines rauchartikels
EP0351670B1 (de) Schwerentflammbare Bauelemente, insbesondere Platten, und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP0632968B1 (de) Filtertow und Verfahren zu dessen Herstellung sowie Tabakrauchfilterelement und Verfahren zu dessen Herstellung
DE19604238A1 (de) Mineralfaserzusammensetzung
DE19950883B4 (de) Biologisch abbaubare Schalldämpferwolle sowie deren Verwendung
EP3733817B1 (de) Borfreie tränklösung für einen docht und borfreier docht
EP1373154B1 (de) Herstellung von mineralwolle
EP2894132B1 (de) Mineralfaserzusammensetzung
DD224910A5 (de) Schalldaemmende lederpulverkomposition
DE19957692A1 (de) Abgasreinigungsvorrichtung
EP1572500B1 (de) Dämpfungsmaterial und verfahren zu dessen herstellung
DE4443022C2 (de) Mineralfaserzusammensetzung
EP1771393A2 (de) Stein- und schlackenwolle-d[mmstoffe mit inhibierenden zus[tzen
DE102004014344B4 (de) Biologisch abbaubare Glaszusammensetzung und Mineralwolleprodukt hieraus
DE2253925A1 (de) Filtermaterial
DE19738288C2 (de) Elastischer Formkörper mit verbessertem Brandverhalten
EP1646593B1 (de) Festbeton sowie frischbeton zur herstellung eines festbetons und verwendung eines betons zur herstellung eines bauteiles mit höherer temperaturbeständigkeit
EP1649916A1 (de) Filterschicht mit einer Faserstoff-Matrix aus Cellulose und Chitin und/oder mindestens partiell deacetyliertem Chitin
DE10124467B4 (de) Einblasbarer Dämmstoff für die Verwendung in Bauelementen und Verfahren zur Herstellung
DE69834151T2 (de) Mit Resolharz impregnierte Polyester Faseraggregate
DE831188C (de) Verfahren zur Herstellung geformter Koerper aus pflanzlichem Faserstoffmaterial
DE1271530B (de) Unbrennbares Filtermaterial fuer die Feinfilterung von Gasen und Verfahren zu seinerHerstellung

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
R020 Patent grant now final

Effective date: 20110729

R071 Expiry of right