DE19950445A1 - Gleitlagerelement - Google Patents
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Abstract
Ein Gleitlagerelement mit einem Stahlstützkörper (1, 1') und einer auf einer Oberfläche (5, 5') des Stahlstützkörpers aufgebrachten Lagermetallschicht (9, 9') und einer mit Kühlrohren (8, 8') gebildeten Kühleinrichtung lässt sich rationell herstellen und weist ein verbessertes Kühlungsverhalten sowie eine verbesserte Haftung der Lagermetallschicht (9, 9') an dem Stahlstützkörper (1, 1') dadurch auf, dass in die Oberfläche (5, 5') des Stahlstützkörpers (1, 1') offene Nuten (6, 6') eingebracht sind, in die die Kühlrohre (8, 8') eingebracht sind und dass die Lagermetallschicht (9, 9') die Freiräume der Nuten (6, 6') außerhalb der Kühlrohre (8, 8') ausfüllt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Gleitlagerelement mit einem Stahl
stützkörper, einer auf einer Oberfläche des Stahlstützkörpers
aufgebrachten Lagermetallschicht und einer mit Kühlrohren ge
bildeten Kühleinrichtung.
Derartige Gleitlagerelement werden insbesondere für große Die
selmotoren, Getriebe, Kompressoren, Turbinen o. dgl. sowohl als
Axialgleitlagerelemente als auch Radialgleitlagerelemente ver
wendet. Aufgrund der regelmäßig sehr großen Wandstärken der
Stahlstützkörper und der hohen betrieblichen Lagerbelastungen
besteht die Gefahr, dass an der Gleitfläche des Lagermetalls
die Grenztemperatur für den jeweiligen Lagerwerkstoff über
schritten wird. Es ist daher bekannt, auf den Stahlstützkörper
Kühlrohre aufzulegen und anschließend die Lagermetallschicht
auf den Stahlstützkörper unter Einschluss der Kühlrohre aufzu
gießen. Nachteilig hierbei ist ein unvermeidlich dicker Lager
metallaufguss und keine optimale Gleichmäßigkeit der Wärmeab
fuhr, insbesondere in hochbelasteten Zonen des Gleitlagers.
Es ist ferner bekannt, Konturen für das Kühlrohr in den dick
wandigen Stahlstützkörper einzugießen und anschließend das
Kühlrohr einzulegen. Nachteilig hierbei ist eine aufwändige
Herstellung des Stahlstützkörpers. Es ist daher auch versucht
worden, das komplette Lagerelement von der Rückseite aus zu
kühlen. In allen Fällen ist die Gleichmäßigkeit der Wärmeab
fuhr und der Wirkungsgrad der Kühlung verbesserungsbedürftig.
Für die Herstellung großer Axiallager, die in der Regel aus
mehreren Teilkreissegmenten bestehen, sind in den Stahlstütz
körper Kühlbohrungen über Tieflochbohrungen eingebracht wor
den, die anschließend zur Kühlung verwendet wurden. Auch hier
bei ergibt sich eine nur geringe Effizienz und Gleich
mäßigkeit der Kühlung und darüber hinaus ein aufwändiger Her
stellungsvorgang.
Die vorliegende Erfindung geht von der Problemstellung aus,
ein Gleitlagerelement der bekannten Art hinsichtlich seiner
Herstellung und seiner Eigenschaften zu verbessern.
Ausgehend von dieser Problemstellung ist erfindungsgemäß das
Gleitlagerelement der eingangs erwähnten Art dadurch gekenn
zeichnet, dass in die Oberfläche des Stahlstützkörpers offene
Nuten eingebracht sind, in die die Kühlrohre eingebracht sind
und dass die Lagermetallschicht die Freiräume der Nuten außer
halb der Kühlrohre ausfüllt.
Der für das erfindungsgemäße Gleitlagerelement verwendete
Stahlstützkörper kann daher in herkömmlicher Weise ohne Be
rücksichtigung einer Kühleinrichtung produziert werden. In die
zur Beschichtung durch die Lagermetallschicht vorgesehene
Oberfläche werden dann die zur Oberfläche hin offenen Nuten
eingebracht, beispielsweise eingefräst oder eingedreht. Die
Nuten werden dabei so ausgebildet, dass sie von den Kühlrohren
nicht vollständig ausgefüllt werden. Dies hat zur Folge, dass
die Lagermetallschicht einen Teil der Nuten, nämlich den von
den Kühlrohren nicht beaufschlagten Raum der Nuten, ausfüllt.
Hierdurch wird erreicht, dass die Lagermetallschicht nur die
für die Lagerzwecke benötigte Dicke aufweisen muß und daß die
Haftung zwischen der Lagermetallschicht und dem Stahlstützkör
per verbessert wird, weil sich die Lagermetallschicht in den
Nuten mit dem Stahlstützkörper gegenüber auftretenden Scher
kräften verhakt und so eine Verklammerung bewirkt. Durch die
teilweise Ausfüllung der Nuten entsteht ferner eine vergrößer
te Übergangsfläche zwischen Kühlrohren, Nuträndern und der
Lagermetallschicht, sodass ein verbesserter Wärmeübergang, und
damit eine Erhöhung der Kühlwirkung, erzielt wird.
Das erfindungsgemäße Gleitlagerelement ermöglicht insbesondere
eine Anpassung an die Temperaturbelastung des Gleitlagerele
ments, indem eine an seine sich unter Betriebsbelastung ein
stellendes Temperaturprofil angepasste ungleichmäßige Vertei
lung der Kühlrohre an der Oberfläche des Stahlstützkörpers
vorgenommen wird.
Alternativ oder ergänzend hierzu ist es vorteilhaft, daß die
Kühlrohre für eine parallele Durchströmung ausgebildet sind,
da sie dann mit Drosseln zur Einstellung der Durchströmungs
menge versehen werden können, wodurch ebenfalls eine Anpassung
der Kühlleistung an die Temperaturbelastung möglich ist. Die
Zuführung des Kühlmittels (vorzugsweise Öl) kann auch über
einen externen Kühlmittelkreislauf oder durch Entnahme aus dem
Schmierölkreislauf erfolgen.
Das erfindungsgemäße Gleitlagerelement kann in Form eines Ra
diallagerelements mit einer zylindrisch gekrümmten Lagerme
tallschicht und mit in Querschnittsebenen verlaufenden Nuten
ausgebildet sein. Die Nuten laufen dabei vorzugsweise parallel
zueinander. Je nach den betrieblichen Anforderungen können die
Nuten und Kühlrohre insbesondere in Umfangsrichtung oder in
axialer Richtung eingebracht werden.
Das erfindungsgemäße Gleitlagerelement kann aber auch in Form
eines Axiallagerelements mit einer ebenen Lagermetallschicht
geformt werden. Die Nuten und Kühlrohre können insbesondere
parallel zur Umfangsrichtung oder in radialer Richtung einge
bracht werden.
Die erfindungsgemäßen Kühlrohre werden vorzugsweise passig in
die zugehörige Nut eingesetzt, vorzugsweise durch Löten,
Schweißen, Pressen, Verstemmen o. dgl. kraftschlüssig oder
formschlüssig befestigt. Zweckmäßigerweise ist die Form der
Nut an die Außenkontur der Kühlrohre angepasst. Für kreisrunde
oder ovale Kühlrohre weist daher die Nut einen im Querschnitt
halbkreisförmigen oder halbovalen Nutgrund und für eckige
Kühlrohre die zugehörige Nut einen entsprechend eckig ausge
bildeten Nutgrund auf. Dadurch wird erreicht, daß der untere
Teil der Nut durch das Kühlrohr vollständig ausgefüllt wird,
sodass eine definierte Füllung der Nut mit dem Lagermetall
oberhalb der Abdichtung der Nut durch das Kühlrohr erfolgt.
Die Erfindung soll im folgenden anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es
zeigen:
Fig. 1 - eine perspektivische Darstellung der inneren
Oberfläche eines Stahlstützkörpers für ein Ra
dialgleitlager mit eingebrachten Nuten
Fig. 2 - eine perspektivische Darstellung gemäß Fig. 1
mit in die Nuten eingelegten Kühlrohren
Fig. 3 - eine perspektivische Darstellung gemäß Fig. 2
mit einer auf die innere Oberfläche des Stahl
stützkörpers aufgebrachten Lagermetallschicht
Fig. 4 - eine Detail-Schnittdarstellung für ein in eine
entsprechende Nut eingelegtes kreisrundes Kühl
rohr
Fig. 5 - eine Darstellung gemäß Fig. 4 für ein quadra
tisch ausgebildetes Kühlrohr
Fig. 6 - eine perspektivische Darstellung der Oberfläche
eines Stahlstützkörpers für ein Axialgleitlager
mit eingebrachten Nuten
Fig. 7 - eine perspektivische Darstellung gemäß Fig. 6
mit in die Nuten eingelegten Kühlrohren
Fig. 8 - eine perspektivische Darstellung gemäß Fig. 7
mit einer auf die Oberfläche des Stahlstützkör
pers aufgebrachten Lagermetallschicht.
Fig. 1 zeigt einen Stahlstützkörper 1, der als zylindrische
Halbschale ausgebildet ist und somit eine äußere Oberfläche 2,
axiale Stirnflächen 3, eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsfläche
4 und eine zylindrisch gekrümmte innere Ober
fläche 5 aufweist.
In die innere Oberfläche 5 sind zueinander parallel verlaufen
de Nuten 6 eingefräst, die zur inneren Oberfläche 5 hin offen
sind. Die Nuten 6 weisen in dem dargestellten Ausführungsbei
spiel eine U-Form auf, wobei ein im Querschnitt halbkreisför
miger Nutgrund 7 ausgebildet ist.
Fig. 2 verdeutlicht, daß in die nach oben offenen Nuten 6
Kühlrohre 8 von der inneren Oberfläche 5 her eingelegt, vor
zugsweise eingepresst werden können, sodass durch die Kühl
rohre 8 der untere Teil der Nut 6 abgedichtet wird.
Fig. 3 zeigt das fertiggestellte Gleitlagerelement, bei dem
die innere Oberfläche 5 des Stahlstützkörpers 1 mit einem La
germetall 9 beschichtet ist. Wie Fig. 3 erkennen lässt, füllt
das Lagermetall 9 die Nuten 6 oberhalb der Abdichtungsstellen
der Nuten 6 durch die Kühlrohre 8 aus. Dadurch erhält die La
germetallschicht 9 in die Nuten 6 ragende Ansätze, die die
Verbindung zwischen Lagermetallschicht 9 und Stahlstützkörper
1 bezüglich parallel zur inneren Oberfläche 5 auftretender
Scherkräfte erheblich verbessern und darüber hinaus einen in
ten
siven Wärmeübergang zwischen Kühlrohren 8 und der Lagermetall
schicht 9 mit einer vergrößerten Oberfläche bewirken.
Fig. 4 zeigt im Detail einen Schnitt durch die Anordnung ge
mäß Fig. 3 und verdeutlicht, daß das Kühlrohr 8 mit der unte
ren Umfangshälfte den halbkreisförmigen Nutgrund 7 der Nut 6
dichtend ausfüllt, so daß die Lagermetallschicht 9 die Nut 6
an der Oberseite des Kühlrohres 8 ausfüllt und dort einen ent
sprechenden Ansatz bildet.
Fig. 5 zeigt als Variante ein eckiges Kühlrohr 81, das in
Rautenform in die Nut 61 eingesetzt ist. Zur Anpassung an die
Kontur an der Unterseite des Kühlrohres 81 ist die Nut mit
einem kerbförmigen Nutgrund 71 versehen.
Die Fig. 6 bis 8 verdeutlichen den Aufbau eines Stahlstütz
körpers 1' für ein Axialgleitelement, dass in Form eines
Kreissegments mit kreisbogenförmig verlaufenden Nuten 6' aus
gebildet ist. In die Nuten 6' sind Kühlrohre 8' eingebracht,
wie Fig. 7 verdeutlicht. Gemäß Fig. 8 ist die als Gleitlager
dienende Oberfläche mit einem Lagermetall 9' beschichtet wor
den, das auch die Nuten 6' oberhalb der Abdichtungsstellen der
Nuten 6' durch die Kühlrohre 8' ausfüllt. Insoweit gilt das zu
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 Gesagte analog.
Claims (13)
1. Gleitlagerelement mit einem Stahlstützkörper (1, 1') und
einer auf einer Oberfläche (5, 5') des Stahlstützkörpers
aufgebrachten Lagermetallschicht (9, 9') und einer mit
Kühlrohren (8, 8') gebildeten Kühleinrichtung, dadurch
gekennzeichnet, dass in die Oberfläche (5, 5') des Stahl
stützkörpers (1, 1') offene Nuten (6, 6') eingebracht
sind, in die die Kühlrohre (8, 8') eingebracht sind und
dass die Lagermetallschicht (9, 9') die Freiräume der
Nuten (6, 6') außerhalb der Kühlrohre (8, 8') ausfüllt.
2. Gleitlagerelement nach Anspruch 1 in Form eines Radial
lagerelements mit einer zylindrisch gekrümmten Lagerme
tallschicht (9) und mit in Querschnittsebenen verlaufen
den Nuten (6).
3. Gleitlagerelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, dass die Nuten (6) parallel zueinander verlaufen.
4. Gleitlagerelement nach Anspruch 1 in Form eines Axialla
gerelements mit einer ebenen Lagermetallschicht (9').
5. Gleitlagerelement nach Anspruch 4 in Form eines Kreis
ringsegments mit einer im Schleudergussverfahren herge
stellten Lagermetallschicht (9').
6. Gleitlagerelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass die Kühlrohre (8, 8') passig
in die Nut (6, 6') eingesetzt sind.
7. Gleitlagerelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, dass die Kühlrohre (8, 8') in der zugehörigen Nut
(6, 6') befestigt sind.
8. Gleitlagerelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Nut (6, 6') einen der Außenkontur der
Kühlrohre (8, 8') angepassten Nutgrund (7, 7') aufweist.
9. Gleitlagerelement nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch
kreisrunde oder ovale Kühlrohre (8, 8') und Nuten (6, 6')
mit einem im Querschnitt halbkreisförmigen bzw. ovalen
Nutgrund (7, 7').
10. Gleitlagerelement nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch
eckige Kühlrohre (81) und Nuten (61) mit einem entspre
chend eckig ausgebildeten Nutgrund (71).
11. Gleitlagerelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, ge
kennzeichnet durch eine an sein sich unter Betriebsbela
stung einstellendes Temperaturprofil angepasste ungleich
mäßige Verteilung der Kühlrohre (8, 8') an der Oberfläche
(5, 5') des Stahlstützkörpers (1, 1').
12. Gleitlagerelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, dass die Kühlrohre (8, 8') für eine
parallele Durchströmung ausgebildet sind.
13. Gleitlagerelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, dass an die Kühlrohre (8, 8') Drosseln zur Einstel
lung der Durchströmungsmenge angeschlossen sind.
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