DE19950369A1 - Anpreßplatte für eine Reibungskupplung - Google Patents
Anpreßplatte für eine ReibungskupplungInfo
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Abstract
Eine Anpreßplatte (154) für eine Reibungskupplung weist wenigstens einen gegen eine Reibbelaganordnung einer Kupplungsscheibe oder dergleichen preßbaren Reibflächenbereich (154) auf. Die Anpreßplatte (124) ist im Reibflächenbereich (154) wenigstens teilweise aus einem ersten Material gebildet, das eine schnelle Ableitung der durch Reibung erzeugten Wärme vorsieht, und umfaßt in einem an den Reibflächenbereich (154) anschließenden Körperbereich (156) ein zweites Material, das eine hohe Wärmeaufnahmefähigkeit für die von dem Reibflächenbereich (154) abgeleitet Wärme aufweist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anpreßplatte für eine Reibungskupp
lung, wobei die Anpreßplatte wenigstens einen gegen eine Reibbelaganord
nung einer Kupplungsscheibe oder dergleichen preßbaren Reibflächenbereich
aufweist.
Eine derartige Anpreßplatte ist beispielsweise aus der DE 85 12 194 U1
bekannt. Bei Durchführung von Ein- und Ausrückvorgängen werden
derartige Anpreßplatten durch Beaufschlagung vermittels eines Kraft
speichers auf Reibbeläge einer Kupplungsscheibe zu beziehungsweise von
diesen weg bewegt. Während dieser Bewegungszustände entsteht zwischen
der Anpreßplatte und den Reibbelägen ein Schlupf, welcher eine Erwärmung
im Bereich der Reibbeläge und im Reibflächenbereich der Anpreßplatte zur
Folge hat.
Insbesondere bei der Tendenz, die Anpreßkraft derartiger Kupplungen zu
erhöhen, um dadurch erhöhte Kupplungsmomente erhalten zu können,
besteht auch die Tendenz, daß bei Durchführung von Ein- und Auskuppel
vorgängen die durch aneinander Abgleiten der Anpreßplatte und der
Reibbeläge erzeugte Wärmeenergie ansteigt, mit der Folge, daß die
Temperatur der verschiedenen Komponenten in diesem Bereich höher wird.
Dies kann eine nachteilhafte Auswirkung auf das Kupplungsverhalten haben,
da durch die entstehende Wärme verschiedene Komponenten sich
verformen können; auch besteht die Gefahr, daß insbesondere die
Haltbarkeit von aus organischen Materialien bestehenden Reibbelägen
gemindert wird.
Um diesem Problem entgegenzutreten, schlägt die DE 85 12 194 U1 vor,
an der Rückseite der Anpreßplatte mehrere Kühlrippen in Form einer
Ventilatoranordnung anzuordnen, so daß im Drehbetrieb eine verstärkte
Luftzirkulation erzeugt wird, um die Wärme besser abführen zu können.
Ein weiterer Lösungsansatz besteht darin, die Gesamtmasse der Anpreß
platte beziehungsweise der Druckplattenbaugruppe zu erhöhen, um die
Wärme besser aufnehmen zu können. Dies hat jedoch eine Vergrößerung
der einzelnen Komponenten mit daraus resultierenden Bauraumproblemen
sowie einen höheren Kostenaufwand zur Folge.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anpreßplatte für eine
Reibungskupplung vorzusehen, mit welcher durch Erhöhung der Temperatur
im Reibbereich induzierte Auswirkungen vermieden werden können.
Um diese Aufgabe zu lösen, sieht die vorliegende Erfindung eine Anpreß
platte für eine Reibungskupplung vor, wobei die Anpreßplatte wenigstens
einen gegen eine Reibbelaganordnung einer Kupplungsscheibe oder
dergleichen preßbaren Reibflächenbereich aufweist.
Die erfindungsgemäße Anpreßplatte ist im Reibflächenbereich wenigstens
teilweise aus einem ersten Material gebildet, das eine schnelle Ableitung der
durch Reibung erzeugten Wärme vorsieht. In einem an den Reibflächenbe
reich anschließenden Körperbereich umfaßt die erfindungsgemäße
Anpreßplatte ein zweites Material, das eine hohe Wärmeaufnahmefähigkeit
für die von dem Reibflächenbereich abgeleitete Wärme aufweist.
Bei einer derart aufgebauten Anpreßplatte wird also dafür Sorge getragen,
daß die bei reibendem Angreifen der Anpreßplatte mit der Oberfläche ihres
Reibflächenbereichs an einem Reibbelag erzeugte Wärme schnell durch den
Reibflächenbereich hindurchgeleitet wird, so daß im Reibflächenbereich
selbst kein Wärmestau mit der Folge übermäßig hoher Temperatur erzeugt
wird. Diese vom Reibflächenbereich weiter- oder weggeleitete Wärme kann
dann in dem Körperbereich aufgenommen und kurzzeitig gespeichert
werden, da dieser eine hohe Wärmeaufnahmefähigkeit aufweist. Da die Ein-
und Ausrückvorgänge im allgemeinen nur kurze Zeitdauern beanspruchen,
d. h. auch die Erzeugung von Wärmeenergie oder die Umwandlung von
kinetischer Energie in Wärmeenergie nur für einen sehr begrenzten Zeitraum
stattfinden wird, kann mit einer derartigen Anordnung sichergestellt werden,
daß ausreichend Energie aus demjenigen Bereich der Anpreßplatte
weggeleitet wird, der die Reibbeläge kontaktiert. Diese Energie, die
vorübergehend im Körperbereich aufgenommen wird, kann dann vom
Körperbereich weiter nach außen hin abgegeben werden.
Um dieses Wegleiten von Wärmeenergie aus dem Bereich der Reibbeläge in
gleichmäßiger Art und Weise erhalten zu können, wird vorgeschlagen, daß
das erste Material den in Kontakt mit der Reibbelaganordnung oder
dergleichen bringbaren Oberflächenbereich der Anpreßplatte vollständig
bedeckt.
Zum Erhalt der vorangehenden Funktion wird vorgeschlagen, daß das erste
Material ein Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit λ umfaßt.
Hier ist es vorteilhaft, wenn die Wärmeleitfähigkeit λ des ersten Materials
im Bereich von wenigstens 50 W/m K und höher liegt.
Beispielsweise kann das erste Material Aluminium oder Kupfer oder
Legierungen davon umfassen. Das heißt, auch Legierungen, die ein Material
mit guter Wärmeleitfähigkeit enthalten, können die vorangehend be
schriebenen Effekte erzielen.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn das zweite Material ein Material mit hoher
spezifischer Wärmekapazität c umfaßt.
Diese spezifische Wärmekapazität c des zweiten Materials kann im Bereich
von 0,35 kJ/kg K und höher sein.
Beispielsweise kann dieses zweite Material Grauguß oder Stahl umfassen.
Die Fähigkeit, im Körperbereich, d. h. im Bereich des zweiten Materials,
Wärme aufnehmen und zwischenspeichern zu können, die vom Reib
flächenbereich abgeleitet wird, kann auch dadurch erhalten werden, daß das
zweite Material einen Schmelzpunkt aufweist, der im Bereich von Tempera
turen liegt, die bei reibendem Angreifen der Anpreßplatte an einer Reibbelag
anordnung oder dergleichen auftreten. Bei einer derartigen Anordnung wird
also bei Erzeugung von Wärmeenergie und Ableitung derselben in den
Körperbereich das zweite Material geschmolzen, so daß zumindest ein Teil
der in den Körperbereich geleiteten Wärmeenergie für den Phasenübergang
aufgebracht werden muß und gegebenenfalls ein verbleibender Teil dann zur
weiteren Erwärmung des geschmolzenen Materials führt. Wird nachfolgend
keine Energie mehr eingeleitet, so verfestigt sich das zweite Material wieder
und gibt dabei dann die zuvor eingeleitete Energie kontinuierlich ab.
Beispielsweise kann das zweite Material einen Schmelzpunkt aufweisen, der
im Bereich von 80°C bis 250°C liegt. Für das zweite Material bietet sich
beispielsweise Natrium, Zinn oder Legierungen davon oder nichtmetallische
Werkstoffe, wie z. B. Salze, an.
Das Ausnutzen des physikalischen Effekts eines Phasenübergangs und das
damit einhergehende Speichern von Wärmeenergie in dem einen Phasen
übergang vollziehenden Material kann auch dadurch erlangt werden, daß
das zweite Material einen Siedepunkt aufweist, der im Bereich von
Temperaturen liegt, die bei reibendem Angreifen der Anpreßplatte an einer
Reibbelaganordnung o. dgl. auftreten. Dies bedeutet also, das Material liegt
in der Anpreßplatte zunächst in flüssiger Form vor und siedet bei Auftreten
höherer Temperaturen. Ein wesentlicher Vorteil davon ist, daß durch die
zunächst flüssige und dann auch zum Teil dampfförmige oder gasförmige
Konfiguration unter Einfluß der im Drehbetrieb auftretenden Fliehkräfte das
Auftreten von Unwuchten vermieden werden kann.
Auch hierbei ist es vorteilhaft, wenn dieses zweite Material einen Siede
punkt im Bereich von 80°C bis 250°C aufweist.
Es sei darauf hingewiesen, daß selbstverständlich auch Materialien zum
Einsatz kommen können, die zunächst einen Phasenübergang von der festen
Phase in die flüssige Phase und dann von der flüssigen Phase in die
gasförmige Phase vollziehen, so daß durch den doppelten Phasenübergang
der in diesem Material gespeicherte Anteil an Wärmeenergie noch erhöht
werden kann.
Um auch im geschmolzenen oder gasförmigen Zustand das Auftreten von
Unwuchten im Bereich der Anpreßplatte vermeiden zu können, wird
vorgeschlagen, daß das zweite Material in wenigstens einer an der
Anpreßplatte vorgesehenen Kammer enthalten ist.
Dabei kann beispielsweise die wenigstens eine Kammer im wesentlichen
vollständig von dem ersten Material umgeben sein. Dies hat einerseits zur
Folge, daß durch den größtmöglichen Grenzflächenbereich zwischen den
beiden Materialien die Wärmeeinleitung in den Körperbereich, d. h. also in
das zweite Material, schnellstmöglich erfolgen kann. Zum anderen macht
sich dieser große Grenzflächenbereich auch beim Abgeben von Energie aus
dem zweiten Material vorteilhaft bemerkbar, wenn dieses sich wieder
verfestigt. Insbesondere ist dann dafür gesorgt, daß an das zweite Material
wieder eine Schicht angrenzt, durch die die bei der Verfestigung ent
stehende Wärmeenergie schnell vom zweiten Material weggeleitet werden
kann, so daß auch hier ein Wärmestau verhindert wird.
Da im allgemeinen beim Phasenübergang von der festen zur flüssigen Phase
sich das Volumen des zweiten Materials ändern wird, wird vorgeschlagen,
daß das Volumen der wenigstens einen Kammer veränderbar ist.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, daß die Anpreßplatte einen Hohlkörper
umfaßt, in dem wenigstens im Bereich des Reibflächenbereichs das zweite
Material angeordnet oder positionierbar ist.
Auch bei einer Ausgestaltungsform, bei welcher kein Phasenübergang des
zweiten Materials stattfindet, ist es zur Abgabe von Wärmeenergie aus dem
Körperbereich vorteilhaft, wenn an der dem Reibflächenbereich entgegen
gesetzten Seite oder/und radial außen oder/und radial innen an den
Körperbereich ein drittes Material angrenzt, das eine schnelle Ableitung der
im zweiten Material gespeicherten Wärme vorsieht.
Beispielsweise kann das dritte Material zum ersten Material gleich sein.
Bei einer derartigen Ausgestaltung wird eine größtmögliche Stabilität
erhalten, wenn der an den Körperbereich anschließende und aus dem ersten
beziehungsweise dem dritten Material gebildete Bereich ein integraler
Materialbereich ist. Es kann dann auf Verbindungsvorgänge zwischen dem
ersten und dem dritten Materialbereich verzichtet werden.
Eine weitere verbesserte Ableitung der Wärmeenergie vom Körperbereich
kann erhalten werden, wenn an der Anpreßplatte vorzugsweise in einem
vom Reibflächenbereich entfernten Bereich eine Kühlrippenanordnung
vorgesehen ist.
Wenn die verschiedenen Materialien der Anpreßplatte hinsichtlich der
vorangehend beschriebenen Funktionen der schnellen Weiterleitung und der
großen Speicherkapazität optimiert werden, besteht das Problem, daß
möglicherweise an der Oberfläche des Reibflächenbereichs nicht mehr
ausreichend Verschleißfestigkeit sichergestellt werden kann, so daß ein zu
schneller Abrieb oder Verschleiß der Anpreßplatte erzeugt werden könnte.
Um diesem Problem entgegenzutreten, kann an der Oberfläche des
Reibflächenbereichs eine Verschleißschutzmateriallage, vorzugsweise ein
Reibbelag vorgesehen sein.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs
genannte Aufgabe gelöst durch eine Anpreßplatte für eine Reibungskupp
lung, wobei die Anpreßplatte wenigstens einen gegen eine Reibbelaganord
nung einer Kupplungsscheibe o. dgl. preßbaren Reibflächenbereich aufweist.
Dabei ist erfindungsgemäß dann weiter vorgesehen, daß die Anpreßplatte
wenigstens eine Kammer aufweist, welche wenigstens teilweise mit einem
Material befüllt ist, das bei Temperaturen, die im Bereich der Anpreßplatte
bei reibendem Angreifen derselben an einer Reibbelaganordnung o. dgl.
auftreten, einen Phasenübergang vollzieht.
Dieser Phasenübergang kann beispielsweise ein Schmelzvorgang oder ein
Siedevorgang sein oder kann derart sein, daß zunächst ein Phasenübergang
von der festen Phase in die flüssige Phase, also ein Schmelzvorgang, und
dann ein Übergang von der flüssigen Phase in die gas- oder dampfförmige
Phase, also ein Siedevorgang, auftritt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Druckplattenbaugruppe,
insbesondere für eine Kraftfahrzeug-Reibungskupplung, umfassend
wenigstens eine erfindungsgemäße Anpreßplatte.
Der vorangehend mit Bezug auf eine Anpreßplatte beschriebene Aufbau
kann ebenso Anwendung bei einem Schwungrad oder einer Sekundärmasse
eines Zwei-Massen-Schwungrads finden.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
anhand bevorzugter Ausgestaltungsformen detailliert beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine vereinfachte Teil-Längsschnittansicht einer Kraftfahrzeug-
Reibungskupplung;
Fig. 2 eine Teil-Längsschnittansicht einer erfindungsgemäßen
Anpreßplatte gemäß einer ersten Ausgestaltungsform;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht einer alternativen
Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Anpreßplatte;
Fig. 4 eine weitere alternative Ausgestaltungsform einer erfindungs
gemäßen Anpreßplatte;
Fig. 5 eine Teil-Längsschnittansicht einer weiteren Ausgestaltungs
form einer Kraftfahrzeug-Reibungskupplung (ohne Kupplungs
scheiben);
Fig. 6 eine Schnittansicht einer in Fig. 5 gezeigten Anpreßplatte
längs einer Linie VI-VI in Fig. 5.
Zunächst wird mit Bezug auf die Fig. 1 kurz der Aufbau einer Kraftfahrzeug-
Reibungskupplung beschrieben. Diese Kupplung 110 umfaßt ein Schwung
rad 112, das in seinem radial inneren Bereich in an sich bekannter Weise mit
einer Kurbelwelle 114 oder einer sonstigen Antriebswelle, beispielsweise
über Schraubbolzen 116 oder dergleichen, drehfest verbunden ist. Radial
außen trägt das Schwungrad 112 einen Anlasserzahnkranz 118 sowie ein
Gehäuse 120, welches eine allgemein mit 122 bezeichnete Druckplattenbau
gruppe enthält beziehungsweise eine Komponente derselben bildet. Im
Gehäuse 120 ist eine Anpreßplatte 124 drehfest, jedoch in Richtung einer
Drehachse A axial verlagerbar gehalten. Ein Kraftspeicher, beispielsweise in
Form einer Membranfeder 126, ist über Distanzbolzen 128 am Gehäuse 120
gehalten und kann in einem radial inneren Bereich 130 durch einen nur
schematisch angedeuteten Ausrückermechanismus 132 in der Darstellung
der Fig. 1 zum Ausrücken nach links verschoben werden, so daß der radial
äußeren Bereich 134 der Membranfeder 126 einen Abstützbereich 136 der
Anpreßplatte 124 freigibt beziehungsweise nicht mehr beaufschlagt. Die
Anpreßplatte 124 kann sich dann beispielsweise durch Krafteinwirkung von
Tangentialblattfedern oder dergleichen in der Darstellung der Fig. 1 nach
rechts, d. h. vom Schwungrad 112 weg, bewegen. Zwischen einer
Reiboberfläche 138 der Anpreßplatte 124 und einer entsprechenden
Reiboberfläche 140 des Schwungrads 112 sind Reibbeläge 142 einer
allgemein mit 144 bezeichneten Kupplungsscheibe klemmbar. Die Kupp
lungsscheibe 144 umfaßt ferner einen Torsionsschwingungsdämpfer 146,
der in an sich bekannter Weise eine Drehankopplung der Reibbeläge 142 an
eine Nabe 148 vorsieht. Die Nabe 148 ist über eine Verzahnung mit einer
Abtriebswelle, beispielsweise einer Getriebeeingangswelle 150, drehfest
gekoppelt. Die Getriebeeingangswelle 150 kann mit einem freien Endbereich
über eine Lageranordnung 152 in einer Ausnehmung der Kurbelwelle 114
drehbar gelagert und somit bezüglich dieser zentriert sein.
Bekanntermaßen entstehen bei Durchführung von Ein- und Ausrückvor
gängen im Bereich der Reiboberfläche 138, und ebenso im Bereich der
Reiboberfläche 140, relativ hohe Temperaturen, die durch den bei Durch
führung von Ein- und Ausrückvorgängen vorhandenen Schlupf zwischen den
Reibbelägen 142 und der Anpreßplatte 124 beziehungsweise dem
Schwungrad 112 erzeugt werden. Insbesondere bei Einsatz organischer
Reibbeläge besteht die Gefahr, daß durch überhohe Temperaturen eine
Verkohlung oder ein übermäßiger Verschleiß derselben induziert wird.
Um dieser Gefahr entgegenzutreten, sieht die vorliegende Erfindung einen
speziellen Aufbau der Anpreßplatte 124 vor.
Eine erste Ausgestaltungsform einer derartigen Anpreßplatte 124 ist in Fig.
2 dargestellt. Man erkennt dort, daß die Anpreßplatte 124 im wesentlichen
in zwei scheiben- oder ringartige Bereiche unterteilt ist. Dies ist zum einen
ein Reibflächenbereich 154, der die Reiboberfläche 138 bildet und somit in
Kontakt mit den Reibbelägen oder einem der Reibbeläge 142 tritt. An der
der Reiboberfläche 138 entgegengesetzten Seite ist der Reibflächenbereich
154 mit einem Körperbereich 156 verbunden, der auch den Abstützbereich
136 für die Membranfeder 126 der Fig. 1 bildet.
Bei der erfindungsgemäßen Anpreßplatte 124 ist vorgesehen, daß der
Reibflächenbereich 154 aus einem ersten Material ausgebildet ist, das dafür
sorgt, daß die im Bereich der Reiboberfläche 138 erzeugte Wärme möglichst
schnell von dieser Oberfläche 138 und somit den mit dieser in Kontakt
stehenden Reibbelägen 142 weggeleitet wird. Hierzu ist das erste Material
ein Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit. Beispielsweise kann hier
Aluminium oder Kupfer oder eine Legierung von mindestens einem dieser
Materialien eingesetzt werden.
Der Körperbereich 156 ist dann aus einem zweiten Material aufgebaut, das
eine hohe spezifische Wärmekapazität aufweist, um die vom Reibflächenbe
reich 154 ab oder weggeleitete Wärme zunächst bei Durchführung eines
Kupplungsbetätigungsvorgangs zwischenspeichern zu können. Während und
nach Beendigung eines derartigen Vorgangs, d. h. wenn keine neue
Wärmeenergie mehr über den Reibflächenbereich 154 in den Körperbereich
156 geleitet wird, kann der Körperbereich 156 dann über seine relativ große
Oberfläche, d. h. also sowohl nach radial außen als auch nach radial innen
als auch zu der der Reiboberfläche 138 entgegengesetzten Seite die
Wärmeenergie durch Abstrahlung oder Ableitung abgeben. Für den
Körperbereich 156 sind Materialien wie z. B. Grauguß oder Stahl besonders
geeignet. Ferner erkennt man in Fig. 2, daß am Gesamtvolumen der
Anpreßplatte 124 der Körperbereich 156 mit dem zweiten Material einen
deutlich größeren Teil einnimmt, als der Reibflächenbereich 154. Auch dies
trägt dazu bei, daß die Wärme möglichst effizient vom Reiboberflächenbe
reich weggeleitet beziehungsweise ferngehalten wird.
Eine weitere Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Anpreßplatte ist
in Fig. 3 gezeigt. Komponenten, welche vorangehend beschriebenen
Komponenten entsprechen, sind mit dem gleichen Bezugszeichen unter
Hinzufügung eines Anhangs "a" bezeichnet.
Bei der Ausgestaltungsform gemäß Fig. 3 ist der Körperbereich 156a
sowohl an der dem nicht dargestellten Schwungrad zugewandten Seite, an
welcher auch die Reiboberfläche 138a gebildet ist, als auch nach radial
außen als auch an der der Reiboberfläche 138a entgegengesetzten Seite mit
dem ersten Material, d. h. dem Material des Reibflächenbereichs umgeben.
Es liegt hier also eine nahezu vollständige Umkapselung des zweiten
Materials durch das erste Material vor, was zu den folgenden Vorteilen
führt: die im Bereich der Reiboberfläche 138a erzeugte Wärme fließt,
ebneso wie vorangehend beschrieben, in einem ersten Weg direkt in das
zweite Material des Körperbereichs 156a. Darüber hinaus fließt jedoch ein
Teil der Wärme auch radial außen durch das erste Material des Reib
flächenbereichs auf die der Reiboberfläche 138a entgegengesetzte Seite und
kann dort unmittelbar nach außen hin abgegeben werden. Um hier den
effektiven Oberflächenbereich noch zu vergrößern, können eine oder
mehrere Kühlrippen 158a vorgesehen sein, die zusätzlich zur Oberflächen
vergrößerung noch derart konfiguriert sein können, daß sie die Funktion von
Ventilatorschaufeln übernehmen.
Die im zweiten Material des Körperbereichs 156a zwischengespeicherte
Wärme kann über das den Körperbereich 156a umgebende oder um
kapselnde Material des Reibflächenbereichs dann mit größerer Effizienz nach
außen hin abgegeben werden, so daß dann, wenn keine Wärmeenergie
mehr in den Körperbereich 156a eingeleitet wird, dieser schneller abgekühlt
werden kann.
Es sei darauf hingewiesen, daß bei den vorangehend beschriebenen
Ausgestaltungsformen die Verbindungszonen zwischen den einzelnen
Materialien vorzugsweise durch ganzflächigen Materialkontakt auszuführen
sind, um einen Wärmestau im Bereich der Grenzflächen zu vermeiden.
Beispielsweise ist die Herstellung einer Anpreßplatte als Verbundguß-
Aluminium-Grauguß denkbar. Ferner kann bei den vorangehend beschriebe
nen Ausgestaltungsformen und auch bei der noch folgenden Ausgestal
tungsform die Reiboberfläche durch eine Beschichtung oder aufgebrachte
Materiallage gebildet sein, welche hinsichtlich des ersten Materials des
Reibflächenbereichs verbesserte Abriebsfestigkeitseigenschaften aufweist.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Material des Reib
flächenbereichs hinsichtlich der Optimierung der Wärmeableitung ausge
wählt wird und dann möglicherweise eine zu geringe Abriebfestigkeit
aufweist.
Man erkennt in Fig. 3, daß der Körperbereich 156a durch das erste Material
des Reibflächenbereichs 154a umkapselt ist. Er könnte ebenso radial außen
und an der der Reiboberfläche 138a entgegengesetzten Seite ein anderes
Material, d. h. ein drittes Material, eingesetzt werden, das dann beispiels
weise radial außen mit dem ersten Material des Reibflächenbereichs zu
verbinden wäre. Aus Stabilitätsgründen wird jedoch die dargestellte
Ausgestaltungsform bevorzugt. Sollte jedoch bei dem ersten Material ein
Kompromiß hinsichtlich Wärmeleitfähigkeit einerseits und Verschleißfestig
keit andererseits geschlossen werden, so könnte beispielsweise das dritte
Material, das keinem Reibverschleiß ausgesetzt ist, ein Material mit noch
besserem Wärmeleitkoeffizienten als das erste Material und möglicherweise
geringerer Verschleißfestigkeit sein.
Die Fig. 4 zeigt eine weitere Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen
Anpreßplatte. Komponenten, welche vorangehend beschriebenen Kom
ponenten hinsichtlich Aufbau und Funktion entsprechen, sind mit dem
gleichen Bezugszeichen unter Hinzufügung des Anhangs "b" beschrieben.
Bei der Ausgestaltungsform gemäß Fig. 4 ist die gesamte Anpreßplatte
124b im wesentlichen aus dem ersten Material des Reibflächenbereichs
154b aufgebaut und umkapselt den Körperbereich 156b radial außen mit
einem Wandungsbereich 164b und an der von der Reiboberfläche 138b
entgegengesetzten Seite mit einem Wandungsbereich 166b. Das zweite
Material des Körperbereichs 156b, welches nunmehr vollständig eingekap
selt ist, und in einer Kammer 168b enthalten ist, die in Umfangsrichtung
durchlaufend ist oder in mehrere Kammerabschnitte unterteilt ist, ist bei
dieser Ausgestaltungsform vorzugsweise ein Material, das einen Schmelz
punkt aufweist, der im Bereich von Temperaturen liegt, die bei Durch
führung von Ein- und Auskuppelvorgängen zu erwarten sind beziehungs
weise etwas unter diesen Temperaturen liegt. Das heißt, wird bei einem
Einkuppelvorgang oder einem Auskuppelvorgang Wärmeenergie erzeugt und
durch den Reibflächenbereich 154b in den Körperbereich 156b eingeleitet,
so wird dieser zunächst nur bis zu dem Schmelzpunkt des zweiten Materials
erwärmt und eine weitere Energieeinleitung hat das Schmelzen des zweiten
Materials zur Folge, wobei dann zunächst kein Temperaturanstieg erzeugt
wird. Erst wenn das zweite Material im Körperbereich 156b vollständig
geschmolzen ist, wird auch dessen Temperatur wieder ansteigen. Wird dann
nach Beendigung eines Ein- oder Auskuppelvorgangs keine Wärmeenergie
mehr in den Körperbereich 156b geleitet oder ist die eingeleitete Wärme
energiemenge kleiner als die vom Körperbereich 156b abgegebene
Wärmeenergiemenge, so beginnt dieser sich wieder zu verfestigen und gibt
dabei über das ihn umgebende erste Material Wärmeenergie ab.
Um bei einer derartigen Ausgestaltungsform der Volumenänderung
Rechnung tragen zu können, die zu erwarten ist, wenn das zweite Material
des Körperbereichs 156b von der festen Phase zur flüssigen Phase
übergeht, sind im Wandungsbereich 164b und 166b jeweils balgenartige
oder gerippte Bereiche 160b beziehungsweise 162b vorgesehen, welche für
eine Elastizität in diesen Wandungsbereichen und somit die Möglichkeit
sorgen, das Volumen in der Kammer 168b, in welcher das zweite Material
des Körperbereichs 156b aufgenommen ist, zu vergrößern beziehungsweise
an das Volumen des geschmolzenen zweiten Materials anzupassen. Die
Kammer 186b kann mit dem zweiten Material auch nur zum Teil gefüllt sein.
Als Materialien für den Körperbereich 156b bieten sich beispielsweise
Natrium mit einem Schmelzpunkt von 97,5°C und Zinn mit einem
Schmelzpunkt von 232°C an. Auch Legierungen oder andere Materialien,
wie z. B. Salze, deren Schmelzpunkte in diesem Temperaturbereich liegen,
können angewandt werden.
Es sei darauf verwiesen, daß auch bei dieser Ausgestaltungsform beispiels
weise die Wandungen 164b und 166b aus anderem Material bestehen
können, als der Reibflächenbereich 154b, um in diesen Wandungsbereichen
164b und 166b die Wärmeabgabe vom Körperbereich 156b noch weiter zu
erleichtern.
Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungsform einer Anpreßplatte ist
in den Fig. 5 und 6 erkennbar. Komponenten, welche vorangehend
beschriebenen Komponenten hinsichtlich Aufbau bzw. Funktion ent
sprechen, sind mit dem gleichen Bezugszeichen unter Hinzufügung eines
Anhangs "c" beschrieben.
Zunächst sei darauf hingewiesen, daß in Fig. 5 eine abgewandelte
Ausgestaltungsvariante einer Reibungskupplung dargestellt ist. Diese
Reibungskupplung 110c, die nach außen hin im wesentlichen durch das
Schwungrad 112c und das Gehäuse 120c abgekapselt ist, umfaßt zwei
Anpreßplatten 124c, 124c'. Die Anpreßplatte 124c steht, ebenso wie
vorangehend mit Bezug auf die Fig. 1 beschrieben, unter Beaufschlagung
der Membranfeder 126c als Kraftspeicher, und die Anpreßplatte 124c' liegt
bei dieser als Zweischeibenkupplung ausgebildeten Kupplung 110c
zwischen den beiden Kupplungsscheiben, welche in der Fig. 5 nicht
dargestellt sind. Die Anpreßplatte 124c' erfüllt somit die Funktion einer axial
im wesentlichen frei bewegbaren, mit dem Gehäuse 120c z. B. durch ent
sprechende Eingriffsformationen jedoch drehfest verbundenen Zwischen
platte. Die Anpreßplatte 124c greift mit ihrem durch die Membranfeder
126c beaufschlagten Abstützbereich, der hier in mehrere Umfangssegmente
untergliedert ist, durch entsprechende Öffnungen im Gehäuse 120c, so daß
er im Bereich außerhalb des Gehäuses 120c durch die Membranfedern 126c
beaufschlagt ist. Zu diesem Zwecke ist die Membranfeder 126c durch die
Distanzbolzen 128c an der Außenseite des Gehäuses 120c getragen. Es
ergibt sich daraus eine Konfiguration, bei welcher durch die aus dem
Gehäuse 120c herausragenden Abstützabschnitte bereits Wärme aus dem
Inneren der Reibungskupplung nach außen abgeführt werden kann. In
Zusammenwirkung mit dem noch beschriebenen Aufbau der Anpreßplatten
124c, 124c' führt dies in vorteilhafter Weise zu einer verstärkten Wärme
abfuhr aus dem Bereich der Reibflächen 138c.
Man erkennt in den Fig. 5 und 6 wiederum, daß die Anpreßplatten 124c,
124c' wieder einen hohlkörperartig ausgebildeten Grundkörper 170c
aufweisen, der in seinem Inneren wieder die Kammer 168c bildet. In der
Kammer 168c, die zum einen im radialen Bereich des Reibflächenbereichs
154c liegt, und die über diesen radialen Bereich sich noch weiter nach radial
innen erstreckt, ist als zweites Material eine Flüssigkeit angeordnet, die bei
Raumtemperatur in flüssiger Phase vorliegt, und die bei übermäßiger
Erwärmung der Anpreßplatten 124c, 124c' in die Gas- oder Dampfphase
übergeht, so daß durch diesen Phasenübergang Wärme aufgenommen
werden kann. Als derartige Flüssigkeit, welche beispielsweise über einer
Temperatur von 80°C einen derartigen Phasenübergang vollzieht, könnte
beispielsweise Wasser eingesetzt werden.
Man erkennt in den Fig. 5 und 6, daß die Kammer 168c der jeweiligen
Anpreßplatte 124c, 124c' derart befüllt ist, daß im Drehbetrieb, in welchem
die Flüssigkeit sich im radial äußeren Bereich ansammeln wird, vorzugs
weise im gesamten Reibflächenbereich 154c ein Flüssigkeitsring 172c
gebildet ist. Radial innerhalb dieses Bereichs befindet sich dann der Dampf-
oder Gasphasenring 174c bzw. ein ringartiges Volumen, in welchem im
Drehbetrieb das in Dampf- oder Gasphase vorliegende Material mit
geringerer Dichte sich ansammeln wird.
Bei einer als Mehrscheibenkupplung ausgeführten Kupplung kann zumindest
die durch die Membranfeder beaufschlagte Anpreßplatte 124c Kühlrippen
158c aufweisen, die ebenso wie der Abstützbereich 136c durch ent
sprechende Öffnungen im Gehäuse oder dem radial inneren offenen Bereich
des Gehäuses 120c hindurchgreifen und somit Wärme nach außen abführen
können.
Im Betrieb und bei Auftreten einer Erwärmung der Anpreßplatten 124c,
124c' wird dann, wie bereits angesprochen, die im Flüssigkeitsring 172c
vorliegende Flüssigkeit teilweise verdampfen. Das dampf- oder gasförmige
Material wird sich nach radial innen bewegen und dort in Kontakt mit den
innen liegenden Wandungsbereichen des Grundkörpers 170c treten. Da
diese Wandungsbereiche jedoch kühl sind, werden dort Kondensattröpfchen
entstehen, die fliehkraftbedingt wieder nach radial außen in den Flüssigkeits
ring 172c transportiert werden. Auf diese Art und Weise findet durch
Verdampfung und Konvektion ein Wärmetransport vom radial weiter außen
liegenden Reibflächenbereich 154c zum radial inneren Bereich der Anpreß
platten statt.
Ein wesentlicher Vorteil des Einsatzes eines flüssigen zweiten Materials ist,
daß dieses im Drehbetrieb sich gleichförmig verteilen wird, so daß das
Auftreten von Unwuchten vermieden werden kann.
Es sei darauf hingewiesen, daß der Einsatz des flüssigen zweiten Materials
selbstverständlich auch bei bei anders aufgebauten Kupplungen, ins
besondere bei Einscheibenkupplungen, möglich ist. Ebenso können die
vorangehend angesprochenen konstruktiven Ausgestaltungen einer
Anpreßplatte bei einer Zweischeibenkupplung mit zwei Anpreßplatten
eingesetzt werden, von welchen eine Anpreßplatte dann an beiden axialen
Seiten eine Reibfläche aufweist.
Weiter ist es möglich, als zweites Material ein Material einzusetzen, das bei
Raumtemperatur in festkörperartiger Konfiguration von legt, bei Erwärmung
zunächst einen Phasenübergang in die flüssige Phase vollzieht und bei
weiterer Erwärmung dann einen Phasenübergang in die gasförmige oder
dampfförmige Phase vollzieht. Es kann somit in mehreren Stufen die im
Drehbetrieb auftretende Reibwärme abgeführt werden.
Als Material des Grundkörpers 170c kann wieder ein Material eingesetzt
werden, das eine schnelle Wärmeabfuhr ermöglicht, wie z. B. Metall,
insbesondere Aluminium, Kupfer oder Stahl.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Anpreßplatte wird dafür
gesorgt, daß bei gleichbleibendem Volumen beziehungsweise gleich
bleibender Masse eine deutlich verbesserte Vermeidung von Defekten oder
Fehlfunktionen aufgrund überhoher Temperaturen erzielt wird. Durch den
Einsatz geeigneter Materialien beziehungsweise geeigneter Materialkom
binationen läßt sich in einfacher Weise eine Anpassung an die im Betrieb
konkret zu erwartenden Zustände vornehmen.
Es sei noch darauf verwiesen, daß auch das Schwungrad 112 so aufgebaut
sein kann, wie vorangehend mit Bezug auf die Fig. 2 bis 4 anhand der
Anpreßplatte beschrieben.
Claims (27)
1. Anpreßplatte für eine Reibungskupplung, wobei die Anpreßplatte
(124; 124a; 124b; 124c, 124c') wenigstens einen gegen eine
Reibbelaganordnung einer Kupplungsscheibe oder dergleichen
preßbaren Reibflächenbereich (154; 154a; 154b; 154c) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpreßplatte (124; 124a; 124b; 124c, 124c') im Reib
flächenbereich (154; 154a; 154b; 154c) wenigstens teilweise aus
einem ersten Material gebildet ist, das eine schnelle Ableitung der
durch Reibung erzeugten Wärme vorsieht, und in einem an den
Reibflächenbereich (154; 154a; 154b; 154c) anschließenden
Körperbereich (156; 156a; 156b; 156c) ein zweites Material umfaßt,
das eine hohe Wärmeaufnahmefähigkeit für die von dem Reib
flächenbereich (154; 154a; 154b; 154c) abgeleitete Wärme aufweist.
2. Anpreßplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste Material den in Kontakt mit, der Reibbelaganordnung oder
dergleichen bringbaren Oberflächenbereich (138; 138a; 138b; 138c)
der Anpreßplatte (124; 124a; 124b; 124c, 124c') vollständig
bedeckt.
3. Anpreßplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Material ein Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit λ umfaßt.
4. Anpreßplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmeleitfähigkeit λ des ersten Materials im Bereich von 50 W/m K
und höher liegt.
5. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erstere Material Aluminium oder Kupfer oder
Legierungen davon umfaßt.
6. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zweite Material ein Material mit hoher spezifischer
Wärmekapazität c umfaßt.
7. Anpreßplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
spezifische Wärmekapazität c des zweiten Materials im Bereich von
0,35 kJ/kg K und höher liegt.
8. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zweite Material Grauguß oder Stahl umfaßt.
9. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zweite Material einen Schmelzpunkt aufweist, der
im Bereich von Temperaturen liegt, die bei reibendem Angreifen der
Anpreßplatte (124; 124a; 124b) an einer Reibbelaganordnung oder
dergleichen auftreten.
10. Anpreßplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
zweite Material einen Schmelzpunkt aufweist, der im Bereich von
80°C bis 250°C liegt.
11. Anpreßplatte nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Material Natrium, Zinn oder Legierungen davon oder
nichtmetallische Werkstoffe, wie z. B. Salze, umfaßt.
12. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder einem der
Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Mate
rial einen Siedepunkt aufweist, der im Bereich von Temperaturen
liegt, die bei reibendem Angreifen der Anpreßplatte (124c, 124c') an
einer Reibbelaganordnung oder dergleichen auftreten.
13. Anpreßplatte nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
zweite Material einen Siedepunkt im Bereich von 80°C bis 250°C
aufweist.
14. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zweite Material in wenigstens einer an der
Anpreßplatte vorgesehenen Kammer (168b; 168c) enthalten ist und
diese zumindest teilweise ausfüllt.
15. Anpreßplatte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
wenigstens eine Kammer (168b; 168c) im wesentlichen vollständig
von dem ersten Material umgeben ist.
16. Anpreßplatte nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen der wenigstens einer Kammer (168b) veränderbar
ist.
17. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 9 bis 13 und Anspruch 14
oder einem der Ansprüche 15 und 16, sofern auf Anspruch 14
zurückbezogen, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßplatte
(124c, 124c') einen Hohlkörper (170c) umfaßt, bei dem wenigstens
im Bereich des Reibflächenbereichs (154c) das zweite Material
angeordnet oder positionierbar ist.
18. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der dem Reibflächenbereich (154a; 154b) entgegen
gesetzten Seite oder/und radial außen oder/und radial innen an den
Körperbereich (156a; 156b) ein drittes Material angrenzt, das eine
schnelle Ableitung der im zweiten Material gespeicherten Wärme
vorsieht.
19. Anpreßplatte nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das
dritte Material und das zweite Material zueinander gleich sind.
20. Anpreßplatte nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
an den Körperbereich (154a; 154b; 154c) anschließende und aus
dem ersten beziehungsweise dritten Material gebildete Bereich ein
integraler Materialbereich ist.
21. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Anpreßplatte (124a; 124c) vorzugsweise in
einem von dem Reibflächenbereich (154a; 154c) entfernten Bereich
eine Kühlrippenanordnung (158a; 158c) vorgesehen ist.
22. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß an einer Oberfläche (138; 138a; 138b; 138c) des Reib
flächenbereichs (154; 154a; 154b; 154c) eine Verschleißschutz
materiallage, vorzugsweise ein Reibbelag vorgesehen ist.
23. Anpreßplatte für eine Reibungskupplung, wobei die Anpreßplatte
(124b; 124c, 124c') wenigstens einen gegen eine Reibbelaganord
nung einer Kupplungsscheibe oder dergleichen preßbaren Reib
flächenbereich (154b; 154c) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpreßplatte (124b; 124c, 124c') wenigstens eine Kammer
(168b; 168c) aufweist, welche wenigstens teilweise mit einem
Material befüllt ist, das bei Temperaturen, die im Bereich der
Anpreßplatte (124b; 124c, 124c') bei reibendem Angreifen derselben
an einer Reibbelaganordnung oder dergleichen auftreten, einen
Phasenübergang vollzieht, optional in Verbindung mit einem oder
mehreren der Merkmale der Ansprüche 1 bis 22.
24. Anpreßplatte nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der
Phasenübergang ein Schmelzvorgang ist.
25. Anpreßplatte nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet,
daß der Phasenübergang ein Siedevorgang ist.
26. Druckplattenbaugruppe, insbesondere für eine Kraftfahrzeug-
Reibungskupplung, umfassend wenigstens eine Anpreßplatte nach
einem der Ansprüche 1 bis 25.
27. Schwungrad oder Sekundärmasse eines Zwei-Massen-Schwungrads,
umfassend die anpreßplattenspezifischen Merkmale nach einem der
Ansprüche 1 bis 27.
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