DE19949658A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Fluoreszenz-KreuzkorrelationenInfo
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Abstract
Bei der Messung von Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen kann ein Kreuzkorrelationssignal gegenüber herkömmlichen Verfahren dadurch verbessert werden, daß Fluorophore mit unterschiedlicher Zerfallskurve, die jedoch bei identischer bzw. ähnlicher Frequenz angeregt werden können, zur Markierung der zur untersuchenden Teilchenspezies genutzt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Messung
von Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen.
Die Fluoreszenz-Korrelationsspektroskopie dient insbesondere der Unter
suchung biologischer Reaktionen, wie der Proteinmultimerisierung, der
DNA-Hybridisierung oder der Protein-DNA-Bindung. Sie erlaubt die Be
stimmung der hydrodynamischen Eigenschaften, Konzentrationen und Bin
dungskonstanten unter natürlichen Bedingungen, "in vitro" und in lebenden
Zellen. Hierbei ist das Grundprinzip die Messung der Teilchenzahl einer
fluoreszenzmarkierten Teilchenspezies und deren Fluktuationen in einem,
vorzugsweise mikroskopischen, Volumen.
Dabei unterliegen die gemessenen Fluoreszenzsignale Fluktuationen. Eine
Korrelation der gemessenen Signale ist dann ein Hinweis auf eine
Komplexbildung der entsprechend markierten Teilchenspezies.
Neben Systemen mit einem Detektionskanal, die die Beobachtung einer
möglichen Komplexbildung nur mit Hilfe der Veränderungen der Dif
fusionskonstanten erlauben, kann in bestehenden Systemen mit zwei
Detektionskanälen, wie sie beispielsweise in der DE-A1-196 49 605 und
in der DE-A1-197 35 119 beschrieben sind, die Bindung unterschiedlich
markierter Teilchen mit Hilfe der Korrelationen der Fluoreszenzsignale in
zwei spektral getrennten Kanälen untersucht werden. Diese Methode wird
als Fluoreszenz-Kreuzkorrelationsspektroskopie bezeichnet.
Hierbei wird das Licht zweier Laserlinien in einem Mikroskop auf ein beu
gungsbegrenztes Fokusvolumen konzentriert und die erzeugte Fluoreszenz
in zwei konfokal aufgebauten Detektoren nachgewiesen. Die Beugungsbe
grenzung führt zu einer Skalierung der jeweiligen Fokusvolumina mit der
Anregungs- bzw. Emmissionswellenlänge, wobei chromatische Fehler zu
einem Versatz führen. Daher ist die Überlappung der Foki nicht vollständig
und keine maximale Korrelation der beiden untersuchten Kanäle möglich.
Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Verfahren sowie eine Vor
richtung zur Messung von Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen bereitzustellen,
welche eine deutliche Verbesserung des meßbaren Kreuzkorrelationssignals
ermöglichen.
Als Lösung schlägt die Erfindung einerseits ein Verfahren zur Messung
von Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen vor, bei welchem in einem spektralen
Kanal die Korrelation mindestens zweier jeweils mit Fluorophoren mar
kierter Teilchenspezies gemessen wird, wobei die Fluorophore unter
schiedliche Zerfallskurven aufweisen und durch denselben spektralen Kanal
angeregt werden können.
Insbesondere können für jede zu untersuchende Teilchenspezies unter
schiedliche Fluorophore zur Anwendung kommen. Im allgemeinen zeichnen
sich Fluorophore, die mit einem Anregelicht innerhalb eines spektralen
Kanals angeregt werden können, durch erhebliche Unterschiede in ihren
Zerfallskurven aus. Hierbei bezeichnet der Begriff "Zerfallskurve" das
Abklingen des Fluoreszenzsignales, welches ein Fluorophor nach einer
Anregung aussendet.
Ebenso können auch identische Fluorophore Anwendung finden, wenn
diese aufgrund ihrer unterschiedlichen Bindungsarten an die zu
untersuchenden Teilchenspezies unterschiedliche Quantenausbeuten bzw.
unterschiedliche Lebensdauern aufweisen. Auch dieses bedingt
unterschiedliche Zerfallskurven, die durch einen geeigneten Meßverlauf
entsprechend separierbar sind.
Es versteht sich hierbei, daß die Anregung nicht zwingend durch
elektromagnetische Wellen erfolgen muß, deren spektraler Bereich in dem
landläufig mit Licht bezeichneten Bereich liegt. Vielmehr ist im
vorliegenden Zusammenhang der Begriff "Anregelicht" auf jegliche
elektromagnetische Welle, die der Anregung entsprechender Fluorophore
dienen kann, zu lesen.
Es versteht sich darüber hinaus, daß bei der Anregung sowie bei den
ausgesendeten Fluoreszenzsignalen eine gewisse Bandbreite auftreten kann,
innerhalb derer das Anregelicht liegen muß, um in erwünschter Weise die
verwendeten Fluorophore anzuregen und die unterschiedlichen Zerfalls
kurven zu erhalten. Insofern wird im vorliegenden Zusammenhang unter
dem Begriff eines "spektralen Kanals" diejenige Bandbreite an elektro
magnetischen Wellen verstanden, innerhalb welcher diese Fluorophore an
geregt werden und mit unterschiedlichen Zerfallskurven Fluoreszenzsignale
aussenden können.
Das Verfahren gestaltet sich besonders einfach, wenn die Anregung der
Fluorophore durch eine einzige Laserlinie erfolgt. Eine derartige Laserlinie
unterliegt keinerlei chromatischen Abweichungen, die eine Fokussierung
behindern.
Besonders vorteilhaft ist eine zeitabhängige Messung der
Fluoreszenzsignale. Eine derartige Messung ist unabhängig von
chromatischen Fehlern durchführbar und kann mit verhältnismäßig hoher
Präzision durchgeführt werden. Insbesondere ist es möglich, eine derartige
zeitabhängige Messung der Fluoreszenzsignale auch unabhängig von der
Verwendung zweier in einem spektralen Kanal anregbarer Fluorophore zu
verwenden und beispielsweise bei verschiedenfarbig anzuregenden
Fluorophoren trotz allem deren unterschiedlichen Zerfallskurven für eine
zeitaufgelöste Messung zu nutzen.
Zur Durchführung einer zeitabhängigen Messung kann beispielsweise das
Fluoreszenzsignal im Anschluß an einen Anregepuls zunächst in einem
ersten Meßkanal und nach einem wählbaren Zeitintervall in einem zweiten
Meßkanal gemessen werden. Eine derartige Anordnung ist verhältnismäßig
einfach und somit kostengünstig in ihrem Aufbau. Sie gewährleistet darüber
hinaus eine hohe Zuverlässigkeit in der Messung, wobei auch sehr kurze
Zeiten bzw. Zeitintervalle mit modernen Technologien ohne weiteren
Aufwand realisiert werden können.
Dementsprechend schlägt die Erfindung eine Vorrichtung zur Messung von
Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen mit Mitteln zum Anregen von Fluoro
phoren in einem Probenvolumen und mit einem Korrelationsdetektor zur
Detektion von Korrelationen der Fluoreszenzsignale der angeregten
Fluorophore vor, welche sich dadurch kennzeichnet, daß der
Korrelationsdetektor Mittel zur zeitaufgelösten Detektion der
Fluoreszenzsignale umfaßt.
Eine derartige Anordnung unterscheidet sich signifikanter Weise von allen
bekannten Vorrichtungen zur Messung von Fluoreszenz-Kreuzkorrelatio
nen, welche lediglich eine chromatische Separation der Fluoreszenzsignale
vorsehen.
Insbesondere können die Mittel zur zeitaufgelösten Detektion zwei
Meßkanäle und einen zeitabhängigen Schalter umfassen, der nach einem
wählbaren Zeitintervall von einem ersten der beiden Meßkanäle auf den
zweiten der beiden Meßkanäle schaltet. Wie bereits vorstehend
beschrieben, zeichnet sich eine derartige Anordnung durch ihre hohe
Zuverlässigkeit und die genau Meßmöglichkeit aus.
Vorteilhafterweise ist der zeitabhängige Schalter mit einem Anregepuls der
Anregemittel getriggert. Dieses kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß
der Schalter gleichzeitig mit der Ansteuerung des Anregemittels, wie
beispielsweise eines Lasers, auf den ersten Meßkanal geschaltet wird.
Ebenso ist es möglich, daß die Anregemittel selbst ein Signal aussenden,
welches zur Triggerung des Schalters genutzt wird.
In einer ersten Ausführungsform können die Mittel zur zeitaufgelösten
Detektion zwei Fluoreszenzsignal-Detektoren umfassen, die jeweils mit
einem der beiden Meßkanäle verbunden sind, wobei der zeitabhängige
Schalter mit den beiden Fluoreszenzsignal-Derektoren derart gekoppelt ist,
daß wahlweise ein erster der beiden Fluoreszenzsignal-Detektoren oder der
zweite der beiden Fluoreszenzsignal-Delektoren aktiviert ist. Eine derartige
Anordnung ist verhältnismäßig schnell in ihrer Funktionsweise, da ein
Verarbeiten der gesammelten Daten auch noch erfolgen kann, wenn der
jeweilige Detektor inaktiviert ist.
Vorteilhafterweise ist ein erster der beiden Fluoreszenzsignal-Detektoren
über einen teildurchlässigen Spiegel in den Strahlengang zwischen dem
zweiten der beiden Fluoreszenzsignal-Detektoren und dem Probenvolumen
gekoppelt.
Andererseits kann die Meßvorrichtung auch einen Fluoreszenzsignal-
Detektor aufweisen, der über den zeitabhängigen Schalter wahlweise mit
einem ersten der beiden Meßkanäle oder dem zweiten der beiden
Meßkanäle verbunden werden kann. Diese Ausführungsform ist
kostengünstiger als die vorher beschriebene, da lediglich ein Detektor
Verwendung findet.
Vorteilhafterweise wird das Anregelicht über einen dichroitischen Spiegel
in den Strahlengang zwischen dem Fluoreszenzsignal-Detektor des
Korrelationsdetektors und dem Probenvolumen gekoppelt. Hierdurch erfolgt
ein nahezu verlustfreies Einkoppeln des Anregelichtes in den Strahlengang
und somit auf das Probenvolumen einerseits. Andererseits können die nicht
polarisierten Fluoreszenzsignale ohne weiteres den dichroitischen Spiegel
passieren.
Vorzugsweise ist das wählbare Zeitintervall ein Vielfaches, vorzugsweise
mehr als das 2,5-fache, der kürzeren Zerfallszeit der Fluorophore. Bei
einer derartigen Anordnung ist gewährleistet, daß ausreichend Lichtquanten
durch den ersten Meßkanal erfaßt werden können und auf diese Weise eine
gute Selektivität der beiden Meßkanäle hinsichtlich der beiden Fluorophore
mit ihren unterschiedlichen Zeitintervallen erfolgt.
Erfolgt die Anregung der Fluorophore gepulst, so kann ohne weiteres eine
laufende Messung und somit auch eine Beobachtung der Korrelation
erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Anregung durch einen gepulsten Laser.
Vorzugsweise ist die Pulsdauer der Anregepulse wesentlich kleiner als die
Zerfallszeit der Fluorophore. Auf diese Weise kann gewährleistet werden,
daß die Anregung ansich die Messung der Fluoreszenzsignale nicht bzw.
nur unwesentlich beeinflußt.
Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Pulsfolge wesentlich größer als
die Zerfallszeit der Fluorophore ist. Auf diese Weise kann ohne zusätzliche
Maßnahmen eine Trennung der beiden Meßkanäle erfolgen, so daß diese
ausreichend zwischen den beiden Fluorophore unterscheiden können und
ein Übersprechen in vertretbaren Grenzen gehalten werden kann.
Im vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "wesentlich", daß der
Unterschied ausreichend groß ist, daß ein hieraus resultierender Meßfehler
das Ergebnis nur unwesentlich beeinflußt. Insbesondere können die
diesbezüglichen Werte derart gewählt werden, daß der Fehler in jedem
Falle geringer ist, als dieses bei herkömmlichen Fluoreszenz-
Korrelationsspektroskopieverfahren möglich ist.
Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden
in der Beschreibung anliegender Zeichnung erläutert, in welcher
beispielhaft zwei Ausführungsformen vorliegender Erfindung dargestellt
sind. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erste erfindungsgemäße Vorrichtung zur Messung von
Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen in schematischer Darstellung,
Fig. 2 einen Teil einer zweiten erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Messung von Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen in schematischer
Darstellung,
Fig. 3 zwei beispielshafte Zerfallskurven sowie deren Summe und
Fig. 4 ein Übersprechen in Abhängigkeit der Zerfallszeiten bzw. der
effektiven Ausbeuten.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung zur Messung von Fluoreszenz-
Kreuzkorrelationen wird ein gepulster Laser 1 über eine Mikroskopoptik
2 in ein Probenvolumen 3 fokussiert. Die emitierte Fluoreszenz wird in
konfokal aufgebauten Fluoreszenzsignal-Detektoren 4, 5 gemessen. Diese
Fluoreszenzsignal-Detektoren 4, 5 sind über eine Triggerelektronik 6
gegatet, welche ihrerseits mittels einer Diode 7 angeregt wird. Die Diode
7 kann mittels eines teildurchlässigen Spiegels 8 mit Laserlicht bestrahlt
werden.
Erzeugt nunmehr der Laser 1 einen Laserpuls, so gibt die Diode 7 ein
Signal an die Triggerelektronik 6, die als Schalter wirkend ihrerseits eine
Messung in dem Fluoreszenzsignal-Detektor 4 startet. Nach einem
wählbaren Zeitintervall wird durch diesen Schalter diese Messung beendet
und die Messung in dem Fluoreszenzsignal-Detektor 5 gestartet. Diese wird
bis zu dem nächsten Laserpuls aufrechterhalten.
Bei dieser Anordnung ist der Fluoreszenzsignal-Detektor 4 über einen
teildurchlässigen Spiegel 15 in den Strahlengang zwischen dem
Fluoreszenzsignal-Detektor 5 und dem Probenvolumen 3 gekoppelt.
Die Detektorsignale werden an eine entsprechende Eingangskarte 9 eines
Datenverarbeitungsgerätes mit zwei Meßkanälen 10, 11 übergeben. In
diesem wird dann eine hart- und/oder softwareseitige Korrelationsanalyse
der Signale durchgeführt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform findet lediglich ein
Detektor 12 Anwendung, dessen Meßsignal je nach Schalterstellung eines
Schalters 13 den Meßkanälen 10 und 11 zugeführt wird. Hierbei wird der
Schalter 13 durch die Triggerelektronik 6 in entsprechender Weise
angeregt.
Beide Ausführungsformen zeichnen sich dadurch aus, daß sie mit einer
bestehenden Computeranordnung sowie mit vorhandenen Korrelatorkarten
zur Anwendung kommen können. Gegenüber einer Mehrfarben-Fluores
zenz-Kreuzkorrelation, bei welcher jedem Kanal eine bestimmte Farbe
zugeordnet ist, erfolgt bei vorliegender Erfindung die Zuordnung zu einem
bestimmten Zeitintervall.
Das Einkoppeln des Laserlichts in den Strahlengang der Mikroskopoptik
bzw. in den Strahlengang zwischen den Fluoreszenzsignal-Detektoren (4,
5 bzw. 12) und dem Probenvolumen erfolgt durch einen dichroitischen
Spiegel (14).
Nach einem Laserpuls zeigt ein Fluorophor der Sorte i = 1, 2 die
Zerfallskurve fi(t) = aie-t/τi , wie in Fig. 3 dargestellt. Hierbei ist die
Quantenausbeute pro Laserpuls QEi = ∫0 ∞dt aie-t/τi . Im Folgenden ist
die Zahl der Fluorophore im Fokusvolumen mit Ni und die
Wiederholrate der Laserpulse mit ν bezeichnet, wobei i = 1 die
schnell und i = 2 die langsam zerfallende Komponente darstellt. Somit
ist τ1 < τ2. Die Eigenschaften des Lasers sind derart gewählt, daß
τi « 1/ν und 1/ν viel kleiner als die typischen Aufenthaltsdauern der
Moleküle im Fokusvolumen sind.
Wird mit tt das wählbare Zeitintervall nach einem Laserpuls bezeichnet,
bis zu welchem der erste Meßkanal S (schnell) und ab welchem der zweite
Meßkanal L (langsam) gemessen wird, so ergeben sich folgende, zu
messende Signale
Um ein Übersprechen der langsam zerfallenden Komponente in den ersten
Kanal S zu eliminieren, wird tt derart gewählt, daß in FL der erste Term
vernachlässigbar ist. Auf diese Weise läßt sich der langsam zerfallende
Anteil auf das Interval [0, tt] extrapolieren und von FS abziehen. Zur
Abschätzung kann Q als das gewünschte Verhältnis der Zahl der bis tt
emittierten zu der ab tt emitierten Photonen dienen. Hieraus folgt dann
tt = ln(Q + 1)τi
tt = ln(Q + 1)τi
Die Näherung für FL ist aufgrund der verschiedenen Lebensdauern bei
Quantenausbeuten gleicher Größenordnung gültig und wird, multipliziert
mit (ett/τ2 - 1) von FS abgezogen, um das korrigierte, von der Teilchenzahl
der langsam zerfallenden Komponente unabhängige Signal zu erhalten.
Hieraus folgt dann:
Das verbleibende Übersprechen der schnellen Komponente in den ersten
Kanal L wird bei geeigneter Wahl der Parameter QEi und τi sehr klein. Es
läßt sich für zwei Teilchenspezies bei identischen Volumina abschätzen als
Fig. 4 zeigt, daß das Übersprechen über einen großen Parameterbereich
deutlich unter 10% liegt. Bei der Wahl der Fluorophore sollten η2 - η1 sowie
τ2 - τ1 möglichst groß sein, damit tt so klein gewählt werden kann, daß der
zweite Meßkanal L noch ein ausreichendes Signal zeigt.
Da bei herkömmlichen Zweifarben-Kreuzkorrelationsmessungen eine
vollständige Überlappung der Fokusvolumina nicht erreicht werden kann
- dieses sind typischerweise weniger als 50% - und die hier
vorgeschlagene Methode identische Foki aufweist, kann mit dem hier
vorgeschlagenen Verfahren ein viel höheres Kreuzkorrelationssignal
erreicht werden.
Als Fluorphore können beispielsweise die folgenden Kombinationen
gewählt werden:
Hierbei bezeichnet [1] die Produktinformationen der Amersham Pharmacia
Biotech AB, Uppsala, Schweden, [2] die Veröffentlichung Brismar, H., O.
Trepte und B. Ulfhake. J. Histochem. Cytochem., 43: 699-707, 1995, [3]
die Veröffentlichung Draaijer, A., R. Sanders und H. C. Gerritsen. In:
Handbook of biological confocal microscopy, 2. Aufl., 491 bis 505, 1995
und [4] die Produktinformationen der Molecular Probes, Inc., Eugene, OR,
USA.
Claims (17)
1. Verfahren zur Messung von Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem spektralen Kanal die
Korrelation mindestens zweier jeweils mit Fluorophoren markierter
Teilchenspezies gemessen wird, wobei die Fluorophore unterschied
liche Zerfallskurven aufweisen und durch denselben spektralen Kanal
angeregt werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jede
Teilchenspezies unterschiedliche Fluorophore oder identische
Fluorophore, die auf Grund ihrer unterschiedlichen Bindungsarten an
die zu untersuchende Teilchenspezies unterschiedliche Quanten
ausbeuten und/oder unterschiedliche Lebensdauern aufweisen, zur
Anwendung kommen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anregung der Fluorophore durch eine einzige Laserlinie erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch
eine zeitabhängige Messung der Fluoreszenzsignale.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fluoreszenzsignal im Anschluß an einen Anregepuls zunächst in
einem ersten Meßkanal (10) und nach einem wählbaren Zeitintervall
in einem zweiten Meßkanal (11) gemessen wird.
6. Vorrichtung zur Messung von Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen mit
Mitteln zum Anregen von Fluorophoren in einem Probenvolumen (3)
und mit einem Korrelationsdetektor zur Detektion von Korrelationen
der Fluoreszenzsignale der angeregten Fluorophore, dadurch
gekennzeichnet, daß der Korrelationsdetektor Mittel zur
zeitaufgelösten Detektion der Fluoreszenzsignale umfaßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel zur zeitaufgelösten Detektion zwei Meßkanäle (10, 11) und
einen zeitabhängigen Schalter (6, 13) umfassen, der nach einem
wählbaren Zeitintervall von einem ersten der beiden Meßkanäle (10)
auf den zweiten der Meßkänale (11) schaltet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
zeitabhängige Schalter (6, 13) mit einem Anregepuls der
Anregemittel getriggert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch zwei
Fluoreszenzsignal-Detektoren (4, 5), die jeweils mit einem der
beiden Meßkanäle (10, 11) verbunden sind, wobei der zeitabhängige
Schalter (6) mit den beiden Fluoreszenzsignal-Detektoren (4, 5)
derart gekoppelt ist, daß wahlweise ein erster der beiden
Fluoreszenzsignal-Detektoren (4, 5) oder der zweite der beiden
Fluoreszenzsignal-Detektoren (4, 5) aktiviert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein
erster der beiden Fluoreszenzsignal-Detektoren (4, 5) über einen
teildurchlässigen Spiegel (5) in den Strahlengang zwischen dem
zweiten der beiden Fluoreszenzsignal-Detektoren (4, 5) und dem
Probenvolumen (3) gekoppelt werden kann.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch einen
Fluoreszenzsignal-Detektor (12) der über den zeitabhängigen Schalter
(6, 13) wahlweise mit einem ersten der beiden Meßkanäle (10, 11)
oder dem zweiten der beiden Meßkanäle (10, 11) verbunden werden
kann.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, gekennzeichnet
durch einen dichroitischen Spiegel (14), über welchen Anregelicht
in den Strahlengang zwischen einem Fluoreszenzsignal-Detektor (4,
5, 12) des Korrelationsdetektors und dem Probenvolumen (3)
gekoppelt werden kann.
13. Verfahren nach Anspruch 5 bzw. Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das wählbare
Zeitintervall ein Vielfaches, vorzugsweise mehr als das 2,5-fache,
der kürzeren Zerfallszeit der Fluorophore beträgt.
14. Verfahren bzw. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anregung der Fluorophore gepulst
erfolgt.
15. Verfahren bzw. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anregung durch einen gepulsten Laser
erfolgt.
16. Verfahren bzw. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pulsdauer wesentlich kleiner als die
Zerfallszeit der Fluorophore ist.
17. Verfahren bzw. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pulsfolge wesentlich größer als die
Zerfallszeit der Fluorophore ist.
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DE1999149658 Ceased DE19949658A1 (de) | 1999-10-14 | 1999-10-14 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Fluoreszenz-Kreuzkorrelationen |
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DE (1) | DE19949658A1 (de) |
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1999
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