DE19948260A1 - Fluoreszenz-Multiplex-Sequenzierung - Google Patents
Fluoreszenz-Multiplex-SequenzierungInfo
- Publication number
- DE19948260A1 DE19948260A1 DE19948260A DE19948260A DE19948260A1 DE 19948260 A1 DE19948260 A1 DE 19948260A1 DE 19948260 A DE19948260 A DE 19948260A DE 19948260 A DE19948260 A DE 19948260A DE 19948260 A1 DE19948260 A1 DE 19948260A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sequencing
- reaction
- different
- detection unit
- fluorescent dye
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12Q—MEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
- C12Q1/00—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
- C12Q1/68—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving nucleic acids
- C12Q1/6869—Methods for sequencing
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Zoology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Immunology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Analyse von Nukleinsäuren, die in einer Nukleinsäure-Sequenzierungsreaktion, insbesondere in einer enzymatischen Sequenzierungsreaktion, unter Verwendung von Fluoreszenzfarbstoffen als Markierung erzeugt wurden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Analyse von
Nukleinsäuren, die in einer Nukleinsäure-Sequenzierungsreaktion,
insbesondere in einer enzymatischen Sequenzierungsreaktion, unter
Verwendung von Fluoreszenzfarbstoffen als Markierung erzeugt wurden.
Zur Bestimmung von Nukleinsäuresequenzen können grundsätzlich zwei
Methoden verwendet werden. Die chemische Abbaumethode (Maxam et al.
(Proc. Natl. Acad. Sci. 74 (1977), 560-564) und die Kettenabbruchmethode
(Sanger et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74 (1977), 5463-5467). Bei der
heute weit verbreiteten DNA-Sequenzierung durch die enzymatische
Kettenabbruchmethode werden ausgehend von einer Nukleinsäurematrize
viele verschieden lange markierte Nukleinsäurefragmente durch eine
enzymatische Extensions- und Terminationsreaktion hergestellt, bei der ein
synthetischer Oligonukleotidprimer mit Hilfe von Polymerase und einer
Mischung von Deoxyribonukleosidtriphosphaten (dNTPs) und
Kettenabbruchmolekülen, insbesondere Dideoxyribonukleosidtriphosphaten
(ddNTPs) verlängert und terminiert wird.
Dabei wird üblicherweise in jeweils vier Ansätzen eine Mischung der dNTPs
zusammen mit jeweils einem ddNTP eingesetzt. Auf diese Weise wird ein
statistischer Einbau der Kettenabbruchmoleküle in die wachsenden
Nukleinsäureketten erreicht, wobei nach dem Einbau eines
Kettenabbruchmoleküls die DNA-Kette aufgrund des Fehlens einer freien 3'-
OH-Gruppe nicht mehr weiter verlängert werden kann. Es entsteht daher
eine Vielzahl von unterschiedlich langen DNA-Fragmenten, die statistisch
gesehen an jeder möglichen Einbaustelle ein Kettenabbruchmolekül
enthalten und dort enden. Diese vier Ansätze mit den jeweils aufgrund des
Einbaus von Kettenabbruchmolekülen spezifisch an einer Base endenden
Fragmenten werden nach ihrer Länge, z. B. durch Polyacrylamid-
Gelelektrophorese, üblicherweise in vier verschiedenen Spuren aufgetrennt
und die Sequenz über die Markierung dieser Nukleinsäurefragmente
ermittelt.
Heute wird die DNA-Sequenzierung mit automatisierten Systemen
durchgeführt, bei denen im allgemeinen eine nichtradioaktive Markierung,
insbesondere eine Fluoreszenzmarkierung verwendet wird (Smith et al.,
Nature 321 (1986), 674-679; Ansorge et al., J. Biochem. Biophys. Meth.
13 (1986), 315-323). Bei diesen Systemen ist im Wesentlichen die
Auftrennung der Nukleinsäurefragmente, z. B. durch Gelelektrophorese, die
Datenaquisition und die Datenauswertung automatisiert. Darüber hinaus ist
in einigen Geräten ein automatisiertes Ladesystem verfügbar. Die
Probenvorbereitung, insbesondere die eigentliche Sequenzierungsreaktion,
wird außerhalb des Systems durchgeführt.
Bei den automatisierten Verfahren zur Sequenzierung von Nukleinsäuren
können nichtradioaktive Markierungsgruppen über markierte Primermoleküle,
markierte Kettenabbruchmoleküle oder als innere Markierung über markierte
dNTPs eingeführt werden. Bei Standardprotokollen werden die
Sequenzierungsreaktionen jeweils einzeln in einem Reaktionsgefäß
durchgeführt, sodass mit einer Sequenzierungsreaktion immer nur eine
einzige Sequenz bestimmt werden kann.
Die simultane Bestimmung von zwei Nukleinsäuresequenzen unter
Verwendung zweier unterschiedlich markierter Primermoleküle für eine
Sequenzierungsreaktion in einem einzigen Reaktionsgefäß wurde von
Wiemann et al. (Anal. Biochem. 224 (1995), 117-121) beschrieben. Weitere
Verfahren, bei denen Sequenzierungsreaktionen unter Verwendung zweier
unterschiedlicher Fluoreszenzmarkierungen in einem einzigen
Reaktionsgefäß, verbunden mit einer gemeinsamen Auftrennung dieser
beiden unterschiedlichen Fluoreszenzmarkierungen sind in WO 96/23213
und WO 96/34114 beschrieben. Dabei werden zur Auswertung der
Sequenzierungsreaktion Nachweissysteme, die zwei verschiedene Laser
enthalten, verwendet.
Problematisch bei der gemeinsamen Analyse von mit unterschiedlichen
Fluoreszenzfarbstoffen markierten Sequenzierprodukten in einer einzigen
Bahn bzw. Gelspur ist jedoch, dass Fluoreszenzfarbstoffe über einen weiten
Wellenlängenbereich hinweg anregbar sind und die Anregungsenergie
ebenfalls über einen breiten Bereich wieder abgeben. Darüber hinaus
unterliegen die Anregungs- und Emissionsspektren äußeren Bedingungen,
die durch Parameter der chemischen Umgebung des Farbstoffs gegeben
sind, unter anderem durch den pH-Wert, die Temperatur und die
Elektrizitätszahl der Lösung. Aufgrund dieser Abhängigkeit von vielen
Parametern wurde daher angenommen, dass eine gleichzeitige quantitative
Erfassung von vier oder mehr Farbstoff-Spektren - wie sie für eine genaue
Auswertung von Sequenzierungsreaktionen erforderlich ist - nicht
durchführbar ist.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass eine gemeinsame
Auswertung von vier oder mehr Sequenzierungsreaktionen, bei denen
jeweils unterschiedliche Fluoreszenzfarbstoffe eingesetzt wurden, möglich
ist.
Ein Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Analyse von
Nukleinsäuren, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass mit mindestens
vier unterschiedlichen Fluoreszenzfarbstoffen markierte Produkte von
Nukleinsäure-Sequenzierungsreaktionen zusammen in einer Bahn nach ihrer
Größe aufgetrennt und voneinander unabhängig analysiert werden.
Die Analyse erfolgt durch Auftrennung der Nukleinsäure-
Sequenzierungsprodukte nach ihrer Größe bzw. Länge und Auswertung der
Markierung. Diese Auftrennung kann nach allen in der Technik bekannten
Methoden, z. B. durch verschiedene elektrophoretische (z. B.
Polyacrylamidelektrophorese) und chromatographische (z. B. HPLC)
Verfahren erfolgen, wobei eine gelelektrophoretische Auftrennung,
insbesondere in einem denaturierenden Gel bevorzugt ist. Besonders
bevorzugt erfolgt die Auftrennung in ultradünnen Plattengelen von 20 bis
500 µm, vorzugsweise 100 bis 300 µm Dicke (siehe z. B. Stegemann et al.,
Meth. Mol. Cell. Biol. 2 (1991), 182-184) oder Kapillaren.
Überraschenderweise wurde festgestellt, dass eine parallele Auswertung
von mehreren Sequenzieransätzen, die wiederum jeweils mindestens vier
unterschiedlich markierte Sequenzierprodukte enthalten, möglich ist. Diese
parallele Auswertung erfolgt vorzugsweise durch gleichzeitige Auftrennung
mehrerer Sequenzieransätze in gleichen Bahnen, insbesondere in Gelbahnen,
z. B. in Bahnen von Plattengelen. So konnte gezeigt werden, dass
mindestens 20, vorzugsweise mindestens 40 und besonders bevorzugt
mindestens 80, z. B. 120 oder sogar 192 oder 384 Bahnen parallel
ausgewertet werden können. Auf diese Weise können unter Verwendung
konventioneller Gele, die eine Auswertung von z. B. 1000-1200 Basen pro
Sequenzierungsreaktion erlauben, und einer gleichzeitigen Auftrennung von
vier Sequenzierungsreaktionen in einer Bahn, bei Verwendung eines
Plattengels mit 192 Spuren, mehr als 100.000 Basen z. B. 155 000 Basen
auf einem einzigen Gel bestimmt werden. Im Falle von Gelen mit größerer
Spuranzahl, wie vorstehend erwähnt, lassen sich entsprechend mehr Basen
bestimmen. So konnten auf Grundlage einer Verdoppelung der Spurdichte
(384 Spuren auf einem einzigen Gel) mehr als 200.000 Basen, z. B. 300.000
bis 384.000 Basen, auf einem einzigen Gel bestimmt werden. Die
Auswertung der Sequenzierungsreaktionen erfolgt vorzugsweise in einer
automatisierten Sequenziervorrichtung, die für jeden Fluoreszenzfarbstoff
eine separate Anregungslichtquelle und Detektionseinheit enthält.
Vorzugsweise werden Laser als Anregungslichtquellen verwendet. Beispiele
für geeignete Laser sind Neodym-YAG-Laser, Argon-Laser, Helium-Neon-
Laser oder Halbleiter-Laser (Laser-Dioden).
Um eine möglichst optimale spektrale Trennung und damit eine unabhängige
Analyse der mindestens vier Fluoreszenzfarbstoffe auf einer Bahn zu
gewährleisten, werden vorzugsweise zusätzliche optische Mittel, z. B. Filter
oder/und Blenden verwendet. Auf diese Weise kann für einen Detektor ein
"spektrales Restübersprechen", d. h. ein Intensitätsverhältnis des Lichts, das
von dem mit dem jeweiligen Detektor nachzuweisenden Fluoreszenzfarbstoff
stammt, zu dem Licht der anderen (auf den anderen Detektoren
nachzuweisenden) Fluoreszenzfarbstoffe von 1 : ≦ 0,1, besonders bevorzugt
1 : ≦ 0,01 und am meisten bevorzugt 1 : ≦ 0,001 erreicht werden.
Vorzugsweise verwendet man zur Erhöhung der Detektorselektivität
geeignete Bandpass-Filter, z. B. Absorptions- oder/und Interferenzfilter. Dabei
kann ein bezüglich der optischen Achse im wesentlichen senkrecht auf den
Detektor einfallendes Licht, welches vorzugsweise eine maximale
Abweichung von ± 20°C bezüglich der optischen Achse des Detektors
aufweist, erzeugt werden. Dieser im wesentlichen senkrechte Lichteinfall
kann jedoch auch durch andere optische Mittel, z. B. Blenden etc. erreicht
werden.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendeten Fluoreszenz
farbstoffe werden so ausgewählt, dass eine voneinander unabhängige
Analyse möglich ist. Vorzugsweise werden die Absorptions- oder/und
Emissionsmaxima der einzelnen Fluoreszenzfarbstoffe so gewählt, dass sie
unter den Messbedingungen mindestens jeweils 30 nm, vorzugsweise
mindestens 50 nm und besonders bevorzugt mindestens 70 nm voneinander
entfernt sind.
Beispiele für bevorzugte Farbstoffe sind in der nachfolgenden Tabelle 1
aufgelistet.
Besonders bevorzugt sind Farbstoffkombinationen, die mindestens vier
Farbstoffe, ausgewählt aus Fluorescein, 5-Carboxy-Rhodamin 6G,
TexasRed, CY2, CY 5, CY 5.5, IRD 700, IRD 800 und CY7 enthalten. Am
meisten bevorzugt sind (a) eine Kombination der Fluoreszenzfarbstoffe
Fluorescein, TexasRed, CY 5.5 und IRD 800, (b) eine Kombination von 5-
Carboxy-Rhodamin 6G, TexasRed, CY5.5 und IRD 800 gegebenenfalls mit
CY2 oder (c) eine Kombination von 5-Carboxy-Rhodamin 6G, TexasRed,
CY5.5 und CY7 gegebenenfalls mit CY2 oder/und IRD 800. Die Strukturen
dieser Verbindungen sind in Abb. 1 dargestellt.
Die Sequenzierungsreaktionen, die zur Erzeugung von mit mindestens vier
unterschiedlichen Fluoreszenzfarbstoffen markierten Produkten führen,
können auf konventionelle Weise, d. h. in separaten Ansätzen durchgeführt
werden, wobei man die Ansätze erst kurz vor dem Aufbringen auf die
Gelbahn vereinigt oder nacheinander ggf. in zeitlichen Abständen von z. B.
10 bis 20 min auf die Gelbahn aufträgt. Andererseits erlaubt die
erfindungsgemäße simultane Auswertung von vier oder mehr Fluoreszenz-
Markierungen in einer einzigen Bahn auch mindestens vier unabhängige
Sequenzierungsreaktionen in einem einzigen Gefäß durchzuführen und die
dabei entstehenden, mit unterschiedlichen Fluoreszenzfarbstoffen markierten
Nukleinsäurefragmente anschließend in einer einzigen Bahn aufzutrennen.
Die Markierungsgruppen werden bei dieser Ausführungsform des Verfahrens
vorzugsweise über unterschiedlich markierte Primer in die
Sequenzierprodukte eingeführt. Als Primer wird dabei eine Nukleinsäure,
vorzugsweise eine DNA verwendet, die ausreichend komplementär zu einer
im Reaktionsansatz befindlichen zu sequenzierenden Nukleinsäure (Matrize)
ist, um mit dieser eine Hybridierungsreaktion unter den jeweiligen
Reaktionsbedingungen einzugehen. Die Länge des Primermoleküls ist
vorzugsweise 10 bis 100, besonders bevorzugt 12 bis 50 und am meisten
bevorzugt 12 bis 30 Nukleotide. Andererseits kann - bei Anwendung des in
WO 96/34114 beschriebenen Verfahrens - auch ein unmarkierter Primer
verwendet werden, wenn die Sequenzierungsreaktion unter solchen
Bedingungen durchgeführt wird, dass an ein Primermolekül jeweils nur eine
einzige Art von markierten Deoxyribonukleosidtriphosphaten angefügt wird.
Bei einer gemeinsamen Durchführung mehrerer Sequenzierungsreaktionen
in einem einzigen Gefäß gibt es mehrere bevorzugte Ausführungsformen.
Bei einer Quadruplex-Reaktion werden die zu analysierenden
Nukleinsäurefragmente in einem einzigen Reaktionsgefäß unter Verwendung
von vier unterschiedlichen markierten Primern und vier voneinander
unabhängigen DNA-Matrizen erzeugt. Bei der Tandern-Duplex-Reaktion
verwendet man ebenfalls vier unterschiedlich markierte Primer, von denen
aber jeweils zwei an komplementäre Stränge einer DNA-Matrize binden, d. h.
es sind insgesamt zwei DNA-Matrizen vorhanden. Bei der Sequenzlücken-
Auffüllreaktion werden vier Primer und eine DNA-Matrize verwendet, wobei
die Primer an jeweils an verschiedenen Bereichen auf einem Strang der
DNA-Matrize binden. Bei der kompetierenden Tandern-Duplex-Reaktion
werden vier Primer und eine DNA-Matrize verwendet, wobei zwei Primer an
einen Strang und zwei andere Primer an den Gegenstrang der Matrize
binden. Selbstverständlich können derartige Sequenzierprotokolle auch unter
Verwendung von mehr als vier Fluoreszenzfarbstoffen in einem einzigen
Reaktionsgefäß durchgeführt werden, z. B. unter Verwendung von fünf,
sechs oder sieben Fluoreszenzfarbstoffen, d. h. mit einer entsprechenden.
Anzahl von fluoreszenzmarkierten Primern oder Nukleotiden.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist aber auch eine Auswertung
von Sequenzierungsreaktionen auf Grundlage einer basenspezifischen
Fluoreszenzfarbstoff-Markierung möglich, bei der die zu einem Klon
gehörigen vier spezifischen Sequenzierungsansätze (A, G, C, T) gemeinsam
in einer Gel-Elektrophorese-Bahn (Gelspur) aufgetrennt und analysiert
werden, wobei für jeden der 4 Sequenzierungsansätze eine unterschiedliche
Markierung gewählt wird. Mobilitätsunterschiede, sogenannte "Mobility
Shifts", aufgrund dieser unterschiedlichen Markierungen können auf an sich
bekannte Weise, z. B. durch eine entsprechende Software kompensiert
werden. Auch Unterschiede in den Separationsdistanzen für die einzelnen
Ansätze, die durch die versetzte Anordnung der Detektoren bedingt sind,
können ohne weiteres kompensiert werden. In der Regel reicht es hierzu
aus, die Korrektur der Laufzeiten nach einem linearen Ansatz (Dreisatz in
Bezug auf die Separationsdistanzen unter der Annahme konstanter
Fragmentausbreitungsgeschwindigkeit längs der Gel-Elektrophorese-Bahnen)
vorzunehmen.
Die Sequenzierungsreaktion wird vorzugsweise nach der enzymatischen
Methode durchgeführt. Als Enzyme können beispielsweise das Klenow-
Fragment der E. coli DNA-Polymerase I, unmodifizierte T7 DNA-Polymerase,
modifizierte T7 DNA-Polymerase (Sequenase), T4 DNA-Polymerase oder
thermostabile DNA-Polymerasen wie etwa die Taq DNA-Polymerase, die Bst
DNA-Polymerase oder Modifikationen davon verwendet werden. Bei
Verwendung thermostabiler DNA-Polymerasen kann die Sequenzierung als
"Thermocycling"-Reaktion durchgeführt werden. Diese Reaktion entspricht
einer normalen Sequenzierreaktion, wird allerdings - wie eine PCR - in
mehreren Zyklen durchgeführt. Der Reaktionsansatz enthält die
Nukleinsäurematrize, die Primermoleküle, die dNTPs und die jeweils
entsprechenden Kettenabbruchmoleküle sowie die thermostabile
Polymerase. Auf diese Weise wird pro Zyklus immer eine bestimmte Menge
der markierten Nukleinsäurefragmente synthetisiert, wobei in mehreren
Zyklen große Mengen an markierten Fragmenten erzeugt werden können.
Die zu sequenzierende Nukleinsäure kann sowohl in einzelsträngiger als
auch in doppelsträngiger Form eingesetzt werden. Es werden gute
Ergebnisse erhalten, wenn sich die zu sequenzierende Nukleinsäure auf
einem doppelsträngigen DNA-Vektor, z. B. einem Plasmid, Cosmid,
Bakteriophagen, einem viralen Vektor oder einem künstlichen Chromosom
befindet.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Reagenzienkit zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, der neben anderen für
die Sequenzierung erforderlichen Bestandteilen mindestens vier
unterschiedliche Fluoreszenzfarbstoff-Markierungen enthält, wobei jede
Markierung für die Bestimmung einer unterschiedlichen Sequenz vorgesehen
ist. Die Markierungen können in Form von Primern, dNTPs oder
Kettenabbruchmolekülen, z. B. ddNTPs, vorliegen. Vorzugsweise werden
unterschiedlich markierte Primer verwendet. Darüber hinaus kann der
Reagenzienkit zusätzliche Reagenzien, z. B. Enzyme, Pufferlösungen,
unmarkierte dNTPs, Primer, Terminatoren etc. enthalten.
Durch die Verwendung von vier oder mehr unterschiedlichen Markierungen
in einer einzigen Sequenzierungsreaktion können die Kosten für die
Durchführung der Sequenzierungsreaktionen wesentlich reduziert werden.
Sowohl die Kosten für Chemikalien als auch für den Arbeitsaufwand werden
verringert. Dies ist insbesondere bei Sequenzierungsprojekten im großen
Maßstab bedeutend, wie etwa dem "Human Genome" Projekt oder anderen
Genomprojekten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung in Verbindung mit den
Abbildungen weiter verdeutlichen.
Abb. 1 zeigt die chemische Struktur der Fluoreszenzfarbstoffe FITC,
CY 5.5, 5-Carboxy-Rhodamin 6G, TexasRed, IRD 800, CY 5,
IRD 700 und CY 2.
Als Primer wurden entweder Standardprimer (UPO, UP-40, RPO, T7,
T7term) oder die im folgenden angegebenen spezifischen Primer 1 bis 8
eingesetzt. Als Matrizen wurden für den jeweiligen Primer, passende
Vektoren mit zu sequenzierenden Inserts verwendet. Als Markierungen
wurden die Fluoreszenzfarbstoffe Fluorescein-Isothiocyanat (FITC), Texas-
Red (TR), CY 5.5 und IRD 800 verwendet.
Die Sequenzen und Markierungen der verwendeten Primer sind in Tabelle 2
zusammengefaßt.
Alle Sequenzierungsreaktionen wurden als Thermocycling-Reaktionen
(Murray et al., Nucleic Acids Res. 17 (19891, 8889) unter Verwendung
eines Thermocycler (MJ Research, PTC-200) mit dem folgenden Profil
durchgeführt: 25 oder 40 Zyklen bei 97°C für 15 sec, 55°C für 30 sec,
68°C für 60 sec bzw. 30 sec.
Die Protokolle für die Reaktionen (Anzahl Primer - Anzahl Matrizen - Anzahl
Reaktionsgefäße) waren wie folgt:
3 µl DNA-Matrize 1 (1 µg/µl) wurden mit 2 µl p DNA Matrize 2 (0,5 µg/µl)
und jeweils 3 µl der Primer FITC-T7term (4 µM), TR-T7, CY 5.5-RPO und
IRD 800-UPO (jeweils 2 µM), 2,1 µl 10 × Cyclingpuffer, 3 µl AmpliTaqFS
(Applied Biosystems) und 1, 9 µl Wasser vermischt. Das Gemisch wurde in
vier Aliquots (jeweils 5 µl) unterteilt. 3 µl der jeweiligen
Terminationsmischung (A, C, G, T) wurden in die einzelnen Aliquots
gegeben. Dann wurde das Thermocycling gestartet. Nach 25 Zyklen wurden
1 µl Stopp-Lösung zu jeder Reaktion gegeben und das Volumen während
einer Denaturierung bei 95°C für etwa 10 min um etwa die Hälfte
verringert. Dann wurde der Ansatz auf Eis gestellt.
2 µl DNA Matrize 1 (0,5 µg/µl) wurden mit 3 µl DNA Matrize 2 (0,3 µg/µl),
5 µl DNA Matrize 3 (0,2 µg/µl), 3 µl DNA Matrize 4 (0,3 µg/µl) und jeweils
1 µl der Primer 1 bis 4 (jeweils 5 µM), 2,4 µl 10 × Cyclingpuffer, 3 µl
AmpliTaqFS und 1,5 µl DMSO vermischt. Das Gemisch wurde in vier
Aliquots (jeweils 5 µl) unterteilt und 3 µl der jeweiligen
Terminationsmischung (A, C, G, T) wurden in die einzelnen Aliquots
pipettiert. Dann wurde das Thermocycling gestartet. Nach 25 Zyklen wurde
1 µl Stopp-Lösung zu jeder Reaktion zugegeben und das Volumen während
einer Denaturierung bei 95°C für etwa 10 min um etwa die Hälfte
verringert. Dann wurden die Ansätze auf Eis gestellt.
1,5 µl DNA Matrize 1 (0,7 µg/µl) wurden mit jeweils 2 µl der Primer 5 bis 8
(jeweils 2 µM), 2,1 µl 10 × Cyclingpuffer, 3 µl AmpliTaqFS, 1,5 µl DMSO
und 4,9 µl Wasser vermischt. Die Mischung wurde in vier Aliquots (jeweils
5 µl) unterteilt und 3 µl der jeweiligen Terminationsmischung (A, C, G, T)
wurden in die einzelnen Aliquots pipettiert. Dann wurde das Thermocycling
gestartet. Nach 25 Zyklen wurde 1 µl Stopp-Lösung zu jeder Reaktion
gegeben und das Volumen wurde während einer Denaturierung bei 95°C
für etwa 10 min um etwa die Hälfte verringert. Dann wurden die Ansätze
auf Eis gestellt.
4 µl DNA Matrize 1 (1 µg/µl) wurden mit jeweils 2 µl Primern (FITC-RP, TR-
40, RPO-CY 5.5, IRD 800-40, jeweils 2 µM), 2,0 µl 10 × Cyclingpuffer, 3 µl
AmpliTaqFS und 3 µl Wasser vermischt. Das Gemisch wurde in vier
Aliquots (jeweils 5 µl) unterteilt und 3 µl der jeweiligen
Terminationsmischung (A, C, G, T) wurden jeweils in die einzelnen Aliquots
pipettiert. Dann wurde das Thermocycling gestartet. Nach 40 Zyklen
(Extension bei 68°C für 60 sec) wurde 1 µl Stopp-Lösung zu jedem
Reaktionsansatz gegeben und das Volumen wurde während einer
Denaturierung bei 95°C für etwa 10 min auf etwa die Hälfte verringert.
Dann wurden die Ansätze auf Eis gestellt.
Entsprechende Ergebnisse wurden auch mit den Reagenzien des
kommerziellen Cycle-Sequenzierkits der Fa. Applied Biosystems (TaqFS Dye
Primer Cycle Sequencing Kit) erzielt.
Zur Anregung der vier Fluoreszenzfarbstoffe wurden vier Laser mit
unterschiedlichen Emissionswellenlängen verwendet, die entsprechend dem
jeweiligen Absorptionsspektrum des Fluoreszenzfarbstoffs ausgewählt
worden waren. Die Lasertypen und -leistungen sind in der folgenden Tabelle
3 dargestellt.
Die Laser wurden in das Gel über eine einzige Kopplungsplatte an vier
unterschiedlichen Positionen mit einem vertikalen Abstand von jeweils 10
mm zwischen den Strahlen eingekoppelt. Eine Feineinstellung der
Strahlposition erfolgte individuell für alle vier Laser durch eine motorisierte
optische Bühne.
Gemäß den Emissionsspektren der vier Fluoreszenzfarbstoffe wurden
optische Bandpassfilter für die optimale Transmission der jeweiligen
Emissionslichtspektren und die maximale Unterdrückung von gestreutem
Anregungslaserlicht sowie von Infrarot-Hintergrund aufgrund von Glas- und
Gelfluoreszenz ausgewählt. Die hohe Selektivität des Transmissionsprofils
wurde durch eine Kombination von Absorptions- und Mehrschicht-
Interferenzfiltern erreicht (Schott, Mainz, Deutschland).
Das Licht wurde gesammelt und durch ein optisches System, welches ein
räumlich kontinuierliches und aufrechtes Bild, hohe Auflösung und eine hohe
Numerische Apertur (d. h. minimalen Photonenverlust) ergibt, auf die
Detektoren fokussiert. Zum Sammeln und Abbilden von Fluoreszenzlicht
wurde ein Gradientenindex-Linsenarray (Nippon Sheet Glass Company,
Japan) verwendet.
Die Auftrennung der Produkte der Sequenzierreaktionen erfolgte auf 5,0%
oder 4,3% Hydrolink Long Ranger denaturierenden Gelen (AT Biochem,
Malvern, PA, USA) mit 42% Harnstoff. Lauf- und Gelpuffer waren 1,2 ×
TBE. 100 ml Gellösung wurden durch Zugabe von 84,5 µl N,N,N',N'-
Tetramethylethylendiamin (TEMED) und 650 µl 10% Ammoniumperoxo
disulfat (APS) Lösung in Wasser polymerisiert. Die Gele waren 0,30 mm
dick. Die Temperatur war 45°C. Die Auftrennung erfolgte über eine Strecke
von etwa 50 cm unter Verwendung von 60 cm langen und 34 cm breiten
Glasplatten. Die Elektrophorese wurde mit einer Leistung von 60 W und
einer Anfangsspannung von etwa 1500 V durchgeführt.
Die Sequenzen aller vier unterschiedlich markierten Reaktionsprodukte mit
einer einzigen Gelbahn wurden online detektiert und in einem Computer
aufgezeichnet. Die Auswertung erfolgte automatisch nach Ende des Laufs
unter Verwendung der Software-Pakete Lanetracker und Geneskipper
(EMBL, Schwager et al., Genom Digest 2 (1995) 8-9).
Zur Handhabung der großen Anzahl von Proben und der gleichzeitigen
Beladung der 120 Spuren eines Gels wurden Kämme aus porösem
Filtermaterial und ein Robotsystem (Beckman Biomek 2000) eingesetzt.
Dieses Verfahren ist im einzelnen bei Erfle et al. (Nucleic Acids Res. 25
(1997), 2229-2230) beschrieben und beinhaltet das Beladen der
Vertiefungen eines Polyacryl (Plexiglas)-Blocks mit der Probensuspension
durch einen Pipettierroboter. Durch Eintauchen der Zähne des Kamms in die
Taschen des Plexiglasblocks absorbiert das poröse Material die
Probenflüssigkeit durch Kapillarwirkung. Der die Proben enthaltende Kamm
wird dann zwischen den Glasplatten direkt oberhalb des geraden Rands des
polymerisierten Gels eingesetzt. Bei Anlegen des elektrischen Felds werden
die Proben aus dem Kamm und in das Gel gezogen.
Jeweils 0,6 µl der Sequenzierproben wurden mit dieser Technik auf den
Kamm geladen. Zusätzlich wurden als Kontrolle vier Standard-
Sequenzierungsreaktionen (4-4-4) und zwei Duplex-Sequenzierungs
reaktionen (4-2-2) in separaten Reaktionsgefäßen durchgeführt, vorgemischt
und auf den Kamm geladen oder ohne Vormischen aller vier Reaktionen
separat auf dieselben Zähne des Kamms geladen. Dabei wurden identische
Ergebnisse wie bei den zuvor beschriebenen Protokollen erhalten.
Um den Einfluss des Laserlichts auf einen nicht zugehörigen Detektor zu
bestimmen, wurden die vier Laser jeweils während eines Elektrophoreselaufs
an- und abgeschaltet und die damit verbundene Veränderung des
Hintergrunds quantitativ gemessen.
Das Fluoreszenz-Quadruplex-Sequenzierverfahren erlaubt die Anwendung
unterschiedlicher Strategien. So wurden vier verschiedenen Matrizen in
einem Reaktionsgefäß unter Verwendung vier unterschiedlich markierter
Primer (4-4-1), zwei verschiedene Matrizen mit einer Tandern-Duplex-
Sequenzreaktion in zwei Richtungen und vier verschieden markierten
Primern in einem Gefäß (4-2-1) sowie Sequenzlücken-Auffüllungsreaktionen
unter Verwendung von vier "Walking-Primern" zum gleichzeitigen Schließen
von vier Lücken auf derselben Matrize in einem Gefäß (4-1-1) erfolgreich
durchgeführt.
Bei einer Auflösung von 1000 Basen pro Strang, konnten durch die
beschriebenen Techniken etwa 4000 Basen pro Sequenzierungsreaktion
bestimmt werden. Dies bedeutet, dass 120 Sequenzierungsreaktionen auf
einem einzigen Gel aufgetrennt werden können, wodurch 120 kb
Information pro Gel erhalten werden.
Die Anregung der Fluoreszenzfarbstoffe und das Sammeln von Emissions
licht erfolgte dabei räumlich kontinuierlich über die Breite des Gels und
zeitlich kontinuierlich über die gesamte Laufdauer. Die Genauigkeit und die
lesbare Sequenzlänge zeigten keinen Unterschied gegenüber Standard-
Sequenzierungsreaktionen.
Jeder Farbstoff konnte selektiv angeregt und selektiv detektiert werden.
Eine quantitative Messung des Hintergrundlichts zeigte, dass der Einfluss
der Laser auf die nicht zugehörigen Detektoren überraschenderweise extrem
gering war. So wurde beim IRD 800 Detektor eine maximale Zunahme des
Hintergrundsignals von 2,9% aufgrund des zur Anregung von CY 5.5
verwendeten Laserlichts gemessen. Alle anderen Laser/Detektor-
Kombinationen zeigten geringere Werte. Diese unbedeutende Signalzunahme
bleibt während des Elektrophoreselaufs konstant und wird automatisch vom
Meßsignal abgezogen.
Das Fluoreszenz-Quadruplex-Sequenzierverfahren ist auch für innere
Markierungen oder Farbstoff-markierte Terminatoren geeignet.
Mit dem in Beispiel 1 beschriebenen Protokoll wurden gleichzeitig 192
Sequenzierungsreaktionen (d. h. 48 Sequenzierungsreaktionen an jeweils
unabhängigen Klonen) auf einem einzigen Gel aufgetrennt. Dabei konnten
155 kb oder mehr Information pro Gel erhalten werden.
Der in Beispiel 1 verwendete Farbstoff FITC wurde durch 5-Carboxy-
Rhodamin 6G ersetzt. Statt des Argon-Lasers wurde ein Neodym-YAG-Laser
mit einer Anregungswellenlänge von 532 nm und einer Leistung von 5 bis
10 mW eingesetzt. Auch hier war eine selektive Anregung und selektive
Detektion von vier Farbstoffen auf einer Gelbahn möglich.
Zusätzlich zu der in Beispiel 3 beschriebenen Farbstoffkombination wurde
der Farbstoff CY2 verwendet. Als Anregungslichtquelle diente ein Neodym
YAG-Laser mit einer Wellenlänge von 473 nm und einer Leistung von 5 bis
10 mW.
Es wurde gefunden, daß eine selektive Anregung und selektive Detektion
auch bei gleichzeitiger Verwendung von fünf Fluoreszenzfarbstoffen auf
einer Gelbahn möglich ist.
Claims (19)
1. Verfahren zur Analyse von Nukleinsäuren,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit mindestens vier unterschiedlichen Fluoreszenzfarbstoffen
markierte Produkte von Nukleinsäure-Sequenzierungsreaktionen
zusammen in einer Bahn nach ihrer Größe aufgetrennt und
voneinander unabhängig analysiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftrennung durch Elektrophorese in einem denaturierenden
Gel erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine parallele Auftrennung in mehreren Bahnen, die jeweils
mindestens vier unterschiedlich markierte Produkte enthalten, erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Analyse in einer automatisierten Sequenziervorrichtung
erfolgt, die für jeden Fluoreszenzfarbstoff eine separate
Anregungslichtquelle und Detektionseinheit enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Anregungslichtquellen Laser verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass optische Mittel umfassend Blenden oder/und Filter zur Erhöhung
der Trennschärfe eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß für eine Detektionseinheit das Intensitätsverhältnis des von dem
zur jeweiligen Detektionseinheit zugehörigen Fluoreszenzfarbstoff
stammenden Lichts zu dem von einem anderen Fluoreszenzfarbstoff
stammenden Licht 1 : 0,2 oder größer ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das auf eine Detektionseinheit auffallende Licht eine Abweichung
von maximal ±20° von der optischen Achse der Detektionseinheit
aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fluoreszenzfarbstoffe so ausgewählt werden, dass die
Absorptionsmaxima unter den Messbedingungen mindestens jeweils
30 nm voneinander entfernt sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absorptionsmaxima jeweils mindestens 50 nm voneinander
entfernt sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fluoreszenzfarbstoffe so ausgewählt werden, dass die
Emissionsmaxima unter den Messbedingungen mindestens jeweils
30 nm voneinander entfernt sind.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Emissionsmaxima jeweils mindestens 50 nm voneinander
entfernt sind.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Fluoreszenzfarbstoff-Kombination
- a) Fluorescein, TexasRed, CY 5.5 und IRD 800
- b) 5-Carboxy-Rhodamin 6G, TexasRed, CY5.5, IRD 800 und gegebenenfalls CY2 oder
- c) 5-Carboxy-Rhodamin 6G, TexasRed, CY5.5, CY7 und gegebenenfalls CY2 oder/und IRD 800 verwendet werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zusammen in einer Bahn aufgetrennten Sequenzierprodukte
aus einer in einem einzigen Gefäß durchgeführten
Sequenzierungsreaktion stammen.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens vier unterschiedlich markierte Primer für die
Sequenzierungsreaktion verwendet werden.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sequenzierungsreaktion als Quadruplex-Reaktion, als
Tandern-Duplex-Reaktion, als Sequenzlücken-Auffüllreaktion oder als
kompetierende Tandern-Duplex-Reaktion durchgeführt wird.
17. Reagenzienkit zur Sequenzierung von Nukleinsäuren,
dadurch gekennzeichnet,
dass er mindestens vier unterschiedliche Fluoreszenzfarbstoff-
Markierungen enthält, wobei jede Markierung für die Bestimmung
einer unterschiedlichen Sequenz vorgesehen ist.
18. Reagenzienkit nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass er mindestens vier verschiedene Primer enthält, die jeweils eine
unterschiedliche Markierung tragen.
19. Verwendung des Reagenzienkits nach Anspruch 17 und 18 in einem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19948260A DE19948260A1 (de) | 1999-10-07 | 1999-10-07 | Fluoreszenz-Multiplex-Sequenzierung |
PCT/EP2000/009763 WO2001025479A2 (de) | 1999-10-07 | 2000-10-05 | Fluoreszenz-multiplex-sequenzierung |
AU10218/01A AU1021801A (en) | 1999-10-07 | 2000-10-05 | Fluorescent multiplex-sequencing |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19948260A DE19948260A1 (de) | 1999-10-07 | 1999-10-07 | Fluoreszenz-Multiplex-Sequenzierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19948260A1 true DE19948260A1 (de) | 2001-04-12 |
Family
ID=7924781
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19948260A Withdrawn DE19948260A1 (de) | 1999-10-07 | 1999-10-07 | Fluoreszenz-Multiplex-Sequenzierung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AU (1) | AU1021801A (de) |
DE (1) | DE19948260A1 (de) |
WO (1) | WO2001025479A2 (de) |
Family Cites Families (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19515552A1 (de) * | 1995-04-27 | 1996-10-31 | Europ Lab Molekularbiolog | Simultane Sequenzierung von Nukleinsäuren |
US5861287A (en) * | 1995-06-23 | 1999-01-19 | Baylor College Of Medicine | Alternative dye-labeled primers for automated DNA sequencing |
WO1997007245A1 (en) * | 1995-08-14 | 1997-02-27 | Ely Michael Rabani | Methods and devices for parallel multiplex polynucleotide sequencing |
US6432634B1 (en) * | 1996-04-18 | 2002-08-13 | Visible Genetics Inc. | Method, apparatus and kits for sequencing of nucleic acids using multiple dyes |
CA2252487A1 (en) * | 1996-05-01 | 1997-11-06 | Visible Genetics Inc. | Method, compositions and kit for detection and identification of microorganisms |
WO1999002726A1 (en) * | 1997-07-11 | 1999-01-21 | Brax Group Limited | Characterising nucleic acid |
-
1999
- 1999-10-07 DE DE19948260A patent/DE19948260A1/de not_active Withdrawn
-
2000
- 2000-10-05 WO PCT/EP2000/009763 patent/WO2001025479A2/de active Application Filing
- 2000-10-05 AU AU10218/01A patent/AU1021801A/en not_active Abandoned
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AU1021801A (en) | 2001-05-10 |
WO2001025479A3 (de) | 2002-06-20 |
WO2001025479A2 (de) | 2001-04-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0597006B1 (de) | Neues verfahren zur sequenzierung von nukleinsäuren | |
DE19844931C1 (de) | Verfahren zur DNS- oder RNS-Sequenzierung | |
DE3501306C2 (de) | Verfahren für die elektrophoretische Analyse von DNA - Fragmenten | |
DE19515552A1 (de) | Simultane Sequenzierung von Nukleinsäuren | |
DE69233458T2 (de) | Nukleinsäuretypisierung durch polymeraseverlängerung von oligonukleotiden unter verwendung von terminator-mischungen | |
DE69938065T2 (de) | Methode zur Bestimmung des Stromflusses in einem Trennungskanal und Zusmmensetzung dafür | |
DE19581489B4 (de) | Mit Energieübertragungs-gekuppelten Farbstoffen markierte Sonden | |
DE69533884T2 (de) | Gerät und Verfahren zur Bestimmung der Konzentration der Zielnukleinsäure in PCR | |
EP0714987B1 (de) | Verfahren zur Quantifizierung von genomischer DNA | |
EP0731173B1 (de) | Verfahren zum direkten Nachweisen weniger Nukleinsäurestränge | |
DE3841565C2 (de) | Verfahren zur Sequenzierung von Nukleinsäuren | |
WO2002038806A2 (de) | Nachweis von nukleinsäure-polymorphismen | |
WO2003031947A2 (de) | Gerät zur sequenzierung von nukleinsäuremolekülen | |
DE69814848T2 (de) | Untersuchung von nukleotiden in loesung mit hilfe von pna-sonden | |
DE3821454C2 (de) | ||
DE4011991A1 (de) | Verfahren zur dna-basensequenzbestimmung | |
DE69724375T2 (de) | Verfahren zur Messung der Polynukleotidkonzentration | |
DE10054426B4 (de) | Verfahren zur Multi-Fluoreszenz-Detektion | |
DE19948260A1 (de) | Fluoreszenz-Multiplex-Sequenzierung | |
DE69333165T2 (de) | Elektrophoresevorrichtung | |
EP1627921B1 (de) | Verfahren zur Messung einer Nukleinsäureamplifikation in Real Time beinhaltend die Positionierung eines Reaktionsgefässes relativ zu einer Detektionseinheit | |
DE19806962B4 (de) | Markierung von Nukleinsäuren mit speziellen Probengemischen | |
WO2001025779A2 (de) | Elektrophorese-einrichtung zum analysieren von markierten molekülen, insbesondere biologischen molekülen | |
DE4100279C2 (de) | Verfahren zum Unterscheiden von Genen durch Fluoreszenzermittlung | |
EP1281072A2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur auftrennung von markierten biopolymeren |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |