DE19948050C1 - Spindelmutterhalterung für ein Spindelgetriebe zum Antrieb von Hebeln - Google Patents
Spindelmutterhalterung für ein Spindelgetriebe zum Antrieb von HebelnInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spindelmutterhalterung für ein Hebel antreibendes Spindelgetriebe vorzuschlagen, das auch unter extremen Bedingungen wie im Vakuum, unter Strahlenbelastung und bei einer Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt sicher funktioniert und dauerhaft eine exakte Wegauflösung im Nanometer-Bereich realisiert. DOLLAR A Die erfindungsgemäße Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelmutter (7) mit zwei Paaren sich gegenüberliegender, streifenförmiger Stege (8, 9) versehen ist, die einen länglichen, schmalen Querschnitt aufweisen, wobei die Enden der Stege einerseits mit der Spindelmutter (7) und andererseits mit einem gemeinsamen Halterahmen (10) verbunden sind, und die Stege (8, 9) senkrecht so auf die Spindelachse (y-y) weisen, daß die längere Seite des Querschnittes der Stege (8) eines Paares zueinander gleich ausgerichtet, aber 90 Grad gegenüber der längeren Seite der Stege (9) des anderen Paares gedreht ist, wobei die längere Seite des Querschnittes parallel zur Spindelachse (y-y) bei dem Paar von Stegen (8) ausgerichtet ist, das die Drehachse (x-x) der Spindelmutter (7) darstellt und parallel zur Drehachse des angetriebenen Hebels (3) angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Spindelmutterhalterung für ein Spindelgetriebe zum Antrieb
von Hebeln.
Ein spezielles Einsatzgebiet der Erfindung ist dort gegeben, wo extreme
Einsatzbedingungen vorherrschen. Als extreme Einsatzbedingungen für ein
Spindelgetriebe gelten der gleichzeitige Betrieb im Vakuum, bei einer Temperatur
nahe dem absolutem Nullpunkt und unter Gamma- oder Röntgenstrahlenbelastung.
Auch unter den genannten Einsatzbedingungen soll die Spindelmutterhalterung für
Wegauflösungen im Nanometer-Bereich einsetzbar sein.
Technische Lösungen für Spindelmutterhalterungen sind allgemein bekannt und unter
anderem in Hebelgetrieben zu finden, die mittels einer Spindel angetrieben werden,
z. B. in verstellbaren Zirkeln, in Messantrieben oder an Hubtischen und Wagenhebern
mit sich kreuzenden Hebelgetrieben (Scherengitter). Die technischen Lösungen
verwenden für die Drehachse der Spindelmutter Zapfen- oder Spitzenlager. Ein
Spindelgetriebe, das unter extremen Einsatzbedingungen arbeiten soll, ist im TESLA-
Designreport 95-01 des Deutschen Elektronen Synchrotrons DESY, Hamburg auf
Seite 158 beschrieben. Dort zeigt Fig. 4.22 eine gabelförmige Spindelmutterhalterung
mit kugelgelagerten Zapfen an der Spindelmutter.
Unter den genannten extremen Einsatzbedingungen führen solche Lager jedoch zu
Verklemmungen und einem zu großen Lagerspiel, das nur durch aufwendige
Gleitschichten verringert oder wenigstens zeitweise vermieden werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spindelmutterhalterung für ein Hebel
antreibendes Spindelgetriebe vorzuschlagen, das auch unter extremen Bedingungen
wie im Vakuum, unter Strahlenbelastung und bei einer Temperatur nahe dem
absoluten Nullpunkt sicher funktioniert und dauerhaft eine exakte Wegauflösung im
Nanometer-Bereich realisiert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den in den Patentansprüchen dargelegten
Merkmalen gelöst.
Der wesentliche Vorteil bei der Anwendung der Erfindung ist das Fehlen von spiel- und
reibungsbehafteten Lagerstellen zur Halterung der Spindelmutter am angetriebenem
Hebel. Ein weiterer Vorteil ist der Wegfall von Niet-, Schraub-, Klemm-, Löt- oder
Schweißverbindungen am Halter selbst, die für die übliche Herstellung aus Einzelteilen
benötigt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1 die Spindelmutterhalterung in ihren Bewegungsphasen,
Fig. 2 die Spindelmutterhalterung in perspektivischer Ansicht mit ihren Achsen x, y
und z,
Fig. 3 die Spindelmutterhalterung verbunden mit dem zu bewegenden Hebel,
Fig. 4 die Spindelmutterhalterung mit einem Koppelstück.
Die Spindelmutter 1 ist an der Verbindungsstelle 4 mit dem anzutreibenden Hebel 3
verbunden, wie in Fig. 1 dargestellt. Die Drehung der Spindelmutter 1 um die in der
Darstellung senkrecht auf das Papier zeigende Achse 6 findet dann statt, wenn sie
durch die Spindel 2 aus ihrer neutralen Mittellage 5 bewegt wird und dabei eine
Schwenkbewegung um den Lagerpunkt des angetriebenen Hebels 3 ausführt. Da die
Spindelmutter 1 immer mit der Spindel 2 im Eingriff steht und sich selbst mit dem
Hebel 3 drehen kann, wird ihre Halterung dabei um den gleichen Winkelbetrag
verdreht wie der Hebel 3 selbst. Der mathematische Zusammenhang der Drehwinkel
ist in Fig. 1 ablesbar.
Eine Spindelmutterhalterung besteht aus den Teilen 7 bis 12 und ist in Fig. 2
dargestellt. Die Teile 7 bis 12 sind erfindungsgemäß so gestaltet, daß sie aus einem
Werkstück herstellbar sind und während der Herstellung immer verbunden bleiben. Ein
nachträgliches Zusammenbauen entfällt und damit wird Montagespiel und der
störende Einfluß von Montagetoleranzen, Trennfugen und Nähten vermieden.
In Fig. 2 entspricht die Achse "X" der Achse 6 nach Fig. 1. Die Achse "X" verläuft längs
in den beiden flexiblen Stegen 8, die zwischen Spindelmutter 7 und Halterahmen 10
angeordnet sind. Gleichfalls führt ein flexibler Steg 9 in Richtung der Achse "Z" von der
Spindelmutter 7 zum flexiblen Teil des Halterahmens 10. Der Steg 9 hindert die
Spindelmutter 7 daran, die Spindeldrehung infolge Reibung einen kleinen
Winkelbetrag um die Achse "Y" zu folgen und beseitigt damit den sogenannten "Slip-
Stick-Effekt", der bei Spindelantrieben dann auftritt, wenn nur eine sehr geringe
Spindelverdrehung stattfindet. Die Flexibilität von Steg 9 und dem flexiblen Teil des
Halterahmens 10 ist so bemessen, daß sich die Spindelmutter 7 in der Achse "X"
drehen kann, wobei die Stege 8 einer flexiblen Torsionsbelastung unterliegen.
Die Verbindung der Halterung 15 zum anzutreibenden Hebel 3 erfolgt über die
Andruckfläche 11 und den Zentrierzapfen mit Gewindebohrung 12. Für einen
typischen Einsatzfall der Erfindung bei Tiefsttemperatur zeigt Fig. 3 die Verwendung
einer Spannscheibe 13 und Dehnschraube 14 zur Befestigung der Halterung 15 am
Hebel 3. Geht diese Justage durch Schrumpfungsverzug beim Abkühlen verloren, soll
die Befestigung der Halterung 15 am Hebel 3 über ein Koppelstück 16 erfolgen, wie in
Fig. 4 dargestellt. Das Koppelstück 16 soll zusammen mit der Halterung 15 aus einem
Werkstück ausgeformt werden und dabei mit dieser wie dargestellt verbunden bleiben.
In einer Ausbildung des Koppelstückes 16 wird die Antriebskraft von der Halterung 15
über die Stege 17 starr auf den Hebel 3 übertragen. Die Stege 18 verhindern eine
Biegung der Stege 17 unter der Last des Spindelgetriebes um eine Achse parallel zur
Achse "Y". Infolge der dargestellten Anordnung der Stege 17 und 18 kann sich die
Halterung 15 gegenüber dem Hebel 3 in der Achse "Z" flexibel einen kleinen
Winkelbetrag drehen, ohne das Übertragungsverhalten des Spindelgetriebes zu
verschlechtern. Verklemmen oder Festfressen der Spindel 2 in der Spindelmutter 7
durch unterschiedliche Schrumpfung nicht weiter benannter Getriebeteile beim
Abkühlen werden dadurch verhindert. Das Koppelstück 16 wird mit dem Hebel 3
vorzugsweise kraftschlüssig verbunden.
Claims (5)
1. Spindelmutterhalterung für ein Spindelgetriebe zum Antrieb von Hebeln, bei dem
das Spindelgetriebe einen, in einem Drehpunkt gelagerten Hebel antreibt und so
ausgeführt ist, daß die Ausrichtung der Spindelmutter zur Spindel unverändert
bleibt, aber gegenüber dem angetriebenen Hebel eine Drehung der Spindelmutter
um eine quer zur Spindelachse ausgerichteten Achse ausgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelmutter (7) mit zwei Paaren sich
gegenüberliegender, streifenförmiger Stege (8, 9) versehen ist, die einen länglichen,
schmalen Querschnitt aufweisen, wobei die Enden der Stege einerseits mit der
Spindelmutter (7) und andererseits mit einem gemeinsamen Halterahmen (10)
verbunden sind, und die Stege (8, 9) senkrecht so auf die Spindelachse (y-y)
weisen, daß die längere Seite des Querschnittes der Stege (8) eines Paares
zueinander gleich ausgerichtet, aber 90 Grad gegenüber der längeren Seite der
Stege (9) des anderen Paares gedreht ist, wobei die längere Seite des
Querschnittes parallel zur Spindelachse (y-y) bei dem Paar von Stegen (8)
ausgerichtet ist, das die Drehachse (x-x) der Spindelmutter (7) darstellt und parallel
zur Drehachse des angetriebenen Hebels (3) angeordnet ist.
2. Spindelmutterhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spin
delmutter (7), die Stege (8, 9), der Halterahmen (10), eine Halterung (15) mit einer
Andruckfläche (11) und einem Zentrierzapfen (12) zur Befestigung am anzutreiben
den Hebel (3) aus einem Werkstück ohne Trennstellen ausgeformt sind.
3. Spindelmutterhalterung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
anstelle eines Paares von Stegen (8 und/oder 9) nur ein Steg vorhanden ist.
4. Spindelmutterhalterung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Verbindungsstelle (4) zwischen der Halterung (15) und einem Koppelstück (16)
mittels streifenförmiger Paare von Stegen (17, 18) ausgeführt ist, und die Stegen
den einerseits mit der Andruckfläche (11) an der Halterung (15) und andererseits
mit dem Koppelstück (16) verbunden sind, und die Stege (17, 18) senkrecht so auf
die Andruckfläche (11) weisen, daß dabei die längere Seite des Querschnittes der
Stege (17) eines Paares zueinander gleich ausgerichtet, aber 90 Grad gegenüber
der längeren Seite der Stege (18) des anderen Paares gedreht ist, wobei die
längere Seite des Querschnittes der Stege eines Paares von Stegen (17) parallel
zur Spindelachse (y-y) ausgerichtet ist.
5. Spindelmutterhalterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle
eines Paares von Stegen (17 und/oder 18) nur ein Steg vorhanden ist.
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