DE19947729A1 - Gaseinleitungssystem für Schmelzbäder - Google Patents
Gaseinleitungssystem für SchmelzbäderInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Leitungssystem zur Einleitung von gasförmigen Reaktionsstoffen in ein Schmelzbad, vorzugsweise in eine Aluminiumschmelze. Die Gase dienen als Reaktionspartner für Verunreinigungsstoffe, welche als Schlacke aus der zu reinigenden Schmelze ausgetragen werden sollen. Dies erfolgt in der Regel durch Diffusion der Verunreinigungen nach Reaktion mit dem Gas durch die Schmelze nach oben, wo sich die Verunreinigungen als Schlacke von der Schmelze absetzen und entfernt werden können. DOLLAR A Für den Eintrag des Gases in die Schmelze wird ein Einleitungsrohr oder Rührer verwendet, diese sind dabei mit einem Endabschnitt außerhalb der Schmelze mit der Gaszufuhrleitung verbunden und mit dem anderen Endabschnitt ragen sie in die Schmelze hinein. DOLLAR A Der Rührer bzw. das Einleitungsrohr weisen erfindungsgemäß eine im wesentlichen gasdichte Auskleidung auf, die den Gasaustritt oberhalb der Oberfläche des Schmelzbades weitgehend verhindert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Leitungssystem zur Einleitung von gasförmigen
Reaktionsstoffen in ein Schmelzbad, vorzugsweise in eine Aluminiumschmelze.
Ein Leitungssystem dieser Art ist im Stand der Technik allgemein bekannt. Durch das
Leitungssystem werden Gase in die Schmelze eingetragen. Die Gase dienen als
Reaktionspartner für Verunreinigungsstoffe. Die mit dem Gas verbundenen
Verunreinigungsstoffe werden als Schlacke aus der zu reinigenden Schmelze
ausgetragen. Dies erfolgt in der Regel durch Diffusion der Verunreinigungen durch
die Schmelze nach oben, wobei sich die Verunreinigungen als Schlacke von der
Schmelze absetzen. Die Schlacke wird dann von der Schmelze getrennt und die
Schmelze kann weiterverarbeitet werden. Die Einleitung des Gases findet in der
Regel in einem Ofen statt, in dem die Schmelze, nachdem sie bereits verhüttet
worden ist, flüssig gehalten wird, bzw. nach einem Erstarren wieder verflüssigt wird.
Dabei wird die Schmelze in einem Temperaturbereich gehalten, der eine Einleitung
der gasförmigen Reaktionsstoffe und das Austragen der Verunreinigungen
ermöglicht.
Für den Eintrag des Gases in die Schmelze wird ein Einleitungsrohr oder Rührer
verwendet, diese sind dabei mit einem Endabschnitt außerhalb der Schmelze mit der
Gaszufuhrleitung verbunden und mit dem anderen Endabschnitt ragen sie in die
Schmelze hinein.
Das Material des Leitungssystems, insbesondere das des Einleitungsrohres oder des
Rührers, muss, um bei den Schmelztemperaturen funktionsfähig zu bleiben,
hitzebeständig bzw. feuerfest sein. Dafür stehen Materialien mit Graphitanteilen
sowie mit keramischen Komponenten zur Verfügung. Diese Materialien sind
überwiegend großporig und damit gasdurchlässig. Auch Einleitungsrohre,
beispielsweise aus Graphit mit einem Reinheitsgrad von über 97%, vorzugsweise
einem Reinheitsgrad von 99,5-99,8%, weisen eine nicht vemachlässigbare
Gasdurchlässigkeit auf, die auf atomaren oder molekularen Zusammenhängen
basiert.
Aufgrund dieser Gasdurchlässigkeit gelangt das Reaktionsgas in den Innenraum und
in die Umgebung des Ofens. Dort entstehen wegen der radikalen Reaktionsfähigkeit
der Gase Korrosionsschäden an den Bauteilen. Desweiteren werden große Mengen
an Gas unverbraucht ausgeblasen, die keinen Beitrag zu Qualitätsverbesserung der
Schmelze leisten, da sie dort überhaupt nicht eingetragen wurden. Bedingt durch den
hohen Anteil an radikalen Gasen ist auch das Gesundheitsrisiko für das
Bedienungspersonal groß. Darüber hinaus ist der beschriebene Gasverlust mit hohen
Kosten verbunden.
Aufgabe der Erfindung ist es folglich, die vorgenannten Nachteile zu überwinden und
die Gaseinleitung zur Bearbeitung von Schmelzen effizienter zu gestalten.
Eine Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird zur Verfügung gestellt, durch ein
Leitungssystem zur Einleitung von gasförmigen Reaktionsstoffen in ein Schmelzbad,
vorzugsweise in eine Aluminiumschmelze, insbesondere Leitungssystem aus Graphit,
das eine über der Oberfläche des Schmelzbades liegende Gaszufuhrleitung und
wenigstens ein in das Schmelzbad ragendes, mit der Gaszufuhrleitung verbundenes
Einleitungsrohr oder Rührer aufweist, wobei das Leitungssystem eine im
wesentlichen gasdichte Auskleidung aufweist, die den Gasaustritt oberhalb der
Oberfläche des Schmelzbades weitgehend verhindert.
Vorteilhaft ist dabei, dass die gasförmigen Reaktionsstoffe in dem Leitungssystem
weitgehend verlustfrei zur Schmelze gelangen und in die Schmelze eingeleitet
werden können. Hierdurch wird zunächst verhindert, dass die radikalen
Reaktionsstoffe in die Umgebung der Schmelze, insbesondere in die Innen- und
Außenbereiche des Ofens gelangen, ohne dass sie durch die Schmelze diffundiert
sind. Sobald die Reaktionsstoffe in die Schmelze eingetragen werden, reagieren sie,
wie vorgesehen, mit den entsprechenden Bestandteilen der Schmelze und gehen
Verbindungen ein, so dass die radikale Reaktionsfähigkeit verloren geht. Die so
entstehenden Verbindungen können entweder gasförmig, flüssig oder als Feststoffe
der Schlacke aus der Schmelze ausgeschieden werden. Damit ist es möglich, die
Emission radikaler Reaktionsstoffe zu verringern und Korrosionsschäden an den
Bauteilen des Ofens weitgehend zu vermeiden. Der Ofen kann somit länger in
Betrieb bleiben und die Wartungsintervalle können verlängert werden, so dass
Betriebskosten und damit die gesamten Produktionskosten sinken.
Desweiteren nimmt die Gesundheitsbelastung des Bedienpersonals ab und die
Aufwendungen für den Arbeitsschutz in Bezug auf diese Belastungen sinken
ebenfalls, was die Kosten weiter senkt.
Schließlich steigt auch der Wirkungsgrad der Anlage, da mit einer Erhöhung der
Gaseinleitung zur Erhöhung der Qualität der Schmelze überproportionale
Gasverluste vermieden werden können. Vorteilhafterweise führt jede Erhöhung der
Gaszufuhr erfindungsgemäß zu einer äquivalenten Erhöhung des Eintrags des
Gases in die Schmelze.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Leitungssystems ist dadurch gegeben,
dass der Gasdruck und der hydrostatische Druck der Schmelze in einem
unmittelbaren Verhältnis zueinander stehen, weil keine unkalkulierbaren, vom
Material des Leitungssystems abhängigen Gasverluste einzubeziehen sind. Damit
werden Anlagen möglich, deren Gaseintrag in Abhängigkeit fester Kenngrößen, wie
der Tiefe des Gaseintrags und der Dichte bzw. dem spezifischen Gewicht des
Schmelzenmaterials, berechenbar und damit automatisch steuerbar ist. Somit ist es
möglich, die Anlage mit entsprechenden Steuerelementen und Programmen
auszurüsten, um Bedienfehler an der Anlage zu vermeiden.
Eine Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch zur Verfügung gestellt, dass die
Auskleidung eine Versiegelung, eine Beschichtung und/oder ein rohrförmiger
Einsatz ist. Je nach Ausgestaltung des Einleitungsrohres und nach Anforderung an
die Auskleidung sind verschiedene Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, die
gewünschte Gasdichtigkeit zu erreichen. Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass eine Versiegelung oder Beschichtung der entsprechenden Rohre des
Leitungssystems erfolgt. Vorzugsweise werden die Leitungen, die Gaszufuhrleitung
und das Einleitungsrohr, im Inneren mit einem gasförmigen oder flüssigen Mittel
beaufschlagt, das an der Wandung anhaftet und diese auskleidet, wobei die
Auskleidung fest und hitzebeständig wird.
Erfindungsgemäß ist ein rohrförmiger Einsatz vorgesehen, der in die Rohre des
Leitungssystems eingesetzt wird. Um den rohrförmigen Einsatz in die Rohre des
Leitungssystems einführen und befestigen zu können, können diese mit einem
Ausgleichmittel ausgekleidet werden, das zwischen der Außenwandung des
rohrförmigen Einsatzes und der Innenwand der Rohre des Leitungssystems verbleibt.
Das Ausgleichmittel ist vorteilhafterweise zur besseren Befestigung des Einsatzes
vorgesehen. Vorteilhaft ist auch ein Material, das ein unterschiedliches
Ausdehnungsverhalten der aneinander anliegenden Körper ausgleicht.
Die so ausgestalteten Leitungssysteme weisen durch die Verstärkung mit dem
rohrförmigen Einsatz im Einleitungsrohr, insbesondere bei sehr geringen oder gar
keinen Toleranzen, erhöhte Bruchsicherheit auf, da der Einsatz zusätzliche Stabilität
bietet. Der Einsatz wirkt dabei als Verstärkung. Dadurch wird der Vorteil erreicht,
dass die Standzeiten erhöht werden können und es weniger häufig zu Graphitbruch
des Einleitungsrohres oder Rührers kommt, wodurch das gesamte Schmelzbad
unbrauchbar würde. Außerdem wird die Schmelze nicht mit Abbrand der Auskleidung
verunreinigt, da der Graphit die Auskleidung schützt.
Als rohrförmiger Einsatz wird ein gasdichtes Rohr aus chemisch inertem,
hitzebeständigem und/oder feuerfestem Material, vorzugsweise VA-Stahl
vorgesehen. VA-Stahl ist hierzu geeignet, da er bei Temperaturen oberhalb von 1000
°C noch formbeständig ist und bei diesen Temperaturen gegenüber den
durchzuleitenden radikalen Reaktionsstoffen chemisch inert ist. Korrosionsschäden
bleiben daher bei einem derartigen rohrförmigen Einsatz aus.
Die Verwendung von Graphit als Material des Einleitungsrohr, das mit der Schmelze
in Berührung kommt, ist erforderlich, um zu gewährleisten, dass Schmelzenmaterial
das Einleitungsrohr oder den Rührer nicht benetzt und daran anhaftet, womit ein
Anbacken des Schmelzenmaterials bis zur Unbrauchbarkeit des Einleitungsrohrs
oder des Rührers verbunden wäre. Als besonders günstig hat sich Graphit erwiesen,
das einen hohen Reinheitsgrad aufweist. Graphite mit einem Reinheitsgrad von über
99% sind vorteilhaft, jedoch lassen sich auch andere Graphitsorten
erfindungsgemäß nutzen.
Für Auskleidungen sind erfindungsgemäß Mischungen mit einem Anteil an
keramischem Material, beispielsweise Glas oder Quarzglas, vorgesehen.
Vorteilhafterweise können Rohre aus Graphit, die in bisher verwendeten Anlagen
einsetzbar waren, in einfacher Weise nachgerüstet werden. Neben den
Schmiereigenschaften gewährleisten Graphite eine hohe
Thermoschockbeständigkeit. Darüber hinaus nimmt die Festigkeit des Graphits bei
steigender Einsatztemperatur zu, wodurch Kräfte durch die thermische Ausdehnung
der Auskleidung zerstörungsfrei aufgenommen werden können. Die
Einsatztemperatur von Graphit kann bei der Verwendung von Schutzgasatmosphäre
bis ca. 3000°C erhöht werden. Graphite können desweiteren mit einer Imprägnierung
versehen werden, die eine zusätzliche Verbesserung der Eigenschaften hinsichtlich
des Abbrandschutzes bewirken. Derartige Imprägnierungen wurden im Stand der
Technik eingesetzt, ohne dass ein Einfluss auf die Gasdurchlässigkeit des Graphits
gewünscht oder erreicht wurde. Erfindungsgemäß ist jedoch auch eine Kombination
dieser Wirkungen vorstellbar. Diese Wirkungen können durch Auskleidung oder
Imprägnierung mit einem Material erzeugt werden, das neben dem Abbrandschutz
auch die Gasdichtigkeit erhöht. Vorstellbar ist auch eine mehrstufige Herstellung der
Auskleidung, beispielsweise unter Verwendung des rohrförmigen Einsatzes, wobei in
je einem Schritt die Imprägnierung und die Gasdichtigkeit hergestellt wird.
Als Leitungssystem sind verschiedene Anlagen vorgesehen. Erfindungsgemäß wird
ein Leitungssystem bevorzugt, dessen Einleitungsrohr mittels einer dreh- und
schwenkbaren gasdichten Rohrverbindung mit der Gaszufuhrleitung verbunden ist.
Vorteilhafterweise lässt sich die Erfindung dadurch neben statischen Systemen auch
an rotierenden oder linear bewegbaren Rührer- und/oder Leitungssystemen
verwenden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung lässt sich dadurch erreichen, dass das
Einleitungsrohr mit einem Endabschnitt in das Schmelzbad einführbar ist, der mit
einer teilweisen Auskleidung versehen ist, die unterhalb der Oberfläche des
Schmelzbades endet. Dieser Teil der Auskleidung kommt aufgrund der
Gasdurchleitung mit der Schmelze nicht in Berührung. Allerdings wird so die
Gasdichtigkeit bis kurz unter die Oberfläche der Schmelze erreicht. Vorteilhafterweise
können so Gasverluste über diese oberflächennahen Bereiche der Schmelze weiter
reduziert werden.
Dabei ist erfindungsgemäß auch vorgesehen, dass der Endabschnitt mit wenigstens
einem Gasverteiler verbunden ist, der Öffnungen zum gleichmäßigen Gaseintrag in
die Schmelze aufweist.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass eine Anlage mit erfindungsgemäßem
Leitungssystem den erhöhten Anforderungen an den Umweltschutz gerecht wird. Die
erfindungsgemäßen Verbesserungen lassen sich darüber hinaus bei älteren Anlagen
mit Leitungssystemen aus Graphit mit entsprechenden Mitteln kostengünstig
nachrüsten.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Einleitungsrohrs wird zunächst das Bauteil
aus Graphit hergestellt. Dies erfolgt auf konventionelle Weise durch Pressen und
Sintern sowie anschließendem Aushärten des Rohlings. Der Rohling wird nach der
Bearbeitung mit der erfindungsgemäßen Auskleidung versehen, die gasförmig,
flüssig oder als fester Körper in den Graphitrohling eingebracht wird. Die Auskleidung
ist in dem Rohling in dem Durchlasskanal für die gasförmigen Reaktionsstoffe
formschlüssig an der Innenwandung vorgesehen. Zur Befestigung der Auskleidung
kann diese entweder toleranzfrei eingepresst oder mit Ausgleichmittel zwischen der
Innenwandung des Rohlings und der Außenwandung befestigt sein. Die Befestigung
sowohl ohne Toleranzen als auch mit Ausgleichmittel kann in der Weise erfolgen,
dass die unterschiedlichen Ausdehnungsverhalten der unterschiedlichen Materialien
ausgeglichen werden. Einerseits steigt die Festigkeit des Graphits mit zunehmender
Temperatur, anderseits wirkt das Ausgleichmittel als Puffer. Das Ausgleichmittel wird
entweder auf den rohrförmigen Einsatz oder auf die Innenwandung des
Graphitrohlings aufgetragen, bevor diese ausgekleidet wird.
In der Zeichnung wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 eine schematische Zeichnung eines Ofens mit Schmelzbad und
Einleitungsrohr;
Fig. 2 ein Einleitungsrohr im Querschnitt durch die Längsachse;
Fig. 3 eine schematische Zeichnung eines Schmelzbades im Querschnitt von einer
Seite mit Einleitungsrohr und Gasverteiler.
In Fig. 1 ist ein Leitungssystem 1 dargestellt, das Gas über eine Gaszufuhrleitung 2
und einem Einleitungsrohr 3 in das Schmelzbad 4 leitet. Das Schmelzbad 4 befindet
sich im Ofen 5, der durch die Ofenwandung 6 begrenzt ist. Das Gas 7 wird unter
Druck, welcher höher ist als der hydrostatische Druck der Schmelze in der
gewünschten Einleitungstiefe, aus einem Reservoir, das in der Zeichnung nicht
dargestellt ist, durch die Gaszufuhrleitung 2 in das Innere des Ofens 5 geleitet und
dort durch das Einleitungsrohr 3 in das Schmelzbad 4 eingetragen. Die
Gaszufuhrleitung 2 und das Einleitungsrohr 3 sind aus Graphit. Das Schmelzbad 4 ist
vorzugsweise eine Aluminiumschmelze. Durch Einleitung des Gases 7 werden
unerwünschte Bestandteile der Aluminiumschmelze von den Gasatomen, bzw. -
molekülen gebunden und gasförmig, flüssig oder als Feststoff von der
Aluminiumschmelze getrennt. In der Regel kann dies durch Entgasen oder Abziehen
der Schlacke erfolgen, welche sich aufgrund unterschiedlicher spezifischen Gewichts
von der Schmelze absetzt.
Oberhalb der Oberfläche 8 des Schmelzbades 4 ist eine Gasdurchlässigkeit des
Leitungssystems 1 nicht erwünscht. Die einsetzbaren Materialien, insbesondere
Graphit, weisen allerdings bei der Verwendung von Chlor aber auch bei anderen
gasförmigen Reaktionsstoffen eine materialbedingte Gasdurchlässigkeit auf, die bei
den notwendigen Einleitungsdrücken zu einem nicht vemachlässigbaren Verlust an
Gas außerhalb des Schmelzbades führt. Diese unverbrauchten Gase sind radikal,
d. h. sie greifen chemisch reaktionsfähige Stoffe wie einfachen Stahl an und erzeugen
so Korrosion am Ofen bzw. an den umliegenden Anlagen. Desweiteren entsteht eine
erhebliche Umwelt- bzw. Gesundheitsbelastung.
In Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßes Einleitungsrohr 3 dargestellt, das mit einem
rohrförmigen Einsatz 9 ausgekleidet ist. Der rohrförmige Einsatz 9 ist mit einem nicht
dargestellten Ausgleichmittel 10 im Einleitungsrohr 3 angeordnet. Nicht dargestellt
sind auch die Gaszufuhrleitungen 2, die erfindungsgemäß den gleichen Aufbau
aufweisen können. Das Einleitungsrohr 3 ist an einem Endabschnitt 11, der in der
Fig. 2 oben wiedergegeben ist, mit der Gaszufuhrleitung 2 verbunden und ragt mit
dem gegenüber liegenden Endabschnitt 12 in das Schmelzbad 4 hinein. Am
Endabschnitt 12 weist das Einleitungsrohr 3 einen Gasverteiler 13 auf, durch welchen
das Gas 7 durch Öffnungen 14 in das Schmelzbad eingeleitet wird.
Um oberhalb der Oberfläche 8 des Schmelzbades 4 die erforderliche Gasdichtigkeit
zu erreichen, wird das Leitungssystem aus Graphit d. h. die Gaszufuhrleitung 2 und
das Einleitungsrohr 3 wie in Fig. 3 dargestellt mit einer Auskleidung 15 versehen,
die erfindungsgemäß etwas unterhalb des vorgesehenen Standes der Oberfläche 8
des Schmelzbades 4 endet. Damit wird ermöglicht, dass unterhalb der Oberfläche 8
Gas durch die poröse Wandung aus dem Einleitungsrohr 3 ausströmen kann, was
dort dem vorgesehenen Zweck, nämlich der Reinigung der Schmelze dient. Oberhalb
der Oberfläche 8 des Schmelzbades 4 ist das Leitungssystem jedoch weitgehend
gasdicht. Der überwiegende Teil des Gasaustritts erfolgt jedoch durch die Öffnung 14
am Rohr oder einem damit Gasverteiler 13, der in der Fig. 3 nicht dargestellt ist
direkt in die Schmelze hinein.
Zur besseren Befestigung der Auskleidung 15, die den rohrförmigen Einsatz 9
umfasst, ist ein Ausgleichmittel 16 zwischen dem rohrförmigen Einsatz 9 und dem
Rohr 2 oder 3 des Leitungssystems 1 vorgesehen.
Claims (8)
1. Leitungssystem zur Einleitung von gasförmigen Reaktionsstoffen in ein
Schmelzbad, vorzugsweise in eine Aluminiumschmelze, insbesondere
Leitungssystem aus Graphit, das eine über der Oberfläche des Schmelzbades
liegende Gaszufuhrleitung und wenigstens ein in das Schmelzbad ragendes, mit
der Gaszufuhrleitung verbundenes Einleitungsrohr oder Rührer aufweist, wobei
das Leitungssystem eine im wesentlichen gasdichte Auskleidung aufweist, die den
Gasaustritt oberhalb der Oberfläche des Schmelzbades weitgehend verhindert.
2. Leitungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung
eine Versiegelung, eine Beschichtung und/oder ein rohrförmiger Einsatz ist.
3. Leitungssystem nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Auskleidung durch Ausgleichmittel mit dem Rohrmaterial
verbunden ist.
4. Leitungssystem nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Auskleidung aus chemisch inertem, hitzebeständigem
und/oder feuerfestem Material, vorzugsweise aus VA-Stahl, Glas oder Quarzglas
besteht.
5. Leitungssystem nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Auskleidung keramisches Material aufweist.
6. Leitungssystem nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Einleitungsrohr mittels einer dreh- und/oder
schwenkbaren gasdichten Rohrverbindung mit der Gaszufuhrleitung verbunden
ist.
7. Leitungssystem nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Einleitungsrohr mit einem Endabschnitt in das
Schmelzbad einführbar ist, der mit einer teilweisen Auskleidung versehen ist, die
unterhalb der Oberfläche des Schmelzbades endet.
8. Leitungssystem nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Endabschnitt mit wenigstens einem Gasverteiler
verbunden ist, der Öffnungen zum gleichmäßigen Gaseintrag in die Schmelze
aufweist.
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