DE19946834A1 - Piezoaktor und ein Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Piezoaktor und ein Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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- General Electrical Machinery Utilizing Piezoelectricity, Electrostriction Or Magnetostriction (AREA)
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Abstract
Es wird ein Piezoaktor, beispielsweise zur Betätigung eines mechanischen Bauteils, vorgeschlagen, mit einem Mehrschichtaufbau von Piezolagen (2) und dazwischen angeordneten Innenelektroden (4, 5), an die eine äußere elektrische Spannung anlegbar ist und einer wechselseitigen seitlichen Kontaktierung der Innenelektroden (4, 5) an Außenelektroden (6, 7). Die Innenelektroden (4, 5) sind aus einem unedlen Metall oder dessen Legierungen hergestellt, wobei insbesondere Kupfer (Cu) oder Kupferlegierungen bzw. Nickel (Ni) oder Nickellegierungen in Frage kommen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Piezoaktor, beispielsweise
zur Betätigung eines mechanischen Bauteils wie ein Ventil
oder dergleichen, nach den gattungsgemäßen Merkmalen des
Hauptanspruchs.
Es ist allgemein bekannt, dass unter Ausnutzung des soge
nannten Piezoeffekts einen Piezoaktor aus einem Material
mit einer geeigneten Kristallstruktur aufgebaut werden
kann. Bei Anlage einer äußeren elektrischen Spannung er
folgt eine mechanische Reaktion des Piezoelements, die in
Abhängigkeit von der Kristallstruktur und der Anlagebe
reiche der elektrischen Spannung einen Druck oder Zug in
eine vorgebbare Richtung darstellt. Aufgrund dieses ex
trem schnellen und genau regelbaren Effektes können sol
che Piezoaktoren zum Bau von Stellern, beispielsweise für
den Antrieb von Schaltventilen bei Kraftstoffeinspritzsy
stemen in Kraftfahrzeugen vorgesehen werden. Hierbei wird
die spannungs- oder ladungsgesteuerte Auslenkung des Pie
zoaktors zur Positionierung eines Steuerventils genutzt,
das wiederum den Hub einer Düsennadel regelt. Ein großer
Vorteil der Piezoaktoren ist dabei die Realisierung prä
ziser und sehr schneller Auslenkungen mit hohen Kräften.
Piezoaktoren können hier metallisierte keramische Bauele
mente sein, die in vielen technischen Bereichen ihre An
wendung als Stellelemente finden. Herkömmliche piezokera
mische Bauelemente können dabei aus einem monolithischen
keramischen Block mit Abmessungen im mm- bis cm-Bereich
bestehen, auf dessen Endflächen die Innenelektroden abge
schieden werden. Typische Bauformen sind hier ein Quader,
runde Scheiben oder Ringe. Diese Formen haben den Nach
teil, dass für den Betrieb als Piezoaktor hohe Spannungen
(1,6 kV/mm Dicke) erforderlich sind.
Um diesen Nachteil zu umgehen wurden Vielschichtaktoren
(Multilayer-Aktoren) aus einem Schichtverbund aus dünnen
Keramikschichten (in der Regel < 0,1 mm) entwickelt, wobei
die Innenelektroden, über die die elektrische Spannung
aufgebracht wird, jeweils zwischen den Schichten angeord
net werden. Die Keramikschichten werden hierbei elek
trisch parallel geschaltet, so daß die notwendige Steuer
spannung in Vergleich zu den weiter oben erwähnten mono
lithischen Piezoaktoren bei gleicher Länge und Anzahl der
Schichten sinkt. Der Aufbau dieser Piezoaktoren erfolgt
somit in üblicher Weise durch Übereinanderstapeln mehre
ren Piezolagen, wobei die Gefahr von Rissen in der Kera
mik der Piezolagen aufgrund inhomogener elektrischer
Feldverteilungen gegeben ist. Auch besteht aufgrund des
notwendigen Herstellungsverfahrens (z. B. Sintern) oder
der verwendeten Werkstoffe die Gefahr von Delaminationen
zwischen der Keramik und den Innenelektroden, beispiels
weise aufgrund verminderter Haftfestigkeit, was zu einer
Verkürzung der Lebensdauer des Piezoaktors führen kann.
Der eingangs beschriebene Piezoaktor mit einem Mehr
schichtaufbau von Piezolagen und dazwischen angeordneten
Innenelektroden, an die eine äußere elektrische Spannung
anlegbar ist und einer wechselseitigen seitlichen Kontak
tierung der Innenelektroden an Außenelektroden wird in
vorteilhafter Weise dadurch weitergebildet, dass die In
nenelektroden aus einem unedlen Metall oder dessen Legie
rungen sind.
Typische Bauformen der Piezoaktoren in einem Mehrschicht
aufbau bestehen z. B. aus bis zu 500 Schichten mit einer
Keramikschichtdicke von 60 bis 120 µm und einer Innene
lektrodendicke von 1 bis 5 µm, so daß die Steuerspannung
auf 100 bis 200 mV reduziert werden kann. Als Elektroden
material wurde bisher in der Regel Ag70/Pd30 angewandt,
wobei ein Problem in der während des Sintervorganges ab
laufenden Ag/Pd-Migration (Diffusion) des Innenelektroden
materials in die Keramik der Piezolagen bestand. Der
Grund für die vor allem Ag-Migration (Diffusion) liegt in
der Sintertemperatur, die ca. 1100°C beträgt und damit
nahe der Schmelztemperatur des üblicherweise verwendeten
Elektrodenmaterials Ag70/Pd30 (Schmelztemperatur bei
1160°C) liegt.
Da die eingangs schon erwähnten Nachteile, wie Ablösungen
der Innenelektroden vom Keramikmaterial der Piezolagen
oder elektrische Durchschläge und abnehmende Leitfähig
keiten innerhalb der Innenelektrodenschichten, können da
bei zum Versagen des Piezoaktors führen. Gemäß zweier be
sonders vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung
sind die Innenelektroden aus Kupfer (Cu) bzw. Kupferle
gierungen oder aus Nickel (Ni) bzw. Nickellegierungen
hergestellt.
Mit der erfindungsgemäßen Materialauswahl kann zum einen
eine Steigerung der Zuverlässigkeit der Piezoaktoren er
reicht werden; zum anderen tragen die unedlen Innenelek
trodenmaterialien Cu oder Ni zu einer enormen Kostenredu
zierung des gesamten Bauteils bei. Die beschriebenen
Schadensbilder können bei dem Ersatz der bisher üblichen
Ag70/Pd30 Innenelektroden durch unedle Cu- bzw. Ni-
Innenelektroden oder deren Legierungen eingeschränkt wer
den, da von einer geringeren Metall-Migration (Diffusion)
in die Keramik des Piezomaterials ausgegangen werden
kann. Hierbei ist besonders die Verwendung von Nickel als
Grundmaterial vorteilhaft, da die Schmelztemperatur hier
mit 1453°C weit über der während der Herstellung erfor
derlichen Sintertemperatur liegt. Im Hinblick auf Kupfer
als Grundmaterial ist vor allem eine sehr gute Oxidati
onsbeständigkeit und die gute elektrische Leitfähigkeit
in Verbindung mit einer geringen Reaktivität mit der Pb-
haltigen Keramik des Piezomaterials vorteilhaft.
Bei einem vorteilhaften Verfahren zur Herstellung eines
Piezoaktor werden die Piezolagen aus keramischen Piezofo
lien in einem Foliengießverfahren hergestellt und mit dem
unedlen Metall oder dessen Legierungen, zur Bildung der
Innenelektroden, in einem Siebdruck oder ähnlichen Druck
verfahren beschichtet. Die Piezolagen werden dann in ei
nem Sinterprozess miteinander verbacken und es werden die
Außenelektroden nach einer vorhergegangenen Grundmetalli
sierung durch Löten mit den jeweils zugehörigen Innene
lektroden kontaktiert, damit die äußere elektrische Span
nung angelegt werden kann.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildun
gen der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus
der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehre
ren in Form von Unterkombinationen bei der Ausführungs
form der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht
sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausfüh
rungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht
wird.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Piezoaktors
mit wird anhand der einzigen Figur der Zeichnung erläu
tert, die eine Detailansicht eines Piezoaktors mit einem
Schnitt durch die Piezolagen mit Innenelektroden zeigt.
In Fig. 1 ist ein Teil eines Piezoaktors 1 gezeigt, bei
dem Piezolagen 2 zu erkennen sind, die aus laminierten
Piezofolien gebildet sind. Die Piezofolien sind aus einem
Keramikmaterial mit einer geeigneten Kristallstruktur
aufgebaut, so dass unter Ausnutzung des sogenannten Pie
zoeffekts bei Anlage einer äußeren elektrischen Spannung
an Innenelektroden 4 und 5, die jeweils zum Abschluss ei
ner jeden Piezolage 2 beispielsweise durch Siebdruck, an
gebracht sind, eine mechanische Reaktion der Piezolagen 2
und somit des gesamten Piezoaktors 1 erfolgt.
Die Innenelektroden 4 und 5 nach der Fig. 1 sind seit
lich, wechselseitig an Außenelektroden 6 und 7 kontak
tiert, an die außen die elektrische Spannung angelegt
werden kann. Die jeweils nicht kontaktierte Innenelektro
de 4 oder 5 ist dabei innerhalb des Lagenaufbaus zur Ver
meidung eines Kurzschlusses etwas zurückgesetzt. Gemäß
der Erfindung sind die Innenelektroden aus Kupfer (Cu)
bzw. Kupferlegierungen oder aus Nickel (Ni) bzw. Nickel
legierungen hergestellt.
Claims (5)
1. Piezoaktor, mit
- - einem Mehrschichtaufbau von Piezolagen (2) und dazwi schen angeordneten Innenelektroden (4, 5) an die eine äußere elektrische Spannung anlegbar ist und einer wechselseitigen seitlichen Kontaktierung der Innene lektroden (4, 5) an Außenelektroden (6, 7), wobei
- - die Innenelektroden (4, 5) aus einem unedlen Metall oder dessen Legierungen hergestellt sind.
2. Piezoaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
- - die Innenelektroden (4, 5) aus Kupfer (Cu) oder Kupfer legierungen hergestellt sind.
3. Piezoaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
- - die Innenelektroden (4, 5) aus Nickel (Ni) oder Nickel legierungen hergestellt sind.
4. Piezoaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Schichtdicke der Innenelektroden (4, 5) ca. 1 bis 5 µm, die Schichtdicke der Piezolagen (2) ca. 60 bis 120 µm bei einer Anzahl der Piezolagen (2) bis 500 be trägt.
5. Verfahren zur Herstellung eines Piezoaktor nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass
- - die Piezolagen (2) aus keramischen, laminierten Piezo folien in einem Foliengießverfahren hergestellt und mit dem unedlen Metall oder dessen Legierungen, zur Bildung der Innenelektroden (4, 5) in einem Siebdruck oder ähnlichen Druckverfahren beschichtet werden, dass
- - die aus den Piezofolien (3) gebildeten Piezolagen (3) in einem Sinterprozess miteinander verbacken werden und dass
- - die Außenelektroden (6, 7) nach einer vorhergegangenen Grundmetallisierung durch Löten mit den jeweils zuge hörigen Innenelektroden (4, 5) kontaktiert werden.
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