DE19946561C1 - Walzgerüst zum Walzen von Bändern - Google Patents
Walzgerüst zum Walzen von BändernInfo
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- F16C2322/12—Rolling apparatus, e.g. rolling stands, rolls
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Walzgerüst zum Walzen von Bändern, insbesondere von Metallbändern, mit einem ersten Gerüstteil (2) und einem zweiten Gerüstteil (3), wobei mindestens eines der Gerüstteile (2) an mindestens einem Führungselement (4) gelagert ist, entlang dessen es relativ zu dem anderen Gerüstteil (3) zur Einstellung des Walzspaltes zwischen den Arbeitswalzen des Walzgerüstes mittels einer Stelleinrichtung (17) verstellbar ist. Bei einem solchen Walzgerüst wird eine von den auftretenden Walz- und Bandzugkräften ungestörte Verstellung der relativen Lage der Gerüstteile dadurch ermöglicht, daß die Lagerung an dem Führungselement (4) als hydrostatisches Lager (14) ausgebildet ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst zum Walzen von
Bändern, insbesondere von Metallbändern, mit einem ersten
Gerüstteil und einem zweiten Gerüstteil, wobei mindestens
eines der Gerüstteile an mindestens einem Führungselement
gelagert ist, entlang dessen es relativ zu dem anderen
Gerüstteil zur Einstellung des Walzspaltes des
Walzgerüstes mittels einer Stelleinrichtung verstellbar
ist.
Walzwerke dieser Art sind je nach Art der Belastung
und Leistungsfähigkeit sowie der zu bewältigenden
Walzaufgabe beispielsweise als Vier-, Sechs-, Zwölf- oder
Zwanzig-Rollenwalzwerke ausgebildet. Ein Beispiel für ein
Vielwalzengerüst, bei dem die relative Lage von dem die
oberen Rollen und Walzen tragenden Gerüstoberteil und dem
die unteren Rollen und Walzen tragenden Gerüstunterteil
durch vier in den Ecken des Gerüstes angeordnete,
hydraulisch arbeitende Zylinder eingestellt werden kann,
ist in der DE 39 39 124 A1 beschrieben.
Der Zweck der Verstellbarkeit der relativen Lage der
Gerüstteile besteht darin, die Höhe des Walzspaltes
entsprechend der Dicke des zu verarbeitenden Walzgutes
einstellen zu können. Während des Walzvorgangs wird die
Geometrie des Walzspaltes laufend überwacht und
verändert, um ein optimales Walzergebnis zu
gewährleisten. Auf diese Weise lassen sich im Walzbetrieb
festgestellte Fehler des verarbeiteten Bandes
korrigieren, welche auf Materialungleichförmigkeiten
zurückgehen.
Ein Problem bei der Verstellung der Lage der Gerüstteile
besteht darin, daß es aufgrund der während des Walzens
auftretenden Kräfte zu einer Belastung des jeweils
beweglichen Gerüstteiles an den Führungselementen kommen
kann. So führen beispielsweise die während des Walzens
auf das gewalzte Band aufgebrachten Zugkräfte dazu, daß
auf das bewegbare Gerüstteil eine in Förderrichtung des
Bandes angeordnete Achse wirksame Kraft aufgebracht wird.
Die Belastung des bewegten Gerüstteils in Förderrichtung
des Bandes und die damit einhergehend erhöhte Reibung im
Bereich der Lagerung des Gerüstteils an den jeweiligen
Führungselementen kann dessen Verstellung erheblich
erschweren. Um die erforderlichen Stellvorgänge dennoch
sicher durchführen zu können, müssen daher besonders
leistungsfähige Aggregate verwendet werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Walzgerüst
zu schaffen, bei dem eine von den auftretenden Walz- und
Bandzugkräften ungestörte Verstellung der relativen Lage
der Gerüstteile möglich ist.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Walzgerüst der
eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß die Lagerung an dem Führungselement als
hydrostatisches Lager ausgebildet ist. Bei Verwendung
eines derart hydrostatischen Lagers ist das jeweils
bewegte Gerüstteil annähernd reibungsfrei an dem
jeweiligen Führungselement gelagert. Gleichzeitig kann
die Form des Lagers und seine Erstreckung entlang des
jeweiligen Führungselements derart an die sich während
des Walzbetriebs einstellenden Verformungen des
Walzgerüstes angepaßt werden, daß unabhängig von der
jeweiligen Belastungssituation ein Kontakt zwischen dem
Führungselement und dem Gerüstteil vermieden wird. Auf
diese Weise ist auch bei stark wechselnden oder
hinsichtlich der Verformung des bewegten Gerüstteils
ungünstigen Belastungen die Reibung zwischen den relativ
zueinander bewegten Bauteilen des Walzgerüstes auf ein
Minimum reduziert. Dies ermöglicht es einerseits, schnell
arbeitende Stelleinrichtungen einzusetzen, die aufgrund
der geringeren erforderlichen Leitungsfähigkeit zu
geringeren Kosten hergestellt werden können. Andererseits
kann durch die annähernd ungehinderte Verstellbarkeit die
Einstellung des Walzspaltes mit erhöhter Präzision
durchgeführt werden.
Besonders vorteilhaft läßt sich die Erfindung bei solchen
Walzgerüsten ausführen, bei denen das Führungselement in
herkömmlicher Weise als zylindrische Säule ausgebildet
ist. Dabei kann es sich bei der zylindrischen Säule um
die Kolbenstange eines Stellzylinders handeln, welcher
zum Verstellen des jeweils bewegbaren Gerüstteiles
eingesetzt ist und über die das bewegbare Gerüstteil an
dem feststehenden Gerüstteil abgestützt ist.
Eine besonders wirkungsvolle Ausgestaltung der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß das hydrostatische Lager
mehrere in gleichen Winkelabständen um das
Führungselement verteilte Taschen aufweist. Bei einer
derartigen Ausgestaltung des hydrostatischen Lagers ist
sichergestellt, daß die Kräfte im Lager gleichmäßig
aufgebracht werden. Auf diese Weise ist die Sicherheit
dafür, daß es zu keinem Kontakt zwischen dem
Führungselement und dem bewegten Gerüstteil aufgrund der
während des Betriebes auftretenden Kräfte kommt,
zusätzlich erhöht.
Besonders geeignet ist die Erfindung im Zusammenhang mit
solchen Walzgerüsten, bei denen vier Führungselemente
vorgesehen sind, von denen jeweils eines in einem der
Eckbereiche eines im wesentlichen rechtwinkligen
Grundrisses angeordnet sind.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Führung für ein 12- oder 20-Rollen-Walzwerk
im Längsschnitt;
Fig. 2 die Führung gemäß Fig. 1 in einem Schnitt entlang
der in Fig. 1 angegebenen Schnittlinie A-A;
Fig. 3 das 12- oder 20-Rollen-Walzwerk in einer
schematischen Draufsicht.
Das 12- oder 20-Rollen-Walzwerk umfaßt ein Walzgerüst 1,
welches ein als erstes Gerüstteil ein Gerüstoberteil 2
und als zweites Gerüstteil ein Gerüstunterteil 3
aufweist. Dabei besitzt das Walzgerüst 1 einen im
wesentlichen rechtwinkligen Grundriß. In den vier
Eckbereichen dieses Grundrisses ist jeweils ein als
Kolbenstange ausgebildetes, zylindrisches Führungselement
4 angeordnet.
Das untere Ende 4a der Führungselemente 4 ist jeweils
fest in jeweils ein Lagerauge 5 des Gerüstunterteils 3
eingespannt. Das Gerüstoberteil 2 ist dagegen an den
Führungselementen 4 in Achsrichtung L verschiebbar
gelagert. Zu diesem Zweck ist jedes Führungselement 4
durch jeweils ein Lagerauge 6 des Gerüstoberteils 2
geführt. Im Bereich des Lagerauges 6 sind dabei im
vorliegenden Beispiels jeweils in gleichen
Winkelabständen von beispielsweise 90° um die Längsachse
X des jeweiligen Führungselements 4 verteilte Taschen
7, 8, 9, 10 in die das Lagerauge 6 umgebende Wand 11
eingeformt. Selbstverständlich können, je nach Belastung
und Auslegung, andere Anzahlen von Taschen 7, 8, 9, 10
vorgesehen werden.
Die Taschen 7-10 erstrecken sich in Achsrichtung X des
Führungselements 4 jeweils derart, daß am oberen und
unteren Ende der Taschen 7-10 durch die Wand 11 ein
Kragen 12 gebildet ist, dessen Höhe derart bemessen ist,
daß er nach Art einer Labyrinthdichtung das Austreten von
Drucköl aus den Taschen 7, 8, 9, 10 behindert. Auf diese
Weise bilden die Taschen 7, 8, 9, 10 gemeinsam ein
hydrostatisches Lager 14, über welches das Gerüstoberteil
2 an dem jeweiligen Führungselement 4 gelagert ist. Die
Versorgung des Lagers 14 mit Drucköl erfolgt über Zu- und
Abführleitungen 15, 16, über die das Lager 14 mit einer
nicht dargestellten Druckversorgung verbunden ist.
Die Verstellung der Lage des Gerüstoberteils 2 relativ
zur Lage des feststehenden Gerüstunterteils 3 erfolgt
über jeweils eine hydraulische Stelleinrichtung 17. Die
Stelleinrichtungen 17 besitzen jeweils eine obere Kammer
18 und eine untere Kammer 19, wobei beide Kammern 18, 19
koaxial zur Achse X des Führungselements 4 angeordnet
sind. In die Kammern 18, 19 ist das obere Ende 4b des
Führungselementes 4 geführt, wobei die Kammern 18, 19
durch einen radial um das Ende 4b umlaufenden Absatz 20
voneinander getrennt sind. Das Gehäuse 21 der
Stelleinrichtung 17 ist jeweils fest mit dem
Gerüstoberteil 2 verbunden. Auf diese Weise wird das
Gerüstoberteil 2 bei Beaufschlagung der oberen Kammer 18
mit Druckfluid aktiv angehoben und bei
Druckbeaufschlagung der unteren Kammer 19 aktiv
abgesenkt. Durch die Verwendung einer derart
ausgebildeten Stelleinrichtung 17 in Kombination mit der
erfindungsgemäßen und hinsichtlich der auftretenden
Reibung optimierten Lagerung des oberen Gerüstteils 2
mittels der hydrostatischen Lager 14 können extrem kurze
Stellzeiten eingehalten werden. Auf diese Weise lassen
sich Walzergebnisse von höchster Qualität sicher
erreichen.
Claims (5)
1. Walzgerüst zum Walzen von Bändern, insbesondere von
Metallbändern, mit einem ersten Gerüstteil und einem
zweiten Gerüstteil, wobei mindestens eines der
Gerüstteile (2) an mindestens einem Führungselement
(4) gelagert ist, entlang dessen es relativ zu dem
anderen Gerüstteil zur Einstellung des Walzspaltes
zwischen den Arbeitswalzen des Walzgerüstes mittels
einer Stelleinrichtung (17) verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerung an dem Führungselement (4) als
hydrostatisches Lager (14) ausgebildet ist.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Führungselement (4) als zylindrische Säule
ausgebildet ist.
3. Walzgerüst nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stelleinrichtung (17) hydraulisch oder
pneumatisch arbeitet und das Führungselement (4) als
Kolbenstange eines Stellzylinders ausgebildet ist.
4. Walzgerüst nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das hydrostatische Lager (14) mehrere in gleichen
Winkelabständen um das Führungselement (4) verteilte
Taschen (7, 8, 9, 10) aufweist.
5. Walzgerüst nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
vier Führungselemente (4) vorgesehen sind, von denen
jeweils eines in einem der Eckbereiche eines im
wesentlichen rechtwinkligen Grundrisses des
Walzgerüstes angeordnet sind.
Priority Applications (3)
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DE19946561C1 true DE19946561C1 (de) | 2001-04-26 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19946561A Expired - Fee Related DE19946561C1 (de) | 1999-09-29 | 1999-09-29 | Walzgerüst zum Walzen von Bändern |
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EP (1) | EP1216111A2 (de) |
DE (1) | DE19946561C1 (de) |
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3847062A (en) * | 1971-12-27 | 1974-11-12 | Mesta Machine Co | Plunger and cylinder arrangement |
DE2826839A1 (de) * | 1978-06-19 | 1980-01-03 | Innocenti Santeustacchio Spa | Vorrichtung zur regelung des auf die arbeitswalzen einer walzmaschine wirkenden druckes |
JP2966187B2 (ja) * | 1991-08-14 | 1999-10-25 | 株式会社神戸製鋼所 | 圧延機 |
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1999
- 1999-09-29 DE DE19946561A patent/DE19946561C1/de not_active Expired - Fee Related
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2000
- 2000-08-18 WO PCT/EP2000/008063 patent/WO2001023114A2/de not_active Application Discontinuation
- 2000-08-18 EP EP00960482A patent/EP1216111A2/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3939124A1 (de) * | 1989-11-25 | 1991-05-29 | Sundwiger Eisen Maschinen | Vielwalzengeruest mit hydraulischer anstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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EP1216111A2 (de) | 2002-06-26 |
WO2001023114A3 (de) | 2001-10-11 |
WO2001023114A2 (de) | 2001-04-05 |
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