Die Erfindung betrifft einen Aufbau zum elektrischen Kontak
tieren eines elektrischen Ventils, insbesondere Schalt- oder
Druckregelventils für Automatikgetriebe von Kraftfahrzeugen,
mit einem elektrischen Verdrahtungselement, bei welchem das
elektrische Ventil mit außerhalb des Ventilgehäuses angeord
neten Kontaktfederelementen ausgerüstet ist, welche im mon
tierten Zustand freiliegende Gegenkontaktelemente des Ver
drahtungselements unter Federdruck beaufschlagen.
In einem Automatikgetriebe werden hydraulische Einrichtungen
durch elektrische Ventile angesteuert. Da die Ventile erst
bei der Endmontage in das Getriebe integriert werden, erfolgt
ihre Anbringung üblicherweise mittels Steckbefestigungen, die
an geeigneter Stelle innerhalb des Getriebes vorgesehen sind.
Bei einem derartigen Aufbau besteht eine Schwierigkeit darin,
eine sichere und langzeitstabile elektrische Kontaktierung
des elektrischen Ventils zu erreichen. Die Anforderungen an
die Kontaktierungssicherheit sind in der Praxis ausgesprochen
hoch, da in dem Getriebe einerseits extreme Umweltbedingungen
(Temperaturen zwischen -40°C und 140°C, Vibrationsbeschleuni
gungen bis 33 g) herrschen und andererseits (aufgrund von ho
hen Reparaturkosten und gegebenenfalls Personengefährdung im
Falle eines Ausfalls) höchste Zuverlässigkeitsanforderungen
einzuhalten sind.
Ein weiterer Aspekt, der mit der Kontaktierung des elektri
schen Ventils in engem Zusammenhang steht, betrifft die Rea
lisierung der elektrischen Zuleitungen für das elektrische
Ventil. Es werden kostengünstige Zuleitungskonzepte
angestrebt, die eine optimale Entflechtung und Anordnung ein
zelner Leiter innerhalb des Getriebes gestatten.
In der deutschen Patentanmeldung DE 42 33 783 A1 ist ein Mag
netventil beschrieben, das beim Einsetzen in ein Befesti
gungselement über eine Eintauchkontaktierung mit einem Ende
eines in dem Befestigungselement verlaufenden Verdrahtungs
elements verbunden wird. Das Verdrahtungselement steht an
seinem anderen Ende mit einem Kontaktstift eines Steckers in
Verbindung, welcher an der Oberseite des Befestigungselements
realisiert ist. Der gesamte Aufbau ist aufwendig und außerdem
erfüllt die Eintauchkontaktierung nicht immer die in der Pra
xis gestellten Anforderungen an die Kontaktierungssicherheit.
In der deutschen Patentanmeldung DE 43 24 781 A1 ist ein wei
teres steckbares Elektromagnetventil beschrieben. Die an der
Außenseite des Ventilkörpers angebrachten elektrischen An
schlüsse sind als Federkontakte ausgeführt. Die elektrische
Kontaktierung erfolgt mittels eines in Steckrichtung orien
tierten Kontaktstiftes des Federelements, welcher mit seiner
Stirnseite unter definiertem Druck auf einen Gegenkontakt
aufdrückt.
In der den nächstliegenden Stand der Technik darstellenden
deutschen Offenlegungsschrift DE 197 25 289 A1 ist ein elekt
rohydraulisches Druckregelventil beschrieben, welches in ei
ner Öffnung einer Halteplatte verankert ist. Zur elektrischen
Kontaktierung des Ventils ist eine Platine vorgesehen, die
sich benachbart des Hydraulikventils auf der Halteplatte er
streckt und von oben durch am Ventilkörper angebrachte Kon
taktfederelemente kontaktiert wird.
In der deutschen Patentschrift DE 38 33 474 C2 ist ein Ven
tilblock für eine schlupfgeregelte hydraulische Bremsanlage
beschrieben. Ein Leiterbahnträger mit einer integralen
Ringdichtung erstreckt sich in den Innenbereich des Ventil
körpers. Zur Kontaktierung der Ventilspule steht dort eine
Kontaktfeder mit einem gebogenen Anlagebereich in Kontakt mit
einer freiliegenden Leiterbahn des Leiterbahnträgers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Aufbau zum
elektrischen Kontaktieren eines elektrischen Ventils zu
schaffen, der dauerhaft ein hohes Maß an Kontaktierungssi
cherheit gewährleistet und den Einsatz kostengünstiger Zulei
tungskonzepte ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die in Form eines bogenförmigen Streifens ausgebildete
Anlagefläche wird eine verschleißarme Kontaktstelle reali
siert, wodurch insbesondere das Gegenkontaktelement trotz der
mechanischen und thermischen Belastungen über seine Lebens
dauer nur minimale Beschädigungen erleidet. Erfindungsgemäß
weisen dabei das Kontaktfederelement und das Gegenkontaktele
ment beide verzinnte Anlage- und Gegenanlageflächen auf. Mit
dieser Materialpaarung wurden bei Tests die besten Ergebnisse
bezüglich der mechanischen und elektrischen Kontakteigen
schaften erhalten. Die geforderte Kontaktqualität kann des
halb für einen ausreichend langen Zeitraum (Lebensdauer des
Getriebes) erhalten bleiben. Durch die aufgrund des geringen
Verschleißes im Bereich der Kontaktstelle ermöglichte und er
findungsgemäß vorgesehene Verwendung einer flexiblen Leiter
platte wird eine kostengünstige Kontaktierung des elektri
schen Ventils erreicht, die sich besonders dann als günstig
erweist, wenn im Rahmen eines Getriebe-internen Gesamt-
Verbindungskonzeptes weitere mechatronische Komponenten (Ak
toren, Sensoren, Steuerelektronik, usw.) mittels der flexib
len Leiterplatte elektrisch angebunden werden.
Bei einem Krümmungsradius der rundförmigen Anlagefläche von
etwa 1,2 bis 1,7 mm werden besonders gute Kontakteigenschaf
ten erreicht.
Ein günstiger Bereich für die auf das Gegenkontaktelement
ausgeübte Federkraft liegt zwischen 12 und 15 N. Eine in die
sem Bereich liegende Kraft ist einerseits für eine sichere
Kontaktierung ausreichend groß und führt andererseits noch
nicht zu relevanten Beschädigungen des Gegenkontaktelements.
Durch eine Strukturierung der Anlagefläche und/oder durch das
Vorsehen von über die Anlagefläche vorstehenden Verhakungsor
ganen kann eine reibende Bewegung der Anlagefläche auf der
Gegenanlagefläche wirkungsvoll unterbunden werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben; in
dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung eines in einem
Befestigungskörper eingesetzten Elektromagnetven
tils mit einem eine flexible Leiterplatte kontak
tierenden Kontaktfederelement;
Fig. 2A eine Längsschnittdarstellung eines gegenüber dem in
Fig. 1 dargestellten Kontaktfederelement leicht ab
gewandelten weiteren Kontaktfederelements nach der
Erfindung;
Fig. 2B eine Seitenansicht des in Fig. 2A dargestellten
Kontaktfederelements; und
Fig. 2C eine Einzelheit der Fig. 2B.
Nach Fig. 1 weist ein Elektromagnetventil 1 einen zylindri
schen Ventilkörper 2 auf, welcher über eine nicht näher dar
gestellte Steckbefestigungsanbringung im Bodenbereich mit ei
nem Befestigungskörper 3 einer im Getriebe befindlichen Bau
gruppe gekoppelt ist. In dem Elektromagnetventil 1 ist (in
ebenfalls nicht dargestellter Weise) eine axial orientierte
Magnetspule vorgesehen, deren Spulenloch von einem Magnetan
ker durchsetzt ist. Der Magnetanker ist bewegungsmäßig mit
einem Kolbenelement 4 gekoppelt, das den Ventilkörper 2 bo
denseitig verläßt und in einem Zylinderraum 5 des Befesti
gungskörpers 3 abdichtend längsverschieblich aufgenommen ist.
Das Kolbenelement 4 und der Zylinderraum 5 definieren eine
Druckkammer 7, deren Dichtigkeit durch Ringdichtungen 6.1 und
6.2 gewährleistet wird. Die Druckkammer 7 ist mit einem
Druckfluid gefüllt und steht über Druckfluidkanäle mit einer
hydraulisch betätigbaren Getriebeschaltmechanik (nicht darge
stellt) in Verbindung.
Auf der Oberseite des Befestigungskörpers 3 erstreckt sich
ein aus Kunststoff gefertigtes Trägerelement 8. Dieses wie
derum trägt an seiner Oberseite eine flexible Leiterplatte 9.
Die flexible Leiterplatte 9 realisiert ein integrales elek
trisches Verdrahtungselement, über welches eine Vielzahl von
weiteren innerhalb des Getriebes verteilt angeordneten elek
tronischen oder elektromechanischen Baugruppen (z. B. Getrie
be-Steuergerät, Aktoren, Sensoren) elektrisch miteinander
verbunden sind. Das Trägerelement 8 dient dabei zur Abstüt
zung und definierten Wegführung der flexiblen Leiterplatte 9
im Getriebeinnenraum.
Das Trägerelement 8 ist optional, d. h. die flexible Leiter
platte 9 kann auch direkt auf der Oberseite des Befestigungs
körpers 3 aufliegen.
An der Außenwand des Ventilkörpers 2 ist ein Kontaktgehäuse
10 aus Kunststoff angebracht. Das Kontaktgehäuse 10 weist ei
nen Deckenabschnitt 10.1 und eine Seitenwand 10.2 auf. Die
Umfangswandung des Ventilkörpers 2, der Deckenabschnitt 10.1
und die Seitenwand 10.2 des Kontaktgehäuses 10 umgrenzen ei
nen Kontaktraum 11, in welchem bodenseitig die flexible Lei
terplatte 9 hineinragt.
Der Kontaktraum 11 ist im Fußbereich nicht öldicht abge
schlossen, so daß ein Eindringen/Austreten von Getriebeöl in
den/aus dem Kontaktraum 11 möglich ist. Jedoch realisiert die
Seitenwand 10.2 einen wirkungsvollen Schutz gegen das Ein
dringen von Metallspänen in den Kontaktraum 11.
In dem Kontaktraum 11 ist ein Kontaktfederelement 12 unterge
bracht. Das Kontaktfederelement 12 ist mit einem oberen Ab
schnitt (nicht erkennbar) in dem Deckenabschnitt 10.1 des
Kontaktgehäuses 10 verankert. Der obere Abschnitt des Kon
taktfederelements 12 steht in ebenfalls nicht näher darge
stellter Weise mit einer elektrischen Durchführung in Verbin
dung, die sich von dem Deckenabschnitt 10.1 durch die Wandung
des Ventilkörpers 2 hindurch erstreckt und das Kontaktfe
derelement 12 elektrisch mit der Magnetspule verbindet.
An dem oberen Befestigungsabschnitt des Kontaktfederelements
12 schließt sich ein Winkelabschnitt 12.1 an. Die beiden
Schenkel des Winkelabschnitts 12.1 sind unter 90° zueinander
orientiert und liegen mit ihrer Außenfläche an der Innenwan
dung des Kontaktgehäuses 10 im Übergangsbereich von dem Dec
kenabschnitt 10.1 zu der Seitenwand 10.2 an.
An den Winkelabschnitt 12.1 des Kontaktfederelements 12
schließt sich ein Kreissegmentabschnitt 12.2 an. Der Krei
ssegmentabschnitt 12.2 erstreckt sich in dem hier dargestell
ten vorgespannten Zustand nahezu über 180° und geht mittels
einer Umbiegung in einen in Axialrichtung des Ventils 1 ver
laufenden Übergangsabschnitt 12.3 über. Das untere Ende des
Kontaktfederelements 12 wird durch einen bogen- oder kufen
förmig verlaufenden Andruckabschnitt 12.4 realisiert.
Die Wirkungsweise des Kontaktfederelements 12 ist wie folgt:
Beim Einsetzen des Elektromagnetventils 1 in den Befesti
gungskörper 3 gelangt die Außenfläche des bogenförmigen An
druckabschnitts 12.4 des Kontaktfederelements 12 mit der
Oberfläche der flexiblen Leiterplatte 9 in Kontakt. Dabei
wird der Kreissegmentabschnitt 12.2 um einen konstruktiv vor
gegebenen Weg deformiert oder komprimiert, wodurch gemäß dem
Hook'schen Gesetz eine entsprechende Federkraft erzeugt wird.
Die Federkraft kann durch Materialwahl und Dimensionierung
der Kontaktfeder 12 unter Berücksichtigung der genauen Ein
baulage des Elektromagnetventils 1 exakt vorgegeben werden
und beträgt 12 bis 15 N, vorzugsweise 14 N. Es hat sich ge
zeigt, daß eine solche Andruckkraft in Kombination mit dem
erfindungsgemäßen bogenförmigen Andruckabschnitt 12.4 optimal
ist, um einerseits auch beim Auftreten von starken Vibratio
nen noch einen sicheren elektrischen Kontakt zu garantieren
und um andererseits zu vermeiden, daß mit der Zeit eine Be
schädigung der flexiblen Leiterplatte im Kontaktbereich auf
tritt. Dabei ist entscheidend, daß die äußere Fläche des bo
genförmigen Andruckabschnitts 12.4 im Bereich ihrer Anlage an
das Gegenkontaktelement einen abgerundeten, kantenfreien Ver
lauf aufweist.
Als Gegenkontaktelement ist auf der z. B. aus Cu bestehenden
Leiterbahn eine Metallisierung (Kontaktpad) aus Zinn ange
bracht. Es werden hervorragende mechanische und elektrische
Kontaktierungseigenschaften mit einem Kontaktpad aus Zinn und
einer verzinnten Außenfläche (Anlagefläche) des Andruckab
schnitts 12.4 erreicht.
Die Anlagefläche des Andruckabschnitts 12.4 kann mit einer
leichten Prägung oder Strukturierung versehen sein, die die
Lagestabilität des Andruckabschnitts 12.4 auf dem Gegenkon
taktelement erhöht.
In den Fig. 2A und 2B ist ein Kontaktfederelement 12' darge
stellt, das sich von dem in Fig. 1 gezeigten Kontaktfederele
ment 12 lediglich im oberen Bereich (Winkelabschnitt 12.1)
durch Hinzufügung eines unter 45° gegenüber der Axialrichtung
geneigt verlaufenden Neigungsabschnitts 12.5' unterscheidet.
Das Kontaktfederelement 12' weist eine Dicke D von 0,4 mm und
eine Gesamtlänge L von 25,2 mm im entspannten Zustand auf.
Der Radius des Kreissegmentabschnitts 12.2' beträgt 4 mm und
geht unter einem Winkel von 60° in den Übergangsabschnitt
12.3' über.
Der Radius R1 des bogenförmigen Andruckabschnitts 12.4' be
trägt 1,4 mm und liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen
1,2 und 1,7 mm. Der bogenförmige Verlauf des Andruckab
schnitts 12.4' kann ebenfalls einen Winkel von 60° einschlie
ßen. Vom Anfang des Kreissegmentabschnitts 12.2' bis zum
Scheitelpunkt des Andruckabschnitts 12.4' kann ein Maß L1 =
14,5 mm vorgesehen sein.
Fig. 2B macht deutlich, daß das Kontaktfederelement 12' im
Bereich des Andruckabschnitts 12.4' eine geringere Breite als
im übrigen Bereich aufweisen kann. Die Breite B des Andruck
abschnitts 12.4' (sowie der Anlagefläche 14') beträgt z. B. 4
mm.
Fig. 2C zeigt den unteren Bereich des Andruckabschnitts 12.4'
mit der Anlagefläche 14' im Detail. Die Anlagefläche 14' ist
glattflächig ausgebildet und weist an ihren seitlichen Rän
dern vorstehende Haken oder Krallen 13.1', 13.2' auf, die
sich etwas in die Gegenanlagefläche (nicht dargestellt) ein
graben und ein Rutschen der Anlagefläche 14' auf der Gegenan
lagefläche unterbinden.
Das Kontaktfederelement 12, 12' kann aus jedem geeigneten Me
tall oder jeder geeigneten Metalllegierung mit guter elektri
scher Leitfähigkeit und guten dauerelastischen Eigenschaften
gebildet sein. Eine geeignete Materialwahl wird durch die Le
gierungen CuSn6 und CuNi9Sn2 realisiert.