DE19945870C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Abdeckung von Undichtigkeiten in Schachtwänden von Be- und Entlüftungsanlagen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Abdeckung von Undichtigkeiten in Schachtwänden von Be- und Entlüftungsanlagen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdeckung von Undichtigkeiten, wie Löchern, Rissen, Fugen oder Versätzen, in an von außen unzugänglichen Stellen in Schachtwänden von Be- und Entlüftungsanlagen, insbesondere rechteckigen Schächten, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Zum voll­ ständigen Verschließen der Undichtigkeiten erfolgt anschließend zur Wiederher­ stellung der vollen Funktionsfähigkeit der Anlagen eine Beschichtung mit üblichen Materialien.
Aus der DE 298 07 011 U1 ist ein Manipulator zum Abdichten von Leckstellen in Rohrleitungen und Schächten von Be- und Entlüftungsanlagen bekannt. Hierbei ist eine Spindel mit einem Spindelantrieb, der eine mechanische und elektrische Verbindung mit einer Elektroleitung aufweist, verbunden. Über die Spindel ist eine Schere innerhalb der Innenabmessung der zu sanierenden Rohrleitung beziehungs­ weise Schachtes frei beweglich. Die Schere trägt an einem Gelenk eine Andruck­ platte und am gegenüberliegenden Gelenk eine Geräteaufnahme. Diese ist so konzipiert, daß verschiedene Arbeitsgeräte und ein Verschlußmaterial (Blech, Plastik oder andere nicht namentlich genannte Stoffe) zur Abdichtung der Leckstelle aufgenommen werden können. Je nach Art des Verschlußmateriales wird dieses durch Kleben, Tackern oder auf andere geeignete Weiise dauerhaft an der Innenwand der Lüftungsleitung befestigt.
Damit ermöglicht der Manipulator mit dem Ziel der Leckabdichtung das Einbringen, Positionieren und dauerhafte Befestigen von Dichtungsmaterial, vorzugsweise in Form von plattenförmigen Elementen.
Nachteilig ist jedoch, daß Unebenheiten an der Innenfläche der Be- und Entlüftungs­ leitungen und Versätze nur zu einer unzureichenden Abdichtung führen beziehungs­ weise weitere Abdichtungsmaßnahmen erfordern und bei größeren Versätzen oder Unebenheiten eine Abdichtung auf diese Weise gar nicht möglich ist.
Um Unebenheiten im Inneren von Rohrleitungen und Schächten von Be- und Entlüftungsanlagen zu beseitigen, wird ergänzend zu dem beschriebenen Manipula­ tor in DE 298 07 010 U1 ein Arbeitsgerät dargestellt. Die auszuführenden Arbeitsgänge sind im wesentlichen auf das Abtrennen von Altteilen und das Verschließen von ausgebrochenen Stellen, Rissen und Fugen mit verschiedenen geeigneten Materialien ausgerichtet. Versätze in Be- und Entlüftungsanlagen können damit nicht beseitigt beziehungsweise abgedichtet werden.
In DE 298 07 008 U1 ist ein Handhabungsgerät zum Einsetzen von Manschetten in Rohrleitungen und Schächte von Be- und Entlüftungsanlagen beschrieben. Die Manschetten werden zum dauerhaften Verschließen von verfüllten Fehlstellen, Rissen und Fugen an den betreffenden Stellen angelegt.
Die Manschette wird von zwei aufspannbaren Schirmen getragen, zwischen denen sich eine um 360° drehbare Sprühvorrichtung befindet. Die Manschette, die aus einem flexiblen perforierten Material besteht, wird somit unter Anwendung der beiden Schirme vor der beziehungsweise an der Schachtwand anliegend aufge­ spannt. In dieser Lage wird Kleber mittels der Sprühvorrichtung aufgesprüht. Nach einer gewissen Abbindezeit ist die Manschette an der Schachtwand fixiert. Nachtei­ lig ist, daß Versätze nur unzureichend abgedichtet werden. Weiterhin ist nicht auszuschließen, daß die Manschette an den Schirmen festklebt.
Aus der DE 43 19 285 C2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Auskleidung, insbesondere zwecks Sanierung, von Rohrleitungen bekannt, bei dem/der der Folien- oder Gewebestreifen sowie ein härtbares Medium verwendet werden, wobei der Folien- oder Gewebestreifen zuerst mittels einer entsprechenden Vorrichtung in die Rohrleitung eingebracht wird, dann zur Bildung einer den auszukleidenden Bereich der Rohrleitung abdeckenden Innenauskleidung mindestens eine Bahn des Folien- oder Gewebestreifens in radialer und/oder axialer Richtung auf der Innenwand der Rohrleitung positioniert wird, indem der Folien- oder Gewebestreifen an der Innenwand der Rohrleitung geführt und sukzessive an dieser zur Anlage gebracht sowie die derart in der Rohrleitung gebildete Innenauskleidung ausgehärtet wird. Dieses Verfahren stellt eine Innenauskleidung für eine Rohrleitung zur Verfügung, die aufgrund des aushärtbaren Materiales eine steife, die Rohrwandung ersetzende Auskleidung ergibt. Solche steifen Auskleidungen sind für die Abdeckung von Undichtigkeiten in Be- und Entlüftungsanlagen weniger geeignet, da sie in den hauptsächlich rechteckigen Schächten in den Eckbereichen relativ schwer zu befestigen sind und im allgemeinen Unebenheiten bilden werden, die sich bei der nachfolgenden Beschichtung mit den üblichen Materialien und in der darauf basierenden Funktionstüchtigkeit der Be- und Entlüfungsschächte nachteilig auswirken können, weil unerwünschte Absätze gebildet werden.
Eine weitere Lösung, die jedoch nur zur Abdeckung von Undichtigkeiten verwend­ bar ist, wird in der Anmeldung DE 198 31 219.9 vorgeschlagen.
Hierbei wird beispielsweise eine handelsübliche technische Gipsbinde entsprechend dem Innenumfang des Rohres oder Schachtes reichlich bemessen als Manschette zugeschnitten. An mindestens zwei Stellen wird dann diese Manschette im vollen Innenumfang des Rohres oder Schachtes an der Undichtigkeit fixiert. Die Fixierung kann dabei durchgehend vom Ober- zum Unterrand oder punktuell am Ober- und Unterrand erfolgen. Bei rechteckigen Schächten ist es vorteilhaft, die Fixierung punktuell in den vier Ecken (Ober- und Unterrand der Manschette) vorzunehmen. Danach erfolgt die Anformung der Manschette durch einen Wasserstrahl. Hierbei wird die Manschette aufgeweicht und durch den Druck des Wasserstrahles an die Innenwandung des Rohres oder Schachtes gedrückt. Die Anformung der Man­ schette erfolgt innerhalb weniger Sekunden. Nach erfolgter Abbindung oder Aushärtung wird eine abschließende Abdichtung mit bekannten Materialien vorgenommen. Dieses Verfahren ermöglicht eine ausreichende Abdeckung von Undichtigkeiten in Be- und Entlüftungsanlagen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine weitere Möglichkeit zur einfachen Abdeckung von Undichtigkeiten an von außen unzugänglichen Stellen von Be- und Entlüftungs­ anlagen und eine hierfür geeignete Vorrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Abdeckung von unzugänglichen Undichtigkeiten, wie Löchern, Rissen, Fugen oder Versätzen, in Schachtwänden von Be- und Entlüftungsanlagen gelöst, das dadurch gekenn­ zeichnet ist, daß eine mit einem Kleb- oder Haftstoff einseitig beschichtete Ab­ deckmaterialbahn, die bis zur Heranführung an die Undichtigkeit von einem um eine horizontale Achse schwenkbaren Arm gehalten wird, mittels mindestens einer am distalen Ende des Armes angeordneten Rolle durch rotierende Auf- und Abwärts­ bewegung der Rolle an der die Undichtigkeit umgebenden Schachtwandung fixiert wird.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine gute Abdeckung von Undichtigkei­ ten, insbesondere bei Fugen und Versätzen sowie auch bei in den Eckbereichen rechteckiger Schächte liegenden Löchern und Rissen. Unebenheiten im Innenbereich der Be- und Entlüftungsanlagen stellen kein Problem dar.
Vorzugsweise ist die Abdeckmaterialbahn mit einem hochviskosen, elastischen, wasserlöslichen Kleb- oder Haftstoff beschichtet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein durchlässiges Abdeckmaterial eingesetzt, da dieses ein besonders gutes Anliegen des Ab­ deckmateriales an der Schachtwandung sowie Aufnahme des darauffolgend aufgebrachten herkömmlichen Beschichtungsmateriales sowie das Trocknen des Kleb- oder Haftstoffes in relativ kurzer Zeit erlaubt. In dem Fall, daß ein trockener Klebstoff verwendet wird, der erst nach Reaktion mit Wasser oder einem anderen Lösungsmittel seine Klebkraft entfaltet, wird das Durchdringen des Wassers oder Lösungsmittels für den Kleb- oder Haftstoff auf die beschichtete Rückseite der Abdeckmaterialbahn zugelassen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine Grundplatte, die mit einem mit einer Steuerung verbundenen Kabel zum Halten, Steuern und Führen der Vorrichtung versehen ist, und einen um eine horizontale Achse drehbar befestigten Arm, der an seinem distalen Ende mindestens eine Rolle sowie Mittel zum Festhalten einer Abdeckmaterialbahn besitzt.
An seinem proximalen Ende besitzt der Arm Mittel zum Schwenken des Armes um die horizontale Achse sowie zum Arretieren des Armes in gewünschten Winkel­ stellungen. Die Steuerung erfolgt mit Hilfe einer außerhalb des Schachtes befindlichen Steuerung über das Kabel, das gleichzeitig als Halterung und Führung für die Vorrichtung dient.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind an dem distalen Ende des schwenk­ baren Armes zwei weiche Rollen angeordnet, die zusammen oder einzeln in axialer Richtung nach außen und innen verschiebbar sind. Dadurch ist es möglich, die Vorrichtung an unterschiedlich breite Gewebebahnen anzupassen und beispiels­ weise in einem Arbeitsgang eine Schachtwand sowie beide angrenzenden Ecken gleichzeitig durch Überkleben abzudichten. Dadurch werden die besonders kritischen Eckbereiche von rechteckigen Be- und Entlüftungsschächten in nur einem Arbeitsgang exakt überklebt und abgedichtet.
Die Ausführungsform mit nur einer weichen Rolle am distalen Ende des schwenk­ baren Armes kommt insbesondere dann zur Anwendung, wenn flächenhafte, weiter mittig auf der Schachtinnenwand gelegene Undichtigkeiten abzudichten sind.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden weiche Rollen, vorzugs­ weise aus Schaumstoff verwendet, die vor dem Einsatz mit Wasser oder einer anderen, mit dem Kleb- oder Haftstoff der Abdeckmaterialbahn korrespondierenden Flüssigkeit getränkt sind. Dadurch wird verhindert, daß die Rolle/Rollen an der Oberfläche der fixierten Abdeckmaterialbahn kleben bleiben, da ein Kontakt der Rolle/Rollen während der Auf- und Abwärtsbewegung zum Fixieren des Ab­ deckmateriales mit dem Kleb- oder Haftstoff nicht vermieden werden kann, insbesondere, wenn ein durchlässiges Abdeckmaterial verwendet wird.
In einer anderen möglichen Ausführungsform ist auf der Vorder- und Rückseite der Grundplatte jeweils ein um eine horizontale Achse drehbar befestigter Arm angeordnet. Diese werden beim Abdeckvorgang synchron betätigt, so daß die Abdeckung gleichzeitig an zwei gegenüberliegenden Schachtwänden erfolgen kann.
In einer noch anderen Ausführungsform ist die Grundplatte als Körper mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet und an mindestens zwei gegenüberliegenden Flächen mit jeweils einem um eine horizontale Achse drehbar befestigten Arm versehen. Bevorzugt sind an allen vier Flächen Arme drehbar befestigt, so daß eine Abdeckung an allen vier Schachtwänden gleichzeitig erfolgen kann.
In einer weiteren Ausführungsform ist der Arm feststehend und nur die Rollen sind um eine horizontale Achse schwenkbar.
Das Mittel zum Festhalten der Abdeckmaterialbahn ist vorzugsweise eine drehbar gelagerte Kralle, die durch einen auf der Grundplatte feststehenden Stift beauf­ schlagt wird, solange der schwenkbare Arm in seiner Grundposition ist. Mit dem Ausfahren des Armes in seine Arbeitsposition wird die Andrückkraft des Stiftes auf die Kralle aufgehoben und die Abdeckmaterialbahn freigegeben und mittels der weichen Rolle am distalen Ende des schwenkbaren Armes an die der Vorrichtung gegenüberliegende Schachtwand gedrückt und durch die Auf- und Abwärts­ bewegung der Vorrichtung und damit der rotierenden Rolle und Aktivierung des Kleb- oder Haftstoffes auf der Rückseite des Abdeckmateriales an der Schachtwand fixiert. Es sind jedoch ebensogut andere geeignete Halteeinrichtungen anwendbar.
In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist eine Videokamera an dem schwenkbaren Arm vorgesehen, die zur Überwachung des Abdeckvor­ ganges dient und ebenfalls zur Vorabinspektion des Schachtes genutzt werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines gegenwärtig bevorzugten Aus­ führungsbeispieles näher erläutert. Die Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Rolle;
Fig. 2a eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Grundposi­ tion;
Fig. 2b eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Arbeits­ position;
Fig. 3 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei Rollen;
Fig. 4 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Arbeits­ position in einem Be- und Entlüftungsschacht.
Gemäß Fig. 1 besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einer Grundplatte 1, die mittels eines als Halterung, Steuerung und Führung der gesamten Vorrichtung dienenden Kabels 7 in einen Be- und Entlüftungsschacht 10 von oben einführbar ist.
Etwa mittig auf der Grundplatte ist ein Arm 2 an seinem einen Ende 2a befestigt. Der Arm 2 ist um eine horizontale Achse 9 schwenkbar. Das Ausschwenken des Armes 2 um die horizontale Achse 9 wird mittels nicht näher dargestellter Mittel, beispielsweise einer hydraulischen oder mechanischen Einrichtung realisiert, die über das Kabel 7 mit Hilfe einer außerhalb des Schachtes befindlichen Steuerung (nicht dargestellt) betätigt wird. An dem anderen, distalen Ende 2b des schwenk­ baren Armes 2 ist eine Halteeinrichtung zum Festhalten einer zur Abdichtung vor­ gesehenen Abdeckmaterialbahn 6 angeordnet. Die Halteeinrichtung wird aus einer drehbar gelagerten Kralle 5 gebildet, die in der Ruheposition von einem auf der Grundplatte 1 feststehenden Stift 4 so beaufschlagt wird, daß sie die Abdeckmate­ rialbahn 6 zwischen dem schwenkbaren Arm 2 und der Kralle 5 sicher festhält. (Siehe Fig. 2a). Ebenfalls an dem distalen Ende 2b angeordnet ist eine Rolle 3, die aus einem weichen Material hergestellt ist, vorzugsweise aus einem Schaumstoff­ material.
Etwa mittig auf dem schwenkbaren Arm ist eine Videokamera 8, die ebenfalls mit dem Kabel 7 und der Steuerung verbunden ist, befestigt, um die Abdichtungs­ arbeiten zu überwachen. Vor Beginn der Arbeiten kann die Vorrichtung in ihrer Ruheposition mit der Videokamera in den Schacht eingeführt und verwendet werden, um den Zustand der Schachtwände zu erfassen und den notwendigen Sanierungsumfang festzulegen.
In Fig. 2a ist die erfindungsgemäße Vorrichtung der Fig. 1 in der Seitenansicht dargestellt. Die Vorrichtung befindet sich innerhalb eines Schachtes 10, der im vorliegenden Fall ein rechteckiger Schacht ist. In der Schachtwand 12 ist ein abzudeckendes Loch 14 zu erkennen, während die Schachtwand 11 im dargestell­ ten Bereich ohne Schäden anzutreffen ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in ihrer Ruheposition dargestellt, also in der Position, wie sie in das Schachtinnere eingeführt wird. Wie zu erkennen ist, liegt der schwenkbare Arm 2 dicht an der Grundplatte 1 und parallel zu dieser ausgerichtet. Die Abdeckmaterialbahn 6 wird durch Beaufschlagung der Kralle 5 mittels des auf der Grundplatte 1 feststehenden Stiftes 4 zwischen Arm 2 und Kralle 5 festgehalten. Mit Hilfe der durch die Videokamera 8 aufgenommenen Bilder wird die Vorrichtung so ausgerichtet, daß sich die Abdeckmaterialbahn 6 gegenüber dem Loch 14 in der Schachtwand 12 befindet. Die mit Klebstoff beschichtete Seite 6a der Abdeckmaterialbahn 6 befindet sich auf der der Schachtwand 12 beziehungsweise dem Loch 14 zugewandten Seite. Als Abdeckmaterial wird vorzugsweise eine Kunststoff-Gaze verwendet. Das Abdeckmaterial sollte vorzugsweise porös und durchlässig sein, so daß der Kleb- oder Haftstoff 6a auf der Rückseite der Abdeckmaterialbahn in möglichst kurzer Zeit trocknen und seine volle Haftwirkung entfalten kann. Somit bieten sich als Material für die Abdeckmaterialbahn 6 alle Gaze-Materialien unterschiedlichster stofflicher Natur an. Die Rolle 3 wird vor dem Einbringen in das Schachtinnere mit Wasser oder gegebenenfalls einer anderen, mit dem auf der Rückseite der Abdeckmaterial­ bahn 6 aufgetragenen Klebstoff 6a korrespondierenden Flüssigkeit getränkt, um ein Festkleben der Rolle 3 auf der Oberfläche der fixierten Abdeckmaterialbahn 6 zu verhindern.
In Fig. 2b ist die erfindungsgemäße Vorrichtung der Fig. 1 und 2 in der Arbeitsposition dargestellt. Hierzu wird die Grundplatte 1 dicht und parallel zur Schachtwandung 11, die der Schachtwandung 12 mit dem Loch 14 gegenüberliegt, ausgerichtet, und der schwenkbare Arm 2 so weit ausgefahren, daß die Rolle 3 die Abdeckmaterialbahn 6 auf die Innenseite der Schachtwand 12 drücken kann. Mit dem Ausschwenken des Armes 2 wird die Beaufschlagung des Stiftes 4 auf die drehbar gelagerte Kralle 5 aufgehoben, so daß die Abdeckmaterialbahn 6 sich aus ihrer Fixierung zwischen Arm 2 und Kralle 5 lösen kann und von der Rolle 3 an die Schachtinnenwand 12 gedrückt werden kann. Das Loch 14 sollte dabei von allen Seiten ausreichend überlappt von der Abdeckmaterialbahn 6 abgedeckt werden. Das aus der durchtränkten Rolle 3 austretende Wasser oder die Flüssigkeit verhindern das Festkleben der Rollen an der Oberfläche der auf der Innenseite der Schachtwand 12 fixierten Abdeckbahnmaterialbahn 6. Durch Auf- und Abwärts­ bewegung der Vorrichtung 1 rotiert die Rolle 3 und bewegt sich mit auf und ab, so daß die Abdeckmaterialbahn 6 an die Schachtwand 12 angedrückt und an ihr fixiert wird.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der anstelle der einen Rolle 3 zwei horizontal nebeneinander angeordnete Rollen 3a, 3b vorgesehen sind. Die übrigen Elemente der Vorrichtung sind mit den in den Fig. 1-3 dargestellten identisch und sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die Rollen 3a, 3b sind in ihrer axialen Richtung nach außen und innen verschiebbar, also voneinander weg und aufeinander zu, so daß sie auf verschiedene Breiten der Abdeckmaterialbahn 6 einstellbar sind. Insbesondere ist es durch die Anwendung des verstellbaren Rollenpaares 3a, 3b möglich, die kritischen Eckbereiche von rechteckigen Schächten 16 in einem Arbeitsgang sicher und mit hoher Qualität abzudecken.
Wie in Fig. 4 sichtbar ist, wird eine Abdeckmaterialbahn 6 verwendet, die breiter ist als eine Schachtwandung 13. Die Rollen 3a, 3b werden so eingestellt, daß ihre äußeren Enden die Schachtwände 11, 12 gerade berühren. Bei der Rotation der Rollen werden nun gleichzeitig die an der Schachtwand 13 anliegenden Bereiche der Abdeckmaterialbahn 6 sowie die in den Ecken umgebogenen Bereiche der Abdeckmaterialbahn 6 an die Schachtinnenwände 11, 12, 13 gedrückt und dort fixiert. Um auch den mittleren Teil der Abdeckmaterialbahn 6 an der Schachtwand 13 zu fixieren, können die Rollen 3a, 3b in axialer Richtung aufeinander zu bewegt werden, so daß ihr Abstand zueinander geringer wird und die Andrückkraft im mittleren Bereich der Abdeckmaterialbahn 6 aufgebracht wird.

Claims (14)

1. Verfahren zur Abdeckung von unzugänglichen Undichtigkeiten, wie Lö­ chern, Rissen, Fugen oder Versätzen, in Schachtwänden von Be- und Entlüftungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einem Kleb- oder Haftstoff einseitig beschichtete Abdeckmaterialbahn, die bis zur Heranfüh­ rung an die Undichtigkeit von einem um eine horizontale Achse schwenk­ baren Arm gehalten wird, mittels mindestens einer am distalen Ende des Armes angeordneten Rolle durch rotierende Auf- und Abwärtsbewegung der Rolle an der die Undichtigkeit umgebenden Schachtwandung fixiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einem hochviskosen, elastischen, wasserlöslichen Kleb- oder Haftstoff beschichte­ te Abdeckmaterialbahn verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine durchlässige Abdeckmaterialbahn verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Abdeckmate­ rialbahn eine Gaze verwendet wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, gekennzeichnet durch eine Grundplatte (1), die mit einem mit einer Steuerung verbundenen Kabel (7) zum Halten, Steuern und Führen der Vorrichtung versehen ist, und einen um eine horizontale Achse (9) drehbar befestigten Arm (2), der an seinem distalen Ende (2b) mindestens eine Rolle (3) sowie Mittel zum Festhalten einer Abdeckmaterialbahn (6) besitzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem dista­ len Ende des drehbaren Armes (2) zwei Rollen angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (3a, 3b) einzeln oder zusammen in axialer Richtung verschiebbar angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen aus einem weichen Material bestehen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen aus Schaumstoff bestehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen mit Wasser oder einer anderen, mit dem Kleb- oder Haftstoff der Abdeckmaterialbahn korrespondierenden Flüssigkeit getränkt sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der drehbare Arm (3) an seinem proximalen Ende (2a) mit Mitteln zum Schwenken und Arretieren des Armes (2) in gewünschte Winkelstellungen versehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein um eine horizontale Achse drehbar befestigter Arm (2) auf der Vorder- und Rückseite der Grundplatte (1) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (1) als Körper mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet und an mindestens zwei gegenüberliegenden Flächen mit jeweils einem um eine horizontale Achse drehbar befestigten Arm (2) versehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10 oder 12, 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (2) feststehend und nur die Rollen (3) um eine horizontale Achse schwenkbar angeordnet sind.
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