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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, wie sie aus der
DE
691 00 549 T2 bekannt ist.
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Zum
Aufbringen eines Strangmaterials vorgegebener Länge auf einen umlaufenden Flansch, insbesondere
zum Aufstecken eines Kantenschutzprofiles auf die Türöffnung einer
Fahrzeugkarosserie, sind Vorrichtungen bekannt, die das Strangmaterial an
den Flansch heranführen
und mit Hilfe einer Anpressrolle fortschreitend auf den Flansch
aufdrücken. Eine
solche Vorrichtung ist z.B. in der
DE 691 00 549 T2 beschrieben: Die Vorrichtung
umfaßt
eine angetriebene Anpressrolle und ein Führungselement und wird mittels
eines Handhabungsautomaten exakt längs des Flansches bewegt. Das
Führungselement leitet
das Strangmaterial spannungs- und dehnungsfrei der Anpressrolle
zu, welche das Strangmaterial auf den Flansch aufpresst.
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Um
eine hochwertige Anmutung des gesamten Kantenbereiches sicherzustellen,
ist das Strangmaterial mit einer flexiblen Abschlußleiste
versehen, die im Einbauzustand den der Kante benachbarten Bereich überdeckt.
Diese Abschlußleiste
kaschiert somit den Stoß-
bzw. Überdeckungsbereich
zwischen dem Flansch und dem die angrenzende Fläche bedeckenden Material – z.B. der
Innenverkleidung bzw. dem Teppichboden im Innenraum der Fahrzeugkarosserie – und muß so aufgebracht
werden, daß sie
den betroffenen Bereich gleichmäßig und
faltenfrei bedeckt. Um ein faltenfreies und gleichmäßiges Aufbringen
der Abschlussleiste zu gewährleisten,
ist das Montagewerkzeug der
DE 691 00 549 T2 mit einer Spreizvorrichtung
versehen, die in den Spalt zwischen dem Strangmaterial und der mit
dem Strangmaterial verbundenen Abschlussleiste eingreift und die
Abschlussleiste abspreizt. Allerdings ist die Vorrichtung der
DE 691 00 549 T2 vergleichsweise
groß und
eignet sich daher nur bedingt zum Aufbringen von Kantenschutzprofilen
in räumlich
beengten Bereichen. Weiterhin ist die Spreizvorrichtung der
DE 691 00 549 T2 als
Spatel ausgestaltet, der gleitend in die Abschlussleiste eingreift.
Während
des Aufziehens des Kantenschutzprofils treten dabei Reibungskräfte zwischen
der Abschlussleiste und dem Spatel auf, die umso stärker sind,
je höher
die Aufziehgeschwindigkeit ist, und die bei den gängigen Werkstoffen
für die
Abschlussleiste (Gummi etc.) besonders groß sind. Weist die Abschlussleiste
Unregelmäßigkeiten
und/oder Fehler auf, so kann sich der Spatel an diesen Fehlstellen
verfangen, was zu einer Schädigung
des Kantenschutzprofils bzw. zu einer Störung des Aufziehprozesses führen kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsbildende Vorrichtung
in einer solchen Weise zu verbessern, dass sie ein prozesssicheres Aufbringen
eines Kantenschutzprofils mit einer Abschlussleiste auch in räumlich beengten
Bereichen der Karosserie ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach
ist die Spreizvorrichtung, welche während der Montage die Abschlussleiste
des Kantenschutzprofils abspreizt, schwenkbar gegenüber der
Anpressrolle gelagert und ist weiterhin mit einer frei drehbaren
Spreizrolle versehen. Dadurch kann die Spreizvorrichtung während des
Ergreifens des Strangmaterials durch das Montagewerkzeug in den Fügebereich
hineinbewegt werden und während
der letzten Phase des Aufsteckvorgangs aus dem Fügebereich wegbewegt werden,
so dass sie den Aufsteckvorgang nicht behindert. Die frei drehbare Spreizrolle
gewährleistet,
dass während
des Abspreizens der Abschlußleiste
eine vernachlässigbare Dehnkraft
auf das Strangmaterial ausgeübt
wird. Dies ist insbesondere in solchen Fällen wichtig, in denen das
Strangmaterial eine ringförmig
geschlossene Schlaufe darstellt, deren Länge im Vergleich zur Länge des
Flansches überdimensioniert
ist, so dass das Strangmaterial in Längsrichtung gestaucht werden
muss, um umlaufend auf den Flansch aufgesteckt zu werden: Der mittels
der angetriebenen Anpressrolle gestauchte Flansch muss der Anpressrolle in
diesen Fällen
möglichst
gleichmäßig und
spannungsfrei zugeführt
werden, was durch reibungsarme Führungselemente
und eine frei drehbar gelagerte Spreizrolle gewährleistet ist.
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Weiterhin
umfasst das Montagewerkzeug einen Sensor, mit Hilfe dessen die Positionierung
der Spreizrolle relativ zur Türöffnung geregelt
wird. Dadurch wird gewährleistet,
dass sich die Spreizvorrichtung während des gesamten Aufsteckvorgangs
in einem konstanten Abstand zur Türöffnung befindet und die Abschlussleiste
prozesssicher abgespreizt wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist sehr kosteneffizient, da sie die lagegerechte Positionierung
der Abdeckleiste gemeinsam mit dem Aufstecken des Strangmaterials
auf den Flansch ermöglicht und
keinen getrennten weiteren Prozeßschritt erforderlich macht.
Durch die reibungsarme und schwenkbare Lagerung der Spreizrolle
erfolgt dabei keine Beeinträchtigung
des Aufsteckvorgangs. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, die
Spreizrolle auf dem Montagewerkzeug zwischen Führungselement und Anpressrolle
anzuordnen, so dass einerseits das Strangmaterial der Spreizrolle
in wohldefinierter Lage und Ausrichtung zugeführt wird, andererseits im Be reich
der Anpressrolle, die das Strangmaterial auf den Flansch anpresst,
die Kante der Abdeckleiste weit vom Strangmaterial abragt und somit
die Abdeckleiste einen größtmöglichen
Nachbarbereich des Flansches abdeckt.
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Weiterhin
kann durch eine geeignete, der Form der Abdeckleiste angepaßte geometrische
Gestaltung der Spreizrolle sichergestellt werden, daß die Abdeckleiste
prozesssicher um einen bestimmten Winkel vom Strangmaterial abgespreizt
wird, ohne daß die
Abdeckleiste auf der Spreizrolle verrutscht oder von ihr abgleitet.
Hierzu ist das Profil der Spreizrolle in demjenigen Bereich, in
dem die Spreizrolle zwischen Strangmaterial und Abdeckleiste eingreift, zweckmäßigerweise
näherungsweise
konusförmig ausgestaltet.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles
näher erläutert; dabei
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Fahrzeugkarosserie, von der Karosserieinnenseite her
gesehen, mit einem Montagewerkzeug für Kantenschutzprofile;
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2 einen
axiale Ansicht des in 1 dargestellten Kantenschutzprofils
gemäß einem
Schnitt entlang der Linie II-II in 1;
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3 eine Aufsicht auf das in 1 gezeigte
Montagewerkzeug gemäß einem
Schnitt entlang der Linie III-III in 1 ...
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3a ...
wobei sich das Montagewerkzeug in Mittelposition relativ zum Schweißflansch
der Karosserie befindet,
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3b ...
wobei das Montagewerkzeug relativ zum Schweißflansch in Richtung Innenraum
der Karosserie verschoben ist,
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3c ...
wobei das Montagewerkzeug relativ zum Schweißflansch in Richtung Außenraum
der Karosserie verschoben ist.
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1 zeigt,
einen Ausschnitt einer Fahrzeugkarosserie 1, von der Karosserie-Innenseite
her gesehen, in dem der (rechte) Längsschweller 2, die A-Säule 3,
der Dachrahmen 4 sowie die B-Säule 5 zu erkennen
ist. Der von diesen Teilen ausgehende Punktschweißflansch 6 begrenzt
die Öffnung 7 für die vordere
rechte Tür.
Auf diesen Schweißflansch 6 muß ein strangförmiges Kantenschutzprofil 8 aufgesteckt
werden, welches vor dem Aufstecken auf den Schweißflansch 6 auf
eine vorgegebenen Länge
zugeschnitten und zu einer geschlossenen Schlaufe 9 gefügt wird.
Wie in 2 im Querschnitt dargestellt, besteht das Kantenschutzprofil 8 aus
einem Strangmaterial 10 und umfaßt einen U-förmigen Haltebereich 11,
mit dem es auf den Schweißflansch 6 aufgesteckt
ist und in dem es in seinem Inneren durch ein U-förmiges Stahlband 11' verstärkt ist,
einen Dichtungsbereich 12, der zur Abdichtung der Fahrzeugkarosserie 1 gegenüber der
Fahrzeugtür
dient, sowie eine Abschlußleiste 13,
die im fertig montierten Zustand mit der In nenverkleidung 14 der
Karosserie 1 überlappt
und somit den an die Türöffnung 7 bordenden
Rand der Innenverkleidung 14 der Karosserie 1 kaschiert.
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Zum
Aufstecken des Kantenschutzprofils 8 auf den Schweißflansch 6 wird
ein programmgesteuerter Handhabungsautomat 15 – im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Industrieroboter 16 – eingesetzt, der ein Montagewerkzeug 17 schwenkbar
entlang des Schweißflansches 6 der
Türöffnung 7 führt. Das
Montagewerkzeug 17 umfaßt Führungselemente 18,
die das Kantenschutzprofil 8 einer motorisch angetriebenen
Anpreßrolle 19 zuführen, mit
Hilfe derer das Kantenschutzprofil 8 auf den Schweißflansch 6 aufgedrückt wird.
Die Führungselemente 18 bestehen
aus rechteckigen Rahmen 20, durch die das Kantenschutzprofil 8 hindurchgeführt wird;
jeder Rahmen 20 enthält
eine schwenkbare bzw. verschiebbare Deckleiste 21, so daß jeder
Rahmen 20 geöffnet
werden kann, um zu Beginn des Aufsteckvorgangs ein neues Kantenschutzprofil 8 aufzunehmen
und zu Ende des Aufsteckvorgangs das darin geführte Kantenschutzprofil 8 freizugeben.
Das Aufschwenken der Deckleiste 21 erfolgt rechnergesteuert
zu Beginn bzw. zu Ende des Aufsteckvorgangs des Kantenschutzprofils 8.
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Zwischen
den Führungselementen 18 und der
Anpreßrolle 19 ist
eine Spreizvorrichtung 22 angeordnet, die einen am Ende
einer Vorschubstange 13 befestigten, schwenkbaren Hebel 24 umfaßt, an dessen
Ende eine Spreizrolle 25 drehbar gelagert ist. Die Gestaltung
der Spreizvorrichtung 22 ist aus 3a ersichtlich,
welche eine Aufsicht auf des Montagewerkzeugs 17 und des
Kantenschutzprofils 8, aus der Richtung des Schweißflansches 6 her
gesehen, zeigt. Die Spreizvorrichtung 22 greift so in das Kantenschutzprofil 8 ein,
daß die
Spreizrolle 25 zwischen der Außenwand des U-förmigen Haltebereiches 11 und
der Innenfläche 26 der
Abschlußleiste 13 zu
liegen kommt und die Abschlußleiste 13 von dem
Haltebereich 11 abspreizt. Die Spreizvorrichtung 22 ist
so gegenüber
der Anpreßrolle 19 positioniert,
daß diese
Abspreizung unmittelbar vor der Anpressung des Kantenschutzprofils 8 erfolgt,
welche in 3a durch eine gestrichelt angedeutete
Anpreßzone 19' gekennzeichnet
ist; in der Anpreßzone 19' ist somit die
Abschlußleiste 13 vom
Haltebereich 11 abgespreizt, so daß die Abschlußleiste 13 während des
Anpressens prozeßsicher
auf die Innenverkleidung 14 gedrückt wird.
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Die
Spreizvorrichtung 22 ist am Montagewerkzeug 17 verschiebbar
entlang der Längsachse 27 der
Vorschubstange 23 und schwenkbar um diese Längsachse 27 gelagert,
wobei Schwenkbewegungen und Linearverschiebungen um bzw. entlang
dieser Achse pneumatisch erfolgen. Das Querschnittsprofil der Spreizrolle 25 ist
näherungsweise
konusförmig
ausgestaltet, so daß sich
die Spreizrolle 25 flächig
an die Innenfläche 26 der
abgespreizten Abschlußleiste 13 anschmiegt
und auf die Innenfläche 26 eine
gleichförmige
Kraft ausübt,
welche zu einer minimalen Materialbelastung der Abschlußleiste 13 während des
Spreizens führt.
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Der
Umfang der Schlaufe 9 des Kantenschutzprofils 8 ist
dem Umfang der Türöffnung 7 angepaßt und ist
um einige Zentimeter länger
als dieser; das Kantenschutzprofil 8 muß somit in gestauchtem Zustand
auf den Schweißflansch 6 aufgesteckt werden,
wodurch es fest auf den Schweißflansch 6 gepreßt wird
und gegen ein versehentliches Lösen vom
Schweißflansch 6 gesichert
ist. Diese Stauchung des Kantenschutzprofils 8 in Längsrichtung
erfolgt durch die motorisch angetriebene Anpreßrolle 19. Um die
Stauchung nicht zu behindern, müssen sowohl
die Führungselemente 18 als
auch die Spreizvorrichtung 22 möglichst reibungsarm auf das Kantenschutzprofil 8 einwirken.
Die Seiten- und Bodenleisten der Führungselemente 18 sind
daher mit frei drehbaren Hülsen 28 umgeben;
weiterhin ist die Spreizrolle 25 so auf der Spreizvorrichtung 22 gelagert,
daß sie
reibungsarm drehbar ist. Somit sind – abgesehen von der Anpreßrolle 19 – alle Bestandteile
des Montagewerkzeugs 17, welche während des Einsetzens des Kantenschutzprofils 8 mit
diesem in Berührung
kommen, frei drehbar gelagert. Sie verursachen daher einen äußerst geringen
Reibungswiderstand am Kantenschutzprofil 8, so daß die mittels der
Anpreßrolle 19 bewirkte
Stauchung des Kantenschutzprofils 8 durch diese zusätzlichen
Elemente unwesentlich beeinträchtigt
wird.
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Zu
Beginn des Aufsteckvorgangs wird das Kantenschutzprofil 8,
wie in 1 gezeigt, zunächst an
zwei ausgewählten
Aufsteckbereichen 29, im vorliegenden Fall im Bereich der
B-Säule 5 und
im Bereich der A-Säule 3,
lose von Hand aufgesteckt. Dann wird das Montagewerkzeug 17 mittels
des Industrieroboters 16 automatisch an einen der Aufsteckbereiche 29 herangeführt, wobei
die Deckleisten 21 der Führungselemente 18 geöffnet sind,
so daß das
lose aufgesteckte Kantenschutzprofil 8 in die Führungselemente 18 eingeführt werden
kann. Ist das Kantenschutzprofil 8 in die Führungselemente 18 aufgenommen,
werden die Deckleisten 21 geschlossen, wodurch die räumliche
Lage des Kantenschutzprofils 8 nun durch die Hülsen 28 der
Führungselemente 18 seitlich
fixiert wird. Dann wird die Spreizrolle 25 zwischen Haltebereich 11 und
Abschlußleiste 13 des
Kantenschutzprofils 8 eingeführt, so daß die Spreizrolle 25 die
Abschlußleiste 13 in
unmittelbarer Nachbarschaft der Anpreßrolle 19 abspreizt,
und die Anpreßrolle 19 wird
gegen den Schweißflansch 6 gepreßt, wodurch
das Kantenschutzprofil 8 in dem der Anpreßrolle 19 gegenüberliegenden
Bereich auf den Schweißflansch 6 festgedrückt wird.
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Während des
nun folgenden Aufsteckens des Kantenschutzprofils 8 wird
das Montagewerkzeug 17 mit Hilfe des Industrieroboters 16 umlaufend entlang
einer Raumkurve geführt,
die der räumlichen Ausrichtung
des Schweißflansches 6 in
der Türöffnung 7 entspricht.
Das Montagewerkzeug 17 wird dabei mittels des Industrieroboters 16 so
geschwenkt, daß die
mit Hilfe einer Feder aufgebrachte Anpreßkraft der Anpreßrolle 19 näherungsweise
senkrecht zum Schweißflansch 6 wirkt.
Die Spreizvorrichtung 22 ist während des Anpreßvorgangs
fest mit dem Monta gewerkzeug 17 gekoppelt. In räumlich beengten
Bereichen, z.B. im Cockpitbereich, wird die Spreizvorrichtung 22 gegenüber der
Anpreßrolle 19 geschwenkt
und verschoben, wobei diese Schwenk- und Linearbewegungen des Schwenkhebels 24 an vorgegebenen
Positionen entlang der Raumkurve des Montagewerkzeugs 17 erfolgen;
so kann z.B. an den Eckenbereichen 30 am unteren und oberen Ende
der B-Säule 5 aufgrund
der gedrängten
Raumverhältnisse
in diesen Bereichen die Spreizvorrichtung 22 aus der unmittelbaren
Nachbarschaft der Anpreßrolle 25 weggeschwenkt
werden, um Kollisionen der Spreizvorrichtung 22 mit dem
Schweißflansch 6 zu
vermeiden.
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Aufgrund
von Schwankungen in der Ausrichtung der Karosserie 1 gegenüber derjenigen
des Industrieroboters 16 sowie aufgrund fertigungsbedingter
Toleranzen der Lage und der Größe der Türöffnung 7 befindet
sich der Schweißflansch 6,
auf den das Kantenschutzprofil 8 aufgesteckt werden soll, nicht
immer in der identisch gleichen Position gegenüber der (einprogrammierten
und somit raumfesten) Raumkurve, auf der das Montagewerkzeug 17 mittels
des Industrieroboters 16 bewegt wird. Da die Anpreßrolle 19 überall entlang
der Raumkurve näherungsweise
senkrecht zur Berandungskontur des Schweißflansches 6 angepreßt wird,
werden Ungenauigkeiten in der Lage der Türöffnung 7 in Bezug auf
die X- oder Z-Richtung (siehe 1) durch
die Andrückbewegung
der Anpreßrolle 19 ausgeglichen. Die
Anpreßrolle 19 dient
somit als Anschlag des Montagewerkzeugs 17 gegenüber dem
Schweißflansch 6 und
somit gegenüber
der Karosserie 1 in X-Z-Richtung, so daß die (in eingeschwenktem Zustand)
fest gegenüber
der Anpreßrolle 19 positionierte
Spreizrolle 25 in X-Z-Richtung eine wohldefinierte Lage
gegenüber
der Türöffnung 7 einnimmt.
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Um
Ungenauigkeiten in der Lage der Türöffnung 7 in Bezug
auf die Y-Richtung, also senkrecht zur Ebene der Türöffnung 7,
ausgleichen zu können, ist
die Anpreßrolle 19 verhältnismäßig breit
gestaltet, so daß der
Schweißflansch 6 und
somit das aufzusteckende Kantenschutzprofil 8 – je nach
Toleranz und Lage der Türöffnung 7 – gegenüber dem
mittleren (siehe 3a), hinteren (3b)
oder vorderen (3c) Bereich der Anpreßrolle 19 zu
liegen kommt; die Anpreßrolle 19 kann
somit durch ihre Breite Ungenauigkeiten in der Lage der Türöffnung 7 (und
somit Lageungenauigkeiten des anzupressenden Kantenschutzprofils 8)
in Y-Richtung in gewissen Maßen
abfangen. Im Gegensatz hierzu kann die Spreizvorrichtung 22,
die in eingeschwenktem Zustand eine fest vorgegebene Y-Lage gegenüber der Anpreßrolle 19 einnimmt,
die damit verbundenen Lageunterschiede der Abschlußleiste 13 nicht
abfangen: Befindet sich toleranzbedingt die Türöffnung 7 (und somit
auch das Kantenschutzprofil 8) beispielsweise gegenüber der
(raumfest vorprogrammierten) Raumkurve des Montagewerkzeugs 17 verhältnismäßig weit
in Richtung Montagewerkzeug 17 versetzt (siehe 3b),
so ragt das Montagewerkzeug 17 verhältnismäßig tief in das Innere 31 der
Karosserie 1 hinein, und das Kantenschutzprofil 8 liegt
im hinteren Bereich 32 der Anpreßrolle 19 auf; in
diesem Fall greift die Spreizrolle 25 nur in den äußersten Rand 33 der
Abschlußleiste 13 ein,
und es besteht die Gefahr, daß die
Abschlußleiste 13 im
Extremfall von der Spreizrolle 25 hinunterrutscht. Befindet
sich andererseits die Türöffnung 7 (und
somit auch das Kantenschutzprofil 8) in der entgegengesetzten Y-Richtung
gegenüber
der (raumfest vorprogrammierten) Raumkurve des Montagewerkzeugs 17 versetzt
(siehe 3c), so ragt das Montagewerkzeug 17 weniger
tief in das Innere 31 der Karosserie 1 hinein,
und das Kantenschutzprofil 8 liegt im vorderen Bereich 34 der
Anpreßrolle 19 auf;
in diesem Fall greift die Spreizvorrichtung 22 sehr tief
in die Abschlußleiste 13 ein,
so daß die
Abschlußleiste 13 nicht
nur auf der Spreizrolle 25, sondern auch auf dem Hebel 24 aufliegt,
wobei durch den Hebel 24 eine Reibungskraft auf die Abschlußleiste 13 ausgeübt wird,
welche die Stauchung des Kantenschutzprofils 8 durch die
Anpreßrolle 19 behindert
und weiterhin zu einer Beschädigung
des Randes 33 der Abschlußleiste 13 führen kann.
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Um
die beiden in 3b und 3c gezeigten
fehleranfälligen
Lagen des Schweißflansches 6 (und
somit des aufzupressenden Kantenschutzprofils 8) relativ
zur Spreizrolle 25 zu vermeiden, muß die in 3a gezeigte
mittige Lage des Kantenschutzprofils 8 auf der Anpreßrolle 19 erreicht
werden; hierzu muß das
Montagewerkzeug 17 – unabhängig von
Lagetoleranzen der Türöffnung 7 – in einer
konstanten Y-Lage gegenüber
der Türöffnung 7 geführt werden. Um
dies zu erreichen, wird ein Sensor 35 eingesetzt, der fest
mit dem Montagewerkzeug 17 verbunden ist. Dieser Sensor 35 mißt den Y-Abstand
des Montagewerkzeugs 17 zur Türöffnung 7 und liefert
somit eine Meßgröße zur Regelung
der Y-Position des Montagewerkzeugs 17 relativ zur Karosserie 1.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist das Montagewerkzeug 17 in Y-Richtung schwimmend auf dem
Handhabungsautomaten 15 gelagert, wobei eine Druckfeder
das Montagewerkzeug 17 in Y-Richtung gegen die Fahrzeugkarosserie 1 drückt. Der Sensor 35 ist
als ein Abstandsbolzen 36 ausgestaltet, der auf einem der
Türöffnung 7 benachbarten
Bereich 37 auf der Außenwand 38 der
Karosserie 1 aufliegt und somit den Vorschub des Montagewerkzeugs 17 in
Richtung Karosserie 1 begrenzt. Die Länge des Abstandsbolzens 36 ist
hierbei so gewählt, daß die Y-Lage
des Montagewerkzeugs 17 gegenüber der Schweißflansch 6 der
Türöffnung 7 genau
der „richtigen", in 3a dargestellten
Lage entspricht. Die Spitze 39 des Abstandsbolzens 36 ist
abgerundet und mit Kunststoff verkleidet, um Beschädigungen der
Karosserie 1 durch die auf ihr gleitenden Spitze 39 des
Sensors 35 zu vermeiden. Mit Hilfe dieses taktilen Sensors 35 wird
das Montagewerkzeug 17 in Y-Position hochgenau gegenüber der
Türöffnung 7 geführt, was
insbesondere an Engstellen entlang der Türöffnung 7 (z.B. im
Cockpitbereich) Vorteile bringt, da der Abstandsbolzen 36 das
Eindringen des Montagewerkzeugs 17 in den Innenraum 31 der
Karosserie 1 begrenzt und somit Beschädigungen von Einbauten durch
das Montagewerkzeug 17 verhindert. Die Abstandsregelung
mittels einer schwimmenden Lagerung des Montagewerk zeugs 17 und
eines Abstandsbolzens 36 als Sensor 35 ist besonders
einfach und kostengünstig,
weil sie keinerlei Regel- und Steuerungsaufwand benötigt. Im
Bereich der Ecken 30 der Türöffnung 7, in denen
die Spreizvorrichtung 22 weggeschwenkt ist und somit keine
hochgenaue Positionierung des Montagewerkzeugs 17 gegenüber der
Karosserie 1 benötigt
wird, wird der Abstandsbolzen 36 automatisch zurückgezogen
und das Montagewerkzeug durch eine Klemmvorrichtung in einer festen
Y-Position gehalten.
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Statt
des im vorliegenden Ausführungsbeispiel
verwendeten taktilen, durch einen Abstandsbolzen 36 realisierten
Sensor 35 kann auch ein berührungsfreier, z.B. ein optischer
oder ein induktiver Sensor verwendet werden, um eine gleichförmige Eintauchtiefe
des Montagewerkzeugs 17 in das Innere 31 der Karosserie 1 zu
gewährleisten.
Weiterhin kann alternativ zum hier beschriebenen manuellen lokalen
Auflegen des Kantenschutzprofils 8 zu Beginn des Aufsteckvorgangs
das Kantenschutzprofil 8 auch automatisch mit Hilfe des
Montagewerkzeugs 17 an einer Zulieferstation ergriffen
und vollautomatisch auf die Türöffnung 7 positioniert,
aufgesteckt und festgedrückt
werden.