DE19943666A1 - Additionsvernetzende Siliconkautschukmischungen, ein Verfahren zu deren Herstellung, Verfahren zur Herstellung von Verbund-Formteilen und Verwendung der Siliconkautschukmischungen - Google Patents
Additionsvernetzende Siliconkautschukmischungen, ein Verfahren zu deren Herstellung, Verfahren zur Herstellung von Verbund-Formteilen und Verwendung der SiliconkautschukmischungenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft additionsvernetzende Siliconkautschuke, ein Verfahren zu deren Herstellung, Verfahren zur Herstellung von Verbund-Formteilen und die Verwendung der Siliconkautschukmischungen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft additionsvernetzende Siliconkautschuke,
ein Verfahren zu deren Herstellung, Verfahren zur Herstellung von Verbund-
Formteilen und die Verwendung der Siliconkautschukmischungen.
Die Erfindung betrifft insbesondere additionsvernetzende Siliconkautschuk
mischungen, bestehend im wesentlichen aus
- a) 100 Teilen mindestens eines alkenylgruppenhaltigen linearen oder verzweigten Organopolysiloxans mit mindestens 2 Alkenylgruppen mit einer Viskosität von 0,01 bis 30.000 Pas,
- b) mindestens einem Hydrogensiloxan,
- c) mindestens einem Pt- oder Rh-Katalysator und gegebenenfalls einem Inhibitor,
- d) 0,1 bis 20 Teilen Alkoxysilan,
- e) 0 bis 200 Teilen mindestens eines, gegebenenfalls oberflächlich modifizierten Füllstoffs
und gegebenenfalls
- a) weiteren Hilfsstoffen und/oder
- b) Peroxid.
Derartige Siliconkautschukmischungen sind aus der EP-A-875 536 bekannt.
Die erfindungsgemäßen additionsvernetzenden Siliconkautschuk
mischungen zeichnen sich durch eine gute Haftung auf Substraten aus.
Es ist bekannt, die Haftung von additionsvernetzenden Siliconelastomeren
auf verschiedenen Substraten durch ein oder mehrere Additive zu
verbessern, die der unvernetzten Siliconkautschukmischung zugesetzt
werden. In US-A 4.087.585 wird z. B. durch den Zusatz von 2 Additiven,
einem kurzkettigen Polysiloxan mit mindestens einer SiOH-Gruppe und
einem Silan mit mindestens einer Epoxygruppe und einer Si-gebundenen
Alkoxygruppe, eine gute Haftung auf Aluminium erreicht. In EP-A 875536
wird eine verbesserte Haftung auf verschiedenen Kunststoffen mittels
Verwendung eines Alkoxysilans mit einer Epoxygruppe sowie eines
Hydrogensilans mit mindestens 20 SiH-Funktionen pro Molekül erreicht,
wobei sich diese Mischungen auch durch eine verbesserte Reaktivität
auszeichnen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von additions
vernetzenden Siliconkautschukmischungen mit einer guten Haftung auf
Substraten, ohne dass für die Verarbeitung auf einem Spritzgussautomaten
die Werkzeuge zur Verhinderung einer Werkzeughaftung beschichtet oder
mit Formtrennmitteln behandelt werden müssen.
Diese Aufgabe wird bei Siliconkautschukmischungen der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß das Hydrogensiloxan (b) mindestens 2
SiH-Funktionen pro Molekül aufweist und in einer solchen Menge vorliegt,
daß das molare Verhältnis aller SiH-Gruppen zu der Gesamtmenge an Si-
gebundenen Alkenylgruppen mindestens 1,0 beträgt, und als Alkoxysilan (d)
Glycidoxypropyltrimethoxysilan und Methacryloxypropyltrimethoxysilan in
Kombination vorliegen.
In der EP-A-875 536 wird der Einsatz von Glycidoxypropyltrimethoxysilan
und weiterer Siloxane beschrieben. Die spezifische Kombination von
Glycidoxypropyltrimethoxysilan und Methacryloxypropyltrimethoxysilan sowie
deren Eignung zur Lösung der vorstehend genannten Aufgabe werden
jedoch weder offenbart noch nahegelegt.
Die erfindungsgemäßen Mischungen eignen sich besonders gut zur
Herstellung von Verbund-Formteilen, bei der die Verbindung mit einem
Substrat aus anderem Material erzielt wird. Zur Erreichung der optimalen
Haftung der verbundenen Materialien empfiehlt sich in der Regel eine
Nachtemperung der Formteile.
Der Begriff Organopolysiloxane (a) im Sinne der Erfindung umfaßt alle bisher
in vernetzbaren Organopolysiloxanmassen eingesetzten Polysiloxane.
Vorzugsweise handelt es sich bei (a) um ein Siloxan aus Einheiten der
allgemeinen Formel (I)
(R1)a(R2)bSiO(4-a-b)/2 (I),
in denen
R1 einen einwertigen aliphatischen Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und
R2 einen Alkenylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet,
a = 0, 1, 2 oder 3,
b = 0, 1 oder 2
und die Summe a + b = 0, 1, 2 oder 3 ist,
mit der Maßgabe, daß durchschnittlich mindestens 2 Reste R2 pro Molekül vorliegen. Vorzugsweise ist (a) dimethylvinylsiloxyendgestoppt.
R1 einen einwertigen aliphatischen Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und
R2 einen Alkenylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet,
a = 0, 1, 2 oder 3,
b = 0, 1 oder 2
und die Summe a + b = 0, 1, 2 oder 3 ist,
mit der Maßgabe, daß durchschnittlich mindestens 2 Reste R2 pro Molekül vorliegen. Vorzugsweise ist (a) dimethylvinylsiloxyendgestoppt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die
erfindungsgemäßen Organopolysiloxane (a) Viskositäten von 0,01 bis 200
Pas, ganz besonders bevorzugt 0,2 bis 200 Pas auf.
Die Viskositäten werden gemäß DIN 53 019 bei 20°C bestimmt.
Herstellungsbedingt können insbesondere bei den verzweigten Polymeren,
die auch in Lösungsmitteln gelöste Festharze sein können, noch bis maximal
10 Mol-% aller Si-Atome Alkoxy- oder OH-Gruppen aufweisen.
Hydrogensiloxane (b) im Sinne der Erfindung sind vorzugsweise lineare,
cyclische oder verzweigte Organopolysiloxane aus Einheiten der
allgemeinen Formel (II)
(R1)c(H)dSiO(4-c-d)/2 (II),
in denen
R1 = einwertiger aliphatischer Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
c = 0, 1, 2 oder 3,
d = 0, 1 oder 2,
wobei die Summe c + d = 0, 1, 2 oder 3 ist,
mit der Maßgabe, daß durchschnittlich mindestens 2 Si-gebundene Wasserstoffatome je Molekül vorliegen.
R1 = einwertiger aliphatischer Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
c = 0, 1, 2 oder 3,
d = 0, 1 oder 2,
wobei die Summe c + d = 0, 1, 2 oder 3 ist,
mit der Maßgabe, daß durchschnittlich mindestens 2 Si-gebundene Wasserstoffatome je Molekül vorliegen.
Die Hydrogensiloxane (b) besitzen vorzugsweise eine Viskosität von 0,01 bis
5 Pas.
Katalysatoren (c) für die Vernetzungsreaktion sind vorzugsweise
Pt (O)-Komplexe mit Alkenylsiloxanen als Liganden in katalytischen Mengen
von 1 bis 100 ppm Pt oder Di-µ,µ'-dichloro-di(1,5-cyclooctadien)dirhodium.
Als Rh-Verbindungen sind ebenfalls die in J. Appl. Polym. Sci 30, 1837-1846
(1985) beschriebenen Verbindungen einsetzbar.
Inhibitoren im Sinne der Erfindung sind alle gängigen Verbindungen, die
bisher für diesen Zweck eingesetzt wurden. Beispiele für solche bevorzugten
Inhibitoren sind z. B. 1,3-Divinyl-tetramethyldisiloxan, 1,3,5,7-Tetravinyl-
1,3,5,7-tetramethylcyclotetrasiloxan, 2-Methylbutinol (2) oder
1-Ethinylcyclohexanol in Mengen von 50 bis 10.000 ppm.
Füllstoffe (e) im Sinne der Erfindung sind vorzugsweise verstärkende
Füllstoffe, wie z. B. pyrogene oder gefällte Kieselsäure mit BET-Oberflächen
zwischen 50 und 400 m2/g, die auch oberflächlich behandelt sein können, in
Mengen von vorzugsweise 10 bis 50 Teilen, und/oder Extender-Füllstoffe,
wie z. B. Quarzmehl, Diatomeenerden.
Die Oberflächenbehandlung kann auch in situ durch den Zusatz von
Silazanen, wie Hexamethylsilazan und/oder Divinyltetramethyldisilazan
sowie Vinylalkoxysilanen, wie z. B. Vinyltrimethoxysilan, und Wasser oder
anderen gängigen Füllstoffbeladungsmitteln erfolgen.
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die
Mischung weitere Hilfsstoffe (f), wie z. B. Phenylsilicone, die
selbstschmierende Vulkanisate liefern, wie z. B. Copolymere aus
Dimethylsiloxy und Diphenylsiloxy- oder Methylphenylsiloxygruppen sowie
Polysiloxane mit Methylphenylsiloxygruppen mit einer Viskosität von
vorzugsweise 0,1-10 Pas oder Farbpasten.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die
erfindungsgemäße Siliconkautschukmischung zusätzlich mindestens ein
Peroxid (g) in Mengen von 0,1 bis 2 Teilen, bezogen auf die
Gesamtmischung (ist hier nicht untersucht worden!).
Die Hydrogensiloxane (b) können zusätzlich auch Organopolysiloxane,
deren Anzahl an SiH-Gruppen 2 < x < 20 beträgt, enthalten.
Die Hydrogensiloxane (b) können zusätzlich auch Organopolysiloxane,
deren Anzahl an SiH-Gruppen 2 < x < 20 beträgt, enthalten.
Als Peroxide (g) sind Aroylperoxide, wie z. B. 2,4-Dichlorbenzoylperoxid und
4-Methylbenzoylperoxid, bevorzugt.
Gegenstand der Erfindung ist zudem ein Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen additionsvernetzenden Siliconkautschukmischungen,
wonach mindestens ein Organopolysiloxan (a) mit mindestens einem
Füllstoff (e), der gegebenenfalls hydrophobiert sein kann, vermischt wird und
dieses anschließend mit weiterem Organopolysiloxan (a) und
Hydrogensiloxan (b), dem Katalysator (c), Glycidoxypropyltrimethoxysilan
und Methacryloxypropyltrimethoxysilan (d) und gegebenenfalls dem Peroxid
(g) und den Hilfsstoffen (f) vermischt wird.
Das Vermischen erfolgt dabei vorzugsweise mit für hochviskose Materialien
geeigneten Mischern, wie z. B. Kneter, Dissolver oder Planetenmischer.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist der Füllstoff hydrophobiert, wobei die Hydrophobierung vorzugsweise in
situ erfolgt.
Bei der in situ Hydrophobierung werden vorzugsweise Organopolysiloxan
(a), Füllstoff (e) und das Hydrophobierungsmittel, vorzugsweise
Hexamethyldisilazan und/oder Divinyltetramethyldisilazan, vorzugsweise bei
Temperaturen von 90-100°C mindestens 20 Minuten in einem für
hochviskose Materialien geeigneten Mischaggregat, wie z. B. einem Kneter,
Dissolver oder Planetenmischer, gerührt und anschließend bei T = 150-160°C
von überschüssigen Beladungsmitteln und Wasser zunächst bei
Normaldruck und dann im Vakuum bei einem Druck von 100 bis 20 mbar
befreit. Die weiteren Komponenten (a), (b), (c), (d) und gegebenenfalls (f)
und (g) werden anschließend über 10 bis 30 Minuten eingemischt.
Gegenstand der Erfindung ist zudem ein Verfahren zur Herstellung von
Verbund-Formteilen aus Glas, Metallen oder Kunststoffen wie z. B.
Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, vollaromatische Polyester,
flüssigkristalline Polyester, Polycyclohexylenterephthalat, Polytrimethylen
terephthalat, Polyamidimide, Polyetherimide, Polyphenylenoxid, Polysulfon,
Polyethersulfon, aromatische Polyetherketone, Fluorpolymere,
syndiotaktisches Polystyrol, Ethylen-Kohlenmonoxid-Copolymere,
Polyphenylensulfon, Polyarylensulfid, Polyphenylensulfoxid und mindestens
einer erfindungsgemäßen additionsvernetzenden Siliconkautschukmischung,
wonach die additionsvernetzende Siliconkautschukmischung in 2
Teilmischungen aufgeteilt wird, von denen die erste mindestens ein
Organopolysiloxan (a), Katalysator (c) und gegebenenfalls Füllstoffe (e)
und/oder Hilfsstoffe (f) und die zweite mindestens ein Organopolysiloxan (a),
mindestens ein Hydrogensiloxan (b), Glycidoxypropyltrimethoxysilan und
Methacryloxypropyltrimethoxysilan (d) und gegebenenfalls Füllstoffe (e),
Hilfsstoffe (f) und/oder Inhibitor (c) enthält, und diese erst im Spritz
gießautomaten oder in einem vorgelagerten Mischkopf mit anschließendem
Statikmischer zusammengeführt werden, ohne dass die Werkzeuge zur
Verhinderung einer Werkzeughaftung beschichtet oder mit Formtrennmitteln
behandelt werden müssen.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein weiteres Verfahren zur Herstel
lung von entsprechenden Verbund-Formteilen aus mindestens einer
erfindungsgemäßen additionsvernetzenden Siliconkautschukmischung,
wonach die additionsvernetzende Siliconkautschukmischung in 3
Teilmischungen aufgeteilt wird, von denen die erste mindestens ein
Organopolysiloxan (a), Katalysator (c) und gegebenenfalls Füllstoffe (e)
und/oder Hilfsstoffe (f) und die zweite mindestens ein Organopolysiloxan (a),
mindestens ein Hydrogensiloxan (b), und gegebenenfalls Füllstoffe (e),
Hilfsstoffe (f) und/oder Inhibitor (c) und die dritte Glycidoxy
propyltrimethoxysilan und Methacryloxypropyltrimethoxysilan (d) und
gegebenenfalls Hydrogensiloxan (b), sofern nicht in der zweiten
Teilmischung enthalten, sowie mindestens ein Organopolysiloxan (a) und
Füllstoffe (e) enthält, und diese erst im Spritzgießautomaten oder in einem
vorgelagerten Mischkopf mit anschließendem Statikmischer
zusammengeführt werden.
Für die erfindungsgemäßen Verfahren sind alle gängigen
Spritzgußautomaten einsetzbar.
Die Mengenverhältnisse der eingesetzten Komponenten entsprechen
vorzugsweise denen, die für die erfindungsgemäßen
Siliconkautschukmischungen beschrieben wurden.
Gegenstand der Erfindung ist zudem die Verwendung der
erfindungsgemäßen additionsvernetzenden Siliconkautschukmischung zur
Herstellung von Verbund-Formteilen wie z. B. Dicht- und/oder
Dämpfungselementen, Griffen o. ä.
Die nachfolgenden Beispiele, in denen alle Teile Gewichtsteile bedeuten,
erläutern die Erfindung ohne dabei jedoch beschränkend zu wirken.
Die Haftung der ausgehärteten Siliconkautschukmischungen auf
verschiedenen Substraten wird in Anlehnung an DIN 53 289
(Rollenschälvetsuch) mit jeweils 2 Probekörpern bei einer
Zuggeschwindigkeit von 100 mm/min geprüft.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, ohne
dabei auf diese beschränkt zu sein.
In einem Dissolver wurden 10 Teile dimethylvinylsiloxyendgestopptes
Polydimethylsiloxan (a.1) mit einer Viskosität von 10 Pas und 18 Teile
dimethylvinylsiloxyendgestopptes Polydimethylsiloxan (a.2) mit einer
Viskosität von 65 Pas mit 3 Teilen Hexamethyldisilazan, 0,015 Teilen
Tetramethyldivinyldisilazan und 1 Teil Wasser gemischt, anschließend mit 12
Teilen pyrogener Kieselsäure (e) mit einer BET-Oberfläche von 300 m2/g
vermischt, auf ca. 100°C erwärmt, ca. 1 h gerührt und danach bei 150 bis
160°C von Wasser und überschüssigen Beladungsmittelresten befreit (zum
Schluß im Vakuum bei p = 20 mbar) und anschließend mit 9 Teilen (a.1) und
0,13 Teilen eines dimethylvinylsiloxyendgestoppten Polydimethylsiloxans (a.3)
mit Methylvinylsiloxygruppen mit einem Vinylgehalt von 2 mmol/g und einer
Viskosität von 0,2 Pas verdünnt. Nach dem Erkalten wurde die Mischung mit
0,00665 Teilen einer Pt-Komplexverbindung mit Alkenylsiloxan als Liganden
in c) Tetramethyltetravinylcyclotetrasiloxan (Pt-Gehalt: 15 Gew.-%)
vermischt.
In einem Dissolver wurden 10 Teile dimethylvinylsiloxyendgestopptes
Polydimethylsiloxan (a.1) mit einer Viskosität von 10 Pas und 18 Teile
dimethylvinylsiloxyendgestopptes Polydimethylsiloxan (a.2) mit einer
Viskosität von 65 Pas mit 3 Teilen Hexamethyldisilazan, 0,015 Teilen
Tetramethyldivinyldisilazan und 1 Teil Wasser gemischt, anschließend mit 13
Teilen pyrogener Kieselsäure (e) mit einer BET-Oberfläche von 300 m2/g
vermischt, auf ca. 100°C erwärmt, ca. 1 h gerührt und danach bei 150 bis
160°C von Wasser und überschüssigen Beladungsmittelresten befreit (zum
Schluß im Vakuum bei p = 20 mbar) und anschließend mit 7 Teilen (a.1)
verdünnt. Nach dem Erkalten wurde die Mischung mit 1 Teil eines
Hydrogensiloxans (b) mit einem mittleren SiH-Gehalt von 7,3 mmol/g und
einem mittleren Gehalt von 20 SiH-Gruppen pro Molekül, mit 0,5 Teilen
Glycidyloxypropyltrimethoxysilan, mit 0,25 Teilen Methacryloxypropyl
trimethoxysilan sowie mit 0,07 Teilen Ethinylcyclohexanol als Inhibitor
vermischt.
Die beiden Komponenten wurden in einer 2-Komponenten-Dosieranlage
über einen Mischkopf mit anschliessendem Statikmischer auf einem
Spritzgiessautomaten in ein Werkzeug (6 mm Dicke) mit einem eingelegten
ca. 3 mm dicken Thermoplastteil aus Polybutylenterephthalat (PBT) oder
Polyamid (PA 6.6) mit oder ohne Glasfaser eingespritzt und bei
Werkzeugtemperaturen von 140-155°C ausgehärtet (Tabelle 1).
In einem Dissolver wurden 10 Teile dimethylvinylsiloxyendgestopptes
Polydimethylsiloxan (a.1) mit einer Viskosität von 10 Pas und 18 Teile
dimethylvinylsiloxyendgestopptes Polydimethylsiloxan (a.2) mit einer Visko
sität von 65 Pas mit 3 Teilen Hexamethyldisilazan, 0,015 Teilen Tetra
methyldivinyldisilazan und 1 Teil Wasser gemischt, anschließend mit 12
Teilen pyrogener Kieselsäure (e) mit einer BET-Oberfläche von 300 m2/g
vermischt, auf ca. 100°C erwärmt, ca. 1 h gerührt und danach bei 150 bis
160°C von Wasser und überschüssigen Beladungsmittelresten befreit (zum
Schluß im Vakuum bei p = 20 mbar) und anschließend mit 8 Teilen (a.1) und
0,13 Teilen eines dimethylvinylsiloxyendgestoppten Polydimethylsiloxans (a.3)
mit Methylvinylsiloxygruppen mit einem Vinylgehalt von 2 mmol/g und einer
Viskosität von 0,2 Pas verdünnt. Nach dem Erkalten wurde die Mischung mit
0,7 Teilen Glycidyloxypropyltrimethoxysilan, mit 0,35 Teilen Methacryloxy
propyltrimethoxysilan und 0,0066 Teilen einer Pt-Komplexverbindung mit
Alkenylsiloxan als Liganden in c) Tetramethyltetravinylcyclotetrasiloxan (Pt-
Gehalt: 15 Gew.-%) vermischt.
In einem Dissolver wurden 10 Teile dimethylvinylsiloxyendgestopptes
Polydimethylsiloxan (a.1) mit einer Viskosität von 10 Pas und 18 Teile
dimethylvinylsiloxyendgestopptes Polydimethylsiloxan (a.2) mit einer
Viskosität von 65 Pas mit 3 Teilen Hexamethyldisilazan, 0,015 Teilen
Tetramethyldivinyldisilazan und 1 Teil Wasser gemischt, anschließend mit 12
Teilen pyrogener Kieselsäure (e) mit einer BET-Oberfläche von 300 m2/g
vermischt, auf ca. 100°C erwärmt, ca. 1 h gerührt und danach bei 150 bis
160°C von Wasser und überschüssigen Beladungsmittelresten befreit (zum
Schluß im Vakuum bei p = 20 mbar) und anschließend mit 7 Teilen (a.1)
verdünnt. Nach dem Erkalten wurde die Mischung mit 1 Teil eines
Hydrogensiloxans (b) mit einem mittleren SiH-Gehalt von 7,3 mmol/g und
einem mittleren Gehalt von 20 SiH-Gruppen pro Molekül, mit 0,7 Teilen
Glycidyloxypropyltrimethoxysilan, mit 0,35 Teilen Methacryloxypropyl
trimethoxysilan sowie mit 0,067 Teilen Ethinylcyclohexanol als Inhibitor
vermischt.
Die beiden Komponenten wurden in einer 2-Komponenten-Dosieranlage
über einen Mischkopf mit anschliessendem Statikmischer auf einem
Spritzgiessautomaten in ein Werkzeug (6 mm Dicke) mit einem eingelegten
ca. 3 mm dicken Thermoplastteil aus Polybutylenterephthalat (PBT) oder
Polyamid (PA 6.6) mit oder ohne Glasfaser eingespritzt und bei
Werkzeugtemperaturen von 140-155°C ausgehärtet (Tabelle 2, Versuch 1).
In einem analogen Versuch (Tabelle 2, Versuch 2) wurden zusätzlich zu den
beiden Komponenten 2% einer Paste von 50% Glycidyloxypropyl
trimethoxysilan, 25% Methacryloxypropyltrimethoxysilan sowie 25
dimethylvinylsiloxyendgestopptes Polydimethylsiloxan (a.1) mit einer Viskosi
tät von 10 Pas als 3. Komponente über den Mischkopf mit eingespritzt.
Vergleichsbeispiel 3 zeigt, dass mit einer Mischung mit höherem SiH/SiVi-
Verhältnis, wie sie in EP-A 875536 beschrieben ist, gleich nach der
Vulkanisation bereits eine gute Haftung auf verschiedenen Substraten
vorhanden ist, u. a. auch auf Stahl. Im Gegensatz dazu ist mit der Mischung,
die in Beispiel 2 beschrieben ist, die Haftung gleich nach der Vulkanisation
noch gering.
In einem
Dissolver wurden 20 Teile dimethylvinylsiloxyendgestopptes Polydimethyl
siloxan (a.1) mit einer Viskosität von 10 Pas und 36 Teile
dimethylvinylsiloxyendgestopptes Polydimethylsiloxan (a.2) mit einer
Viskosität von 65 Pas mit 5 Teilen Hexamethyldisilazan und 2 Teilen Wasser
gemischt, anschließend mit 24 Teilen pyrogener Kieselsäure (e) mit einer
BET-Oberfläche von 300 m2/g vermischt, auf ca. 100°C erwärmt, ca. 1 h
gerührt und danach bei 150 bis 160°C von Wasser und überschüssigen
Beladungsmittelresten befreit (zum Schluß im Vakuum bei p = 20 mbar) und
anschließend mit 16 Teilen Polymer (a.1) und 0,3 Teilen eines
dimethylvinylsiloxyendgestoppten Polydimethylsiloxans (a.3) mit Methyl
vinylsiloxygruppen mit einem Vinylgehalt von 2 mmol/g und einer Viskosität
von 0,2 Pas verdünnt. Nach dem Erkalten wurde die Mischung mit 0,013
Teilen einer Pt-Komplexverbindung mit Alkenylsiloxan als Liganden in, c)
Tetramethyltetravinylcyclotetrasiloxan (Pt-Gehalt: 15 Gew.-%) vermischt.
In einem Dissolver wurden 20 Teile dimethylvinylsiloxyendgestopptes
Polydimethylsiloxan (a.1) mit einer Viskosität von 10 Pas und 36 Teile
dimethylvinylsiloxyendgestopptes Polydimethylsiloxan (a.2) mit einer
Viskosität von 65 Pas mit 5 Teilen Hexamethyldisilazan und 2 Teilen Wasser
gemischt, anschließend mit 25 Teilen pyrogener Kieselsäure (e) mit einer
BET-Oberfläche von 300 m2/g vermischt, auf ca. 100°C erwärmt, ca. 1 h
gerührt und danach bei 150 bis 160°C von Wasser und überschüssigen
Beladungsmittelresten befreit (zum Schluß im Vakuum bei p = 20 mbar) und
anschließend mit 14 Teilen (a.1) verdünnt. Nach dem Erkalten wurde die
Mischung mit 3 Teilen eines Hydrogensiloxans (b) mit einem mittleren SiH-
Gehalt von 7,3 mmol/g und einem mittleren Gehalt von 20 SiH-Gruppen pro
Molekül sowie mit 0,16 Teilen Ethinylcyclohexanol als Inhibitor vermischt.
Die beiden Komponenten wurden im Verhältnis 1 : 1 vermischt und zusätzlich
mit 2% einer Paste aus 60% der 2. Komponente + 30% eines linearen
Polydimethylsiloxans mit einem mittleren Gehalt von 30 Methylhydrogen
siloxygruppen und einem SiH-Gehalt von 15 mmol/g + 10% Glycidyl
oxypropyltrimethoxysilan vermischt.
Die Vulkanisation zu den Verbundteilen erfolgte in einer Form (6 mm Dicke)
mit 3 mm dicken eingelegten Substraten bei 135°C/20 min. Die Verbundteile
wurden nach der Vulkanisation 1 h bei Raumtemperatur gelagert. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt.
Claims (12)
1. Additionsvernetzende Siliconkautschukmischungen, bestehend im
wesentlichen aus
- a) 100 Teilen mindestens eines alkenylgruppenhaltigen linearen oder verzweigten Organopolysiloxans mit mindestens 2 Alkenylgruppen mit einer Viskosität von 0,01 bis 30.000 Pas,
- b) mindestens einem Hydrogensiloxan,
- c) mindestens einem Pt- oder Rh-Katalysator und gegebenenfalls einem Inhibitor,
- d) 0,1 bis 20 Teilen Alkoxysilan,
- e) 0 bis 200 Teilen mindestens eines, gegebenenfalls oberflächlich modifizierten Füllstoffs
- a) weiteren Hilfsstoffen und/oder
- b) Peroxid,
2. Additionsvernetzende Siliconkautschukmischungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Organopolysiloxan (a) ein Siloxan
aus Einheiten der allgemeinen Formel (I)
(R1)a(R2)bSiO(4-a-b)/2 (I),
in denen
R1 einen einwertigen aliphatischen Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und
R2 einen Alkenylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet,
a = 0, 1, 2 oder 3,
b = 0, 1 oder 2
und die Summe a + b = 0, 1, 2 oder 3 ist,
mit der Maßgabe, daß durchschnittlich mindestens 2 Reste R2 pro Molekül vorliegen.
(R1)a(R2)bSiO(4-a-b)/2 (I),
in denen
R1 einen einwertigen aliphatischen Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und
R2 einen Alkenylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet,
a = 0, 1, 2 oder 3,
b = 0, 1 oder 2
und die Summe a + b = 0, 1, 2 oder 3 ist,
mit der Maßgabe, daß durchschnittlich mindestens 2 Reste R2 pro Molekül vorliegen.
3. Additionsvernetzende Siliconkautschukmischungen nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrogensiloxane (b)
Siloxane aus Einheiten der allgemeinen Formel (II)
(R1)c(H)dSiO(4-c-d)/2 (II) sind,
in denen
R1 = einwertiger aliphatischer Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
c = 0, 1, 2 oder 3,
d = 0, 1 oder 2,
wobei die Summe c + d = 0, 1, 2 oder 3 ist,
mit der Maßgabe, daß durchschnittlich mindestens 2 Si-gebundene Wasserstoffatome je Molekül vorliegen.
(R1)c(H)dSiO(4-c-d)/2 (II) sind,
in denen
R1 = einwertiger aliphatischer Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
c = 0, 1, 2 oder 3,
d = 0, 1 oder 2,
wobei die Summe c + d = 0, 1, 2 oder 3 ist,
mit der Maßgabe, daß durchschnittlich mindestens 2 Si-gebundene Wasserstoffatome je Molekül vorliegen.
4. Additionsvernetzende Siliconkautschukmischungen nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung als Peroxide 2,4-Dichlorbenzoylperoxid und 4-
Methylperoxid enthält.
5. Additionsvernetzende Siliconkautschukmischungen nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gewichtsverhältnis Glycidoxypropyltrimethoxysilan : Methacryloxy
propyltrimethoxysilan = 10 : 1 bis 1 : 10 ist.
6. Additionsvernetzende Siliconkautschukmischungen nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Glycidoxy
propyltrimethoxysilan : Methacryloxypropyltrimethoxysilan = 5 : 1 bis
1 : 5 ist.
7. Additionsvernetzende Siliconkautschukmischungen nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Glycidoxy
propyltrimethoxysilan : Methacryloxypropyltrimethoxysilan = 3 : 1 bis
1 : 1 ist.
8. Additionsvernetzende Siliconkautschukmischungen nach Anspruch 5
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Glycidoxypropyl
trimethoxysilan 0,1-10 Gew.-%, bevorzugt 0,5-5 Gew.-%,
besonders bevorzugt 1-3 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Siliconkautschukmischung beträgt.
9. Verfahren zur Herstellung der additionsvernetzenden Silicon
kautschukmischungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Organopolysiloxan (a) mit mindestens einem Füllstoff (e), der
gegebenenfalls hydrophobiert sein kann, vermischt wird, und diese
Mischung anschließend mit weiterem Organopolysiloxan (a) und
Hydrogensiloxan (b), dem Katalysator (c), Glycidoxypropyltrimeth
oxysilan und Methacryloxypropyltrimethoxysilan (d) und gegebenen
falls den Hilfsstoffen (f) und dem Peroxid (g) vermischt wird.
10. Verfahren zur Herstellung von Verbund-Formteilen aus mindestens
einer additionsvernetzenden Siliconkautschukmischung nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die additionsvernetzende Siliconkautschukmischung in 2
Teilmischungen aufgeteilt wird, von denen die erste mindestens ein
Organopolysiloxan (a), Katalysator (c) und gegebenenfalls Füllstoffe
(e) und/oder Hilfsstoffe (f) und die zweite mindestens ein Organo
polysiloxan (a), mindestens ein Hydrogensiloxan (b),
Glycidoxypropyltrimethoxysilan und Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(d) und gegebenenfalls Füllstoffe (e), Hilfsstoffe (f) und/oder Inhibitor
(c) enthält, und diese erst im Spritzgießautomaten oder in einem
vorgelagerten Mischkopf mit anschließendem Mischer zusammen
geführt werden und an ein eingelegtes Substrat bzw. in der selben
Form spritzgegossenes Substrat angespritzt werden.
11. Verfahren zur Herstellung von Verbund-Formteilen aus mindestens
einer additionsvernetzenden Siliconkautschukmischung nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die additionsvernetzende Siliconkautschukmischung in 3
Teilmischungen aufgeteilt wird, von denen die erste mindestens ein
Organopolysiloxan (a), Katalysator (c) und gegebenenfalls Füllstoffe
(e) und/oder Hilfsstoffe (f), die zweite mindestens ein
Organopolysiloxan (a), mindestens ein Hydrogensiloxan (b), sofern
nicht in der dritten Teilmischung enthalten und gegebenenfalls
Füllstoffe (e), Hilfsstoffe (f) und/oder Inhibitor (c) und die dritte
Glycidoxypropyltrimethoxysilan und Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(d) und gegebenenfalls Hydrogensiloxan (b), sofern nicht in der
zweiten Teilmischung enthalten, sowie Organopolysiloxan (a) und
Füllstoffe (e) enthält, und diese erst im Spritzgießautomaten oder in
einem vorgelagerten Mischkopf mit anschließendem Statikmischer
zusammengeführt werden und an ein eingelegtes Substrat bzw. in der
selben Form spritzgegossenes Substrat angespritzt werden.
12. Verwendung der additionsvernetzenden Siliconkautschukmischung
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 zur Herstellung von
Verbund-Formteilen.
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