Die vorliegende Erfindung betrifft eine Elektrotauch
lackiervorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Beim Elektrotauchlackieren wird ein Werkstück mittels
einer Fördereinrichtung im allgemeinen über eine schiefe
Ebene in ein Lackbad abgesenkt, im Durchlauf in einem
elektrischen Feld beschichtet und wieder aus dem Lackbad
herausgeführt. Längs des Bewegungswegs der zu lackierenden
Werkstücke sind stationäre Kontaktschienen angeordnet,
an denen Stromabnehmer der Werkstücke entlangschleifen
und die Werkstücke auf Kathodenpotential legen.
Zwei unterschiedliche Ausgestaltungen von Elektrotauch
lackiervorrichtungen sind bekannt:
Die erste Ausgestaltung trägt die Bezeichnung "Anoden
regelung". Bei ihr sind im Lackbad längs des Bewegungs
wegs der zu lackierenden Werkstücke Anodenelemente ver
schiedener Anodengruppen angeordnet, die jeweils mit dem
positiven Pol einer der jeweiligen Anodengruppe zugeord
neten Spannungsquelle verbunden sind. Die Kontaktschiene
ist mit den negativen Polen aller Spannungsquellen ver
bunden und liegt somit auf einem Potential. Die Spannung
der Spannungsquellen bzw. das an den Anodenelementen der
jeweiligen Anodengruppe anliegende Potential steigt dabei
in Durchlaufrichtung der Werkstücke. Eine individuelle
Spannungseinstellung an den aufeinanderfolgenden Werk
stücken ist dabei nicht möglich.
Die zweite Ausgestaltung ist unter dem Stichwort "Katho
denregelung" bekannt. Bei dieser Elektrotauchlackiervor
richtung erfolgt die Stromzuführung zum Werkstück über
eine in Bewegungsrichtung der zu lackierenden Werkstücke
in einzelne Abschnitte geteilte Kontaktschiene, deren
einzelne Schienenabschnitte galvanisch getrennt und mit dei
negativen Pol einer jedem Abschnitt zugeordneten Spannungs
quelle verbunden sind. Die längs des Bewegungswegs der
Werkstücke im Lackbad angeordneten Anoden sind mit den
positiven Polen der Spannungsquellen verbunden und liegen
somit alle auf gleichem Potential. Die Spannung der
Spannungsquellen wächst dabei in Durchlaufrichtung der
Werkstücke.
Bei dieser "Kathodenregelung" ist es möglich, die aufein
anderfolgenden Werkstücke an eine individuell angepaßte
Spannung zu legen. Nachteilig ist hier jedoch, daß es bei
geringem Abstand der zwischen den in das
Lackbad eingebrachten Werkstücken zu elektrolytischen
Wechselwirkungen zwischen den Werkstücken kommt, welche
im allgemeinen zu einer Verringerung des Lackauftrags
in dem einem nachfolgenden Werkstück zugewandten. Bereich
eines vorausgehenden Werkstückes führen. Um dies zu
vermeiden, muß bei der bekannten Vorrichtung der Abstand
zwischen den einzelnen Werkstücken relativ groß sein.
Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
daß die Werkstücke mit kleinerem Abstand aufeinanderfolgen
können, an die Werkstücke jedoch eine individuelle Span
nung anlegbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene
Vorrichtung gelöst.
Erfindungsgemäß wurde herausgefunden, daß bei der nach
der "Kathodenregelung" arbeitenden bekannten Vorrichtung
von Werkstücken, welche auf stärker negativem Potential
liegen, zu Werkstücken, welche auf weniger negativem
Potential liegen, ein nicht unerheblicher Strom fließt,
der das Beschichtungsergebnis negativ beeinflußt.
Ferner wurde festgestellt, daß dieser Stromfluß erheblich
verringert oder sogar gänzlich unterbunden werden kann,
wenn erfindungsgemäß einzelne, voneinander galvanisch
vollkommen getrennte Stromkreise geschaffen werden, welche
jeweils eigene Anodenelemente, einen eigenen Abschnitt
der Kontakteinrichtung für das Werkstück und eine eigene
Spannungsquelle aufweisen.
Auf diese Weise wird eine Elektrotauchlackiervorrichtung
geschaffen, durch die die zu lackierenden Werkstücke in
einem relativ geringen Abstand zueinander hindurchbewegt
werden können, wodurch sich der Durchsatz und letztendlich
die Wirtschaftlichkeit der Vorrichtung erheblich verbessern.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteran
sprüchen angegeben.
Vorteilhafterweise umfaßt gemäß Anspruch 2 jeder Stromkreis
mit seinem Abschnitt der Kontakteinrichtung mehrere
Anodenelemente, die somit eine Anodengruppe bilden.
Hierdurch wird das elektrische Feld im Lackierbad vergleich
mäßigt und somit das Lackierergebnis verbessert.
Um die Abstände zwischen den für das Werkstück relevanten
Anodenelementen und dem Werkstück zu jedem Zeitpunkt
während des Lackiervorganges möglichst gering zu halten und
hierdurch ein gleichmäßiges Lackierergebnis sicherzustellen,
können die Anodenelemente einer Anodengruppe gemäß Anspruch
3 mit Anodenelementen anderer Anodengruppen (vorzugsweise
mit Anodenelementen von benachbarten Anodengruppen)
zumindest bereichsweise verschachtelt angeordnet sein.
Gemäß Anspruch 4 wird vorgeschlagen, daß der durch die
in Anspruch 3 genannte Verschachtelung bewirkte Überlapp
zwischen zwei benachbarten Anodengruppen mindestens
der Länge der zu lackierenden Werkstücke entspricht.
Hierdurch wird sichergestellt, daß beim Übergang von
einem Abschnitt der Kontakteinrichtung zum benachbarten
Abschnitt die aktiven Anodenelemente möglichst dicht am
Werkstück angeordnet sind.
Besonders bevorzugt ist es, wenn gemäß Anspruch 5 die
Abstände zwischen den Anodenelementen in einem am Anfang
der Lackierstrecke im Lackbad und/oder in einem am Ende
der Lackierstrecke im Lackbad liegenden Abschnitt kleiner
sind als in einem mittleren Abschnitt. Hierdurch wird
das Lackierergebnis während des Eintauchvorganges und
während des Austauchvorganges des Werkstückes verbessert.
Vorteilhaft ist auch, wenn gemäß Anspruch 6 die Spannung
oder der Strom in mindestens einem der Stromkreise regel
bar ist.
Um Funkenschläge beim Übergang eines Werkstücks von einem
Abschnitt der Kontakteinrichtung zu einem benachbarten
Abschnitt zu vermeiden, wird gemäß Anspruch 7 vorgeschlagen,
daß die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Einrichtung
aufweist, die die Spannung an einem nachfolgenden Abschnitt
der Kontakteinrichtung, der einem vorhergehenden Abschnitt
benachbart ist, beim Übergang des zu lackierenden Werk
stücks von dem vorhergehenden zum nachfolgenden Abschnitt
auf dem Wert der Spannung an dem vorhergehenden Abschnitt
hält und die Spannung erst nach erfolgtem Übergang verän
dert.
Eine individuelle werkstückspezifische Einstellung der
Stromkreise ist dann möglich, wenn gemäß Anspuch 8 die
von einer Kontakteinrichtung abgedeckte Wegstrecke längs
des Bewegungswegs der zu lackierenden Werkstücke mindestens
der Länge des Werkstücks zuzüglich des Abstands zwischen
aufeinanderfolgenden Werkstücken entspricht. In diesem
Fall ist nämlich sichergestellt, daß sich im Bereich einer
Kontakteinrichtung und somit eines Stromkreises immer nur
ein Werkstück befindet.
Die in Anspruch 9 angegebene Weiterbildung dient zum
Einsparen von Strom und zur Vergleichmäßigung des elek
trischen Feldes im Lackierbad. Danach wird eine Einrich
tung vorgeschlagen, die den einem Abschnitt der Kontakt
einrichtung zugeordneten Stromkreis unterbricht, wenn dieser
Abschnitt nicht mit einem zu lackierenden Werkstück
elektrisch verbunden ist.
Eine Möglichkeit, die galvanische Trennung zwischen
den Stromkreisen sicherzustellen, ist in Anspruch 10
angegeben. Danach ist zwischen den Anodenelementen eines
Stromkreises und der entsprechenden Spannungsquelle
eine Einrichtung, vorzugsweise eine Diode, zwischenge
schaltet, welche einen Rückstrom über die Anodenelemente
verhindert.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispieles unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeich
nung beschrieben. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Elektro
tauchlackiervorrichtung;
Fig. 2 einen vergrößerten Detailausschnitt aus Fig. 1;
und
Fig. 3 ein Diagramm, in dem der Spannungsverlauf am
Kontaktpunkt eines Werkstücks mit einer Kontakt
schiene als Funktion des Weges des Werkstücks
dargestellt ist.
In Fig. 1 trägt eine Elektrotauchlackiervorrichtung
insgesamt das Bezugszeichen 10. Sie umfaßt eine Förderein
richtung 12, welche vorliegend nur strichpunktiert ange
deutet ist und z. B. aus einem Hängeförderer bestehen kann.
An der Fördereinrichtung 12 hängen über Gelenke 13 Halte
rahmen 14, welche paarweise mit einer Tragplatte 16
gelenkig verbunden sind. Jeweils zwei Halterahmen 14 und
eine Tragplatte 16 bilden eine Fördereinheit 17. Auf der
Tragplatte (16) ist ein Werkstück 18, vorliegend eine nur
schematisch angedeutete Fahrzeugkarosserie, gehalten.
Die Elektrotauchlackiervorrichtung 10 umfaßt ferner ein
Lackbecken 20, welches mit Lackflüssigkeit 22 gefüllt ist,
deren Spiegel in Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist.
Lackbecken 20 und Lackflüssigkeit 22 ergeben zusammen ein
Lackbad 23. Die Fördereinrichtung 12 ist so ausgelegt, daß
sie in etwa parallel zum Vertikalprofil des Lackbeckens
20 verläuft, die von ihr geförderten Karosserien 18 also
im Durchlaufverfahren in Fig. 1 von links nach rechts
in das Lackbad 23 eintaucht, durch dieses hindurchbewegt
und wieder heraushebt. Hieraus ergeben sich Bereiche 12a,
b, c, d und e der Fördereinrichtung 12.
Etwas unterhalb der Fördereinrichtung 12 verläuft paral
lel zu dieser eine Kontaktschiene 24. Diese weist wie
derum einen Anfangsabschnitt 26, einen Mittelabschnitt
28 und einen Endabschnitt 30 auf. Der Anfangsabschnitt
26 grenzt unmittelbar an den Mittelabschnitt 28 an,
ist gegenüber diesem jedoch elektrisch isoliert. In
gleicher Weise ist der Mittelabschnitt 28 dem Endabschnitt
30 unmittelbar benachbart angeordnet, gegenüber diesem
jedoch elektrisch isoliert. Auf der Kontaktschiene 24
gleitet ein Kontaktschuh 32 in elektrischem Kontakt mit
der Kontaktschiene 24, welcher in Fig. 1 nur schema
tisch durch ein Rechteck angedeutet ist. Der Kontakt
schuh 32 ist wiederum an einem der beiden Halterahmen 14,
hier dem vorderen, einer Fördereinheit 17 befestigt und
auf hier nicht näher dargestellte Weise elektrisch mit
der Karosserie 18 verbunden.
Der Anfangsabschnitt 26 der Kontaktschiene 24 ist über
eine Leitung 34 an den negativen Pol 36 einer elektrischen
Gleichspannungsquelle 38 angeschlossen. Analog ist der
Mittelabschnitt 28 über eine Leitung 40 mit dem negativen
Pol 42 einer elektrischen Gleichspannungsquelle 44 ver
bunden. Das gleiche gilt schließlich auch für den Endab
schnitt 30 und die entsprechende Leitung 46, die zu dem
negativen Pol 48 einer elektrischen Gleichspannungsquelle
50 führt.
In der Lackflüssigkeit 22 im Lackbecken 20 sind längs
des Bewegungswegs der zu lackierenden Karosserien 18
Anodenelemente 52 angeordnet, die in drei Anodengruppen
unterteilt sind, nämlich eine Anfangsanodengruppe 54,
eine mittlere Anodengruppe 56 und eine Endanodengruppe
58. Die Anodenelemente 52a der Anfangsanodengruppe 54
sind elektrisch mit einer Sammelleitung 60 verbunden,
welche an den positiven Pol 62 der Gleichspannungsquelle
38 angeschlossen ist. Die Anodenelemente 52b der mittleren
Anodengruppe 56 sind an eine mittlere Sammelleitung
64 angeschlossen, welche zum positiven Pol 66 der Gleich
spannungsquelle 44 führt. Die Anodenelemente 52c der
Endanodengruppe 58 sind einer Sammelleitung 68 zugeordnet,
die mit dem Pluspol 70 der Gleichspannungsquelle 50
elektrisch verbunden ist. Die von den galvanisch getrennten
Gleichspannungsquellen 38, 44 und 50 abgegebenen Spannungen
wachsen in Bewegungsrichtung der Karosserien 18.
Die Anodenelemente 52 sind folgendermaßen angeordnet (vgl.
Fig. 2): Die Anfangsanodengruppe 54 umfaßt in Bewegungs
richtung der zu lackierenden Karosserien 18 gesehen
zunächst drei in relativ geringem Abstand unmittelbar neben
einanderliegende Anodenelemente 52a. Im weiteren Verlauf
vergrößern sich die Abstände zwischen den Anodenelementen
52a der Anfangsanodengruppe 54 in etwa auf den doppel
ten Wert, so daß zwischen jeweils zwei von ihnen ein
Anodenelement 52b der mittleren Anodengruppe 56 Platz
findet. Zum Ende der Anfangsanodengruppe 54 hin werden
die Abstände zwischen den Anodenelementen 52a nochmals
größer, und auch die Abstände zwischen den Anodenelementen
52b der mittleren Anodengruppe 56 und den Anodenelementen
52a der Anfangsanodengruppe 54 sind in diesem Bereich
größer als in dem vorhergehenden Bereich.
Insgesamt erstrecken sich die Anodenelemente 52a der
Anfangsanodengruppe 54 etwa über eine Wegstrecke, welche
der Länge einer Karosserie 18 entspricht. In Bewegungsrich
tung der zu lackierenden Karosserien 18 gesehen reichen
sie über die Stoßstelle zwischen dem Anfangsabschnitt 26
und dem Mittelabschnitt 28 der Kontaktschiene 24 um eine
Strecke hinaus, welche der Strecke von dem vorderen
Halterahmen 14 einer Fördereinheit 17 bzw. dem daran
angeordneten Kontaktschuh 32 bis zu dem vorderen Ende
einer Karosserie 18 entspricht.
Die Anodenelemente 52b der mittleren Anodengruppe 56 er
strecken sich insgesamt über einen relativ weiten Bereich.
Die ersten Anodenelemente 52 der mittleren Anordengruppe
56 sind dabei in der geschilderten Weise zwischen Anoden
elementen 52a der Anfangsanodengruppe 54 "verschachtelt"
angeordnet. In Bewegungsrichtung der zu lackierenden
Karosserien 18 gesehen sind also hier abwechselnd ein
Anodenelement 52a aus der Anfangsanodengruppe 54 und ein
Anodenelement 52b aus der mittleren Anodengruppe 56 ange
ordnet. Im mittleren Bereich der mittleren Anodengruppe
56 sind die Anodenelemente 52b der mittleren Anodengruppe
56 unmittelbar nebeneinander angeordnet, das heißt, ohne
daß Anodenelemente 52 anderer Anodengruppen zwischen ihnen
verschachtelt sind. Insgesamt ist der geringste zwischen
Anodenelementen 52b der mittleren Anodengruppe 56 vorhan
dene Abstand jedoch größer als der zwischen Anodenelementen
52a der Anfangsanodengruppe 54. Zum Ende des Bewegungswegs
der zu lackierenden Karosserien 18 im Lackbecken 20
hin sind die Anodenelemente 52b der mittleren Anodengruppe
56 mit Anodenelementen 52c der Endanodengruppe 58 verschach
telt.
Wie bei den Anodenelementen 52a der Anfangsanodengruppe
54 sind auch die Anodenelemente 52b der mittleren Anoden
gruppe 56 so angeordnet, daß eine Karosserie 18 im wesent
lichen über ihre gesamte Länge seitlich von Anodenelementen
52b der mittleren Anodengruppe 56 umgeben ist, solange
sich der Kontaktschuh 32 der entsprechenden Fördereinheit
17 im Mittelabschnitt 28 der Kontaktschiene 24 befindet.
Die Anodenelemente 52c der Endanodengruppe 58 sind im
wesentlichen spiegelbildlich zu den Anodenelementen
52a der Anfangsanodengruppe 54 angeordnet, das heißt,
wie bereits im Zusammenhang mit den Anodenelementen
52b der mittleren Anodengruppe 56 ausgeführt wurde, mit
einem mit diesen Anodenelementen 52b verschachtelten
Bereich und zum Ende des Bewegungswegs der zu lackierenden
Karosserie 18 im Lackbecken 20 mit einem Bereich von drei
Anodenelementen 52c, welche in geringem Abstand unmittelbar
nebeneinander angeordnet sind.
Im übrigen sind die Gleichspannungsquellen 38, 44 und 50
über Leitungen (ohne Bezugszeichen) mit einer Steuerung 72
verbunden.
Die Elektrotauchlackiervorrichtung 10 arbeitet folgender
maßen:
Durch die Fördereinrichtung 12 werden die Fördereinheiten
17 mit den Karosserien 18 in Förderrichtung, das heißt
in Fig. 1 von links nach rechts, kontinuierlich bewegt.
Sobald der vordere Halterahmen 14 einer Fördereinheit
17 vom Bereich 12a in den Bereich 12b der Fördereinrichtung
12 gelangt, beginnt sich die Tragplatte 16 in die Lack
flüssigkeit 22 des Lackbeckens 20 abzusenken. Der Beginn
des Anfangsabschnitts 26 der Kontaktschiene 24 ist so
gewählt, daß der Kontaktschuh 32 in den Anfangsabschnitt
26 der Kontaktschiene 24 gelangt, sobald die Karosserie
18 in die Lackflüssigkeit 22 eintaucht. Dies entspricht der
Stellung der in Fig. 1 ganz linken Karosserie 18. Hier
durch wird der Stromkreis der Gleichspannungsquelle 38
geschlossen.
Wenn der Kontaktschuh 32 den Anfangsabschnitt 26 der
Kontaktschiene 24 kontaktiert, wird dies der Steuerung
72 mitgeteilt, welche die Gleichspannungsquelle 38 so
ansteuert, daß die zwischen den Anodenelementen 52a der
Anfangsanodengruppe 54 und dem Anfangsabschnitt 26 der
Kontaktschiene 24 anliegende Spannung vom Wert Null
auf einen Wert U1 ansteigt (vergl. Fig. 3).
Die Karosserie 18 taucht nun immer weiter in die Lack
flüssigkeit 22 im Lackbecken 20 ein, bis sie, wenn beide
Halterahmen 14 der Fördereinheit 17 im Bereich 12c der
Fördereinrichtung 12 liegen, vollständig und im wesentli
chen in horizontaler Lage in die Lackflüssigkeit 22
eingetaucht ist (in dieser Position befindet sich die in
Fig. 1 von links gesehen zweite Karosserie 18).
Aufgrund der Anordnung der Anodenelemente 52a der Anfangs
anodengruppe 54 ist die Karosserie 18 bis zu dem Moment,
in dem der Kontaktschuh 32 den Anfangsabschnitt 26 der
Kontaktschiene 24 verläßt, im wesentlichen über ihre
gesamte Länge von Anodenelementen 52a der Anfangsanoden
gruppe 54 umgeben. Hierdurch wird ein relativ gleichmäßiges
elektrisches Feld geschaffen und ein gutes Beschichtungs
ergebnis mit hoher Abscheidungsrate in der Anfangsphase
des Lackiervorganges erzielt. Durch die in den Fig. 1
und 2 auf der linken Seite dichtere Anordnung der Anoden
elemente 52a der Anfangsanodengruppe 54 wird darüber
hinaus während des Eintauchvorganges der Karosserie 18
in die Lackflüssigkeit 22 das Lackierergebnis optimiert.
Spätestens dann, wenn sich der Kontaktschuh 32 dem Ende
des Anfangsabschnitts 26 der Kontaktschiene 24 nähert,
entsprechend der in Fig. 1 von links gesehen zweiten
Karosserie 18, ggf. aber auch früher, wird die Gleich
spannungsquelle 44 von der Steuerung 72 so angesteuert, daß
zwischen dem Mittelabschnitt 28 der Kontaktschiene 24 und
den Anodenelementen 52b der mittleren Anodengruppe 56 die
selbe Spannung wie zwischen dem Anfangsabschnitt 26 der
Kontaktschiene 24 und den Anodenelementen 52a der Anfangs
anodengruppe 54 anliegt.
Wenn der Kontaktschuh 32 den Anfangsabschnitt 26 verläßt
und in den Bereich des Mittelabschnitts 28 der Kontakt
schiene 24 gelangt, wird auf diese Weise ein Funkenschlag
verhindert. Der Übertritt des Kontaktschuhs 32 vom Anfangs
abschnitt 26 der Kontaktschiene 24 zum Mittelabschnitt
28 wird der Steuerung 72 angezeigt, woraufhin diese die
Gleichspannungsquelle 44 so ansteuert, daß sich die
Spannung zwischen dem Mittelabschnitt 28 der Kontaktschiene
24 und den Anodenelementen 52b der mittleren Anodengruppe
56 auf einen Wert U2 erhöht (vergl. Fig. 3). Hierdurch
wird der Isolierwirkung der bereits auf die Karosserie
18 aufgetragenen Lackschicht Rechnung getragen, so daß
einem Absinken der Beschichtungsgeschwindigkeit entgegen
gewirkt werden kann.
Spätestens dann, wenn der Kontaktschuh 32 sich dem Ende
des Mittelabschnitts 28 der Kontaktschiene 24 nähert,
entsprechend der in Fig. 1 von links gesehen dritten
Karosserie 18, wird dies der Steuerung 72 angezeigt.
Hierauf steuert diese die Gleichspannungsquelle 50 so an,
daß die zwischen dem Endabschnitt 30 der Kontaktschiene
24 und den Anodenelementen 52c der Endanodengruppe 58
anliegende Spannung gleich der zwischen dem Mittelab
schnitt 28 der Kontaktschiene 24 und den Anodenelementen
52b der mittleren Anodengruppe 56 anliegenden Spannung
U2 ist. Wie in dem vorigen Fall ist der Grund hierfür,
daß beim Übergang des Kontaktschuhs 32 vom Mittelabschnitt
28 zum Endabschnitt 30 der Kontaktschiene 24 kein Funken
schlag entstehen soll.
Sobald der Kontaktschuh 32 den Endabschnitt 30 der Kontakt
schiene 24 kontaktiert hat, steuert die Steuerung 72 die
Gleichspannungsquelle 50 so an, daß sich die zwischen dem
Endabschnitt 30 der Kontaktschiene 24 und den Anodenele
menten 52c der Endanodengruppe 58 anliegende Spannung
auf einen Wert U3 erhöht. Erneut wird durch diese Span
nungserhöhung einem Absinken der Abscheidungsrate entgegen
gewirkt. Im übrigen steuert die Steuerung 72 die Gleichspan
nungsquellen 38, 44 und 50 so an, daß keine Spannung an
dem jeweiligen Stromkreis anliegt, wenn der entsprechende
Abschnitt der Kontakteinrichtung 24 mit keiner Karosserie
18 elektrisch verbunden ist.
Dadurch, daß die Anodenelemente 52c der Endanodengruppe
58 so angeordnet sind, daß bereits im Moment des Übergangs
des Kontaktschuhs 32 vom Mittelabschnitt 28 zum Endab
schnitt 30 der Kontaktschiene 24 die Karosserie 18 im
wesentlichen über ihre gesamte Länge von Anodenelementen
52c der Endanodengruppe 58 umgeben ist, wird ein gleich
mäßiges elektrisches Feld erzeugt und ein optimales
Behandlungsergebnis erzielt.
Sobald die Halterahmen 14 der Fördereinheiten 17 in
den schräg nach oben geneigten Bereich 12d der Förder
einrichtung 12 gelangen, wird die Karosserie 18 aus
der Lackflüssigkeit 22 im Lackbecken 20 herausgehoben.
Die Länge des Endabschnitts 30 der Kontaktschiene 24
ist so bemessen, daß gewährleistet ist, daß an der Karos
serie 18 eine Spannung anliegt, solange sie auch nur
teilweise in die Lackflüssigkeit 22 eingetaucht ist.
Dies wird besonders gut am Beispiel der in Fig. 1 von
links gesehen vierten Karosserie deutlich.
Wie aus Fig. 1 weiter ersichtlich ist, entspricht die
Länge der Abschnitte 26, 28 und 30 der Kontaktschiene 24
mindestens der Länge einer Karosserie 18 zuzüglich des
Abstandes zwischen benachbarten Karosserien 18. Hierdurch
wird gewährleistet, daß immer nur eine Fördereinheit 17
mit einer von dieser getragenen Karosserie 18 mit einem
der Abschnitte 26, 28 bzw. 30 der Kontaktschiene 24
elektrisch verbunden ist, und somit die zwischen den
Anodengruppen 54, 56 und 58 und den jeweiligen Abschnitten
26, 28 und 30 der Kontaktschiene 24 anliegenden Spannungen
eingestellt werden können, ohne daß sich hieraus wesent
liche Einwirkungen auf das Beschichtungsergebnis der
vorhergehenden oder der nachfolgenden Karosserie 18 ergeben.
Aufgrund der galvanischen Trennung der Stromkreise der
Gleichspannungsquellen 38, 44 und 50 (jeder Stromkreis
verfügt ja über eigene Anodenelemente 52a, 52b bzw. 52c und
einen eigenen Abschnitt 26, 28 bzw. 30 der Kontaktschiene
24) fließen keine Querströme von einem zum anderen Strom
kreis. Hierdurch werden fast vollständig schädliche Ströme
zwischen benachbarten Bereichen aufeinanderfolgender
Karosserien 18 vermieden. Dies führt zu einem besseren
und gleichmäßigeren Beschichtungsergebnis.