DE19940669A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung einer Betriebsgröße bei einem Fahrzeug - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung einer Betriebsgröße bei einem FahrzeugInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Betriebsgröße bei einem Fahrzeug vorgeschlagen, wobei die erfaßte Größe gefiltert wird und abhängig von der gefilterten Größe eine Steuerfunktion durchgeführt wird. Die Filterwirkung zur Filterung der Größe ist dabei abhängig von der Abweichung der ungefilterten Größe von einem abhängig von der gefilterten Größe gebildeten Wertebandes.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Ermittlung einer Betriebsgröße bei einem Fahrzeug, ins
besondere der Geschwindigkeit eines Rades des Fahrzeugs in
Verbindung mit einem Antriebsschlupfregler.
Bei der Steuerung von Fahrzeugen werden Betriebsgrößensigna
le ausgewertet, die je nach Anwendung mehr oder weniger
stark gefiltert sind. Diese Filterung ist entsprechend den
vorgegebenen Randbedingungen hinsichtlich dynamischer Verän
derung und Signalglättung anzupassen. Problematisch ist es
allerdings, wenn sich diese Randbedingungen abhängig vom Be
triebszustand verändern, z. B. in einem Betriebszustand ein
geglättetes Signal aus Genauigkeitsgründen gewünscht wird,
in einem anderen die dynamische Veränderung des Signals aus
gewertet wird. Dies ist beispielsweise bei Funktionen der
Fall, die auf der Basis von Radgeschwindigkeitssignalen das
Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinflussen, wie z. B. Schlupf
regelsysteme. Diese Signale werden durch Schwingungen des
Rades mit Frequenzen im Bereich von 10 Hertz beeinflußt.
Diese Schwingungen sind mit Blick auf die Funktion des Re
gelsystems unerwünscht, da auf Schlupfänderungen wegen die
ser Radschwingungen nicht richtig oder nicht rechtzeitig
reagiert werden kann. Bekannte Systeme filtern daher die von
Raddrehzahlfühlern stammenden Geschwindigkeitssignale. Bei
spielsweise wird in der DE 195 42 294 A1 eine Filterung ei
ner aus Radgeschwindigkeiten abgeleiteten Größe mittels
Tiefpaßfilter dargestellt. Diese führt zwar zu einer Glät
tung des Signals, der dadurch erzeugte Phasenversatz führt
jedoch dazu, daß nicht mehr präzise genug auf Änderungen der
Radgeschwindigkeit reagiert wird. Einerseits ist zwar eine
ausreichende Glättung erwünscht, anderseits sollte die im
Signal erhaltene Information über das dynamische Verhalten
der gemessenen Betriebsgröße nicht verloren gehen. Die be
kannte Filterung ist daher nicht für jeden Einsatz geeignet.
Auch Filterungen mittels Hysteresen und Eingriffe in Ansteu
ersignale einer solchen Funktion, um den unerwünschten Ein
fluß von Schwingungen zu kompensieren, führen zu einem sol
chen unerwünschten Informationsverlust.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Filterung von Betriebsgrö
ßensignalen zu verbessern, wobei bei einer zufriedenstellen
den Signalglättung keine oder nur wenig Information über das
dynamische Verhalten der gemessenen Betriebsgröße verloren
geht.
Dies wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprü
che erreicht.
Eine Filterung mit unterschiedlicher Filterwirkung abhängig
vom Zusammenhang zwischen einem auf der Basis der gefilter
ten Größe ermittelten Werteband und der ungefilterten Größe
behebt die genannten Schwierigkeiten und führt zu einer zu
friedenstellenden Bereitstellung eines Betriebsgrößensi
gnals. Die dieses Signal auswertende Funktion, beispielswei
se eine Antriebsschlupfregelung, wird eine Eingangsgröße zur
Verfügung gestellt, auf deren Basis eine präzise Regelung
durchgeführt werden kann, wobei unerwünschte Schwingungen
herausgefiltert werden und die Information über das dynami
sche Verhalten der gemessenen Betriebsgröße dennoch erhalten
wird.
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung auf Radgeschwindig
keitssignale und/oder daraus abgeleitete Größen (beispiels
weise Beschleunigung, Radschlupf), wobei das nach der be
schriebenen Vorgehensweise gefilterte Signal direkt den tat
sächlichen Radverlauf wiedergibt und überlagerte Störungs
signale infolge von Radschwingungen nicht auftreten. Beson
ders vorteilhaft ist, daß die Phasenverschiebung zwischen
ungefiltertem und gefiltertem Signal minimiert ist, so daß
ein nur sehr geringer Informationsverlust bei der Filterung
auftritt und die auf der Basis des Signals arbeitende Funk
tion verbesserte Eigenschaften aufweist.
Besonderen Vorteil zeigt die Anwendung der Filterung auf die
Radgeschwindigkeitssignale, welche zur Durchführung einer
Antriebsschlupfregelung verwendet werden und aus denen zur
Durchführung dieser Regelung Radschlupfwerte und Beschleuni
gungswerte abgeleitet werden. Die Anwendung der geschilder
ten Filtermethode ist jedoch nicht auf diese Anwendung be
schränkt, sondern ist in vorteilhafter Weise bei allen den
Betriebsgrößensignalen anzuwenden, bei denen die obige Pro
blemstellung auftritt, z. B. bei Drehzahlsignalen, Drucksi
gnalen, (Rad-) Kraftsignalen, etc.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen
Patentansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Fig. 1
zeigt dabei ein Übersichtsblockschaltbild einer Steuerein
richtung, welche in Abhängigkeit wenigstens eines Radge
schwindigkeitssignals Stellelemente des Fahrzeugs beein
flußt. Fig. 2 zeigt ein Flußdiagramm, welches eine bevor
zugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Filterung dieses
wenigstens einen Signals darstellt. In Fig. 3 ist ein Zeit
diagramm dargestellt, welches die Wirkungsweise dieser Fil
terung verdeutlicht.
Fig. 1 zeigt eine Steuereinheit 10, welche eine Eingangs
schaltung 12, wenigstens einen Mikrocomputer 14 und wenig
stens eine Ausgangsschaltung 16 umfaßt. Diese Elemente wer
den durch ein Kommunikationssystem 18 zum gegenseitigen Da
tenaustausch miteinander verbunden. Der Eingangsschaltung 12
werden Eingangsleitungen zugeführt, über die Signale zuge
führt werden, die Betriebsgrößen repräsentieren oder aus de
nen Betriebsgrößen ableitbar sind. Im nachfolgenden geht es
um die Auswertung von Radgeschwindigkeitssignalen, so daß in
Fig. 1 aus Übersichtlichkeitsgründen lediglich Eingangslei
tungen 20 bis 24 dargestellt sind, über welche Signale zuge
führt werden, die die Radgeschwindigkeiten repräsentieren.
Diese Signale werden in Meßeinrichtungen 26 bis 30 ermit
telt. Ferner werden je nach Ausführungsbeispiel weitere Grö
ßen zugeführt, die im Rahmen der Steuerungsaufgaben der
Steuereinheit 10 ausgewertet werden. Über die Ausgangsschal
tung 16 und die daran angebundenen Ausgangsleitungen gibt
die Steuereinheit 10 Stellgrößen im Rahmen der von der Steu
ereinheit 10 durchgeführten Funktionen ab. Im bevorzugten
Ausführungsbeispiel, in dem die Steuereinheit 10 eine
Schlupfregelung durchführt, z. B. im Rahmen eines Antriebs
schlupfreglers oder eines Fahrdynamikreglers, führt wenig
stens eine Ausgangsleitung 32 zu wenigstens einem Stellele
ment 34 zur Beeinflussung der Leistung der Antriebseinheit
des Fahrzeugs. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es
sich bei dem Stellelement 34 um eine Steuereinheit zur
Steuerung der Leistung der Antriebseinheit, beispielsweise
mittels einer elektrisch betätigbaren Drosselklappe. Ferner
wird in vorteilhaften Ausführungsbeispielen über wenigstens
eine weitere Ausgangsleitung 36 alternativ oder ergänzend
zum Eingriff in die Antriebseinheit die Bremsanlage 38 des
Fahrzeugs betätigt, wobei abhängig von den Schlupfverhält
nissen an wenigstens einem Rad des Fahrzeugs Bremskraft an
wenigstens einem Rad des Fahrzeugs aufgebaut, konstant ge
halten oder abgebaut wird.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel wird durch die Steuerein
heit 10 ein Antriebsschlupfregler realisiert. Bei diesem
wird auf der Basis der Radgeschwindigkeit der Antriebs
schlupf wenigstens eines Antriebsrades bestimmt, beispiels
weise durch Vergleich dieser Radgeschwindigkeit mit einer
Referenzgeschwindigkeit, und abhängig von der Größe dieses
Antriebsschlupfes in der Bremsanlage des Fahrzeugs und/oder
in das Drehmoment der Antriebseinheit des Fahrzeugs einge
griffen, derart, daß bei einem zu großen Antriebsschlupf
dieser reduziert, vorzugsweise auf einen vorgegebenen Wert
zurückgeführt wird. Auch in anderen Schlupfregelsystemen,
beispielsweise im Rahmen einer Fahrdynamikregelung, wird der
Radschlupf ermittelt und abhängig von diesem Radschlupf in
Drehmoment und/oder Bremskraft eingegriffen. Zur zufrieden
stellenden Durchführung der Steuerungsfunktion ist ein von
Störungen befreites, genaues Radgeschwindigkeitssignal von
nöten, das jedoch auch ausreichende Information über das dy
namische Verhaltender Geschwindigkeit enthalten muß. Das
Radgeschwindigkeitssignal ist beispielsweise mit Schwingun
gen überlagert, sogenannten Radschwingungen, die sich in der
Regel im Bereich von 10 Hz befinden. Diese Schwingungen ma
chen das Geschwindigkeitssignal ungenau und führen zu einem
unerwünschten Ansprechen der Funktion bzw. bei entsprechen
der starker Filterung zu einem unerwünschten Nichtansprechen
der Steuerfunktion.
Entsprechende Problematiken treten nicht nur in Verbindung
mit einem Radgeschwindigkeitssignal auf, sondern auch in
Verbindung mit anderen Signalen bei einem Kraftfahrzeug,
welche von Schwingungen überlagert sind, wie Drehzahlsigna
le, (Rad-)Kraftsignale, (Rad-)Momentensignalen, etc., auf
die die nachfolgende Vorgehensweise entsprechend anzuwenden
ist.
Zur Verbesserung der Genauigkeit des Signals wird die nach
folgend beschriebene Filterung durchgeführt, welche die
überlagernde Schwingungen herausfiltert, ohne daß ein zu
großer Phasenversatz zwischen gefiltertem und ungefiltertem
Signal sich ergibt. Die Filterung basiert auf einer Tiefpaß
filterung, beispielsweise erster Ordnung, die je nach der
Größe der gefilterten und der ungefilterten Signalgröße mit
einer angepaßten Filterzeitkonstante durchgeführt wird. Es
wird unterschieden, ob die ungefilterte Geschwindigkeit in
der Nähe der gefilterten Geschwindigkeit liegt oder nicht.
Liegt die ungefilterte Geschwindigkeit in der Nähe des ge
filterten Geschwindigkeitswertes, wird eine erste Filter
zeitkonstante gewählt. Ist die ungefilterte Geschwindig
keitsgröße größer als die gefilterte, wird eine zweite Fil
terzeitkonstante vorgegeben. Im anderen Fall, wenn die unge
filterte Geschwindigkeit kleiner als die gefilterte ist,
wird eine dritte Filterzeitkonstante vorgegeben.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel einer Antriebsschlupfre
gelung wird bei einer unter einem abhängig von der gefilter
ten Geschwindigkeit gebildeten Wertebandes liegenden Radge
schwindigkeit eine kleine Konstante (z. B. 20 msek) vorgege
ben, d. h. eine schwache Filterwirkung, da relativ schnell
auf die Änderung der ungefilterten Geschwindigkeit reagiert
werden muß, da es sich um ein abstürzendes Rad handeln könn
te. Dies ist dann der Fall, wenn der Radschlupf sehr schnell
abnimmt, beispielsweise wegen eines Sprungs im Reibwert der
Fahrbahn oder wegen eines Momentensprungs bei einem Schalt
vorgang. Bei einer über diesem Wertebandes liegenden Radge
schwindigkeit wird eine größere Konstante (z. B. 60 msek)
vorgegeben, d. h. eine große Filterwirkung, da es sich um ei
nen Überschwinger handelt, auf den nicht sofort reagiert
werden muß. Hier steht ebenso wir bei einer Geschwindigkeit
innerhalb des Bandes (dort Konstante z. B. 80 msek) die Fil
terung von Störungen im Vordergrund. Außerhalb des Regelein
griffes, d. h. im bevorzugten Ausführungsbeispiel außerhalb
einer Antriebsschlupfregelung, wird das Radgeschwindigkeits
signal im wesentlichen ungefiltert übernommen (Filterkon
stante z. B. 20 msek). Auf diese Weise wird schnell eine In
stabilität am Rad erkannt und darauf reagiert.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß erfindungsgemäß eine
Signalfilterung erfolgt, bei welcher um das gefilterte Si
gnal ein Bereich gelegt wird, innerhalb dem eine erste Fil
terwirkung vorgegeben wird. Tritt das ungefilterte Signal
aus diesem Bereich zu größeren Werten hin aus, wird eine
zweite Filterwirkung vorgegeben, während bei einem Austreten
des ungefilterten Signals unterhalb des Hysteresebands eine
dritte Filterwirkung stattfindet.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die beschriebene
Filterung mittels eines Rechnerprogramms realisiert. Dieses
läuft im Mikrocomputer 14 ab und ist in einer bevorzugten
Ausführung als Flußdiagramm in Fig. 2 skizziert.
Das geschilderte Programm wird zu vorgegebenen Zeitpunkten
gestartet. Im ersten Schritt 100 wird die Regelabweichung RA
des Antriebsschlupfreglers eingelesen. Diese wird gebildet
für jedes Antriebsrad aus einem Vergleich des Radschlupfes
mit einem vorgegebenen Grenzwert. Der Radschlupf selbst wird
gebildet durch Vergleich des gefilterten Radgeschwindig
keitssignals mit einem Referenzsignal, welches beispielswei
se auf der Basis von Geschwindigkeitsgrößen der nicht ange
triebenen Räder gebildet wird. Ferner wird im Schritt 100
die ungefilterte Geschwindigkeitsgröße V_UNFIL sowie die be
rechnete gefilterte Geschwindigkeitsgröße V_FIL eingelesen.
Im darauffolgenden Schritt 102 wird überprüft, ob die Regel
abweichung größer Null ist, d. h. ob ein Antriebsschlupfrege
leingriff stattfindet. Ist dies nicht der Fall, so wird ge
mäß Schritt 104 die Filterzeitkonstante T auf einen vorgege
benen Minimalwert T_FIL_MIN gesetzt. Im darauffolgenden
Schritt 106 wird die gefilterte Radgeschwindigkeit V_FIL
nach Maßgabe der Filtergleichung auf der Basis der in einem
vorherigen Durchlauf berechneten gefilterten Radgeschwindig
keitsgröße V_FIL(-1), der ungefilterten Radgeschwindigkeits
größe V_UNFIL sowie der Zeitkonstante T bestimmt. Nach
Schritt 106 wird das Programm beendet und zum nächsten Zeit
punkt durchlaufen.
Hat Schritt 102 ergeben, daß die Regelabweichung größer Null
ist, somit ein Antriebsschlupfregeleingriff stattfindet, so
wird im Schritt 108 überprüft, ob die ungefilterte Radge
schwindigkeit oberhalb des um die gefilterte Radgeschwindig
keit gelegten Bandes ist. Dies erfolgt beispielsweise da
durch, daß die Differenz zwischen dem Wert der ungefilterten
Radgeschwindigkeit und dem der gefilterten Radgeschwindig
keit mit einem vorgegebenen Grenzwert FIL_HYS1 verglichen
wird. Ist die ungefilterte Radgeschwindigkeit oberhalb die
ses Bandes, so wird im Schritt 110 die Filterzeitkonstante T
auf einen vorgegebenen Wert T_FIL_HYS1 gesetzt. Danach wird
die gefilterte Geschwindigkeit gemäß Schritt 106 bestimmt.
Ist gemäß Schritt 108 die ungefilterte Geschwindigkeit nicht
oberhalb des Hysteresebandes, so wird im Schritt 112 über
prüft, ob die ungefilterte Geschwindigkeit unterhalb des Hy
steresebandes ist. Dies erfolgt im bevorzugten Ausführungs
beispiel dadurch, daß die Differenz zwischen der gefilterten
Geschwindigkeitsgröße und der ungefilterten mit einem zwei
ten Grenzwert FIL_HYS2 verglichen wird. Ist die Differenz
größer als dieser Grenzwert, so ist die ungefilterte Ge
schwindigkeit unterhalb des Hysteresebandes. In diesem Fall
wird gemäß Schritt 114 als Filterzeitkonstante T eine zweite
Größe T_FIL_HYS2 vorgegeben. Nach Schritt 114 erfolgt die
Durchführung der Filterung gemäß Schritt 106.
Ist die ungefilterte Geschwindigkeit nicht unterhalb des Hy
steresebandes, d. h. befindet sie sich innerhalb des Hystere
sebandes, so wird gemäß Schritt 116 die Zeitkonstante T auf
den Wert T_FIL gesetzt. Nach Schritt 116 folgt Schritt 106.
Mit Bezug auf die bevorzugte Anwendung eines Antriebs
schlupfreglers hat es sich als vorteilhaft ergeben, daß die
Größen T_FIL und T_FIL_HYS1 größer als die Größe T_FIL_HYS2
und T_FIL_MIN sind, wie oben dargelegt.
In anderen Anwendungen kann sich eine Anpassung dieser Fil
terzeitkonstanten ergeben, um eine an die Funktion der
Steuerung angepaßte Filterung des Signals zu erreichen.
Die Auswirkungen der gefilterten Vorgehensweise auf das Ge
schwindigkeitssignal ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel
eines Antriebsschlupfreglers anhand des Zeitdiagramms der
Fig. 3 dargestellt. Dort wird der Zeitverlauf der ungefil
terten Geschwindigkeitsgröße (gestrichelt) und der der ge
filterten Geschwindigkeitsgröße (durchgezogen) dargestellt.
Gestrichelt ist ferner die um die gefilterte Geschwindig
keitsgröße gebildete Hysterese FIL_HYS1 und FIL_HYS2 darge
stellt.
Zum Zeitpunkt T0 beginnt der Antriebsschlupfregeleingriff.
Die ungefilterte Radgeschwindigkeitsgröße befindet sich in
nerhalb des Hysteresebereichs, so daß eine große Zeitkon
stante vorliegt. Zum Zeitpunkt T1 verläßt die ungefilterte
Radgeschwindigkeitsgröße den Hysteresebereich nach oben, so
daß im bevorzugten Ausführungsbeispiel lediglich eine ge
ringfügige Absenkung der Filterzeitkonstante stattfindet.
Zum Zeitpunkt T2 tritt die ungefilterte Radgeschwindigkeit
wieder in den Hysteresebereich ein, so daß die Filterung et
was vergrößert wird. Zum Zeitpunkt T3 tritt die ungefilterte
Radgeschwindigkeit unterhalb des Hysteresebereiches aus, so
daß eine kleiner Filterzeitkonstante geladen wird und die
gefilterte Geschwindigkeit sich relativ schnell der ungefil
terten anpaßt. Dies gilt bis zum Zeitpunkt T4, zu dem die
ungefilterte Geschwindigkeit wieder den Hysteresebereich er
reicht. Entsprechend wird zu den Zeitpunkten T5 bis T9 die
Zeitkonstante an die jeweilige Betriebsbedingung angepaßt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Ermittlung einer Betriebsgröße bei einem
Fahrzeug, insbesondere der Geschwindigkeit eines Rades
des Fahrzeugs, wobei die Betriebsgröße erfaßt und gefil
tert wird, wobei abhängig von der gefilterten Betriebs
größe ein Stellelement im Fahrzeug beeinflußt wird, da
durch gekennzeichnet, daß die Wirkung der Filterung ab
hängig ist von der Abweichung der ungefilterten Größe von
einem abhängig von der gefilterten Größe gebildeten Wer
tebandes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Filterung mittels einer Tiefpaßfunktion durchgeführt
wird, welche eine veränderliche Zeitkonstante aufweist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine große Filterwirkung vorge
geben wird, wenn sich das ungefilterte Geschwindigkeits
größensignal innerhalb des Bandes befindet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine große Filterwirkung vorge
geben wird, wenn das ungefilterte Signal größer als das
Band ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine geringer Filterwirkung
vorgegeben wird, wenn das ungefilterte Signal kleiner als
das Band ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Radgeschwindigkeitsgröße
von einem Antriebsschlupfregler ausgewertet wird, wobei
die Filterwirkung klein ist, wenn kein Antriebsschlupfre
geleingriff vorliegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Filterwirkung bei einer un
gefilterten Betriebsgröße, die größer als das Band ist,
kleiner ist als bei einer ungefilterten Betriebsgröße in
nerhalb des Bands, aber größer ist, wenn die ungefilterte
Geschwindigkeit kleiner als das Band ist.
8. Vorrichtung zur Ermittlung einer Betriebsgröße bei einem
Fahrzeug, insbesondere der Geschwindigkeit eines Rades
des Fahrzeugs, mit einer Steuereinheit (10), die die Grö
ße erfaßt, die ein Filter aufweist, welches die erfaßte
Größe in eine gefilterte Größe umsetzt und die wenigstens
eine Steuerfunktion aufweist, welche abhängig von der ge
filterten Größe ein Stellelement im Fahrzeug beeinflußt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Filter veränderliche Fil
terwirkung aufweist, wobei dessen Filterwirkung abhängig
von der Abweichung der gefilterten von einem abhängig von
der gefilterten Größe gebildeten Wertebandes verändert
wird.
Priority Applications (2)
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Publications (1)
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ID=7919793
Family Applications (1)
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DE (1) | DE19940669A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1316707A2 (de) * | 2001-12-01 | 2003-06-04 | DaimlerChrysler AG | Verfahren zum Betrieb eines elektronischen Steuergerätes eines Kraftfahrzeuges |
DE102004033615B3 (de) * | 2004-07-12 | 2006-01-19 | Siemens Ag | Verfahren zur Glättung eines Sensorsignals, insbesondere eines Eingangssignals eines Steuergerätes einer Brennkraftmaschine |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JP7005402B2 (ja) * | 2018-03-20 | 2022-02-04 | 日立Astemo株式会社 | パワーステアリング装置の制御装置 |
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1999
- 1999-08-27 DE DE1999140669 patent/DE19940669A1/de not_active Ceased
-
2000
- 2000-08-25 JP JP2000255347A patent/JP2001106048A/ja not_active Withdrawn
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JP2001106048A (ja) | 2001-04-17 |
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