DE19940026A1 - Servolenkung - Google Patents
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- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D5/00—Power-assisted or power-driven steering
- B62D5/06—Power-assisted or power-driven steering fluid, i.e. using a pressurised fluid for most or all the force required for steering a vehicle
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Abstract
Ein Servolenksystem für ein Fahrzeug weist eine hydraulische Rückwirkungseinrichtung (11) auf, mit der eine Reaktionskraft an der Lenksäule des Fahrzeuges erzeugt wird, die abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit ist.Erfindungsgemäß ist an der Verbindungsleitung (13) zur Rückwirkungseinrichtung (11) ein Speicher (14) vorgesehen, der als Tiefpaßfilter wirkt und Druckschwankungen, die auf Fahrbahnunebenheiten zurückgehen, von der Rückwirkungseinrichtung abkoppelt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Servolenksystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 41 12 735 C2 ist ein Servolenksystem mit einer Rückwirkungseinrich
tung bekannt, die in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit eine Lenkre
aktion erzeugt, die vom Fahrer des Fahrzeuges als Lenkwiderstand gefühlt werden
kann. In der Verbindungsleitung dieser Rückwirkungseinrichtung ist eine Drossel
vorgesehen, mit der die Charakteristik der Servounterstützung eingestellt werden
kann.
Bei Fahrzeugen der aktuellen 5er- und 7er-Reihe der Anmelderin wird als Sonder
ausstattung ein als "Servotronic" bezeichnetes Servolenksystem eingesetzt. Wäh
rend sich bei dem aus der DE 41 12 735 C2 bekannten Servolenksystem die Rück
wirkung durch das Maß der Servounterstützung ergibt, ist bei den Fahrzeugen der
Anmelderin eine separate Rückwirkungseinrichtung vorgesehen, bei der über einen
Druckabfall an einer Reihenschaltung von hydraulischen Widerständen eine Rück
wirkkraft auf die Lenkspindel aufgebracht wird.
Bei dem bekannten Lenksystem werden hochfrequente Druckstöße, die einen nur
geringen Volumenstrom erzeugen, durch den hydraulischen Widerstand prinzipiell
nicht beeinflußt. Demzufolge werden hochfrequente Druckschwankungen, wie sie
insbesondere beim Befahren unebener Straßen auftreten, weitgehend ungefiltert in
die Rückwirkungseinrichtung geleitet und rufen sowohl über den Arbeitszylinder der
Servolenkung als auch über die hydraulische Rückwirkungseinrichtung Lenkmo
mentenstöße hervor. Insbesondere bei Zahnstangenlenkungen mit ihren ver
gleichsweise geringen Massenträgheiten führen Fahrbahnanregungen zu einer
"Stößigkeit" der Lenkung.
Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Servolenksystem zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, indem das
Schwingverhalten der Flüssigkeitssäule in der Verbindungsleitung der Rückwir
kungseinrichtung in Abhängigkeit von der Frequenz der Schwingungen beeinflußt
wird.
Hierzu ist gemäß Anspruch 2 bevorzugt ein hydraulischer Tiefpaßfilter vorgesehen,
der oberhalb der Frequenz üblicherweise eingeleiteter Lenkbewegungen wirksam
ist (Anspruch 6).
Der Filter weist gemäß Anspruch 3 eine hydraulische Kapazität auf, die beispiels
weise von einem Kolben-, Blasen- oder Membranspeicher gebildet wird. Ferner ist
es denkbar, daß die hydraulische Kapazität durch besonders elastische Wandun
gen der ölführenden Räume innerhalb des Lenksystems realisiert wird. Eine derar
tige Anordnung ist beispielsweise durch eine Schlauchverbindung gegeben. Die
hydraulische Kapazität kann mit einem hydraulischen Widerstand (Blende oder
Drossel) in Reihenschaltung kombiniert werden (Anspruch 4). Anspruch 5 be
schreibt eine bevorzugte Anordnung von hydraulischer Kapazität und ggf. hydrauli
schem Widerstand.
Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 das eingangs beschriebene, bei Fahrzeugen der Anmelderin einge
setzte Servolenksystem und
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Servolenksystem.
Die schematische Darstellung der Fig. 1 zeigt ein Servolenksystem für ein Kraft
fahrzeug, bei dem die Lenkbewegung werden durch einen hydraulischen Arbeitszy
linder 1 unterstützt wird. Eine Lenkhilfskraftpumpe zur Druckbeaufschlagung mit
Hydrauliköl ist mit 2 bezeichnet. Das Hydrauliköl wird aus einem Vorratsbehälter 3
entnommen und wieder in diesen zurückgeführt. Lenkbewegungen an einer nicht
dargestellten Lenksäule werden über ein Lenkventil 4 in das Servolenksystem ein
geleitet. Das Lenkventil 4 ist über eine Verbindungsleitung 13, in der sich ein als
Magnetventil ausgebildeter Wandler 5 sowie hydraulische Widerstände 6 und 7 be
finden, mit einer Rückwirkungseinrichtung 11 verbunden. Die hydraulischen Wider
stände 6 und 7 erzeugen bei Lenkbewegungen variable Druckdifferenzen, mit
denen ein Rückwirkkolben 12 in der Rückwirkeinrichtung 11 beaufschlagt wird. Der
Wandler 5 bewirkt eine von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängige Ansteuerung
der Rückwirkungseinrichtung 11, so daß eine geschwindigkeitsabhängige Lenk
momentenrückwirkung auf die Lenksäule erfolgt. Ein Rückschlagventil 8 zur
Druckseite der Lenkhilfskraftpumpe 2 minimiert Schwingungen im Servolenksystem.
Die Rückschlagventile 9 und 10 bewirken in Abhängigkeit von der Bewegungsrich
tung des Arbeitszylinders 1 und zusammen mit dem Wandler 5 sowie den hydrauli
schen Widerständen 6 und 7 die gewünschte Ansteuerung der Rückwirkungsein
richtung 11.
Niederfrequente Druckschwankungen oder stationäre Druckverhältnisse, die von
bewußt eingeleiteten Lenkbewegungen des Fahrers herrühren, erzeugen eine ge
wünschte Lenkmomentenrückwirkung. Druckschwankungen höherer Frequenz, die
beispielsweise auf Fahrbahnunebenheiten zurückgehen, können durch die hydrauli
schen Widerstände 6 und 7 nur geringfügig beeinflußt werden, da diese höherfre
quenten Druckschwankungen einen nur sehr geringen Volumenstrom hervorrufen.
Demzufolge werden die höherfrequenten Druckschwankungen weitgehend ungefil
tert an die Rückwirkeinrichtung 11 weitergeleitet und rufen am Rückwirkkolben 12
Druckdifferenzen hervor, die in Lenkmomentenstößen am Lenkgetriebeeingang und
damit an der Lenksäule resultieren.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist erfindungsgemäß an der Verbindungsleitung 13 zwi
schen dem Lenkventil 4 und der Rückwirkungseinrichtung 11 ein hydraulischer
Speicher 14 vorgesehen, der als hydraulische Kapazität wirkt. Der Speicher 14 be
einflußt die durch Lenkbewegungen hervorgerufenen niederfrequenten Druck
schwankungen oder die stationären Druckverhältnisse und damit das Lenkverhalten
des Fahrzeuges nicht. Hingegen werden durch den Speicher 14 störende hö
herfrequente Druckschwankungen von der Rückwirkungseinrichtung 11 abgekop
pelt. Dies wird durch eine entsprechende Abstimmung des Speichers 14 auf das
Servolenksystem, insbesondere die hydraulischen Widerstände 6 und 7 erreicht,
bei der höherfrequente Druckschwankungen aufgrund der glättenden Wirkung des
Speichers 14 mit einem reduzierten Druckgradienten an den Widerständen 6 und 7
anstehen und dort einen entsprechend geringeren Druckabfall und damit auch ge
ringeren Durchfluß erzeugen.
Durch die beschriebene "Tiefpaßwirkung" des Speichers 14 werden fahrbahnbe
dingte Stöße, die zusätzlich zur direkten mechanischen Einleitung über das Lenk
gestänge auf einen hydraulischen Wirkpfad in das Lenksystem eingeleitet werden,
gezielt herausgefiltert. Damit wird der hydraulische Pfad der Schwingungseinleitung
gezielt bedämpft. Durch die Verhinderung bzw. deutliche Reduzierung der Schwin
gungseinleitung wird der Lenkkomfort verbessert. Bekannte Maßnahmen zur Redu
zierung der Stöße, beispielsweise durch Rückschlagventile 8 in der Druckleitung
zwischen Lenkhilfskraftpumpe 2 und Lenkventil 4 oder einen mechanischen Len
kungsdämpfer sind in dieser Hinsicht wenig wirksam, da auf diesem Weg eine hy
draulische Rückkopplung über die Rückwirkungseinrichtung 11 nicht unterbunden
werden kann.
Die Grenzfrequenz, ab der der Tiefpaßfilter wirkt, liegt bevorzugt unterhalb der Fre
quenz der Achseigenschwingung, die bei Personenkraftwagen ca. 12 bis 20 Hz
beträgt. Bei anderen Fahrzeugtypen kann auch eine Achseigenfrequenz bis in den
Bereich von 5 Hz auftreten. Andererseits darf der Tiefpaßfilter Druckschwankungen,
die auf bewußte Lenkbewegungen zurückgehen und eine Frequenz von bis zu etwa
2 Hz erreichen, nicht beeinträchtigen.
Der Speicher 14 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 2 in
einer Sackleitung zwischen Wandler 5 und den hydraulischen Widerständen 6 und
7 angeordnet und demzufolge bevorzugt als Membran- oder Blasenspeicher aus
gebildet. Je nach Ausgestaltung des Servolenksystems ist es jedoch auch möglich,
den Speicher 14 als einen mit elastischen Wandungen versehenen Dehnschlauch
unmittelbar in die Verbindungsleitung 13 zwischen Wandler 5 und den hydrauli
schen Widerständen 6 und 7 zu integrieren und den Speicher 14 damit als Durch
flußspeicher auszubilden.
Die Anordnung des Speichers 14 (und des hydraulischen Widerstands 15) strom
abwärts des Wandlers 5 zeichnet sich gegenüber anderen möglichen Anordnungen
durch ihre besonders große Wirksamkeit aus.
Wie in Fig. 2 des weiteren dargestellt, kann zusätzlich zum Speicher 14 ein hy
draulischer Widerstand 15 in Reihe geschaltet werden, mit dessen Hilfe eine wei
tere Abstimmung des Tiefpaßfilters möglich ist. Hierbei werden in erster Linie der
Dämpfungsgrad und der Gradient des Druckaufbaus beeinflußt, während die Be
messung der Grenzfrequenz durch Auslegung des Speichers 14 selbst erfolgt.
Bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung sind Zahnstangenlenkungen, bei
denen fahrbahnindizierte Stöße aufgrund der geringeren Masseträgheiten der ein
zelnen Komponenten der Lenkung in nur ungenügendem Maße bedämpft werden.
Selbstverständlich kann die Erfindung jedoch bei allen Arten von Lenksystemen,
beispielsweise bei Kugelumlauflenkungen, eingesetzt werden. Die zusätzlichen
Kosten für einen Speicher 14 und gegebenenfalls einen weiteren hydraulischen
Widerstand 15 sind vergleichsweise gering, da es sich bei den genannten Kompo
nenten um Standardbauteile handelt.
Claims (6)
1. Servolenksystem für ein Fahrzeug, mit einer hydraulischen Rückwirkungsein
richtung zur Erzeugung einer Lenkreaktion an der Lenksäule des Fahrzeugs,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Verbindungsleitung (13) zur Rückwir
kungseinrichtung (11) Mittel (14, 15) zur Beeinflussung der Flüssigkeitssäule
in der Verbindungsleitung (13) vorgesehen sind, die in Abhängigkeit von der
Frequenz einer Schwingung der Flüssigkeitssäule wirken.
2. Servolenksystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (14, 15) als hydraulischer Tiefpaßfilter
ausgebildet sind.
3. Servolenksystem nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel eine hydraulische Kapazität (14) auf
weisen.
4. Servolenksystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel einen hydraulischen Widerstand (15)
aufweisen.
5. Servolenksystem nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (14, 15) zwischen einem Wandler (5),
der die Durchflußmenge in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahr
zeugs steuert, und der Rückwirkungseinrichtung (11) angeordnet sind.
6. Servolenksystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Grenzfrequenz des Tiefpaßfilters oberhalb
der Frequenz von durch einen Fahrer des Fahrzeuges eingeleiteten Lenkbe
wegungen liegt.
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