DE19939648C2 - Verfahren zum fahrzeugbewirkten Stellen von Weichen - Google Patents
Verfahren zum fahrzeugbewirkten Stellen von WeichenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1. Ein derartiges Verfahren ist
aus der EP 0 076 672 B1 bekannt.
Dort geht es um die Steuerung einer Bahnanlage unter Verwen
dung einer Zentrale, die den eine Strecke befahrenden Fahr
zeugen beim Vorliegen entsprechender Voraussetzungen die Ge
nehmigung erteilt, einen bestimmten Streckenabschnitt zu be
fahren. Diese Genehmigung, der sogenannte Token, autorisiert
ein Fahrzeug, individuelle Stellaufträge an ausgewählte
Stellelemente des Streckenabschnittes zu übermitteln und ver
anlaßt die Stellelemente, diese Stellaufträge auszuführen.
Nach dem Passieren aller Stellelemente eines Streckenab
schnittes geben die Fahrzeuge die ihnen übermittelten Token
wieder an die Zentrale zurück. Nachfolgende Fahrzeuge dürfen
den Streckenabschnitt nur dann befahren und bedarfsweise auf
die Stellelemente der Streckeneinrichtungen zugreifen, wenn
sie hierzu durch ein ihnen von der Zentrale übermitteltes To
ken autorisiert wurden.
Üblicherweise existiert für jeden Gleisabschnitt einer Bahn
anlage nur ein einziges Token, das bedarfsweise einem Zug zum
Befahren des Gleisabschnittes und zum Stellen der dort vor
handenen Stellelemente zuzuordnen ist. Im einfachsten Fall
ist ein solches Token ein Stab, der einem Zug bei Einfahrt in
einen Gleisabschnitt von einer ersten Blockstelle mitgegeben
wird und den der Zug am Ende des Gleisabschnittes wieder an
eine zweite Blockstelle abgibt. Der Token pendelt dabei mit
den Zügen zwischen den beiden Blockstellen im Wechsel hin und
her.
Um mehrere Zugfahrten nacheinander in dieselbe Richtung zu
ermöglichen, wurden sogenannte Staffel-Token-Systeme entwic
kelt (Signal + Draht 11/97, Seite 31, linke Spalte unten),
bei denen in den Blockgeräten an den beiden Enden eines
Gleisabschnittes jeweils mehrere Token-Stäbe eingeschlossen
werden können. Nach Entnahme eines Tokens aus einem der bei
den Geräte kann ein zweiter Token erst entnommen werden, wenn
der erste Token wieder in einem der beiden Geräte verschlos
sen ist. Die maximale Anzahl der Folgefahrten ohne Gegenfahrt
ist bei diesem System gleich der Anzahl der insgesamt vorhan
denen Token. Die Token können auch durch elektronische Ken
nungen dargestellt sein, die an die Züge übermittelt und von
diesen an den jeweiligen Ausfahr-Blockstellen an diese zu
rückgegeben werden. Auf der Fahrt zwischen den Blockstellen
an den beiden Enden eines Gleisabschnittes dienen die Token
den Zügen dazu, auf die in ihrem Fahrzeug liegenden Stellele
mente einzuwirken.
Zum Akzeptieren und Ausführen von Stellaufträgen müssen die
Stellelemente der Streckeneinrichtungen von den sie betref
fenden Token unterrichtet sein. Üblicherweise bestehen die
Token aus einer unveränderbaren Kennung und die Zentrale
überwacht die Zuordnung der Token zu den die Strecke befah
renden Fahrzeugen, indem sie zur punktförmigen Zugbeeinflus
sungseinrichtungen das fahrortabhängige Fortschreiben der To
ken kontrolliert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1 anzugeben, das ein lokales Stel
len und Verschließen der im Fahrweg liegenden Stellelemente
ermöglicht,
ohne dass an der Strecke zusätzliche Sensoren oder ähnliches
zum Erkennen autorisierter und nicht autorisierter Fahrzeuge
erforderlich werden; und ohne dass zusätzlicher Kommunikati
onsaufwand für das Verschließen und das Auflösen der einzel
nen Stellelemente erforderlich ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des Pa
tentanspruches 1. Danach prüfen die Stellelemente mit Hilfe
eines ihnen bekannten veränderbaren Tokens die Berechtigung
eines Fahrzeugs zur Verschlußaufhebung, führen bedarfsweise
den anliegenden Stellauftrag aus und verschließen das Stell
element wieder. Der Token kann dabei im Stellelement oder in
der Zentrale generiert werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Anspruch 2 bezieht sich dabei auf die Tokengenerierung in ei
nem Stellelement, wobei das Stellelement nach der Abhandlung
eines Stellauftrages jeweils einen neuen Token generiert und
ihn über das den Verschluß auflösende Fahrzeug an die Zentra
le übermittelt. Dabei generiert das Stellelement von Fall zu
Fall einen Token, der verschieden ist von dem zuvor geltenden
Token. Damit wird verhindert, daß nicht autorisierte Fahrzeu
ge aus ihrer Kenntnis über ihnen früher zugewiesene Token un
berechtigterweise auf die Stellelemente eines Fahrwegberei
ches zugreifen können, zu dem sie keine Zugriffsberechtigung
besitzen.
Ein beim oder nach dem Ausführen eines Stellauftrages von ei
nem Stellelement generiertes, für einen folgenden Stellauf
trag geltendes Token wird von dem noch autorisierten Fahrzeug
nach der Lehre des Anspruches 3 beim Freifahren des Strecken
abschnittes, der das Stellelement beinhaltet, für den der Token
gilt, an die Zentrale weitergegeben. Dieses Verfahren
stellt sicher, daß ein neuer Token solange nicht an ein nach
folgendes Fahrzeug übermittelt werden kann, solange der durch
den aktuellen Token einem vorausfahrenden Fahrzeug zugewiese
ne Fahrwegbereich noch von diesem befahren wird.
Gemäß Anspruch 4 findet die Tokengenerierung in der Zentrale
statt und die Zentrale unterrichtet die Stellelemente über
den für ihre nächste Beanspruchung jeweils geltenden Token.
Anspruch 5 sieht die Generierung unterschiedlicher Token in
der Zentrale vor, wobei die Zentrale jeweils zwei Token vor
gibt, von denen der eine die aktuelle Fahrt betrifft und der
andere eine später vorzunehmende Fahrt. Die Stellelemente
wissen zunächst nur um die Beschaffenheit des Tokens für die
aktuelle Fahrt Bescheid und sie übernehmen den jeweils ande
ren Token von dem berechtigt auf sie zugreifenden Fahrzeug,
speichern ihn ab und verwenden ihn zur Überprüfung der Zu
griffsberechtigung eines später folgenden Fahrzeuges. Diese
Art der Ausprägung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat den
Vorteil, daß an den räumlich verteilten Stellelementen keine
Mittel zum Generieren von Token erforderlich sind.
Unabhängig davon, ob die Token in den Stellelementen oder in
der Zentrale generiert werden, ist es nach der Lehre des An
spruches 6 vorteilhaft, dort für die Tokengenerierung Zu
fallsgeneratoren oder Zähler zu verwenden. Dadurch wird er
reicht, daß die Wahrscheinlichkeit nur sehr gering ist, daß
mit einem nicht mehr aktuellen Token auf die Stellelemente
eines Fahrwegs zugegriffen werden kann.
In vorteilhafter Weise können die Token gemäß Anspruch 7 ver
schlüsselt und zur Anerkennung in den Stellelementen wieder
entschlüsselt werden. Hierdurch sollen die Token gegen Miß
brauch durch nicht autorisierte Dritte geschützt werden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand zweier in der Zeichnung
verdeutlichter Ausführungsbeispiele erläutert, wobei die
Fig. 1 für die weichenseitige Generierung von Token und
Fig. 2 für die Generierung der Token in einer Zentrale gel
ten.
Fig. 1 zeigt das Zusammenspiel einer Zentrale Z mit einem
als Weiche W ausgebildeten Stellelement unter Mitwirkung ei
nes ersten Fahrzeugs F1 und eines zweiten Fahrzeugs F2, wobei
die Weiche W den jeweils für eine Folgefahrt (Fahrzeug F2)
geltenden Token (Tb) vorgibt. Bei den Fahrzeugen handelt es
sich um Einzelfahrzeuge oder Fahrzeugverbände. Zu Beginn der
Betrachtung wird davon ausgegangen, daß bei der Weiche W ein
aktueller Token Twa hinterlegt ist, der dazu dient, einem den
Zugriff auf die Weiche W fordernden Fahrzeug F1 den Zugriff
auf die Weiche zu gestatten, wenn sich dieses Fahrzeug im Be
sitz des gültigen Tokens Ta befindet. Der bei der Weiche W
hinterlegte Token Twa kann ein der Weiche fest zugeordneter,
dort in einem Speicher hinterlegter Ausgangs-Token sein, der
bei der Betriebsaufnahme z. B. durch die Zentrale aus dem
Speicher abgerufen oder sonstwie wirksam geschaltet wurde. Es
ist aber auch möglich, daß die Weiche von sich heraus oder
auf eine entsprechende Anförderung eine dem hinterlegten To
ken Twa inhaltlich entsprechende Tokenmeldungen Ta an die
Zentrale übermittelt, die diesen Token dem ersten auf die
Weiche vorrückenden Fahrzeug zuweist. Dieses über das gelten
de Token Ta informierte Fahrzeug F1 setzt sich bei Annäherung
an die Weiche per Funk mit dieser in Verbindung und übermit
telt im Zusammenwirken mit dem geltenden Token Ta einen Auf
trag zur Verschlußauflösung an die Weiche. Die Weiche vergleicht
den vom Fahrzeug F1 übermittelten Token Ta mit dem
bei ihm hinterlegten Token Twa. Stimmen beide Token annahme
gemäß inhaltlich überein, so akzeptiert die Weiche den Auf
trag zur Verschlußauflösung, löst den Verschluß auf und führt
den Stellauftrag aus; anschließend stellt sie den Verschluß
wieder her und setzt eine entsprechende Statusmeldung an das
sich nähernde Fahrzeug F1 ab. Diese Statusmeldung beinhaltet
neben der Verschlußmeldung für die Weiche W auch einen neuen
Token Tb, der für die Folgefahrt gelten soll. Die Weiche W
hinterlegt einen dem neuen Token Tb entsprechenden Token Twb
in ihrem Speicher. Der neue Token Tb unterscheidet sich in
haltlich von dem Token Ta des aktuell auf die Weiche zugrei
fenden Fahrzeuges F1. Er wird bei der Weiche vorzugsweise un
ter Mitwirkung eines Zufallsgenerators oder eines Zählers
entweder neu gebildet oder aus einem Speicher für eine Viel
zahl von unterschiedlichen Token abgerufen. Das sich nähernde
Fahrzeug F1 akzeptiert die Verschlußmeldung zusammen mit dem
neuen Token Tb und setzt seine Fahrt in Richtung auf die Wei
che und über die Weiche W hinaus fort. Mit dem vollständigen
Passieren der Weiche W oder eines vorgegebenen, die Weiche W
beinhaltenden Fahrwegbereiches übermittelt das Fahrzeug F1
den neuen Token Tb an die Zentrale Z und setzt sie damit in
Kenntnis über den nachfolgend von der Weiche W anerkannten
Token. Das vollständige Passieren der Weiche W bzw. das Frei
fahren eines vorgegebenen Fahrweges wird vom Fahrzeug F1
festgestellt, das hierzu z. B. mit einer streckenseitigen
Zugschlußmeldeeinrichtung zusammenwirkt oder den Fahrort sei
nes Zugschlusses selbsttätig ermittelt.
Einem Fahrzeug F2, das zu einem späteren Zeitpunkt Zugriff
auf die Weiche W begehrt, wird von der Zentrale der aktuelle
Token Tb übermittelt. Unter Benutzung dieses Tokens nimmt das
Fahrzeug F2 Verbindung mit der Weiche W auf und versucht,
seinen Stellauftrag an die Weiche abzusetzen. Die Weiche ver
gleicht den ihr vom Fahrzeug F2 mitgeteilten Token Tb mit dem
bei ihr gespeicherten Token Twb und hebt bei Übereinstimmung
den Verschluß der Weiche W auf. Vorzugsweise mit der Ver
schlußauflösung wird ein für die Folgefahrt geltender Token
generiert und an das Fahrzeug F2 zur späteren Weitergabe an
die Zentrale übermittelt.
Fällt der Vergleich zwischen einem von einem Fahrzeug über
mittelten Token und einem bei der Weiche gespeicherten Token
negativ aus, so verweigert die Weiche die Verschlußauflösung
und informiert das sich nähernde Fahrzeug hiervon. Das Fahr
zeug hat dann seine Fahrt so einzurichten, daß es vor dem
nicht verfügbaren Stellelement zum Anhalten kommt. Wenn für
die Zentrale nach entsprechender Prüfung klar ist, daß der
Zugriff eines sich dem Stellelement nähernden Fahrzeugs wegen
eines offensichtlichen Datenübertragungsfehlers verweigert
wurde, so kann die Zentrale die Weiche dazu veranlassen, den
bei ihr gespeicherten Ausgangstoken Twa wieder zu aktivieren
und sie unterrichtet dann das vor der Weiche wartende oder
auf die Weiche vorrückende Fahrzeug von diesem neuen Token.
Das Fahrzeug versucht erneut, unter Verwendung dieses Tokens
auf die Weiche zuzugreifen und erhält nach Vergleich des
übermittelten Tokens Ta mit dem hinterlegten Token Twa den
Zugriff auf die Weiche W. Die Weiche W hebt ihren Verschluß
auf, führt den Stellauftrag aus und stellt den Verschluß wie
der her. Anschließend übermittelt sie eine entsprechende Sta
tusmeldung unter Beiordnung eines für die Folgefahrt gelten
den Tokens an das zugreifende Fahrzeug, das diesen neuen To
ken zu gegebener Zeit an die Zentrale übermittelt.
Durch die Verwendung stets neuer Token für die einzelnen Zug
fahrten wird die Wahrscheinlichkeit eines ungewollten Zugriffes
durch ein nicht zu einem solchen Zugriff autorisiertes
Fahrzeug auf einen sehr kleinen unkritischen Wert reduziert.
Um die Token zusätzlich gegen Mißbrauch durch nicht autori
sierte Dritte zu schützen, können die Token in der Zentrale
verschlüsselt werden. Aus den verschlüsselten Daten werden an
den Stellelementen durch Entschlüsselung die ursprünglichen
Token wieder zurückgenommen und mit dem jeweils hinterlegten
Token auf inhaltliche Übereinstimmung verglichen.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 werden die Token, die
die Zugriffsberechtigung für eine Folgefahrt vorgegeben,
nicht von den Stellelementen bereitgestellt, sondern von der
Zentrale. Diese Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist robuster gegen Tokenverlust als das anhand der Fig. 1
erläuterte Verfahren.
Fig. 2 zeigt wiederum das Zusammenspiel einer Zentrale mit
einer Weiche W unter Mitwirkung von Fahrzeugen F1, F2 und F3.
Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel der Fig. 2 generiert
die Zentrale die Token und unterrichtet die Stellelemente
über die zu ihrem Befahren vergebenen Token. Dies kann z. B.
auf dem Funkweg geschenen. Eine besonders vorteilhafte Aus
prägung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß die
Zentrale die Token jeweils paarweise zur Verfügung stellt,
wobei die beiden Token eines jeden Paares voneinander ver
schieden sind. Der eine Token dient der Erlangung der Zu
griffsberechtigung für eine aktuelle Zugfahrt und der andere
der Erlangung der Zugriffsberechtigung für die nachfolgende
Zugfahrt. Der aktuelle Token soll z. B. der Token Ta, der der
nächsten Zugfahrt zugeordnete Token der Token Tb sein. Beide
Token werden von der Zentrale an das Fahrzeug F1 übermittelt,
das diese drahtlos an die Weiche W weitergibt. Bei der Weiche
W ist der aktuelle Token Twa hinterlegt, beispielsweise durch
ein entsprechendes Signal der Zentrale oder durch ein Vorgän
gerfahrzeug. Die Weiche W vergleicht den ihr übermittelten
gegebenenfalls entschlüsselten aktuellen Token Ta mit dem bei
ihr hinterlegten Token Twa, löst bei inhaltlicher Überein
stimmung beider Token den Verschluß und führt den Stellauf
trag aus. Anschließend hinterlegt die Weiche den zweiten ihr
vom Fahrzeug übermittelten, von ihr aber bislang nicht aner
kannten Token Tb als neuen weichenspezifischen Token Tbw in
ihrem Speicher und gibt eine entsprechende Statusmeldung an
das die Weiche beanspruchende Fahrzeug F1. Diese Statusmel
dung beinhaltet die aktuelle Verschlußmeldung der Weiche. Das
Fahrzeug seinerseits unterrichtet die Zentrale beim Freimel
den der Weiche W bzw. eines die Weiche W beinhaltenden Fahr
wegbereiches davon, daß die Weiche W den der Folgefahrt zuge
wiesenen Token Tb akzeptiert hat.
Verlangt zu einem späteren Zeitpunkt ein Folgefahrzeug F2 den
Zugriff auf die Weiche W, so übermittelt die Zentrale diesem
Fahrzeug neben dem dann aktuellen Token Tb auch den Token Tc
für die Folgefahrt. Mit dem aktuellen Token Tb verschafft
sich das Fahrzeug F2 Zugriff auf die Weiche W und setzt den
zugehörigen Stellauftrag entsprechend der gewünschten Wei
chenlage an die Weiche W ab. Außerdem übermittelt das Fahr
zeug F3 der Weiche den von der Zentrale Z der Folgefahrt zu
geordneten Token Tc. Die Weiche vergleicht den übermittelten
aktuellen Token Tb mit dem bei der vorangegangenen Fahrt bei
ihr hinterlegten Token Twb und akzeptiert bei inhaltlich
übereinstimmenden Token den zur Ausführung anstehenden Stell
auftrag. Nach der Verschlußauflösung wird der angeforderte
Stellauftrag ausgeführt und die beiden miteinander vergliche
nen Token Tb und Twb werden gelöscht. Anschließend wird der
weiterhin übermittelte Token Tc als neuer weichenspezifischer
Token Twc bei der Weiche abgespeichert. Die Weiche gibt nach
der Ausführung des Stellauftrages eine entsprechende Ver
schlußmeldung zusammen mit der Anerkennung des nächsten für
die Folgefahrt geltenden Tokens Tc an das zum Stellen der
Weiche autorisierte Fahrzeug F2 ab. Dieses unterrichtet beim
Freifahren der Weiche die Zentrale davon, daß die Weiche den
Token Tc akzeptiert hat.
Zu einem späteren Zeitpunkt weist die Zentrale einem Folge
fahrzeug F3 diesen Token Tc als aktuellen Token zu, der das
Fahrzeug befähigt, auf die Weiche W zuzugreifen und sie in
formiert das Fahrzeug über den für die Folgefahrt geltenden
Token Td. Dieser Token wird von der Weiche eingelagert und
dient dazu, zu einem späteren Zeitpunkt die Zugriffsberechti
gung eines dann folgenden Fahrzeugs zu überprüfen.
Es ist aber auch möglich, den für die Beanspruchung einer
Weiche geltenden Token nicht von einem vorauslaufenden Fahr
zeug an die Weiche zu übermitteln sondern von der Zentrale
aus auf direktem Wege, z. B. mittels eines entsprechenden
Funksignals. Dieses Funksignal soll von der Weiche empfangen,
gegebenenfalls entschlüsselt und abgespeichert sein, bevor
das Fahrzeug, für dessen Fahrt es gelten soll, auf die Weiche
zuzugreifen versucht.
Dadurch, daß die Token nicht mehr an einer Vielzahl von
Stellelementen generiert werden müssen, sondern nur einmal an
zentraler Stelle, ist die Wahrscheinlichkeit, daß wegen einer
Störung an einem Feldelement Token verloren gehen können,
sehr viel geringer als bei dezentraler Tokengenerierung.
Insgesamt sind beide vorgeschlagenen Verfahrensausführungen
mit stellelementseitiger Tokengenerierung und zentraler To
kengenerierung außerordentlich robust gegen den unzulässigen
Zugriff eines nicht zum Zugriff autorisierten Fahrzeugs auf
ein Stellelement. Diese Robustheit wird durch die Verwendung
unterschiedlich ausgebildeter Token für die einzelnen Fahr
wegzuweisungen und die zusätzliche Verschlüsselung/Entschlüs
selung der Token erreicht. Die Token können wie im darge
stellten Ausführungsbeispiel einzelnen Stellelementen wie
Weichen, Gleissperren oder Bahnübergängen zugeordnet sein,
oder aber auch größeren Fahrwegbereichen mit mehreren Stelle
lementen. Dabei sind hinsichtlich der dezentralen Lösung den
einzelnen Stellelementen eines Fahrwegbereiches vorzugsweise
jeweils unterschiedliche Token zuzuordnen, während bei der
zentralen Lösung allen Stellelementen des betreffenden Fahr
wegbereiches jeweils der gleiche Token zugewiesen werden
kann.
Zur Übermittlung der Token sowie von Kommandos und gegebenen
falls Meldungen kommen Verfahren zur gesicherten Datenüber
tragung zur Anwendung.
Claims (7)
1. Verfahren zum fahrzeugbewirkten Stellen von Stellelementen
unter Verwendung einer Zentrale zur bedarfsweisen Tokenzuwei
sung an die Fahrzeuge und unter Verwendung von stellelement
seitigen Speichern zur Hinterlegung von den Fahrzeugen zu
weisbaren Token,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellelemente (W) nach Anerkennung und Ausführung ei
nes von einem dazu autorisierten Fahrzeug stammenden Stell
auftrageszur späteren Ausführung eines folgenden Stellauf
trages für ein anderes, dann autorisiertes Fahrzeug in ihren
Speichern einen von dem aktuellen Token (Twa) verschiedenen
Token (Twb) hinterlegen, der entweder der Zentrale (Z) be
reits bekannt ist oder den die Stellelemente über das den ak
tuellen Stellauftrag autorisierende Fahrzeug (F1) an die Zen
trale melden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellelemente nach Anerkennung eines Stellauftrages
einen für eine Folgefahrt geltenden aktuellen Token (Tb) ge
nerieren und diesen einem den ausgeführten Stellauftrag auto
risierenden Fahrzeug (F1) zur Weitergabe an die Zentrale (Z)
übermitteln.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Weitergabe des für die Folgefahrt geltenden Tokens
(Tb) an die Zentrale durch das die Strecke befahrende Fahr
zeug (F1) beim Freifahren des Streckenabschnittes erfolgt, in
dem das Stellelement (W) liegt, und für dessen Befahrung das
Fahrzeug durch den vorangegangenen Token (Ta) autorisiert
war.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrale (Z) die Stellelemente (W) eines zu befahren
den Streckenbereiches per Funk oder leitungsgebunden über den
für ihr Befahren geltenden Token unterrichtet.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrale (Z) den die Strecke befahrenden Fahrzeugen (F1, F2) jeweils zwei Token (Ta, Tb) zuweist, von denen einer (Ta) dem Stellelement (W) des zu befahrenden Streckenab schnittes bekannt ist oder bekannt gemacht wird und dort zum Vergleich mit dem Token (Ta) eines die Ausführung eines Stellauftrages anfordernden Fahrzeugs (F1) dient,
daß das Stellelement(W) nach der Anerkennung eines Stellauf trages den hinterlegten aktuellen Token (Twa) durch den je weils anderen, ihm vom Fahrzeug mitgeteilten Token (Twb) er setzt
und daß die Zentrale dem nächsten den Streckenabschnitt be fahrenden Fahrzeug (F2) neben dem anderen Token (Tb) einen für die folgende Fahrt geltenden weiteren Token (Tc) zur spä teren Weitergabe an das Stellelement übermittelt.
daß die Zentrale (Z) den die Strecke befahrenden Fahrzeugen (F1, F2) jeweils zwei Token (Ta, Tb) zuweist, von denen einer (Ta) dem Stellelement (W) des zu befahrenden Streckenab schnittes bekannt ist oder bekannt gemacht wird und dort zum Vergleich mit dem Token (Ta) eines die Ausführung eines Stellauftrages anfordernden Fahrzeugs (F1) dient,
daß das Stellelement(W) nach der Anerkennung eines Stellauf trages den hinterlegten aktuellen Token (Twa) durch den je weils anderen, ihm vom Fahrzeug mitgeteilten Token (Twb) er setzt
und daß die Zentrale dem nächsten den Streckenabschnitt be fahrenden Fahrzeug (F2) neben dem anderen Token (Tb) einen für die folgende Fahrt geltenden weiteren Token (Tc) zur spä teren Weitergabe an das Stellelement übermittelt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellelemente oder die Zentrale den für eine Folge
fahrt geltenden, bei der oder den Weichen zu hinterlegenden
Token (Tb, Tc) mittels eines Zufallsgenerators oder eines
Zählers bestimmen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Zentrale oder den Stellelementen bereitge
stellten Token vor ihrer Übertragung in vorgegebener Weise
verschlüsselt und nach Empfang durch die Stellelemente wieder
entschlüsselt werden.
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