DE19939399A1 - Glühvorrichtung - Google Patents
GlühvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Glühvorrichtung zur Glühbehandlung von metallischem Stranggut (14), welche mehrere Kontaktscheiben (24, 26, 32) aufweist, sowie ein Verfahren zur Herstellung von metallischem, spannungsarmen Stranggut (14).
Description
Die Erfindung betrifft eine Glühvorrichtung zur Glühbehandlung
von metallischem Stranggut und insbesondere zur Glühbehandlung
von Stranggut, welches Aluminium enthält, sowie ein Verfahren
zur Herstellung eines metallischen, spannungsarmen Strangguts,
und zwar insbesondere eines metallischen, spannungsarmen
Strangguts, welches Aluminium aufweist.
Stranggut im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere
ein metallischer Draht, welcher senkrecht zu seiner Längsachse
eine einstückige Querschnittsfläche aufweist oder ein Bündel
solcher metallischer Drähte.
Nach der Kaltverformung von metallischem Stranggut, und insbe
sondere nach dem Ziehen von metallischem Stranggut, können Ge
fügeveränderungen dieses Strangguts beobachtet werden, was ins
besondere auch bei Stranggut aus Aluminium oder Aluminiumlegie
rungen gegeben ist. Diese Gefügeveränderungen bewirken insbe
sondere, daß das Stranggut hart ist und eine verminderte Bruch
dehnung aufweist. Derartige Gefügeveränderungen beschränken die
Einsatzmöglichkeit des Strangguts, so daß eine mögliche Abhil
femaßnahme darin besteht, das Stranggut spannungsarm zu glühen,
wodurch eine Rekristallisation des Gefüges bewirkt wird. Hierzu
wird das Stranggut erwärmt, was aus produktionstechnischen und
wirtschaftlichen Gründen mittels eines unmittelbaren Wider
standserwärmens realisiert wird. Bei diesem unmittelbaren Wi
derstandserwärmen wird ein Teil des Strangguts bzw. das Strang
gut abschnittsweise in einen Stromkreis integriert, so daß die
se Abschnitte des Strangguts bzw. dieser jeweilige Teil des
Strangguts von Strom durchflossen und aufgrund des elektrischen
Widerstands des Strangguts zumindest ein Teil der elektrischen
Energie in Wärmeenergie umgewandelt wird, so daß sich das
Stranggut erwärmt.
Bei der Widerstandserwärmung bzw. beim Glühen wird das Strang
gut, beispielsweise kontinuierlich, über eine Mehrzahl von Kon
taktscheiben geführt. Diese Kontaktscheiben sind mit einer
Spannungsquelle verbunden, so daß durch das metallische Strang
gut ein Strom fließen kann.
Bei der Stromübertragung von den Kontaktscheiben auf das
Stranggut aus Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen treten erheb
liche Probleme auf, welche bewirken, daß derartige Vorrichtun
gen kostenintensiv betrieben werden müssen und die Qualität des
geglühten Strangguts auf Dauer nicht konstant gehalten werden
kann.
Dem Erfinder ist ferner bekannt, daß Stranggut aus Aluminium
oder aus Aluminiumlegierungen in einer Chargenbehandlung im
Ofen geglüht wird (Ofen- bzw. Topfglühung). Dabei wird das von
metallischen Spulen oder sonstigen metallischen Trägern aufge
nommene Stranggut in einem Glühofen in einer Schutzgasatmosphä
re einer mehrstündigen Wärmebehandlung unterzogen.
Ein derartiges Verfahren ist produktionstechnisch aufwendig so
wie energie- und kostenintensiv und bewirkt ferner recht hohe
Durchlaufzeiten bei hohen Prozeßkosten und häufig unzureichen
der Qualität der Erzeugnisse.
Dem Erfinder ist ferner bekannt, daß im Grobdrahtbereich Drähte
in einem Durchlaufglühverfahren nach einem konduktiven Prinzip
geglüht werden, hierbei jedoch die Qualität des Erzeugnisses
i.d.R. unzureichend ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Glühvor
richtung zur Behandlung von metallischem Stranggut und insbe
sondere zur Glühbehandlung von Stranggut, welches Aluminium
enthält, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines metalli
schen, spannungsarmen Strangguts, und zwar insbesondere eines
spannungsarmen Strangguts, welches Aluminium aufweist, zu
schaffen, bei welchem bei kurzen Durchlaufzeiten auf kostengün
stige und baulich einfache Weise Strom auf das Stranggut über
tragen wird, so daß sich dieses infolge dieses Stromflusses we
nigstens abschnittsweise erwärmt, wobei die den Strom auf das
Stranggut übertragenden Kontaktelemente eine hohe Lebensdauer
aufweisen.
Gemäß einem besonderen Aspekt liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher sich metal
lisches Stranggut, und insbesondere Stranggut aus oder mit Alu
minum, produktionstechnisch vereinfacht und verbessert kaltver
formen und anschließend glühbehandeln läßt.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Glühvorrichtung gemäß An
spruch 1.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist Gegenstand des Anspruchs 16
oder des Anspruchs 18.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird eine Glühvorrichtung zur Glühbehandlung
von metallischem Stranggut vorgeschlagen, die wenigstens zwei
Kontaktelemente aus elektrisch leitendem Material aufweist,
welche mit einer Spannungsquelle elektrisch verbunden sind und
bewirken, daß wenigstens in einem jeweiligen Teil des Strang
guts ein Strom fließt, wenn das Stranggut kontaktierend an die
sen Kontaktelementen vorbeigeführt wird. Diese Kontaktelemente
bestehen aus einem Metall oder einer Metallegierung, welche
derart auf das Material des Strangguts abgestimmt ist, daß
praktisch kein Material vom Stranggut in das Kontaktelemente
hineindiffundiert. Die Kontaktelemente sind als Kontaktscheiben
ausgebildet.
Das Stranggut ist vorzugsweise aus einem Leichtmetall oder ei
ner Legierung, welche ein Leichtmetall aufweist. Besonders be
vorzugt weist das Stranggut Aluminium auf bzw. ist das Strang
gut eine Aluminiumlegierung. Vorzugsweise weist das Kontaktele
mentmaterial das Leichtmetall auf, welches im Stranggutmaterial
enthalten ist. Besonders bevorzugt ist das Kontaktelementmate
rial eine Legierung dieses Leichtmetalls.
Als Spannungsquelle kann eine Drehstrom- oder eine Gleichspan
nungsquelle dienen.
Die erfindungsgemäße Glühvorrichtung ermöglicht, geglühtes
Stranggutmaterial aus Aluminium, einer Aluminiumlegierung oder
dergleichen produktionstechnisch einfach sowie energie- und ko
stengünstig zu fertigen, und zwar insbesondere bei hoher Quali
tät des Produktes und geringem Ausschuß. Ferner lassen sich er
findungsgemäß bei geringen Prozeßkosten die Durchlaufzeiten bei
der Fertigung von geglühtem Stranggut aus Auluminium, Alumini
umlegierungen oder dergleichen reduzieren.
So läßt sich erfindungsgemäß beispielsweise die Anzahl der Pro
zeßschritte vermindern, indem auf die Glühbehandlung im Ofen
verzichtet wird. Auch der damit verbundene Handlingsaufwand,
wie ein zusätzlicher Spulentransport oder ein Umspulen von im
Ofen verwendeten Drahtspulen auf zum Transport verwendete
Kunststoffspulen, entfällt. Da erfindungsgemäß die langen Auf-
und Durchwärmphasen des Drahtgebindes im Ofen entfallen, ermög
licht die Erfindung eine Steigerung der Produktivität und eine
Verkürzung der Durchlaufzeiten. Ferner ist eine erfindungsgemä
ße Glühvorrichtung sehr flexibel verwendbar, was sich bei
spielsweise bei der Glühbehandlung unterschiedlicher Gebinde
größen und unterschiedlicher Drahtmaterialien positiv und pro
zeßvereinfachend auswirkt.
Die Qualität des mit einer erfindungsgemäßen Glühvorrichtung
hergestellten geglühten Strangguts läßt sich insbesondere ge
genüber einem im Ofen geglühten Stranggut verbessern. Auch der
Ausschuß läßt sich reduzieren. Dieses ist beispielsweise darauf
zurückzuführen, daß das Drahtmaterial bei bzw. nach der Glühbe
handlung im Ofen auf der Spule oder dem Drahtgebinde verklebt
und/oder während der Abkühlphase häufig unerwünscht weiter re
kristallisiert, was erfindungsgemäß vermieden wird.
Auch energetisch gesehen bewirkt die Erfindung Vorteile, da
beispielsweise ein zusätzlicher Aufwand an ungenutzer Energie,
wie er bei der Glühbehandlung im Ofen durch das unnötige Auf
heizen der Spulen oder der Drahtgebindeträger bewirkt wird,
vermieden wird.
Überdies tritt erfindungsgemäß an den Kontaktelementen kein be
deutender Verschleiß auf. Ferner wird die Drahtoberfläche an
den Kontaktstellen erfindungsgemäß nicht beschädigt.
Besonders bevorzugt sind die Kontaktelemente bzw. die Kontakt
scheiben lösbar an der Glühvorrichtung angeordnet, so daß sie
ausgewechselt werden können, wenn ein anderes Stranggutmaterial
in der Glühvorrichtung erwärmt bzw. geglüht werden soll.
Bevorzugt wird der Strom von der Spannungsquelle mittels Bür
sten oder dergleichen auf die Kontaktelemente übertragen. Das
Stranggutmaterial wird vorzugsweise innerhalb der Glühvorrich
tung auf einer vorbestimmten Transportbahn durch diese Glühvor
richtung bewegt, wobei insbesondere Führungseinrichtungen wie
Umlenkrollen oder Kammrollen oder dergleichen vorgesehen sind.
Besonders bevorzugt sind Führungseinrichtungen vorgesehen, wel
che unter vorbestimmten Gegebenheiten nicht als Kontaktelemente
wirken, so daß das Stranggut auf vorbestimmten Abschnitten der
Transportbahn durch die Glühvorrichtung transportiert wird, oh
ne auf diesen Abschnitten von einem elektrischen Strom durch
flossen zu werden.
Bevorzugt sind entlang der Transportbahn mehrere Glühstrecken
angeordnet, wobei eine Glühstrecke ein Bereich der Transport
bahn ist, in welchem das Stranggut bzw. ein Teil des Strangguts
bzw. der sich in diesem Abschnitt befindende Teil des Strang
guts von einem Strom durchflossen wird, welcher mittels Kon
taktelementen auf das Stranggut übertragen wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind un
terschiedliche Glühstrecken innerhalb der Transportbahn ange
ordnet, welche eine unterschiedliche Länge aufweisen und/oder
in welchen eine unterschiedliche durch Stromdurchfluß bewirkte
Energie dem Stranggut zugeführt wird.
Die Erfindung ist insofern vorteilhaft, als sie ermöglicht, daß
die Lebensdauer der Kontaktscheiben bzw. Kontaktelemente deut
lich erhöht wird. So ermöglicht die Erfindung insbesondere, daß
ein Stranggut aus Aluminium durch konduktive Erwärmung bzw.
durch unmittelbare Widerstandserwärmung auf wirtschaftliche
Weise geglüht werden kann und die Kontaktelemente nicht bereits
nach kurzer Zeit, wie beispielsweise nach 15 oder 30 Minuten,
zerstört werden.
So kann die Erfindung insbesondere vermeiden, daß Aluminium aus
dem Stranggut in die Kontaktelemente diffundiert, so daß sich
in den Kontaktelementen intermetallische Phasen bilden, welche
eine Materialversprödung bewirken. Eine derartige Materialver
sprödung würde die Bildung von Laufrillen an den Kontaktelemen
ten bewirken, was wiederum zu einem Gleiten des Stranggutmate
rials auf den Kontaktelementen führen kann, so daß Reibver
schleiß auftritt, was zu einer weiteren Zerstörung der Kontak
telemente oder zu einer Beschädigung des Strangguts führt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
der gleichen Glühstrecke zugeordneten Kontaktelemente, also
insbesondere ein einen Pluspol darstellendes Kontaktelement und
ein diesem zugeordnetes, einen Minuspol darstellendes Kontakte
lement, aus dem gleichen Material hergestellt.
Vorzugsweise weist die Glühvorrichtung eine Kaltverformungsein
richtung auf, in welcher das Stranggut kaltverformt werden
kann. Insbesondere kann das Stranggut in dieser Kaltverfor
mungseinrichtung gezogen werden. Besonders bevorzugt ist die
Kaltverformungseinrichtung in Materialflußrichtung vor einer
Glühstrecke angeordnet. Bevorzugt sind mehrere Kaltverformungs
einrichtungen vorgesehen, wobei hinter wenigstens einem Teil
dieser Kaltverformungseinrichtungen in Materialflußrichtung ei
ne oder mehrere Glühstrecken angeordnet ist.
Eine bevorzugte erfindungsgemäße Glühvorrichtung weist einen
Kühlabschnitt auf, welcher ein Teil der Transportbahn ist. In
diesem Abschnitt kann das Stranggut gekühlt werden. Zur Kühlung
des Strangguts ist eine Kühleinrichtung oder ein Kühlmedium
vorgesehen. Das Stranggut kann im Kühlabschnitt mittels eines
Öls gekühlt werden. Besonders bevorzugt ist ein dünnflüssiges
Öl zur Kühlung des Strangguts vorgesehen.
Durch dieses dünnflüssige Öl wird das Stranggut vorzugsweise
nach dem Glühprozeß bewegt.
Die Verwendung von Öl als Kühlmittel ist insofern vorteilhaft,
als Öl die Bildung von Oxidationsschichten auf der Strangguto
berfläche bzw. auf der Oberfläche des aluminiumhaltigen Strang
guts verhindert.
Bevorzugt wird in Abhängigkeit von der Weiterverwendung des
Strangguts ein Öl als Kühlmittel verwendet, welches im wesent
lichen keine Gesundheitsschädigungen bewirken kann.
Die Verwendung eines derartigen Öls ist insofern vorteilhaft,
als das Stranggut unbedenklich für Clipse, Klammern oder der
gleichen verwendet werden kann, welche mit Lebensmitteln in
Kontakt kommen können.
Bevorzugt weist die Glühvorrichtung eine Abstreifeinrichtung
oder dergleichen auf, welche das Kühlmedium oder sonstige Rück
stände von der Oberfläche des Strangguts entfernt. Bevorzugt
ist die Abstreifeinrichtung in Materialflußrichtung nach dem
Kühlabschnitt angeordnet.
Die Abstreifeinrichtung ist vorzugsweise als Ziehstein ausge
bildet.
Vorzugsweise wird die Abstreifeinrichtung, welche besonders be
vorzugt als Ziehstein ausgebildet ist, mit dem gleichen Kühlöl
gekühlt und/oder geschmiert, welches in der Kühleinrichtung
verwendet wird.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird das Stranggut in vorbestimmten Abschnitten der Transport
bahn durch eine Schutzgasatmosphäre bewegt. Insbesondere wird
reiner Stickstoff als Schutzgas verwendet.
Bevorzugt wird das Stranggut in Transportrichtung nach einer
Kaltverformungseinrichtung über wenigstens eine Glühstrecke und
anschließend durch einen Kühlabschnitt bewegt, wobei die Kalt
verformungseinrichtung einen oder mehrere Ziehsteine aufweist,
von welchen ein Schlußstein der letzte Ziehstein in Trans
portrichtung ist. Dabei ist zwischen diesem Schlußstein und dem
Kühlabschnitt, welcher insbesondere Öl aufweist, eine Schutz
gasatmosphäre vorgesehen.
Die Schutzgasatmosphäre verhindert die Bildung von Oxidschich
ten auf dem Stranggut, und zwar insbesondere auf aluminiumhal
tigem Stranggut.
Bevorzugt weist die Glühvorrichtung eine Abzieheinrichtung auf,
welche insbesondere als Ziehscheibe ausgebildet ist, und welche
das Stranggut mit einer Kraft belasten kann, welche bewirkt,
daß das Stranggut mit gleichmäßiger Spannung auf der Transport
bahn bewegt wird. Bevorzugt weist eine derartige Abzieheinrich
tung bzw. Abziehscheibe einen separaten oder nur dieser Abzie
heinrichtung zugeordneten Motor auf, welcher diese Abziehein
richtung bzw. Abziehscheibe antreibt.
Hierdurch wird bewirkt, daß eine eventuelle Geschwindigkeits
steigerung des Strangguts durch Wärmeausdehnung oder Durchmes
serverlust aufgefangen werden kann.
Besonders bevorzugt, werden die Drehzahlen verschiedener Kon
taktscheiben mittels einer Regelungseinrichtung derart gesteu
ert, daß ein Schlupfen des Strangguts vermieden wird, und zwar
auch dann, wenn sich das Stranggut temperaturbedingt auf der
Glühstrecke ausdehnt. Zur Regelung können insbesondere vorbe
stimmte Kennwerte, wie die Glühtempertur, ein das Stranggutma
terial repräsentierender Kennwert, die Länge der Glühstrecke,
der Stranggutdurchmesser oder dergleichen, verwendet werden.
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren gemäß An
spruch 16 oder gemäß Anspruch 18.
Vorzugsweise werden in einem erfindungsgemäßen Verfahren Kon
taktelemente für eine Glühvorrichtung ausgewählt, welche Alumi
nium aufweisen, wenn ein aluminiumhaltiges Stranggut in der
Glühvorrichtung geglüht werden soll. Diese Kontaktelemente sind
mit einer Spannungsquelle verbunden, so daß das aluminiumhalti
ge Stranggut, welches an diesen Kontaktelementen unter Berüh
rung vorbeibewegt wird, in den jeweiligen zwischen diesen Kon
taktelementen angeordneten Abschnitten von einem Strom durch
flossen wird, welcher eine Erwärmung des Strangguts bewirkt, so
daß dieses spannungsarm geglüht wird.
Bevorzugt wird das Stranggut, und zwar insbesondere das alumi
niumhaltige Stranggut, nach dem Glühen mittels eines Öles, und
zwar insbesondere mittels eines dünnflüssigen Öles, gekühlt.
Bevorzugt wird das beim Kühlen dem Stranggut zugeführte Öl nach
dem Kühlen abgestreift, und zwar insbesondere mittels eines
Ziehsteins.
Die Erfindung weist eine Vielzahl weiterer beispielhafter Aus
führungsformen auf, auf welche Beschreibung einzelner Ausfüh
rungsformen nicht verzichtet werden soll.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figur näher erläu
tert, ohne daß sie hierdurch beschränkt werden soll.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung in
schematischer, teilgeschnittener Ansicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Glühvorrichtung 10 weist eine Trans
portbahn 12 auf, entlang welcher das aluminiumhaltige Stranggut
14 bewegt werden kann. Am Ende der Kaltverformungseinrichtung
16 wird das aluminiumhaltige Stranggut 14 durch einen Ziehstein
18 gezogen. Anschließend wird das aluminiumhaltige Stranggut 14
durch einen Bereich bewegt, in welchem ein Schutzgas 20 ange
ordnet ist. Ein Teil dieses Bereiches, in welchem das alumini
umhaltige Stranggut 14 durch das Schutzgas 20 bewegt wird, ist
eine Glühstrecke 22.
Diese Glühstrecke 22 wird durch eine erste Kontaktscheibe 24
sowie eine zweite Kontaktscheibe 26 begrenzt. Die erste Kon
taktscheibe 24, welche insbesondere ein Minuspol ist, ist vor
zugsweise eine Abziehscheibe, welche eine Kraft auf das alumi
niumhaltige Stranggut 14 ausüben kann, so daß dieses bewegt
wird.
Die erste Kontaktscheibe 24 sowie die zweite Kontaktscheibe 26
stehen jeweils mit einer Spannungsquelle in Verbindung und wei
sen Aluminium auf, so daß das jeweils auf der Glühstrecke 22
befindliche Stranggut erwärmt wird.
Das Stranggut wird über verschiedene Umlenkrollen 28 geführt.
Nach der Glühstrecke 22 wird das aluminiumhaltige Stranggut 14
entlang einer zweiten Glühstrecke 30 bewegt, welche durch die
zweite Kontaktscheibe 26 sowie die dritte Kontaktscheibe 32 be
grenzt wird.
Die Kontaktscheiben 32, 24 weisen ein identisches Potential
auf, welches sich von dem Potential der Kontaktscheibe 26 un
terscheidet.
Das aluminiumhaltige Stranggut 14 wird - hier bereits teilweise
auf der Glühstrecke 30 - durch ein dünnflüssiges Öl 34 gekühlt,
ehe dieses Öl von einer Abstreifeinrichtung, welche hier als
Ziehstein 36 ausgebildet ist, von dem aluminiumhaltigen Strang
gut 14 entfernt wird.
Die Glühvorrichtung 10 weist ferner eine zweite Abziehscheibe
auf, welche das aluminiumhaltige Stranggut 14 mit einer Kraft
beaufschlagt, so daß dieses bewegt wird.
10
Glühvorrichtung
12
Transportbahn
14
aluminiumhaltiges Stranggut
16
Kaltverformungseinrichtung
18
Ziehstein
20
Schutzgas
22
erste Glühstrecke
24
erste Kontaktscheibe
26
zweite Kontaktscheibe
28
Umlenkrolle
30
zweite Glühstrecke
32
dritte Kontaktscheibe
34
dünnflüssiges Öl
36
Ziehstein
Claims (19)
1. Glühvorrichtung zur Glühbehandlung von metallischem
Stranggut (14) und insbesondere zur Glühbehandlung von
Stranggut (14), welches Aluminium enthält, mit wenigstens
zwei Kontaktelementen, wie Kontaktscheiben (24, 26, 32),
aus elektrisch leitendem Material, welche mit einer Span
nungsquelle elektrisch verbunden sind und welche das
Stranggut (14) derart aufnehmen, daß sich das Stranggut
(14) relativ zu den Kontaktelementen bewegt und zwischen
den Kontaktelementen ein elektrischer Strom durch das
Stranggut (14) fließt, dadurch gekennzeichnet, daß das Ma
terial wenigstens eines der Kontaktelemente aus einer Me
tallegierung besteht, welche derart in Bezug auf das Mate
rial des Strangguts (14) abgestimmt ist, daß praktisch
kein Material vom Stranggut (14) in das Kontaktelement
eindiffundiert.
2. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stranggutmate
rial ein Leichtmetall, vorzugsweise Aluminium, ist und das
Kontaktelementmaterial aus diesem Leichtmetall oder aus
einer Legierung dieses Leichtmetalls hergestellt ist.
3. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stranggut (14)
auf einer vorbestimmten Transportbahn (12) durch die Glüh
vorrichtung (10) bewegt werden kann.
4. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelemen
te, welche durch das Stranggut (14) derart verbunden wer
den können, daß zwischen diesen Kontaktelementen ein elek
trischer Strom durch das Stranggut (14) fließt, im wesent
lichen aus dem gleichen Material hergestellt sind.
5. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Glüh
strecken (22, 30), wobei eine Glühstrecke (22, 30) wenig
stens zwei Kontaktelemente aufweist, die ein Stranggut
(14) aufnehmen können, so daß zwischen diesen Kontaktele
menten während der Bewegung des Strangguts (14) ein elek
trischer Strom durch das Stranggut (14) fließen kann und
wobei ein Kontaktelement von einer oder von mehreren Glüh
strecken (22, 30) umfaßt ist.
6. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens eine Führungs
einrichtung, wie Umlenkrolle (28), Kammrolle oder derglei
chen, welche unter vorbestimmten Gegebenheiten nicht als
Kontaktelement wirkt, so daß das Stranggut (14) auf vorbe
stimmten Abschnitten der Transportbahn (12) durch die
Glühvorrichtung (10) transportiert werden kann, ohne daß
das Stranggut (14) in diesen Abschnitten von einem elek
trischen Strom durchflossen wird.
7. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens eine Kaltver
formungseinrichtung (16), durch welche das Stranggut (14)
gezogen wird, wobei diese Kaltverformungseinrichtung (16)
vorzugsweise wenigstens einen Ziehstein (18) aufweist und
wobei der in Materialflußrichtung letzte Ziehstein (18)
der Kaltverformungseinrichtung (16) ein Schlußstein ist.
8. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein vor
bestimmter Abschnitt der Transportbahn (12) ein Kühlab
schnitt ist, in welchem das Stranggut (14) gekühlt werden
kann.
9. Glühvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Stranggut (14) in dem Kühlabschnitt
durch ein Kühlmedium bewegt wird, welches bevorzugt ein
Öl (34), besonders bevorzugt ein dünnflüssiges Öl (34),
ist.
10. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 8
und 9, gekennzeichnet durch eine Abstreifeinrichtung oder
dergleichen, welche ein Kühlmedium oder dergleichen von
der Oberfläche des Strangguts (14) entfernen kann und wel
che insbesondere einen Ziehstein (36) aufweist, wobei die
se Abstreifeinrichtung vorzugsweise derart angeordnet ist,
daß sie durch das Kühlmedium gekühlt und/oder geschmiert
wird.
11. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens einem
vorbestimmten Abschnitt der Transportbahn (12) das Strang
gut (14) durch ein Schutzgas (20) oder dergleichen bewegt
wird.
12. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportbahn
(12) des Strangguts (14) durch eine Kaltverformungsein
richtung (16) sowie durch einen Kühlabschnitt verläuft,
wobei ein Abschnitt der Transportbahn (12), welcher zwi
schen dieser Kaltverformungseinrichtung (16) und diesem
Kühlabschnitt angeordnet ist, mit Schutzgas (20) oder der
gleichen versehen ist und wobei vorzugsweise zwischen die
ser Kaltverformungseinrichtung (16) und diesem Kühlab
schnitt eine Glühstrecke (22, 30) auf der Transportbahn
(12) angeordnet ist.
13. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens eine Abziehein
richtung, wie Abziehscheibe oder dergleichen, welche das
Stranggut (14) mit einer Kraft belasten kann, welche be
wirkt, daß das Stranggut (14) auf der Transportbahn (12)
bewegt wird.
14. Glühvorrichtung, insbesondere nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei,
insbesondere alle, Kontaktscheiben (24, 26, 32) eine sepa
rate Antriebseinrichtung aufweisen.
15. Glühvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 14, gekenn
zeichnet durch eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrich
tung, welche Antriebseinrichtungen der Kontaktscheiben
(24, 26, 32) derart ansteuert, daß unter Berücksichtigung
von Längenänderungen des Strangguts (14) ein Schlupfen des
Strangguts (14) vermieden wird.
16. Verfahren zur Herstellung eines metallischen, spannungsar
men Strangguts (14), und zwar insbesondere eines span
nungsarmen Strangguts (14), welches Aluminium aufweist,
mit den Schritten: Transportieren eines Strangguts (14)
entlang einer Transportbahn (12), und zwar derart, daß das
Stranggut (14) in wenigstens einem vorbestimmten Abschnitt
dieser Transportbahn (12) wenigstens zwei Kontaktelemente
kontaktiert, welche mit einer Spannungsquelle verbunden
sind, so daß zwischen diesen Kontaktelementen während des
Transports des Strangguts (14) durch einen Teil dieses
Strangguts (14) ein elektrischer Strom fließt, wobei das
Material dieser Kontaktelemente derart ausgewählt und/oder
auf das Stranggutmaterial abgestimmt wird, daß es beim
Transport des Strangguts (14) und/oder während das Strang
gut (14) vom Strom durchflossen wird im wesentlichen nicht
versprödet und/oder keine Diffusion zwischen dem Kontakte
lementmaterial und dem Stranggutmaterial auftritt, wobei
das Fließen des elektrischen Stroms durch das Stranggut
(14) bewirkt, daß das Stranggut (14) spannungsarm geglüht
wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, mit dem Schritt: Auswählen von
Kontaktelementen, welche Aluminium, und zwar insbesondere
eine Aluminiumlegierung, aufweisen, um anschließend ein
aluminiumhaltiges Stranggut (14) zu transportieren, so daß
das Stranggut (14) spannungsarm geglüht wird.
18. Verfahren zur Herstellung eines spannungsarmen Strangguts
(14), gegebenenfalls auch mit den Merkmalen des An
spruchs 14 oder des Anspruchs 15, mit dem Schritt: Kühlen
des Strangguts (14) nach dem Glühen mittels eines
Öles (34), welches vorzugsweise dünnflüssig ist.
19. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 18, mit dem Schritt:
Abstreifen des Öls (34) vom Stranggut (14), und zwar ins
besondere mittels eines Ziehsteins (36).
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
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