DE19939173A1 - Hochdichte und verschleißfeste Siliziumnitridkeramik - Google Patents
Hochdichte und verschleißfeste SiliziumnitridkeramikInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung beschreibt eine hochdichte Siliziumnitridkeramik, Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung.
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Siliziumnitridkeramik, Verfahren zu
deren Herstellung sowie deren Verwendung.
Dichtes Siliziumnitrid wird üblicherweise aus einem gepreßten Grünteil durch
Flüssigphasensintern hergestellt. Als Sinterhilfsmittel bzw. Sinteradditiv zur Bildung
der flüssigen Phase bei erhöhter Temperatur, der sogenannten Sintertemperatur,
werden dem Siliziumnitridpulver in der Regel mehrere anorganische, überwiegend
oxidische Komponenten zugesetzt. Üblicherweise besteht das Sinterhilfsmittel aus
Al2O3, Y2O3 und/oder MgO und bildet zusammen mit dem auf der
Siliziumnitridpulveroberfläche befindlichen SiO2 ein eutektisches Gemisch.
Da Al2O3 und MgO als Sinterhilfsmittel relativ geringe Schmelztemperaturen erfordern,
was wiederum geringe Temperaturen bei der Herstellung von dichtem Siliziumnitrid
ermöglicht, wird gerade dieses Sinterhilfsmittelsystem häufig verwendet. Die durch die
niedrigen Sintertemperaturen bedingten günstigen Herstelleigenschaften beim Einsatz
des Al2O3 und MgO als Sinterhilfsmittelsystem, führen bei
Hochtemperaturanwendungen der damit hergestellten Siliziumnitridkeramik zum
Bauteilversagen, da die intergranulare Korngrenzenphase bei der hohen
Einsatztemperatur frühzeitig erweicht. Dieses Bauteilversagen wird üblicherweise
durch die Zugabe von Y2O3, CeO2 oder Yb2O3 reduziert, da die
Hochtemperaturstabilität der Korngrenzenphase durch diese refraktäre Oxide
verbessert wird. Die dadurch erhöhte Hochtemperaturstabilität und damit auch
erhöhte Verschleißfestigkeit ist für die Zerspanung von modernen Werkstückstoffen,
zum Beispiel Vermikularguß oder Kugelgrafitguß, nicht ausreichend. Diese
Werkstückstoffe können mit den bekannten Siliziumnitrid-Schneidkeramiksorten nicht
oder nur teilweise ökonomisch bearbeitet werden.
Im Fall der Anwendung als zerspanender Schneidstoff ist die Verschleißfestigkeit
gegenüber dem Werkstückstoff von entscheidender Bedeutung bezüglich der
Beurteilung der Leistungsfähigkeit. Diese Verschleißfestigkeit läßt sich nur schwer
durch werkstoffliche Kenngrößen beschreiben. Die wichtigsten Einflußgrößen dabei
sind die Biegefestigkeit, die Bruchzähigkeit sowie die Härte bei Raumtemperatur und
bei erhöhter Temperatur (800-1000°C). Diese Werkstoffeigenschaften werden
entscheidend durch das Sinteradditivsystem beeinflußt (P. Becher et al.
"Microstructural design of Si3N4 with improved fracture toughness", Journal of the
American Ceramic Society, 1998, Vol. 81, 11, S2821-2840). Auch wenn die genannten
mechanischen Eigenschaften nicht eindeutig mit dem Verhalten in der
Schneidstoffanwendung korrelieren, können sie für eine Aussage über die
Werkstoffzuverlässigkeit herangezogen werden, wobei sich vor allem die Festigkeit
und der Weibullfaktor eignen. Schneidstoffe nach dem Stand der Technik zeigen in
der Anwendung immer wieder ein unregelmäßiges Verschleißverhalten. Diese
Unregelmäßigkeiten sind für die weitgehend automatisierten Fertigungslinien der
eisengußbearbeitenden Betriebe ein relevantes Problem. Die Minimierung der
Ausfallzeiten kann nur mit zuverlässigen Schneidstoffen realisiert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Bereitstellung dichter
Siliziumnitridkeramiken, die die Nachteile der im Stand der Technik bekannten
Siliziumnitridkeramiken nicht aufweisen.
Gelöst wurde diese Aufgabe durch eine Siliziumnitridkeramik mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs. Vorzugsweise Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
charakterisiert.
Üblicherweise werden die Elemente der Lanthanoidengruppe als vergleichbar und
austauschbar angesehen (Hollemann/Wiberg, anorganische Chemie, 19xx, Ausgabe
xx). Überraschenderweise wurde jedoch festgestellt, daß die Verwendung von
Dysprosiumoxid - Dy2O3 - anstelle von z. B. Yttriumoxid - Y2O3 -, Ceroxid - CeO2 -
oder Ytterbiumoxid - Yb2O3 - neben der Verwendung von Al2O3 und MgO
entscheidende Vorteile im Anwendungsverhalten und in den werkstofflichen
Kenndaten mit sich bringt. Die Vorteile im Anwendungsverhalten als Schneidstoff zur
Zerspanung von Eisengußwerkstoffen beziehen sich auf einen verminderten
Verschleiß (Beispiele 5-10 in Tabelle 2), was eine höhere Standzeit bedeutet bzw.
eine erhöhte Anzahl an Werkstückteile die mit einer Schneidecke bearbeitet werden
können. Paralell zu den Anwendungseigenschaften haben sich auch die Festigkeit
und der Weibullfaktor gegenüber im Stand der Technik verbessert (Beispiele 5-10 in
Tabelle 2). Diese Werkstoffkenngrößen ermöglichen eine Aussage über die
Zuverlässigkeit in der Zerspanung von Eisengußwerkstoffen (Beispiel 11). Diese
Zuverlässigkeit nimmt mit steigender Festigkeit und steigendem Weibullfaktor
signifikant zu.
Die zu beobachtende Verbesserung ist durch eine spezielle
Korngrenzenphasenzusammensetzung begründet. Das Dysprosium bildet in
Kombination mit Magnesium und Aluminium eine spezielle, hochtemperaturstabile
Silicatphase. Im Fall einer Zugabe von HfO2 konnte als kristalliner
Korngrenzenphasenbestandteil zusätzlich eine kubische HfO2-Modifikation
röntgenographisch ermittelt werden. Diese kubische Modifikation wird vor allem durch
Dysprosiumionen stabilisiert, die im Kristallgitter die Hafniumionen substituieren. Eine
zusätzliche Stabilisation erfolgt durch die Substitution von Hafniumionen durch
Magnesiumionen. Durch diese Korngrenzenphasen wird das Anwendungsverhalten
deutlich verbessert. Die verbesserte Stabilität der Korngrenzenphase im Vergleich zu
anderen Seltenenerd-Elementen ist möglicherweise im Ionenradius des dreiwertigen
Dysprosiumions begründet. Dysprosium hat im dreiwertigen Zustand, bei einer
Koordinationszahl von 6 einen Ionenradius von 0,107 nm. Der Ionenradius vom
dreiwertigen Yttrium wird in der Literatur mit 0,106 nm angegeben, der von Yb3+ mit
0,100 nm und der von Ce3+ mit 0,118 nm. Die besonderen Eigenschaften von Dy2O3
als Sinterhilfsmittel könnten im Vergleich zum Yttrium, das einen ähnlichen
Ionenradius hat, zusätzlich in der Ladungsdichte der Ionen begründet sein. Im
Vergleich zum Yttrium hat das Dysprosium eine deutlich höhere Ladungsdichte, da bei
gleicher Ionengröße 66 statt 39 Protonen bzw. Elektronen untergebracht sind. Die
erwähnten Gründe können einerseits zu einer besonders guten Stabilisation der
kubischen HfO2-Modifikation führen und andererseits die Beständigkeit der amorphen
Korngrenzenphasenanteile gegen thermomechanische Belastungen erhöhen.
Dadurch können die mechanischen und anwendungsrelevanten Eigenschaften
signifikant verbessert werden. Die verbesserte Zuverlässigkeit resultiert ebenfalls aus
der stabilisierten Korngrenzenphase. Produktionsbedingte Schwankungen werden
dadurch ausgeglichen und führen zu einem konstanten Eigenschaftsprofil.
Bei Verwendung von Dy2O3 als Sinterhilfsmittel hat sich zudem überraschenderweise
gezeigt, dass ein höherer Volumengehalt an Sekundärphase keinen negativen Einfluß
auf die mechanischen Eigenschaften bei erhöhter Temperatur hat. Dies steht im
Gegensatz zum Stand der Technik. Nach den bisherigen Erfahrungen verschlechtert
ein höherer Additivgehalt, von z. B. Y2O3 oder Yb2O3 die Hochtemperatureigenschaften
(Bild 1). Der erhöhte Sinteradditivgehalt begünstigt vielmehr das Sinterverhalten und
ermöglicht somit geringere Sintertemperaturen und eine erhöhte
Produktionssicherheit. Diese Feststellung kann anhand einer Dichteverteilung über
mehrere Sinterungen (Bild 2) und anhand der Polituraufnahme im Randbereich (Bild
3) getroffen werden. Die verminderte Randzonenporosität ermöglicht die Fertigung
von Keramikteilen ohne abschließende Oberflächenbehandlung in Form von
Schleifen, Läppen oder ähnlichem. Dadurch werden die Fertigungskosten erheblich
reduziert. Zudem ist eine Steigerung der Leistungsfähigkeit zu erwarten, da keine
hartbearbeitungsbedingten Schädigungen auftreten können.
In der DE 195 19 864 und in der EPA 726 237 werden Siliziumnitridsinterprodukte
beschrieben, die mit Seltenenerdmetall-Oxiden als Sinterhilfsmittel hergestellt wurden.
Sie weisen aufgrund einer speziellen intergranularen Kristallphase gute Kriech- und
Oxidationseigenschaften auf. Für die Anwendung als Schneidkeramik, die
hervorragende Verschleißeigenschaften aufweisen soll, sind diese Eigenschaften
jedoch nicht die entscheidenden Faktoren.
Die EPS 587 119 bezieht sich auf eine Siliziumnitridkeramik mit einer
Wärmeleitfähigkeit von < 60 W/mK. Dies wird im erwähnten Patent erreicht, durch
geringe Gehalte an Verunreinigungen und durch die Verwendung von Seltenenerd-
Oxiden als Sinteradditive. Die Wärmeleitfähigkeit, die meist zudem durch
verfahrenstechnische Maßnahmen beeinflußt wird, ist jedoch für die Zerspanung von
Eisengußwerkstoffen keine relevante Werkstoffeigenschaft (Bild 4).
Die im Stand der Technik beschriebenen Siliziumnitridkeramiken, beispielsweise die
in der EPA 856 498, EPA 589 997 und im US-Patent 4,578,087 beschriebenen,
weisen zusätzlich dispersoide Hartstoffeinlagerungen auf. Die Vorteile der
erfindungsgemäßen Sinterhilfsmittelkombination sind aber auch in diesem Fall
relevant, da gerade bei Verwendung von dispersen Einlagerungen die Herstellung
eines porenfreien Gefüges schwierig ist.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen dichten Siliziumnitridkeramiken erfolgt nach
an sich bekannten Verfahren. Die Pulveraufbereitung erfolgt durch Deglomerieren,
Mahlen, Sieben, Sprühtrocknen und Sieben. Zunächst werden die Rohstoffe
eingewogen und vermischt. Das einzusetzende Si3N4 weist vorzugsweise eine mittlere
Korngröße d50 von < 1 µm, eine spezifische Oberfläche von < 5 m2/g, vorzugsweise
von < 8 m2/g mit kationischen Verunreinigungen (ohne Fe und Al) von < 0,2 Vol.-%
auf. Die Additive weisen vorzugsweise mittlere Korngrößen d50 von < 5 µm und eine
Reinheit von < 99% auf. Nach der Herstellung eines Mahlschlickers und Zugabe von
organischen Verbindungen, sogenannten Verflüssigern, wird das Sintervermögen
durch Erhöhung der spezifischen Oberfläche verstärkt. Als Suspensionsmittel werden
beispielsweise Wasser, organische Lösungsmittel wie Methanol, Ethanol,
Isopropanol, Oktanol, Aceton und/oder Hexan, vorzugsweise Isopropanol, Aceton
und/oder Hexan, als Verflüssiger zum Beispiel Carboxylsäuren eingesetzt. Gemahlen
wird vorzugsweise in einer Rührwerkskugelmühle mit Si3N4-Mahlkugeln. Die effektive
Mahldauer richtet sich nach den eingesetzten Rohstoffen und beträgt üblicherweise 1
bis 4 Stunden. Eine Vergrößerung der spezifischen Oberfläche auf 12 bis 20 m2/g ist
erfindungsgemäß bevorzugt. Der Mahlschlicker wird nach der Zugabe von
organischen Bindemitteln, je nach Suspensionsmittel beispielsweise PVA, PEG,
Wachse und/oder Polyacrylate getrocknet, granuliert und trocken zu Grünteilen
verpreßt. Je nach eingesetztem Rohstoff und Binder beträgt der Preßdruck 1200 bis
2500 bar. Diese Grünteile werden über das Gasdrucksinterverfahren in einem 2-
stufigen Sinter-HIP-Prozeß bei Temperaturen zwischen 1600 und 2000°C und 0,01
bis 200 MPa Schutzgas, beispielsweise Stickstoff oder Argon, bis zu einer Enddichte,
die bezogen auf die theoretische Dichte größer als 99,5% ist, verdichtet.
Die erfindungsgemäßen Siliziumnitridkeramiken können als Schneidkeramiken,
beispielsweise für die Zerspanung von Eisengußwerkstoffen oder auch als Substrat
für Beschichtungen eingesetzt werden.
In einem relevanten Anwendungsfall wurden Varianten mit geringerer Festigkeit und
einem geringeren Weibullfaktor bezüglich der Zuverlässigkeit in der Anwendung
verglichen mit Varianten, die eine höhere Festigkeit und einen höheren Weibull
aufweisen. Von jeder Variante wurden 20 Schneidecken eingesetzt und ausgewertet
(Tabelle 3). Das Standzeitendekriterium wird durch die Schnittzeit T = 3,5 min bzw.
durch vorzeitige Ausfälle aufgrund von Ausbrüchen an der Schneidecke erreicht. Die
erfindungsgemäßen Varianten zeigen eine deutlich bessere Zuverlässigkeit in diesem
Anwendungsbeispiel, im Vergleich zum Stand der Technik. Dadurch wird den
Anwendern dieser Schneidstoffe eine Vorhersage der Werkzeugwechselzeiten
ermöglicht, wodurch wiederum die Ausfallzeiten minimiert werden.
Schnittbedingungen:
Schnittgeschwindigkeit: Vc = 1000 m/min
Vorschub: f = 0,60 mm/U
Schnitttiefe: ap = 2,0 mm
Werkstückstoff: GG 25 (HB 220)
Schnittgeschwindigkeit: Vc = 1000 m/min
Vorschub: f = 0,60 mm/U
Schnitttiefe: ap = 2,0 mm
Werkstückstoff: GG 25 (HB 220)
Claims (14)
1. Siliziumnitridkeramik, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Sinterhilfsmittel
Dysprosiumoxid - Dy2O3, Aluminiumoxid - Al2O3, das auch als Aluminiumnitrid -
AlN eingesetzt werden kann, und Magnesiumoxid - MgO enthält, wobei das
Molverhältnis von Dy2O3 zur Summe von Al2O3 und/oder AlN und MgO zwischen
0,05 und 0,5 liegt und das Molverhältnis von Al2O3 und/oder AlN zu MgO
zwischen 0,75 und 2,0 liegt, wobei die Summe aller Sinterhilfsmittel kleiner 6
Vol.-% ist und dass sie eine Dichte von größer 99, 7% hat.
2. Siliziumnitridkeramik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich
zu Dy2O3, MgO, Al2O3 und/oder AlN auch HfO2 und/oder Ta2O5 enthalten ist,
wobei das Volumenverhältnis von HfO2 und/oder Ta2O5 zu der Summe von
Dy2O3, MgO, Al2O3 und/oder AlN zwischen 0,075 und 0,8 liegt.
3. Siliziumnitridkeramik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich maximal 20 Vol.-% disperse Hartstoffe, gebildet aus Oxiden, Nitriden,
Boriden, Carbiden, und/oder Carbonitriden der 4., 5. und 6. Nebengruppe des
Periodensystems der Elemente, enthalten sind.
4. Siliziumnitridkeramik nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das gesinterte Siliziumnitrid in einer Mischung aus α-Si3N4, α-SiAlON, β-Si3N4
und β-SiAlON vorliegt, wobei die Summe der Anteile, die in der α-Modifikation
kristallisiert sind, zwischen 0 und 40 Vol.-% liegt.
5. Siliziumnitridkeramik nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
gesinterte Siliziumnitrid an der as sintered Oberfläche im oberflächennahen
Bereich bis 50 µm Tiefe eine Randzonenporosität von kleiner 0,5 Vol.-% hat und
dass diese Keramik dadurch für eine Bauteilherstellung geeignet ist, die keine
Oberflächenbearbeitung erfordert.
6. Siliziumnitridkeramik nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als
Siliziumnitrid β-Si3N4 eingesetzt wird.
7. Siliziumnitridkeramik nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie
eine Biegebruchfestigkeit von größer als 980 MPa hat.
8. Siliziumnitridkeramik nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie
einen Weibull von größer als 14 hat.
9. Siliziumnitridkeramik nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie
eine Bruchzähigkeit von größer 7,4 MPa*m½ hat.
10. Siliziumnitridkeramik nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie
eine Vickershärte von größer 17,4 GPa hat.
11. Verfahren zur Herstellung einer Siliziumnitridkeramik gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Pulveraufbereitung durch
Deglomerieren, Mahlen, Sieben, Sprühtrocknen und Sieben erfolgt.
12. Verfahren zur Herstellung einer Siliziumnitridkeramik gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohstoffe vermischt, dem
Mahlschlicker organische Verflüssiger zugegeben werden, in einer Kugelmühle
die spezifische Oberfläche erhöht wird, der Mahlschlicker nach Zugabe
organischer Bindemittel sprühgetrocknet, granuliert, gesiebt und trocken zu
Grünteilen verpreßt wird und bei Temperaturen zwischen 1600 und 2000°C und
0,01 bis 200 MPa Schutzgas, beispielsweise Stickstoff oder Argon, bis zu einer
Enddichte, die bezogen auf die theoretische Dichte größer als 99, 7% ist
verdichtet wird.
13. Verwendung der Siliziumnitridkeramik gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 als
Schneidkeramik.
14. Verwendung der Siliziumnitridkeramik gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 als
Substrat für Beschichtungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999139173 DE19939173A1 (de) | 1999-08-20 | 1999-08-20 | Hochdichte und verschleißfeste Siliziumnitridkeramik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999139173 DE19939173A1 (de) | 1999-08-20 | 1999-08-20 | Hochdichte und verschleißfeste Siliziumnitridkeramik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19939173A1 true DE19939173A1 (de) | 2001-02-22 |
Family
ID=7918803
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999139173 Withdrawn DE19939173A1 (de) | 1999-08-20 | 1999-08-20 | Hochdichte und verschleißfeste Siliziumnitridkeramik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19939173A1 (de) |
-
1999
- 1999-08-20 DE DE1999139173 patent/DE19939173A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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