DE19938297A1 - Gaswechselventilanordnung mit elektromagnetischem Aktuator - Google Patents
Gaswechselventilanordnung mit elektromagnetischem AktuatorInfo
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- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L9/00—Valve-gear or valve arrangements actuated non-mechanically
- F01L9/20—Valve-gear or valve arrangements actuated non-mechanically by electric means
Abstract
Die Erfindung betrifft eine Gaswechselventilanordnung an einer Kolbenbrennkraftmaschine mit einem mit einer Schließfeder (3) verbundenen Ventilkörper (1) und mit einem elektromagnetischen Aktuator (5), der zwei Elektromagneten (6, 7) aufweist, deren Polflächen (8) gegeneinander ausgerichtet und mit Abstand zueinander angeordnet sind und der einen zwischen den Polflächen (8) hin und her bewegar geführten Anker (9) mit Führungsbolzen (10, 11) aufweist, die an einem Ende mit dem Ventilkörper (1) und am anderen Ende mit einer Öffnerfeder (12) in Verbindung stehen, wobei zwischen dem Führungsbolzen (10) und dem Ventilkörper (1) ein Ventilspiel (VS) vorhanden ist, und bei dem die schwingende Masse (m¶A*¶) des Ankers (5) mindestens das Zweifache der schwingenden Masse (m¶V*¶) des Ventilkörpers (1) aufweist.
Description
An Kolbenbrennkraftmaschinen werden neben mechanischen Ven
tiltrieben mit Nockenwelle und hydraulischen Ventiltrieben
auch elektromagnetische Aktuatoren eingesetzt, wie sie bei
spielsweise aus DE 195 18 056-A bekannt sind.
Eine elektromagnetisch betätigbare Gaswechselventilanordnung
für eine Kolbenbrennkraftmaschine besteht im wesentlichen aus
einem mit einer Schließfeder verbundenen Ventilkörper und ei
nem elektromagnetischen Aktuator, der zwei Elektromagneten
aufweist, deren Polflächen gegeneinander ausgerichtet und mit
Abstand zueinander angeordnet sind, und der einen zwischen
den Polflächen hin und her bewegbar geführten Anker mit Füh
rungsbolzen aufweist, die an einem Ende mit dem Ventilkörper
und am anderen Ende mit einer Öffnerfeder in Verbindung ste
hen, wobei zwischen den Führungsbolzen und dem Ventilkörper
ein Ventilspiel vorhanden ist.
Eine derartige Gaswechselventilanordnung bildet ein schwin
gungsfähiges Feder-Masse-System, dessen Gesamtmasse im we
sentlichen durch den Anker mit seinen Führungsbolzen und
durch den Ventilkörper gebildet wird und dessen "Feder" durch
die Öffner- und die Schließfeder gebildet wird. Die Anordnung
ist üblicherweise so getroffen, daß die beiden Rückstellfe
dern gleich ausgelegt sind.
Die Grundidee dieser Gaswechselventilanordnung besteht darin,
daß zur Reduzierung der für den Betrieb notwendigen elektri
schen Energie die Eigenschwingfähigkeit dieses Feder-Masse-
Systems ausgenutzt wird, so daß im Prinzip der jeweils fan
gende und für die Öffnungs- bzw. Schließzeit haltende Elek
tromagnet nur so stark bestromt werden muß, daß der Anker je
weils beim Überschwingen seiner Mittellage vom Magnetfeld des
fangenden Magneten angezogen wird, im übrigen aber die kine
tische Energie der Gesamtmasse für einen wesentlichen Teil
der Bewegung ausgenutzt wird.
Da jeweils bei der Annäherung des Ankers an die Polfläche des
bestromten fangenden Magneten die Federkraft der in Gegen
richtung wirkenden Feder nur linear ansteigt, demgegenüber
bei konstanter Bestromung des fangenden Elektromagneten die
auf den sich annähernden Anker wirkenden Magnetkräfte pro
gressiv ansteigen und schon im Hinblick auf ein sicheres Fan
gen den Anstieg der in Gegenrichtung wirkenden Federkraft
übersteigen muß, sind eine Reihe von Verfahren zur Regelung
der Bestromung entwickelt worden, durch die über eine Zurück
nahme der Stromhöhe während der Annäherung des Ankers an die
Polfläche des fangenden Elektromagneten auch die auf den An
ker wirkende Magnetkraft zurückgenommen wird, um so ein sanf
tes Auftreffen des Ankers auf die Polfläche zu bewirken und
damit störende Prellvorgänge zu vermeiden.
Zur Regelung der Bestromung des jeweils fangenden Magneten
ist es notwendig, auch die jeweilige Position des Ankers ge
genüber der Polfläche und/oder die Geschwindigkeit des Ankers
im Annäherungsbereich zu erfassen. Hierzu sind Verfahren ent
wickelt worden, die die Rückwirkungen des sich im Magnetfeld
bewegenden Ankers auf Strom und Spannung der Stromversorgung
erfassen und hieraus die erforderlichen Signale zur Beein
flussung der Bestromung ableiten.
Daneben sind Regelsysteme entwickelt worden, bei denen über
Sensoren die jeweilige Ankerposition und/oder die jeweilige
Ankergeschwindigkeit unmittelbar über den Anker als Signal
abgegriffen wird. Da schon aus konstruktiven Gründen der An
ker mit seinen Führungsbolzen und der im wesentlichen aus
Ventilteller und Ventilschaft bestehende Ventilkörper nicht
einstückig ausgebildet werden können, ergibt sicht zwangsläu
fig zwischen dem freien Ende des Ventilschaftes einerseits
und dem zugeordneten Ende des Führungsbolzens andererseits
ein Ventilspiel, das sich aufgrund der wechselnden Tempera
tureinflüsse während des Betriebes einer Kolbenbrennkraftma
schine ändert.
Durch in der Regel hydraulische Mittel zum Ventilspielaus
gleich wurde bisher dafür Sorge getragen, daß im Betrieb
durch eine zwischen Führungsbolzen und Ventilschaft einge
setzte, mit Öl befüllbare Zylinderanordnung dieser Abstand
wie mit einer "starren" Zwischenlage überbrückt wurde, wobei
die Anordnung so getroffen ist, daß sich ändernde Ventilspie
le ausgeglichen wurden. Derartige Ventilspielausgleichssyste
me sind in der Herstellung technisch aufwendig. Im Hinblick
auf die Möglichkeiten des vollvariablen elektromagnetischen
Ventiltriebes wäre es wünschenswert, ein Ventilspiel zuzulas
sen, um über entsprechende Maßnahmen in der Steuerung der Be
stromung bei der Ventilbewegung auftretende Probleme zu ver
meiden. Hierbei ist die Erfassung der Ankerbewegung und/oder
der Ankergeschwindigkeit in der ersten Bewegungsphase von Be
deutung, wobei die Ableitung eines Signals unmittelbar über
die Erfassung der jeweiligen Ankerposition und der Ankerge
schwindigkeit vorteilhaft ist.
Durch das Vorhandensein eines Ventilspiels ist jedoch das
durch die Gesamtanordnung gebildet schwingungsfähige Feder-
Masse-System in zwei zeitweise entkoppelte Teilsysteme unter
teilt. Dies hat zur Folge, daß insbesondere zu Beginn des
Öffnungsvorganges, aber auch zum Ende des Schließvorganges
der auf der Öffnerfeder abgestützte Anker mit seinem Füh
rungsbolzen gegenüber dem auf der Schließfeder abgestützten
Ventilkörper Eigenbewegungen durchführen kann. Durch das Auf
treffen des Führungsbolzens des Ankers auf den Schaft des
Gaswechselventils wird das aus den beiden Rückstellfedern ei
nerseits und der Ankermasse und der Ventilmasse andererseits
gebildete Feder-Masse-System durch den Stoß der Ankermasse
auf den Ventilschaft zu einer Resonanzschwingung angeregt,
die bis zum Auftreffen des Ankers am Öffnermagneten nicht ab
klingt. Diese die Flugbewegung des Ankers überlagernde, aus
der Resonanzschwingung her rührende Hin- und Herbewegung des
Ankers erschwert das ohnehin schwierige Heranführen des An
kers an die Polfläche des fangenden Öffnermagneten mit einer
möglichst geringen Auftreffgeschwindigkeit, so daß trotz ei
ner gezielten Führung der Ankerbewegung durch eine entspre
chende Regelung des Fangstroms sich nachteilige Prellvorgänge
nicht vermeiden lassen.
Zur Vermeidung derartiger Prellvorgänge wurde in US-A-
5,832,883 vorgeschlagen, den Anker fest mit dem Ventilkörper
zu verbinden und ein ebenfalls fest mit dem Ventil verbunde
nes hydraulisches Dämpferelement vorzusehen, durch das die
Aufsetzgeschwindigkeit des Ventils auf seinem Ventilsitz re
duziert werden soll. Ein Ventilspiel ist nicht vorgesehen.
Das bekannte System kann wegen der ständig wirkenden Dämpfung
nicht unter Ausnutzung der Eigenschwingfähigkeit betrieben
werden. Um durch die während der gesamten Ventilbewegung ein
wirkenden Dämpfungskraft, die ein sanftes Auftreffen des Ven
tils auf dem Ventilsitz bewirken soll, darf zum einen der An
ker in der Schließstellung nicht an der Polfläche zur Anlage
kommen und zum anderen muß zum Ausgleich der bremsenden Wir
kung des Dämpfungselementes die Schließfeder stärker ausge
legt werden als die Öffnerfeder. Dies hat einen höheren Ener
giebedarf zur Folge, zumal wegen des Dämpfungselementes eine
nutzbare Eigenschwingfähigkeit fehlt.
Es hat sich als nachteilig erwiesen, daß man im Bestreben der
Reduzierung der Gesamtmasse des schwingungsfähigen Systems
versucht hat, nur die Ankermasse zu reduzieren, da eine Redu
zierung der Masse des Ventilkörpers schon werkstoffbedingt
sehr eingeschränkt ist. Der Anker leitet beim Öffnungsvorgang
selbst bei einem geringen Ventilspiel von 0,1 mm nach dem Ab
schalten des Haltestroms am Schließmagneten aufgrund der ho
hen Beschleunigung durch die Öffnerfeder bei seinem Auftref
fen auf den Schaft des Ventilkörpers einen so hohen Energie
stoß in das durch Schließfeder und Ventilkörper gebildete
Teilsystem ein, daß zum einen der Anker gegen die Kraft der
Öffnerfeder mehrfach eine der Öffnungsbewegung überlagerte
Schwindungsbewegung ausführt und zum anderen gleichzeitig
auch der sich in Öffnungsrichtung bewegende Ventilkörper
ebenfalls eine der Öffnungsbewegung überlagerte Schwingungs
bewegung ausführt. Aufgrund der mehrfachen, phasenversetzt
gegeneinander gerichteten Bewegungen von Anker einerseits und
Ventilkörper überlagert sich auf beide sich bewegenden Syste
me eine Schwingungsbewegung, die sich bis weit über die Mit
tellage des Ankers zwischen den beiden Polflächen fortsetzt.
Greift man nun unmittelbar am Anker über eine entsprechende
Sensorik die Ankerposition und/oder Ankergeschwindigkeit ab,
so ergibt sich hier kein präzises Signal, sondern ein durch
die Schwingungsbewegung des Ankers bewirktes "verwaschenes"
bzw. "rauschendes" Signal.
Zur Beseitigung dieses Nachteiles wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, bei einer Gaswechselventilanordnung mit Ven
tilspiel der vorstehend beschriebenen Art die Masse des An
kers so zu bemessen, daß sie mindestens das Zweifache der
Masse des Ventilkörpers aufweist.
Die Ankermasse wird hierbei definiert durch die Masse der An
kerplatte selbst mit dem damit verbundenen zur Führung be
stimmten Ankerbolzen sowie der reduzierten Masse der Öffner
feder und der Masse des der Öffnerfeder zugeordneten Feder
bolzens. Obwohl der Federbolzen nicht fest mit dem Ankerbol
zen verbunden ist, hat sich jedoch gezeigt, daß im Betrieb
aufgrund der gegebenen geometrischen Zuordnung zwischen Öff
nerfeder, Federbolzen und Anker mit Ankerbolzen der Anker ge
genüber den Federbolzen während der Schwingbewegungen kein
"Eigenleben" entwickelt.
Die Masse des Ventilkörpers wird hierbei definiert durch die
Masse des Ventilkörpers selbst einschließlich Ventilfedertel
ler sowie der reduzierten Masse der Schließfeder.
Durch die Vergrößerung der Ankermasse gegenüber der Masse des
Ventilkörpers wird die Ankerbewegung beim Auftreffen auf den
Ventilschaft während der Öffnungsbewegung stabilisiert, so daß
die Eigenschwingungen des Ankers sehr viel schneller abklin
gen. Hierbei ist nicht von Nachteil, daß die infolge der im
Verhältnis geringeren Masse des Ventilkörpers die sich ver
stärkenden, der Öffnungsbewegung überlagerten Eigenschwingun
gen des Ventilkörpers im Augenblick des Auftreffens etwas
größer sind, da diese Eigenschwingungen durch stabilisierende
Wirkung der Ankermasse und die auf den Ventilkörper wirkenden
Dämpfungskräfte diese Eigenschwingungen sehr viel früher ab
klingen lassen, so daß das Gesamtsystem sehr viel früher zur
Ruhe kommt. Von Bedeutung ist aber, daß die Eigenschwingungen
des Ankers bereits kurze Zeit nach dem Auftreffen des Füh
rungsbolzens auf den Ventilschaft abgeklungen sind, so daß
hierdurch eine "Rauschunterdrückung" für ein von der Ankerbe
wegung abgegriffenes Signal gegeben ist.
Mit der Auslegung des Massenverhältnisses zwischen Ankermasse
und Ventilkörpermasse kann nun innerhalb weiter Bereiche eine
Auswahl getroffen werden. Sofern man über den Prellvorgang
unmittelbar beim Auftreffen des Ankers mit seinem Führungs
bolzen auf den Ventilschaft ein Signal erhalten will, dann
ist es zweckmäßig, wenn das Verhältnis der Ankermasse gegen
über der Masse des Ventilkörpers nur so weit vergrößert wird,
daß noch über die vorhandene Sensorik ein deutliches Signal
erfaßt werden kann. Der Nachteil besteht allerdings darin,
daß die sich überlagernden Schwingungen sowohl bei der Anker
bewegung als auch bei der Bewegung des Ventilkörpers später
abklingen. Wird dieses Signal nicht benötigt, läßt sich durch
weitere Vergrößerung der Ankermasse die durch das Aufprallen
bewirkte Eigenschwingung der Ankermasse minimieren.
Um nun das für den Betrieb wichtige Schwingungsverhalten des
Gesamtsystems insbesondere eine Erhöhung des Energieaufwandes
beim Anschwingen zu vermeiden, ist eine Reduzierung der
schwingenden Gesamtmasse angezeigt. Dies wäre durch die Ver
wendung anderer leichterer Werkstoffe für den Ventilkörper
möglich. Hierzu eignen sich beispielsweise Keramikmateriali
en. Damit ist aber auch eine Reduzierung der Ankermasse mög
lich, wenn die erfindungsgemäß vorgegebenen Kriterien für die
Massenverteilung zwischen Ankermasse und Ventilkörpermasse
eingehalten werden, um die beim Öffnungsvorgang durch das
Auftreffen des Ankerbolzens auf den Schaft des Ventilkörpers
induzierten Eigenschwingungen der Ankermasse zumindest zu mi
nimieren. Eine Reduzierung der Gesamtmasse des durch den Ven
tiltrieb insgesamt gegebenen schwingungsfähigen Feder-Masse-
Systems erlaubt dann auch eine Anpassung der Federkonstanten
der Federn an die Betriebsbedingungen der Kolbenbrennkraftma
schine, wobei eine Erhöhung der Federkonstanten sich bei den
üblichen Ventilspielen um 0,15 mm als vorteilhaft erwiesen
hat.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung be
steht darin, daß auf einen sogenannten Ventilspielausgleich
verzichtet werden kann, da durch eine Verkürzung der Prell
vorgänge und Eigenschwingungen von Anker und Ventilkörper
während der Öffnungsbewegung und einer Reduzierung der Ampli
tuden der Eigenschwingungen von Anker und des Ventilkörper
die Geräuschentwicklung ebenfalls reduziert ist.
Zur Reduzierung der Eigenschwingungen des Systems ist insbe
sondere in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Abstimmung
der Ankermasse ferner für eine Gaswechselventilanordnung an
einem elektromagnetischen Aktuator der vorstehend bezeichne
ten Art vorgesehen, daß die beiden Rückstellfedern unter
schiedliche Federkennwerte aufweisen. Durch diese "unsymme
trische" Federauslegung. Damit wird erreicht, daß das gegebene
Feder-Masse-System "verstimmt" ist und keine ausgeprägte Re
sonanzfrequenz besteht und sich so die durch den Stoß der An
kermasse auf das Gaswechselventil nach der Überwindung des
Ventilspiels bewirkte Schwingungsanregung schnell abbaut und
der Anker praktisch schwingungsfrei auf die Polfläche des
fangenden Öffnermagneten auftrifft.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen und Dia
grammen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch eine
elektromagnetisch betätigbare Gaswechselventil
anordnung,
Fig. 2 das aus Fig. 1 abgeleitete Schwingungssystem,
Fig. 3 den Verlauf der Geschwindigkeiten von Anker und
Ventilkörper bei "kleiner" Ankermasse,
Fig. 4 den Verlauf der Geschwindigkeit von Anker und
Ventilkörper bei "großer" Ankermasse,
Fig. 5 eine Überlagerung der Kurven der Ankerbewegungen
bei einer Auslegung gem. Fig. 3 und Fig. 4,
Fig. 6 eine Anordnung mit "unsymmetrischer" Auslegung
der Rückstellfedern.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die hier zu untersuchende
Gaswechselventilanordnung bei einer Kolbenbrennkraftmaschine
aus einem Ventilkörper 1 mit Ventilschaft 2, der mit einer
Schließfeder 3 verbunden ist und über einen Ventilteller 4 in
Schließstellung gehalten werden kann.
Zur Betätigung des Gaswechselventils ist eine elektromagneti
scher Aktuator 5 vorgesehen, der im wesentlichen aus einem
Öffnermagneten 7 und einem Schließmagneten 6 besteht, deren
Polflächen 8 gegeneinander gerichtet und mit Abstand zueinan
der angeordnet sind. Im Zwischenraum zwischen den beiden
Polflächen 8 ist ein Anker 9 hin und her bewegbar geführt,
der einenends mit einem Ankerbolzen 10 fest verbunden ist und
der anderenends sich über einen Federbolzen 11 auf einer Öff
nerfeder 12 abstützt.
In Fig. 1 ist die Gesamtanordnung in Schließstellung gezeigt,
d. h. der Anker 9 liegt an der Polfläche des Schließmagneten
6 an, so daß die Öffnerfeder 12 um ein entsprechendes Maß zu
sammengedrückt ist. Der Ventilkörper 1 wird durch die
Schließfeder 3 in Schließstellung gehalten. Zwischen dem Ende
des Ankerbolzens 10 und dem Ende des Ventilschaftes 2 ist ein
Zwischenraum VS, ein sogenanntes Ventilspiel vorhanden, das
in der Praxis im Bereich von etwa 0,15 mm liegt. Das Ventil
spiel VS kann sich aufgrund thermischer Einflüsse, insbeson
dere Längenänderung des Ventilschaftes 2 bei Temperaturerhö
hung und/oder entsprechend gleichgerichteten Längenänderung
des den elektromagnetischen Aktuator 5 tragenden Zylinderkop
fes im Betrieb innerhalb gewisser Grenzen ändern.
Soll das Gaswechselventil geöffnet werden, so wird die Be
stromung des Schließmagneten 6 abgeschaltet, so daß der Anker
9 durch die Öffnerfeder 12 in Richtung auf das Gaswechselven
til 1 beschleunigt wird, hier nach Überwinden des Ventil
spiels VS auf das Ende des Ventilschaftes 2 auftrifft und den
Ventilkörper 1 in Öffnungsrichtung vorschiebt. Der Öffnerma
gnet 7 wird je nach der Ansteuerung im Verlaufe der Ankerbe
wegung bestromt, so daß der Anker beim Überschwingen über
seine Mittellage in den Einfluß des sich aufbauenden Magnet
feldes gerät und dann gegen die Kraftwirkung der Schließfeder
3 an der Polfläche 8 des Öffnermagneten 7 zur Anlage kommt.
Nach Ablauf der durch die Motorsteuerung vorgegebenen Halte
zeit wird der Öffnermagnet 7 stromlos gesetzt, so daß der An
ker 9 sich wieder in die Schließstellung zurückbewegen kann,
vom Schließmagneten eingefangen und bis zum nächsten Öff
nungsvorgang gehalten wird. Die Schließfeder 3 und die Öff
nerfeder 12 bilden für den Anker 5 die sogenannte Rückstell
federn.
Bei der Anordnung eines sogenannten Ventilspielausgleichs,
durch den das Ventilspiel VS durch eine entsprechende hydrau
lische Kopplung überbrückt ist, ergibt sich praktisch eine
gleichsinnige Bewegung des Ankers 9 und des Ventilkörpers 1
jeweils beim Abschalten der Bestromung am haltenden Magneten.
Ist jedoch ein Ventilspiel vorhanden, so bewegt sich beim
Öffnungsvorgang der Anker 9 mit seinem aus Ankerbolzen 10 und
Federbolzen 11 gebildeten Führungsbolzen zunächst eigenstän
dig unter dem Einfluß der beschleunigenden Kraft der Öffner
feder 12, bis der Ankerbolzen 10 auf das freie Ende des Ven
tilschaftes 2 auftrifft und dann die aus Ankermasse und Masse
des Ventilkörpers gebildete Gesamtmasse weiterbewegt wird.
Das in Fig. 1 dargestellte mechanische System ist nun als
Schwingungssystem in Federn und Massen aufzulösen. Diese Auf
lösung ist in Fig. 2 dargestellt. Die hier zu betrachtende
Ankermasse mA* wird gebildet durch die Masse des Ankers 9 mit
seinem Ankerbolzen 10 und durch die Masse des Federbolzens 11
und der sogenannten reduzierten Masse der Öffnerfeder 12. In
Fig. 2 ist die Masse mA* durch einen entsprechenden Masse
punkt dargestellt, während die Öffnerfeder 12 durch ihre Fe
derkonstante C12 symbolisiert ist und der Ankerbolzen 10 le
diglich als masseloses Bauteil dargestellt ist. Entsprechend
ist die schwingende Ventilmasse mV* als Massepunkt darge
stellt, wobei auch hier die Masse des Ventilkörpers 1 sowie
die reduzierte Masse der Schließfeder 3 einschließlich des
Ventiltellers 4 berücksichtigt sind. Die Schließfeder 3 ist
hierbei nur schematisch durch ihre Federkonstante C3 angedeu
tet, während der Ventilschaft 2 hier als masseloses Bauele
ment wiedergegeben ist.
Wie durch den Kraftpfeil P angedeutet, greift die Erreger
kraft P an der Ankermasse mA* an. Das Feder-Masse-System in
Fig. 2 ist in der in Fig. 1 dargestellten Schließstellung
wiedergegeben. Untersucht man nun das in Fig. 2 dargestellte
System bei gleichem Ventilspiel und mit gleichen Federkon
stanten, jedoch mit unterschiedlichen Massenverhältnissen, so
ergibt sich bei einem Massenverhältnis mA*/mV* = 0,6 der in
Fig. 3 wiedergegebene Kurvenverlauf 13 für die Ankermasse mA*
und der Kurvenverlauf 14 für die Ventilmasse mV*. Hierbei ist
zu erkennen, daß in der Zeit von der Ablösung des Ankers 9
von der Polfläche des haltenden Schließmagneten bis zum Auf
treffen des freien Ende des Ankerbolzens 10 auf dem Ende des
Ventilschaftes 2 die Ankergeschwindigkeit stark anwächst,
beim Auftreffen stark abfällt und hierbei zurückschwingt,
während die Ventilmasse mit entsprechend ansteigender Ge
schwindigkeit sich in Öffnungsrichtung fortbewegt (Posi
tion I). Hierbei "öffnet" sich wieder das Ventilspiel, so daß
die Ankermasse mA* nach erneuter Bewegungsumkehr unter dem
Einfluß der Öffnerfeder 12 wiederum auf die Ventilmasse mV*
auftrifft (Position II), hierbei wieder abgebremst wird, die
Ventilmasse mV* beschleunigt und selbst erneut in Richtung
auf die Polfläche des Schließmagneten 6 zurückschwingt. Da
durch diese gegenläufigen Schwingungsvorgänge das Gesamtsy
stem jeweils in zwei Teilsysteme unterteilt wird, nämlich
einmal in das Teilsystem C12-mA* und C3-mV*, führt auch das
Teilsystem C3-mV* eine Eigenbewegung aus, d. h. nach dem er
sten Beschleunigen (Position I) schwingt die Masse mV* um ein
geringes Maß zurück, wird dann aber wieder beim erneuten Auf
treffen der Ankermasse mA* in Öffnungsrichtung weitergetrie
ben (Position II), wie dies aus der Darstellung gem. Fig. 3
zu erkennen ist.
Fig. 3 läßt hierbei erkennen, daß die sich überlagernden
zeitweise gegenläufigen Schwingungen der beiden Teilmassen
mA* und mV* bis weit über den Scheitelpunkt hinweg fortsetzen.
Hierbei darf nicht außer Acht gelassen werden, daß auch die
Längselastizitäten des Ankerbolzens 10 einerseits und des
Ventilschaftes 2 andererseits eine Rolle spielen, so daß bei
der Auswahl von weitgehend unelastischen Werkstoffen zumin
dest für den Ventilschaft, wie beispielsweise Keramikwerk
stoffen, die ggf. auch für den Ankerbolzen eingesetzt werden
können, diese Prellvorgänge reduziert werden können.
Um den Grenzbereich aufzuzeigen, wurde bei gleicher Gesamtma
sse die Massenverteilung extrem vertauscht. Bei dem in Fig. 4
wiedergegebenen Versuch wurde die Ankermasse mA* deutlich
vergrößert und die Ventilmasse mV* deutlich reduziert, so daß
sich ein Massenverhältnis mA*/mV* von etwa 6 ergab, das Mas
senverhältnis wurde also gegenüber dem Versuch nach Fig. 3 um
das 10fache vergrößert. Hierbei ergibt sich, daß die ent
sprechend größere Ankermasse mA* nach Überwindung des Ventil
spiels beim Auftreffen auf den Schaft des Ventilkörpers 1 nur
einen geringen Geschwindigkeitsverlust erleidet, wie die Kur
ve 13.1 erkennen läßt, während der leichtere Ventilkörper
deutlich höhere Eigenschwingungen ausführte. Es ist aber zu
erkennen, daß aufgrund der "Beruhigung" durch die größere An
kermasse mA* auch die Ventilmasse mV* sehr viel eher zur Ruhe
kommt, was nicht zuletzt auch auf die höhere Dämpfung zurück
zuführen ist, die auf den Ventilkörper durch höhere Reibung
und bremsende Einflüsse der Gasströmung zurückzuführen ist.
In Fig. 5 sind die Kurven 13 und 13.1 für die Ankergeschwin
digkeit bei beiden Versuchen überlagert. Hierbei ist deutlich
zu erkennen, daß durch eine entsprechende Vergrößerung des
Massenverhältnisses mA*/mV* die Eigenbewegungen der Ankermasse
reduziert werden könne, wobei je nach Auflösungsvermögen des
verwendeten Sensors zur Erfassung der Ankerbewegung es nicht
erforderlich ist, das Massenverhältnis mA*/mV* extrem zu ver
größern.
Sofern es wünschenswert ist, über die Erfassung der Ankerbe
wegung auch das Auftreffen des Ankers auf dem Ventilschaft zu
erfassen, dann darf das Verhältnis mA*/mV* nur so weit im Hin
blick auf eine Vergrößerung der Ankermasse verändert werden,
daß bei gegebener Empfindlichkeit der Sensorik auch der Auf
treffzeitpunkt aus der Ankerbewegung noch erfaßt werden kann,
d. h. das Massenverhältnis muß gezielt so verändert werden,
daß noch ein erfaßbarer erster Rückprall der Ankermasse mA*
stattfindet.
Anhand einer schematischen Zeichnung gem. Fig. 6 wird ein
Ausführungsbeispiel mit "unsymmetrischer" Federauslegung nä
her erläutert.
Der abgewandelte elektromagnetische Aktuator zur Betätigung
eines Gaswechselventils 2 besteht entsprechend Fig. 1 im we
sentlichen wieder aus einem Schließmagneten 6 und einem Öff
nermagneten 7, die im Abstand zueinander angeordnet sind und
zwischen denen ein Anker 9 gegen die Kraft von Rückstellfe
dern, nämlich einer Öffnerfeder 12 und einer Schließfeder 3
hin und her bewegbar geführt ist. In der Zeichnung ist die
Anordnung in Schließstellung dargestellt und zwar in der
"klassischen" Anordnung der Öffnerfeder 12 und der Schließfe
der 3. Bei dieser Anordnung wirkt die Schließfeder 3 unmit
telbar über einen mit dem Schaft des Gaswechselventils 2 ver
bundenen Federteller 4 ein. Der Ankerbolzen 10 des elektroma
gnetischen Aktuators ist vom Ventilschaft getrennt, in der
Regel ist hier in der Schließstellung ein Spalt in Form des
sogenannten Ventilspiels VS vorhanden. Die Öffnerfeder 12
stützt sich wiederum auf einem Federteller 11.1 am Federbol
zen 11 ab, so daß in der Öffnungsbewegung unter der gegenein
andergerichteten Wirkung von Öffnerfeder 12 und Schließfeder
3 der Federbolzen 11 sich auf dem Schaft des Gaswechselven
tils abstützt.
Die abwechselnde Bestromung der Elektromagneten 6 und 7 des
Aktuators erfolgt über einen ihm zugeordneten Stromregler
14.1, der von einer elektronische Motorsteuerung 14 entspre
chend den vorgegebenen Steuerprogrammen und in Abhängigkeit
von den der Motorsteuerung zugeführten Betriebsdaten, wie
Drehzahl, Temperatur etc. angesteuert wird. Damit wird das
Gaswechselventil gezielt in seine Öffnungsstellung bzw. seine
Schließstellung bewegt. Während es grundsätzlich möglich ist,
für alle Aktuatoren an einer Kolbenbrennkraftmschine einen
zentralen Stromregler vorzusehen, kann es zweckmäßig sein,
wenn jedem Aktuator ein eigener Stromregler zugeordnet ist,
der mit einer zentralen Spannungsversorgung 14.2 verbunden
ist und der von der Motorsteuerung 14 angesteuert wird.
Dem Aktuator ist ein Sensor 15 zugeordnet, der die Erfassung
der Aktuatorfunktionen ermöglicht. Der Sensor 15 ist hier
schematisch dargestellt. Je nach der Auslegung des Sensors
kann beispielsweise der Weg des Ankers 5 erfaßt werden, so
daß die jeweilige Ankerposition der Motorsteuerung 14
und/oder dem Stromregler 14.1 übermittelt werden kann. In der
Motorsteuerung 14 oder dem Stromregler 14.1 kann dann über
entsprechende Rechenoperationen ggf. auch die Ankergeschwin
digkeit ermittelt werden, so daß in Abhängigkeit von der An
kerposition und/oder in Abhängigkeit von der Ankergeschwin
digkeit die Bestromung der beiden Elektromagneten 6, 7 ge
steuert werden kann.
Wird nun nach dem Abschalten der Bestromung am haltenden
Schließmagneten 6 durch die Kraftwirkung der Öffnerfeder 12
der Anker 5 in Richtung auf das Gaswechselventil bewegt, so
übt die aus Anker 5 und Führungsstange 10, 11 bestehende Mas
se nach Überwinden des Ventilspiels VS einen Stoß auf das
noch geschlossene Gaswechselventil aus, bevor infolge der
Kraftwirkung der Öffnerfeder und der alsbald einwirkenden Ma
gnetkraft des Öffnermagneten 7 dann das Gaswechselventil ge
öffnet wird. Durch diesen Stoß wird das aus den beiden Rück
stellfedern 3 und 12 sowie Anker 5, Führungsstange 10, 11 und
Gaswechselventil gebildete Feder-Masse-System zu einer die
Öffnungsbewegung überlagernden Resonanzschwingung angeregt.
Um diese Resonanzschwingung zu unterdrücken, sind bei sonst
unverändertem Aufbau für die Rückstellfedern unterschiedliche
Federkennwerte für die Öffnerfeder 12 und die Schließfeder 3
vorgesehen. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ist beispielsweise die Schließfeder 3 "härter" ausgelegt, d. h.
sie weist einen höheren Federkennwert auf als die Öffner
feder 12. Durch diese Maßnahme wird das Feder-Masse-System
"verstimmt", so daß sich aufgrund des Stoßes durch die Anker
masse nach Überwinden des Ventilspiels VS sich bildende, die
Öffnungsbewegung überlagernde Schwingungen noch während der
Öffnungsbewegung praktisch vollständig abbaut, da dem System
die Möglichkeit einer Schwingung in der Eigenfrequenz wegen
der unterschiedlichen Federauslegung genommen ist. In der
Zeichnung sind die unterschiedlichen Federkennwerte der bei
den Rückstellfedern 3 und 12 durch unterschiedliche Strich
stärken kenntlich gemacht.
Zweckmäßig ist es, wenn die Schließfeder 3 die höheren Feder
kennwerte aufweist, d. h. also härter ausgelegt ist, um ein
zuverlässiges Schließen des Gaswechselventils zu gewährlei
sten.
Das Prinzip der "Verstimmung" der beiden Rückstellfedern 3
und 12 kann auch für sich bei normaler Auslegung des Verhält
nisses von Ankermasse zur Ventilkörpermasse eingesetzt wer
den. Vorteilhaft ist jedoch die Kombination mit einer Ausle
gung der Massenverhältnisse entsprechend dieser Erfindung.
Claims (4)
1. Gaswechselventilanordnung an einer Kolbenbrennkraftmaschi
ne mit einem mit einer Schließfeder (3) verbundenen Ventil
körper (1) und mit einem elektromagnetischen Aktuator (5),
der zwei Elektromagneten (6, 7) aufweist, deren Polflächen
(8) gegeneinander ausgerichtet und mit Abstand zueinander an
geordnet sind und der einen zwischen den Polflächen (8) hin
und her bewegbar geführten Anker (9) mit Führungsbolzen (10,
11) aufweist, die an einem Ende mit dem Ventilkörper (1) und
am anderen Ende mit einer Öffnerfeder (12) in Verbindung ste
hen, wobei zwischen dem Führungsbolzen (10) und dem Ventil
körper (1) ein Ventilspiel (VS) vorhanden ist, und bei dem
die schwingende Masse (mA*) des Ankers (5) mindestens das
Zweifache der schwingenden Masse (mV*) des Ventilkörpers (1)
aufweist.
2. Gaswechselventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnerfeder (12) und die Schließfeder (3)
gleiche Federkonstanten und gleiche Massen aufweisen.
3. Gaswechselventilanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die schwingende Masse (mA*) des Ankers
(5) nur um so viel gegenüber der schwingenden Masse (mV*) des
Ventilkörpers (1) größer ist, daß beim Ventilöffnen das erste
Auftreffen des Führungsbolzens (10) auf den Ventilkörper (1)
noch als Geschwindigkeitsabfall erfaßbar ist.
4. Gaswechselventilanordnung an einer Kolbenbrennkraftmaschi
ne, der mit einem Gaswechselventil (2) und mit zwei im Ab
stand zueinander angeordneten Elektromagneten (6, 7), zwi
schen denen ein Anker (9) gegen die Kraft von zwei Rückstell
federn (3, 12) hin und her bewegbar geführt ist, insbesondere
Gaswechselventilanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden Rückstellfedern (3, 12)
unterschiedliche Federkennwerte aufweisen.
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CN112513433A (zh) * | 2018-07-31 | 2021-03-16 | 海德曼爱立信专利公司 | 用于内燃机的电激活阀致动器 |
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