DE19938163C1 - Verfahren zum Anbringen von Dämmelementen an einer Gebäudewand - Google Patents
Verfahren zum Anbringen von Dämmelementen an einer GebäudewandInfo
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Abstract
Die Dämmung für eine Gebäudewand ist mit einem Dämmelement (12) aus einem Wärmedämm-Material versehen, das eine Vorder- und eine Rückseite (16, 18) sowie diese verbindende Schmalseiten (20-26) aufweist. Die Rückseite (18) weist mindestens eine Ausnehmung (40) zur Aufnahme eines an der Gebäudewand (10) befestigbaren Halteelements (30) zum Stützen des Dämmelements (12) im an der Gebäudewand (10) mittels Mörtelmaterial anhaftenden Zustand auf.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen von Dämmelementen an
einer Gebäudewand.
Für die Wärmedämmung von Gebäudefassaden werden Dämmelemente aus
einem Wärmedämm-Material verwendet, bei dem es sich insbesondere um
EPS oder Mineralwolle handelt. Die aus diesen Dämmelementen aufgebaute
Fassadendämmung ist an der untersten, dem Erdboden zugewandten Kante
durch eine Abschlußschiene (auch Trogschiene genannt) abgeschlossen.
Beispiele hierfür finden sich in DE 296 22 196 U1, EP 0 851 071 A2 und in dem
Prospekt Rakatherm LM WDV-System. Diese Abschlußschiene hat zum einen
die Funktion, die unteren Schmalseiten der untersten Reihe von Dämmele
menten abzudecken, zum anderen aber auch die Aufgabe, die unterste Reihe
von Dämmelementen von unten zu unterstützen, damit diese infolge der
Auflast der folgenden Dämmelementreihen nicht nach unten abrutschen.
Zwecks (weiterer) Sicherung der untersten Dämmelemente werden diese
oftmals auch noch mit Hilfsdübeln befestigt. Sowohl das Setzen der Abschluß
schiene als auch die Befestigung der untersten Dämmelementreihe mittels
Hilfsdübeln ist recht Zeit- und damit kostenintensiv. Überdies sind die
Abschlußschienen dann, wenn, wie heutzutage üblich, relativ dicke Dämmele
mente von bis zu 200 mm eingesetzt werden, verhältnismäßig labil.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Anbringung von
Dämmelementen an einer Gebäudewand vorzusehen, das sich durch eine
vereinfachte Handhabung auszeichnet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Verfahren gemäß
Anspruch 1 vorgeschlagen; die Unteransprüche betreffen diverse Ausgestal
tungen dieses Verfahrens.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Dämmelemente aus einem
Wärmedämm-Material eingesetzt, die insbesondere in Form einer rechteckigen
Dämmplatte ausgebildet sind. Diese Dämmplatte weist eine Vorder- und eine
Rückseite sowie diese miteinander verbindende und paarweise zueinander
parallele Längs- und Querschmalseiten auf. Auf der Rückseite, die mittels eines
Mörtelmaterials an der Gebäudewand befestigt wird, befindet sich mindestens
eine Ausnehmung, die der Aufnahme eines an der Gebäudewand befestigbaren
und von dieser abstehenden Halteelements dient. Die Befestigung des Halte
elements erfolgt zweckmäßigerweise mittels eines Klebers und insbesondere
mittels eines Schmelzklebers. Der Vorteil dieser Kleber ist, daß sie schnell
abbinden und damit das Halteelement fest an der Gebäudewand angebracht
ist. Durch das Eintauchen eines oder mehrerer Halteelemente von der Rück
seite her in die Dämmplatte ist diese während der Zeitdauer, während derer
das (Kleber-)Mörtelmaterial noch nicht vollständig abgebunden ist, gegen ein
Abrutschen gesichert. Eine Verdübelung der untersten Dämmelemente mittels
Hilfsdübeln ist also nicht mehr erforderlich, wodurch der Arbeitsprozeß des
Anbringens der untersten Dämmplattenreihe vereinfacht ist. Durch die Anbrin
gung der Halteelemente mittels eines Klebers entfällt auch diesbezüglich eine
Verdübelung, wie sie bei den bisherigen Abschlußschienen bzw. Trogschienen
erforderlich ist. Auch insoweit vereinfacht sich also die Anbringung der Fassa
dendämmung.
Die im an der Gebäudewand angebrachten Zustand von dieser abstehenden
Haltearme der Halteelemente können grundsätzlich jede beliebige Ausgestal
tung aufweisen. Im einfachsten Fall handelt es sich bei dem Halteelement um
ein Winkelstück oder eine Winkelleiste, deren einer Schenkel an der Gebäude
wand befestigt ist und deren anderer Schenkel von der Gebäudewand abstehe.
Aber auch Halteelemente, die einen Teller und einen oder mehrere davon
abstehende Zapfen aufweisen, sind denkbar. Es ist lediglich sicherzustellen,
daß die Ausnehmungen in den Rückseiten der Dämmplatten an die Form der
auskragenden Teile der Halteelemente angepaßt sind. Grundsätzlich ist man
auch gänzlich frei, was die Wahl des Materials der Halteelemente anbelangt.
Aus wärmedämmtechnischen Gründen ist es zweckmäßig, für die Halteele
mente ein schlecht wärmeleitendes Material, also beispielsweise ein
Kunststoffmaterial, zu verwenden.
Bei der Ausnehmung an der Rückseite des erfindungsgemäßen Dämmelements
handelt es sich zweckmäßigerweise um eine von einer Längsschmalseite bis
zur gegenüberliegenden Längsschmalseite durchgehende Nut, die vor Ort in
die Rückseite eingebracht oder werksseitig ausgebildet ist. Die Einbringung der
Ausnehmung kann durch Fräsen, Schneiden oder Einbrennen erfolgen, was
unter anderem auch vom Wärmedämm-Material abhängig ist.
Von Vorteil ist, wenn die in die Rückseite der Dämmplatten eintauchenden
Haltearme bzw. dergleichen Haltevorsprünge der Halteelemente im an der
Gebäudewand angebrachten Zustand aus der Horizontalposition geringfügig
schräg nach oben stehen. Auf die Dämmplatten einwirkende Vertikalkräfte
führen dann dazu, daß die Dämmplatte gegen die Gebäudewand bewegt wird
und somit nicht die Gefahr des Abrutschens vom Halteelement gegeben ist.
Gegebenenfalls kann die Form und Ausrichtung der Ausnehmung an der Rück
seite der Dämmplatte entsprechend gewählt, also schräg in die Dämmplatte
eingebracht sein. Als Alternative zu der vorstehend genannten Schrägausrich
tung der Halteelemente können diese über ein oder mehrere nach oben
vorstehende Vorsprünge verfügen, über die sich die Halteelemente mit der
Dämmplatte verhaken. So ist es beispielsweise denkbar, daß das vorderste
Ende der Haltearme der Halteelemente nach oben abgewinkelt ist, wodurch,
wie bei jedem anderen nach oben abstehenden Vorsprung, sichergestellt ist,
daß sich die von den Halteelementen gestützte Dämmplatte nicht unbeabsich
tigt ablösen kann.
Nachdem bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf eine die untere Schmal
seite schützende Abschlußschiene verzichtet werden kann, sollte die untere
Schmalseite auf andere Weise vor Witterungseinflüssen geschützt sein. Dies
bezüglich ist es von Vorteil, wenn diese untere Schmalseite mittels eines
Mörtelmaterials beschichtet wird, was bereits werksseitig erfolgen kann. Neben
einer Mörtelmaterialbeschichtung ist es ferner zweckmäßig, wenn die untere
Schmalseite mit Hilfe eines Armiergewebes armiert wird. Zudem kann ein
solches Dämmelement ein Ecken-Schutzprofil aufweisen, das als Winkelleiste
im Übergangsbereich zwischen der unteren Schmalseite und der Vorderseite
angeordnet ist. Diese Leiste kann von
dem Mörtelmaterial an der unteren Schmalseite oder auf andere Weise gehalten
sein.
Grundsätzlich gilt für die Wahl der Querschnitte der von der Gebäudewand ab
stehenden Teile der Halteelemente und der Ausnehmungen in den Dämmplatten,
daß diese komplementär zueinander sein sollten, um insoweit einen guten Form
schluß zwischen den Halteelementen und den Dämmplatten zu erzielen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Im einzel
nen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Situation vor der Anbringung eines
Dämmelements an einer Gebäudewand, auf der zuvor ein Halteelement
angebracht worden ist, und
Fig. 2 die Gebäudewand nach dem Setzen der beiden untersten Dämmplatten
reihen.
In Fig. 1 ist eine Gebäudewand 10 dargestellt, an der rechteckige Dämmplatten
12, 14 (s. Fig. 2) angebracht werden. Die unterste Reihe von Dämmplatte 12 unter
scheidet sich dabei in ihrer Form und Ausgestaltung leicht von sämtlichen darüber
angeordneten Dämmplatten 14. Jede der Dämmplatten 12 der untersten Reihe weist
eine Vorderseite 16 und eine Rückseite 18 auf. Diese beiden Seiten 16, 18 sind
durch zwei zueinander parallele Längsschmalseiten 20, 22 und durch zwei ebenfalls
zueinander parallele und zu den Längsschmalseiten 20, 22 querverlaufende Quer
schmalseiten 24, 26 miteinander verbunden. Bei dem Material der Dämmplatten
12, 14 handelt es sich beispielsweise um einen Leichtdämmstoff wie EPS oder um
Mineralwolle.
Wie bei Fassadendämmungen üblich, werden auch die Dämmplatten 12 der unter
sten Reihe mittels eines Klebemörtels 28 an der Wand 10 befestigt. Zuvor werden
jedoch auf der Wand 10 Halteelemente 30 angebracht, die mittels eines Schmelz
klebers 32 befestigt sind. Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel der Er
findung sind die Halteelemente 30 als Eckwinkelschienen bzw. Eckwinkel 34 aus
gebildet, die einen an der Wand 10 befestigten Befestigungsschenkel 36 und einen
von der Wand 10 im wesentlichen horizontal abstehenden Halte- bzw. Stützschen
kel 38 aufweisen.
Mit den Stütz- bzw. Halteschenkeln 38 greifen die Halteelemente 30 von den
Rückseiten 18 der Dämmplatten 12 der untersten Reihe in diese ein. Zu diesem
Zweck befinden sich an der Rückseiten 18 der Dämmplatten 12 Ausnehmungen 40
in Form von ausgefrästen bzw. eingeschnittenen durchgehenden Nuten 42. Nach
dem die Halteelemente 30 horizontal ausgerichtet an der Gebäudewand 10 be
festigt worden sind, werden dann also im Anschluß an die Beschichtung der Wand
10 mit Klebemörtel 28 die Dämmplatten 12 angebracht, die auf die Stütz- bzw.
Halteschenkel 38 der Halteelemente 30 aufgesetzt und dann an die Wand 10 ge
drückt werden. Die Stütz- bzw. Halteschenkel 38 verhindern ein Abscheren der
Dämmplatten 12, so lange der Klebemörtel 28 noch nicht vollständig abgebunden
und die Haltefunktion übernommen hat. Damit sind die untersten Dämmplatten 12
dann, wenn auf sie die Auflast durch die über den Dämmplatten 12 angeordneten
Dämmplattenreihen wirkt. Eine Verdübelung der untersten Dämmplatten 12 ist
damit nicht mehr erforderlich. Die die Verwendung des Schmelzklebers 32 oder
allgemein eines Klebers zur Befestigung der Halteelemente 30 vereinfacht sich
auch deren Anbringung im Vergleich zur Anbringung der bisher üblichen Ab
schluß- bzw. Trogschienen, die gedübelt werden.
Die untere Querschmalseite 26 der Dämmplatten 12 ist, wie in den Figuren gezeigt,
mit Mörtelmaterial 44 beschichtet. Dies erfolgt zweckmäßigerweise werksseitig als
Vorbeschichtung. In den Mörtel 44 ist ein (in der Zeichnung nicht dargestelltes)
Armierungsgewebe eingebettet. Ferner befinden sich an den unteren Querkanten
der Dämmplatten 12 im Übergangsbereich zwischen den unteren Querschmalseiten
26 und den Vorderseiten 16 Eckschienen 46, die der Armierung und dem Schutz
dieses Bereichs dienen.
Im Vorstehenden ist also ein Fassadendämmsystem beschrieben, das sich durch
eine Vereinfachung beim Setzen der untersten Dämmplattenreihe auszeichnet. Die
ses Fassadendämmsystem zeichnet sich durch den Ersatz der bisher bekannten Ab
schluß- bzw. Trogschienen durch als einzelne Teile oder als Schienen ausgebildete
Halteelemente aus, die von der Rückseite der Dämmplatten 12 in diese eintauchen
und Scherkräfte der Dämmplatten 12 aufnehmen. Damit entfällt die hilfsweise
Verdübelung der Dämmplatten 12. Durch das Verkleben der Halteelemente mit der
Gebäudewand 10 ist ebenfalls ein gegenüber der bisher von den Abschluß- bzw.
Trogschienen her bekannten Verdübelung vereinfachter Befestigungsprozeß ge
geben.
Claims (8)
1. Verfahren zum horizontal fluchtend ausgerichteten Anbringen von neben
einander angeordneten Dämmelementen (12) an einer Gebäudewand, bei
dem
- - von der Gebäudewand (10) abstehende Halteelemente (30) mitein ander horizontal fluchtend befestigt werden,
- - auf die Gebäudewand (10) oder auf die Rückseite (18) des Dämm- Materials Mörtelmaterial (28) aufgetragen wird und
- - die Dämmelemente (12) an die Gebäudewand (10) angedrückt wer den, wobei die Halteelemente (30) in Ausnehmungen (40) der Dämmplatten (12) eintauchen und diese bis zum vollständigen Abbin den des Mörtelmaterials (28) zum Sichern gegen ein Abrutschen stüt zen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteele
mente (30) an der Gebäudewand (10) mittels eines Klebers befestigt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteele
mente (30) an der Gebäudewand (10) mittels eines Schmelzklebers (32)
befestigt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Halteelemente (30) Halteelemente mit einem von der Gebäude
wand (10) abstehenden Haltearm (38) zum Eintauchen in die Ausneh
mung (40) an der Rückseite (18) des Dämmelements (12) verwendet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteele
mente (30) derart an der Gebäudewand (10) angebracht werden, daß
die Haltearme (38) in einem Winkel von < 90° schräg nach oben verlau
fen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteelemente (30) in den Ausnehmungen (40) der Dämmplatten
(12) verankern.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämmelemente (12) auf die an der Gebäudewand (10) befestig
ten Halteelemente (30) aufgesteckt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Halteelemente (30) Halteelemente aus einem schlecht wärmelei
tenden Material verwendet werden.
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