DE19937277C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Ausbeulen eines Blechteiles - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Ausbeulen eines Blechteiles

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbeulen eines Blech­ teiles, insbesondere lackierten Teiles einer Fahrzeugka­ rosserie nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver­ fahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 11.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vor­ richtung geht aus der DE 43 16 829 A1 hervor.
Das Ausbeulen von Blechteilen mit dem Ziel, möglichst weitge­ hend eine (ebene oder gekrümmte) Ursprungsgestalt wiederher­ zustellen, ist eine in vielen Industriezweigen und Handwerken vorkommende Aufgabe. Obwohl zur Lösung dieser Aufgabe eine Vielzahl technischer Verfahren und Vorrichtungen entwickelt wurde und diese teilweise auch auf dem Markt erhältlich sind, wird diese Aufgabe vielfach noch manuell durch ausgebildete Fachkräfte gelost. Damit ist ein hoher Kostenaufwand verbun­ den.
Das wirtschaftlich wohl wichtigste Einsatzgebiet für Ausbeul­ verfahren und -vorrichtungen ist die Kraftfahrzeuginstandset­ zung.
Hagelschäden an Kraftfahrzeugen, insbesondere an auf den La­ gerplätzen von KFZ-Herstellern abgestellten Neuwagen, belau­ fen sich allein in Deutschland im Mittel jährlich auf mehrere hundert Millionen DM. Diese Hagelschäden haben in der Regel die Form kleiner Beulen ("Dellen"). Deren Gestalt und Abmes­ sungen erlauben vielfach ein manuelles Herausdrücken - etwas größere Beulen, bei denen eine plastische Verformung des Ble­ ches aufgetreten ist, können aber nicht herausgedrückt wer­ den. Zur Entfernung solcher größeren Beulen sind verschiedene Vorrichtungen vorgeschlagen worden, die beispielsweise auf der Basis von Unterdruck oder auf magnetischer Grundlage ar­ beiten und eine Wiederherstellung der Ausgangsform des be­ troffenen Blechteiles ohne aufwendige Demontagearbeiten er­ möglichen sollen. Die Anwendung dieser Vorrichtungen erfor­ dert teilweise große Erfahrung und somit den Einsatz entspre­ chend hoch bezahlter Fachkräfte und erbringt gleichwohl viel­ fach nicht den gewünschten Erfolg. In vielen Fällen sind da­ her zusätzliche aufwendige Lackierarbeiten unverzichtbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausbeulen eines Blechteiles anzugeben, die sich durch niedrige Gestehungs- und Be­ triebskosten und hohen Gebrauchswert auszeichnen.
Die Aufgabe wird hinsichtlich ihres Verfahrensaspektes durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und hinsicht­ lich ihres Vorrichtungsaspektes durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst.
Die Erfindung schließt den wesentlichen Gedanken ein, zur Beseitigung kleinerer Beulen bzw. Dellen in einem Blechteil thermische Energie in einen eng begrenzten Raumbereich des­ selben - eben den Bereich der Beule bzw. Delle - einzutragen und durch den entstehenden mechanischen Spannungsgradienten ein Zurückspringen des Bleches in den Ausgangszustand zu erreichen. Die Erfinder haben überraschend festgestellt, daß diese Wirkung bereits bei einer Erwärmung auf vergleichsweise niedrige Temperaturen erzielbar ist, die deutlich unterhalb kritischer Temperaturen liegen, bei denen übliche Oberflä­ chenbeschichtungen von Blechteilen (insbesondere die Lack­ schicht eines Kraftfahrzeug-Karosserieteils) eine thermische Schädigung erfahren. Das ermöglicht eine sehr breite Anwen­ dung des vorgeschlagenen Verfahrens, speziell zur Behebung kleinerer Karosserieschäden bei Kraftfahrzeugen, wie etwa der oben angesprochenen Hagelschäden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt die lokale Erwärmung durch gerichtete Bestrahlung mit einem we­ sentlichen Strahlungsanteil im nahen Infrarotbereich, insbe­ sondere im Wellenlängenbereich zwischen 800 nm und 2 µm. In dieser Ausgestaltung ist das Verfahren mit einer besonders einfachen und kostengünstig herstellbaren und auch ohne spe­ zielle Erfahrung zu handhabenden Vorrichtung realisierbar. Eine geeignete Abstimmung der Bestrahlungswellenlänge auf die Materialcharakteristika des Bleches und einer etwaigen Be­ schichtung ermöglicht insbesondere einen Energieeintrag im wesentlichen direkt in das Blech, unter weitgehender Schonung der Beschichtung.
Alternativ hierzu kann das auszubeulende Blechteil auf induk­ tivem Wege oder auch durch einen gerichteten Heißluftstrom lokal erwärmt werden.
Wesentlich ist, daß die Erwärmung gezielt und begrenzt er­ folgt, und zwar insbesondere im wesentlichen punktförmig im Mittenbereich und/oder ringförmig im Randbereich der zu be­ seitigenden Beule bzw. Delle. Hierdurch wird gezielt der das Zurückspringen in die Ausgangsform bewirkende Spannungsgra­ dient aufgebaut. Bei beschichteten Blechteilen wird die loka­ le Erwärmung insbesondere auf eine Endtemperatur begrenzt, bei der irreversible Veränderungen in der Beschichtung (etwa einer Lackschicht) noch nicht auftreten können. Auch unter Beachtung dieser limitierenden Bedingung bestehen durch ge­ eignete Vorgabe der Größe und Gestalt der Erwärmungszone sowie gegebenenfalls auch der Aufheizgeschwindigkeit hin­ reichende Freiheitsgrade für die Beseitigung unterschiedlich großer und verschieden geformter Beulen in Blechteilen aus verschiedenen Materialien, insbesondere in lackierten Stahl­ blechen.
Speziell für die Reparatur der letzteren hat es sich nach Untersuchungen der Erfinder als ausreichend erwiesen, den Bereich der Beule in einem lackierten Karosserieblech auf eine Temperatur im Bereich zwischen 100° Celsius und 200° Celsius lokal zu erwärmen.
In einer vorteilhaften Fortbildung des Erfindungsgedankens wird während der lokalen Erwärmung die aktuelle Gestalt des Blechteiles erfaßt und im Ansprechen auf die Erfassung eines Zurückspringens in die Ausgangsform der Erwärmungsvorgang beendet. Diese Fortbildung ermöglicht eine teilautomatisierte Verfahrensführung. Zusammen mit der erwähnten Temperaturbe­ grenzung ermöglicht diese Ausgestaltung insbesondere die Verfahrensdurchführung auch durch Personal ohne spezielle Ausbildung und Erfahrung.
Die erwähnte Temperaturbegrenzung kann im Falle der Bearbei­ tung von Blechteilen ein und derselben Art mit einander ähn­ lichen Beschichtungen - wie etwa zur Beseitigung von Hagel­ schäden an Kraftfahrzeugen - durch geeignete Auslegung der Heizvorrichtung erfolgen, so daß auf eine Temperaturmessung gegebenenfalls verzichtet werden kann. Etwas aufwendiger ist eine Verfahrensdurchführung unter Temperaturerfassung und -regelung, diese ermöglicht aber den Einsatz einer entsprechenden Vorrichtung auch für sehr unterschiedliche Bleche und Beschichtungen.
Eine weitere Erleichterung bei der Verfahrensdurchführung ergibt sich durch eine Ausgestaltung, bei der der Ort der lokalen Erwärmung mit einem sichtbaren Lichtstrahl markiert und die Heizeinrichtung auf den entsprechenden Lichtfleck auf dem Blechteil ausgerichtet wird.
Eine Vorrichtung, im folgenden auch als Anordnung bezeichnet, zur Durchführung des oben erläuterten Verfah­ rens umfaßt insbesondere eine im wesentlichen berührungslos arbeitende Heizeinrichtung, welche zweckmäßigerweise einen einstellbaren Wärmeeintragsbereich aufweist. Sie ist dadurch optimal für Beulen unterschiedlicher Größe und Bleche unter­ schiedlicher Dicke anpaßbar.
In einer besonders einfachen und kostengünstigen Ausführung arbeitet die Heizeinrichtung im nahen Infrarotbereich (NIR) und weist eine vorbestimmte Richtcharakteristik für die emit­ tierte Strahlung auf. Eine solche Heizeinrichtung umfaßt be­ vorzugt eine annähernd punktförmige Halogenlampe, die bei einer Oberflächentemperatur von 2500 K oder mehr, insbesondere von 2900 K oder mehr, betrieben wird.
In einer wegen ihrer flexiblen Einsatzmöglichkeiten bevorzug­ ten Ausführung hat die NIR-Strahlungsheizung eine veränder­ liche Richtcharakteristik, die insbesondere durch eine Blende bzw. Blenden und/oder mechanische Verstellmittel - insbeson­ dere zur Verstellung der Position bzw. Form eines Reflektors - realisiert wird.
Entsprechend den oben erläuterten bevorzugten Fortbildungen des allgemeinen Verfahrensgedankens umfaßt die Anordnung ins­ besondere eine Temperaturmeßeinrichtung zur Erfassung der Oberflächentemperatur des Blechteiles im Erwärmungsbereich, die zweckmäßigerweise mit einem Steuereingang der Heizein­ richtung verbunden ist, so daß in Abhängigkeit vom Ergebnis der Temperaturmessung eine Temperaturregelung (mindestens als Temperaturbegrenzung) ausgeführt wird. In einer vorteilhaften Ausgestaltung arbeitet die Temperaturmeßeinrichtung berüh­ rungslos und weist speziell ein Strahlungspyrometer auf.
In einer weiteren bevorzugten Ausbildung der vorgeschlagenen Anordnung ist eine Zieleinrichtung zum Ausrichten der Heiz­ einrichtung auf den Bereich einer Beule vorgesehen. Diese Zieleinrichtung umfaßt speziell einen mit der Heizeinrichtung fest verbundenen Strahler für sichtbares Licht, der selbstfo­ kussierend ist oder dem Fokussierungsmittel zugeordnet sind, um auf dem Blechteil einen eng begrenzten Markierungs-Licht­ fleck zu erzeugen. Dieser ermöglicht dem Bediener eine präzi­ se Positionierung der Heizeinrichtung bezüglich der Beule.
Weiterhin ist bevorzugt eine optische Vermessungseinrichtung zur Erfassung der aktuellen Gestalt des Blechteils vorgese­ hen, die beispielsweise als Laser-Triangulationsvorrichtung ausgebildet ist. Diese Einrichtung gibt im Ergebnis der Ver­ messung der Oberflächengestalt des Blechteils insbesondere ein "Fertig"-Signal aus, sobald ein Zurückspringen der Beule in den Ausgangszustand des Blechteils erfaßt wird. Dieses Signal kann unmittelbar zur Abschaltung der Heizeinrichtung benutzt und/oder dem Bediener optisch angezeigt werden.
Besonders zweckmäßig ist eine kombinierte Nutzung einer ein­ zigen Lichtquelle als Lichtquelle für die Ziel- und Vermes­ sungseinrichtung, und besonders vorteilhaft ist hierbei der Einsatz einer Laser-Strahlungsquelle, beispielsweise einer kostengünstigen Laserdiodeneinrichtung.
Vorteile und Zweckmäßigkeit der Erfindung ergeben sich im übrigen aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Figuren. Von diesen zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung einer Ausbeulhaube als Kernstück einer Vorrichtung zum Ausbeulen von Blech­ teilen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 2 eine schematische Darstellung der wesentlichen Kom­ ponenten einer Ausbeulvorrichtung gemäß einer Ausfüh­ rungsform der Erfindung in Form eines Funktions- Blockschaltbildes.
In Fig. 1 ist skizzenartig eine Ausbeulhaube 1 dargestellt, die zum Ausbeulen einer kleinen Beule B in einem mit einer Oberflächenlackierung 3a versehenen KFZ-Karosserieblech 3 dient. Die äußere Gestalt der Ausbeulhaube 1 ist bestimmt durch einen metallischen oder zumindest innenseitig metalli­ sierten Reflektor 5 in Form eines in einem Endbereich abge­ schnittenen Rotationsellipsoids mit den beiden Brennpunkten F1 und F2. Der Reflektor 5 weist an seinem Rand einen umlau­ fenden Gummiring 7 auf, mit dem er auf das Karosserieblech 3 schonend aufgesetzt werden kann. Weiterhin hat der Reflektor 5 eine Aussparung 5a zur Beobachtung des Bereichs der Beule B im Karosserieblech 3 bei aufgesetzter Ausbeulhaube 1. Schließlich ist am Reflektor ein Kunststoff-Handgriff 9 zur leichten und gefahrlosen Handhabung der Ausbeulhaube 1 auch während ihres Betriebes angebracht.
Die Ausbeulhaube ist über ein Stromkabel 11 mit dem Wechsel­ spannungsnetz und über eine Datenleitung 13 mit einer (hier nicht dargestellten) Meß- und Steuereinrichtung verbunden. Im Inneren ist ein mit dem Reflektor 5 verschraubter Kunststoff­ träger 15 vorgesehen, der einen (nicht dargestellten) Trans­ formator aufnimmt und zum Brennpunkt F1 hin in eine Lampen­ fassung 15a ausläuft sowie zwei Ausleger 15b, 15c für zu­ sätzliche, weiter unten beschriebene Bauteile hat. In der Lampenfassung 15a sitzt eine Halogenlampe 17, beispielsweise eine Xe- oder Kr-Lampe, die so betrieben wird, daß sie eine Oberflächentemperatur von ca. 2900 K und damit einen wesent­ lichen Strahlungsanteil im Bereich des nahen Infrarot (NIR) zwischen 800 nm und 2 µm hat. Die Halogenlampe 17 sitzt im Brennpunkt F1, so daß die von ihr emittierte NIR-Strahlung durch den rotationsellipsoidischen Reflektor 5 weitgehend in den Brennpunkt F2 und somit in das Zentrum der Beule B im Karosserieblech 3 reflektiert wird.
Der Ausleger 15b des Kunststoffträgers 15 trägt zum einen eine mit einer einfachen Abbildungsoptik versehene Laserdiode 19, die so positioniert ist, daß ihre Strahlung auf den Brennpunkt F2 gerichtet ist. Außerdem trägt der Ausleger 15b ein - ebenfalls auf den Brennpunkt F2 gerichtetes - Strah­ lungspyrometer-Element 21 zur Erfassung der Oberflächentempe­ ratur des Karosseriebleches 3 im Bereich der Beule B. Der Ausleger 15c trägt eine Fotodetektoranordnung 23, die (bei­ spielsweise als einfaches CCD-Array) so ausgebildet und posi­ tioniert ist, daß sie die vom Karosserieblech 3 reflektierte Strahlung der Laserdiode 19 in Abhängigkeit vom Zustand des Karosseriebleches im Bereich der Beule B auf unterschiedliche Weise aufnimmt. Die Fotodetektor-Anordnung 23 kann insbeson­ dere so ausgebildet sein, daß die reflektierte Strahlung von der Laserdiode 19 sie nur bei ungestörtem (in der Figur ge­ strichelt gezeichneten) Verlauf des Karosserieblechs er­ reicht, oder daß die aus dem Bereich der Beule B reflektierte Strahlung sie an einer anderen Position erreicht als die vom ungestörten (ausgebeulten) Blech zurückgeworfene Strahlung. Die Fotodetektoranordnung 23 dient somit im Zusammenwirken mit der Laserdiode 19 als eine einfache Laser-Triangulations­ einrichtung zur Vermessung der Oberflächengestalt des Karos­ serieblechs 3 im Bereich der Beule B; siehe dazu auch weiter unten. Die Laserdiode 19 dient zudem zur Markierung des Brennpunktes F2 und damit des Ortes des maximalen Energieein­ trages der NIR-Strahlung der Halogenlampe 17 und ermöglicht einem Bediener eine entsprechende Positionierung der Ausbeulhaube 1 aufgrund der Beobachtung des durch die Laser­ diode 19 auf dem Karosserieblech 3 erzeugten Lichtflecks durch die Aussparung 5a des Reflektors 5.
Die Ausbeulhaube 1 wird derart gehandhabt, daß sie über der Beule B auf das Karosserieblech 3 aufgesetzt, anschließend die Laserdiode 19 eingeschaltet und ihr Lichtfleck durch Ver­ schieben der Haube auf das Zentrum der Beule B ausgerechnet und schließlich durch Betätigung eines (nicht gezeigten) Netzschalters die Halogenlampe 17 zur Erwärmung des Bereichs der Beule B eingeschaltet wird. Während der Bestrahlung wird über das Strahlungspyrometer-Element die Temperatur und durch die Fotodetektor-Anordnung 23 die Form des Karosserieblechs 3 im Bereich der Beule B erfaßt und die Halogenlampe 17 ausge­ schaltet, wenn die Beule in die Ursprungsgestalt des Karosse­ rieblechs zurückgesprungen oder eine vorgegebene zulässige Grenztemperatur erreicht ist.
Bei der in Fig. 1 gezeigten, mechanisch sehr einfachen und kostengünstigen Ausführung einer Anordnung zur Durchführung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine Anpassung der Größe und Gestalt der Erwärmungszone im Karosserieblech durch Verkippen oder geringfügiges Anheben der Ausbeulhaube erfol­ gen; verfeinerte (und entsprechend aufwendigere) Ausführungen enthalten zu diesem Zweck beispielsweise Höhenverstellmittel und/oder eine verstellbare Blende zur Ausblendung eines Teils der Strahlung der Halogenlampe am Bestrahlungsort. Derartige Ausführungen liegen im Rahmen fachmännischen Handelns und werden hier daher nicht weiter beschrieben.
In Fig. 2 ist der meß- und steuerungstechnische Aufbau einer Ausbeulanordnung 100 in Form eines Funktions-Blockschaltbil­ des schematisch dargestellt. Die Ausbeulanordnung 100 ist an das Wechselstromnetz angeschlossen, und eine Stromversor­ gungseinheit 101 stellt aus der Netzspannung die zum Betrieb der Halogenlampe 17 benötigte Betriebsspannung bereit und stabilisiert diese. Diese Betriebsspannung wird der Kühllampe 17 von der Stromversorgungseinheit 101 über eine Schalt- und Leistungssteuerstufe 103 zugeführt, die zwei Steuereingänge 103a, 103b aufweist. Ebenfalls über die Stromversorgungsein­ heit 101 wird - über eine Gleichrichterstufe 105 und einen separaten Schalter 107 - die Laserdiode 19 versorgt.
Weiterhin versorgt die Stromversorgungseinheit 101 eine ein­ gangsseitig mit dem Strahlungspyrometer-Element 21 verbundene Temperaturmeßstufe 109, deren Ausgang zum einen mit dem Steu­ ereingang 103b der Schalt- und Leistungssteuerstufe 103 und zum anderen mit einer Anzeigeeinheit 111 verbunden ist. Schließlich wird auch eine eingangsseitig mit der Fotodetek­ tor-Anordnung 23 verbundene Oberflächengeometrie-Auswertungs­ einheit 113 von der Stromversorgungseinheit 101 versorgt. Die Oberflächengeometrie-Auswertungseinheit ist ausgangsseitig mit dem Steuereingang 103a der Schalt- und Leistungssteuer­ stufe 103 sowie ebenfalls mit der Anzeigeeinheit 111 verbun­ den.
Die Funktion der Ausbeulanordnung 100 ergibt sich bereits im wesentlichen aus den obigen Erläuterungen zur Erfindung. Es wird daher nur zusammenfassend darauf hingewiesen, daß über das die Oberflächentemperatur des Karosseriebleches 3 (Fig. 1) erfassende Strahlungspyrometer-Element 21, die Temperatur- Meßstufe 109 und die Schalt- und Leistungssteuerstufe 103 mit der daran angeschlossenen Halogenlampe 17 eine Temperaturre­ gelung mindestens im Sinne einer Begrenzung der Oberflä­ chentemperatur auf einen zulässigen Maximalwert realisiert wird, bei dem die Lackfläche 3 mit Sicherheit keinen Schaden nimmt. Dies erfolgt durch Verminderung der Strahlungsleistung bei Annäherung an die zulässige Maximaltemperatur bzw. zeit­ weise Ausschaltung der Halogenlampe 17. Eine völlige Aus­ schaltung der Halogenlampe 17 wird über die Fotodetek­ toranordnung 23 und die Oberflächengeometrie-Auswertungseinheit 113 sowie den Steuereingängen 103a der Schalt- und Lei­ stungssteuerstufe 103 bewirkt, sobald im Ergebnis einer vor­ gegebenen Signalverarbeitung in der Oberflächengeometrie- Auswertungseinheit ermittelt wurde, daß eine signifikante Veränderung der Blechgeometrie im Bereich der Beule im Sinne eines Zurückspringens in die ungestörte Ausgangsform erfolgt ist. Parallel zu den genannten Steuer- bzw. Regelvorgängen wird der Bediener über die Anzeigeeinheit 111 über die tat­ sächliche Oberflächentemperatur sowie - beispielsweise durch eine Signallampe - über das Erreichen der ursprünglichen Blechgestalt, also den Erfolg des Ausbeulvorgangs, infor­ miert.
Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf die oben beschrie­ bene Ausführungsform beschränkt, sondern auch in einer Viel­ zahl von Abwandlungen derselben möglich.
So ist die Reflektorgeometrie des oben als Ausbeulhaube be­ zeichneten mechanisch-optischen Teils der Ausbeulanordnung ebenso variierbar wie der innere Aufbau, wobei insbesondere einzelne der oben erwähnten Funktionskomponenten im Interesse einer weiteren Vereinfachung und Verbilligung der Anordnung fortgelassen sein können - so (bei entsprechender Dimensio­ nierung der Strahlungsquelle) die Mittel zur Temperaturmes­ sung oder die Mittel zur Erfassung der Oberflächengeometrie des Karosseriebleches. Anstelle der zur Markierung des auszu­ beulenden Bereichs eingesetzten Laserdiode kann auch eine andere Lichtquelle mit geeigneten Fokussierungsmitteln zur Erzeugung eines klar umgrenzten Lichtflecks auf der Blech­ oberfläche vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
1
Ausbeulhaube
3
KFZ-Karosserieblech
3
a Oberflächenlackierung
5
Reflektor
5
a Aussparung
7
Gummiring
9
Kunststoff-Handgriff
11
Stromkabel
13
Datenleitung
15
Kunststoffträger
15
a Lampenfassung
15
b,
15
c Ausleger
17
Halogenlampe
19
Laserdiode
21
Strahlungspyrometer-Element
23
Fotodetektoranordnung
100
Ausbeulvorrichtung
101
Stromversorgungseinheit
103
Schalt- und Leistungssteuerstufe
103
a,
103
b Steuereingang
105
Gleichrichterstufe
107
Schalter
109
Temperaturmeßstufe
111
Anzeigeeinheit
113
Oberflächengeometrie-Auswertungseinheit
F1, F2 Brennpunkt
B Beule

Claims (23)

1. Verfahren zum Ausbeulen eines Blechteils, insbesondere lackierten Teiles einer Fahrzeugkarosserie, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechteil (3) im Bereich einer Beule (B) berüh­ rungslos lokal erwärmt wird, und daß ein durch die loka­ le Erwärmung erzeugter mechanischer Spannungsgradient ein Zurückspringen der Beule in die Ursprungsform des Blechteiles bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lokale Erwärmung durch gerichtete Bestrahlung mit einem wesentlichen Strahlungsanteil im nahen Infra­ rotbereich, insbesondere im Wellenlängenbereich zwischen 800 nm und 2 µm ausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lokale Erwärmung als Induktionserwärmung ausge­ führt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lokale Erwärmung mittels eines gerichteten Heiß­ luftstromes ausgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lokale Erwärmung punktförmig im Mittenbereich und/oder ringförmig im Randbereich der Beule (B) ausge­ führt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lokale Erwärmung auf eine Endtemperatur unter­ halb einer kritischen Temperatur begrenzt wird, bei der irreversible Veränderungen in einer Beschichtung (3a) oder einer Lackschicht des Blechteiles (3) erfolgen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lokale Erwärmung auf eine Endtemperatur im Be­ reich zwischen 100° Celsius und 200° Celsius ausgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während der lokalen Erwärmung die aktuelle Gestalt des Blechteils (3) im Bereich der Beule (B) erfaßt und im Ansprechen auf die Erfassung eines Zurückspringens in die Ausgangsform die Erwärmung beendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während der lokalen Erwärmung die Temperatur am Er­ wärmungsort gemessen wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Beule (B) mit einem Lichtstrahl sichtbar beleuchtet wird.
11. Vorrichtung zum Ausbeulen eines Blechteiles, insbesonde­ re eines lackierten Teiles einer Fahrzeugkarosserie, gekennzeichnet durch eine Heizeinrichtung (5, 17, 101, 103) für eine berüh­ rungslose lokale Erwärmung des Blechteiles (3) im Be­ reich einer Beule (B) zur Erzeugung eines mechanischen Spannungsgradienten, der ein Zurückspringen der Beule (B) in die Ursprungsform des Blechteiles (3) bewirkt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (5, 17, 101, 103) als NIR-Strah­ lungsheizung mit vorbestimmter Richtcharakteristik aus­ gebildet ist, die eine Halogenlampe (17) aufweist, wel­ che bei einer Oberflächentemperatur von 2500 K oder mehr betrieben wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die NIR-Strahlungsheizung eine durch mindestens eine Blende und/oder mechanische Verstellmittel für eine ver­ änderliche Richtcharakteristik aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch eine Temperaturmesseinrichtung (21, 109) zur Erfassung der Temperatur des Blechteils (3) im Erwärmungsbereich (B), die mit einem Steuereingang (103b) der Heizeinrich­ tung (103) verbunden ist, derart, daß durch Steuerung der Heizeinrichtung im Ansprechen auf das Ausgangssignal der Temperaturmesseinrichtung die Temperatur im Erwär­ mungsbereich geregelt oder begrenzt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturmesseinrichtung berührungslos messend ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, gekennzeichnet durch eine Zieleinrichtung (19) zum Ausrichten der Heizein­ richtung (5, 17) auf den Bereich der Beule (B).
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, gekennzeichnet durch eine optische Vermessungseinrichtung (23, 113) zur Er­ fassung der aktuellen Gestalt des Blechteiles (3) im Be­ reich der Beule (B).
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zieleinrichtung (19) und/oder die Vermessungs­ einrichtung (23, 113) eine Laser-Strahlungsquelle (19) aufweist, welche als gemeinsame Strahlungsquelle für die Ziel- und die Vermessungseinrichtung dient.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, gekennzeichnet durch eine Heizeinrichtung mit einstellbarem Wärmeeintragsbe­ reich.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, gekennzeichnet durch eine Heizeinrichtung mit einstellbarer Heizleistung.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsheizung eine annähernd punktförmige Halogenlampe (17) aufweist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturmesseinrichtung ein Strahlungspyrome­ ter (21) aufweist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Zieleinrichtung einen mit der Heizeinrichtung fest verbundenen Strahler für fokussiertes sichtbares Licht aufweist.
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