DE19935840A1 - Schaltungsanordnung zur Abtastratenumsetzung zeitdiskreter Signale - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Abtastratenumsetzung zeitdiskreter SignaleInfo
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Abstract
In einer Schaltungsanordnung zur Abtastratenumsetzung zeitdiskreter Signale, die einem Abtastratenumsetzer zugeführt werden, der unter Verwendung eines Approximationsverfahrens aus den ihm zugeführten Eingangssignalen Ausgangssignale einer anderen Abtastrate bildet, wobei ein Taktgenerator die Ausgangs-Abtastfrequenz an die Eingangs-Abtastfrequenz anpaßt, wird der Taktgenerator (T) mit einem Sigma-Delta-Modulator (M) gesteuert, der den Hauptanteil des durch die Approximation entstehenden Fehlersignals zu hohen Frequenzen hin formt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur
Abtastratenumsetzung zeitdiskreter Signale, beispielsweise
für Analog-Digital-Konverter oder Digital-Analog-Konverter
mit variabler Abtastfrequenz in Sender- bzw. Empfängerein
richtungen digitaler Funk-Kommunikationssysteme. Ein weiteres
Anwendungsbeispiel ist die akustische Mensch-Maschine-Kommu
nikation in Verbindung mit Multimedia-Systemen. Die Erfindung
eignet sich aber auch für jede andere Abtastratenumsetzung
von zeitdiskreten Signalen.
Für digitale Funk-Kommunikationssysteme, die in einem nahezu
beliebig wählbaren Funkstandard betrieben werden sollen, bei
spielsweise GSM 900 MHz, GSM 1800 MHz, UMTS 2000 MHz oder im
Satellitennetz, muß eine universelle Sender- und Empfangs
hardware bereitgestellt werden. Teil dieser Hardware sind
A/D-Konverter und D/A-Konverter zur Umwandlung elektrischer
Analogsignale in diskrete Werte bzw. umgekehrt, die jeweils
mit einer dem Funkstandard angepaßten Abtastfrequenz betrie
ben werden. Die Abtastfrequenz ist entweder fest oder varia
bel und steht in einem bestimmten Verhältnis zur Sende- bzw.
Empfangsfrequenz. Dabei ist festzuhalten, daß digitale Funk
standards im allgemeinen eine oder mehrere Bit- bzw. Symbol
raten zulassen, die nicht unbedingt in einem ganzzahligen
Verhältnis zu der gewählten Abtastfrequenz der Konverter ste
hen. Es ist deshalb notwendig, eine Umsetzung der Abtastrate
zwischen einer Symbolrate und der Abtastfrequenz des Konver
ters auch in einem rationalen Abtastratenverhältnis vorzuneh
men.
Eine bekannte Möglichkeit einer Abtastratenumsetzung basiert
auf sogenannten Polyphasenfiltern. Derartige Polyphasenfilter
sind beispielsweise in "N. Fliege, Multiraten-Signalverarbei
tung, Verlag Teubner, Stuttgart, 1993" beschrieben. Zu ihrem
Einsatz in digitalen Filteranordnungen kann auf die DE 42 34
336 C1 und DE 43 32 735 A1 verwiesen werden. Bei großen ra
tionalen Quotienten entsteht jedoch ein enormer, exponentiell
mit dem Abtastratenverhältnis ansteigender Rechenaufwand und
Speicherbedarf, der dem technisch nutzbaren Abtastratenver
hältnis im insbesondere mobilen Bereich sehr schnell eine
obere Grenze setzt.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Schaltungsanord
nung anzugeben, mit der der Rechen- und Speicheraufwand für
eine Abtastratenumsetzung zwischen einer Abtastfrequenz und
einer Bit- bzw. Symbolrate nicht nur im ganzzahligen Verhält
nis, sondern auch im gebrochenem Verhältnis sehr effizient
durchgeführt werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhaf
te Weiterbildungen geben die begleitenden Ansprüche an.
Danach wird, um den Rechenaufwand gering zu halten, bei der
Umsetzung der Abtastrate das Eingangssignal mit dem Ausgangs
takt abgetastet und zwischen den Abtastwerten des Eingangs
signals auf ein Approximationsverfahren zurückgegriffen. Die
Entscheidung, von welchem Abtastzeitpunkt des Ereignissignals
aus approximiert wird, zum Beispiel vom linken oder rechten
Abtastzeitpunkt, wird gemäß der Erfindung von einem Sigma-
Delta-Modulator von vorzugsweise höherer Ordnung getroffen.
Der Aufbau und die Funktionsweise von Sigma-Delta-Modulatoren
ist beispielsweise in dem Buch (Aufsatzsammlung) von S. R.
Norsworthy, R. Schreier und G. Temes: "Delta-Sigma Data Con
verters, Theory, Design and Simulation", IEEE Press, New
York, 1997, ISBN 0-7803-1045-4 beschrieben. Eine Sigma-Delta-
Modulationsschaltung zur Digitalisierung eines Audiosignals
mit hohen Frequenz ist z. B. in der DE 196 54 585 A1 angege
ben.
Mit Hilfe des Sigma-Delta-Modulators gelingt es, das durch
die Approximation entstehende Fehlersignal spektral so zu
formen, das der Hauptanteil des Fehlersignals bei hohen Fre
quenzen liegt, die durch Tiefpaßfilter am Signalausgang
leicht unterdrückt werden können. Durch Hinzufügen eines
rauschförmigen Dithersignals vor dem Entscheider des Sigma-
Delta-Modulators gelingt es außerdem, diskrete Störlinien im
Spektrum des Fehlersignals zu unterdrücken. Die Approximation
zwischen den Abtastwerten des Eingangssignals erfolgt entwe
der durch ein Polynom oder durch Halten des Abtastwertes ent
sprechend einem Polynom nullter Ordnung. Auf diese Weise wird
der Rechenaufwand praktisch unabhängig vom Abtastratenver
hältnis.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt
Fig. 1: Ein Blockschaltbild zur Sprachsignalverarbeitung in
einem Endgerät zur Sprachkommunikation,
Fig. 2: ein Blockschaltbild eines Abtastratenumsetzers ohne
Benutzung der Erfindung,
Fig. 3: das Frequenzspektrum eines Ausgangssignals, gewonnen
aus einer Anordnung nach Fig. 2,
Fig. 4: ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäß erweiterten
Abtastratenumsetzers und
Fig. 5: das Frequenzspektrum eines Ausgangssignals, gewonnen
aus einer Anordnung nach Fig. 4.
Das in Fig. 1 dargestellte, stark vereinfachte Blockdiagramm
für eine Übertragung in einem digitalen Funksystem zeigt die
für die Erfindung wichtigsten Verarbeitungsschritte von der
Signaleingabe bis zur Wiedergabe. Zunächst werden die vom
Mikrofon aufgenommenen analogen Quellsignale, im Beispiel
Sprache, in einem A/D-Konverter digitalisiert und einem Ab
tastratenumsetzer zugeführt, der die Eingangs-Abtastfrequenz
in eine Ausgangsabtastfrequenz umsetzt. Im nachfolgenden
Quellkodierer werden die digitalisierten Signale zwecks dra
stischer Datenreduktion kodiert, indem redundante Signalin
halte, die auf der Vorkenntnis von z. B. statistischen Parame
tern des Signalverlaufs beruhen, gestrichen werden. Die Funk
tionen des Quellkodierers im Sendeteil und Quelldekodierers
im Empfangsteil eines Endgerätes sind meist in einem Baustein
zusammengefaßt, dem sogenannten CODEC, der Sprachrahmen kon
stanter Länge und variabler Symbolrate liefert. Nach einer
Reihe von weiteren Verarbeitungsschritten werden die binären
Daten auf eine Trägerfrequenz des Sendeteils aufmoduliert und
zum Empfänger über die Luftschnittstelle übertragen. Die Trä
gerfrequenz ist charakteristisch für den genutzten Funkstan
dard. Bei weitem nicht erschöpfende Übersichten über von di
gitalen Funksystemen genutzte Frequenzbereiche sind in K. Da
vid, T. Benkner: Digitale Mobilfunksysteme, B. G. Teubner,
Stuttgart 1996 tabellarisch angegeben. Im Empfangsteil eines
Endgerätes werden die Signale demoduliert, weiterbehandelt,
quelldekodiert und im D/A-Konverter wieder in analoge Signale
umgewandelt, die ein Lautsprecher L ausgibt.
In Fig. 2 zeigt in einem Blockschaltbild einen Abtastratenum
setzer nach dem Stande der Technik. Dem linken Teil der An
ordnung wird ein Eingangssignal u1,k zugeführt, womit stets
eine Folge von Zahlen gemeint ist, die durch k "numeriert"
sind; k ist demnach ganzzahlig. Entstanden ist u1,k durch eine
Abtastung eines kontinuierlichen (analogen) Zeitsignals, näm
lich der Mikrophonspannung des Mikrophons nach Fig. 1, zu
Zeitpunkten t = k . T, wobei T ein Abtastintervallbezeichnet.
Der Kehrwert des Abtastintervalls T heißt Abtastfrequenz, im
linken Teil der Anordnung ist dies die Eingangs-Abtastfre
quenz f1. Im weiteren wird von wertkontinuierlichen zeitdis
kreten Signalen ausgegangen, deren Werte reell oder auch all
gemein komplex sein können.
Die Umsetzung der Datenabtastrate von einer Eingangs-Abtast
frequenz f1 auf eine Ausgangs-Abtastfrequenz f2 nach Fig. 2
soll nachfolgend ausführlich beschrieben werden. Schematisch
ist dargestellt, wie zunächst die digitalisierten Eingangs-
Signaldaten u1,k zyklisch in eine Speicherkette aus drei Spei
cherregistern R1 bis R3 einlaufen, die ein Schieberegister
bilden. Z-1 ist der Verzögerungsoperator einer Z-Transforma
tion und symbolisiert eine Signalverschiebung um das Abta
stintervall T. Zu den Grundlagen der spektralen Auflösung
wird an dieser Stelle auf P. Vary, U. Heute, W. Hess: "Digitale
Sprachsignalverarbeitung, B. G. Teubner, Stuttgart 1998, Kap.
3 verwiesen. Die Eingangssignaldaten u1,k werden über ein Ap
proximationsnetzwerk, bestehend aus Polynomgliedern P1 bis P3
eines quadratischen Polynoms u2,n = (e2 - 2)/2u1,k-1 + (1 - e2)u1,k +
(e2 + e)/2u1,k+1 einem Summierer S zugeführt, dessen Ausgang auf
einen Zwischenspeicher R4 geführt ist, dessen Ausgangssignale
mit der Ausgangs-Abtastfrequenz f2 getastet werden.
Mit dem Quotienten der beiden Frequenzen f1, f2 wird ein
Taktgenerator T gesteuert, der k im Mittel mit der Eingangs-
Abtastfrequenz f1 inkrementiert. Der Taktgenerator T dient
gleichzeitig als Integratorschleife für die Berechnung der
Zeitdifferenz e, die in das oben beschriebene Approximations
netzwerk einfließt.
In Fig. 3 ist das Spektrum eines Ausgangssignals bis zu 12
MHz dargestellt, das mit der Anordnung nach Fig. 2 erhalten
wurde. Wie in dem Diagramm zu sehen ist, treten diskrete
Störlinien bei einem Signalpegel von ca. -65 dBc auf, die zu
einem Pfeifen führen. Eine Abnahme dieser Störungen zu nied
rigen Frequenzen hin ist nicht zu erkennen. Bei höheren Fre
quenzen kann das Ausgangssignal ohnehin mittels eines Tief
passes gefiltert werden.
In Fig. 4 ist beispielhaft in einem Blockschaltbild die er
findungsgemäße Abtastratenumsetzung von einer Eingangs-Ab
tastfrequenz f1 auf eine Ausgangs-Abtastfrequenz f2 darge
stellt. Der rechte Teil der Anordnung beinhaltet Register R4
bis R7, die mit einer Ausgangs-Abtastfrequenz f2 betrieben
werden. Mit zwei hintereinander geschalteten Registern R6, R7
und einem Entscheider E ist ein an sich bekannter Sigma-
Delta-Modulator M zweiter Ordnung mit einer Rückkopplungs
funktion G(z) = 2 . z-1 - z-2 aufgebaut.
Am Eingang des Sigma-Delta-Modulators ist das Abtastratenver
hältnis x = f1/f2 = konstant. Der Ausgangswert d = 1 des Sig
ma-Delta-Modulators veranlaßt die Taktimpulse für den linken
Teil der Anordnung. Die diskreten Zeitschritte k des Ein
gangssignals u1,n werden im Mittel mit der Eingangs-Frequenz
f1 im Summierer S hochgezählt. In einer Integratorschleife
wird die Zeitdifferenz e berechnet, die zur Interpolation des
Eingangssignals u1,k dient. Die Zeit t ist im Ausgangssignal
u2,n zu den diskreten Zeitschritten n mit t = n/f2 gegeben, im
Eingangssignal u1,k durch t = (k + e)/f1.
Die Approximation des Eingangssignals u1,k erfolgt im Beispiel
mit einem quadratischen Polynom zu:
u2,n = (e2 - e)/2u1,k-1 + (1 - e2)u1,k + (e2 + e)/2u1,k+1.
Es können aber auch Polynome höherer Ordnung verwendet wer
den.
In Fig. 5 ist das Spektrum eines Ausgangssignals dargestellt,
das mit der Anordnung nach Fig. 4 umgesetzt worden ist. Die
Eingangsdatensymbolrate beträgt f1 = 25,66 MHz = (π/3 . d,2 -
1)100 MHz. Das Eingangssignal u1 ist ein Sinussignal mit ei
ner Eingangs-Abtastfrequenz von 2 MHz. Als Dithersignal ist
ein weißes, gleichverteiltes Rauschsignal zwischen -0,25 MHz
und +0,25 MHz hinzugefügt. Die Ausgangs-Abtastfrequenz be
trägt 100 MHz. Das Spektrum wurde mit einer diskreten Fou
riertransformation mit 100000 Punkten dargestellt, entspre
chend einer effektiven Bandbreite von 1 kHz. Man erkennt bei
Frequenzen unter 2 MHz eine mittlere Rauschleistung von unter
-100 dBc/kHz = -130 dBc/Hz. Zu höheren Frequenzen hin steigt
die Rauschleistung leicht an. Extreme Störlinien sind nicht
zu erkennen.
Claims (6)
1. Schaltungsanordnung zur Abtastratenumsetzung zeitdiskreter
Signale, die einem Abtastratenumsetzer zugeführt werden, der
unter Verwendung eines Approximationsverfahrens aus den ihm
zugeführten Eingangssignalen Ausgangssignale einer anderen
Abtastrate bildet, und wobei ein Taktgenerator die Ausgangs-
Abtastfrequenz an die Eingangs-Abtastfrequenz anpaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Taktgenerator (T) mit einem Sigma-Delta-Modulator (M)
gesteuert wird, der den Hauptanteil des durch die Approxima
tion entstehenden Fehlersignals zu hohen Frequenzen hin
formt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Sigma-Delta-Modulator (M) höherer Ordnung.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Entscheider (E) des Sigma-Delta-Modulators (M)
ein Rauschgenerator angeordnet ist, der ein Dither-Signal
hinzufügt.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Dithersignal ein weißes Rauschen anliegt.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Tiefpaß Fehlersignale höherer Frequenzen am Signal
ausgang unterdrückt.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
die Anwendung in Sender- und/oder Empfängereinrichtungen di
gitaler Funk-Kommunikationssysteme.
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