DE19935164A1 - Verfahren zur gleichzeitigen Reinigung und Flußmittelbehandlung von Aluminium-Motorblock-Zylinderbohrungsoberflächen zur Befestigung von thermisch gespritzten Überzügen - Google Patents
Verfahren zur gleichzeitigen Reinigung und Flußmittelbehandlung von Aluminium-Motorblock-Zylinderbohrungsoberflächen zur Befestigung von thermisch gespritzten ÜberzügenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen eines thermisch gespritzten Überzugs auf einer unaufgerauhten Leichtmetalloberfläche. Das Verfahren umfaßt die Schritte (a) Abscheiden einer Überzugsoberfläche (i.e. DoppelKaliumAluminiumfluoridsalz) auf der Oberfläche, die so gereinigt wurde, daß sie im wesentlichen frei von Fett und Ölen ist. Die wässrige Ablagerung schafft eine schützende Überzugsschicht, um Oxidwachstum zu verhindern; und nachfolgend thermisches Spritzen von Metall-Tröpfchen oder Partikeln auf die schützende Überzugsoberfläche zur Herstellung eines Metallüberzugs, der metallurgisch an der Gußoberfläche gebunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung eines thermisch gespritzten
Überzugs an einer im wesentlichen fett- und ölfreien unaufgerauhten Gußleicht
metalloberfläche. Sie bezieht sich also auf das Anbinden von Metallüberzügen an
Aluminium-Substrate. Ganz besonders bezieht sich die Erfindung auf ein Verfah
ren zum Ersetzen des nativen Aluminiumoberflächenoxids durch stabile Überzüge,
um eine starke metallurgische/chemische Bindung mit aufgespritzten Metallüber
zügen zu fördern.
Aluminium und Aluminiumlegierungen sind allgemein sehr reaktiv und bilden schnell
einen passivierenden Oberflächenoxidfilm (5-100 Nanometer Dicke) falls sie der
Atmosphäre bei Umgebungstemperatur ausgesetzt sind. Ein derartiger Oxidfilm
verhindert Anhaften von Metallüberzugen auf unaufgerauhtem Aluminium. Um eine
metallurgische, chemische oder intermetallische Bindung zwischen dem Aluminium
oder der Aluminiumlegierung und anderen Metallen zu schaffen, ist es häufig not
wendig, diesen Oxidfilm zu entfernen, zu lösen oder zu unterbrechen. Wenn es
vom Oxid befreit ist, geht Aluminium oder eine Aluminiumlegierung leicht Bindun
gen mit Legierungen auf Nickel-, Kupfer- und Eisenbasis bei so niedrigen Tempe
raturen wie 500°C ein. Chemische Aluminum-Ätzmittel, wie im U.S. Patent no.
3,779,839 beschrieben, enthalten typischerweise Alkalimetallfluoride, saures Natri
umfluorid und Fluorwasserstoff; eine Chloridverbindung ausgewählt aus NaCl und
MgCl2 und Cr2O3. Diese Techniken waren nachteilig, entweder aus Kostengrün
den oder da sie für das Substrat oder die Umwelt zu aggressiv waren. In Abwe
senheit eines kommerziell durchführbaren und umweltverträglichen Verfahrens zur
Entfernung nativer Oxide von Aluminiumoberflächen, war bisher Aufrauhen üblich,
um eine Bindung von thermisch gespritzten Überzugen auf Gußaluminiumoberflä
chen zu ermöglichen. Dieses Aufrauhen wurde durch mechanische Mittel, wie
Sandstrahlen, Hochdruckwasserstrahlbehandlung, elektrische Entladung oder
chemische Ätzmittel durchgeführt. Es wird daher ein Verfahren benötigt das die
Notwendigkeit des Aufrauhens von Gußaluminiumsubstraten vermeidet und den
noch das Anhaften von Metallüberzügen darauf ermöglicht.
Flußmittel werden üblicherweise eingesetzt, um den Oberflächenoxidfilm vom Alu
minium zu entfernen. Dies wird deutlich aus der kommerziellen Praxis beim Zu
sammenlöten von zwei Teilen Aluminiumlegierungsblech (meist kaltgewalzt mit ei
ner Niedertemperatur Lötmetallschicht) die zunächst Zusammenbau der Teile und
sodann Fluten der Verbindungsfläche mit einem Flußmittel bei Raumtemperatur
beinhaltet. Falls aggressiv erwärmt wird, schmilzt das Flußmittel und entfernt die
Oberflächenoxide, wodurch die Schicht eine Zwischenschichtlegierungsverbindung
mit Aluminium bilden kann, wie in den U.S. Patenten No. 4,911,351 beschrieben.
Die Flußmittel-Zusammensetzung hat häufig eine Fluorid oder Chlorid-Basis, wie
im U.S. Patent Nos. 3,667,111 und 5,318,764 beschrieben. Flußmittel aus Alkali
metall-Aluminiumfluoriden oder Chlorid-Salzen haben eine Schmelztemperatur kurz
unter der Schmelztemperatur von Aluminiumlegierungen.
Die Verwendung von Flußmittel hat sich beim Einsatz mit kaltgewalzten Alumini
umblechen als sehr effektiv erwiesen, aber das Flußmittel wirkt nicht mit Gußalu
miniumlegierungen, weil Gußaluminium porös und inhomogen ist, keine Über
zugsschicht besitzt und bei einer Temperatur schmilzt, die mit der Schmelztempe
ratur des Flußmittels überlappt. Dies ist ein signifikanter Nachteil, falls
- (i) das am Gußmetall zu befestigende Metall thermisch gespritzt und nicht das gleiche wie das Gußmetall ist, und
- (ii) das Metall als heiße Tröpfchen in Abwesenheit eines Lötmetalls mit niedrigem Schmelzpunkt aufgebracht wird.
In der Löttechnik ohne Flußmittel, wie sie im WO 97/36709 angegeben ist, wird die
Verwendung von chemischen Al-Ätzmitteln, NaF, KF oder HF anstelle von Fluß
mittel vorgeschlagen, um die Füllselbildungsfähigkeit von vakuumgeschweißten
Aluminiumlegierungen zu verbessern. Die Literaturstelle benötigt die Anwesenheit
von Lötmaterialien zwischen den zu verbindenden Teilen.
Thermische Spritztechniken ohne Aufrauhen umfassen Flußmittelbehandlung der
Gußaluminiumoberfläche, um Oberflächenoxide vor thermischem Spritzen der
Überzüge zu entfernen. Dies ist der Gegenstand des US Patent No. 5,723,187. Die
Literaturstelle offenbart die Schritte (1) Abscheiden eines Flußmittels (i.e. Kalium
aluminiumfluorid mit bis zu 50 Mol% anderen Fluorid-Salzen) auf der Gußoberflä
che, die so gereinigt wurde, daß sie im wesentlichen frei von Fett und Ölen ist, wo
bei diese Ablagerung eine mit trockenem Flußmittel überzogene Oberfläche
schafft, wobei das Flußmittel das Oxid auf der Gußoberfläche mit einer Schmelz
temperatur unter derjenigen der Gußoberfläche entfernen kann; (2) thermisches
Aktivieren des Pulver-Flußmittels der Flußmittel überzogen Oberfläche durch
Schmelzen und Lösen jeglichen Oxids auf der Gußoberfläche; und (3) gleichzeitig
damit oder nach Schritt (2) thermisches Spritzen von Metalltröpfchen oder Partikeln
auf die flußmittelüberzogene Oberfläche, um einen Metallüberzug, der metallur
gisch an der Gußoberfläche gebunden ist, zu schaffen. .
Die U.S. Anmeldung 08/829666 mit Anmeldetag 31. März 1997 "Verfahren zum
thermischen Spritzen eines Metallüberzugs unter Verwendung eines flußmittel
überzogenen Drahts" lehrt ein Verfahren, das gleichzeitig das Flußmittel und den
Metallüberzug auf die Gußaluminiumoberflächen unter Verwendung der Technolo
gie eines überzogenen Drahts abscheidet. Sie offenbart die Verwendung eines
Drahtes mit Überzug für das thermische Spritzen auf Aluminiumlegierungs-
Substraten mit einer Pulverkernmischung bestehend aus: (i) Metall Pulver, das eine
metallurgische Bindung mit dem Substrat eingehen kann, falls das Metallpulver ge
schmolzen ist, (ii) einem Flußmittelpulver, das Aluminiumoxide von der Substrat
oberfläche bei geeigneten Temperaturen entfernen kann (iii) einem biegsamen Me
tallüberzug, der die Pulvermischung umgibt, mit einer Zusammensetzung, die mit
dem Bindungsmetall kompatibel ist und (iv) thermisches Spritzen des überzogenen
Drahtes, um einen metallurgisch gebundenen Metallüberzug am Aluminiumsubstrat
zu bilden.
US Patent 5,100,486 lehrt ein anderes Verfahren, Flußmittel aufzubringen, um
Oberflächenoxid zu entfernen und die Metalloberfläche auf den Empfang und das
Befestigen des Metallüberzugs vorzubereiten. Das Verfahren besteht aus
- (i) Herstellen einer Aufschlämmung mit Flußmittel, den Metallüberzugspartikeln und einem organischen Bindemittel,
- (ii) Aufbringen der Aufschlämmung auf das Metallsubstrat
- (iii) Erwärmen zur Aktivierung des Flußmittels, um das Oberflächenoxid zu entfer nen und das organische Bindemittel zu verdampfen und
- (iv) Sintern im Ofen, um eine Bindung zwischen dem Metallsubstrat und der Metall überzugsschicht zu bilden.
Bei allen Verfahren ohne Aufrauhen wird ein festes, handelsübliches und unab
hängiges (vom Aluminiumsubstrat) Flußmittelpulver zum Lösen des Substratober
flächenoxids vor oder gleichzeitig mit der Befestigung des Überzugs eingesetzt.
Vorteilhafterweise lehrt die Erfindung die Verwendung des Aluminiumlegierungs
substrats, um Flußmittel-Kristalle vor dem Betriebsschritt des thermischen Sprit
zens einzusetzen.
Während die Erfindung das Abscheiden eines Überzugs ähnlicher Zusammenset
zung wie Fluorid-Flußmittel umfaßt, verhält sich die erfindungsgemäße Fluorid-
Doppelsalz-Zusammensetzung anders als ein konventionelles Flußmittel. Es wird - wo
bei diese Theorie nicht als bindend angesehen werden soll - wahrscheinlich die
wässrige KF Lösung mit dem nativen Aluminiumoxid reagieren und in einer geeig
neten Konzentration einen schützenden Überzug eines Kaliumaluminiumfluorid-
Doppelsalzes bilden, der Oxidnachbildung verhindert.
Es ist demzufolge Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, das ökono
misch, zuverlässig und schnell thermisch gespritzte Metalltröpfchen oder -Partikel
an einem unaufgerauhten Substrat auf Gußleichtmetallbasis in Abwesenheit kon
ventioneller Löt-Materialien bindet. Das Verfahren sollte eine metallurgische
und/oder chemische Bindung zwischen einem solchen Leichtmetall und thermisch
gespritzten Metallüberzug schaffen und keine Anwendung irgendwelcher pulver
förmiger Flußmittel, wie beim Stand der Technik üblich, benötigen. Das Verfahren
ist auch vorteilhaft für die Herstellung, da (1) ein wäßriges Bad, das kostspielige
Flußmittel-Betriebsverfahren ersetzt, und (2) die Pulverhandhabung eliminiert und
daher umweltfreundlicher ist.
Die Erfindung löst die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Pa
tentanspruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Sie verwendet also ein Verfahren, das einen thermisch gespritzten Überzug auf ein
unaufgerauhtes Gußleichtmetall, das im wesentlichen fett- und ölfrei ist, aufbringt.
Das Verfahren umfaßt eine Reihe Schritte eingeschlossen Behandlung der Guß
metalloberfläche mit einem wäßrigen Kaliumfluorid-haltigen Bad. Das Bad kann
chemisch mit dem Aluminiumsubstrat unter Abscheidung eines schützenden Ober
flächenüberzugs mit Kaliumaluminiumfluorid-Doppelsalz, das das Wachstum von
Aluminiumoxid auf der Substratoberfläche vermeiden kann. Danach werden ther
misch Metalltröpfchen oder Partikel auf die überzogene Oberfläche, um einen
metallurgisch an der Aluminiumoberfläche gebundenen Überzug zu bilden, ge
spritzt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels sowie der be
gleitenden Zueignung näher erläutert, auf die sie jedoch keineswegs beschränkt
ist. Darin zeigt:
Fig. 1 ein Temperatur-Phasen Diagramm von Kaliumaluminiumfluorid-Salzen als
Funktion des Mol%-Gehalts an AlF3;
Fig. 2 eine schematisch perspektivische Ansicht eines a thermischen Spritz-Appa
rates zur Aufbringung von Metalltröpfchen oder -Partikeln auf die Innenoberfläche
einer Gußaluminiummotorblock-Bohrungsoberfläche;
Fig. 3 eine stark vergrößerte Schnittansicht eines Teils der Spritzpistole und der
benachbarten überzogenen Oberfläche.
Fig. 4a eine Scanning-Elektronenmikrographie der überzogenen Gußaluminiumo
berfläche unter Verwendung einer 3.0% KF Lösung.
Fig. 4b eine Scanning-Elektronenmikrographie der überzogenen Gußaluminiumo
berfläche unter Verwendung einer 2.5% KF Lösung.
Fig. 5 eine Scanning-Elektronenmikrographie (4000fache Vergrößerung) einer
überzogenen Gußaluminiumoberfläche mit einer Konzentration von weniger als
50 Mol% Kaliumaluminiumfluorid (1.5% KF); und
Fig. 6 ein Röntgendiffraktionsspektrum der Oberflächenüberzugsschicht aus Kali
umaluminiumfluorid.
Erfahrungen mit Fluor-Aluminium-Flußmitteln wurden üblicherweise mit Preß-Alu
miniumblechlegierungsmaterial mit einer Schmelztemperatur im Bereich von
640-660°C gemacht. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die erfolgreiche
Flußmittelbehandlung von Gußaluminiumlegierungen (wie 319, 356, 380 und 390)
die Si, Cu, Mn oder Fe Bestandteile in Mengen von 0.5-5 Gew.-% enthalten und
besitzt daher eine etwas niedrigere Schmelztemperatur (von etwa 580-600°C) ver
glichen mit Preßaluminiumblechlegierungen, wie der 3000 Serie mit 0.5-1.5 Gew.-%
Mn, Mg und Fe. Die Oberflächenrauhigkeit derartiger Gußlegierungen ist meist
etwa 1-3 Mikrometer Ra, welches als solches unzureichend ist, um eine mechani
sche Verzahnung mit dem thermisch gespritzten Überzug zu bilden.
Nachdem die Gußkomponente aus einem Leichtmetall, Al, Mg, wie einem Gußalu
minium Motorblock 10 mit mehreren Zylinderbohrungen 11 mit einer Innenoberflä
che 12 mit einer Rauhigkeit von etwa 0.5-2 Mikrometern gebildet wurde und
nachdem eine solche Oberfläche von jeglichem Fett oder Öl gereinigt wurde, wer
den im wesentlichen zwei Schritte durchgeführt.
Zunächst wird eine schützende Schicht Kaliumaluminiumfluorid-Doppelsalz durch
Behandeln der Aluminiumoberfläche mit einer wässrigen Lösung von KF herge
stellt. Bevorzugte KF Lösungen bewegen sich zwischen 2.0-5.0 Gew.-%. Die che
mische Reaktion zwischen dem Aluminium und der Lösung bildet eine Oberflä
chenschicht Kaliumaluminiumfluorid. Die Schicht schützt die Aluminiumoberfläche
vor Neuwachstum von Aluminiumoxid. Schließlich werden Metalltröpfchen oder
Partikel thermisch auf die überzogene Oberfläche unter Ausbildung eines Metall
überzugs gespritzt, der mindestens metallurgisch an der aluminiumoxidfreien
Oberfläche gebunden ist.
Wie in Fig. 1 gezeigt, ist ein typisches Aluminiumflußmittel so ausgewählt, daß es
ein Eutektikum 13 mit einem Fluorid-Doppelsalz mit einer Phasenformel
K3AlF 6 + KAlF4 ist. Ein solches Eutektikum umfaßt AlF3 zu etwa 45 Mol % des Fluorid-Dop
pelsalzes, wobei KF etwa 55 Mol% ist. Das Eutektikum besitzt eine Schmelztempe
ratur von etwa 560°C (entlang Linie 14) die etwa 40°C unter der Schmelztempe
ratur der Gußlegierung des Substrats liegt. Wenn das Fluorid-Doppelsalz einen
wesentlich anderen Mol% AlF3 besitzt (also kein Eutektikum ist) steigt die
Schmelztemperatur schnell entlang Linie 15 der Fig. 1.
Das Fluorid-Doppelsalz enthält sowohl K3AlF6, und KAlF4, a wie aus Fig. 6 er
sichtlich, aber in anderen Proportionen als das Eutektikum-Flußmittel. Während
konventionelle Flußmittel bei der Eutektikumstemperatur von 560°C schmelzen, ist
der schützende Überzug des Fluorid-Doppelsalzes bei 585°C immer noch kristallin.
Der Mechanismus der Erfindung unterscheidet sich von konventionellem Löten mit
Flußmittel. Typischerweise wird Löt-Flußmittel als Pulver auf die native Aluminiu
moxid-Schicht aufgebracht. Wenn das Flußmittel zu schmelzen beginnt, löst es das
Oberflächenoxid. Obwohl folgende Theorie nicht als bindend angenommen werden
soll, wird angenommen daß erfindungsgemäß eine schützende Schicht in einer
chemischen Reaktion zwischen KF und Aluminium gebildet wird. Zuerst ätzt das
KF die native Oxidschicht und danach reagiert KF mit der oxidfreien Aluminiumo
berfläche unter Bildung des Fluorid-Doppelsalzes und schützt die Oberfläche vor
der Neubildung von Oberflächenoxid. Die Überzugsschicht schützt die Aluminiu
moberfläche und bereitet das Gußmetall für das thermische Spritzen vor. Fig. 4a
und 4b zeigen Scanningelektronenmikrographien eines Substrats, das mit einer
KF-Lösung mit der erfindungsgemäßen Konzentration überzogen wurde. Das KF
bildet Fluorid-Doppelsalzkristalle, die es dem gespritzten Überzug ermöglichen,
stark am Substrat zu haften.
Thermisches Spritzen der Metall-Tröpfchen oder -Partikel kann durch Verwen
dung einer Vorrichtung, wie in Fig. 3 gezeigt, erfolgen. Ein Metalldrahtvorrat 18
wird in das Plasma oder Flamme 19 der thermischen Pistole 20 so eingeführt, daß
die Spitze 21 des Vorrats 18 schmilzt und zu Tröpfchen 22 durch die Hochge
schwindigkeits-Gassstrahlen 23 und 24 zerstäubt wird. Die Gasstrahlen projizieren
den Spritznebel 25 auf die Leichtmetall-Zylinderbohrungswand 12 eines Motor
blocks und scheiden dadurch den Überzug 26 ab. Die Pistole 23 kann eine innere
Düse 27, die eine Wärmequelle, wie eine Flamme oder Plasma-Wolke 19 konzen
triert, aufweisen. Plasma-Wolke 19 wird durch Abziehen von Elektronen aus dem
Primärgas 23 hergestellt, wenn dieses zwischen Anode 28 und Kathode 29 pas
siert, wodurch eine hocherhitzte Ionen-Entladung oder Wolke 19 resultiert. Die
Wärmequelle schmilzt die Drahtspitze 21 und die resultierenden Tröpfchen 22
werden durch das Primärgas 23 mit hoher Geschwindigkeit zum Ziel geführt. Ein
unter Druck stehendes Sekundär-Gas 24 kann zur weiteren Steuerung des Spritz
musters 25 eingesetzt werden. Ein solches Sekundärgas wird durch die Kanäle 30,
die zwischen Kathode 29 und Gehäuse 31 gebildet sind, geführt. Sekundärgas 24
wird radial nach innen zur Achse 32 der Wolke 19 geführt. Der Draht 18 wird durch
Anschließen des Drahtes an einer Anode und Schlagen eines Bogens zur Ka
thode 29 geschmolzen. Der resultierende Überzug 26 besteht aus aufgespritzten
Schichten oder Partikeln 33. Obwohl die Verwendung von Draht-Vorrat detailliert
beschrieben wurde, können auch pulverbeschickte thermische Spritzvorrichtungen
eingesetzt werden, um den gleichen Bindungseffekt zu bewirken.
Um die metallurgische Bindung zwischen dem oxidfreien Aluminiumsubstrat und
den thermisch gespritzten Partikeln zu verbessern, kann ein Bindungsüberzug zu
nächst thermisch darauf gespritzt werden, der aus Nickel-Aluminium oder
Bronze-Aluminium besteht; bevorzugt besitzt der Bindungsüberzug eine Partikel
größe von 2.5-8 Mikrometern, was der Überzugsoberfläche eine fertige Oberflä
che von etwa 6 mikrometer Ra verleiht. Ein endgültiger Decküberzug aus Stahl mit
niedrigem Kohlenstoffgehalt oder bevorzugt einem Komposit von Stahl und FeO
wird geschaffen.
Falls ein Komposit-Decküberzug erwünscht wird, besteht der Drahtvorrat aus einer
Stahllegierung mit niedrigem Kohlenstoffgehalt und das Sekundärgas wird so ge
steuert, daß Sauerstoff mit den Tröpfchen 2 reagieren kann, um zu oxidieren und
selektiv Eisenoxid FexO zu bilden. (Wuestit, eine hochabriebbeständige Oxidphase
mit selbstschmierenden Eigenschaften). Der Komposit-Überzug kann somit sehr
ähnlich wie Gußeisen reagieren, das Graphit als inhärentes Schmiermittel enthält.
Die Gaskomponente mit Sauerstoff kann zwischen 100% Luft (oder Sauerstoff)
und 100% Inertgas (wie Argon oder Stickstoff) mit entsprechenden Oxidationsgra
den des Fe sein. Die Sekundär-Fließgeschwindigkeit sollte im Bereich von
30-120 stundard cubic feet/Minute liegen, um sicherzustellen daß alle Tröpfchen
mit dem oxidierenden Element umhüllt sind und um das Aussetzen der Stahltröpf
chen gegenüber dem Gas zu kontrollieren.
Fig. 5 zeigt eine Scanning-Elektronenmikrographie für ein Substrat 40, das mit ei
ner KF-Lösung überzogen wurde, deren Konzentration niedriger als die erfin
dungsgemäße war. Fluorid-Doppelsalzkristalle sind nicht anwesend und der Über
zug haftet nicht. Es wurde gefunden, daß das erfindungsgemäße Verfahren die
Zeit für die Gesamtzahl der drei Basis-Schritte auf eine Minute oder darunter redu
ziert. Es wurde gefunden, daß die Überzuge, wenn sie erfindungsgemäß aufge
bracht wurden, am Aluminium Substrat (wie 319) mit einer durchschnittlichen Flä
chenbindungskraft von 3200-6000 psi haften.
Obwohl die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist dem Fachmann ersichtlich, daß die Erfindung keinesfalls darauf be
schränkt ist, sondern daß verschiedene Abwandlungen innerhalb des Schutzum
fangs der Ansprüche möglich sind.
10
Gußaluminiummotorblock
11
Zylinderbohrungen
12
Innenoberfläche von
11
13
Eutektikum
14
Linie im Phasendiagramm
18
Metalldrahtvorrat
19
Plasma oder Flamme
20
thermische Pistole
21
Spitze des Vorrats
18
22
Tröpfchen
23
Hochgeschwindigkeits-Gasstrahl; Primärgas
24
Hochgeschwindigkeits-Gasstrahlen, Sekundärgas
25
Spritznebel
26
Überzug
27
innere Düse
28
Anode
29
Kathode
30
Kanäle zwischen Kathode
29
und Gehäuse
31
31
Gehäuse
32
Achse der Wolke
19
33
Partikel
Claims (7)
1. Verfahren zur Befestigung eines thermisch gespritzten Überzuges an ei
ner im wesentlichen fett- und ölfreien unaufgerauhten Gußleichtmetallober
fläche durch:
- (a) Aussetzen der Oberfläche einem wässrigen Bad mit Kaliumfluorid, das das einen Überzug Kaliumaluminiumfluoridsalz unter Herstellung einer schützend überzogenen Oberfläche abscheiden kann; und
- (b) thermisches Spritzen von Metall-Tröpfchen oder Partikeln auf die Über zugs-Oberfläche zur Herstellung eines Metall-Überzugs, der mindestens metallurgisch an der Leichtmetalloberfläche gebunden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die überzogene Oberfläche mehr als
50 Mol% Kaliumaluminiumfluorid aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Überzug als Lösung auf Wasser
basis auf die Leichtmetalloberfläche aufgebracht wird
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Lösung zwischen 2.0-5.0 Gew.-%
KF aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die überzogene Oberfläche mit Was
ser gespült wird, um das Lösungsmittel zu entfernen.
6. Verfahren zum Befestigen eines thermisch gespritzten Überzugs an einer
im wstl. öl- und fettfreien unaufgerauhten Oberfläche auf Gußaluminium
basis, mit
- (a) Aussetzen der Oberfläche einem wässrigen Bad mit 2-3 Gew.-% KF bei 120-150°F, wobei das Abscheidungsbad einen Oberflächenüberzug eines Kaliumaluminiumfluorid-Doppelsalzes mit der Phasenformel K3AlF6 + KAlF3, um eine trockene schützend überzogene Oberfläche zu bilden;
- (b) thermisches Spritzen von Metall-Tröpfchen oder Partikeln in einem Schritt, wobei das thermische Spritzen so durchgeführt wird, daß Tröpfchen oder Partikel eines Komposits von Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt und FeO zur Bildung eines Deck-Überzugs gespritzt werden; und
- (c) Honen des Decküberzugs auf eine gleichmäßige Oberflächenendbear beitung mit 0.1-1.0 mum und einer Dicke von 50-500 Mikrometern.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Haftkraft der Bindung des ther
misch gespritzten Überzugs am Substrat auf Aluminiumbasis zwischen
3200-6000 psi beträgt.
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