DE19934563B4

DE19934563B4 - Verfahren zum Umbau einer aus Drehrohrofen und Planetenkühler bestehenden Anlage

Info

Publication number: DE19934563B4
Application number: DE1999134563
Authority: DE
Inventors: Eric Bourdon; Luc Dr.-Ing. Rudowski
Original assignee: Polysius AG
Current assignee: ThyssenKrupp Industrial Solutions AG
Priority date: 1999-07-22
Filing date: 1999-07-22
Publication date: 2008-02-21
Anticipated expiration: 2019-07-23
Also published as: ES2181542A1; DE19934563A1; ES2181542B1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umbau eines Drehrohrofens mit Planetenkühler durch Abscheiden des Planetenkühlers, wobei die vorletzte Laufrollenstation so weit versetzt wird, daß die Auflagelast in der drittletzten Laufrollenstation im normalen Belastungsbereich bleibt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umbau einer Anlage, die einen auf mehreren Laufrollenstationen gelagerten Drehrohrofen und einen zwischen der letzten und vorletzten Laufrollenstation am Umfang des Drehrohrofens angeordneten Planetenkühler enthält, wobei der Planetenkühler und die ihn tragende Sektion des Drehrohrofens abgeschnitten und die letzte Laufrollenstation entfernt wird und im Anschluß an den Drehrohrofen ein nicht mit dem Drehrohrofen rotierender Kühler, vorzugsweise ein Schubrostkühler, angeordnet wird.
Drehrohröfen mit Planetenkühler wurden früher häufig gebaut und befinden sich infolgedessen auch heute noch vielfach im Einsatz. Aus den verschiedensten Gründen, insbesondere zur Leistungssteigerung und zur Erzielung einer besonders wirksamen Kühltechnik, bevorzugt man heute gegenüber Planetenkühlern im allgemeinen Kühlertypen, die nicht mit dem Drehrohrofen rotieren, vorzugsweise Schubrostkühler.
Vorhandene Anlagen mit Planetenkühler müssen daher vielfach durch Installation eines neuen Kühlers umgebaut werden. Zu diesem Zweck wird der Planetenkühler und die ihn tragende Sektion des Drehrohrofens abgeschnitten. Damit entfällt zugleich die bisher letzte Laufrollenstation. Mit diesem gravierenden Eingriff in die Ofengeometrie vergrößert sich nun jedoch die Auflagelast der drittletzten Laufrollenstation im allgemeinen derart, daß auch diese Laufrollenstation ausgewechselt und durch eine stärker dimensionierte Einheit er setzt werden muss. Die hiermit verbundenen Mehrkosten der Umrüstung sind beträchtlich.
Mit einem erheblichen Aufwand ist auch ein anderes bekanntes Umrüstverfahren verbunden ( EP-B2-0 310 509 ), bei dem zwecks Reduzierung der Auflagelast in der drittletzten Laufrollenstation der Durchmesser des Drehrohrofens zwischen der drittletzten und vorletzten Laufrollenstation verringert wird. Dies bedingt nicht nur Änderungen an zwei Laufrollenstationen, sondern darüber hinaus einen aufwendigen Umbau des Drehrohrofens.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass der Umbau einer Planetenkühleranlage mit wesentlich geringerem Aufwand möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die vorletzte Laufrollenstation, die nunmehr neue letzte Laufrollenstation geworden ist, so weit in Richtung auf die drittletzte Laufrollenstation, die nunmehr neue vorletzte Laufrollenstation geworden ist, versetzt wird, dass die Auflagelast in dieser drittletzten Laufrollenstation nach dem Abschneiden des Planetenkühlers und der ihn tragenden Sektion des Drehrohrofens wieder innerhalb des vor dem Umbau vorhandenen normalen Belastungsbereiches liegt.
Bei diesem Umbauverfahren kann die drittletzte Laufrollenstation (ebenso wie jede vorangehende Laufrollenstation) unverändert beibehalten werden. Erforderlich ist lediglich ein Versetzen der vorletzten Laufrollenstation, wenn mit dem Abschneiden des Planetenkühlers und der ihn tragenden Sektion des Drehrohrofens die letzte Laufrollenstation wegfällt.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß die durch das Abschneiden des Planetenkühlers und der ihn tragenden Sektion des Drehrohrofens in der drittletzten Laufrollenstation entstehende Vergrößerung der Auflagelast durch Anbringung eines Gegengewichtes am abgeschnittenen Ende des Drehrohrofens teilweise kompensiert wird. In einem solchen Falle braucht die vorletzte Laufrollenstation nur um ein geringeres Maß versetzt zu werden, was im Einzelfall aus konstruktiven oder baulichen Gründen von Vorteil sein kann.
Die Erfindung sei anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
1 die Schemadarstellung eines Drehrohrofens mit Planetenkühler und vier Laufrollenstationen,
2 eine Schemadarstellung des Drehrohrofens nach Abschneiden des Planetenkühlers,
3 die Anordnung gemäß 2, jedoch mit einer versetzten Laufrollenstation.
Der Drehrohrofen 1 (1) ist auf vier Laufrollenstationen I, II, III, IV gelagert und trägt zwischen der vorletzten Laufrollenstation III und der letzten Laufrollenstation IV einen Planetenkühler 2, über den das Gut in bekannter Weise ausgetragen wird (Pfeile 3).
2 zeigt die Verhältnisse bei einem herkömmlichen Umbau. Der Planetenkühler und die ihn tragende Sektion des Drehrohrofens 1 ist abgeschnitten. Damit entfällt zugleich die bisher letzte Laufrollenstation IV. Dem Drehrohrofen 1 ist nunmehr ein nicht mit dem Drehrohrofen rotierender, ortsfester Kühler, beispielsweise ein Schubrostkühler 4, nachgeschaltet.
Durch den Wegfall des vom Planetenkühler 2 ausgeübten Momentes ergibt sich in der Laufrollenstation II eine wesentliche Vergrößerung der Auflagelast (angedeutet durch den Pfeil 5). Die Überlastung ist in der Regel so groß, daß die gesamte Laufrollenstation II durch eine stärker dimensionierte Einheit ersetzt werden muß.
3 veranschaulicht demgegenüber die erfindungsgemäße Maßnahme:
Die ursprünglich vorletzte Laufrollenstation III (die nunmehr neue letzte Laufrollenstation geworden ist) wird so weit in Richtung auf die drittletzte Laufrollenstation II versetzt (Pfeil 6), daß die Auflagelast in der Laufrollenstation II nach dem Abschneiden des Planetenkühlers 2 und der ihn tragenden Sektion des Drehrohrofens 1 wieder innerhalb des vor dem Umbau vorhandenen normalen Belastungsbereiches liegt.
Das Versetzen der Laufrollenstation 3 (beispielsweise um 4 bis 10 m) bedingt zwar vielfach ein neues Fundament für die Laufrollenstation III in der neuen Lage. Dafür kann jedoch die Laufrollenstation II unverändert beibehalten werden.
Das erforderliche Maß der Versetzung der (ursprünglich) vorletzten Laufrollenstation III läßt sich mit gebräuchlichen statischen Programmen ermitteln. Der Drehrohrofen wird hierbei als ein auf mehreren Stützen gelagerter Träger behandelt.

Claims

Verfahren zum Umbau einer Anlage, die einen auf mehreren Laufrollenstationen (I, II, III, IV) gelagerten Drehrohrofen (1) und einen zwischen der letzten und vorletzten Laufrollenstation am Umfang des Drehrohrofens angeordneten Planetenkühler (2) enthält, wobei der Planetenkühler (2) und die ihn tragende Sektion des Drehrohrofens (1) abgeschnitten und die letzte Laufrollenstation (IV) entfernt wird und im Anschluss an den Drehrohrofen (1) ein nicht mit dem Drehrohrofen rotierender Kühler angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die vorletzte Laufrollenstation (III), die nunmehr neue letzte Laufrollenstation geworden ist, so weit in Richtung auf die drittletzte Laufrollenstation (II), die nunmehr neue vorletzte Laufrollenstation geworden ist, versetzt wird, dass die Auflagelast dieser drittletzten Laufrollenstation (II) nach dem Abschneiden des Planetenkühlers (2) und der ihn tragenden Sektion des Drehrohrofens (1) wieder innerhalb des vor dem Umbau vorhandenen normalen Belastungsbereiches liegt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die durch das Abschneiden des Planetenkühlers (2) und der ihn tragenden Sektion des Drehrohrofens (1) in der drittletzten Laufrollenstation (II) entstehende Vergrößerung der Auflagelast durch Anbringung eines Gegengewichtes am abgeschnittenen Ende des Drehrohrofens (1) teilweise kompensiert wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühler als Schubrostkühler (4) ausgebildet ist.