DE19933548C2 - Passiviertes elektronisches Bauelement und Verfahren zur Herstellung einer Passivierung eines elektronischen Bauelements - Google Patents
Passiviertes elektronisches Bauelement und Verfahren zur Herstellung einer Passivierung eines elektronischen BauelementsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Maßnahmen zur Pas
sivierung von elektrisch leitfähigen Strukturen, sogenannten
Leiterstrukturen, die sich auf einer jeweiligen Oberfläche
eines Substrats oder insbesondere Kristalle eines elektroni
schen Bauelements befinden, wie beispielsweise aus der DE 196 14 459 A1
bekannt. Dort wird ein Bauelement, beispielsweise
ein in Siliziumtechnik gefertigter Sensor beschrieben, wel
cher mit einer elektrisch isolierenden Schicht abgedeckt ist,
über der eine amorphe Metallschicht aufgebracht ist. Mit Hil
fe der beiden Schichten ist das Bauelement gegen Umgebungs
einflüsse geschützt.
Die Erfindung bezieht sich zum einen bevorzugt auf Halblei
ter-Bauelemente und zum anderen besonders bevorzugt auf Ober
flächenwellen-(OFW-)/Surface Acoustic Wave-(SAW-)Bauelemen
te, wie sie in der Technik elektronischer Schaltungen vielfa
che Anwendung finden. Die Erfindung ist darauf ausgerichtet,
Maßnahmen zum Schutz der Leiterstrukturen gegen Korrosion des
Materials dieser Strukturen und/oder gegen elektrische Kurz
schlüsse bewirkende Fremdpartikel-Verunreinigungen anzugeben.
Die Erfindung ist aber auch auf Maßnahmen zum Schutz gegen
Schäden gerichtet, die dann an einem betreffenden elektroni
schen Bauelement auftreten können, wenn dieses Bauelement
insbesondere ein Substrat mit pyroelektrischen Eigenschaften
hat. Der sogenannte Pyroeffekt tritt bei vielen piezoelektri
schen Materialien zusätzlich auf, wie sie inbesondere für
die obengenannten OFW-Bauelemente eingesetzt werden.
Aus der WO 97/45955 A1 ist ein elektronisches Bauelement be
kannt, welches in Flip-Chip-Technologie auf einem Substrat
montiert ist. Über dem Bauelement ist eine bis auf das Sub
strat reichende Schutzschicht aufgebracht, die die gesamte
Anordnung gegen Umgebungseinflüsse abdichtet.
Zur Vermeidung vielfältig möglicher negativer Einflüsse auf
die Substanzen und die Eigenschaften elektronischer Bauele
mente ist es üblich, deren Chips in Kapselungen unterzubrin
gen. Neben herkömmlichen Metall- und/oder Keramikgehäusen
werden wegen des Kostenvorteils vorzugsweise auch Kapselungen
aus Kunststoffmaterial verwendet. Ein Nachteil dieser Kunst
stoffkapselungen ist jedoch, daß sie das gekapselte Bauele
ment nur in beschränktem Maße auch vor Feuchtigkeit schützen.
Feuchtigkeit ist jedoch eine potentielle Ursache für den Aus
fall eines elektronischen Bauelements, nämlich insbesondere
dann, wenn die Leiterstrukturen, wie z. B. Leiterbahnen, Elektroden
usw., desselben aus dem bevorzugt verwendeten Alumini
um oder Aluminiumlegierungen bestehen. Dieses Material ist in
den hierzu verwendeten Schichtdicken korrosionsempfindlich.
Ein weiteres, mit der Kapselung verbundenes Problem ist, daß
bei Verwendung von auch nur zum Anteil aus Metall bestehenden
Gehäusen damit dem Auftreten von elektrischen Kurzschlüssen
im Bauelement Vorschub geleistet wird. Solche elektrischen
Kurzschlüsse können aber auch von im bzw. am Bauelement vor
gesehenen Bonddrähten, insbesondere auch von ausgeführten
Schweiß- und Lötvorgängen und sogar aus für die Herstellung
der Bauelemente verwendeten Fertigungsvorrichtungen herrüh
ren. Kleine und kleinste auftretende leitfähige Partikel kön
nen auf die in der Kapselung befindlichen Leiterstrukturen
gelangen und dort durch Kurzschluß zu Funktions- und Total
ausfällen derselben führen.
Es wurde bereits oben auf die Abwehr von schädlichen Einflüs
sen des Pyroeffekts hingewiesen. Dieser ist eine Eigenschaft
von insbesondere Kristallen, die bei Änderung ihrer Tempera
tur sogenannte pyroelektrische Spannung erzeugen. Je nach
Material und Ausmaß der Temperaturänderung können dabei ohne
weiteres hohe elektrische Spannungen zwischen einzelnen Lei
terstrukturen auftreten, die elektrisch gegeneinander iso
liert sind oder sein sollen. Infolge solcher pyroelektrischer
Spannungen kann es zu elektrischen Überschlägen auf der Ober
fläche des Substrats z. B. zwischen Leiterstukturen derarti
ger elektronischer Bauelemente kommen, wobei diese Überschlä
ge das Bauelement sogar total zerstören können. Besonders ist
das Auftreten dieses Effektes für Bauelemente in solchen Ge
räten zu beachten, in deren diese Bauelemente während des Be
triebs großen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind.
Der derzeitige Stand der Technik ist, um Leiterstrukturen
hermetisch gegenüber einer feuchten Atmosphäre und damit auch
vor Korrosion zu schützen, die jeweilige Leiterstruktur mit
einer passiven Deckschicht zu beschichten. Weit verbreitet
ist das Abscheiden von SiOx-Schichten [Hickernell u. M., Proc.
IEEE Ultrasonic. Symp. 345 (1995)], Si3N4-Schichten
oder Polymerbeschichtung. Als Polymerüberzüge werden
Polyimid, fluorierte Polyimidderivate [Komi
ne u. M., Proc. IEEE Ultrasonic. Symp. 253 (1993)], Polyanili
ne [Racicot u. M., Mat. Res. Soc. Symp. Proc., 413 (1996) 529]
und Epoxidharzschichten [Lin u. M., Corrosion Science, 33
(1992) 1331].
Typischerweise werden die inerten anorganischen und sogenann
te DLC-(diamond like carbon)-Schichten durch aufwendige Va
kuumverfahren abgeschieden. Beschrieben sind PVD-Verfahren
wie Sputtern und Bedampfen, sowie CVD-Techniken. Deren Nach
teil besteht im hohen apparativen Aufwand, verbunden mit dem
entsprechend hohen Kosten. Polymerbeschichtungen von Al-
Strukturen werden häufig durch kastengünstige Spin-Coating-
Verfahren aus Polymerlösungen erzeugt. Nachteil von Poly
merüberzügen und den DLC-Schichten sind deren Unbeständigkeit
gegenüber nachfolgenden O2-Plasmaprozessen, welche zur Kondi
tionierung der Oberfläche vor weiteren Prozeßschritten oft
unverzichtbar sind. DLC-Schichten sind elektrisch gut leitfä
hig und somit für Leiterstrukturen nur bedingt anwendbar. Bei
OFW-Komponenten wirken sich Polymerschichten störend aus, da
sie die Wellenausbreitung erheblich dämpfen.
Die Verhinderung des Auftretens von Kurzschlüssen, verursacht
durch elektrisch leitfähige Partikel, wird bei Halbleiterbau
elementen oftmals zusammen mit einer Passivierung gegen Kor
rosion angestrebt. Zur Anwendung kommen dazu bereits erwähnte
dielektrische Deckschichten aus SiOx, Si3N4 oder TiO2. Ein an
deres Verfahren schützt die Leiterstrukturen der Bauelemente
durch eine Verkapselung mit Polymermaterial bei der die
Leiterstrukturen nicht direkt bedeckt bzw. berührt werden.
Letztere Methode ist für OFW-Bauelemente bevorzugt, da bei
diesen die Oberfläche des Substratplättchens, in der die aku
stische Oberflächenwelle verläuft, völlig belagfrei bleibt.
Diese Methode der Verkapselung bietet jedoch nur begrenzten
Schutz gegen Korrosion des Aluminiums einer Leiterstruktur.
Eine andere Passivierungsmöglichkeit ist die anodische Oxida
tion des Aluminiums der Struktur zu Al2O3 [Ozawa u. M., Jour
nal Applied Physics 80 (1996) 5828, Konno u. M., Mat. Sci, Fo
rum 19-194 (1995) 379]. Diese Oxidation kann = ein sehr wirksa
mer Schutz sein. Jedoch müssen für die Ausführung dieser Oxi
dation alle zu passivierenden Aluminium-Strukturen elektrisch,
kontaktiert sein. Es muß auch der innerhalb der Leiterstruk
tur auftretende elektrische Spannungsabfall beachtet werden,
der mit zunehmender Entfernung von der jeweiligen Kontakt
stelle immer größer wird, nämlich daß letztendlich die Dicke
der Oxid-Passivierungsschicht auf den betreffenden Aluminium-
Leiterstrukturen gleichmäßig bzw. mindestens ausreichend dick
ist.
Als Maßnahme zur Verringerung von Schäden, die durch auftre
tende pyroelektrische Spannungen und aus diesen resultieren
den elektrischen Entladungen bei Verwendung von piezoelektri
schem (und dazu pyroelektrischem) Substratmaterial entstehen
können, dient die Anordnung von elektrischen Ableitwiderstän
den an den jeweiligen Leiterstrukturen. Eine solche Maßnahme
ist insbesondere für die besonders gefährdeten Interdigital-
Wandler (IDT) vorzusehen. Solche elektrischen Ableitwider
stände können zusammen mit den übrigen Leiterstrukturen auf
dem jeweiligen Chip hergestellt werden. Passende Widerstands
werte, die das Bauelement in dieser Weise schützen, ohne daß
die elektrische Charakteristik desselben beeinträchtigt wird,
erfordern jedoch Widerstands-Leiterstrukturen mit relativ
großem Quotienten Länge zu Breite. Eine solch großflächige,
innerhalb dieser Fläche zuverlässig elektrisch leitende
Struktur ist jedoch nicht ohne Aufwand so herzustellen, daß
jegliche Unterbrechungen der Widerstands-Leiterbahn auszu
schließen sind. Dazu erfordern sie außerdem auch noch be
trächtlichen Anteil der zur Verfügung stehenden Chipfläche
des Bauelements. Sie können außerdem auch durch hohe pyro
elektrische Entladungs-Spitzenspannungen und ggf. Funkenüber
schläge derart geschädigt werden, daß sie im Ergebnis doch
keinen wirksamen und dauerhaften Schutz für das Bauelement
bewirken können.
Eine andere bekannte Maßnahme ist, die betreffenden Bauele
mente im Herstellungsprozeß mittels Ionisationsquellen zu
schützen, die durch Ionisation der Atmosphäre einen selbsttä
tigen elektrischen Ladungsausgleich über die Oberfläche des
Chips hinweg ermöglichen. Das ist jedoch nur dort möglich, wo
die Chip-Oberfläche freiliegt und nicht durch die elektrische
Schichten wie SiOx, Si3N4, TiO2 und dgl. abgedeckt ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Maßnahmen zum
Schutz elektronischer Bauelemente mit Leiterstrukturen gegen
eine oder mehrere der obengenannten Gefahren bzw. Probleme zu
finden, insbesondere
solche Maßnahmen, die anders als die voran
stehend beschriebenen, bereits bekannten Lösungswege, eine
sichere und insbesondere weniger aufwendige Passivierung der
Leiterstrukturen einschlägiger Bauelemente und/oder Schutz
gegen Schäden durch pyroelektrische Spannungen (bei auch py
roelektrischen Substratmaterialien) gewährleisten.
Diese Aufgabe wird mit einem Bauelement mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen und Wei
terbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen her
vor.
Zur Lösung der voranstehend spezifizierten Aufgabe wird vor
geschlagen, auf zumindest die Bereiche elektrischer Leiter
strukturen des Bauelements eine dünne Zinndioxid(SnO2)-
Schicht aufzubringen. Es hat sich gezeigt, daß das Zinndioxid
mit all seinen Eigenschaften die gestellte Aufgabe erfüllt
und insbesondere mit Zinndioxid diejenigen Probleme vermieden
werden können, die wie voranstehend ausführlich beschrieben
bei den bereits bekannten, jedoch noch unzureichenden Maßnah
men auftreten können.
Zinndioxid ist eine sehr inerte, korrosionsstabile anorgani
sche Substanz. Sie ist chemisch resistent gegen Mineralsäu
ren, Basen und Salzlösungen. Zinndioxid ist auch ein Halblei
ter, und zwar mit einer relativ breitbandigen Bandlücke von
etwa 3,4 eV. Die letztgenannte Tatsache ist wichtig für den
Schutz gegen Pyroschäden, da das Zinndioxid durch nachfolgend
noch näher erörterte Maßnahmen derart elektrisch leitend ge
macht werden kann, daß die erfindungsgemäß zumindest in den
Bereichen der elektrischen Leiterstrukturen auf dem Bauele
ment vorgesehene Zinndioxid-Beschichtung für die Leiterstruk
turen einerseits noch nicht elektrisch kurzschließend wirksam
ist, andererseits aber bereits so stark elektrisch leitend
ist, daß der mit einer Temperaturänderung eines pyroelektri
schen Substrats verbundene elektrische Ladungs-/Span
nungsaufbau weitestgehend unterdrückt ist. Der spezifi
sche elektrische Widerstand reiner Zinndioxid-Schichten ist
variierbar im Bereich von 10-2 bis 107 Ωcm, und zwar dies je
nach Kristallinität und Sauerstoffgehalt der jeweiligen
Schicht. Eine relativ hohe elektrische Leitfähigkeit von
Zinndioxid kann man durch Erzeugung von Sauerstoff-Vakanzen
im Zinndioxid-Gitter erreichen. Diese Vakanzen wirken als Do
natoren. Durch eine Dotierung oder Substitution mit Fluor-
oder Antimon-Atomen kann man andererseits den elektrischen
Widerstand bis auf etwa 5 × 10-4 Ωcm herab reduzieren. Zinn
dioxid-Schichten bilden insbesondere auf silikatischen oder
oxidischen Oberflächen eines (entsprechenden) Materials sehr
fest haftende und dichte Schichten. Aufgrund der großen Band
lücke des Materials können diese Schichten auch als dünne
transparente Filme aufgebracht werden.
Zusammengefaßt gesagt sind erfindungsgemäß verwendete Zinndi
oxid-Schichten, abgeschieden als dünne Schicht oder Film auf
einer jeweiligen elektrischen Leiterstruktur eines hier in
Frage kommenden elektronischen Bauelements ideal geeignet,
die Passivierung einer insbesondere aus Aluminium bestehenden
Leiterstruktur gegen Korrosion zu erwirken. Insbesondere ist
das Zinnoxid außerdem auch (ggf.) zusätzlich mit großem Vor
teil geeignet, jegliches Auftreten von pyroelektrischen Schä
den auch an solchen Leiterstrukturen zu verhindern, die aus
anderen Materialien als Aluminium bestehen.
Das erfindungsgemäß vorgesehene Zinndioxid als Schicht oder
Film mit einer Dicke vorzugsweise zwischen 5 und 500 nm kann
einerseits durch klassisches PVD-Verfahren, durch reaktive
oder auch nicht-reaktive Kathodenzerstäubung, durch nicht-
reaktive Elektronen-Strahlbedampfung erzeugt werden. Die
schon erwähnte Möglichkeit der entsprechend gewählten Dotie
rung des Zinnoxids für eine passende elektrische Leitfähig
keit desselben in Bezug auf maximal zulässigen elektrischen
Nebenschluß innerhalb der Leiterstruktur kann vorteilhafter
weise zusammen mit der Abscheidung der Schicht/ des Films
vorgenommen werden, z. B. durch Vorsehen einer fluor-haltigen,
tetrafluorkohlenstoff-haltigen und/oder schwefelhexafluorid
haltigen Abscheideatmosphäre oder durch Zusatz von Antimon
zum Sputtertarget oder zum Bedampfungsmaterial. Sauerstoff-
Vakanzen können bei der PVD-Abscheidung in sauerstoffverarm
ter Atmosphäre und zeitlich folgender Temperung der Schich
tung in Inertgas erhalten werden. Eine weitere Ausführung der
Erfindung ist, das Zinndioxid entsprechend der Reaktion
mittels photolytischer Oxidation von SnI2 zu bilden.
Zur Herstellung einer SnO2-Schicht wird dabei SnI2 in einem
niedermolekularen Alkohol in hoher Konzentration gelöst und
mit dem Spin-Coating-Verfahren auf die zu beschichtenden Sub
strate aufgebracht. Durch UV-stimulierte Oxidation erfolgt
die Umwandlung zu SnO2. Eine Dotierung mit Antimon ist durch
Zusatz einer bestimmten Menge SbI3 zur Lösung zu erreichen.
Dies erfolgt durch die entsprechende Reaktion:
Mit diesem Verfahren ist es auch möglich, ausgewählte Berei
che auf dem Bauelement selektiv mit SnO2 zu beschichten, näm
lich indem man die mit SnI2:SbI3 ganzflächig beschichteten
Substrate beispielsweise mit einer UV-Maskenbelichtung oder
einem UV-Laserbelichtungsverfahren oxidiert. In den nichtbe
lichteten Bereichen bleibt die Reaktion von SnI2 → SnO2 aus,
so daß verbliebenes SnI2 mit Alkohol wieder abgelöst werden
kann. Dadurch kann eine vorher auszuführende aufwendige pho
totechnische Abdeckung der Bondbereiche und Kontaktierflä
chen, nämlich vor Beschichtung mit dieser Passivierungs
schicht, eingespart werden.
Soll die Beschichtung gleichermaßen gegen leitfähige Partikel
und Pyrospannungsentladungen schützen, so kann ein mehr
schichtiges Aufbringen zur Anwendung kommen, wobei zwei oder
mehrere dünne Schichten mit von der unteren zur obersten
Schicht abnehmender elektrischer Leitfähigkeit des Materials
der betreffenden Schicht aufgebracht werden. Bei entsprechend
ausgeführtem Beschichtungsverfahren kann auch eine (jeweili
ge) Schicht mit einem ausgewählt gerichteten und bemessenen
Leitfähigkeitsgradienten erzeugt werden. Dies z. B. dadurch,
daß während des Schichtwachstums die Dotierung verringert
wird.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dient auch die Be
schreibung eines Ausführungsbeispiels gemäß der Figur, die Bestandteil der vorliegenden Anmel
dung ist.
Die Figur zeigt in perspektivischer Ansicht als ein Beispiel
für die Anwendung der Erfindung ein Oberflächenwellen-(OFW-/SAW-)-
Bauelement 1. Dieses ist aufgebaut auf einem Substratplättchen
10 aus piezo- und pyro-elektrischem Material wie
Lithiumniobat, Lithiumtantalat oder dgl. hierfür bekannter
Kristallmaterialien. Auf der Oberfläche 11 dieses Substrat
plättchens 10 befindet sich eine Oberflächenwellen-Struktur
mit Leiterstrukturen 12, 13, die hier eine Interdigitalstruk
tur 12 und zwei Reflektorstrukturen 13 mit Resonatoreigen
schaft (als sehr einfaches Beispiel) umfaßt. Diese Strukturen
12 und 13 bestehen aus auf der Oberfläche 11 z. B. photolitho
graphisch strukturiert aufgebrachten Aluminium-
Elektrodenstreifen. Das Aluminium kann auch legiert sein. Die
Interdigitalstruktur 12 ist hier mit Bonddrähten 14 und 15
für elektrischen Anschluß nach außen verbunden. Möglich sind
auch Bumpverbindungen für die Flip-Chip-Technik. Durch elek
trische Hochfrequenz-Anregung der Interdigitalstruktur 12
kann eine in der Oberfläche 11 zwischen den Reflektoren 13
und über die Struktur 12 hinweg verlaufende akustische Ober
flächenwelle erzeugt werden.
Ein solches Bauelement 1 wird für den Endverbraucher in einem
nur andeutungsweise gezeigten Gehäuse 20 aus wie in der Be
schreibung angegebenem Material eingebaut und durch das Ge
häuse gegen Umgebungseinflüsse weitgehend geschützt gelie
fert.
Ein Bauelement 1 mit den Maßnahmen der Erfindung hat erfin
dungsgemäß auf der Oberfläche 11 des Substratplättchens 10
über die Strukturen 12 und 13, gegen den Pyroeffekt vor allem
über die Interdigitalstruktur 12 hinweg sich erstreckend eine
Passivierungsschicht 16 aus Zinndioxid. Um die Ausbreitung
der erwähnten akustischen Welle nicht nennenswert oder nicht
mehr als zulässig zu bedämpfen, ist für diese Zinndioxid
schicht eine nur geringe Dicke von üblicherweise einigen
Zehntel µm vorgesehen. Wie oben beschrieben, ist dies tech
nisch realisierbar, und zwar mit dem Ergebnis, daß das Alumi
nium der Strukturen 12 und 13 gegen Feuchtigkeit und andere
einschlägige Einflüsse passiviert geschützt ist. Zum Schutz
gegen den erwähnten Pyroeffekt, d. h. zur Vermeidung von elektrischen
Überschlägen zwischen zwei Fingerstrukturen der In
terdigitalstruktur 12 ist das Zinndioxid der Schicht 16 hin
sichtlich seiner hierfür relevanten elektrischen Leitfähig
keit so hoch dotiert bzw. substituiert, daß sich auf der
Oberfläche 11 des pyroelektrischen Materials des Substrat
plättchens 10 keine solche pyroelektrische Ladung und Span
nung zwischen entgegengesetzten Polen innerhalb der Interdi
gitalstruktur 12 aufbauen kann, die zu elektrischen Über
schlägen führen könnten. Andererseits ist der zwischen diesen
entgegengesetzten Polen auftretende elektrische Nebenschluß
für den vorgesehenen Betrieb der Interdigitalstruktur 12 ohne
störenden Einfluß.
Die erfindungsgemäße Zinndioxid-Schicht schützt die Struktu
ren 12 (und 13) auch vor Kurzschlüssen, die durch elektrische
Partikel verursacht werden können, die auf bzw. zwischen die
Elektrodenstreifen der Strukturen gelangen könnten. Solche
Partikel können von den Bonddrähten 14 und 15 und/oder im
Falle aus wenigstens anteilsweise Metall bestehendem Gehäuse
20 herrühren oder bei Schweißvorgängen und dgl. angefallen
sein.
Claims (12)
1. Elektronisches Bauelement (1) mit einem Substratplätt
chen (10) und einer elektrischen Leiterstruktur (12, 13) dar
auf, bei dem das Substratplättchen zumindest in einem zu passivie
renden Bereich über der Leiterstruktur mit einer Zinndioxid-
(SnO2-)Schicht (16) als Passivierungsschicht abgedeckt ist.
2. Bauelement nach Anspruch 1,
bei dem die Leiterstruktur (12, 13) wenigstens zu einem An
teil Aluminium enthält.
3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2,
das eine Oberflächenwellen-Leiterstruktur (12, 13) mit im Be
trieb in der Oberfläche (11) des Substratplättchens (10) auf
tretender Oberflächenwelle aufweist.
4. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem die Schichtdicke der Zinndioxid-Schicht (16) auf 5
bis 500 nm bemessen ist.
5. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem die elektrische Leitfähigkeit der Zinndioxid-Schicht
(16) so bemessen ist, daß ausreichende Ableitung für aufgrund
pyroelektrischen Effekts auftretender elektrischer Ladungen
erreicht ist.
6. Bauelement nach Anspruch 5,
bei dem die elektrische Leitfähigkeit der Zinndioxid-Schicht
(16) durch Dotierung des Zinndioxids eingestellt ist.
7. Bauelement nach Anspruch 6,
bei dem die elektrische Leitfähigkeit der Zinndioxid-Schicht
(16) durch Einbau von Sauerstoff-Vakanzen erzielt ist.
8. Bauelement nach Anspruch 6,
bei dem die elektrische Leitfähigkeit der Zinndioxid-Schicht
(16) durch Fluor-Dotierung erzielt ist.
9. Bauelement nach Anspruch 6,
bei dem die elektrische Leitfähigkeit der Zinndioxid-Schicht
(16) durch Antimon-Dotierung erzielt ist.
10. Verfahren zur Erzeugung einer Zinndioxid-Schicht (16)
auf der Oberfläche (11) eines Substratplättchens (10) über
Leiterstrukturen (12, 13) durch photolytische Oxidation einer
Zinn-4-Verbindung zu dem Zinndioxid mittels einer Photobe
lichtung.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
bei dem im Ergebnis nur ausgewählte Bereiche der Oberfläche
(11) mit dem Zinndioxid beschichtet werden, wobei das Materi
al der Zinn-4-Verbindung ganzflächig auf die Oberfläche (11)
aufgebracht wird und die Photobelichtung für die photolyti
sche Oxidation durch eine der jeweiligen zu beschichtenden
Fläche entsprechende Maske hindurch UV-belichtet wird und
durch Abwaschen der nicht-belichtete Anteil der Zinn-
Verbindung wieder abgelöst wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
bei dem überschüssiges, nicht photobelichtetes Material der
Beschichtung (14) aus Zinn-4-Verbindung mit Alkohol
entfernt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19933548A DE19933548C2 (de) | 1999-07-16 | 1999-07-16 | Passiviertes elektronisches Bauelement und Verfahren zur Herstellung einer Passivierung eines elektronischen Bauelements |
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DE19933548A DE19933548C2 (de) | 1999-07-16 | 1999-07-16 | Passiviertes elektronisches Bauelement und Verfahren zur Herstellung einer Passivierung eines elektronischen Bauelements |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19933548A1 DE19933548A1 (de) | 2001-01-25 |
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Family
ID=7915118
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19933548A Expired - Lifetime DE19933548C2 (de) | 1999-07-16 | 1999-07-16 | Passiviertes elektronisches Bauelement und Verfahren zur Herstellung einer Passivierung eines elektronischen Bauelements |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19933548C2 (de) |
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US4686111A (en) * | 1982-05-27 | 1987-08-11 | Motorola, Inc. | Passivated and low scatter acoustic wave devices and method thereof |
DE19614459A1 (de) * | 1996-04-12 | 1997-10-16 | Grundfos As | Elektronisches Bauelement |
WO1997045955A1 (de) * | 1996-05-24 | 1997-12-04 | Siemens Matsushita Components Gmbh & Co. Kg | Elektronisches bauelement, insbesondere mit akustischen oberflächenwellen arbeitendes bauelement - ofw-bauelement |
-
1999
- 1999-07-16 DE DE19933548A patent/DE19933548C2/de not_active Expired - Lifetime
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Owner name: SNAPTRACK INC., SAN DIEGO, US Free format text: FORMER OWNER: EPCOS AG, 81669 MUENCHEN, DE |
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