DE19932517A1 - Abriebfeste Chipkarte mit Mattlack und definierten Glanzpartien - Google Patents
Abriebfeste Chipkarte mit Mattlack und definierten GlanzpartienInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren zur Erzeugung einer Folie für Chipkarten mit einer Oberfläche mit unterschiedlich glänzenden oder matten Bereichen. Dabei wird auf die Folie zumindest bereichsweise zunächst ein strahlungshärtender erster Lack mit einem bestimmten Glanz aufgebracht und dieser Lack dann vernetzt. Anschließend wird zumindest bereichsweise mindestens ein strahlungshärtender zweiter Lack mit einem anderen Glanz aufgebracht und ebenfalls vernetzt. Bei der Herstellung einer Chipkarte werden zur Erzeugung eines Chipkartenkörpers zunächst mehrere Folien übereinandergelegt und miteinander verbunden, wobei auf mindestens einer Seite des Folienverbunds als Deckfolie eine entsprechend lackierte Folie verwendet wird. Dabei wird die lackierte Seite der Folie nach außen gerichtet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer Folie
für abriebfeste Chipkarten mit einer Oberfläche mit Mattlack und definierten
glänzenden Bereichen und ein Verfahren zur Herstellung einer Chipkarte
mittels einer solchen Folie. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine ent
sprechende Folie als Halbzeug zur Chipkartenherstellung sowie eine mit
dieser Folie hergestellte Chipkarte.
Bei der Herstellung von Chipkarten spielt die optische Gestaltung eine nicht
unwesentliche Rolle. Zum einen kann, wie dies normalerweise üblich ist, die
Chipkartengestaltung auf den Herausgeber der jeweiligen Chipkarte hinwei
sen. Zusätzlich ist es inzwischen üblich, Chipkarten, beispielsweise Telefon
karten, als Werbeträger zu nutzen. Des weiteren können in die Chipkarte
bzw. Chipkartenoberfläche Sicherheitsmerkmale eingebracht sein, die als
Echtheitsnachweis dienen, wie beispielsweise das Hologramm-Logo auf ei
ner EC-Karte.
Es sind daher für Chipkarten besondere zusätzliche optische Gestaltungs
möglichkeiten wünschenswert, die sich auch in größeren Stückzahlen ko
stengünstig erzeugen lassen. Von besonderem Interesse sind unter anderem
transparente matte und glänzende Oberflächen, beispielsweise ein mattes
Logo auf einem hochglänzenden Grund oder umgekehrt.
In der DE 43 14 879 A1 wird eine transparente Chipkarte beschrieben, bei der
Muster, bestehend aus matten Stellen, durch Aufrauhen oder Ätzen erzeugt
werden. Weiterhin ist es aus der Praxis für laminierte Chipkarten bekannt,
Aufrauhungen und somit matte Stellen durch ein aufgerauhtes Laminier
blech zu erzeugen. Beim Laminiervorgang wird die Rauhigkeit des Lami
nierblechs auf die Oberfläche der Chipkarte übertragen. Ein Nachteil dieses
Verfahrens besteht darin, daß die Herstellung eines solchen, an bestimmten
Stellen aufgerauhten Laminierblechs aufwendig und damit relativ teuer ist.
Die Abnutzung des Laminierblechs und insbesondere versehentliche Kratzer
darin erfordern einen relativ häufigen Austausch der Bleche.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin, daß die Ober
flächen nicht besonders abriebfest sind.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Alternative zu die
sem bekannten Stand der Technik zu schaffen, mit der eine kostengünstige
Herstellung von Chipkarten mit einer möglichst abriebfesten, unterschied
lich glänzenden bzw. matten Oberfläche möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Erzeugung einer Folie für
Chipkarten gemäß dem Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren zur Herstel
lung einer Chipkarte mit einer entsprechenden Folie gemäß dem Anspruch 7
gelöst.
Durch die Beschichtung der Folie mit Lacken erhält diese eine versiegelte,
kratzfeste und chemisch hochresistente Oberfläche. Diese Eigenschaft wird
insbesondere durch die Verwendung strahlungshärtender Lacke erreicht.
Durch die Vernetzung behalten die Lacke ihre Struktur auch beim
(thermischen) Laminieren bei. Da der Lack mit unterschiedlichen druck
technischen Verfahren aufgebracht werden kann, ist eine nahezu beliebige
Gestaltung der Folienoberfläche möglich. Die Folie kann normal laminiert
werden, ohne daß sie ihre optische Eigenschaft verliert. Somit können ein
fach und kostengünstig die Chipkarten in der üblichen Laminiertechnik her
gestellt werden, wobei aufgrund der speziellen Deckfolie auch die Oberflä
che der Chipkarte entsprechend kratzfest und hochresistent ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können definierte Glanzfenster in
Form von matten Logos oder Schriftzügen auf hochglänzenden Oberflächen
oder auch hochglänzenden Logos oder Schriftzügen auf matten Oberflächen
erzeugt werden. Es ergibt sich dann entweder ein Mattlogo oder ein Glanz
logo. Die Verwendung des Mattlacks als untere Lackschicht ist zu bevorzu
gen, da der Glanzlack auf dem Mattlack besser hält als umgekehrt.
Bei Verwendung von mehr als zwei Lackschichten können prinzipiell auch
weitere Lacke mit unterschiedlichem Glanz verwendet werden, so daß folg
lich Chipkarten mit Oberflächen mit unterschiedlichen Mattabstufungen
möglich sind. Der Begriff "Glanz" ist hier als ein Merkmal des Lacks zu ver
stehen, welches von hochglänzend über glänzend bis matt reichen kann.
Die Folie bzw. die Lacke sind vorzugsweise transparent, so daß auch die
lackierte Folie insgesamt transparent ist und als Deckfolie auf eine Karte la
miniert werden kann, die auf der darunterliegenden Schicht farbig gestaltet
ist. Die Erfindung kann aber ebenso bei spritzgegossenen Karten angewen
det werden.
Den jeweiligen Lacken können Zusatzstoffe, beispielsweise fluoreszierende
oder sonstige Pigmente, insbesondere UV-Pigmente oder Pigmente für eine
Laserung, beigemischt werden.
Die Logos sind aufgrund des Glanzeffekts ein zusätzliches Sicherheitsmerk
mal der Karte, welches durch eine Laserung noch sicherer gemacht werden
kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels einer
Herstellung einer Chipkarte näher erläutert.
In einem ersten Schritt wird ein Folienbogen mit einem UV-härtenden Matt
lack beispielsweise im Offsetverfahren bedruckt. Dazu kann beispielsweise
der unter der Handelsbezeichnung "Strukturlack UV ISS-1232/1" vertriebene
Lack verwendet werden. Dieser Lack wird anschließend einer UV-Strahlung
ausgesetzt und dadurch vernetzt. Auf den Bogen werden hierbei in einem
Arbeitsgang gleich mehrere Nutzen - beispielsweise 48 Nutzen - als Array
gedruckt.
Auf diesen Mattlack wird dann ein hochglänzender, UV-vernetzender Lack
im Siebdruckverfahren aufgedruckt. Dazu kann beispielsweise der unter der
Handelsbezeichnung "70/261" vertriebene UV-Siebdruck-Klarlack der Firma
Wiederhold verwendet werden. Die bedruckten Stellen werden aufgrund
der besonderen Brechungsindizes der Lacke, die insbesondere gleich groß
sein sollen, vollständig transparent und glänzend. Dabei sind alle Drucklo
gos, die im herkömmlichen Siebdruck möglich sind, herstellbar. Diese zweite
Lackschicht wird schließlich ebenfalls durch Bestrahlung mit UV-Licht ver
netzt.
Zur weiteren Herstellung der Chipkarten werden dann verschiedene Folien
entsprechend dem gewünschten Kartenaufbau zusammengestellt und über
einander fixiert, wobei die lackierte Folie als Deckfolie mit der Lackierung
nach außen liegend eingesetzt wird. Hierbei können wahlweise eine oder
auch beide Seiten der Chipkarte mit einer entsprechend lackierten Deckfolie
versehen werden. Die Folien werden dann zu einem Folienverbund lami
niert. Hierzu kann ein normales Laminierverfahren verwendet werden, ohne
daß die Deckfolie ihre optischen Eigenschaften verliert. Wesentlich ist, daß
das Lackieren der Folien vor dem Laminieren erfolgt, da ein Lackieren des
laminierten Bogens nicht zu optimalen Resultaten führt. Nicht lackierte Be
reiche des Bogens werden durch den Laminiervorgang normalerweise glän
zend, aber überraschenderweise bleiben matt lackierte Bereiche vermutlich
aufgrund der Härte des strahlungsgehärteten Lacks matt. Die Bereiche ohne
Mattlack sind jedoch nicht kratzfest, wenn sie nicht mit Glanzlack lackiert
werden.
Schließlich werden aus dem gesamten Folienverbund, entsprechend der La
ge der Nutzen auf der Deckfolie, die einzelnen Kartenkörper ausgestanzt.
Es wird noch einmal darauf hingewiesen, daß es sich bei dem konkret be
schriebenen Verfahren nur um ein Ausführungsbeispiel handelt, und daß
selbstverständlich verschiedene Verfahrensschritte auch verändert werden
können. So kann beispielsweise zunächst ein hochglänzender Lack und dann
ein Mattlack aufgetragen werden, um ein mattes Logo auf einer hochglän
zenden Oberfläche zu erhalten. Ebenso ist es auch möglich, den ersten Lack
im Siebdruckverfahren und den zweiten Lack im Offsetverfahren aufzubrin
gen. Prinzipiell können auch zwei Lackschichten jeweils im Offsetverfahren
aufeinander gedruckt werden. Hierbei kann es wegen der Haftung empfeh
lenswert sein, die beiden Lacke naß in naß zu drucken. Ebenso ist es offen
sichtlich, daß andere als die beispielsweise angegebenen Lacke und Zusatz
stoffe verwendet werden können.
Für die Personalisierung der wie oben beschrieben hergestellten Chipkarten
kann es vorgesehen sein, daß Zusatzstoffe in einer der beiden oder in beiden
Lackschichten bzw. in den diese Lackschichten bildenden Lacken vorhanden
sind. Als Zusatzstoff geeignet ist z. B. Ruß, der beispielsweise in einer Kon
zentration von 1-1000 ppm in den oder die Lacke eingebracht werden kann.
Mittels Strahlungsenergie, die z. B. von einem Laser stammt, ist es möglich,
die Zusatzstoffe so zu verändern, daß sich z. B. Beschriftungen oder Bilder
erzeugen lassen.
Claims (16)
1. Verfahren zur Erzeugung einer Folie für abriebfeste Chipkarten mit ei
ner Oberfläche mit Mattlack und definierten glänzenden Bereichen, wobei
auf die Folie zumindest bereichsweise zunächst ein strahlungshärtender er
ster Lack mit einem bestimmten Glanz aufgebracht wird und dieser Lack
anschließend vernetzt wird und dann zumindest bereichsweise mindestens
ein strahlungshärtender zweiter Lack mit einem anderen Glanz aufgebracht
wird und anschließend dieser zweite Lack vernetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
einer der beiden Lacke mit einem Offset-Druckverfahren aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß min
destens einer der beiden Lacke mit einem Siebdruckverfahren aufgebracht
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Lacke mit unterschiedlichen Druckverfahren auf die Folie
aufgebracht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folie und/oder die Lacke transparent sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einem der beiden Lacke Zusatzstoffe beigemischt werden.
7. Verfahren zur Herstellung einer abriebfesten Chipkarte mit einer Ober
fläche mit Mattlack und definierten glänzenden Bereichen, bei dem zur Er
zeugung eines Chipkartenkörpers mehrere Folien übereinandergelegt und
miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß auf minde
stens einer Seite des Folienverbunds als Deckfolie eine Folie gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 6 verwendet wird, wobei die Seite der Folie, auf der die
beiden Lacke aufgebracht sind, nach außen gerichtet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Her
stellung der Deckfolie auf einen Folienbogen mehrere Nutzen aufgedruckt
werden und ein Folienverbund in der Größe des Folienbogens gebildet wird
und aus dem Folienverbund entsprechend der Lage der Nutzen auf der
Deckfolie die Chipkartenkörper ausgestanzt und/oder ausgeschnitten wer
den.
9. Folie für abriebfeste Chipkarten mit einer Oberfläche mit Mattlack und
mit definierten glänzenden Bereichen, wobei die Folie zumindest bereichs
weise eine Schicht eines vernetzten, strahlungshärtenden ersten Lacks mit
einem bestimmten Glanz und zumindest bereichsweise eine Schicht eines
vernetzten, strahlungshärtenden zweiten Lacks mit einem anderen Glanz
aufweist.
10. Folie nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
der beiden Lackschichten mit einem Offset-Druckverfahren aufgebracht ist.
11. Folie nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindes
tens eine der Lackschichten mit einem Siebdruckverfahren aufgebracht ist.
12. Folie nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Lackschichten mit unterschiedlichen Druckverfahren auf die Folie
aufgebracht sind.
13. Folie nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folie und/oder die Lacke transparent sind.
14. Folie nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens einem der beiden Lacke Zusatzstoffe beigemischt sind.
15. Folie nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folie ein Folienbogen mit mehreren mit den Lacken aufgedruckten Nut
zen ist.
16. Abriebfeste Chipkarte mit einem aus mehreren übereinandergelegten
und miteinander verbundenen Folien bestehenden Chipkartenkörper und
einer Oberfläche mit Mattlack und definierten glänzenden Bereichen, da
durch gekennzeichnet, daß der Folienverbund auf mindestens einer Seite als
Deckfolie eine Folie gemäß einem der Ansprüche 9 bis 15 aufweist, wobei die
Seite der Folie, auf der die beiden Lacke aufgebracht sind, nach außen ge
richtet ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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DE1999132517 DE19932517A1 (de) | 1999-07-12 | 1999-07-12 | Abriebfeste Chipkarte mit Mattlack und definierten Glanzpartien |
Publications (1)
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1999
- 1999-07-12 DE DE1999132517 patent/DE19932517A1/de not_active Withdrawn
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