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Die
Erfindung betrifft einen Gegenstand aus Polymermaterial mit einer
beschichteten Oberfläche.
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Die
Oberfläche
von Gegenständen
aus Polymermaterial wird oftmals beschichtet, um diese zu schützen, zu
versiegeln, optisch aufzuwerten und auch, um Muster, Signets, Schriftzüge und anderes darauf
abzubilden.
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Die
Dekoration von Oberflächen
von Gegenständen
erfolgt dabei unter Einsatz verschiedener Techniken.
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Es
werden im allgemeinen Bedruckungs- und Lackiertechniken eingesetzt,
oder es werden Folien(zuschnitte) auf der Oberfläche des Gegenstandes angeordnet
und fixiert.
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Häufig besteht
die Notwendigkeit, Oberflächen
mit Mustern, Signets, Schriftzügen,
etc. so zu versehen und zusätzlich
zu schützen,
dass diese zunächst
nicht auffallen, sondern nur unter besonderen Randbedingungen sichtbar
werden.
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Sollen
beispielsweise Schriftzüge,
die zunächst
bei senkrechter Betrachtung nicht auffällig sind, aber bei seitlichem
Betrachten oder unter streifend einfallendem Licht deutlich hervortreten,
aufgebracht werden, so ist nachteilig, dass für diese spezifischen Anforderungen
keine einfachen Techniken verfügbar
sind, Gegenstände
schnell, effizient und kostengünstig
in der geschilderten Weise zu beschichten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Gegenstand bereitzustellen,
der eine Beschichtung aufweist, die leicht aufbringbar ist, die genannten
Eigenschaft aufweist, dauerhaft und haltbar ist und unter Überwindung
der geschilderten Nachteile in einfacher Weise erzeugt werden kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst
mit dem Gegenstand des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass der zweifachen Auftrag einer Beschichtung die Aufgabe löst.
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Hierzu
wird auf die Oberfläche
des Gegenstandes zunächst
eine erste Lage eines Beschichtungsmittels aufgebracht.
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Als
Beschichtungsmittel eignet sich dabei bevorzugt ein Lackmaterial,
es sind aber auch andere Beschichtungsmittel, wie Folienzuschnitte
einsetzbar.
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Die
Aufbringung der ersten Lage des Lackmaterials auf die Oberfläche des
Gegenstandes erfolgt in Form eines Musters, eines Signets oder eines Schriftzuges
in beliebiger Weise.
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Dazu
kann die Aufbringung nach bekannten Techniken vorgenommen werden,
wobei diese beispielsweise umfassen: Aufbringen des Lackes durch Spritzen,
Gießen,
Tauchen, Drucken, Sprühen,
Fluten, Streichen, Rollen, Ziehen, Wischen, Walzen, oder Trommeln.
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Zusätzlich kann
dabei mit Schablonen, Masken, Abdeckungen, Beklebungen, Aktivierungen, Siebaufbringung,
Tamponaufbringung, etc. gearbeitet werden.
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Damit
lassen sich Muster, Signets, Schriftzüge und dergl. leicht und nach
bekannten Verfahren auf die Oberfläche von Gegenständen übertragen Die
Trocknung der aufgebrachten Lacksysteme kann je nach Rezeptierung
der Lacke bei Raumtemperatur, mittels Heißluft, unter Einwirkung von
Infrarot-Strahlung, in einem Kondensationsverfahren, mit Hilfe von
Ultraviolett-Strahlung und anderen aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren erfolgen.
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Auch
Verfahren zur Lacktrocknung mit elektromagnetischer Strahlung oder
mit Elektronen, die die Härtung
auslösen,
sind geeignet.
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Dabei
können
auch Kombinationen der vorstehenden Techniken angewandt werden,
um besonders günstige,
d. h. kurze Trocknungszeiten realisieren zu können.
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Die
Einstellung einer bestimmten gewünschten
Lackschichtstärke
kann nach bekannten Methoden erfolgen, die beispielsweise die Einstellung
der Lackviskosität,
der Lackrheologie, der Lackauftragsmenge, und ähnliches umfassen.
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Auch
kann eine erste Lage, die das Muster, Signet, Schriftzug, und dergleichen
auf der Oberfläche
eines Gegenstandes abbildet, durch mehrmaliges Auftragen von Lackmaterial
in dickerer Schichtstärke
erzeugt werden, wobei einzelne Aufträge jeweils aufeinander – ohne Änderung
der Auftragsposition an der Oberfläche des Gegenstandes – erfolgen. Hierdurch
werden besonders hohe Schichtstärken bei
der ersten Lage erreicht.
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Die
erste auf die Oberfläche
eines Gegenstandes aus Polymermaterial aufgebrachte Lage des Lackes
wird anschließend
getrocknet.
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Es
ist alternativ auch möglich,
je nach Rezeptierung des Lackmaterials und/oder der Steuerung der
Abdunstbedingungen, die „nasse" Lackschicht der
ersten Lage derart abzudunsten, dass eine Teil der verdampfbaren
Flüssigkomponente
des Lackmaterials, welches Lösemittel
und/oder Wasser sein kann, dass der Lackfilm stabilisiert ist und
auf diese Lage erneut lackiert werden kann.
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Hierbei
ist darauf zu achten, dass die erste Lacklage nicht von der darauf
zu applizierenden Lacklage nachteilig gestört – beispielsweise in seinen Konturen
verwischt oder verschmiert – wird.
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Nach
dem Trocknen bzw. Abdunsten wird die zweite Lage an Lack aufgebracht,
dabei wird die erste aufgebrachte Lage beschichtet, aber auch die noch
nicht durch die erste Lage beschichtete Oberfläche des Gegenstandes.
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Es
kann auch vorgesehen sein, dass der erfindungsgemäß vorgeschlagene
Schichtaufbau gemäß vorstehender
Beschreibung invers aufgetragen wird.
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Hierzu
wird zunächst
eine vollflächige
erste Lage auf dem Gegenstand abgeschieden, dann erfolgt nach Trocknung
der Auftrag einer zweiten Lage in Form eines Signets.
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Die
Beschichtung wird vorteilhafterweise mit einer Lackschichtstärke von
5 bis 200 μm
vorgenommen, dabei wird eine Schichtstärke von 20 bis 150 μm besonders
bevorzugt, ganz besonders bevorzugt ist eine Schichtstärke von
50 bis 100 μm.
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Das
zur Beschichtung verwendete Lackmaterial kann ein Klarlack sein,
oder ein eingefärbtes Lacksystem.
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Bevorzugt
werden transluzent eingefärbte Lacksysteme
eingesetzt, da sich damit gewisse Farbeffekte an damit beschichteten
Oberflächen
von Gegenständen
erzeugen lassen.
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Dadurch
lassen sich mit den unterschiedlichen Lackmaterialien Schichten
erzeugen, die lichtdurchlässig
sind und solche, die nicht lichtdurchlässig sind.
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Lichtdurchlässige Lackschichten
können
dabei klar transparent sein, oder opak.
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In
Kombination mit der Einfärbung
können demgemäß auch eingefärbte klar
transparente oder opake, also auch lasierende Lacke eingesetzt werden,
um erfindungsgemäße beschichtete
Gegenstände
herzustellen.
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Die
Oberflächen
der Lackschichten können je
nach Rezeptur der Lacke hochglänzend,
glänzend oder
matt sein.
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Alle
oben beschriebenen Lacke können
in beliebiger Anordnung miteinander kombiniert werden, und ermöglichen
so eine breite Vielfalt an Effekten, die zur Beschichtung des erfindungsgemäßen beschichteten
Gegenstandes genutzt werden können.
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Je
nach Wahl der aufzubringenden Schichtdicken der einzelnen Lagen
an Lackmaterial, die als erste und als zweite Lage aufeinanderfolgend
auf die Oberfläche
des Gegenstandes aufgebracht werden, kann eine Beschichtung erreicht
werden, die sehr spezifisch gestaltet ist.
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Bei
der Wahl sehr geringer Schichtstärken an
den aufzubringenden Lacklagen werden glatte Oberflächen des
Beschichtungsmittels erhalten, während
die Applikation großer
und insbesondere unterschiedlich dicker Lackschichtstärken in
geeigneter Kombination zu erhabenen Strukturen in der Oberfläche der
zweiten Lage führt.
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Hierbei
ist besonders günstig,
wenn die erste Lage eine sehr hohe Schichtstärken aufweist, während die
zweite Lage dann vergleichsweise dünn appliziert ist. Hierbei
ist der Effekt der Ausbildung erhabener Strukturen auf der Oberfläche des
erfindungsgemäßen Gegenstandes
weitgehend maximiert.
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Bei
einer erhabenen Dekoration kann man beispielsweise ein aufgebrachtes
Muster oder ein Signet tasten, dies ist bei einer glatten Oberfläche nicht der
Fall.
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Dazu
kann beispielsweise vorgesehen sein, die erste Lackschicht in sehr
hoher Schichtstärke
aufzubringen und dann die zweite Schicht darauf in sehr dünne Schicht
aufzutragen Es ist aber auch möglich, zunächst eine
sehr dünne
erste Schicht aufzubringen, gefolgt von einer darauf aufgetragenen
zweiten sehr dicken Schicht Im seitlich, die Oberfläche streifenden
Licht tritt das aufgebrachte Muster des erfindungsgemäßen Gegenstandes
besonders deutlich hervor, wenn die Schichtstärken der Lackschichten so gewählt sind,
dass das Muster sich erhaben auf der Oberfläche der zweiten Schicht abbildet
bzw. aus dieser partiell heraustritt.
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Es
ist auch möglich,
die Rezeptur der verwendeten Lacke so einzustellen, dass eine gewisse Struktur
der Lacke bei der Applikation und der Trocknung ausgebildet wird,
hierzu existieren bekannte Strukturzusätze zu Lacken.
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Dadurch
wird ermöglicht,
dass die erste und/oder zweite Lage eine Struktur beinhaltet, die
in Kombination mit dem aufgebrachten Muster neue Effekte ermöglicht.
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Der
erfindungsgemäße Gegenstand
ist auf diese Weise leicht herzustellen.
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In
Verbindung mit einem geeignet angeordneten Leuchtmittel kann so
der Gegenstand der vorliegenden Erfindung insbesondere als Informationsmittel
genutzt werden.
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Hierbei
ist die zu übermittelnde
Information zunächst
nicht zu erkennen, erst mit der Aktivierung des Leuchtmittels wird
die Information erkennbar.
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Vorteilhaft
kann der Gegenstand gemäß der vorliegenden
Erfindung daher in der Sicherheitstechnik eingesetzt werden.
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Es
kann aber auch vorgesehen sein, dass eine Information bei einer
direkten Betrachtung, wenn also der Betrachter weitgehend senkrecht
auf die Oberfläche
des erfindungsgemäßen Gegenstandes
blickt, nicht sichtbar ist, sondern erst, wenn der Betrachter den
Gegenstand von der Seite betrachtet.
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Verwendung
kann der erfindungsgemäße Gegenstand
finden als Kantenband oder Zierelement im Möbelbau und Gerätebau, als
Zierelement im Fahrzeugbau, als Informationsträger in der Bürotechnik,
im Ladenbau, in der Sicherheitstechnik, in der Medizin- und Pharmatechnik,
als Verpackung, als Spielzeug, als Kennzeichnungselement, als Fußbodenbelag,
als Wandverkleidung, als Werbemittel und als Authentizitätsnachweis.
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Ausführungsbeispiele:
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Beispiel 1
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Ein
bandförmiges
Extrudat aus Polypropylen wird auf der Oberfläche abschnittsweise mit einer ersten
Lage aus einem Klarlack versehen, wobei die Lage in Form eines Signets
mittels einer Maske aufgetragen wird.
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Nach
dem Trockenen der ersten Lage wird die Oberfläche des Extrudates mit einer
zweiten Lage aus einem Klarlack ganzflächig versehen.
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Nach
dem Trocknen der zweiten Lage ist der Gegenstand mit beschichteter
Oberfläche
gebrauchsfertig.
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In
diesem Beispiel 1 wurde so ein erfindungsgemäßer Gegenstand erzeugt, der
das Signet bei seitlicher Betrachtung zeigt.
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Beispiel 2
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Ein
bandförmiges
Extrudat aus Polypropylen wird auf der Oberfläche mit einer ersten Lage aus
einem eingefärbten
Klarlack versehen, wobei die Lage in Form eines Signets mittels
einer Maske aufgetragen wird.
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Nach
dem Trockenen der ersten Lage wird die Oberfläche des Extrudates mit einer
zweiten Lage aus einem stärker
eingefärbten
Klarlack versehen.
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Nach
dem Trocknen der zweiten Lage ist der Gegenstand mit beschichteter
Oberfläche
gebrauchsfertig.
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In
diesem Beispiel 2 wurde auf diese Weise ein erfindungsgemäßer Gegenstand
erzeugt, der das Signet bei seitlicher Betrachtung zeigt.
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Beispiel 3
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Ein
bandförmiges
Extrudat aus Polypropylen wird auf der Oberfläche vollflächig mit einer ersten Lage
aus einem Klarlack versehen.
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Nach
dem Trockenen der ersten Lage wird die Oberfläche des Extrudates mit einer
zweiten Lage aus einem Klarlack in Form eines Signets versehen.
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Nach
dem Trocknen der zweiten Lage ist der Gegenstand mit beschichteter
Oberfläche
gebrauchsfertig.
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In
diesem Beispiel 3 wurde so ein erfindungsgemäßer Gegenstand erzeugt, der
das Signet bei seitlicher Betrachtung zeigt.