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Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Foliensicherheitselement für Sicherheitspapiere, Wertdokumente und andere Datenträger, ein zugehöriges Herstellungsverfahren sowie einen Datenträger mit einem solchen mehrschichtigen Foliensicherheitselement.
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Datenträger, wie etwa Wertdokumente oder Ausweisdokumente, aber auch andere Wertgegenstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit des Datenträgers gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Dabei gewinnen zunehmend Durchsichtssicherheitsmerkmale, wie etwa Durchsichtsfenster in Banknoten, an Attraktivität.
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Zur Fenstererzeugung wird beispielsweise eine auf einer Seite mit einer Kleberschicht versehene Folie auf eine Banknote aufgebracht, um eine dort zuvor eingebrachte durchgehende Öffnung zu verschließen. Typischerweise ist die Folie mit einem Sicherheitsmerkmal, wie etwa einem Hologramm oder einer optisch variablen Beschichtung versehen und bildet so ein Foliensicherheitselement.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitselement der eingangs genannten Art mit einem visuell attraktiven Erscheinungsbild anzugeben, das einfach und kostengünstig herzustellen ist. Die Erfindung soll insbesondere ein vorteilhaftes Herstellungsverfahren für solche Sicherheitselemente bereitstellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung stellt ein Verfahren zum Herstellen eines mehrschichtigen Foliensicherheitselements für Sicherheitspapiere, Wertdokumente und andere Datenträger bereit, bei dem
B) ein Folienträger mit einer Metallisierung und zumindest einer oberhalb und/oder unterhalb der Metallisierung angeordneten Buntfarbenschicht bereitgestellt wird, und
S) die Metallisierung und die zumindest eine Buntfarbenschicht mit Laserstrahlung beaufschlagt werden, und die Metallisierung und die zumindest eine Buntfarbenschicht durch die Einwirkung der Laserstrahlung gleichzeitig und passgenau strukturiert werden, so dass ein Umriss der laserstrukturierten Metallisierung und ein Umriss der laserstrukturierten, zumindest einen Buntfarbenschicht zumindest bereichsweise passgenau übereinander liegen.
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Bevorzugt wird bei dem Verfahren in Schritt B) ein Folienträger bereitgestellt, bei dem zumindest eine erste Buntfarbenschicht oberhalb der Metallisierung und zumindest eine zweite Buntfarbenschicht unterhalb der Metallisierung angeordnet ist. In Schritt S) werden die Metallisierung und die ersten und zweiten Buntfarbenschichten dann durch die Einwirkung der Laserstrahlung gleichzeitig und passgenau strukturiert, so dass in einem ersten Bereich ein Umriss der Metallisierung und ein Umriss der laserstrukturierten, zumindest einen ersten Buntfarbenschicht passgenau übereinander liegen, und in einem zweiten Bereich ein Umriss der Metallisierung und ein Umriss der laserstrukturierten, zumindest einen zweiten Buntfarbenschicht passgenau übereinander liegen.
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Der erste und zweite Bereich können, müssen aber nicht zusammenfallen. Insbesondere kann der erste und/oder zweite Bereich auch den gesamten Umriss der Metallisierung einnehmen.
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Der Umriss der Metallisierung bzw. der Buntfarbenschichten erzeugt jeweils ein Motiv, das bei der Betrachtung des Sicherheitselements farbig in Erscheinung tritt. Bei Betrachtung von gegenüberliegenden Seiten treten die Motive vorzugsweise mit unterschiedlichem Farbeindruck und gegebenenfalls auch mit unterschiedlichen Mustern in Erscheinung, wie nachfolgend genauer erläutert.
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In Schritt B) wird mit Vorteil ein Folienträger mit einer Prägestruktur bereitgestellt und mit der genannten Metallisierung versehen. Als Metallisierung kommt beispielsweise eine Metallbeschichtung aus Aluminium, Silber, Kupfer oder aus Legierungen in Betracht. Bei der Prägestruktur kann es sich insbesondere um eine Mikrospiegelstruktur, eine Beugungsgitterstruktur und/oder eine Subwellenlängenstruktur handeln. Bei einer Mikrospiegelstruktur können die Mikrospiegel insbesondere so orientiert sein, dass die metallisierte Prägestruktur einen sogenannten Rolling-Bar-Effekt zeigt, wie er etwa in der Druckschrift
DE 10 2010 047 250 A1 , deren Offenbarung insoweit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird, näher beschrieben ist.
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In einer vorteilhaften Verfahrensvariante ist weiter vorgesehen, dass in Schritt B)
- a1) eine Metallisierung auf einer ersten Hauptfläche des Folienträgers, gegebenenfalls auf einer auf der ersten Hauptfläche vorliegenden Prägestruktur aufgebracht wird,
- a2) eine erste Buntfarbenschicht auf die Metallisierung aufgebracht wird, und
- a3) eine zweite Buntfarbenschicht auf der gegenüberliegenden zweiten Hauptfläche des Folienträgers aufgebracht wird.
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In einer alternativen, ebenfalls vorteilhaften Verfahrensvariante ist vorgesehen, dass in Schritt B)
- b1) eine releasefähige Schicht auf eine erste Hauptfläche des Folienträgers aufgebracht wird,
- b2) eine Metallisierung auf der releasefähigen Schicht, gegebenenfalls auf einer auf der releasefähigen Schicht vorliegenden Prägestruktur aufgebracht wird,
- b3) eine erste Buntfarbenschicht auf die Metallisierung aufgebracht wird,
- b4) ein zweiter Folienträger, der bevorzugt mit einer releasefähigen Schicht ausgestattet ist, auf die entstandene Schichtenfolge aufgebracht wird,
- b5) der erste Folienträger entfernt wird, und
- b6) eine zweite Buntfarbenschicht auf die der ersten Buntfarbenschicht gegenüberliegenden Seite der Metallisierung aufgebracht wird,
wobei in Schritt S
- s1) nach Schritt b3) die Metallisierung und die erste Buntfarbenschicht mit der Laserstrahlung beaufschlagt werden, und die Metallisierung und die erste Buntfarbenschicht durch die Einwirkung der Laserstrahlung gleichzeitig und passgenau strukturiert werden, so dass in einem ersten Bereich ein Umriss der laserstrukturierten Metallisierung und ein Umriss der laserstrukturierten ersten Buntfarbenschicht passgenau übereinander liegen, und
- s2) nach Schritt b6) durch die Einwirkung von Laserstrahlung in einem zweiten Bereich die zweite Buntfarbenschicht und die Metallisierung gleichzeitig und passgenau strukturiert werden, so dass ein Umriss der laserstrukturierten Metallisierung und ein Umriss der laserstrukturierten zweiten Buntfarbenschicht passgenau übereinander liegen.
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Vorteilhaft wird zumindest eine Buntfarbenschicht in Schritt B) vollflächig aufgedruckt. Weiter wird in Schritt B) vorteilhaft zumindest eine Buntfarbenschicht in Musterform, beispielsweise in Form paralleler Streifen, eines Punkt- oder Linienmusters, eines Schachbrettmusters, oder einer Rasteranordnung aus wiederkehrenden Druckelementen aufgedruckt. Die Buntfarbenschichten werden vorteilhaft jeweils in einem Druckbereich aufgedruckt, dessen Form und Größe so gewählt ist, dass er unter Berücksichtigung aller Passertoleranzen auf jeden Fall die gewünschte Fläche des durch die Laserbeaufschlagung zu erzeugenden Motivs überdeckt. Beispielsweise können die Druckbereiche in jeder Richtung um etwa 0,2 mm, 0,3 mm, 0,4 mm oder 0,5 mm größer als das durch die Laserbeaufschlagung zu erzeugende Motiv gewählt werden, um entsprechenden Passertoleranzen Rechnung zu tragen.
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Die Buntfarbenschichten werden vorzugsweise durch Aufbringen lasersensitiver, insbesondere laserablatierbarer Buntfarben gebildet. Auch werden vorzugsweise lasierende Buntfarbenschichten aufgebracht.
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Eine auf der Metallisierung aufgebrachte Buntfarbenschicht kann direkt auf die Metallisierung aufgedruckt werden, es können aber auch Zwischenschichten, beispielsweise Schutzlacke oder Primerschichten vorgesehen sein. Die Buntfarbenschicht erstreckt sich in einer vorteilhaften Gestaltung zumindest bereichsweise über die Metallisierung hinaus, so dass nach der Laserdemetallisierung die Grenzen der verbleibenden Metallisierung und der Buntfarbe zumindest bereichsweise passgenau übereinander liegen.
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In Schritt S) wird vorteilhaft zumindest eine Buntfarbenschicht strukturiert, indem durch die Einwirkung der Laserstrahlung Farbbestandteile aus der Buntfarbenschicht entfernt werden. Alternativ oder zusätzlich kann im Schritt S) zumindest eine Buntfarbenschicht dadurch strukturiert werden, dass durch die Einwirkung der Laserstrahlung Farbbestandteile der Buntfarbenschicht in transparente oder andersfarbige Modifikationen umgewandelt werden. Auch das Metallmaterial der Metallisierung muss durch die Laserstrahlung nicht zwingend entfernt werden, Metall kann beispielsweise durch die Einwirkung der Laserstrahlung auch oxidiert und damit transparent gemacht werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Metallisierung vor dem Schritt S) durch ein anderes Demetallisierungsverfahren (also ein Demetallisierungsverfahren, das kein Laserdemetallisierungsverfahren ist), insbesondere durch ein Wasch- oder Ätzverfahren vorstrukturiert. Auf diese Weise wird die von der Metallisierung bedeckte Fläche idealerweise deutlich verkleinert, so dass bei der nachfolgenden Laserdemetallisierung nur noch eine relativ kleine Fläche entlang des Umrisses des zu erzeugenden Motivs entfernt werden muss. Dadurch kann die Laserdemetallisierung mit Lasern geringerer Leistung erfolgen bzw. kann bei gleicher Leistung eine höhere Produktionsgeschwindigkeit erreicht werden.
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Falls die Ablationsschwellen für das Metall der Metallisierung und zumindest eine der Buntfarben deutlich unterschiedlich sind, kann mit einer geeignet gewählten Laserstrahlform, beispielsweise einer breiten Gaußverteilung, auch erreicht werden, dass entlang des laserstrukturierten Umrisses ein schmaler Rand entsteht, in dem entweder nur das Metall oder nur die Buntfarbe entfernt ist. Die Breite dieses Rands kann durch die Strahlform variiert werden. Die Ablationsschwelle kann durch die Wahl des Metallisierungsmaterials, die Wahl der Buntfarbe und auch die zur Laserdemetallisierung eingesetzte Laserwellenlänge beeinflusst werden.
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Die Erfindung enthält auch ein mehrschichtiges Foliensicherheitselement für Sicherheitspapiere, Wertdokumente und andere Datenträger, mit
- - einem Folienträger mit einer lasersensitiven Metallisierung und zumindest einer oberhalb und/oder unterhalb der Metallisierung angeordneten lasersensitiven Buntfarbenschicht, bei dem
- - die lasersensitive Metallisierung und die zumindest eine lasersensitive Buntfarbenschicht durch Einwirkung von Laserstrahlung passgenau strukturiert sind, so dass ein Umriss der laserstrukturierten Metallisierung und ein Umriss der laserstrukturierten, zumindest einen Buntfarbenschicht zumindest bereichsweise passgenau übereinander liegen.
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Bevorzugt ist dabei zumindest eine erste lasersensitive Buntfarbenschicht oberhalb der Metallisierung und zumindest eine zweite lasersensitive Buntfarbenschicht unterhalb der Metallisierung angeordnet, und in einem ersten Bereich liegen ein Umriss der laserstrukturierten Metallisierung und ein Umriss der laserstrukturierten, zumindest einen ersten Buntfarbenschicht passgenau übereinander, und in einem zweiten Bereich liegen ein Umriss der laserstrukturierten Metallisierung und ein Umriss der laserstrukturierten, zumindest einen zweiten Buntfarbenschicht passgenau übereinander.
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Die Metallisierung liegt vorteilhaft auf einer Prägestruktur, insbesondere einer Mikrospiegelstruktur, einer Beugungsgitterstruktur und/oder einer Subwellenlängenstruktur vor.
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Die Buntfarbenschichten sind vorzugsweise durch laserablatierbare Buntfarben gebildet. In Frage kommen beispielsweise Miloriblau oder laserablatierbare Tiefdruckfarben. Weiter sind die Buntfarbenschichten vorzugsweise lasierend.
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Die Erfindung enthält weiter einen Datenträger mit einem mehrschichtigen Foliensicherheitselement der beschriebenen Art. Das Foliensicherheitselement ist dabei vorzugsweise in oder über einem Fensterbereich oder einer durchgehenden Öffnung des Datenträgers angeordnet. In diesem Fall kommt vorteilhaft ein Foliensicherheitselement mit zumindest zwei Buntfarbenschichten zum Einsatz, wobei zumindest eine erste Buntfarbenschicht oberhalb der Metallisierung und zumindest eine zweite Buntfarbenschicht unterhalb der Metallisierung angeordnet ist. Die Buntfarbenschichten können dann vorteilhaft einen unterschiedlichen Farbeindruck bei Betrachtung des Fensters oder der Öffnung von gegenüberliegenden Seiten her erzeugen.
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Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Banknote mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement in Form eines aufgeklebten Folienstreifens,
- 2 eine genauere Aufsicht auf die Umgebung des Banknotenfensters, in (a) in Aufsicht auf die Banknotenvorderseite und in (b) in Aufsicht auf die Banknotenrückseite,
- 3 schematisch den Aufbau des Sicherheitselements der 1 zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens, wobei (a) und (d) jeweils Zwischenschritte bei der Herstellung des Sicherheitselements im Querschnitt zeigen, und (b) und (c) das Sicherheitselement im Zwischenschritt von (a) in Aufsicht auf die Vorderseite bzw. die Rückseite des Sicherheitselements zeigen,
- 4 die Herstellung einer Transferfolie nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei (a) und (b) jeweils Zwischenschritte bei der Herstellung der Transferfolie im Querschnitt zeigen, und
- 5 ein Foliensicherheitselement nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die Erfindung wird nun am Beispiel von Sicherheitselementen für Banknoten erläutert. 1 zeigt dazu eine schematische Darstellung einer Banknote 10 mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement in Form eines aufgeklebten Folienstreifens 12, der eine durchgehende Öffnung 14 im Banknotenpapier überdeckt. In dem dadurch geschaffenen Banknotenfenster ist ein farbiges und zugleich metallisch glänzendes Motiv 16 sichtbar, das im Ausführungsbeispiel in Form eines Ahornblatts dargestellt ist.
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Eine Besonderheit des Folienstreifens 12 besteht darin, dass das Motiv 16 im Fenster 14 von den gegenüberliegenden Seiten der Banknote 10 her jeweils metallisch, aber mit unterschiedlicher Farbe und sogar mit unterschiedlichem Muster erscheint. 2 zeigt hierzu eine genauere Aufsicht auf die Umgebung des Banknotenfensters 14 in Aufsicht auf die Banknotenvorderseite 10V (2(a)) bzw. die Banknotenrückseite 10R (2(b)).
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Mit Bezug auf 2(a) erscheint das Motiv 16 bei Aufsicht auf die Banknotenvorderseite 10V metallisch glänzend und mit roter Farbe. Zudem ist im Inneren des Motivs 16 ein heller waagrechter Balken 18 sichtbar, der beim Kippen der Banknote entlang der Längsrichtung des Folienstreifens 12 nach oben und unten zu wandern scheint (Pfeile 20) und einen sogenannten Rolling-Bar-Effekt zeigt.
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Bei Aufsicht auf die Banknotenrückseite 10R (2(b)) ist ebenfalls das Ahornblatt-Motiv 16 sichtbar, allerdings erscheint es von der Rückseite der Banknote her nicht nur spiegelverkehrt, sondern auch mit anderem Farb- und Mustereindruck. Das Motiv 16 erscheint bei Aufsicht auf die Banknotenrückseite 10R metallisch glänzend und im Wesentlichen mit einem grünen Streifenmuster, bei dem grüne Farbbereiche 24 von nicht-farbigen, rein metallischen erscheinenden Streifen 22 unterbrochen sind. Auch hier ist im Inneren des Motivs 16 ein Rolling-Bar-Effekt sichtbar, bei dem ein heller waagrechter Balken 18 beim Kippen der Banknote 10 durch die grünen und metallischen Bereiche des Ahornblatt-Motivs hindurchzuwandern scheint.
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Der Aufbau des Sicherheitselements 12 und seine Herstellung werden nun mit Bezug auf 3 näher erläutert, wobei 3(a) und (d) jeweils Zwischenschritte bei der Herstellung des Sicherheitselements 12 im Querschnitt zeigen, und die 3(b) und (c) das Sicherheitselement im Zwischenschritt der 3(a) in Aufsicht auf die Vorderseite bzw. die Rückseite des Sicherheitselements zeigen.
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Mit Bezug zunächst auf die 3(a) bis (c) wird zur Herstellung eines Sicherheitselements 12 ein Folienträger 30 mit gegenüberliegenden Hauptflächen 30V und 30R bereitgestellt. Der Folienträger 30 wird auf einer ersten Hauptfläche 30V mit einer Prägelackschicht 32 versehen und in die Prägelackschicht 32 eine Mikrospiegelstruktur 34 eingeprägt, die in Reflexion den gewünschten Rolling-Bar-Effekt erzeugt. Die Prägestruktur 32, 34 wird mit einer Metallisierung 36, beispielsweise einer Aluminium-Metallisierung versehen, die im Ausführungsbeispiel die gesamte Prägestruktur 32, 34 bedeckt.
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Anschließend wird auf die Metallisierung 36 eine rote, lasierende Buntfarbe 38 aufgedruckt und zwar in einem Druckbereich, dessen Form und Größe so gewählt ist, dass er unter Berücksichtigung aller Passertoleranzen auf jeden Fall die gewünschte Fläche des Motivs 16, dessen Lage in 3(b) zur Illustration gestrichelt eingezeichnet ist, überdeckt.
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Auf die zweite Hauptfläche 30R des Folienträgers 30 wird eine grüne, lasierende Buntfarbe 40 in einem Streifenmuster aufgedruckt und zwar ebenfalls in einem Druckbereich, dessen Form und Größe so gewählt ist, dass er bei Berücksichtigung aller Passertoleranzen auf jeden Fall die gewünschte Fläche des Motivs 16 überdeckt. Die Lage des Motivs 16 ist auch in 3(c) mit gestrichelten Linien eingezeichnet.
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Nun wird der Folienträger 30 mit der Metallisierung 36 und den beiden Buntfarben 38, 40 im Bereich 44 außerhalb des gewünschten Motivs 16 mit Laserstrahlung 42 beaufschlagt, wie in 3(a) gezeigt. Durch die Einwirkung der Laserstrahlung 42 werden die Metallisierung 36 und die Buntfarben 38, 40 gleichzeitig und passgenau strukturiert.
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Im Ergebnis liegen nach der Laserbeaufschlagung der Umriss der laserstrukturierten Metallisierung 36, der Umriss der laserstrukturierten Buntfarbe 38 und der äußere Umriss der laserstrukturierten Buntfarbe 40 passgenau übereinander und folgen dem Umriss des Motivs 16, wie in 3(d) im Querschnitt und in 2(a) und (b) jeweils in Aufsicht gezeigt. Da nur der Bereich 44 außerhalb des Motivs 16 mit Laserstrahlung beaufschlagt wird, bleibt auf der Rückseite die Streifenstruktur der grünen Buntfarbe 40 im Inneren des Motivs 16 erhalten.
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Nach dem Fertigstellen des Sicherheitselements, beispielsweise durch Aufbringen von Schutzschichten oder Schichten zum Höhenausgleich, entsteht ein Sicherheitselement 12 mit den bei 2 erläuterten passgenauen Ansichten, die nicht nur unterschiedliche Farben (Rot von der Vorderseite, Grün von der Rückseite), sondern auch unterschiedliche Muster (gefülltes Ahornblatt von der Vorderseite, Ahornblatt mit Streifenmuster von der Rückseite) zeigen.
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In einer Variante des beschriebenen Verfahrens kann die zweite Buntfarbe 40 auch bereits vor der Metallisierung der Prägestruktur 32, 34 und gegebenenfalls auch schon vor der Erzeugung der Prägestruktur 34 oder sogar vor dem Aufbringen der Prägelackschicht 32 auf die zweite Hauptfläche 30R aufgebracht werden. In einer einfachen Verfahrensvariante kann auch nur eine Buntfarbe 38 vorgesehen sein, beispielsweise wenn das Sicherheitselement 12 nicht in einem Fenster 14 angeordnet wird und unterschiedliche Farben für die Vorder- und Rückseitenansicht daher keinen Vorteil versprechen. Das im Zusammenhang mit 3 beschriebene Herstellungsverfahren führt zu einer Laminatfolie, bei der der Folienträger 30 sowohl auf der Vorderseite 30V als auch auf der Rückseite 30R mit Buntfarbenschichten 38, 40 versehen ist. Solche Laminatfolien können beispielsweise wie in 1 gezeigt über einer durchgehenden Öffnung 14 einer Papierbanknote aufgebracht werden, wobei die im Sicherheitselement 12 vorhandene Trägerfolie 30 die erforderliche Stabilität des Fensterbereichs gegen mechanische Beanspruchung bereitstellt.
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In anderen Gestaltungen, etwa bei Verbund- oder Polymerbanknoten, liegen allerdings oft ausreichend stabile transparente Bereiche mit einer Folienschicht bereits vor, so dass dort zur Dickenminimierung gerne Transferfolien eingesetzt werden, bei denen die Trägerfolie nach der Applikation auf das Zielsubstrat wieder abgezogen werden kann und nur die funktionelle Schichtenfolge mit der metallisierten Prägestruktur und den Buntfarbenschichten auf dem Zielsubstrat verbleibt.
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Die Herstellung einer solchen Transferfolie 50 wird nunmehr mit Bezug auf 4 erläutert, wobei 4(a) und (b) jeweils Zwischenschritte bei der Herstellung der Transferfolie 50 im Querschnitt zeigen. Als Motiv wird wie bei 2 ein Ahornblatt-Motiv 16 mit rot glänzendem Rolling-Bar-Effekt auf der Vorderseite bzw. grün-gestreiftem Rolling-Bar-Effekt auf der Rückseite beschrieben.
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Zunächst wird, wie in 4(a) gezeigt, eine Trägerfolie 52 bereitgestellt und auf eine ihrer Hauptflächen 52V in einem Streifenmuster eine grüne, lasierende Buntfarbe 40 aufgedruckt. Dies geschieht wieder in einem Druckbereich, dessen Form und Größe so gewählt ist, dass er bei Berücksichtigung aller Passertoleranzen auf jeden Fall die gewünschte Fläche des Motivs 16 überdeckt.
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Dann wird die bedruckte Trägerfolie 52 mit einer Prägelackschicht 32 versehen und in die Prägelackschicht 32 eine Mikrospiegelstruktur 34 eingeprägt, die in Reflexion den gewünschten Rolling-Bar-Effekt erzeugt. Die so erzeugte Prägestruktur 32, 34 wird mit einer Metallisierung 36 versehen, die auch in diesem Ausführungsbeispiel die gesamte Prägestruktur 32, 34 bedeckt. Anschließend wird auf die Metallisierung 36 eine rote lasierende Buntfarbe 38 aufgedruckt und zwar in einem Druckbereich, dessen Form und Größe so gewählt ist, dass er unter Berücksichtigung aller Passertoleranzen auf jeden Fall die gewünschte Fläche des Motivs 16 überdeckt.
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Nun wird die Trägerfolie 52 mit der Metallisierung 36 und den beiden Buntfarben 38, 40 im Bereich 44 außerhalb des gewünschten Motivs 16 mit Laserstrahlung 42 beaufschlagt, wie in 4(a) illustriert. Durch die Einwirkung der Laserstrahlung 42 werden die Metallisierung 36 und die Buntfarben 38, 40 gleichzeitig und passgenau strukturiert, so das im Ergebnis der Umriss der laserstrukturierten Metallisierung 36, der Umriss der laserstrukturierten Buntfarbe 38 und der äußere Umriss der laserstrukturierten Buntfarbe 40 passgenau übereinander liegen und dem Umriss des Motivs 16 folgen, wie in 4(b) gezeigt.
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Bei dem Schichtaufbau der 4 sind alle optisch wirksamen Schichten auf derselben Seite der Trägerfolie 52 angeordnet, so dass diese nach dem Übertragen der Schichtenfolge auf ein Zielsubstrat wieder abgezogen werden kann. Die Trägerfolie 52 kann mit einer releasefähigen Schicht ausgestattet sein, oder es wird eine releasefähige Buntfarbe 40 und ein releasefähiger Prägelack 32 verwendet, von denen sich die Trägerfolie 52 später leicht trennen lässt.
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Bei der in 4(a) gebildeten Schichtenfolge ist die zweite Buntfarbe 40 in der Prägelackschicht 32 eingebettet. Die Strukturierung der Buntfarbe 40 erfolgt daher in der Regel nicht durch Entfernen von Farbbestandteilen, sondern durch eine laserinduzierte Umwandlung der Buntfarbe 40 in eine transparente oder andersfarbige Modifikation in einem Umwandlungsbereich 54 (4(b)). Manche Druckfarben können allerdings nur entfernt werden, wenn sie an der Oberfläche einer Schichtenfolge liegen, so dass für die Herstellung gemäß 4 eine geeignete, eine Umwandlung erlaubende Buntfarbe 40 gewählt werden muss.
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Diese Einschränkung kann durch eine alternative Verfahrensvariante zur Herstellung einer Transferfolie umgangen werden, bei der beispielsweise wie folgt vorgegangen wird: Zunächst wird eine Trägerfolie bereitgestellt und auf einer ihrer Hauptseiten nacheinander mit einer Prägestruktur, einer Metallisierung und einer ersten Buntfarbenschicht versehen, wie oben beschrieben. Die Trägerfolie mit der Metallisierung und der ersten Buntfarbenschicht wird dann in einem ersten Bereich außerhalb des gewünschten Motivs mit Laserstrahlung beaufschlagt, wodurch die Metallisierung und die erste Buntfarbenschicht gleichzeitig und passgenau strukturiert werden. Auf diese Schichtenfolge wird dann eine zweite Trägerfolie mit einer der ersten Trägerfolie zugewandten Releaseschicht aufkaschiert. Nun wird die erste Trägerfolie beispielsweise durch Trennwickeln entfernt, und auf die nunmehr freiliegende Rückseite der Prägestruktur die zweite Buntfarbe aufgedruckt. Anschließend wird die so entstandene, auf der zweiten Trägerfolie vorliegende Schichtenfolge im Bereich außerhalb des gewünschten Motivs mit Laserstrahlung beaufschlagt, wobei durch die Einwirkung der Laserstrahlung die Metallisierung und die zweite Buntfarbenschicht gleichzeitig und passgenau strukturiert werden, so dass ein Umriss der laserstrukturierten zweiten Buntfarbenschicht und ein Umriss der Metallisierung passgenau übereinander liegen. Da der gesamte Schichtaufbau auf einer Seite der zweiten Trägerfolie angeordnet ist, kann diese nach dem Übertragen der Schichtenfolge auf ein Zielsubstrat abgezogen werden.
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5 zeigt ein Foliensicherheitselement 60 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, das grundsätzlich den bereits in Zusammenhang mit 3 beschriebenen Aufbau aufweist. Im Unterschied zur Gestaltung der 3 erscheint das Sicherheitselement 60 der 5 bereits in Aufsicht zweifarbig metallisch glänzend, wobei konkret die als Motiv 16 gewählte Wertzahl „50“ eine rot glänzende Ziffer „5“ und eine blau glänzende Ziffer „0“ aufweist. Beide Ziffern zeigen einen gemeinsamen Rolling-Bar-Effekt mit einem beim Kippen nach oben bzw. unten wandernden hellen Balken 18.
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Die zweifarbige Gestaltung der 5 kann ausgehend von dem bei 3 beschriebenen Verfahren dadurch erhalten werden, dass beim Aufbringen der ersten Buntfarbe 38 auf die Metallisierung 36 der 3(a) in einem ersten Druckbereich eine rote, lasierende Buntfarbe und in einem zweiten Druckbereich eine blaue, lasierende Buntfarbe aufgedruckt wird. Form und Größe des ersten Druckbereichs sind so gewählt, dass dieser unter Berücksichtigung aller Passertoleranzen die Fläche der Ziffer „5“ überdeckt. Entsprechend sind Form und Größe des zweiten Druckbereichs so gewählt, dass dieser unter Berücksichtigung aller Passertoleranzen die Fläche der Ziffer „0“ überdeckt. Das weitere Verfahren verläuft dann wie bei 3 beschrieben.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Banknote
- 10V, 10R
- Banknotenvorderseite, Banknotenrückseite
- 12
- Folienstreifen
- 14
- durchgehende Öffnung
- 16
- Motivs
- 18
- heller waagrechter Balken
- 20
- Bewegungsrichtung Balken
- 22
- metallisch erscheinende Streifen
- 24
- grüne Farbbereiche
- 30
- Folienträger
- 30V, 30R
- erste, zweite Hauptfläche
- 32
- Prägelackschicht
- 34
- Mikrospiegelstruktur
- 36
- Metallisierung
- 38
- rote, lasierende Buntfarbe
- 40
- grüne, lasierende Buntfarbe
- 42
- Laserstrahlung
- 44
- Bereich außerhalb des gewünschten Motivs
- 50
- Transferfolie
- 52
- Trägerfolie
- 52V
- Hauptfläche
- 54
- Umwandlungsbereich
- 60
- Foliensicherheitselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010047250 A1 [0010]