DE19932357C2 - Verfahren zur Herstellung synthetischer Partikelproben - Google Patents
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Abstract
Die Herstellung geeigneter Proben zur Durchführung von Ringversuchen zur Detektion bzw. Analyse von Partikeln oder Fasern hat sich bisher als äußerst problematisch erwiesen. DOLLAR A Durch den Einsatz ausgewählter Verfahren der Halbleiterprozeßtechnik ist es möglich, z. B. auf Silizium-Wafern eine Vielzahl identischer Strukturen mit wohldefinierten, d. h. in Größe, Lage, Form und chemischer Zusammensetzung exakt bestimmten, synthetischen Partikeln zu erzeugen. Anschließend werden die Strukturen durch Sägen der Wafer vereinzelt und auf geeignete Probenhalter, z. B. REM-Probenhalter, montiert. DOLLAR A Das hier beschriebene Verfahren ermöglicht die Herstellung einer beliebigen Anzahl von identischen Proben mit synthetischen Partikeln, wie sie z. B. nach DIN/ISO 5725 bzw. DIN 38402 Teil 41 und 42 für die Durchführung von Ringversuchen vorgeschrieben sind.
Description
Die Erfindung beruht auf einem Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ringversuche sind heute ein wichtiger Bestandteil des Qualitätsmanagements im Bereich
chemisch-analytischer Untersuchungen. Sie dienen dazu, den Leistungsstand analytischer
Laboratorien an ausgewählten Problemstellungen einem Vergleich zu unterziehen, um
notfalls Korrekturen an der Vorgehensweise bzw. der Methode der Ergebnisfindung
vorzunehmen. Die Vorgabe einer definierten Probe ist Grundvoraussetzung für ein
aussagefähiges Ringversuchsergebnis.
Während man im Bereich der naßchemischen Analytik aus einer vorgegebenen wässrigen
Lösung durch Teilung eine nahezu beliebige Anzahl identischer, homogener Proben
erzeugen kann (wie es z. B. in der DIN 38402 A-41 und A-42 für den Bereich Wasseranalytik
beschrieben ist), gibt es für den Bereich der Partikelanalyse mit der analytischen
Rasterelektronenmikroskopie (REM/EDX) bisher kein geeignetes Verfahren zur Herstellung
identischer Ringversuchsproben, wie sie beispielsweise nach DIN/ISO 5725 und DIN 38402
Teil 41 und 42 vorgeschrieben sind. Problematische Ergebnisse bei der Durchführung von
Ringversuchen zur Asbestfaserproblematik bestätigen dies (siehe: 1. Ringversuch zur
Asbestfasermessung nach VDI 3492), da die Belegung der einzelnen Proben mit
entsprechenden Partikeln bzw. Fasern aufgrund des Herstellungsprozesses nie konstant ist
und immer statistischen Schwankungen unterliegt.
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren, das die Herstellung einer beliebigen Anzahl von
identischen Proben mit synthetischen Partikeln, Fasern oder anderen Strukturen gestattet.
Diese Proben sind z. B. im Bereich der analytischen Rasterelektronenmikroskopie oder der
optischen Mikroskopie für Ringversuche, Geräteeinstellungen und zur Validierung von
Systemen einzusetzten.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weitere mögliche
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Es werden ausgewählte Verfahren der Halbleiterprozeßtechnik eingesetzt, um auf Silizium-
Wafern eine Vielzahl identischer Strukturen mit wohldefinierten, d. h. in Größe, Lage, Form
und chemischer Zusammensetzung exakt bestimmten, synthetischen Partikeln zu erzeugen.
Durch anschließende Vereinzelung der Strukturen und deren Montage auf geeignete
Probenhalter lassen sich auf diese Weise beliebig große Ensembel exakt identischer
Partikel-Proben bereitstellen, wie es z. B. die DIN/ISO-Norm 5725 als Voraussetzung für die
Durchführung eines Ringversuches vorschreibt.
Im folgenden wird beispielhaft ein Prozeß zur Herstellung von Proben für einen Ringversuch
zur automatischen Detektion und Analyse von Schmauchpartikeln (Gunshot Residue, GSR)
mittels Rasterelektronenmikroskopie/energiedispersiver Röntgenmikroanalyse (REM/EDX)
vorgestellt. Hierzu wurde zunächst für eine Probe (mittels geeigneter Software) ein
Maskenlayout erstellt, in dem die Anzahl der zu detektierenden/analysierenden Strukturen
(hier Kreise), deren Durchmesser sowie deren exakte Position auf der Probe festgelegt
wurde. Zusätzlich wurden Teststrukturen zur späteren Justage der Proben und deren
Abgrenzung untereinander hinzugefügt. Anschließend wurde dieses Layout entsprechend
vervielfältigt und auf eine Standard-Chrom-Maske für photolithographische Prozesse
übertragen. Als Substratmaterial für die Proben wurden handelsübliche Silizium-Wafer
verwendet, die zunächst mit einem 1 µm dicken thermischen Oxid (SiO2) versehen und dann
mit Photolack beschichtet wurden. Im nachfolgenden Photolithographie-Prozeß wurden die
definierten Strukturen mittels der Chrom-Maske auf die Wafer übertragen, das Oxid im
Bereich der Strukturen entfernt und die Wafer mittels PVD mit einer 0,7 µm dicken Schicht
aus Blei-Antimon (70 at% Pb, 30 at% Sb) versehen. Anschließend wurde mittels eines
sogenannten "Lift-off-Prozesses" das noch verbliebene, sich unter der aufgebrachten
Metallschicht befindliche, Oxid naßchemisch entfernt. Durch Entfernen des Oxids wurde als
Folge auch die darüberliegende Metallschicht mit abgelöst und abgetragen, so daß
abschließend auf den Wafern nur noch die gewünschten Strukturen in Form von Blei-
Antimon-Inseln zurückblieben. Abschließend wurden die Wafer nochmals mit einer dünnen
Schicht Photolack versehen, um die Strukturen vor mechanischen Beschädigungen und
anderen Umwelteinflüssen wie z. B. Feuchtigkeit zu schützen. Außerdem wurden dem
Photolack geringe Mengen an feinem Pulver mit Umweltteilchen (hier: Eisen, Kupfer und
Blei) zugegeben, um die Proben einer realistischen Meßaufgabe anzupassen. Ein
beispielhaftes Flußdiagramm der einzelnen Herstellungsschritte ist Fig. 1 zu entnehmen.
Danach wurden die Proben durch Zersägen der Wafer vereinzelt und mittels geeignetem
Klebematerial (hier: Leit-C bzw. doppelseitige leitfähige Klebefolie) auf Standard-REM-
Probenhalter präpariert.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Proben mit synthetisch erzeugten Partikeln, dadurch
gekennzeichnet,
daß eine gewünschte Partikelverteilung mittels eines photolithographischen Prozesses auf einen mit Siliziumdioxid (SiO2) versehenen Silizium-Wafer übertragen wird,
daß auf diesem Wafer mittels PVD (Physical Vapor Deposition) eine dünne Schicht des Materials aufgebracht wird, aus dem üblicherweise die zu untersuchenden Partikel bestehen,
daß mittels "Lift-Off"-Prozeß das überschüssige Material entfernt wird, so daß die gewünschten Partikel in Form von Inseln auf der Waferoberfläche verbleiben, und
daß der Wafer anschließend in die Proben vereinzelt und diese mittels geeignetem Material auf einem REM-Probenteller befestigt werden.
daß eine gewünschte Partikelverteilung mittels eines photolithographischen Prozesses auf einen mit Siliziumdioxid (SiO2) versehenen Silizium-Wafer übertragen wird,
daß auf diesem Wafer mittels PVD (Physical Vapor Deposition) eine dünne Schicht des Materials aufgebracht wird, aus dem üblicherweise die zu untersuchenden Partikel bestehen,
daß mittels "Lift-Off"-Prozeß das überschüssige Material entfernt wird, so daß die gewünschten Partikel in Form von Inseln auf der Waferoberfläche verbleiben, und
daß der Wafer anschließend in die Proben vereinzelt und diese mittels geeignetem Material auf einem REM-Probenteller befestigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beliebige geometrische
Formen, wie Fasern, Ellipsen, als Strukturen auf den Wafer übertragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle von Silizium-Wafer
andere Materialien verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Übertragung der
Strukturen die Elektronenstrahl-Lithographie, die Röntgenlithographie oder die
Ionenstrahl-Lithographie eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Materialabscheidung die
CVD (Chemical Vapor Deposition), die MBE (Molecular Beam Epitaxy) oder eine
galvanische Abscheidung eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß RIE (Reactive Ion Etching)
zur Strukturierung eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Wafer zunächst nur
ein Start-Layer abgeschieden und strukturiert wird und anschließend "Selective CVD"
zur Abscheidung des gewünschten Materials eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strukturen in Form von
Trench-Zellen mittels geeigneter Ätzverfahren in das Silizium-Substrat übertragen
werden, die Wafer dann mit dem gewünschten Material beschichtet werden, so daß die
Gruben mit diesem Material verfüllt sind und anschließend mittels CMP (Chemical
Mechanical Polishing) das überschüssige Material außerhalb der Gruben entfernt wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
Anschluß an die Strukturierung der Partikel der Wafer nochmals mit Photolack oder
ähnlichem für Elektronen bzw. Licht transparenten Material beschichtet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Material zusätzlich feine
Pulver von Umweltteilchen zugesetzt werden.
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- 1999-07-10 DE DE19932357A patent/DE19932357C2/de not_active Expired - Lifetime
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