DE19931788C1 - Anordnung zum mechanischen Ankoppeln eines Treibers an eine Ankoppelstelle der Ossikelkette - Google Patents
Anordnung zum mechanischen Ankoppeln eines Treibers an eine Ankoppelstelle der OssikelketteInfo
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Abstract
Implantierbare Anordnung zum mechanischen Ankoppeln eines zu mechanischen Schwingungen anregbaren ausgangsseitigen Treiberteils (15) eines aktiven oder passiven Hörsystems an eine vorgewählte Ankoppelstelle (16) an der Ossikelkette, der Steigbügelfußplatte oder einer das runde Fenster oder ein artifizelles Fenster in der Cochlea, im Vestibulum oder im Labyrinth (Gleichgewichtsorgan) abschließenden Membran über eine Koppelanordnung (17), die ein mit der vorgewählten Ankoppelstelle (16) in Verbindung bringbares Koppelelement (22, 52, 80) aufweist. Das Koppelelement ist mit einer Stellvorrichtung (30, 59, 83) zum wahlweisen Verstellen des Koppelelements zwishen einer Offenstellung, in welcher das Koppelelement in und außer Eingriff mit der Ankoppelstelle (16) bringbar ist, und einer Schließstellung versehen, in welcher das Koppelelement im implantierten Zustand mit der Ankoppelstelle in Kraft- und/oder Formschlußverbindung steht.
Description
Die Erfindung betrifft eine implantierbare Anordnung zum mechanischen Ankoppeln
eines zu mechanischen Schwingungen anregbaren ausgangsseitigen Treiberteils eines
Hörsystems an eine vorgewählte Ankoppelstelle an der Ossikelkette, der Steigbügel
fußplatte oder einer das runde Fenster oder ein artifizielles Fenster in der Cochlea, im
Vestibulum oder im Labyrinth (Gleichgewichtsorgan) abschließenden Membran über
eine Koppelanordnung, die ein mit der vorgewählten Ankoppelstelle in Verbindung
bringbares Koppelelement aufweist.
Es sind teil- oder vollimplantierbare Hörsysteme für eine direkte mechanische Stimula
tion bekannt. Bei solchen Hörsystemen wird das Schallsignal mit einem Wandler (Mikro
fon) in ein elektrisches Signal umgewandelt und in einer elektronischen Signalverarbei
tungsstufe verstärkt; dieses verstärkte elektrische Signal wird einem implantierten elek
tromechanischen Wandler zugeführt, dessen ausgangsseitige mechanische Schwingungen
unmittelbar, also mit direktem mechanischen Kontakt, dem Mittel- beziehungsweise
Innenohr zugeführt werden. Dies gilt unabhängig davon, ob eine reine Innenohrschwerhö
rigkeit bei vollständig intaktem Mittelohr oder eine kombinierte Schwerhörigkeit (Mittel-
und Innenohr geschädigt) rehabilitiert werden soll. Daher sind in der jüngeren wissen
schaftlichen und Patent-Literatur implantierbare elektromechanische Wandler sowie Ver
fahren zur direkten Ankopplung der mechanischen Wandlerschwingungen an das intakte
Mittelohr beziehungsweise das Innenohr zur Rehabilitation einer reinen Innenohrschwer
hörigkeit sowie auch an verbleibende Ossikel des Mittelohres bei artifiziell oder patholo
gisch verändertem Mittelohr zur Versorgung einer Schalleitungsschwerhörigkeit sowie
deren Kombinationen beschrieben worden.
Als elektromechanisches Wandlerverfahren kommen grundsätzlich alle physikalischen
Wandlungsprinzipien in Frage wie elektromagnetisch, elektrodynamisch, magnetostriktiv,
dielektrisch und piezoelektrisch. Verschiedene Forschungsgruppen haben sich in den
letzten Jahren im wesentlichen auf zwei dieser Verfahren konzentriert: elektromagnetisch
und piezoelektrisch. Eine Übersicht über diese Wandlervarianten findet sich bei Zenner
und Leysieffer (HNO 1997 Vol. 45, 749-774).
Beim piezoelektrischen Verfahren ist eine mechanisch direkte Kopplung der ausgangs
seitigen Wandlerschwingungen an die Mittelohrossikel oder direkt an das ovale Fenster
notwendig. Beim elektromagnetischen Prinzip kann die Kraftkopplung einerseits über
einen Luftspalt erfolgen ("kontaklos"), das heißt, nur ein Permanentmagnet wird durch
dauerhafte Fixation in direkten mechanischen Kontakt mit einem Mittelohrossikel
gebracht. Andererseits besteht die Möglichkeit, den Wandler vollständig in einem
Gehäuse zu realisieren (wobei Spule und Magnet mit kleinstmöglichem Luftspalt gekop
pelt sind) und die ausgangsseitigen Schwingungen über ein mechanisch steifes Koppel
element mit direktem Kontakt auf die Mittelohrossikel zu übertragen (Leysieffer et al.
1997 (HNO 1997, Vol. 45, pp. 792-800),
In der Patentliteratur finden sich einige der oben genannten Realisierungsvarianten
sowohl elektromagnetischer wie auch piezoelektrischer Hörgerätewandler:
US-A-5 707 338 (Adams et al.), WO 98/06235 (Adams et al.), WO 98/06238 (Adams et
al.), WO 98/06236 (Kroll et al.), WO 98/06237 (Bushek et al.), US-A-5 554 096 (Ball),
US-A-3 712 962 (Epley), US-A-3 870 832 (Fredrickson), US-A-5 277 694 (Leysieffer et
al.), ältere DE-Patentanmeldung 198 40 211.2 (Leysieffer), ältere DE-Patentanmeldung
198 40 212.0 (Leysieffer), US-A-5 015 224 (Maniglia), US-A-3 882 285 (Nunley),
US-A-4 850 962 (Schaefer).
Das teilimplantierbare, piezoelektrische Hörsystem der japanischen Gruppe um Suzuki
und Yanigahara setzt für eine Implantation des Wandlers das Fehlen der Mittelohrossikel
und eine freie Paukenhöhle voraus, um das Piezoelement an den Stapes ankoppeln zu
können (YANIGAHARA et al.: Efficacy of the partially implantable middle ear implant
in middle and inner ear disorders. Adv. Audiol. ., Vol. 4, Karger Basel (1988), pp. 149-159.
SUZUKI et al.: Implantation of partially implantable middle ear implant and the
indication. Adv. Audiol., Vol. 4, Karger Basel (1988), pp. 160-166). Ebenso wird bei dem
Verfahren eines implantierbaren Hörsystems für Innenohrschwerhörige nach
US-A-4 850 962 (Schaefer) grundsätzlich der Amboß entfernt, um ein piezoelektrisches
Wandlerelement an den Stapes ankoppeln zu können. Dies gilt im wesentlichen auch für
weitere Entwicklungen, die auf der SCHAEFER-Technologie basieren und in den oben
genannten Patentschriften dokumentiert sind (US-A-5 707 338, WO 98/06235,
WO 98/06238, WO 98/06236, WO 98/06237).
Der elektromagnetische Wandler nach Ball ("Floating Mass Transducer FMT",
US-A-5 624 376, US-A-5 554 096) wird dagegen bei intaktem Mittelohr mit Titanclips
direkt an dem langen Fortsatz des Amboß fixiert. Der elektromagnetische Wandler des
teilimplantierbaren Systems nach FREDRICKSON (FREDRICKSON et al.: Ongoing
investigations into an implantable elektromagnetic hearing aid for moderate to severe
sensorineural hearing loss. Otolaryngologic Clinics Of Nord America, Vol. 28/1 (1995),
pp. 107-121) wird bei ebenfalls intakter Ossikelkette des Mittelohres mechanisch direkt
an den Amboßkörper gekoppelt. Das Gleiche gilt für die piezoelektrischen und elektro
magnetischen Wandler nach LEYSIEFFER (Leysieffer et al.: Ein implantierbarer piezo
elektrischer Hörgerätewandler für Innenohrschwerhörige. HNO 1997/45, pp. 792-800,
DE 41 04 358.8, DE 198 40 211.2, DE 198 40 212.0). Auch bei dem elektromagnetischen
Wandlersystem nach MANIGLIA (Maniglia et al.: Contactless semi-implantable elec
tromagnetic middle ear device for the treatment of sensorineural hearing loss. Otolaryn
gologic Clinics Of Nord America, Vol. 28/1 (1995), pp. 121-141) wird bei intakter Ossi
kelkette ein Permanentmagnet mechanisch an der Ossikelkette dauerhaft fixiert, der
jedoch über eine Luftspaltkopplung von einer Spule mechanisch angetrieben wird.
Bei den beschriebenen Wandler- und Ankopplungsvarianten sind grundsätzlich zwei
Implantationsprinzipien zu unterscheiden:
- a) Einerseits befindet sich der elektromechanische Wandler mit seinem aktiven Wand lerelement selbst im Mittelohrbereich in der Paukenhöhle und ist dort direkt mit einem Ossikel oder dem Innenohr verbunden (US-A-4 850 962, US-A-5 015 225, US-A-5 707 338, WO 98/06235, WO 98/06238, WO 98/06236, WO 98/06237, US-A-5 624 376, US-A-5 554 096).
- b) Andererseits befindet sich der elektromechanische Wandler mit seinem aktiven Wandlerelement außerhalb des Mittelohrbereiches in einer artifiziell geschaffenen Mastoidhöhle; die ausgangsseitigen mechanischen Schwingungen werden dann mit tels mechanisch passiver Koppelelemente über geeignete operative Zugänge (natürli cher aditus ad antrum, Eröffnung des chorda-facialis-Winkels oder über eine artifizi elle Bohrung vom Mastoid aus) zum Mittel- beziehungsweise Innenohr übertragen (FREDRICKSON et al.: Ongoing investigations into an implantable elektromagnetic hearing aid for moderate to severe sensorineural hearing loss. Otolaryngologic Cli nics Of Nord America, Vol. 28/1 (1995), pp. 107-121; DE 41 04 358.8, ältere Anmel dung DE 198 40 211.2, ältere Anmeldung DE 198 40 212.0).
Bei den Varianten nach a) kann der Wandler als sogenannter "Floating Mass"-Wandler
ausgeführt sein, d. h., das Wandlerelement benötig keine "Reaktio" über eine feste Ver
schraubung mit dem Schädelknochen, sondern es schwingt aufgrund von Massenträg
heitsgesetzen mit seinem Wandlergehäuse und überträgt diese direkt auf ein Mittelohros
sikel (US-A-5 624 376, US-A-5 554 096, US-A-5 707 338, WO 98/06236). Dies bedeutet
einerseits, daß vorteilhaft auf ein implantierbares Fixationssystem an der Schädelkalotte
verzichtet werden kann; andererseits bedeutet diese Variante nachteilig, daß voluminöse
artifizielle Elemente in die Paukenhöhle eingebracht werden müssen und deren Langzeit-
und Biostabilität insbesondere bei temporären pathologischen Veränderungen des Mittel
ohres (z. B. otitis media) heute nicht bekannt beziehungsweise gewährleistet sind. Ein
weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, daß die Wandler vom Mastoid aus mit ihrer
elektrischen Zuleitung ins Mittelohr gebracht und dort mit Hilfe geeigneter operativer
Werkzeuge fixiert werden müssen; dies erfordert einen erweiterten Zugang durch den
chorda-facialis-Winkel und bringt somit eine latente Gefährdung des in unmittelbarer
Nachbarschaft gelegenen Gesichtsnerven (nervus facialis) mit sich.
Bei den Wandlervarianten nach b) wird das Wandlergehäuse mit implantierbaren Positio
nier- und Fixationssystemen an der Schädelkalotte befestigt (vorteilhafte Ausführung
DE-A-196 18 964 entsprechend US-A-5 788 711). Sowohl bei dem teilimplantierbaren
System nach FREDRICKSON (Ongoing investigations into an implantable elektroma
gnetic hearing aid for moderate to severe sensorineural hearing loss. Otolaryngologic
Clinics Of Nord America, Vol. 28/1 (1995), pp. 107-121) wie auch bei dem vollimplan
tierbaren Hörsystem nach LEYSIEFFER und ZENTRIER (HNO 1998, Vol. 46, 853-863
und 844-852) wird bei der Ankopplung des schwingenden Treiberteils an den Amboß
körper zur dauerhaften und mechanisch sicheren Schwingungsübertragung davon ausge
gangen, daß die Spitze der Koppelstange, die in die laserinduzierte Vertiefung des Mittel
ohrossikels eingebracht wird, langfristig eine Osseointegration erfährt, das heißt, die
Koppelstange verwächst fest mit dem Ossikel und gewährleistet so eine sichere Übertra
gung dynamischer Druck- und Zugkräfte. Dieser Langzeiteffekt ist zur Zeit jedoch noch
nicht wissenschaftlich nachgewiesen beziehungsweise gesichert. Weiterhin besteht bei
dieser Ankopplungsart bei einem technischen Wandlerdefekt der Nachteil, daß eine Ent
kopplung vom Ossikel zur Entfernung des Wandlers nur mit mechanisch basierten opera
tiven Methoden vorgenommen werden kann, was eine erhebliche Gefährdung des Mittel
ohres und insbesondere des Innenohres bedeuten kann.
Der wesentliche Vorteil dieser Wandlerausführungsformen nach b) besteht jedoch darin,
daß das Mittelohr weitgehend frei bleibt und der Koppelzugang zum Mittelohr ohne grö
ßeres Gefährdungspotential des nervus facialis erfolgen kann. Ein vorzugsweises operati
ves Verfahren hierzu ist in der US-Patentanmeldung 09/168.079 beschrieben. Grundle
gende vorteilhafte Formen passiver Koppelelemente zur Übertragung der ausgangsseiti
gen Wandlerschwingungen vom Mastoid aus zum Mittel- beziehungsweise Innenohr sind
in EP-A-0 499 940 (entsprechend US-A-5 277 964) sowie in EP-A-0 901 779
(entsprechend US 09/042.805) und in HNO 1998 Vol. 46, 27-37 - Lehner et al.: "Kalt
fließende Elemente zur Ankopplung eines implantierbaren Hörgerätewandlers an Gehör
knöchelchen oder Perilymphe" beschrieben. Dabei handelt es sich insbesondere um Kop
pelelemente aus Gold, vorzugsweise weichgeglühtem Feingold, in Form eines C-Bandes
für den langen Amboßfortsatz, einer Bandschlaufe für den langen Amboßfortsatz und
eines Glöckchens für das Steigbügelköpfchen, wobei sich diese Koppelelemente unter
Verwendung von ohrchirurgischen Standardinstrumenten ankoppeln und erforderlichen
falls auch wieder lösen lassen.
Neben den erläuterten aktiven Hörsystemen sind auch passive Hörsysteme in Form von
Prothesen als Totalersatz (TORP = total ossicular replacement prosthesis) oder als Teiler
satz (PORP = partial ossicular replacement prosthesis) für die Ossikelkette bekannt (D. I.
Bojrab et al. "Ossiculoplasty with composite prostheses" in Otolaryngologic Clinics of
North America, Vol. 27, No. 4, 1994, pp. 759-776). Bei solchen passiven Systemen bildet
das Trommelfell das ausgangsseitige Treiberteil.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine implantierbare Anordnung
zum mechanischen Ankoppeln eines zu mechanischen Schwingungen anregbaren aus
gangsseitigen Treiberteils eines Hörsystems zu schaffen, die besonders einfach und sicher
applizierbar ist, die während der Implantation im Innenohr notwendige, risikobehaftete
Arbeiten minimiert und die auch ein unter Umständen später notwendig werdendes Ent
koppeln problemlos zuläßt.
Ausgehend von einer Vorrichtung der aus EP-A-0 901 779 und HNO 1998 Vol. 46, 27-37
bekannten Art, das heißt einer implantierbaren Anordnung zum mechanischen
Ankoppeln eines zu mechanischen Schwingungen anregbaren ausgangsseitigen Trei
berteils eines Hörsystems an eine vorgewählte Ankoppelstelle an der Ossikelkette, der
Steigbügelfußplatte oder einer das runde Fenster oder ein artifizielles Fenster in der
Cochlea, im Vestibulum oder im Labyrinth (Gleichgewichtsorgan) abschließenden
Membran über eine Koppelanordnung, die ein mit der vorgewählten Ankoppelstelle in
Verbindung bringbares Koppelelement aufweist, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Koppelelement mit einer Stellvorrichtung zum wahlweisen
Verstellen des Koppelelements zwischen einer Offenstellung, in welcher das Koppel
element in und außer Eingriff mit der Ankoppelstelle bringbar ist, und einer Schließ
stellung versehen ist, in welcher das Koppelelement im implantierten Zustand mit der
Ankoppelstelle in Kraft- und/oder Formschlußverbindung steht.
Die erfindungsgemäße Anordnung sorgt auf besonders einfache und gleichwohl zuverläs
sige Weise für ein sicheres mechanisches Ankoppeln und gegebenenfalls auch Abkoppeln
des ausgangsseitigen Treiberteils an die in hohem Maße stoß- und druckempfindlichen
Strukturen des Mittelohres. An- und Abkoppelvorgänge können rasch und zielsicher
durchgeführt werden, ohne die Ossikelkette zu gefährden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Auslegung so getroffen, daß das Kop
pelelement in der Offenstellung im wesentlichen ohne Krafteinwirkung auf die Ankop
pelstelle mit dieser in und außer Eingriff bringbar ist.
Das Koppelelement kann vorzugsweise als Klammer, insbesondere Federklammer, mit
mindestens zwei in der Schließstellung an der Ankoppelstelle anliegenden Klam
merelementen ausgebildet sein, deren gegenseitiger Abstand mittels der Stellvorrich
tung wahlweise geändert werden kann.
Die Stellvorrichtung kann an den Klammerelementen angreifende Stellarme aufweisen,
die betätigbar sind, um das Koppelelement wahlweise zwischen der Offenstellung und
der Schließstellung zu verstellen.
Vorzugsweise ist eine Arretiervorrichtung vorgesehen, mittels deren das Koppelele
ment in der Offenstellung und/oder der Schließstellung arretierbar ist.
Die Arretiervorrichtung kann dabei ein mit den Stellarmen zusammenwirkendes, ver
schiebbar gelagertes Schiebeteil aufweisen. Vorteilhaft ist die Anordnung ferner mit
Mitteln zum Verlierschutz des Schiebeteils ausgestattet.
Das Koppelelement kann zweckmäßig an einer mit dem ausgangsseitigen Treiberteil in
Antriebsverbindung stehenden Koppelstange befestigt sein. Auf dieser Koppelstange
kann das Schiebeteil verschiebbar gelagert sein.
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung greifen die Stellarme
an den von der Koppelstange abliegenden Enden der Klammerelemente an, wobei sich
die Stellarme mit Abstand im wesentlichen parallel zu den Klammerelementen in
Richtung auf die Koppelstange erstrecken und in Stellenden auslaufen, deren gegensei
tiger Abstand zum Verstellen des Koppelelements zwischen der Offenstellung und der
Schließstellung geändert werden kann.
Das Schiebeteil kann vorteilhaft in eine Stellung gebracht werden, in welcher es sich
über die Stellenden der Stellarme legt und die Stellarme in einer Lage fixiert, in wel
cher sich das Koppelelement in der Offenstellung befindet. Vorzugsweise kann das
Schiebeteil auch in eine Stellung gebracht werden, in welcher es zwischen die Stellen
den der Stellarme eingreift und die Stellarme in einer Lage fixiert, in welcher sich das
Koppelelement in der Schließstellung befindet. Dabei sind das Schiebeteil und die
Stellenden der Stellarme zweckmäßig mit Rastmitteln zum Verrasten des Schiebeteils
in der die Schließstellung des Koppelelements erzwingenden Stellung versehen.
Entsprechend einer abgewandelten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anord
nung sind die Stellarme mit den der Koppelstange zugewendeten Enden der Klam
merelemente verbunden, und der gegenseitige Abstand der Stellarme kann zum Ver
stellen des Koppelelements zwischen der Offenstellung und der Schließstellung geän
dert werden. Zweckmäßig ist dabei das jeweils andere Ende der Stellarme mit der Kop
pelstange verbunden.
Die Stellarme können mit dem zugeordneten Klammerelement einstückig verbunden
sein; sie können in eine der Offenstellung des Koppelelements entsprechende Stellung
vorgespannt und mittels des Schiebeteils entgegen der Vorspannung in eine der
Schließstellung des Koppelelements entsprechende Stellung verstellbar sein.
Vorteilhaft ist das Schiebeteil wahlweise in einer der Offenstellung des Koppelelements
entsprechenden Raststellung und einer der Schließstellung des Koppelelements ent
sprechenden Raststellung arretierbar, um unbeabsichtigte Verstellbewegungen des
Koppelelements sicher auszuschließen. Dabei können die Stellarme zum Arretieren des
Schiebeteils in wahlweise der einen und der anderen Raststellung ausgebildet sein. Es
kann aber auch mindestens eine Arretierfeder zum Arretieren des Schiebeteils in wahl
weise der einen und der anderen Raststellung vorgesehen sein.
Die erfindungsgemäße Anordnung kann Teil eines aktiven Hörsystems sein, bei dem
der ausgangsseitige Treiber Teil eines elektromechanischen Hörgerätewandlers ist. Die
Anordnung nach der Erfindung kann aber auch Teil eines passiven Hörsystems, insbe
sondere einer Teil- oder Voll-Mittelohrprothese, sein, bei dem im implantierten
Zustand das Trommelfell als ausgangsseitiges Treiberteil genutzt ist.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Anordnung nach der Erfindung werden nachste
hend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in größerem Maßstab schematisch einen implantierten Hörgeräte
wandler mit an die Ossikelkette angekoppelter Koppelstange,
Fig. 2 in noch größerem Maßstab eine perspektivische Darstellung eines mit
der Koppelstange des Hörgerätewandlers nach Fig. 1 verbundenen
Koppelelements zum Ankoppeln des Hörgerätewandlers an ein
Gehörknöchelchen, zum Beispiel den langen Amboßfortsatz,
Fig. 3 und 4 schematische Darstellungen für das Ankoppeln des Koppelelements
nach Fig. 2,
Fig. 5 bis 8 schematische Darstellungen für das Ankoppeln eines Koppelelements
gemäß einer abgewandelten Ausführungsform,
Fig. 9 bis 11 schematische Darstellungen für das Ankoppeln eines Koppelelements
gemäß einer weiter abgewandelten Ausführungsform,
Fig. 12 und 13 perspektivische Darstellungen einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Koppelelements, sowie
Fig. 14 und 15 perspektivische Darstellungen einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Koppelelements in der Offen- beziehungsweise
der Schließstellung.
In Fig. 1 ist ein Teil eines menschlichen Schädelknochens 1 mit dem Gehörgang 2, dem
davon durch das Trommelfell 3 abgetrennten Mittelohrraum (Paukenhöhle) 4 und der in
der Paukenhöhle befindlichen Ossikelkette 5 dargestellt. Zu der Ossikelkette 5 gehören
der Hammer 6, der Amboß 7 mit dem langen Amboßfortsatz 8 sowie der Steigbügel 9 mit
der Steigbügelfußplatte 10. In einer artifiziellen Mastoidhöhle 12 ist ein elektromechani
scher Hörgerätewandler 13 mittels eines insgesamt mit 14 bezeichneten Positionier- und
Fixiersystems fixiert. Der Hörgerätewandler 13 kann beispielsweise als Piezowandler zur
vibratorischen Stimulation der Ossikelkette insbesondere in der aus US-A-5 277 694
bekannten Weise aufgebaut sein, und er ist Bestandteil eines mindestens teilimplantierba
ren und vorzugsweise vollimplantierbaren Hörgerätes, beispielsweise eines Hörgerätes
der aus HNO 1997 Vol. 45, 749-774 bekannten Art.
Zum mechanischen Ankoppeln eines zu mechanischen Schwingungen anregbaren, in
Fig. 1 nur schematisch angedeuteten ausgangsseitigen Treiberteils 15 des Hörgeräte
wandlers 13, insbesondere einer schwingfähigen Membran dieses Wandlers, an eine
vorgewählte Ankoppelstelle 16 an der Ossikelkette 5, beispielsweise an den Amboß
fortsatz 8, von Mastoidseite aus, ist ein Schwingungsübertragungsweg in Form einer
biokompatiblen, mechanisch passiven Koppelanordnung 17 vorgesehen. Die Kop
pelanordnung ist mit dem aktiv schwingfähigen ausgangsseitigen Treiberteil 15 ver
bunden, und sie liegt im implantierten Zustand mit einem von dem Hörgerätewandler
13 abliegenden Ankoppelende an der Ankoppelstelle 16 an. Wird an den Hörgeräte
wandler 13 eine elektrische Spannung angelegt, wird die Koppelanordnung 17 mittels
des ausgangsseitigen Treiberteils 15 zu vibratorischen Schwingungen in Axialrichtung
der Koppelanordnung veranlaßt. Infolgedessen führen die von einem (nicht dargestell
ten) eingangsseitigen Wandler (Mikrofon) aufgenommenen und elektrisch gewandelten
Audiosignale nach elektronischer Verstärkung in einem Elektronikmodul des aktiven
Hörsystems unmittelbar zu mechanischen Auslenkungen der Koppelanordnung 17.
Diese Auslenkungen entsprechen der akustischen Information. Die Auslenkungen der
Koppelanordnung 17 werden an die Ossikelkette 5 des Mittelohrs bzw. an den Steigbü
gel 9, die Steigbügelfußplatte 10 oder eine nicht dargestellte Membran weitergeleitet,
die das ovale bzw. runde Fenster oder ein artifizielles Fenster in der Cochlea, im Vesti
bulum oder im Labyrinth (Gleichgewichtsorgan) abschließt. Die Auslenkungen der
Koppelanordnung bewirken so bei entsprechender Auslegung des vorverarbeitenden
elektronischen Systems einen audiologischen Verstärkungseffekt.
Der Koppelanordnung 17 weist im veranschaulichten Ausführungsbeispiel eine mit
dem ausgangsseitigen Treiberteil 15 mechanisch fest verbundene Koppelstange 19 auf,
die bei der gezeigten Ausführungsform im wesentlichen auf ihrer gesamten Länge die
Gestalt eines geraden Zylinders hat. Die Koppelstange 19 reicht im implantierten
Zustand von der Mastoidhöhle 12 aus durch einen in der hinteren Gehörgangswand 20
befindlichen natürlichen Knochendurchbruch (Aditus ad antrum) 21 hindurch in die
Paukenhöhle 4.
Zu der Koppelanordnung 17 gehört ferner ein im einzelnen in den Fig. 2 bis 4 ver
anschaulichtes Koppelelement 22, das mit dem von dem Hörgerätewandler 13 ablie
genden Ende der Koppelstange 19 verbunden ist. Das Koppelelement 22 ist bei dieser
Ausführungsform als Federklammer mit zwei federnden Klammerelementen 23, 24
ausgebildet. Im implantierten Zustand legen sich die Klammerelemente 23 und 24 im
Bereich der Ankoppelstelle 16, vorzugsweise mit leichter Federvorspannung, an einan
der diametral gegenüberliegende Seiten des Zielossikels 8 an. Dadurch kommt es zu
einer dynamischen Zug-Druck-Kraftkopplung von Koppelelement 22 und Zielossikel
(in dem veranschaulichten Fall dem langen Amboßfortsatz 8). Die Klammerelemente
23 und 24 sind im veranschaulichten Ausführungsbeispiel so gestaltet, daß sie das Ziel
ossikel 8 entlang einem größeren Teil seines Umfangs umgreifen und für eine Kraft-
und/oder Formschlußverbindung der Koppelanordnung 17 mit der Ankoppelstelle 16
sorgen. Sie begrenzen im entspannten Zustand einen Raum 26, der näherungsweise
dem Querschnitt des Zielossikels 8 an der Ankoppelstelle 16 entspricht.
Das Koppelelement 22 läßt sich mittels einer insgesamt mit 30 bezeichneten Stellvor
richtung zwischen einer Offenstellung, in welcher das Koppelelement mit der Ankop
pelstelle 16 unbehindert in und außer Eingriff gebracht werden kann, und einer Schließ
stellung verstellen, in welcher das Koppelelement im implantierten Zustand mit der
Ankoppelstelle in Kraft- und/oder Formschlußverbindung steht. Die Stellvorrichtung
30 weist zwei Stellarme 31, 32 auf, die mit den von der Koppelstange 19 abliegenden
Enden 27, 28 der Klammerelemente 23 und 24 einstückig verbunden sind. Die Stell
arme 31, 32 erstrecken sich im wesentlichen parallel zu und nach außen in Abstand von
den Klammerelementen 23 beziehungsweise 24 in Richtung auf die Koppelstange 19.
Sie laufen in nach außen gekrümmten Stellenden 33 beziehungsweise 34 aus, die im
entspannten Zustand in Abstand voneinander zu beiden Seiten der Koppelstange 19 lie
gen.
Wird während des Implantationsvorgangs mittels eines chirurgischen Instruments eine
Kraft in Richtung der Pfeile 35, das heißt im wesentlichen senkrecht zu der und in
Richtung auf die Koppelstange, auf die Stellenden 33, 34 aufgebracht, werden die von
der Koppelstange 19 abliegenden Enden 27, 28 der Klammerelemente 23 und 24 ent
sprechend den Pfeilen 36 in Fig. 3 in die Offenstellung gemäß Fig. 3 auseinandergezo
gen, und zwar vorzugsweise so weit, daß das Koppelelement 22 beim Aufschieben auf
das Zielossikel 8 (Pfeil 37 in Fig. 3) letzteres nicht berührt. Infolgedessen wird vermie
den, daß beim Ankoppelvorgang auf die Ankoppelstelle in unerwünschter Weise Kraft
ausgeübt wird. Wenn das Koppelelement 22 die in Fig. 4 veranschaulichte Position auf
dem Zielossikel 8 erreicht hat, werden Stellenden 33, 34 freigegeben. Die Stellenden
33, 34 federn nach außen in ihre entspannte Lage, und die Klammerelemente 23 und 24
legen sich aufgrund der Federrückstellkraft gegen das Zielossikel 8 an. Im Bedarfsfall
kann das Koppelelement 22 von dem Zielossikel 8 wieder gelöst werden, indem erneut
auf die Stellenden 33, 34 in Richtung der Pfeile 35 gedrückt wird.
Bei der in den Fig. 5 bis 8 veranschaulichten Ausführungsform ist dem Koppelele
ment 22 zusätzlich eine insgesamt mit 40 bezeichnete Arretiervorrichtung zugeordnet,
die es erlaubt, das Koppelelement 22 sowohl in der Offenstellung gemäß den Fig. 5
und 6 als auch in der Schließstellung gemäß Fig. 8 zu arretieren. Die Arretiervorrich
tung 40 weist eine entlang der Koppelstange 19 verschiebbare Schiebehülse 41 auf. Der
Innendurchmesser der Schiebehülse 41 ist abgestuft. Dabei hat ein von dem Koppel
element 22 abliegender Teil 42 der Schiebehülse 41 einen Innendurchmesser, der nur
geringfügig größer als der Außendurchmesser der Koppelstange 19 ist. Ein dem Kop
pelelement 22 zugewendeter Teil 43 der Schiebehülse 41 hat dagegen einen Innen
durchmesser, der um so viel größer als der Außendurchmesser der Koppelstange 19 ist,
daß der Schiebehülsenteil 43 auf die Stellenden 33, 34 der Stellarme 31, 32 aufgescho
ben werden kann, wenn die Stellenden gegen die Koppelstange 19 angelegt sind
(Fig. 5 und 6).
Für den Implantationsvorgang wird die Schiebehülse 41 über die Stellenden 33, 34 der
Stellarme 31, 32 geschoben. Die von der Koppelstange 19 abliegenden Enden 27, 28
der Klammerelemente 23, 24 werden dadurch in die Offenstellung auseinandergezogen
(Fig. 5). Das Koppelelement 22 wird dann in Richtung des Pfeils 37 bewegt und mit
dem Zielossikel 8 entsprechend Fig. 6 in Eingriff gebracht. Anschließend wird die
Schiebehülse 41 auf der Koppelstange 19 in Richtung der Pfeile 45 von den Stellenden
33, 34 der Stellarme 31, 32 abgezogen. Die Stellenden federn nach außen (Pfeile 36 in
Fig. 7), und die Enden 27, 28 der Klammerelemente 23, 24 bewegen sich aufeinander
zu (Pfeile 46 in Fig. 7). Das Koppelelement 22 befindet sich jetzt in seiner Schließstel
lung. In dieser Stellung wird das Koppelelement 22 arretiert, indem die Schiebehülse
41 gemäß den Pfeilen 47 (Fig. 8) in Richtung auf das Koppelelement 22 geschoben und
dabei der Teil 43 der Schiebehülse 41 zwischen die Stellenden 33, 34 der Stellarme 31,
32 gedrückt wird, wie dies in Fig. 8 gezeigt ist. Die Schiebehülse 41 drückt die Stellen
den 33, 34 nach außen in Richtung der Pfeile 36; sie hält auf diese Weise das Koppel
element 22 geschlossen. Die Schiebehülse 41 ist außen mit einer ringförmigen Ein
buchtung 48 versehen. In diese Einbuchtung 48 legen sich die Stellarme 31, 32 mit
einem Rastvorsprung 49 beziehungsweise 50 ein. Die Schiebehülse 41 wird so in der
Arretierstellung verrastet.
Die Fig. 9 bis 11 zeigen eine abgewandelte Ausführungsform eines Koppelelements
52 mit einer zwei Klammerelemente 53 und 54 aufweisenden Federklammer. Die
Klammerelemente 53, 54 sind an ihren der Koppelstange 19 zugewendeten Enden 55,
56 jeweils mit einem Stellarm 57 beziehungsweise 58 einer insgesamt mit 59 bezeich
neten Stellvorrichtung einstückig verbunden. Die Stellarme 57, 58 liegen im wesentli
chen in der axialen Verlängerung der Koppelstange 19, und ihre von den Klammerele
menten 23, 24 abliegenden Enden 60, 61 sind an dem koppelelementseitigen Ende der
Koppelstange 19 befestigt. Es ist eine Arretiervorrichtung 62 mit einem elastisch dehn
baren Schiebering 63 vorgesehen, der die Stellarme 57, 58 umgreift und entlang den
Stellarmen verschoben werden kann.
In der in den Fig. 9 und 10 veranschaulichten Offenstellung des Koppelelements 52
befindet sich der Schiebering 63 nahe den koppelstangenseitigen Enden 60, 61 der
Stellarme 57, 58. Diese Enden sind nach außen umgelegt und bilden auf diese Weise
einen Verlierschutz für den Schiebering 63. Die Stellarme 57, 58 sind in eine der
Offenstellung des Koppelelements 52 entsprechende Lage vorgespannt. Das Koppel
element 52 kann in dieser Stellung auf das Zielossikel 8 aufgeschoben werden (Pfeil 37
in Fig. 9), ohne daß die freien Enden 64, 65 der Klammerelemente 53 und 54 das Ziel
ossikel 8 beziehungsweise die gegebenenfalls vorgesehene Zwischenlage 51 berühren.
Nachdem das Koppelelement 52 in die Position gemäß Fig. 10 gebracht ist, wird der
Schiebering 63 entlang den Stellarmen 57, 58 (Pfeile 47 in Fig. 11) bis nahe an die
Klammerelemente 53, 54 vorgeschoben. Der Schiebering 63 drückt die Stellarme 57,
58 zusammen. Dadurch werden die Klammerelemente 53 und 54 in die der Schließ
stellung des Koppelelements 52 entsprechende Position gebracht (Pfeile 46 in Fig. 11).
Ungewollte Verlagerungen des Schieberinges 63 werden durch Auswölbungen 67, 68
der Stellarme 57, 58 verhindert. Bei in Offenstellung befindlichem Koppelelement 52
(Fig. 9 und 10) ist der unter einer gewissen Vorspannung stehende Schiebering 63
in axialer Richtung zwischen den umgebogenen Enden 60, 61 und den Auswölbungen
67, 68 der Stellarme 57, 58 gehalten. In der Schließstellung des Koppelelements 52
(Fig. 11) verhindern die Auswölbungen 67, 68 der Stellarme 57, 58 im Zusammenwir
ken mit den von den Stellarmen 57, 58 nach außen vorspringenden Klammerelementen
53 und 54 ein unbeabsichtigtes Verrutschen des Schieberinges 63.
Die Ausführungsform gemäß den Fig. 12 und 13 unterscheidet sich von derjenigen
der Fig. 9 bis 11 im wesentlichen nur dadurch, daß Stellarme 70, 71 ohne die Aus
wölbungen 67, 68 vorgesehen sind und daß die Anordnung mit zusätzlichen Arretierfe
dern 72, 73 zum Arretieren des Schieberinges 63 ausgestattet ist. Die Arretierfedern 72,
73 sind ihrerseits mit Auswölbungen 74, 75 versehen, die funktionsmäßig den Auswöl
bungen 67, 68 entsprechen. Während ferner bei der Anordnung der Fig. 9 bis 11 die
Koppelstange 19 nur bis in die Nähe der umgebogenen Stellarmenden 60, 61 reicht,
erstreckt sich die Koppelstange 19 im Falle des Ausführungsbeispiels der Fig. 12
und 13 bis nahe zu den Klammerelementen 53 und 54. Bei 76 sind in Fig. 13 Schweiß
verbindungsstellen zwischen der Koppelstange 19 sowie den Stellarmen 70, 71 und den
Arretierfedern 72, 73 angedeutet.
Bei dem in den Fig. 14 und 15 veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist ein Kop
pelelement 80 mit zwei federnden Klammerelementen 81 und 82 sowie einer Stellvor
richtung 83 vorgesehen. Die Stellvorrichtung 83 weist eine Schiebehülse 84 auf, die mit
dem einen Klammerelement 82 fest verbunden und auf einem Ansatz 85 des anderen
Klammerelements 81 längsverschiebbar ist. Das Klammerelement 81 ist in nicht näher
dargestellter Weise mit der Koppelstange 19 verbunden. Es kann gegebenenfalls auch
als Teil der Koppelstange ausgebildet sein. Beim Implantieren wird das Klammerele
ment 81 mit dem Zielossikel in Eingriff gebracht, während sich die Schiebehülse 84
zusammen mit dem Klammerelement 82 in der Offenstellung gemäß Fig. 14 befindet.
Dann wird die Schiebehülse 84 samt Klammerelement 82 in Richtung der Pfeile 86 in
die in Fig. 15 gezeigte Schließstellung vorgeschoben, in welcher die Klammerelemente
81, 82 das Zielossikel umgreifen.
Als Werkstoff für die Koppelstange können alle bekannte biokompatible Metalle und
ihren Legierungen verwendet werden, vor allem implantierfähiges Titan, insbesondere
Reintitan mit einer Reinheit < 99,6%. Daneben sind unter anderem Platin, Niob oder
Tantal oder Legierungen von Titan, Platin, Niob beziehungsweise Tantal geeignet.
Gegebenenfalls kann die Koppelstange 19 aber auch aus einem implantierbaren kerami
schen Werkstoff, insbesondere Aluminiumoxid, bestehen. Die Koppelelemente und
insbesondere die Klammerelemente, die Stellarme und die Arretierfedern, können aus
den gleichen Metallen und Metallegierungen wie die Koppelstange gefertigt sein. Für
die Koppelstange und die Koppelelemente können aber auch langzeit-implantierbare
Kunststoffe vorgesehen sein, so unter anderem Silikone, Polyurethane, PTFE, FEP,
Polycarbonate und dergleichen, die gegebenenfalls faserverstärkt, insbesondere kohle
faserverstärkt, sein können.
1
Schädelknochen
2
Gehörgang
3
Trommelfell
4
Paukenhöhle
5
Ossikelkette
6
Hammer
7
Amboß
8
langer Amboßfortsatz
9
Steigbügel
10
Steigbügelfußplatte
12
Mastoidhöhle
13
Hörgerätewandler
14
Positionier- und Fixiersystem
15
ausgangsseitiges Treiberteil
16
Ankoppelstelle
17
Koppelanordnung
19
Koppelstange
20
hintere Gehörgangswand
21
Knochendurchbruch
22
Koppelelement
23
Klammerelement
24
Klammerelement
26
Raum
27
Ende von
23
28
Ende von
24
30
Stellvorrichtung
31
Stellarm
32
Stellarm
33
Stellende
34
Stellende
35
Pfeil
36
Pfeil
37
Pfeil
40
Arretiervorrichtung
41
Schiebehülse
42
Teil von
41
43
Teil von
41
45
Pfeil
46
Pfeil
47
Pfeil
48
Einbuchtung
49
Rastvorsprung
50
Rastvorsprung
53
Klammerelement
54
Klammerelement
55
Ende von
53
56
Ende von
54
57
Stellarm
58
Stellarm
59
Stellvorrichtung
60
Ende von
57
61
Ende von
58
62
Arretiervorrichtung
63
Schiebering
64
freies Ende von
53
65
freies Ende von
54
67
Auswölbung
68
Auswölbung
70
Stellarm
71
Stellarm
72
Arretierfeder
73
Arretierfeder
74
Auswölbung
75
Auswölbung
76
Schweißstelle
80
Koppelelement
81
Klammerelement
82
Klammerelement
83
Stellvorrichtung
84
Schiebehülse
85
Ansatz
86
Pfeil
Claims (24)
1. Implantierbare Anordnung zum mechanischen Ankoppeln eines zu mechani
schen Schwingungen anregbaren ausgangsseitigen Treiberteils (15) eines Hör
systems an eine vorgewählte Ankoppelstelle (16) an der Ossikelkette, der Steig
bügelfußplatte oder einer das runde Fenster oder ein artifizielles Fenster in der
Cochlea, im Vestibulum oder im Labyrinth (Gleichgewichtsorgan) abschließen
den Membran über eine Koppelanordnung (17), die ein mit der vorgewählten
Ankoppelstelle (16) in Verbindung bringbares Koppelelement (22, 52, 80) auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelelement (22, 52, 80) mit einer
Stellvorrichtung (30, 59, 83) zum wahlweisen Verstellen des Koppelelements
zwischen einer Offenstellung, in welcher das Koppelelement in und außer Ein
griff mit der Ankoppelstelle (16) bringbar ist, und einer Schließstellung verse
hen ist, in welcher das Koppelelement im implantierten Zustand mit der Ankop
pelstelle in Kraft- und/oder Formschlußverbindung steht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelelement
(22, 52, 80) in der Offenstellung im wesentlichen ohne Krafteinwirkung auf die
Ankoppelstelle (16) mit dieser in und außer Eingriff bringbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppel
element (22, 52, 80) als Klammer mit mindestens zwei in der Schließstellung an
der Ankoppelstelle (16) anliegenden Klammerelementen (23, 24; 53, 54; 81, 82)
ausgebildet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige
Abstand der Klammerelemente (23, 24; 53, 54) in Querrichtung mittels der
Stellvorrichtung (30, 59) wahlweise geändert werden kann.
5. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammerele
mente (81, 82) mittels der Stellvorrichtung (83) in Längsrichtung gegeneinander
verschiebbar sind.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Koppelelement (22, 52, 80) federnde Klammerelemente (23, 24; 53, 54; 81, 82)
aufweist.
7. Anordnung nach Anspruch 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvor
richtung (30, 59) an den Klammerelementen (23, 24, 53, 54) angreifende Stell
arme (31, 32; 57, 58; 70, 71) aufweist, die betätigbar sind, um das Koppelele
ment (22, 52) wahlweise zwischen der Offenstellung und der Schließstellung zu
verstellen.
8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Arretiervorrichtung (40, 62), mittels deren das Koppelelement (22, 52) in
der Offenstellung und/oder der Schließstellung arretierbar ist.
9. Anordnung nach Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Arre
tiervorrichtung (40, 62) ein mit den Stellarmen (31, 32; 57, 58; 70, 71) zusam
menwirkendes, verschiebbar gelagertes Schiebeteil (41, 63) aufweist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch Mittel (60, 61) zum Ver
lierschutz des Schiebeteils (63).
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine mit dem ausgangsseitigen Treiberteil (15) in Antriebsverbindung stehende
Koppelstange (19), an welcher das Koppelelement (22, 52, 80) befestigt ist.
12. Anordnung nach Ansprüchen 9 oder 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schiebeteil (41) auf der Koppelstange (19) verschiebbar gelagert ist.
13. Anordnung nach Anspruch 7 und Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Stellarme (31, 32) an den von der Koppelstange (19) abliegenden
Enden (27, 28) der Klammerelemente (23, 24) angreifen, sich mit Abstand im
wesentlichen parallel zu den Klammerelementen in Richtung auf die Koppel
stange erstrecken und in Stellenden (33, 34) auslaufen, deren gegenseitiger
Abstand zum Verstellen des Koppelelements (22) zwischen der Offenstellung
und der Schließstellung änderbar ist.
14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiebeteil
(41) in eine Stellung bringbar ist, in welcher es sich über die Stellenden (33, 34)
der Stellarme (31, 32) legt und die Stellarme in einer Lage fixiert, in welcher
sich das Koppelelement (22) in der Offenstellung befindet.
15. Anordnung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Schie
beteil (41) in eine Stellung bringbar ist, in welcher es zwischen die Stellenden
(33, 34) der Stellarme (31, 32) eingreift und die Stellarme in einer Lage fixiert,
in welcher sich das Koppelelement (22) in der Schließstellung befindet.
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiebeteil
(41) und die Stellenden (33, 34) der Stellarme (31, 32) mit Rastmitteln (48, 49,
50) zum Verrasten des Schiebeteils in der die Schließstellung des Koppelele
ments (22) erzwingenden Stellung versehen sind.
17. Anordnung nach Ansprüchen 7 und 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stellarme (57, 58; 70, 71)
mit den der Koppelstange (19) zugewendeten Enden (55, 56) der Klammerele
mente (53, 54) verbunden sind und der gegenseitige Abstand der Stellarme zum
Verstellen des Koppelelements (52) zwischen der Offenstellung und der
Schließstellung änderbar ist.
18. Anordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweils andere
Ende (60, 61) der Stellarme (57, 58; 70, 71) mit der Koppelstange (19) verbun
den ist.
19. Anordnung nach Anspruch 13 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Stell
arme (31, 32; 57, 58; 70, 71) mit dem zugeordneten Klammerelement (23, 24;
53, 54) einstückig verbunden sind.
20. Anordnung nach einem der Ansprüche 17 bis 19 und Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellarme (57, 58; 70, 71) in eine der Offenstellung des
Koppelelements (52) entsprechende Stellung vorgespannt und mittels des
Schiebeteils (63) entgegen der Vorspannung in eine der Schließstellung des
Koppelelements entsprechende Stellung verstellbar sind.
21. Anordnung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiebeteil
(41, 63) wahlweise in einer der Offenstellung des Koppelelements (22, 52) ent
sprechenden Raststellung und einer der Schließstellung des Koppelelements
entsprechenden Raststellung arretierbar ist.
22. Anordnung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellarme (31,
32; 57, 58) zum Arretieren des Schiebeteils (41, 63) in wahlweise der einen und
der anderen Raststellung ausgebildet sind.
23. Anordnung nach Anspruch 21, gekennzeichnet durch mindestens eine Arretier
feder (72, 73) zum Arretieren des Schiebeteils (63) in wahlweise der einen und
der anderen Raststellung.
24. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß sie Teil eines aktiven Hörsystems ist, bei dem der ausgangsseitige Trei
ber Teil eines elektromechanischen Hörgerätewandlers (13) ist.
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