Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Hohlräumen in stark
wasserführenden Schichten mit Hilfe der Vereisungstechnik, bei der zunächst rund um
den späteren Hohlraum Bohrungen hergestellt und diese dann zum Zirkulieren des Käl
temittels ausgerüstet und so lange mit dem Kältemittel beschickt werden, bis sich ein
ausreichender Eismantel um den späteren Hohlraum gebildet hat. Die Erfindung betrifft
außerdem eine Bohreinrichtung zum Herstellen von Gefrierbohrungen in stark wasser
führenden Schichten mit einer Außen- und Innenrohrstrang antreibenden Bohrmaschine,
einer Bohrlafette und dem Außen- und Innenrohrstrang zugeordneten Bohrkrone zur
Durchführung des Verfahrens.
Bei der Durchführung von Gründungsarbeiten, der Herstellung von Hohlräumen
sowie beim Vorantreiben von unterirdischen Trassen in stark wasserführenden und
kohäsionslosen Schichten findet die Vereisungstechnik des Gebirges Anwendung. Es
werden sowohl im oberflächennahen Bereich, wie auch beim Abtaufen von Schächten
Hohlräume bzw. Strecken oder Schächte mit mehreren Metern Durchmesser aufgefah
ren, nachdem ein entsprechender Eismantel die notwendige Sicherung während der
Herstell- und Abtäufarbeiten erbracht hat. Ziel der Vereisungstechnik ist es dement
sprechend, einen geschlossenen, dickwandigen Eispanzer im Gebirge herzustellen, der
einerseits drohende Wasserzuflüsse sicher verhindert und zum anderen durch Eisbildung
einen festen, tragfähigen Zusammenhalt des Lockergebirges ermöglicht. Für die Ver
eisungstechnik müssen sogenannte Gefrierbohrungen hergestellt werden, durch die das
Kältemittel bei Temperaturen bis -28°C zirkulieren kann. Das Gefrierrohr bekommt so
die Funktion eines Wärmetauschers, wobei sich um das Gefrierrohr ein ringförmiger
dichter Eismantel ausbildet. Der jeweilige Vereisungsmantel um die Gefrierrohre
wächst schließlich zu eine geschlossenen Schicht zusammen. Für die Ausbildung der
Eisschicht und deren Gleichförmigkeit ist es von höchster Bedeutung, dass die Gefrier
rohre parallel zu einander mit geringstmöglicher Abweichung verlaufen. Die Gefrier
rohre werden nach Herstellung der entsprechenden Bohrungen in diese eingeschoben
und bestehen ans einem Außen- und einem Innenrohr, so dass das Kältemittel durch das
Innenrohr bis zum Bohrlochtiefsten gepumpt werden kann, um von dort an der Innen
wand des Außenrohrs vorbeistreichend wieder zurückgeführt zu werden. Das Kälte
mittel wird dann in einer entsprechenden Kühlmaschine wieder auf -28°C abgekühlt,
um erneut eingesetzt zu werden. Dort, wo das Lockergebirge oder gar der Schwimm
sand das Austauschen der Bohrrohre gegen die Gefrierrohre nicht zulässt, hat man in
der Vergangenheit bereits den Außenrohrstrang im Gebirge belassen und nach entspre
chender Abdichtung und dem Gewinnen der Bohrkrone Kunststoffrohre eingeschoben,
über die die Zirkulation des Kältemittels sichergestellt wird. Bei einem derartigen Ver
bleiben der Rohrtour im Bohrloch besteht die Gefahr, dass an den Verbindungsstellen
der Bohrrohre aufgrund von Undichtigkeiten Kältemittel austritt. Dies ist deshalb be
sonders problematisch, weil in diesem Bereich ein Gefrieren des Schwimmsandes oder
des Lockergebirges nicht mehr möglich ist. Es kommt dann unter Umständen nicht
mehr zu dem notwendigen Dichtmantel. Problematisch ist außerdem, dass im Bereich
des Bohrlochtiefsten eine Abdichtung schwierig ist, weil dort während der Bohrarbeiten
die mehr oder weniger aufwendige Bohrkrone im Einsatz ist, die das Abdichten in
diesem Bereich erschwert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von Gefrierbohrungen und eine Bohreinrichtung zu schaffen, die auch bei extremen
Bedingungen, schlechten Gebirgen u. ä. eine einfache und sichere Vereisung des Hohl
raumrandes ermöglichen.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass der Außenrohr
strang einschließlich der Bohrkrone nach Fertigstellung der Bohrung als verlorene
Rohrtour im wasserführenden Gebirge belassen wird, dass die verlorene Rohrtour im
Bereich der Bohrkrone diese mit einschließend zum Bohrlochtiefsten hin abgedichtet
wird und dass dann mit Abstandshaltern ausgerüstete Kunststoffrohre geringeren
Durchmessers bis zur Abdichtung eine Zirkulation ermöglichend vorgeschoben und
fixiert und dann mit Kältemittel beschickt werden.
Mit Hilfe eines derartigen Verfahrens ist es mit der notwendigen Sicherheit
möglich, den Außenrohrstrang im Gebirge, d. h. in der Bohrung zu belassen und ihn
nun als Außenmantel für das Gefrierrohr einzusetzen. Da die Bohrkrone im Bohrloch
tiefsten verbleibt und auf besonders geschickte Art und Weise als Dichtmittel mit einge
setzt wird, kann die notwendige Abdichtung in diesem kritischen Bereich sichergestellt
werden. Da die Bohrkrone nur einen einzigen Einsatzfall überstehen muss, kann hier
eine Form und sie kann aus einem Material hergestellt werden, der eine Abdichtung
gegenüber der Außenbohrkrone ermöglicht. Die Innenbohrkrone wird nämlich nach
Fertigstellung der Bohrung quasi in die Außenbohrkrone hineingezogen, sodass auf
diese Art und Weise bereits eine weitgehende Abdichtung gesichert ist. Weiter hinten
ist erläutert, dass durch zusätzliche Dichtungselemente eine auch höhere Drücke aushal
tende Abdichtung geschaffen ist. Die Kunststoffrohre werden dann mittels der Ab
standshalter so innerhalb des Außenrohrstranges positioniert, dass das Kältemittel vor
teilhaft gleichmäßig an der Innenwand des Außenrohrstranges vorbeigeführt werden
kann, um so als Wärmetauscher zu wirken. Mit Hilfe des Doppelkopfdrehbohrens wer
den dabei die Bohrungen so parallel zueinander verlaufend hergestellt, dass sich an
schließend beim Beschicken mit dem Kältemittel ein rundum dichter und gleichförmiger
Eismantel einstellt. Nach Fertigstellung dieses Eismantels kann dann der entsprechende
Kern bergmännisch oder auf andere Art und Weise hereingewonnen werden, worauf
hin dann die Strecke wie üblich gegen das wasserführende Gebirge abgedichtet wird,
sodass dann die Vereisung eingestellt und der entsprechende Hohlraum bzw. die Strek
ke in Betrieb genommen werden kann.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Rohre des Außenrohrstrangs beim Verbinden miteinander eine metallische Abdichtung
ergebend ineinander fixiert werden. Diese metallische Abdichtung, die mit einer ent
sprechenden Gewindeverbindung korrespondierend hergestellt wird, erlaubt die Über
tragung eines hohen Drehmomentes wie auch die Aufnahme hoher Druck- und Zug
kräfte, um so das Rohr ggf. auch wieder ziehen zu können. Vor allem zeichnet sich
diese metallische Abdichtung aber durch eine hohe Dichtheit aus, sodass Probleme
durch Austreten von Kältemitteln nicht auftreten können und zwar auch dann nicht,
wenn der Außenrohrstrang aufgrund der Bohrarbeiten in gewisser Hinsicht bereits be
ansprucht ist. Die entsprechende metallische Dichtung wird durch entsprechende Ausge
staltung der durch das Gewinde zu verbindenden Rohre erreicht.
Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Bohrvorrichtung, bei der die Rohre
des Außenrohrstranges aus einem Tieftemperaturstahl gefertigt und über eine metalli
sche Verbindung miteinander koppelbar sind, bei der der Innenrohrstrang lösbar mit
der in der Außenbohrkrone festsetzbaren Innenbohrkrone verbunden ist und bei der die
Bohrkrone und ein in das Rohr des Außenrohrstranges einführbarer Verschlussstopfen
den Außenrohrstrang zusätzlich nach innen und außen abdichtend ausgebildet sind.
Bei einer derartigen Ausbildung einer Bohreinrichtung ist es zunächst einmal
möglich, die notwendige absolut sichere Dichtung der Rohre des Außenrohrstranges
sicherzustellen. Die metallische Verbindung und Dichtung sorgt dafür, dass auch bei
extremen Temperaturunterschieden und auch axialen und sonstigen Belastungen die
"Dichtung" im Verbindungsbereich nicht beeinträchtigt werden kann. Über den Innen
rohrstrang wird die Innenbohrkrone in der Außenbohrkrone festgesetzt, sodass die
Bohrkrone einen ersten Dichtungsbereich bildet. Den zweiten Dichtungsbereich bildet
dann der nach dem Herausziehen des Innenrohrstranges in den Außenrohrstrang einge
schobene Verschlussstopfen, der im Bereich der Bohrkrone und im Innenbereich des
Außenrohrstranges bzw. der Außenbohrkrone festgesetzt wird. Diese mehrfache Ab
dichtung ermöglicht es auch in kritischen Bereichen mit der Vereisungstechnik zu arbei
ten, beispielsweise beim Verbinden zweier schon bestehender Tunnelröhren in wasser
führenden Schichten, bei denen das Durchtreten von Wasser in eine der Tunnelröhren
zu erheblichen Schäden führen würde. Mit der entsprechenden Bohreinrichtung wird
durch die vorhandene Abdichtung der einen Tunnelröhre hindurch die entsprechende
Bohrung bis an oder in den Betonmantel der anderen Tunnelröhre hineingebracht, um
dann dort wie geschildert abgedichtet zu werden, sodass gezielt der entsprechende Ver
eisungsmantel hergestellt wird, der dann das Herstellen der Verbindungsstrecke zwi
schen den beiden Tunnelröhren sicher ermöglicht.
Weiter vorn ist bereits erwähnt worden, dass das Doppelkopfdrehverfahren die
Herstellung besonders richtungsstabiler Bohrungen ermöglicht. Die Erfindung sieht
dementsprechend vor, dass die Bohrmaschine als Doppelkopfdrehantrieb ausgebildet ist,
mit dem also entsprechende Bohrungen hergestellt werden können. Die Bohrungen und
damit die späteren Vereisungsrohre ermöglichen die schnelle und gleichmäßige Aus
bildung des notwendigen Eismantels rund um den herzustellenden Hohlraum. Neben
dem sogenannten Doppelkopfverfahren mit der hohen Richtstabilität ist auch das Du
plexverfahren möglich, bei der das Innen- und das Außenrohr in der gleichen Richtung
drehend angetrieben werden. Wie erwähnt ist aber das Doppelkopfverfahren vorteilhaf
ter.
Eine weitere zweckmäßige Ausbildung sieht vor, dass die Innenbohrkrone und
der Innenbohrstrang über einen Bajonettverschluss miteinander lösbar verbunden sind.
Über den Bajonettverschluss kann auf einfache und zweckmäßige Weise die Innenbohr
krone so mit dem Innenbohrstrang verbunden verden, dass ein einwandfreies Auffahren
mit der Innenbohrkrone möglich ist. Ist dann die Bohrung entsprechend fertiggestellt,
wird die Bohrmaschine auf rückwärts Drehgang gestellt, nachdem vorher oder gleich
zeitig die Innenbohrkrone in die Außenbohrkrone hineingezogen worden ist. Näheres
hierzu wird weiter hinten noch erläutert. Dann kann über den Bajonettverschluss der
Innenbohrstrang aus der Innenbohrkrone herausgezogen und der Verschlussstopfen
eingesetzt werden.
Um dann gemäß des erfindungsgemäßen Verfahren die hergestellte Bohrung als
Vereisungsrohr einsetzen zu können, sieht die Erfindung vor, dass der Außenrohrstrang
mit einem aus Kunststoffrohren bestehenden Rohrstrang ausrüstbar ausgebildet ist, der
über den Umfang und die Länge verteilt angeordnete Abstandshalter verfügt. Über die
Abstandshalter wird dafür gesorgt, dass der aus den Kunststoffröhren bestehende Rohr
strang immer im gleichmäßigen Abstand zum Außenrohrstrang gehalten wird, sodass
das rückflutende Kältemittel einen entsprechenden Ringmantel vorfindet, über den es
zum Ausgangspunkt zurückströmt und dabei sich am Gebirge aufwärmt und den Eis
mantel herstellt. Die Abstandshalter sind über den Umfang und die Länge verteilt, um
über die gesamte Länge in etwa den gleichen Abstand zwischen Außenrohrstrang und
Innenrohrstrang sicherzustellen, d. h. also einen gleichmäßigen Ring bildet.
Das Kältemittel soll den Außenrohrstrang und damit das anliegende Gebirge
entsprechend abkühlen, wobei gemäß der Erfindung vorteilhafterweise die Abstands
halter jeweils über den Umfang versetzt, das Kältemittel gegen die Innenwand des Au
ßenrohrstranges leitend angeordnet sind. Die notwendigen Abstandshalter stellen also
für den Kältemittelfluss keine Behinderung dar, sondern sie wirken vielmehr so, dass
das Kältemittel immer wieder und aufgewirbelt gegen die Innenwand des Außenrohr
strangs geführt wird, sodass sich hier ein besonders günstiger Wärmetausch einstellt.
Weiter vorne ist bereits erwähnt worden, dass Innenbohrkrone und Außenbohr
krone so miteinander in Kontakt gebracht werden, dass eine erste Dichtzone geschaffen
ist. Dies erreicht man insbesondere dadurch, dass die Innenbohrkrone in der Außen
bohrkrone festsetzbar ausgebildet und dazu mit einem mit der Außenbohrkrone zuge
ordneten Gewinde korrespondierenden Gewinde ausgerüstet ist. Durch entsprechendes
Drehen der Innenbohrkrone in der Außenbohrkrone wird die Innenbohrkrone somit in
die Außenbohrkrone hineingezogen, was aber eben nur in einer Drehrichtung möglich
ist. In der anderen Drehrichtung wird die Innenbohrkrone das Gebirge beeinflussend
gedreht, während beim umgekehrten Vorgang die Abdichtung zwischen Außenbohr
krone und Innenbohrkrone hergestellt wird. Mit verhältnismäßig wenig Arbeitsaufwand
kann so die geschilderte erste Dichtzone hergestellt werden.
Dabei ist nach einer Weiterbildung die gezielte Herstellung dieser geschilderten
Dichtzone zu erreichen, indem die Innenbohrkrone mit Dichtflanken an der den Schnei
den abgewandten Seite ausgerüstet ist, die mit schrägen bzw. schräg verlaufenden In
nenflanken an der Außenbohrkrone korrespondierend ausgebildet sind. Die Innenbohr
krone wird somit wie ein Keil in eine Art Trichter hineingezogen, sodass damit nicht
nur eine gezielte Führung der Innenbohrkrone in der Außenbohrkrone erreicht ist, son
dern auch die Erzeugung entsprechend optimaler Dichtflächen im Bereich der Dicht
flanken/Innenflanken.
Die zweite Dichtzone wird wie schon erwähnt hinter den Bohrkronen gebildet,
wozu der Verschlussstopfen entsprechend gegen die Innenwand des Außenbohrstranges
verspannt wird. Dies erreicht man dadurch, dass der Verschlussstopfen ein Kernstück
mit radial gegen die Kraft von Feder verschieblichen Verriegelungsbolzen und ein im
Endsitz aktivierbares Dichtelement aufweist. Über die Verriegelungsbolzen wird der
Verschlussstopfen nach dem Einschieben an ein und derselben Stelle festgesetzt und
zwar im richtigen Abstand zur Bohrkrone, wobei dann ein Dichtelement so aktiviert
wird, dass aufgrund dessen Verspannung zur Innenwand des Außenrohrstranges die
optimale Abdichtung erreicht wird.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung ist für diesen Verriegelungsbolzen vor
gesehen, dass das Kernstück über die Verriegelungsbolzen im Endsitz gegen ein Wider
lager drehbar und dann eine Spannhülse das ringförmige Dichtelement gegen die Innen
wand verspannend über das Kernstück schiebbar ausgebildet ist. Der Verriegelungs
bolzen selber kann also zunächst einmal bis zu seinem Endsitz kurz vor der Bohrkrone
geschoben werden, um dann nach dem Ansprechen der Verriegelungsbolzen in der
entsprechenden Nut bzw. in dem Nutring so lange gedreht zu werden, bis einer der
Verriegelungsbolzen gegen das Widerlager stößt. Dann kann die Spannhülse auf das
Kernstück aufgeschoben werden, um dabei gleichzeitig das ringförmige Dichtelement
zu beeinflussen und einzuguetschen, sodass es gegen die Innenwand des Außenbohr
strangs angepresst wird. Eine bleibend sichere Abdichtung ist so geschaffen, auch wenn
anschließend das Kältemittel mit entsprechend niedrigen Temperaturen bis in den Be
reich des Verriegelungsbolzens gelangt. Die Abdichtung bzw Abdichtungswirkung wird
durch die niedrigen Temperaturen nicht beeinflusst.
Eine einfache und zweckmäßige Ausbildung des Widerlagers ist die, bei der als
Widerlager ein Einschweißbolzen dient, der durch eine Bohrung hindurch in die Ring
nut eingeschoben wird, sodass beim Drehen des Kernstücks einer der Verriegelungs
bolzen sicher gegen das Widerlager anstößt und dann entsprechend wirken kann.
Die Abdichtung der einzelnen Rohre des Außenrohrstranges wird durch eine
metallische Verbindung bzw. Abdichtung gewährleistet, wobei die Rohre des Außen
rohrstranges über eine Gewindeverbindung verfügen, die bei planparallelem Gewinde
endseitig eine gewindefreie und metallischen Kontakt vorgebende Dichtstrecke im Au
ßenrand aufweist und einen Schulterschlussbereich und damit eine metallische Verbin
dung sichernd ausgebildet ist. Diese Ausbildung des Gewindes im Verbindungsbereich
der einzelnen Rohre ermöglicht es zunächst einmal von Hand die Bohrrohre lose mit
einander zu verbinden. Mit Hilfe der Antriebe wird dann gezielt und mit dem entspre
chenden Drehmoment das eine Rohr so weit gegen das andere Rohr verschoben, bis die
Dichtstrecke überwunden und der Schulterschluss hergestellt ist. Aufgrund der so ge
zielten "Verformung" der miteinander zu verbindenden Rohre wird ein absolut dichter
Schulterschluss erreicht, der auch bei sich ändernden Temperaturen oder sonstigen
Belastungen keinerlei Durchtritt von Kältemittel zulässt. Es muss bei der Herstellung
der Verbindung entsprechend genau gearbeitet werden, doch wird nach Erreichen des
Schulterschlusses das Drehmoment so stark ansteigen, dass der Betreiber sofort merkt,
dass er die Enddichtstellung erreicht hat.
Die optimierte Abdichtung in diesem Bereich wird dadurch gewährleistet, dass
die Dichtstrecke durch eine spezielle Ausprägung der Gewindegeometrie und bei einem
vorgegebenen Anzugmoment die Flächenberührung ergebend ausgeführt ist. Über die
Flächenberührung und den Schulterschluss erfolgt eine metallische Verbindung und
Dichtung mit den beschriebenen Vorteilen.
Die gewünschte Flächenberührung bzw. Verformung der miteinander zu verbin
denden Außenrohre kann genau und sicher eingestellt und erreicht werden, wenn die
Konizität im Bereich der Dichtstrecke 1-5°, vorzugsweise 2-3° beträgt. Die Erfah
rung hat gezeigt, dass mit Hilfe derartiger Ausbildungen an Bohrrohren auch bei länge
ren Rohrstrecken die notwendige Abdichtung sicher zu erreichen ist.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Verfahren und
eine Bohreinrichtung geschaffen sind, mit denen auch unter schwierigsten Verhältnissen
eine einfache und sichere Vereisung des Hohlraumrandes ermöglicht wird, sodass dann
auch bei stark wasserführenden Schichten das Herstellen beispielsweise von Verbin
dungsstrecken und ähnlichen Hohlräumen ohne Probleme möglich ist. Da weder aus
dem Verbindungsbereich der Rohre des Außenrohrstrangs noch über den Endbereich,
d. h. im Bereich der Bohrkrone, die Gefahr besteht, dass Kältemittel unbeabsichtigt
austritt, können somit Strecken in der Vereisungstechnik auch unter kritischsten Ver
hältnissen hergestellt werden, wie dies insbesondere für die Verbindungsstrecken zwi
schen zwei bereits vorhandenen Tunnelröhren gilt. Damit ist die Möglichkeit gegeben,
den Außenrohrstrang nach Fertigstellung der Bohrung in der Bohrung zu belassen und
dann für die Vereisungstechnik mit einzusetzen, wobei dies eben auch möglich ist,
wenn das Bohrlochtiefste in dem Schutzmantel oder kurz vor dem Schutzmantel der
benachbarten Tunnelröhre liegt. Vorteilhaft ist weiter, dass Doppelkopfdrehantriebe
zum Einsatz kommen, über die eine hohe Richtungsstabilität erreicht wird, was wieder
um für die Herstellung des Eismantels von erheblicher Bedeutung ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevor
zugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen
dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 zwei parallel zueinander verlaufende Tunnelröhren mit
einer geplanten Verbindungsstrecke,
Fig. 2 die Verbindungsstrecke im Schnitt, nach Fertigstellung der
Vereisungsbohrungen,
Fig. 3 eine Tunnelröhre mit Mehrfachbohreinrichtung,
Fig. 4 ein Rohrstrang in Doppelrohrausführung,
Fig. 5 den vorderen Bereich des Rohrstrangs mit Innen- und Au
ßenbohrkrone,
Fig. 6 den Bereich der Bohrkrone nach Festsetzen der Innenbohr
krone und Einsetzen des Verschlussstopfens,
Fig. 7 den Verschlussstopfen im Schnitt,
Fig. 8 die Verbindung zweier Rohre des Außenrohrstranges vor
Herstellung des Schulterschlusses und
Fig. 9 den Verbindungsbereich nach Herstellung des Schulter
schlusses.
Fig. 1 zeigt zwei Tunnelröhren (1, 2) die nebeneinander verlaufend in stark
wasserführendes Gebirge eingebracht sind. Die hier dargestellten Tunnelröhren (1, 2)
dienen dem Eisenbahnverkehr, wobei wie gezeigt zwei Gleise (5) nebeneinander verlegt
sein können oder aber auch nur ein Gleis in der Mitte. Neuere Erkenntnisse haben
gezeigt, dass es zwingend notwendig ist, diese Tunnelröhren (1, 2) in gewissen Ab
ständen über Verbindungsstrecken (3) miteinander zu verbinden, wobei diese Verbin
dungsstrecken (3) einmal als Fluchtweg, aber auch als Druckausgleichsstrecke benötigt
werden.
Um die geplante Verbindungsstrecke (3) im Nachhinein herstellen zu können, ist
die Tunnelröhe (1) durch eine Trennwand (7) unterteilt, wobei in der verbleibenden
Röhre (4) der Zugverkehr zumindest eingleisig weitergeführt werden kann, während in
dem danebenliegenden Teil der Tunnelröhre (1) eine Bohreinrichtung (6) untergebracht
ist. Mit dieser Bohreinrichtung (6) werden Gefrierbohrungen (8, 9) hergestellt, wobei
in Fig. 2 deren Lage gekennzeichnet ist. Über die die Gefrierbohrungen (8, 8', 8", 9)
wird ein Eispanzer rundum die geplante Verbindungsstrecke (3) gelegt, sodass dann der
Kern (3') der geplanten Verbindungsstrecke aufgefahren werden kann, ohne dass die
Gefahr besteht, das es zu Wassereinbrüchen oder gar zu einem Zusammenbrechen der
Strecke kommen kann.
Fig. 3 zeigt eine runde Tunnelröhre (1) mit der Trennwand (7), wobei auch
erkennbar ist, dass ein die notwendige Abdichtung erbringender Sicherungsmantel (31)
vorhanden ist, gegen den sich auch die zum Einsatz kommende Bohrmaschine (10)
abstützen kann. Diese Bohrmaschine (10) ist auf der Bohrlaffette (11) angebracht und
kann in Längsrichtung des Bohrstranges (12) so weit verfahren werden, dass die ein
zelnen Rohre nacheinander in das Gebirge eingeschoben bzw. eingedreht werden kön
nen. Die Darstellung nach Fig. 3 verdeutlicht, dass mit einer entsprechenden Bohrein
richtung (6) gleichzeitig mehrere Bohrmaschinen (10) betrieben werden können. Die
Bohrungen mit 55, 56, 57, 58, 59 gekennzeichnet, wobei sie, wie in Fig. 2 angedeutet,
in einem Bogen bzw. in einem Kreis verlaufend eingebracht werden.
Eine entsprechende Bohrmaschine (10), die auf der Bohrlaffette (11) verschoben
werden kann, ist in Fig. 4 wiedergegeben, wobei diese Bohrmaschine (10) hier nur mit
einem relativ kurzem Bohrstrang (12) versehen ist. Der Bohrstrang (12) kann durch
Aneinandersetzen entsprechend vieler Rohre entsprechend den Notwendigkeiten verlän
gert werden.
Die Fig. 4 verdeutlicht, dass der Rohrstrang (12) vom Außenrohrstrang (13) und
dem Innenrohrstrang (14) sowie der Bohrkrone (15) gebildet ist. Die Bohrkrone (15)
wiederum besteht aus der Innenbohrkrone (16) und der Außenbohrkrone (17). Der
Außenrohrstrang (13) wird aus dicht miteinander verbundenen Rohren (18, 19) gebil
det, weil er als verlorener Rohrtour im Gebirge verbleiben soll. Näheres dazu weiter
hinten.
Den Bereich der Bohrkrone (15) verdeutlicht Fig. 5. Die Innenbohrkrone (16)
steht hier etwas über die Außenbohrkrone (17) vor, wobei die Außenbohrkrone (17) mit
einem Besatz (21) versehen ist, beispielsweise mit Hartmetallschneiden. Wiedergegeben
ist hier der Arbeitsabschnitt des Herstellens der Bohrungen 54 bis 59. Die Innenbohr
krone (16) wird über den Innenrohrstrang (14) in eine andere Richtung gedreht, als der
Außenrohrstrang (13) mit der Außenbohrkrone (17). So werden sehr genaue und rich
tungsstabile Bohrungen 54 bis 59 hergestellt.
Der Innenrohrstrang (14) ist mit der Innenbohrkrone (16) über einen Bajonett
verschluss (20) verbunden, so dass beide Teile nach Fertigstellung beispielsweise der
Bohrung 54 sich leicht voneinander trennen lassen. Der Innenrohrstrang (14) wird dann
anders herum angetrieben, um auf diese Art und Weise das Lösen der beiden Bauteile
zu bewirken.
Mit (22) ist die metallische Verbindung zwischen Rohren (18, 19) angedeutet,
wobei auch zwischen dem letzten Rohr (19) und der Außenbohrkrone (17) eine ent
sprechende metallische Verbindung (22) vorhanden sein muss, um das Austreten von
Kältemittel sicher zu verhindern.
Die erste Abdichtung des Außenrohrstranges (13) im Bereich der Bohrkrone
(15) wird dadurch erreicht, dass die Innenbohrkrone (16) über das Gewinde (24, 25) in
die Außenbohrkrone (17) hineingedreht wird, bis die Dichtflanke (32) gemäß Fig. 6 auf
der Innenflanke (35) aufliegt. Erst dann ist der Bajonettverschluss (20) zu betätigen. In
der Innenwand der Außenbohrkrone (17) ist eine Ringnut (23) ausgebildet in die der
hier nicht wiedergegebene Verschlussstopfen später einsetzbar ist.
Erkennbar ist hier in der Fig. 5 im Übrigen, dass die Innenbohrkrone (16) mit
Austrittsbohrungen (26) ausgerüstet ist, um das Bohrklein abtransportieren zu können.
Fig. 6 ist bereits weiter vorne erwähnt worden. Hier ist zunächst einmal der
Verschlussstopfen (27) wiedergegeben, der bereits abdichtend in der Außenbohrkrone
(17) festgesetzt ist. In den Außenrohrstrang (13) ist ein Rohrstrang (28) aus Kunststoff
eingeschoben, der mit Abstandshaltern (29) ausgerüstet ist, um einen immer gleich
bleibenden Abstand zur Innenwand (30) des Außenrohrstrangs (13) einhalten zu kön
nen. Das Kältemittel fließt bis zum vorderen Ende (36) des Rohrstranges (28), um hier
auszutreten und dann durch den Ringspalt (46) das Gebirge abkühlend wieder in Rich
tung Bohrmaschine (10) zurückzuströmen.
Weiter vorn ist bereits anhand der Fig. 5 erläutert worden, dass die Innenbohr
krone (16) in die Außenbohrkrone (17) hineinziehbar ist und dass beide hierzu mit
einem Gewinde (24, 25) ausgerüstet sind. Der zurückgezogene Zustand der Innenbohr
krone (16) ist in Fig. 6 angedeutet. Hier liegen die Innenflanke (35) dicht an der Dicht
flanke (32) an. Die Schneide (33) ist angedeutet, die der Schneide (33) abgewandte
Seite (34) besitzt den Ansatz einmal mit dem Bajonettverschluss (20) und zum anderen
mit dem Gewinde (25), mit dem die Innenbohrkrone (16) wie schon geschildert in die
Außenbohrkrone (17) hineingezogen werden kann.
In die Ringnut (23) sind die Verriegelungsbolzen (38) des Kernstücks (37) des
Verschlussstopfens (27) eingerastet. Dies verdeutlicht Fig. 6. Die Verriegelungsbolzen
(38) sind hierzu mit Federn (39) belastet, die nach dem Einschieben des Verschluss
stopfens (27) für das Einrasten der Verriegelungsbolzen (38) Sorge tragen. Sie sind
hierzu in Sackbohrungen (40) gelagert und können daher auch die Belastung aufneh
men, wenn einer der Verriegelungsbolzen (38) gegen das Widerlager (32) stößt, um so
das Eindrehen bzw. Überschieben der Spannhülse (43) über das Kernstück (37) zu
ermöglichen. Hierbei wird das ringförmige Dichtelement (41) zusammengequetscht, um
für die entsprechende Abdichtung Sorge zu tragen. Als Widerlager (32) dient ein Ein
schweißbolzen, der in eine entsprechende radial angeordnete Bohrung, die genau in die
Ringnut (23) vorstößt, eingesetzt ist. Mit dem Blockieren des Kernstücks (37) ist es
möglich, mit Hilfe der Spannschraube (45) wie schon erwähnt die Spannhülse (43)
entsprechend festzusetzen.
Fig. 7 zeigt den Verschlussstopfen (27) vor dem Einsetzen und Verspannen
innerhalb der Außenbohrkrone (17). Hier ist deutlich gemacht, dass die einzelnen Ver
riegelungsbolzen (38) über Federn (39, 39') belastet sind, und in entsprechenden Sack
bohrungen (40) so untergebracht sind, dass sie auch gewisse Querkräfte aufnehmen
können. Erkennbar ist auch die verschiebbare oder aufschiebbare Spannhülse (43) die
über die Spannschraube (45) entsprechend zu belasten und zu verschieben ist. Bei dem
Dichtelement (41) handelt es sich um einen O-Ring entsprechender Stärke, der beim
Aufschieben durch die Hülsenenden (47) gezielt so zusammengepresst werden, dass sie
sich gegen die Innenwandung der Außenrohrkrone (17) abdichtend anpassen.
Die Fig. 8 und 9 schließlich zeigen die Gewindeverbindung (48) bzw. metal
lische Verbindung (22) im Ausschnitt. Erkennbar ist hier, dass ein planparalleles Ge
winde (49) mit entsprechender Steigung dafür sorgt, dass zunächst einmal die beiden
benachbarten Rohre (18, 19) des Außenrohrstranges (13) von Hand aufeinandergescho
ben werden können, bis die Dichtstrecke (50) erreicht ist. Diese spezielle Gewinde
verbindung (48) lässt beispielsweise einen Spalt (60) von 5 mm Breite und einen Spalt
(61) von 1 mm Breite. Nach Aufbringen des entsprechenden Drehmomentes bzw. An
zugmomentes der Bohrmaschine (10) wird der Spalt (61) vollständig geschlossen, wäh
rend der Spalt (60) sich auf 4 mm verringert. Über die Konizität von 2-3° ist sicher
gestellt, dass sich über die Dichtstrecke (50) am Außenrand (51) im Schulterschluss
bereich (52) die notwendige Abdichtung ergibt. Über das Aufbringen des Anzugmo
mentens erfolgt die metallische Abdichtung in Folge des Kontaktes über die Dichtstrek
ke hinweg, ohne das es weiterer Abdichtmaterialien oder Maßnahmen bedarf.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden,
werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.