DE19930272C2 - Verfahren und Vorrichtung zur spanlosen Erzeugung einer fälschungssicheren Kennzeichnung auf einem Werkstück - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur spanlosen Erzeugung einer fälschungssicheren Kennzeichnung auf einem WerkstückInfo
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Abstract
Um bei einem Verfahren zur Erzeugung einer fälschungssicheren Kennzeichnung auf einem Werkstück, insbesondere auf einem tiefziehfähigen Blech, mittels eines nadelartigen Werkzeugs, das, die Kennzeichnung erzeugend, auf der Oberfläche des Werkstücks verschoben wird, wobei das Materialgefüge des Werkstücks, einen sichtbaren Eindruck zurücklassend, verdichtet wird, auf einfache Weise eine reproduzierbare Qualität zu gewährleisten, wird vorgeschlagen, daß mindestens ein Oberflächenstrukturparameter des Werkstücks (1) im Eingriffsbereich des nadelartigen Werkzeugs (2) meßtechnisch erfaßt wird und aus den Meßergebnissen Stellgrößen zur Einstellung/Veränderung mindestens eines Werkzeugparameters abgeleitet werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur spanlosen Erzeugung
einer fälschungssicheren Kennzeichnung auf einem Werkstück, insbesondere auf
einem tiefziehfähigen Blech, gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 9.
Zur fälschungssicheren Kennzeichnung von Werkstücken eignen sich Verfahren, die
im Oberflächenbereich des Werkstücks einen bleibenden, die Funktion des
Werkstücks nicht behindernden Eindruck erzeugen. Neben den sichtbaren pla
stischen Verformungen im Oberflächenbereich kommt es hierbei auch zu nachweis
baren Gefügeverzerrungen im den Eindruck benachbarten Bereich des Werkstücks,
so daß die Kennzeichnung auch dann noch nachgewiesen werden kann, wenn der
eigentliche Eindruck durch spanende oder rückformende Bearbeitung entfernt
wurde.
Aus der DE 29 70 5745 U1 der Anmelderin geht ein derartiges Verfahren zur
fälschungssicheren Kennzeichnung eines Werkstücks hervor. Zur Ausführung des
Verfahrens ist eine Vorrichtung beschrieben, die ein in einer Positioniervorrichtung
eingespanntes nadelartiges Werkzeug mit einer beweglichen Kugel im Spitzenbe
reich oder einem konisch massiv ausgeformten Spitzenbereich aufweist. Der Spit
zenbereich wird durch eine Zustellbewegung in die Werkstückoberfläche einge
drückt und durch eine anschließende Vorschubbewegung parallel zur Werkstück
oberfläche eine rillenförmige Vertiefung mit seitlichen Werkstoffaufwerfungen
hinterlassend verschoben, so daß mit Hilfe einer die Positioniervorrichtung
ansteuernden Steuereinrichtung eine Kennzeichnung - beispielsweise ein Schriftzug
- auf dem Werkstück abbildbar ist. Die Parameter der Kennzeichnung lassen sich
als Stellgrößen für die Werkzeugparameter Zustellbewegung und Vorschubbewe
gung zuvor mit der Steuereinrichtung durch den Anwender festlegen. Als
Werkstück, auf dem eine Kennzeichnung aufgebracht werden soll, eignet sich
insbesondere ein tiefziehfähiges Blech, das wegen seiner relativ weichen
Materialeigenschaft einen hohen Umformgrad zuläßt. Das Blech ist in einer ein
Ausweichen gegenüber dem Werkzeug verhindernden Blechhaltevorrichtung fixiert.
Die Steuereinrichtung steuert die Positioniervorrichtung mittels der vom Anwender
eingegebenen Daten und mittels eines Näherungssensors, der den Abstand des
Spitzenbereichs des Werkzeugs von der Oberfläche des fixierten Werkstücks durch
elektrische Kapazitätsmessung bestimmt. Ist der Anfangsabstand von Werkstück
zu Werkzeug zu Beginn des Kennzeichnungsvorganges überwunden, so wird über
die eingegebenen Daten die Zustellbewegung ausgeführt, mit der die Eindringtiefe
des Werkzeugs festgelegt ist. Danach folgt über oberflächenparallele Vorschubbe
wegungen die Herstellung der Kennzeichnung.
Von Nachteil ist hierbei, daß über die Abstandsbestimmung mittels Näherungs
sensor kein Rückschluß über die Qualität der erzeugten Kennzeichnung möglich ist.
Zwar ist die Qualität der Kennzeichnung auch von einer genauen anfänglichen
Positionierbarkeit zwischen Werkzeug und Werkstück abhängig, die über den
Näherungssensor erfolgt; Unterschiede in der Maßhaltigkeit des Werkstückes im
Kennzeichnungsbereich während des Kennzeichnungsvorganges oder auch der
Verschleißzustand des Werkzeuges bleiben jedoch unberücksichtigt. Der Ver
schleißzustand muß daher ständig manuell durch Sichtprüfung kontrolliert werden.
Die Maßhaltigkeit des Werkstückes im Kennzeichnungsbereich ist in engen
Toleranzen sicherzustellen. Insbesondere bei einer Serienfertigung kann somit die
Qualität der Kennzeichnung von Werkstück zu Werkstück variieren oder nur durch
erhöhten Aufwand gewährleistet werden.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das eingangs vorgestellte
Verfahren und die Vorrichtung dahingehend weiter zu verbessern, daß auf einfache
Weise eine Kennzeichnung reproduzierbarer Qualität herstellbar ist.
Die Aufgabe wird verfahrensgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
vorrichtungsgemäß durch die im Anspruch 9 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, daß eine Kennzeichnung re
produzierbarer Qualität auf einfache Weise herstellbar ist, wenn mindestens ein
Oberflächenstrukturparameter des Werkstücks im Eingriffsbereich des nadelartigen
Werkzeugs meßtechnisch erfaßt wird und daraus Stellgrößen zur Einstellung/Ver
änderung mindestens eines Werkzeugparameters abgeleitet werden. Durch dieses
Verfahren wird eine Rückkopplung von Informationen über die Qualität der
erzeugten Kennzeichnung möglich, die zur Justierung oder zur Korrektur für die
Werkzeugansteuerung verwendet werden.
Als Oberflächenstrukturparameter, die Aufschluß über die Qualität der erzeugten
Kennzeichnung geben, eignen sich vorzugsweise die Tiefe und die Breite der
Kennzeichnung sowie die Konturschärfe im Übergangsbereich zwischen der
Oberfläche des Werkstücks zur Kennzeichnung.
Es ist vorteilhaft, wenn auch derjenige Bereich der Oberfläche des Werkstücks als
Oberflächenstrukturparameter gemessen wird, der unmittelbar vor Eingriff des
Werkzeugs steht. Damit sind die Werkzeugparameter während des Kennzeichnungs
vorganges besser korrigierbar und es können sogar Werkstücke mit gewölbter
Oberfläche gekennzeichnet werden, weil eine kontinuierliche Anpassung der
Werkzeugparameter an die Wölbung möglich ist.
Als einstell- oder veränderbare Werkzeugparameter sind vorzugsweise die
Zustellbewegung (z), die Vorschubbewegung (v) und/oder der Neigungswinkel (α)
des Werkzeugs in Vorschubrichtung vorgesehen.
Eine das erfindungsgemäße Verfahren verbessernde Maßnahme besteht darin, daß
zur erstmaligen Einrichtung aktuelle Werkzeugparameter solange verändert werden,
bis vorgegebene Oberflächenstrukturparameter erreicht sind, wobei die zugeord
neten Werkzeugparameter zur weiteren Verwendung abgespeichert werden.
Zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe, ist neben dem Verfahren
eine Vorrichtung vorgesehen, die Sensormittel zur Erfassung mindestens eines
Oberflächenstrukturparameters des Werkstücks im Eingriffsbereich des nadelartigen
Werkzeugs aufweist und deren Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Positionier
einrichtung des Werkzeugs aus den erfaßten Oberflächenstrukturparametern
Stellgrößen für die Einstellung/Veränderung mindestens eines Werkzeugparameters
ermittelt.
Die Aufgabe des Näherungssensors kann vollständig von den erfindungsgemäßen
Sensormitteln übernommen werden und insoweit durch diese ersetzt werden. Da
der Näherungssensor aufgrund einer Kapazitätsmessung den Abstand zwischen
dem Werkzeug und dem Werkstück bestimmt, sind zu seinem Einsatz elektrisch
leitfähiger Materialien für Werkstück und Werkzeug erforderlich. Die erfindungs
gemäße Lösung ist dagegen frei von dieser Voraussetzung und ist insoweit
materialunabhängig einsetzbar. Somit ist es beispielsweise auch möglich als
Werkstück einen Kunststoffkörper zu verwenden.
Als Sensormittel zur Erfassung von Oberflächenstrukturparametern eignen sich
vorzugsweise berührungslos arbeitende Sensormittel, wie beispielsweise eine
Lasersensorik, ein Ultraschallprüfkopf oder eine Bildverarbeitungseinrichtung.
Derartige Sensormittel können nicht die Relativbewegung zwischen Werkzeug und
Werkstück bei der Kennzeichnung behindern und unterliegen im Gegensatz zu einer
berührend arbeitenden Sensorik keinem Reibungsverschleiß.
Im Falle einer Lasersensorik kann mit zwei beabstandet an der Positioniereinrichtung
ortsfest gegenüber dem Werkzeug angeordneten Lasersensoren gearbeitet werden,
die auf dieselbe Stelle der Oberfläche des Werkstücks ausgerichtet sind und aus
deren Differenzsignal die Oberflächenstruktur des Werkstücks und somit auch die
Kontur der erzeugten Kennzeichnung hinsichtlich Tiefe, Breite und Konturschärfe
ermittelbar ist. Im Falle eines Ultraschallprüfkopfes als Sensormittel ergeben sich
diese Oberflächenstrukturparameter durch Messung der Laufzeit des vom Prüfkopf
emittierten Signals bis zum Empfang des von der Werkstückoberfläche reflektierten
Signals. Laufzeitdifferenzen entsprechen dabei der Oberflächenstrukturierung. Mit
den beiden vorstehend näher erläuterten Sensormitteln ist es möglich, die
Oberflächenstruktur zeilenförmig als Profilschnitt durch die Kennzeichnung oder
unter Hinzunahme der Vorschubbewegung auch dreidimensional zu erfassen. Zu
diesem Zwecke sind die Sensormittel ortsfest gegenüber dem Werkzeug angeord
net. Eine zweidimensionale Erfassung der Oberflächenstruktur ermöglicht der
Einsatz einer Bildverarbeitungseinrichtung, die die Oberfläche als flächiges Bild
aufnimmt. Damit sind insbesondere die Oberflächenstrukturparameter Breite und
Konturschärfe der Kennzeichnung durch Auswertung des Grauwertverlaufs im Bild
feststellbar. Je nach Anordnung einer Beleuchtungsquelle sind auch Rückschlüsse
über die Tiefe der Kennzeichnung möglich. Zur Aufnahme kann hier eine CCD-
Kamera als Zeilen- oder Matrixkamera verwendet werden. Wird eine Zeilenkamera
verwendet, so kann diese ebenfalls ortsfest gegenüber dem Werkzeug angeordnet
sein, so daß durch Hinzunahme der Vorschubbewegung auch ein flächiges Bild
erzeugbar ist.
Auch eine Kombination von verschiedenartigen Sensoriken untereinander,
beispielsweise eines Lasersensors zur Tiefenstrukturermittlung mit einer Bildver
arbeitungseinrichtung zur Ermittlung des Breite und Konturschärfe der Kenn
zeichnung, ist im Rahmen der Möglichkeiten und je nach Anforderungen und
Randbedingungen wählbar.
Eine die Erfindung verbessernde Maßnahme besteht darin, daß zur Kontrolle des
Werkzeugverschleißzustandes die Steuereinrichtung eine einen erforderlichen
Werkzeugwechsel signalisierende Ausgabeeinheit umfaßt. Ist das nadelartige
Werkzeug beidseitig verwendbar, d. h. an beiden Enden mit einer beweglichen Kugel
im Spitzenbereich oder mit einem konisch massiv ausgeformten Spitzenbereich
versehen, kann die Steuereinrichtung derart weitergebildet sein, daß die Aus
gabeeinheit ein Drehen desselben Werkzeugs um 180° oder einen Werkzeugtausch
signalisiert, falls das Werkzeug bereits gedreht wurde. Die Mittel zur Verschleißzu
standskontrolle können auch dafür genutzt werden, einen Stop der Positioniervor
richtung herbeizuführen, falls die erzeugte Kennzeichnung nicht den Vorgaben
entspricht. Eine derartige Fehlfunktion kann nicht allein einen Werkzeugverschleiß
als Ursache haben; sie kann auch auf einer losen Einspannung des Werkzeugs/-
Werkstücks beruhen. Die wie auch immer geartete Fehlfunktion der Vorrichtung
kann hier sofort erkannt und behoben werden. Eine Produktion von Ausschußwerk
stücken wird somit gänzlich vermieden.
Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher
dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in beispielhafter Tischgerät-Ausführung,
Fig. 2 eine Darstellung eines nadelartigen Werkzeugs zur Aufbringung der
Kennzeichnung,
Fig. 3 eine Detaildarstellung des Spitzenbereichs vom Werkzeug nach Fig.
2,
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Kennzeichnungsvorganges eines
Werkstücks mittels des in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellten Werk
zeugs,
Fig. 5 eine schematische Darstellung von einstellbaren Werkzeugparametern
an einem sich im Eingriff mit dem Werkstück befindlichen Werkzeug
und
Fig. 6 ein Blockschaltbild über die Signalverarbeitung der in Fig. 4
dargestellten und Oberflächenstrukturparameter ermittelnden
Sensormittel.
Mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1 ist auf einem Werkstück 1 unter Verwendung
eines nadelartigen Werkzeugs 2 eine fälschungssichere Kennzeichnung erzeugbar.
Das Werkzeug 2 ist zu diesen Zwecke mit einem konisch ausgeformten Spitzenbe
reich 3 versehen.
Die Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in Ausgangsposition des Werkzeugs 2, das sich
hier nicht im Eingriff mit dem Werkstück 1 befindet. Eine Werkstückfixiervorrichtung
hält das Werkstück 1 durch Krafteinwirkung gegenüber einem Fundament 5 fest.
Die Fixierung erfolgt über ein form- und kraftschlüssiges Spannen des Werkstücks
1, über ein Winkelstück 4.1, das mit einem U-förmigen Auflagekörper 4.2
zusammenwirkt und mit einem gegenüberliegend dem Winkelstück 4.1 angeord
neten druckmittelbetriebenen Spannstempel 4.3. Der Formschluß, der bereits einen
Teil der Freiheitsgrade des Werkstücks 1 einschränkt, erfolgt über das der
Werktückform angepaßte Winkelstück 4.1, während durch den druckmittel
betriebenen Spannstempel 4.3 eine kraftschlüssige Verbindung des Werkstücks 1
mit dem Auflagekörper 4.2 hergestellt wird. Durch die dabei auftretende Reibung
ist das Werkstück 1 an einer Relativbewegung zum ortsfest gegenüber dem
Fundament 5 angeordneten Auflagekörper 4.3 gehindert, so daß ein sicheres
Spannen erfolgt. Zur Werkstückfixiervorrichtung gehören bei der Tischgerät-
Ausführung demnach das Winkelstück 4.1, der Auflagekörper 4.2 und der
Spannstempel 4.3.
Weiterhin umfaßt die Vorrichtung nach Fig. 1 eine Positioniervorrichtung, mit
deren Hilfe das Werkzeug 2 räumlich relativ zum fixierten Werkstück 1 positioniert
und bewegt wird. Im räumlichen kartesischen Koordinatensystem (x, y, z) ist eine
Werkzeugbewegung in z-Richtung als Zustellbewegung Z sowie in x- und y-
Richtung als Vorschubbewegung Vx und Vy möglich. Weiterhin ist auch eine
Neigung des Werkzeuges um einen Neigungswinkel α als Neigung um die x- und y-
Achse vorgesehen (αx, αy). Diese Neigbarkeit des Werkzeugs 2 gestattet eine
optimale Eingriffsgeometrie am Werkstück 1. Zur Ausführung dieser trans
latorischen und rotatorischen Bewegungen verfügt die Positioniervorrichtung über
zwei Linearantriebe 6 und 7 mit Schlittenführungen sowie einem kombinierten
Linear/Schwenkantrieb 8, über den auch der Neigungswinkel α einstellbar ist. Die
Antriebe 6, 7, 8 werden über eine als Bedienrechner ausgeführte Steuereinrichtung
9 angesteuert. Die Positioniervorrichtung kann über die Steuereinrichtung 9 eine
räumlich überlagerte Bewegung des Werkzeugs 2 ausführen, beispielsweise eine
gleichzeitige Veränderung von Vorschubrichtung und Neigungswinkel. Die
Steuereinrichtung 9 steuert die Positioniervorrichtung mittels vom Anwender
eingegebener Daten und durch Sensormittel 10, die Oberflächenstrukturparameter -
wie Tiefe und Konturschärfe der erzeugten Kennzeichnung - am Werkstücks 1 im
Eingriffsbereich des nadelartigen Werkzeugs 2 auch während des Kennzeichnungs
vorgangs meßtechnisch erfassen. Als Sensormittel 10 ist bei diesem Ausführungs
beispiel eine Bildverarbeitungseinrichtung mit CCD-Kamera vorgesehen. Die
Signalverarbeitung der Ansteuerung wird an späterer Stelle näher beschrieben.
Neben der in Fig. 1 gezeigten Tischgerät-Ausführung kann die Vorrichtung zur
Erzeugung einer Kennnzeichnung auch eine roboterarmartige Handhabungsein
richtung als Positioniereinrichtung oder eine Greifereinrichtung als Werkstückfixier
vorrichtung oder andere geeignete äquivalente Mittel statt dessen aufweisen. Die
Auswahl dieser Mittel ist insbesondere abhängig von Form und Größe des
Werkstücks sowie von der Gestalt der zu erzeugenden Kennzeichnung.
Das die Kennzeichnung erzeugende nadelartige Werkzeug 2, das detailliert in Fig.
2 dargestellt ist, besitzt einen zylindrischen Grundkörper aus Stahl mit beidseitig
ausgeformten Spitzenbereichen 3, 3'. Es sind hier zwei Spitzenbereiche 3, 3'
vorgesehen, damit bei einem Verschleiß oder Änderung der Kennzeichnungs
geometrie ein schneller Wechsel zwischen den beiden gleichartig bzw. auch
verschiedenartig ausgeformten Spitzenbereichen 3 möglich ist.
Ein Spitzenbereich 3 ist als Detail Z in Fig. 3 näher dargestellt. Der Spitzenbereich
3 ist massiv und einteilig ausgeführt. Denkbar ist daneben beispielsweise auch eine
Ausführungsform des Werkzeugs 2, bei der der Spitzenbereich 3 in eine drehend
gelagerte Kugel ausläuft. Bei der gezeigten Ausführungsform hat der massive
Spitzenbereich 3 die Form eines zweistufigen Kegels, womit hier ein zusammen
gesetzter geometrischer Körper aus einem geraden Kreiskegel 3.1 und einem
geraden Kreiskegelstumpf 3.2 mit unterschiedlichen Spitzenwinkeln gemeint ist,
wobei der Spitzenwinkel des Kreiskegels 3.1 größer als der Spitzenwinkels 3.2 des
Kreiskegelstumpfes 3.2 ist.
Mit diesem Werkzeug 2 ist eine Kennzeichnung 11 im Werkstück 1 gemäß der
vergrößert schematischen Darstellung in Fig. 4 herstellbar. Hier sind die im
Profilschnitt der Kennzeichnung 11 entstehenden Gefügeveränderungen im
Werkstoff des Werkstücks 1 unterhalb der sichtbaren rillenförmigen Umformung,
die aufgrund des Eingriffs des Spitzenbereiches 3 des Werkzeugs 2 entsteht,
erkennbar. Diese durch Gitternetzlinien verdeutlichten Gefügeverzerrungen
ermöglichen einen fälschungssicheren Nachweis der Kennzeichnung, auch wenn
diese durch spanende Bearbeitung oder durch Rückformen entfernt wurde. Das
Werkstück 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel als tiefziehfähiges Blech 1.2
ausgeführt, das zum Schutz vor Korrosion eine Zinkschicht 1.1 trägt. Mittels des
speziellen vorstehend beschriebenen konisch ausgeformten Spitzenbereiches 3 des
Werkzeugs 2 ist eine Kennzeichnung des verzinkten Blechs möglich, ohne daß die
Verzinkung beschädigt wird.
In Fig. 5 ist das während des Kennzeichnungsvorganges mit dem Werkstück 1 in
Eingriff stehende Werkzeug 2 schematisch dargestellt. Die hierbei erzeugte
Kennzeichnung 11 wird im Eingriffsbereich 12 des Werkzeugs 2 über eine hierauf
ausgerichtete CCD-Kamera als Sensormittel 10 erfaßt. Das aufgenommene Bild gibt
Aufschluß über Oberflächenstrukturparameter im Eingriffsbereich 12 und wird
mittels einer nachfolgend erläuterten Signalverarbeitung ausgewertet. Aus dem Bild
sind durch Auswertung des Grauwertverlaufs zumindest die Breite und die
Konturenschärfe als Oberflächenstrukturparameter ermittelbar. Aus diesen
Informationen kann korrigierend auf die Werkzeugparameter Vorschubbewegung Vx
und Vy sowie auf die Zustellbewegung Z und Neigungswinkel α in Vorschubrich
tung Einfluß genommen werden.
Durch ein zusätzliches vorgeschaltetes Abtasten des sich unmittelbar vor der
Einwirkung des Werkzeugs 2 befindlichen Bereichs 13 durch Sensormittel 10.1,
kann der Ausgangszustand - insbesondere die Maßhaltigkeit - vor Aufbringung der
Kennzeichnung 11 in diesem Bereich 13 ermittelt und für die Bestimmung der
Werkzeugparameter korrigierend berücksichtigt werden. Damit ist es beispielsweise
möglich, auch auf eine unregelmäßige, nicht ebene Werkstückoberfläche eine
Kennzeichnung 11 aufzubringen.
Die in Fig. 6 dargestellte Signalverarbeitung findet innerhalb der Steuereinrichtung
9 statt. Die Signalverarbeitung dient hier der korrigierenden Einflußnahme auf
Werkzeugparameter durch die von der Steuereinrichtung 9 angesteuerte Positionier
vorrichtung 6, 7, 8. Die vom Sensormittel 10 aufgenommenen und die Oberflächen
struktur im Eingriffsbereich 12 des Werkzeugs 2 beschreibenden IST-Daten werden
als Oberflächenstrukturparameter der Steuereinrichtung 9 eingangsseitig zugeführt
und gelangen in eine Vergleichereinheit 14. Relevante Oberflächenstrukturparameter
sind die Tiefe, die Breite und/oder die Konturschärfe der erzeugten Kennzeichnung.
Die Vergleichereinheit 14 vergleicht diese IST-Daten mit in einer Speichereinheit 15
hinterlegten SOLL-Daten, die vorgegebenen Oberflächenstrukturparameter
entsprechen. Aus dem Vergleich wird ein Differenzsignal Δ erzeugt, das in einer
Umwandlungseinheit 16 in geeignete Stellsignale für die Ansteuerung der
nachgeschalteten Positioniervorrichtung 6, 7, 8 zur Positionierung und Bewegung
des Werkzeugs 2 umgewandelt wird.
Neben der vorstehend beschriebenen Funktion kann die Sensor-Signalverarbeitung
der Steuereinrichtung 9 noch Zusatzfunktionen übernehmen. So ist vorgesehen, im
Sinne einer Teach-In-Funktion eine erstmalige Ermittlung und anschließende
Weiterverwendung von Werkzeugparametern zu ermöglichen, indem diese solange
variiert werden, bis die gewünschten Oberflächenstrukturparameter im Bereich der
Kennzeichnung - wie beispielsweise die Tiefe der Kennzeichnung - erreicht ist. Die
so ermittelten Werkzeugparameter werden in der Speichereinheit 15 abgelegt und
direkt innerhalb der Umwandlungseinheit 16 in Stellgrößen zur Ansteuerung der
Positioniervorrichtung 6, 7, 8 für das Werkzeug 2 umgewandelt, was in der Fig.
6 durch eine verbindende Strichlinie angedeutet ist. Hierbei ist ein ständiger SOLL-
IST-Abgleich von Oberflächenstrukturparametern nicht erforderlich.
Der Eingangsbereich der Vergleichereinheit 14 kann weiterhin einen - in der Fig.
6 durch eine an dieser Stelle befindliche Strichlinie angedeuteten - zusätzlichen
Anschluß aufweisen, der zur Anbindung von weiteren Sensormitteln 10.1, wie in
Fig. 5 beschrieben, vorgesehen ist.
Schließlich kontrolliert die Steuereinrichtung 9 über die erfaßten Oberflächen
strukturparameter den Verschleißzustand des Werkzeugs 2 und ist zur Anzeige mit
einer einen erforderlichen Werkzeugwechsel signalisierenden Ausgabeeinheit 17
verbunden.
Wird ein beidseitig verwendbares nadelartiges Werkzeug 2 gemäß Fig. 2
verwendet, so signalisiert die Steuereinrichtung 9 über die Ausgabeeinheit 17 ein
Drehen desselben Werkzeugs 2 um 180° oder erforderlichenfalls einen Werkzeug
tausch.
Claims (16)
1. Verfahren zur spanlosen Erzeugung einer fälschungssicheren Kennzeichnung
auf einem Werkstück, insbesondere auf einem tiefziehfähigen Blech, mittels
eines nadelartigen Werkzeugs, das die Kennzeichnung erzeugend auf der
Oberfläche des Werkstücks verschoben wird, wobei das Materialgefüge des
Werkstücks einen sichtbaren Eindruck zurücklassend verdichtet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Oberflächenstrukturparameter
des Werkstücks (1) im Eingriffsbereich des nadelartigen Werkzeugs (2)
meßtechnisch erfaßt wird und aus den Meßergebnissen Stellgrößen zur
Einstellung/Veränderung mindestens eines Werkzeugparameters abgeleitet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe
und/oder die Breite der erzeugten Kennzeichnung (11) als Oberflächen
strukturparameter gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Konturschärfe im Übergangsbereich zwischen der Oberfläche des Werk
stücks (1) zur Kennzeichnung (11) als Oberflächenstrukturparameter
gemessen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
derjenige Bereich der Oberfläche des Werkstücks (1) als Oberflächenstruk
turparameter gemessen wird, der unmittelbar vor Eingriff des Werkzeugs (2)
steht.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zustellbewegung (Z) und/oder die Vorschubbewegung (Vx,
Vy) als Werkzeugparameter eingestellt oder verändert wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Neigungswinkel (α) des Werkzeugs (2) in Vorschubrich
tung als Werkzeugparameter eingestellt oder verändert wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur erstmaligen Einrichtung aktuelle Werkzeugparameter
solange verändert werden, bis vorgegebene Oberflächenstrukturparameter
erreicht werden, wobei die zugeordneten Werkzeugparameter zur weiteren
Verwendung abgespeichert werden.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Signalisierung eines Werkzeugwechsels bei Verschleiß eine
Drehung desselben beidseitig verwendbaren Werkzeugs (2) ausgegeben
wird, falls dieses Werkzeug (2) nicht bereits gedreht wurde.
9. Vorrichtung zur spanlosen Erzeugung einer fälschungssicheren Kenn
zeichnung auf einem Werkstück (1), insbesondere auf einem tiefziehfähigen
Blech, durch Umformen mittels eines nadelartigen Werkzeugs (2), für dessen
relative Bewegung bezüglich der Oberfläche des Werkstücks (1), basierend
auf Vorschub- und Zustellbewegungen, eine mehrere Freiheitsgrade
aufweisende Positioniervorrichtung (6, 7, 8) vorgesehen ist, die mit einer
vorgebbare Parameter verarbeitenden Steuereinrichtung (9) verbunden ist,
und einer das Werkstück (1) relativ zum Werkzeug (2) haltenden Werk
stückfixiervorrichtung (4.1, 4.2, 4.3), dadurch gekennzeichnet, daß
Sensormittel (10) zur Erfassung mindestens eines Oberflächenstruk
turparameters des Werkstücks (1) im Eingriffsbereich (12) des nadelartigen
Werkzeugs (2) vorgesehen sind und die Steuereinrichtung (9) aus den
erfaßten Oberflächenstrukturparametern Stellgrößen für die Einstellung/-
Veränderung mindestens eines Werkzeugparameters ermittelt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erfassung
von Oberflächenstrukturparametern berührungslos arbeitende Sensormittel
(10) vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensor
mittel (10) als Lasersensor oder als Ultraschallprüfkopf oder als Bildverarbei
tungseinrichtung ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildver
arbeitungseinrichtung eine den Eingriffsbereich des Werkzeugs (2) auf
nehmende CCD-Kamera umfaßt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzliche Sensormittel (10.1) den Bereich (13) der Oberfläche des
Werkstücks (1) erfassen, der unmittelbar vor Eingriff des Werkzeugs (2)
steht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (9) eine Speichereinheit (15) zur Hinterlegung von
SOLL-Oberflächenstrukturparametern und/oder von Werkzeugparametern
aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Kontrolle des Werkzeugverschleißzustandes die Steuereinrichtung
(9) eine einen erforderlichen Werkzeugwechsel signalisierende Ausgabeein
heit (17) umfaßt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das nadel
artige Werkzeug (2) beidseitig Spitzenbereiche (3, 3') aufweist und die
Steuereinrichtung (9) über die Ausgabeeinheit (17) ein Drehen desselben
Werkzeugs (2) oder einen Werkzeugtausch signalisiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999130272 DE19930272C2 (de) | 1999-06-25 | 1999-06-25 | Verfahren und Vorrichtung zur spanlosen Erzeugung einer fälschungssicheren Kennzeichnung auf einem Werkstück |
Applications Claiming Priority (1)
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