DE19929597A1 - Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator - Google Patents
Induktionsarmer Elektrolyt-KondensatorInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen induktionsarmen Elektrolyt-Kondensator, bei dem eine zusätzliche Stromführung vom Wickel (9) über den Becher (1) und eine elektrisch leitende Scheibe (6) zur Minusdurchführung (4) vorgesehen ist, so daß der Strom zur Verringerung der Eigeninduktivität aufgeteilt wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen induktionsarmen Elektrolyt-Kon
densator mit einem einen Wickel aufnehmenden Becher und einer
isolierenden Abschlußscheibe, in die eine Plusdurchführung
eine Minusdurchführung zum Wickel eingebracht sind.
Bekanntlich bewirkt bei schnellen Schaltvorgängen die Eigen
induktivität von Elektrolyt-Kondensatoren eine Verzögerung
von deren Glättungsfunktion bei Spannungen. Um diese Verzöge
rung möglichst gering zu halten, wurden schon verschiedene
Anstrengungen unternommen, die Eigeninduktivität von Elektro
lyt-Kondensatoren zu reduzieren (vgl. beispielsweise DE
297 18 066 U1). Zahlreiche dieser Anstrengungen laufen darauf
hinaus, Einzelinduktivitäten, die alle zu der Gesamtindukti
vität eines Elektrolyt-Kondensators beitragen, zu reduzieren.
Dennoch ist es bisher nicht gelungen, einen induktionsarmen
Elektrolyt-Kondensator zu schaffen, der sich durch eine der
artig niedrige Eigeninduktivität auszeichnet, daß eine Verzö
gerung der Glättungsfunktion für Spannungen bei schnellen
Schaltvorgängen weitgehend vermieden werden kann.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen induk
tionsarmen Elektrolyt-Kondensator anzugeben, der sich durch
eine sehr niedrige Eigeninduktivität auszeichnet, so daß eine
Verzögerung seiner Glättungsfunktion für Spannungen praktisch
weitgehend vermieden werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem induktionsarmen Elektrolyt-Kon
densator der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß eine elektrisch leitende Scheibe wenigstens im
Bereich zwischen Becherrand und Minusdurchführung und elek
trisch getrennt von der Plusdurchführung vorgesehen ist.
Die Erfindung beschreitet somit einen vom bisherigen Stand
der Technik vollkommen abweichenden Weg: Anstelle Maßnahmen
zu ergreifen, die auf eine Reduzierung der Einzelinduktivitä
ten hinauslaufen, wie dies bisher üblich ist, wird bei dem
erfindungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Kondensator ein
zusätzlicher Strompfad für hochfrequente Ströme aufgebaut,
der für den Minuskontakt zwischen dem Wickel des Elektrolyt-
Kondensators über den Becherboden zu der Minusdurchführung
geführt ist. Hierzu ist die elektrisch leitende Scheibe we
nigstens im Bereich zwischen dem Becherrand, der ja über den
Bechermantel mit dem Becherboden verbunden ist, und der Mi
nusdurchführung vorgesehen, wobei diese elektrisch leitende
Scheibe selbstverständlich elektrisch getrennt von der Plus
durchführung angeordnet ist. Es wird so beispielsweise ohne
weiteres bei einem Elektrolyt-Kondensator mit Standard-
Schraubanschluß ein Strompfad zwischen dem Becher des Elek
trolyt-Kondensators und der Minusdurchführung aufgebaut.
Die elektrisch leitende Scheibe besteht vorzugsweise aus Me
tall und ist beispielsweise auf der oberen Bördelkante des
Bechers und der Minusdurchführung befestigt und elektrisch
kontaktiert. Für die Plusdurchführung wird in der Scheibe ein
Loch vorgesehen, wobei gegebenenfalls noch weitere Löcher,
die eine Sicht auf den Elektrolyt-Kondensator bzw. dessen Ab
schlußscheibe erlauben, angeordnet werden können.
Die bei dem erfindungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Kon
densator angewandte Scheibe dient allein dazu, den genannten
weiteren Strompfad für hochfrequente Ströme für den Minuskon
takt zwischen Wickel über den Becherboden zu der Minusdurch
führung zu erschließen. Weitere Funktionen, wie insbesondere
mechanische Befestigungsaufgaben usw., werden von der Scheibe
nicht übernommen. Aus diesem Grund kann die Scheibe einfach
ausgeführt werden und beispielsweise aus einem Metallgitter,
einem Drahtnetz oder sogar entsprechend geführten Einzeldräh
ten bestehen. Der Ausdruck "Scheibe" ist also ganz allgemein
zu verstehen und soll jegliche "scheibenförmige" Anordnung
umfassen, die in der Lage ist, die angestrebte elektrische
Verbindung herzustellen.
Zwar wird bei bestehenden Elektrolyt-Kondensatoren mit einem
Lötstern der Strom vom Wickel zum Minuskontakt über das Ge
häuse, also den Becher, geführt. Bei einem solchen Elektro
lyt-Kondensator besteht jedoch nur diese einzige elektrische
Verbindung zwischen dem Minuskontakt und dem Wickel.
Im Unterschied hierzu hat der erfindungsgemäße induktionsarme
Elektrolyt-Kondensator sowohl die übliche direkte Verbindung
zwischen Wickeloberseite und Minuskontakt bzw. Minusdurchfüh
rung als auch die zusätzlich vorgesehene "indirekte" Verbin
dung über Becherboden, Becher und Scheibe. Damit kann sich
bei dem erfindungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Konden
sator der Strom "aufteilen", was zu einer entsprechenden Ver
ringerung der Eigeninduktivität des Elektrolyt-Kondensators
führt.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen induktionsar
men Elektrolyt-Kondensators ist darin zu sehen, daß die bei
ihm vorgesehene Scheibe, die ein wesentliches Merkmal der Er
findung bildet, ohne weiteres auch in bestehende Elektrolyt-
Kondensatoren eingebaut werden kann. Mit anderen Worten, die
Anwendung der Erfindung bei bestehenden Elektrolyt-Kondensa
toren zur Verringerung von deren Eigeninduktivität erfordert
keine schwierigen Umbauten.
Durch die flächige elektrische Verbindung zwischen Gehäuse
und Minusdurchführung kann mit dem erfindungsgemäßen Elektro
lyt-Kondensator die Eigeninduktivität um etwa ein Drittel bis
ein Viertel reduziert werden. Von dem Erfinder vorgenommene
Messungen haben ergeben, daß Induktivitäten von Elektrolyt-
Kondensatoren ohne Scheibe mit Werten von 17,7 nH, 14,8 nH
bzw. 10,8 nH bei Verwendung einer Scheibe entsprechend der
Erfindung auf Werte von 12,7 nH, 12,0 nH bzw. 7,65 nH redu
ziert werden können.
Diese Werte werden bei Einsatz einer glatten bzw. ebenen
Scheibe erhalten, die parallel zu der Oberfläche der ohnehin
vorhandenen Abschlußscheibe verläuft. Bei einer solchen An
ordnung überragen die Plusdurchführung und die Minusdurchfüh
rung die Scheibe, da diese in bevorzugter Weise, wie bereits
oben erläutert wurde, auf den Becherbordelrand aufgelegt und
dort befestigt ist.
Um nun auch die Stromdichte in dem oberen Bereich der Minus
durchführung zu reduzieren, in welchem diese die Scheibe
überragt, ist es möglich, die Scheibe so zu gestalten, daß
diese erst im oberen Bereich der Minusdurchführung kontak
tiert ist. Mit anderen Worten, die Scheibe kontaktiert die
Minusdurchführung an deren vom Wickel abgewandten Ende. Damit
kann die Eigeninduktivität des Elektrolyt-Kondensators weiter
verringert werden. Allerdings sind hier an die Kontaktierun
gen des Elektrolyt-Kondensators höhere Anforderungen zu stel
len, da die Scheibe nach "oben" gewölbt ist und praktisch in
der Ebene des Endes der Minusdurchführung verläuft.
Durch Verwendung einer derart gestalteten Scheibe können bei
Elektrolyt-Kondensatoren Eigeninduktivitäten von 17,7 nH bzw.
14,8 nH für Kondensatoren ohne Scheibe auf Werte von 11,3 nH
bzw. 10,0 nH für Kondensatoren mit Scheibe verringert werden.
Um zusätzlich die Teilinduktivität der Plusdurchführung zu
reduzieren, kann die Scheibe auch so geformt sein, daß neben
der Plusdurchführung die Scheibe senkrecht auf die Höhe des
Bördelrandes abfällt, so daß die Scheibe zwei verschiedene
Niveaus besitzt und der Strom in der Scheibe bifilar zur
Plusdurchführung fließen kann. Mit anderen Worten, bei einer
solchen Gestaltung der Scheibe verläuft diese bis zur Plus
durchführung im Abstand von dieser auf dem Niveau des oberen
Endes der Minusdurchführung und fällt dann im Bereich der
Plusdurchführung auf das Niveau des Bördelrandes des Bechers
ab. Hier liegt dann eine sogenannte ¾-Scheibe vor.
Ebenso ist es möglich, der Plusdurchführung und der Minus
durchführung jeweils genau die Hälfte der Fläche der Scheibe
zur Verfügung zu stellen und den senkrechten Abfall der
Scheibe im Bereich zwischen der Minusdurchführung und der
Plusdurchführung vorzusehen. Mit einer derartigen Gestaltung
der Scheibe, einer sogenannten ½-Scheibe, wird zwar keine
so niedrige Induktivität als mit der ¾-Scheibe erzielt; die
Kontaktierung ist aber weniger problematisch, da jeder Durch
führung, also der Plusdurchführung und der Minusdurchführung,
jeweils genau die Hälfte der Fläche der Scheibe zur Kontak
tierung zur Verfügung steht.
Die Scheibe selbst besteht, wie dies eingangs erläutert wur
de, in bevorzugter Weise aus Metall, wie beispielsweise Alu
minium. Es ist aber auch möglich, die Scheibe bis auf ihre
Kontaktierungsstellen zu isolieren, also auf die an sich aus
Metall bestehende Scheibe Isoliermaterial, beispielsweise
durch Beschichten, Bekleben, Lackieren oder Emaillieren, auf
zutragen.
Gegebenenfalls ist es möglich, zwischen der Abschlußscheibe
und der Scheibe Berührungspunkte vorzusehen, so daß bei
spielsweise die Scheibe auf die Abschlußscheibe drückt, wo
durch die Abschlußscheibe des Elektrolyt-Kondensators mecha
nisch gegen ein Durchwölben stabilisiert werden kann. Eine
derartige Gestaltung der Scheibe zur Stabilisierung der Ab
schlußscheibe ermöglicht es, auch dünne Abschlußscheiben, wie
beispielsweise gummibeschichtete Hartpapierscheiben, einzu
setzen.
Während bisher davon ausgegangen wurde, daß die Scheibe ober
halb der Abschlußscheibe auf der dem Wickel abgewandten Seite
der Abschlußscheibe vorgesehen ist, braucht dies jedoch nicht
unbedingt so zu sein. Vielmehr kann auch die Scheibe im In
nern des Elektrolyt-Kondensators, also unterhalb der Ab
schlußscheibe angeordnet werden. Bei einer derartigen Gestal
tung wird allerdings die Eigeninduktivität des Elektrolyt-
Kondensators nicht so stark abgesenkt, weil der Strom voll
ständig durch die dann aus der Abschlußscheibe beträchtlich
herausragenden Minusdurchführung fließen muß. Um einen zu
großen Isolationsaufwand zu vermeiden, kann bei einer unter
halb der Abschlußscheibe liegenden Scheibe diese nur auf der
Hälfte der Abschlußscheibe befestigt werden, wo die Minus
durchführung gelegen ist. Der Vorteil einer derartigen Aus
führungsform ist darin zu sehen, daß der Fertigungsablauf
- bis auf das Auftragen der Scheibe auf die Unterseite der
Abschlußscheibe - und das äußere Erscheinungsbild des Elek
trolyt-Kondensators unverändert bleiben. Es liegt hier letzt
lich lediglich eine durch die Scheibe im Bereich der Minus
durchführung modifizierte Abschlußscheibe vor.
Es ist vorteilhaft, wenn bei dem erfindungsgemäßen indukti
onsarmen Elektrolyt-Kondensator durch zusätzliche Einprägun
gen, wie eine Mittelsicke oder Kerben, eine Verbindung des
Bechers mit dem Wickel hergestellt wird. Damit können die
hochfrequenten Ströme, die über die Scheibe fließen, mit ei
nem geringeren induktiven Widerstand vom Wickel zum Becher
gelangen. Mit anderen Worten, es ist auf diese Weise möglich,
die Gesamtinduktivität des erfindungsgemäßen induktionsarmen
Elektrolyt-Kondensators weiter zu senken.
Es wurde bereits oben darauf hingewiesen, daß die Scheibe
auch aus einem Gitter oder Drahtnetz bestehen kann. Schließ
lich ist es aber auch möglich, die Abschlußscheibe gezielt
mit Metall zu beschichten, so daß diese Kaschierung die Funk
tion der Scheibe übernimmt. Ein geeignetes Metall für diese
Kaschierung ist Aluminium, da es ohne weiteres über den Rand
der Abschlußscheibe hinweg bis in das Innere des Elektrolyt-
Kondensators durch Beschichtung aufgebracht werden kann. Eine
Kontaktierung erfolgt dann über den Druckkontakt zwischen der
Unterkante der Abschlußscheibe bzw. deren Kaschierung (Schei
be) zum Becher.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen nähe
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung eines ersten
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen induk
tionsarmen Elektrolyt-Kondensators mit einer
glatten Metallscheibe auf dem Becherbördelrand,
Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung des erfin
dungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Kondensa
tors in einem zweiten Ausführungsbeispiel mit ei
ner erhöhten Scheibe,
Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung des erfin
dungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Kondensa
tors in einem dritten Ausführungsbeispiel mit ei
ner "¾-Scheibe",
Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung des erfin
dungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Konden
sators in einem vierten Ausführungsbeispiel mit
einer "½-Scheibe",
Fig. 5 eine schematische Schnittdarstellung des erfin
dungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Konden
sators in einem fünften Ausführungsbeispiel mit
einer auch eine Stabilisierungsfunktion erfüllen
den Scheibe,
Fig. 6 eine schematische Schnittdarstellung des erfin
dungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Konden
sators in einem sechsten Ausführungsbeispiel mit
einer im Innern des Kondensators geführten Schei
be,
Fig. 7 eine schematische Schnittdarstellung des erfin
dungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Konden
sators in einem siebenten Ausführungsbeispiel mit
einer Mittelsicke und
Fig. 8 eine schematische Schnittdarstellung des erfin
dungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Konden
sators in einem achten Ausführungsbeispiel mit
einer durch eine Kaschierung oder Aufdampfschicht
gebildeten Scheibe.
In den Figuren werden für einander entsprechende Bauteile je
weils die gleichen Bezugszeichen verwendet.
Fig. 1 zeigt einen Elektrolyt-Kondensator mit einem einen
(nicht dargestellten) Wickel aufnehmenden Becher 1 aus Metall
und einer isolierenden Abschlußscheibe 2, die unterhalb eines
Bördelrandes 3 des Bechers 1 angebracht ist. In dieser iso
lierenden Abschlußscheibe 2 sind eine Minusdurchführung 4 und
eine Plusdurchführung 5 vorgesehen.
Erfindungsgemäß ist auf dem Bördelrand 3 eine Metallscheibe 6
vorgesehen, die elektrisch mit dem Bördelrand 3 und der Mi
nusdurchführung 4 verbunden ist und im Bereich der Busdurch
führung 5 ein Loch aufweist, was durch eine Strichlinie ange
deutet ist. Diese Scheibe 6 ist im vorliegenden Ausführungs
beispiel glatt ausgestaltet und liegt eben auf dem Bördelrand
3 auf, wobei sie mit diesem Bördelrand beispielsweise verlö
tet sein kann.
Durch die Scheibe 6, die beispielsweise aus Aluminium beste
hen kann, wird der Strom vom Wickel über den Becherboden und
den Becher 1 zu der Minusdurchführung 4 geführt, so daß eine
zusätzliche Strombahn zu der direkten Verbindung zwischen
Wickeloberseite und Minuspol besteht. Durch diese Aufteilung
des Stromes wird, worauf bereits hingewiesen wurde, eine
nicht unerhebliche Verringerung der Induktivität erzielt. So
kann beispielsweise bei dem Elektrolyt-Kondensator des Aus
führungsbeispiels der Fig. 1 die Induktivität von 17,7 nH für
einen Kondensator ohne Scheibe 6 auf 12,7 nH für einen Kon
densator mit Scheibe 6 reduziert werden. Andere Werte für
Kondensatoren mit und ohne Scheibe wurden bereits oben ange
geben.
Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung,
bei dem die Scheibe 6 erhöht gestaltet ist, so daß sie im
oberen Bereich der Minusdurchführung 4 verläuft. Damit kann
die Stromdichte in diesem oberen Bereich der Minusdurchfüh
rung 4 reduziert werden, was eine noch geringere Eigeninduk
tivität des Elektrolyt-Kondensators ermöglicht. So kann durch
diese Scheibe 6 die Eigeninduktivität des Elektrolyt-Konden
sators von 17,7 nH (ohne Scheibe) auf 11,3 nH (mit Scheibe)
reduziert werden. Im Vergleich zu dem ersten Ausführungsbei
spiel von Fig. 1 ist also eine weitere Reduktion von 12,7 nH
auf 11,3 nH erreichbar.
Fig. 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Kondensators, bei dem die
Scheibe 6 derart gestaltet ist, daß neben der Plusdurchfüh
rung 5 die Scheibe 6 senkrecht verläuft. Damit kann der Strom
in der Scheibe 6 bifilar zu der Plusdurchführung 5 verlaufen.
Bei dieser sogenannten "¾-Scheibe" ist so zusätzlich zu dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 die Teilinduktivität der Plus
durchführung 5 reduziert.
Fig. 4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Kondensators, bei dem die
Scheibe 6 so gestaltet ist, daß sie nur noch zur Hälfte
"hoch" ist. Das heißt, im Vergleich zu dem dritten Ausfüh
rungsbeispiel von Fig. 3, bei dem die Scheibe 6 zu drei Vier
tel ihrer Fläche hoch ist, ist hier die Scheibe 6 zur Hälfte
hoch und zur Hälfte niedrig. Mit einer derartigen Gestaltung
wird zwar keine so geringe Induktivität wie bei dem Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 3 erreicht. Jedoch ist die Kontaktie
rung für einen Kunden weniger problematisch, da jeweils genau
die Hälfte der Fläche der Scheibe 6 für die Kontaktierung zur
Verfügung steht.
Bei den obigen und auch den folgenden Ausführungsbeispielen
ist die Scheibe 6 aus Metall, beispielsweise Aluminium, aus
geführt. Es ist aber auch möglich, bei allen diesen Ausfüh
rungsbeispielen die Scheibe 6 so zu isolieren, daß sie bis
auf die Kontaktierungsstellen im Bereich der Minusdurchfüh
rung 4 und am Bördelrand 3 isoliert ist, was durch eine ent
sprechende Beschichtung, Beklebung, Lackierung oder Emaillie
rung geschehen kann.
Fig. 5 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Kondensators, das ähnlich
zu dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 gestaltet ist, da hier
ebenfalls eine "½-Scheibe" 6 vorliegt. Allerdings ist zu
sätzlich zu dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 die Scheibe 6
mit einer Wölbung 7 versehen, die einen Berührungspunkt mit
der Abschlußscheibe 4 bildet. Damit kann diese Abschlußschei
be 4 mechanisch gegen Durchwölben stabilisiert werden, so daß
für die Abschlußscheibe 4 gegebenenfalls auch eine dünne,
gummibeschichtete Hartpapierscheibe eingesetzt werden kann.
Fig. 6 zeigt ein sechstes Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Kondensators, bei dem die
Scheibe 6 im Innern des Kondensators angeordnet ist. Bei ei
ner derartigen Gestaltung wird die Induktivität nicht so
stark abgesenkt, da der Strom vollständig durch die Minus
durchführung 4 fließen muß. Um einen zu großen Isolationsauf
wand zu vermeiden, ist die Scheibe 6 lediglich im Bereich der
Hälfte der Abschlußscheibe 2 angebracht. Vorteilhaft an einer
derartigen Gestaltung der Scheibe 6 ist es, daß der Ferti
gungsablauf und das äußere Erscheinungsbild unverändert blei
ben. Es ist letztlich lediglich eine durch die Scheibe 6 mo
difizierte Abschlußscheibe 2 erforderlich.
Fig. 7 zeigt ein siebtes Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Kondensators, das im we
sentlichen dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 entspricht. Zu
sätzlich ist hier ein Wickel 9 des Elektrolyt-Kondensators
durch eine Mittelsicke 8 mit dem Becher 1 verbunden, so daß
eine zusätzliche Verbindung zwischen dem Becher 1 und dem
Wickel 9 besteht. Damit können die hochfrequenten Ströme, die
über die Scheibe 6 fließen, mit noch geringerem induktiven
Widerstand vom Wickel 9 zum Becher 1 gelangen. Durch diese
Maßnahme läßt sich die gesamte Eigeninduktivität des Elektro
lyt-Kondensators weiter absenken.
Eine derartige Mittelsicke 8 kann selbstverständlich bei
sämtlichen anderen Ausführungsbeispielen des erfindungsgemä
ßen Elektrolyt-Kondensators zur Anwendung gelangen. Auch ist
es möglich, anstelle der Mittelsicke 8 eine entsprechende
Einprägung oder Kerbe oder andere derartige Gestaltung für
den Becher 1 vorzusehen.
Die Scheibe 6 kann ganz allgemein aus einem Gitter oder
Drahtnetz oder gegebenenfalls entsprechend geführten Ein
zeldrähten bestehen, welche eine elektrische Verbindung zwi
schen dem Becher 1 und der Minusdurchführung 4 herstellen.
Fig. 8 zeigt in einem achten Ausführungsbeispiel des erfin
dungsgemäßen induktionsarmen Elektrolyt-Kondensators eine
entsprechend gestaltete Scheibe 6 aus einer Beschichtung aus
Metall, wie beispielsweise Aluminium, das auf die Abschluß
scheibe 2 über deren Rand hinweg bis in das Innere des Elek
trolyt-Kondensators aufgedampft ist, so daß die Kontaktierung
über einen Druckkontakt zwischen der Abschlußscheibe 2 und
der Unterkante des Bördelrandes 3 zum Becher 1 erfolgt.
Claims (14)
1. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator mit einem einen
Wickel (9) aufnehmenden Becher (1) und einer isolierenden
Abschlußscheibe (2), in die eine Plusdurchführung (5) und
eine Minusdurchführung (4) zum Wickel (9) eingebracht
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine elektrisch leitende Scheibe (6) wenigstens im Be
reich zwischen Becherrand (3) und Minusdurchführung (4)
elektrisch getrennt von der Plusdurchführung (5) vorgese
hen ist.
2. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitende Scheibe (6) mit einem Bördelbe
cherrand (3) verbunden ist.
3. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach Anspruch 1
oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitende Scheibe (6) die Minusdurchführung
(4) an deren vom Wickel (9) abgewandten Ende kontaktiert.
4. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitende Scheibe zur Hälfte oder zu drei
Viertel in der Höhe des vom Wickel (9) abgewandten Endes
der Minusdurchführung (4) verläuft.
5. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach einem der An
sprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitende Scheibe (6) an wenigstens einer
Stelle (7) die Abschlußscheibe (2) kontaktiert.
6. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abschlußscheibe (2) eine gummibeschichtete Hartpa
pierscheibe ist.
7. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrisch leitende Scheibe (6) auf der dem Wickel
(9) zugewandten Seite der Abschlußscheibe (2) vorgesehen
ist.
8. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach einem der An
sprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Becher (1) an wenigstens einer Stelle mit dem Wickel
(9) verbunden ist.
9. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Becher über eine Sicke, insbesondere Mittelsicke (8),
Einprägungen oder Kerben mit dem Wickel (9) verbunden
ist.
10. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach einem der An
sprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheibe (6) aus einem Metallgitter, einem Drahtnetz
oder Einzeldrähten besteht.
11. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach einem der An
sprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheibe (6) durch Beschichtung auf die Abschlußschei
be (2) aufgetragen ist.
12. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung bis in das Innere des Elektrolyt-Kon
densators reicht.
13. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach Anspruch 11
oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung aus Aluminium besteht.
14. Induktionsarmer Elektrolyt-Kondensator nach einem der An
sprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheibe bis auf ihre Kontaktierungsstellen mit Iso
liermaterial beschichtet, beklebt, lackiert oder email
liert ist.
Priority Applications (6)
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