DE19928558B4 - Verfahren zur Diagnose eines Kraftfahrzeuges in Verbindung mit einer Informationsausgabe für den Fahrer - Google Patents

Abstract

Bei einem Verfahren zur Diagnose eines Kraftfahrzeuges in Verbindung mit einer Informationsausgabe für den Fahrer wird mittels ohnehin vorhandener Informationsquellen in einem Kraftfahrzeug abhängig vom Fahrzustand, der Fahrzeugumgebung und der Ist-Fahrzeugbetriebsart eine Informationsausgabe an den Fahrer in Form eines Vorschlags zur Änderung der Fahrzeugbetriebsart vorgenommen, wenn unter Beibehaltung der Ist-Fahrzeugbetriebsart ein für den Fahrer spürbar unerwünschter Zustand auftreten würde.

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Diagnose eines Kraftfahrzeuges in Verbindung mit einer Informationsausgabe für den Fahrer.
• Es ist bereits eine Vielzahl von Verfahren zur Diagnose von Fahrzeugen, insbesondere zur Fehlererkennung, Fehlerortung und Fehleranzeige von Einzelsystemen, bekannt. In der DE 197 42 448 C1 ist beispielsweise ein Verfahren zur komplexen Diagnose eines aus elektrisch ansteuerbaren und innerhalb eines Gesamtsystems angeordneten Einzelsystemen beschrieben. Bei diesen bekannten Verfahren wird erst dann eine Informationsausgabe an den Fahrer, z. B. in Form einer Fehleranzeige, vorgenommen, wenn ein spürbar unerwünschter Zustand, z. B. ein Fehler, der an einer Weiterfahrt hindert, bereits aufgetreten ist.
• In der US 5,465,079 ist ein Verfahren zur automatischen Änderung der Fahrzeugbetriebsart abhängig vom Zustand des Fahrers bekannt. Aus dem Artikel „Fahrermodelle als Hilfsmittel für die Entwicklung von ACC-Systemen" der ATZ Automobiltechnische Zeitschrift 101 (1999) (Abschnitte 2 und 3) ist ein Verfahren zur automatischen Änderung der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängig von Betriebsparametern des Fahrzeuges bekannt. Die US 5,463,567 bezieht sich auf eine Diagnose von Arbeitsverfahren, die eine Informationsausgabe des Zustandes der Arbeitsmaschine vorsieht. Das Japanische Patent Abstract JP 11094709 beschäftigt sich ebenfalls mit einer Diagnose und Informationsausgabe zur Anzeige von Fehlern.
• Weiterhin sind elektronische Informationssysteme, wie z. B. Navigationssysteme, elektronische Bedienungsanleitungen abhängig von der Betätigung von Bedienelementen usw., bekannt, die unabhängig von unerwünschten Zuständen neutrale Informationsausgaben an den Fahrer vornehmen, ohne diesen im Hinblick auf die Fahrzeugbetriebsart zu unterstützen.
• Weiterhin sind automatische Fahrhilfen bekannt, wie z. B. Fahrgeschwindigkeitsregler oder elektronisch geregelte Automatikgetriebe oder Bremssysteme, die im eingeschalteten Zustand bei Vorliegen bestimmter Betriebsparameter selbst eine Fahrzeugbetriebsart einstellen. Der Fahrer hat hierbei keine Wahlmöglichkeit.
• Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren eingangs genannter Art derart zu verbessern, daß dem Fahrer interaktive Fahrhilfen in Form von adaptiver Informationsassistenz angeboten werden, die er jedoch auch ablehnen kann.
• Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
• Erfindungsgemäß wird bei dem Verfahren zur Diagnose eines Kraftfahrzeuges in Verbindung mit einer Informationsausgabe für den Fahrer mittels ohnehin vorhandener Informationsquellen in einem Kraftfahrzeug abhängig vom Fahrzeugzustand, der Fahrzeugumgebung und der Ist-Fahrzeugbetriebsart eine Informationsausgabe an den Fahrer in Form eines Vorschlags zur Änderung der Fahrzeugbetriebsart vorgenommen, wenn unter Beibehaltung der Ist-Fahrzeugbetriebsart ein für den Fahrer spürbar unerwünschter Zustand auftreten würde.
• Ein spürbar unerwünschter Zustand kann im Fahrzeug automatisch vorgegeben oder vom Fahrer beispielsweise selbst definiert werden. Ein spürbar unerwünschter Zustand ist beispielsweise ein Fehler, der zur Verfügbarkeitseinbuße führt, oder ein Sicherheitsverlust, wie z. B. ein Schleudervorgang oder ein Auffahrunfall, oder eine Polizeikontrolle bei unbewußter Mißachtung von Verkehrsvorschriften im Ausland oder ein Bauteilverschleiß, der einen unverzüglichen Werkstattbesuch erfordert, usw.
• Bei der erfindungsgemäßen Überwachung des Fahzeugzustandes können beispielsweise die Art und die Abnutzung der Fahrzeugreifen, die Fahrzeugbeladung über Sitzbelegungserkennung, über Reifendruckmessung oder über Niveauermittlung, das Fahrzeugalter oder der Fahrzeugverschleiß beispielsweise mittels elektronischer Adaptionswerte usw. berücksichtigt werden.
• Bei der Ermittlung der Fahrzeugumgebung werden beispielsweise Daten über Wetter, wie z. B. Außentemperatur, Wasserglätte und/oder Sonneneinstrahlung, über Fahrbahnbeschaffenheit, über Örtlichkeiten (Inland, Ausland; Stadt, Land), über Straßenverläufe (gerade, kurvenreich), über Sichtverhältnisse, wie Nebel oder Dunkelheit, über Verkehrsvorschriften usw. herangezogen.
• Bei der Ermittlung der Ist-Fahrzeugbetriebsart werden beispielsweise die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Beschleunigung oder die Verzögerung, ein Bremsvorgang, das Brennkraftmaschinendrehmoment, der Fahrstil des Fahrers usw. ausgewertet.
• Zur Ermittlung des Fahrzeugzustandes, der Fahrzeugumgebung und der Ist-Fahrzeugbetriebsart werden also vorzugsweise die ohnehin im Fahrzeug vorhandenen Informationsquellen, wie z. B. Daten eines Navigationssystems oder eines RDS (Radio Data System), elektrische Sensorsignale oder in elektronischen Steuergeräten vorliegende Daten, verwendet.
• Eine Informationsausgabe an den Fahrer in Form eines Vorschlags zur Änderung der Fahrzeugbetriebsart kann beispielsweise eine optische oder aku stische Aufforderung zum Fahren mit einer Geschwindigkeit unterhalb einer vorgegebenen Schwelle, zum Einhalten eines größeren Abstandes, zum Reduzieren der Bremshäufigkeit, zum Einschalten bestimmter Scheinwerfer usw. sein. Der Fahrer hat die Möglichkeit diesen Aufforderungen zu folgen, er kann sie jedoch auch ignorieren.
• Mit dieser Erfindung wird die Sicherheit und Verfügbarkeit des Fahrzeugs erhöht, ohne den Fahrer zu unerwünschten Fahrzeugbetriebsarten zu zwingen.

Claims (1)

1. Verfahren zur Diagnose eines Kraftfahrzeuges in Verbindung mit einer Informationsausgabe für den Fahrer, dadurch gekennzeichnet, daß mittels ohnehin vorhandener Informationsquellen in einem Kraftfahrzeug abhängig vom Fahrzustand, der Fahrzeugumgebung und der Ist-Fahrzeugbetriebsart eine Informationsausgabe an den Fahrer in Form eines Vorschlags zur Änderung der Fahrzeugbetriebsart vorgenommen wird, wenn unter Beibehaltung der Ist-Fahrzeugbetriebsart ein für den Fahrer spürbar unerwünschter Zustand auftreten würde.